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SAPOS in der Luftfahrt - Anwendungen, Nutzen, Perspektiven (705 K)

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<strong>SAPOS</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Luftfahrt</strong> - <strong>Anwendungen</strong>, <strong>Nutzen</strong>, <strong>Perspektiven</strong><br />

Abbildung 7 zeigt die Differenz zwischen <strong>der</strong> <strong>SAPOS</strong>-Positionslösung und <strong>der</strong> des<br />

Integrierten Systems. Man erkennt, daß die Abweichungen <strong>in</strong> Nordrichtung bei maximal 8<br />

cm, die überwiegende Zeit jedoch bei ± 2 cm liegen. Ähnliches gilt für die Abweichungen <strong>in</strong><br />

Ostrichtung. GPS-systembed<strong>in</strong>gt ist die Höhe immer etwas schlechter. Aber selbst unter<br />

höherer Dynamik (ca. 2,3 g) liegen hier die maximalen Differenzen bei 10-12 cm.<br />

Bei größerer Querlage des Flugzeugs (> 30°) kommt es jedoch häufig zu<br />

Abschattungen <strong>der</strong> Satelliten durch die Tragflächen. Dadurch verlieren GPS-Empfänger bzw.<br />

die entsprechende Phasenlösungssoftware die gefundene Mehrdeutigkeitslösung. Es hat<br />

sich jedoch gezeigt, daß e<strong>in</strong> Wie<strong>der</strong>aufschalten on-the-fly <strong>in</strong>nerhalb kurzer Zeit (4 sec – max.<br />

1,5 m<strong>in</strong>) möglich ist.<br />

Diese Ergebnisse zeigen, daß die Qualität e<strong>in</strong>er Echtzeit-Phasenlösung mit <strong>SAPOS</strong><br />

auch über mittlere Basisl<strong>in</strong>ien sehr hoch ist. Selbst unter großer Dynamik treten nur<br />

Abweichungen im Zentimeterbereich auf. Die Verfügbarkeit ist im Flugzeug bei den hier<br />

getesteten Entfernungen zum <strong>SAPOS</strong>-Sen<strong>der</strong> (~ 5-10 km) immer gegeben.<br />

6 Zusammenfassung<br />

In diesem Beitrag wurden e<strong>in</strong>ige Verfahren und Anwendungsgebiete für Differential-<br />

GNSS Korrekturdienste <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Luftfahrt</strong> vorgestellt. Je nach gefor<strong>der</strong>ter Genauigkeit und<br />

Integrität werden unterschiedliche Konzepte verfolgt. E<strong>in</strong>ige Bereiche <strong>der</strong> <strong>Luftfahrt</strong> benötigen<br />

auf Grund gesetzlicher Regelungen ke<strong>in</strong>e hochpräzise Position, an<strong>der</strong>e, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

die kommerzielle <strong>Luftfahrt</strong>, verfolgen <strong>in</strong>ternational standardisierungsfähige Lösungen.<br />

Anwendungsgebiete für <strong>SAPOS</strong> liegen daher beson<strong>der</strong>s im Bereich <strong>der</strong> „Special<br />

Mission“-Flüge. Hier werden für die unterschiedlichsten <strong>Anwendungen</strong> hochpräzise<br />

Positionen verlangt. Lokal, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Umgebung e<strong>in</strong>es <strong>SAPOS</strong> 2m-Band Sen<strong>der</strong>s, funktioniert<br />

dies schon problemlos. Schwierigkeiten treten dann auf, wenn sich das Luftfahrzeug schnell<br />

d u rch die Sendegebiete mehre rer Stationen bewegt. Die zur Zeit verfügbare n<br />

Funkempfänger s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, automatisch die nächste bzw. die mit <strong>der</strong> besten<br />

Empfangsleistung e<strong>in</strong>fallende Station zu wählen. Unter Sicherheitsaspekten ist e<strong>in</strong>em<br />

Piloten die Bedienung des Funkempfängers und des <strong>SAPOS</strong>-Deco<strong>der</strong>s nicht zumutbar. Für<br />

nichtprimäre Navigation, son<strong>der</strong>n zur Ermittlung <strong>der</strong> Position für z.B. Meßaufgaben ist<br />

<strong>SAPOS</strong> zur Zeit schon e<strong>in</strong>setzbar und verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t so den Aufwand und die Kosten für e<strong>in</strong>e<br />

eigene Bodenstation, Telemetrie usw.<br />

7 Ausblick<br />

Für den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> SAP O S-Empfänger im Flugzeug wäre e<strong>in</strong> vere i n f a c h t e s<br />

Bedienkonzept und e<strong>in</strong> Diversityempfänger <strong>der</strong> selbsttätig den stärksten Sen<strong>der</strong> auswählt<br />

wünschenswert. E<strong>in</strong> weiterer Ausbau <strong>der</strong> Referenzstationen und Sen<strong>der</strong> würde darüber h<strong>in</strong>aus<br />

auch die Verfügbarkeit <strong>in</strong> den Randgebieten erhöhen und die Länge <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Basisl<strong>in</strong>ien verm<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Durch die Ve rnetzung <strong>der</strong> Stationen und die Nutzung <strong>der</strong><br />

Netzparameter im Flug kann die Genauigkeit gesteigert und die Zeit bis zur Festsetzung <strong>der</strong><br />

Mehrdeutigkeitslösung verm<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden. Auf Grund <strong>der</strong> hohen Dynamik e<strong>in</strong>es Flugzeugs<br />

würde auch e<strong>in</strong>e höhere Updaterate <strong>der</strong> Korrekturdaten (2 Hz, 4 Hz) die Genauigkeit verbessern.<br />

Die Zeit zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Korrekturdatensätzen wird <strong>der</strong>zeit noch durch e<strong>in</strong>e<br />

relativ ungenaue Extrapolation <strong>der</strong> Daten bzw., wenn verfügbar, durch Stützung mit Hilfe<br />

e<strong>in</strong>er Trägheitsplattform überbrückt. Im H<strong>in</strong>blick auf das zukünftige euro p ä i s c h e<br />

Satellitennavigationssystem GALILEO sollte über e<strong>in</strong>e Integration <strong>in</strong> <strong>SAPOS</strong> nachgedacht<br />

werden.

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