SAPOS in der Luftfahrt - Anwendungen, Nutzen, Perspektiven (705 K)
SAPOS in der Luftfahrt - Anwendungen, Nutzen, Perspektiven (705 K)
SAPOS in der Luftfahrt - Anwendungen, Nutzen, Perspektiven (705 K)
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>SAPOS</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Luftfahrt</strong> - <strong>Anwendungen</strong>, <strong>Nutzen</strong>, <strong>Perspektiven</strong><br />
Momentan laufen verschiedene Forschungsprogramme, um den E<strong>in</strong>satz von<br />
Differentialkorrekturdiensten an Bord von Rettungshubschraubern zu testen. Untersucht<br />
wurden u.a. RDS/ RASANT und ALF. Die Ergebnisse decken sich mit den <strong>in</strong> Kapitel 4<br />
beschriebenen.<br />
3.2 Fluggravimetrie<br />
Die Variation <strong>der</strong> lokalen Erdbeschleunigung ist e<strong>in</strong> Indiz für Dichteän<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Erdkruste. Diese Dichteän<strong>der</strong>ungen s<strong>in</strong>d sowohl wissenschaftlich für Geologie und Geodäsie<br />
als auch für die Exploration von Bodenschätzen ökonomisch <strong>in</strong>teressant. Flugzeuggestützte<br />
Messungen s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s für solche Regionen von Interesse, die von<br />
Landfahrzeugen o<strong>der</strong> Schiffen gar nicht o<strong>der</strong> nur unter erheblichen Schwierigkeiten zu erreichen<br />
s<strong>in</strong>d. Am Institut für Flugführung <strong>der</strong> TU Braunschweig wurde e<strong>in</strong> Luftgravimeter basierend<br />
auf e<strong>in</strong>em hochgenauen russischen Seegravimeter entwickelt und getestet.<br />
Luftgravimeter bestehen im wesentlichen aus e<strong>in</strong>em plattformstabilisierten hochauflösenden<br />
Beschleunigungsmesser, e<strong>in</strong>em hochauflösenden Höhensensor zur Elim<strong>in</strong>ierung <strong>der</strong> k<strong>in</strong>ematischen<br />
Beschleunigungen sowie aus e<strong>in</strong>em Komplementärfilter zur Korrektur <strong>der</strong> dynamischen<br />
Sensorfehler (Abbildung 3). Wesentliche Probleme <strong>der</strong> Fluggravimetrie resultieren<br />
aus den hohen Genauigkeitsanfor<strong>der</strong>ungen an die Höhenmessung. Es ist e<strong>in</strong>e<br />
Sensorauflösung von 0.1 mm bei e<strong>in</strong>er Fluggeschw<strong>in</strong>digkeit von 50 ms-1 erfor<strong>der</strong>lich. Um<br />
die Höhenmessung zu verbessern wurde e<strong>in</strong> komplementäres Filter entworfen, welches die<br />
Signale e<strong>in</strong>es Statoskops mit <strong>der</strong> Höhen<strong>in</strong>formation von GPS-Phasenlösung konsolidiert.<br />
Die Phasenauswertung von GPS weist das Potential auf, den Subzentimeterbereich zu erreichen.<br />
Die übliche phasenrichtige Glättung <strong>der</strong> GPS-Signale mit Inertialsensoren scheidet <strong>in</strong><br />
diesem Fall als Möglichkeit aus, da gerade die Gravitationsanomalien mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Trägheitssensoren gemessen werden sollen.<br />
Abbildung 3: Fluggravimeter im<br />
Forschungsflugzeug DO-128 des<br />
Instituts für Flugführung