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Lorenzner Bote - Ausgabe September 2006 (2,13 MB) (0 bytes)

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selbst die Bauausführung übernimmt<br />

und die Wohnungen erst<br />

nach deren Fertigstellung von der<br />

Gemeinde ankaufen will.<br />

Der Gemeindeausschuss hat<br />

nun das von Dr. Arch. Klaus Hellweger<br />

ausgearbeitete Ausführungprojekt<br />

genehmigt und die Arbeiten<br />

für den Aushub und für die<br />

Errichtung der Infrastrukturen,<br />

sowie die Bauarbeiten für die Gemeinschaftsanteile<br />

des Kondominiums<br />

ausgeschrieben.<br />

Die Aushub- und Erschließungsarbeiten<br />

wurden nach<br />

Durchführung der Ausschreibung<br />

an die Firma Gasser Paul GmbH<br />

vergeben, die bei vier eingegangenen<br />

Angeboten mit einer Summe<br />

von 79.474,35 Euro am günstigsten<br />

war. Für die Baumeisterarbeiten<br />

ist die Öffnung der Angebote<br />

und die Vergabe der Arbeiten erst<br />

im <strong>September</strong> vorgesehen.<br />

gw<br />

Ein Haus aus der Eisenzeit<br />

Eine Siedlung aus der<br />

Epoche, bevor die Römer<br />

ins Pustertal kamen<br />

Für den Bau des neuen Handy-Umsetzers<br />

in der Stocker Stole<br />

bei Fassing musste ein Zufahrtsweg<br />

zur Baustelle errichtet werden. Wie<br />

von Fachleuten erwartet, kamen<br />

dabei auch Spuren prähistorischer<br />

Siedlungen zutage. Der Archäologe<br />

Dr. Reimo Lunz hat im Auftrag<br />

des Denkmalamtes die Arbeit begleitet.<br />

Bei seinen Untersuchungen<br />

stieß der Wissenschaftler auf Reste<br />

eines Gebäudes, das aus der Zeit<br />

um 100 vor Christus stammen<br />

dürfte. Typische Keramikbruchstücke<br />

aus dieser Epoche erhärten<br />

diese Annahme.<br />

Dank der Aufgeschlossenheit<br />

und dem Entgegenkommen des<br />

Bauherrn, der RAS (Rundfunkanstalt<br />

Südtirol) unter der Führung<br />

von Direktor Dr. Georg Plattner,<br />

und der beauftragten Baufirma<br />

Johann Gasser aus Mühlwald<br />

konnte Dr. Lunz die archäologischen<br />

Untersuchungen soweit fortführen,<br />

dass erste Aussagen über<br />

die Fundstelle gemacht werden<br />

können. Um sichere Erkenntnisse<br />

über Funktion, Umfang und Bedeutung<br />

der prähistorischen Siedlungsstätte<br />

zu erhalten, bedarf es<br />

einer längeren Grabung, die nicht<br />

in wenigen Tagen abgeschlossen<br />

werden kann.<br />

Um die Bauarbeiten für den<br />

Umsetzer nicht zu verzögern oder<br />

zu behindern, wurde im Einvernehmen<br />

mit dem Amt für Bodendenkmäler<br />

des Landesdenkmalamtes<br />

beschlossen, die Forschungsarbeit<br />

zu unterbrechen, die Grabungsstelle<br />

mit Schotter zuzuschütten und<br />

gegebenenfalls zu einem späteren<br />

Zeitpunkt, wenn der Bau des Umsetzers<br />

abgeschlossen ist, wieder<br />

fortzuführen.<br />

Lob und Anerkennung gebührt<br />

aber vor allem den Grundbesitzern<br />

und Bauern, die, wie Dr. Lunz be-<br />

Der Archäologe<br />

Dr. Reimo Lunz<br />

bei der Freilegung<br />

von Mauerresten<br />

einer Eisenzeitsiedlung<br />

in der<br />

Stocker Stole.<br />

Dr. Lunz (links) und der für das Pustertal<br />

zuständige Zoneninspektor des<br />

Amtes für Bodendenkmäler Dr. Hubert<br />

Steiner bei der Begutachtung wichtiger<br />

Fundstücke an der Grabungsstelle.<br />

tont, sich für die Archäologie und<br />

Heimatgeschichte stets aufgeschlossen<br />

zeigen. Hier trifft dies vor<br />

allem auf den Stockerbauer Josef<br />

Valentin zu. Seiner Aufmerksamkeit<br />

ist es auch zu verdanken, dass<br />

ein vollständig erhaltener Läuferstein<br />

einer Balkenhandmühle, die<br />

er 2001 in seinem Wald gefunden<br />

hatte, nun im kleinen <strong>Lorenzner</strong><br />

Antiquarium besichtigt werden<br />

kann. Dieses Verständnis und Interesse<br />

weiß auch der zuständige<br />

Zoneninspektor der Landesabteilung<br />

für Bodendenkmäler, Dr. Hubert<br />

Steiner zu schätzen. Im Sinne<br />

des guten Einvernehmens werden<br />

die Archäologen auch alles unternehmen,<br />

um eventuelle Schäden<br />

an den Fluren zu verhindern oder<br />

sonstige Nachteile zu vermeiden.<br />

rn<br />

9-<strong>2006</strong><br />

6<br />

<strong>Lorenzner</strong><br />

bote

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