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Lorenzner Bote - Ausgabe September 2006 (2,13 MB) (0 bytes)

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Feuerwehren sammeln Erfahrung<br />

Die zweite Großübung in einem Straßentunnel ins Gadertal<br />

bringt wichtige Erkenntnisse.<br />

Die neu ausgebaute Straße zwischen<br />

Montal und Zwischenwasser<br />

ist für die Autofahrer eine Erleichterung.<br />

Die Strecke soll den Verkehr<br />

nicht nur flüssiger, sondern<br />

auch sicherer machen. Unfälle<br />

sind aber nie auszuschließen und<br />

unter Umständen kann ein Unfall<br />

auf diesem Abschnitt mit fünf Tunnels<br />

zu einer Katastrophe führen.<br />

Die Feuerwehren wollen nichts<br />

dem Zufall überlassen und bereiten<br />

sich möglichst gut auf einen<br />

möglichen Ernstfall vor. Bei einer<br />

ersten Übung im Oktober des vorigen<br />

Jahres haben die Rettungsdienste<br />

und Feuerwehren des Einzugsgebietes<br />

einen ersten Eindruck<br />

gewonnen, was in einem Tunnel<br />

im Falle eines Zusammenstoßes<br />

zweier Fahrzeuge mit Brandfolge<br />

auf sie zukommt. Schließlich hat<br />

man mit einem derartigen Szenario<br />

noch keinerlei Erfahrung.<br />

Unter Federführung der Feuerwehr<br />

von St. Lorenzen, in deren<br />

Zuständigkeitsbereich ein Großteil<br />

dieses Straßenabschnittes steht,<br />

wurde am Nachmittag des 23. Juli<br />

eine weitere Übung gemeinsam<br />

mit den Wehren von Montal, Stefansdorf,<br />

St. Vigil, Enneberg, Welschellen<br />

und Bruneck organisiert.<br />

Mit dabei waren auch ein Trupp<br />

der Bozner Berufsfeuerwehr mit einem<br />

Spezialgerät und das Weiße<br />

Kreuz von St. Vigil.<br />

Ausgewählt wurde der 940 Meter<br />

lange Tunnel nahe der Gemeindegrenze.<br />

Angenommen wurde ein<br />

Unfall mit drei Fahrzeugen und<br />

sieben Verletzten. Von einer Notrufsäule<br />

im Tunnel aus wurde die<br />

Das 240 PS starke Gebläse der Berufsfeuerwehr Bozen im Einsatz am nördlichen<br />

Tunneleingang. Die beiden Männer der Berufsfeuerwehr Bozen (kleines Bild) sorgten<br />

mit ihrem schweren Gerät für die Lüftung, Wehrmann Rudi Renner (links) und Offizier<br />

Marco Valdasso (rechts). Es ist das erstemal in der 122-jährigen Geschichte der<br />

<strong>Lorenzner</strong> Feuerwehr, dass auch Spezialisten der Berufsfeuerwehr von Bozen an einer<br />

Übung teilnehmen.<br />

Die Sammelstelle des Weißen Kreuzes<br />

Alarmzentrale in Bozen verständigt,<br />

die ihrerseits die Einsatzkräfte<br />

alarmierte. Die Anfahrt erfolgte<br />

rasch und reibungslos. Viel schwieriger<br />

war der Einsatz im Tunnel<br />

selbst. Nur mit schwerem Atemschutz<br />

konnten die Wehrmänner<br />

von den beiden Portalen aus in<br />

die lange Tunnelröhre vordringen.<br />

Sehr wertvoll erwiesen sich<br />

die beiden Querstollen zur alten<br />

Straßentrasse, über welche mehrere<br />

Trupps zu den „Unfallfahrzeugen“<br />

vordrangen. Ab Ankunft der<br />

ersten Einsatzkräfte dauerte es 18<br />

Minuten, bis die ersten „Verletzten“<br />

geborgen und von den Sanitätern<br />

des Weißen Kreuzes weiter<br />

versorgt wurden. Ein Problem war<br />

allerdings die Kommunikation<br />

zwischen den beiden Einsatzstäben<br />

am Süd- und Nordportal und<br />

der Einsatzleitung. Weder über<br />

Funk noch über Mobiltelefon<br />

war eine lückenlose Verbindung<br />

möglich. Dieser Mangel macht<br />

den Führungskräften die größten<br />

Sorgen, denn der Überblick über<br />

den Einsatzablauf und die genaue<br />

Kontrolle über alle im Tunnel arbeitenden<br />

Kräfte muss unbedingt<br />

gegeben sein, da der Luftvorrat in<br />

den Atemschutzflaschen pro Mann<br />

nur für rund eine halbe Stunde<br />

reicht.<br />

Nach etwa einer Stunde waren<br />

alle „Verletzten“ geborgen und der<br />

„Brand gelöscht“. Nun konnten<br />

die Männer der Berufsfeuerwehr<br />

ihr schweres Belüftungsgerät in<br />

Betrieb nehmen, um den Rauch<br />

9-<strong>2006</strong><br />

20<br />

<strong>Lorenzner</strong><br />

bote

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