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Die Mutation - Holofeeling

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Als „Kegel“ bezeichnet man einen Körper der sich aus einer meist kreisförmigen Grundfläche<br />

und einem außerhalb dieser Ebene liegenden Punkt S (= Kegelspitze) zusammensetzt. Steht die<br />

Gerade, die die Spitze mit dem Mittelpunkt des Grundkreises verbindet, senkrecht auf der<br />

Kreisebene, nennt man den Kegel gerade, sonst schief. <strong>Die</strong> gekrümmte Oberfläche des Kegels<br />

nennt man Kegelmantel, die Strecken von der Spitze auf den Grundkreis Mantellinien. Der<br />

gerade Kreis-Kegel ist eine „Rotationsfigur“, die sich durch Drehung eines rechtwinkligen<br />

Dreiecks um eine ihrer Katheten ergibt.<br />

Geometrisch ist der Kegel ein interessantes Gebilde. Seine gekrümmte Oberfläche besteht aus<br />

lauter geraden Linien. Denken wir an die Sehstrahlen, so wird es sonnenklar, warum man<br />

diese Geraden, die strahlenförmig von der Kegelspitze ausgehen, die „Erzeugenden“ des<br />

Kegels nennt.<br />

Wie steht es nun mit dieser Verwandtschaft zwischen Kreis und Ellipse?<br />

Man braucht, um das praktisch zu erproben, nur einen „ReTT-ich“ zu betrachten, der<br />

annähernd kegelförmig und möglichst drehrund gewachsen ist. Schneide ich ihn quer zu<br />

seiner „Achse“, also in der Hauptrichtung seines Wachstums, so gibt’s einen Kreis. Sowie ich<br />

aber den Schnitt schief führe, erhalte ich eine Ellipse. Das trifft übrigens auch beim<br />

Kreiszylinder zu. Man vergleiche nur: <strong>Die</strong> gerade durchgeschnittene Wurst ergibt einen Kreis;<br />

die, wie üblich, schief geschnittene aber mehr oder weniger genaue Ellipsen. Der<br />

Kreiszylinder kann nur nach dem Kreis oder nach Ellipsen (oder im Grenzfall nach Rechtecken)<br />

geschnitten werden.<br />

Ich merke mir also, dass Ellipse und Kreis den „geschnittenen“ Kegel in allen seinen<br />

Erzeugenden schneiden. Das heißt, es werden restlos alle Seitengeraden, die ich mir in dem<br />

Kegelmantel von der Spitze aus gezogen denken, bei einem Schnitt, der als Schnittfigur Kreis<br />

oder Ellipse erzeugt, durchgeschnitten.<br />

Und nun machen ich in meinem Bewusstsein ein neues Experiment mit meinem vorhin<br />

erwähnten Reißnägeln. Ich dachte sie mir bisher etwa 2 bis 3 cm weit voneinander entfernt<br />

nun ziehe ich den rechten heraus und denken ihn mir jenseits aller Unendlichkeit, weiter als<br />

die größten von mir denkbare Weltenferne, in meinem gleichermaßen unermesslich lang<br />

ausgedachten Reißbrett in der Verlängerung der waagerechten x-Achse eingesteckt. Mit<br />

meinem Fadenziehen komme ich dabei natürlich nicht zum Ziel. Denn so viel Zwirn gibt es<br />

auf der ganzen Welt nicht, um zu diesem zweiten Punkt zu kommen. Zum Glück brauchen ich<br />

aber den Faden überhaupt nicht mehr. Denn die Parallele zur x-Achse ersetzt mir genau die<br />

Richtung zu dem von mir in unendlicher Weite gedachten zweiten Reißnagel. Es fragt sich<br />

nur, was ich mit dieser „Verbannung“ meines zweiten bei der Ellipse so wichtigen Punktes<br />

angerichtet haben.<br />

Das ist nicht schwer zu beurteilen. Als ich vorhin statt des einen Reißnagels im Kreismittelpunkt<br />

deren zwei nebeneinander in endlich-bequemer Entfernung ins Reißbrett steckte, zog<br />

ich den Kreis ein wenig auseinander und erhielten dadurch die Ellipse. Jetzt haben ich das<br />

vorhin Begonnene einfach ins Unendliche erweitert und meinem armen Kreis über alle<br />

Weltenfernen und Milchstraßenweiten hinaus auseinandergezerrt. Vor mir liegt also dadurch<br />

das Endstück einer Ellipse, deren weitaus größter Teil sich irgendwo in dem von mir<br />

ausgedachten „Wel

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