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VOLL.BUNT Nr. 2 - Linz - Katholische Jungschar

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praxis · dezember 2009 1819<br />

gruppenstunde<br />

»keep cool!«<br />

idee<br />

Mit den Kindern die Geschichte vom<br />

zwölfjährigen Jesus im Tempel durchspielen<br />

– und dabei auf heutige Lebensumstände<br />

der Mädchen und Burschen<br />

hin aktualisieren. Eine Auseinandersetzung<br />

über Anpassung und Widerstand,<br />

Selbstbestimmung und Gehorsam.<br />

Material<br />

Bibelstelle (Lk 2, 41 – 51) kopiert für<br />

alle Gruppenmitglieder • Plakatpapier<br />

und Stifte • Verkleidungskiste mit<br />

diversen Kleidungsstücken und<br />

Accessoires fürs Stehgreifspiel<br />

Zur Bibelstelle<br />

Die Geschichte vom 12jährigen Jesus im Tempel ist der<br />

einzige Text in den Evangelien, der einen kleinen Einblick<br />

in das »Jugendalter« des Jesus von Nazareth gibt.<br />

Jesus ist also 12 Jahre alt. Nach damaliger Einschätzung<br />

ist er damit kein Kind mehr. Er ist ein Heranwachsender,<br />

ein Pubertierender, ein Teen, ein Halbstarker. In diesem<br />

Alter wurde man damals »gefirmt«. Bar Mizwa heißt das<br />

bei den Juden. Ein Junge wurde in diesem Alter in die<br />

Gemeinde aufgenommen. Er durfte zum ersten Mal in<br />

der Synagoge vorlesen, d.h. er durfte unter Erwachsenen<br />

den Mund aufmachen. Was Jesus in der Geschichte tut,<br />

ist also nichts Ungewöhnliches. Es verweist auch darauf,<br />

dass seine Eltern fromm sind, weil sie miteinander zu<br />

den Feiertagen nach Jerusalem gepilgert sind. Und auch<br />

Jesus dürfte mit den Traditionen des jüdischen Glaubens<br />

gut vertraut gewesen sein.<br />

Was ist so spannend im Tempel?<br />

Die Aufmerksamkeit der »wichtigen« alten Männer, die<br />

dem Jungen zuteil wird … das Interesse, das seinen Fragen<br />

und Überlegungen entgegen gebracht wird … das Gefühl,<br />

endlich »erwachsen« zu sein … die Aufregung, eine<br />

Welt betreten zu dürfen, die einem bislang verschlossen<br />

war … urcool!<br />

Aktualisierungen<br />

Ablauf der Gruppenstunde<br />

1. Lest miteinander die Geschichte. Bereite dich darauf<br />

vor, dass Du als Gruppenleiter/in möglicherweise über<br />

nähere Umstände dieser Szene im Tempel befragt wirst.<br />

2. Überlegt miteinander, wie diese Szene wohl in<br />

heutiger Zeit ablaufen würde. Dazu ist es nötig, ein paar<br />

Gedanken auf einem Plakat zu notieren (vgl. dazu die<br />

Tabelle »damals«/«heute«).<br />

3. Spielt die Szene »im heute«. Was die Mädchen und<br />

Buben auf dem Plakat notiert haben, ist Grundlage für<br />

ein frei improvisiertes Rollenspiel. Ihr könnt es auch in<br />

unterschiedlichen Varianten (z.B. verschiedene Schlüsse)<br />

spielen.<br />

4. Beschließt die Gruppenstunde im Sesselkreis, wo die<br />

Kinder reihum sagen, wie es ihnen beim Spiel ergangen<br />

ist, was ihnen aufgefallen ist und was jeder/jedem einzelnen<br />

dabei wichtig geworden ist.<br />

Fragen zur Schlussreflexion<br />

»Zwölfjähriger Jesus im Tempel« (Bernhard Strigel, 1509)<br />

Antoniterkloster Memmingen<br />

Klar, dass der junge Mann da Zeit und Raum vergisst,<br />

nicht mehr zum vereinbarten Treffpunkt erscheint – und<br />

seine Eltern einfach alleine lässt. Und klar, dass es dann<br />

megapeinlich ist, wenn die Mama plötzlich auftaucht<br />

und ihn da vor allen Leuten zur Rede stellt. In solchen<br />

Momenten würden Heranwachsende gerne im Erdboden<br />

versinken – wenn das nur ginge. Und da es nicht geht, ist<br />

es noch immer besser, sich irgendeine patzige Antwort<br />

einfallen zu lassen. Das tut Jesus auch – und Mama<br />

schüttelt nur still den Kopf und nimmt ihn wieder mit<br />

nach Hause …<br />

damals<br />

Der zwölfjährige Jesus geht zu den<br />

Feiertagen alleine in den Tempel.<br />

Der zwölfjährige Jesus diskutiert<br />

mit »wichtigen« Männern.<br />

Die Eltern kommen, um Jesus<br />

nach Hause zu holen.<br />

Die Mutter macht ihm Vorwürfe.<br />

heute<br />

Bei welcher Versammlung von<br />

Erwachsenen würde ich gerne<br />

dabei sein?<br />

Wo gäbe es da für mich eine<br />

gute Gelegenheit?<br />

Worauf wäre ich neugierig?<br />

Mit welchen »wichtigen«<br />

Erwachsenen würde ich heute<br />

gerne diskutieren?<br />

Worüber?<br />

Was würde ich dabei cool finden?<br />

Wenn mir so etwas passiert:<br />

Wie geht es mir dabei?<br />

Was muss ich mir dann<br />

sagen lassen?<br />

Wie reagiere ich darauf?<br />

Wie ist es mir im Spiel ergangen?<br />

War ich mit dem Spielverlauf, den<br />

wir gefunden haben, zufrieden?<br />

Gab es etwas, das mich dabei<br />

gestört hat?<br />

Kann ich mir vorstellen, wie es Jesus<br />

damals gegangen ist?<br />

Wie sollten Eltern mit ihren Kindern<br />

in so einer Situation umgehen?<br />

Gibt es etwas, das ich Maria und<br />

Josef – den Eltern Jesu – empfehlen<br />

würde?

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