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Low-Voltage-Differential- Signalgebung (LVDS)

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E&E PRODUCTS & SOLUTIONS LOGIK-ICs & SPEICHER<br />

B.02<br />

Abb.2: Darstellung der Flankenraten und EMI-Aufhebung mit dem <strong>LVDS</strong>-<br />

Augendiagramm<br />

Abb.3:Verwendung eines <strong>LVDS</strong>-Repeaters in Verbindung mit einem ASIC<br />

Übergänge eine relativ langsame Übergangsrate.<br />

Damit zeigen sich auch keine scharfen<br />

Impulsflanken, was die hochfrequenten Harmonischen<br />

minimiert, die dem System als<br />

EMI oder als Störpegel Probleme verursachen<br />

könnten. Da die <strong>LVDS</strong> aus zwei gekoppelten<br />

Signalen besteht, wird der Großteil<br />

der EMI des einen Signals, durch die entgegengesetzten<br />

EMI-Effekte des anderen Signals<br />

ausgeblendet. Während eines Logikwechsels<br />

fällt das eine Signal um 350 mV,<br />

während das komplementäre Signal um<br />

350 mV steigt. Aufgrund der EMI-Ausblendung<br />

erscheinen für das System zwei Gleichspannungssignale<br />

an der <strong>LVDS</strong>-Gleichtaktspannung,<br />

in der Regel sind es etwa 1,2 V.<br />

<strong>LVDS</strong>-Implementierung<br />

Auch wenn die <strong>LVDS</strong> für die Consumer-<br />

Elektronik noch relativ neu ist, sie wird<br />

schon seit Jahren als schnelle Backplane und<br />

Verbindungstechnologie in Kommunikations-<br />

und Computersystemen verwendet.<br />

Um diese Applikationen entsprechend zu unterstützen,<br />

gibt es bereits zahlreiche diskrete<br />

<strong>LVDS</strong>-Bauelemente, einschließlich der Treiber,<br />

Empfänger, Repeater, Koppelfeld-Schalter,<br />

Seriellumsetzer und De-Seriellumsetzer.<br />

Mit einfachen Treibern und Empfängern<br />

kann ein Design mit LVTTL-Verbindungen<br />

ohne weiteres in Richtung <strong>LVDS</strong> verbessert<br />

werden, um so höhere Datenraten zu erzielen<br />

oder EMI-Probleme zu lösen. Fairchild<br />

Semiconductor bietet für diese Fälle mehrere<br />

1-, 2- und 4-bit-Treiber, Empfänger und<br />

Treiber-Empfänger-Kombinationen an. Fairchilds<br />

FIN1215 und FIN1216 sind beispielsweise<br />

ein <strong>LVDS</strong>-SerDes-Paar, das 21<br />

LVTTL-Signale mit bis zu 85 MBit/s auf drei<br />

<strong>LVDS</strong>-Signale mit jeweils fast 600 MBit/s<br />

umsetzen kann. Das ist besonders interessant<br />

für Applikationen mit Platzproblemen,<br />

wo also die Platinenfläche oder die Verbindungstechnik<br />

zwischen zwei Endpunkten<br />

minimiert werden muss.<br />

Einige High-End-ASICs und -FPGAs verfügen<br />

über integrierte <strong>LVDS</strong>-Treiber und<br />

-Empfänger. Um die Signalqualität oder den<br />

ESD-Schutz dieser E/As zu verbessern, lassen<br />

sich für die Signalpufferung <strong>LVDS</strong>-Repeater<br />

verwenden. Diese können sehr schwache<br />

oder mit Störungen behaftete Signale wieder<br />

herstellen und ein „sauberes“ <strong>LVDS</strong>-Signal<br />

produzieren. Ein solches Vorgehen ist besonders<br />

dann wichtig, wenn zwei Bauelemente<br />

über größere Entfernungen kommunizieren<br />

müssen. Der ESD-Schutz bei größeren Chips<br />

wie ASICs und FPGAs reicht nur bis etwa<br />

2 kV. Da die <strong>LVDS</strong>-E/As wegen der großen<br />

Entfernungen oder langen Verbindungen<br />

den ESD-Gefahren stärker ausgesetzt sind,<br />

muss an diesen Anschlüssen ein besserer<br />

Schutz geplant werden. Fairchilds <strong>LVDS</strong>-Repeater<br />

bieten in diesem Fall einen ESD-<br />

Schutz bis 7 kV.<br />

Diskrete <strong>LVDS</strong><br />

Während die Grundprinzipien der <strong>LVDS</strong><br />

– Schnelligkeit, geringe Störpegel und EMI –<br />

ideal für neue Applikationen in der Consumer-Elektronik<br />

sind, gibt es doch Verbesserungen<br />

bei diskreten <strong>LVDS</strong>, die auf spezielle<br />

Applikationen hin ausgelegt sind. Herkömmliche<br />

<strong>LVDS</strong>-Treiber und -Empfänger<br />

sind aufgrund kleinerer Gehäuse und pinfreier<br />

Anschlusstechnik gegenüber standardisierten<br />

SOIC- und TSSOP-Gehäusen um<br />

bis zu 80 Prozent geschrumpft. Diese enorme<br />

Platzeinsparung bietet dem Designer die<br />

Flexibilität, die diskreten <strong>LVDS</strong>-Bauelemente<br />

nahe den Verbindungselementen zu positionieren.<br />

<strong>LVDS</strong>-Versionen mit geringem Stromverbrauch<br />

werden ebenfalls für ultraportable<br />

Applikationen in Betracht gezogen. Die<br />

<strong>Low</strong>-Power-Versionen basieren auf der gleichen<br />

<strong>Differential</strong>-Technologie, bieten eine<br />

Rückwärtskompatibilität zum Standard-<br />

<strong>LVDS</strong> und begnügen sich mit geringeren<br />

Versorgungsspannungen (für derzeitige<br />

<strong>LVDS</strong>-Bauelemente sind es 3,3 und 5,0 V).<br />

Sie bieten daher einen kleineren Spannungshub<br />

und eine geringere Gleichtaktspannung.<br />

Diese Bauelemente sind wesentlich kleiner<br />

und verbrauchen weniger Leistung als die<br />

Standard-<strong>LVDS</strong>.<br />

Fazit<br />

Die stetig steigenden Ansprüche der Consumer-Elektronik<br />

zwingen den Designer, nach<br />

neuen Technologien Ausschau zu halten. Die<br />

heutige Neuorientierung in der Consumer-<br />

Elektronik und bei ultraportablen Geräten<br />

ist der Entwicklung von der unsymmetrischen<br />

zur differentiellen Verbindungstechnologie<br />

ähnlich, die vor etwa fünf bis zehn<br />

Jahren in leistungsfähigen Kommunikations-<br />

und Computersystemen ihren Weg<br />

nahm. Zusätzlich zur Datenrate bieten die<br />

neuen Applikationen auch Herausforderungen<br />

hinsichtlich Gehäusegröße, Leistungsverbrauch<br />

und EMI-Pegel. Die <strong>LVDS</strong> war in<br />

Computer- und Kommunikationsanlagen<br />

sehr erfolgreich und es scheint nunmehr,<br />

dass all diese Vorteile auch in neuen Applikationen<br />

der Consumer-Elektronik zum Tragen<br />

kommen.<br />

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