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ERC Sonthofen imponiert - Allgäu Sport Report

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F U S S B A L L / I N T E R V I E W<br />

Candy Decker hofft in der Rückrunde wieder auf große Unterstützung der Memminger Fans<br />

"Viele Zuschauer sind für uns wie eine zweite Luft"<br />

Nach einigen knappen und unglücklichen Punktverlusten steht der FC Memmingen hinter seinen Erwartungen auf dem 15. Tabellenplatz der<br />

Regionalliga Süd. Marion Bässler sprach mit dem stellvertretenden Kapitän, Candy Decker, über den Verlauf der Vorrunde, den momentanen<br />

Tabellenplatz und die Bedeutung einer großen Zuschauerkulisse.<br />

Der FC Memmingen überwintert mit 21 Punkten<br />

auf Rang 15. Mit welchem Gefühl geht man da<br />

als Spieler in die Winterpause?<br />

Candy Decker: "Es ist schon für uns alle ein blödes<br />

Gefühl. Wir stehen weit hinter dem, was wir<br />

erwartet haben. Alles in allem<br />

haben wir denke ich<br />

sechs bis zehn Punkte zu<br />

wenig auf dem Konto. Die<br />

Anlaufschwierigkeiten sind<br />

normal, da die neuen Spieler<br />

erst integriert werden<br />

mussten. Allerdings müssen<br />

wir uns auch selber an der Nase packen, da wir<br />

einige Spiele, zum Beispiel das Heimspiel gegen<br />

Pfullendorf, nach einer Führung noch aus<br />

der Hand gegeben haben. Solche Spiele muss<br />

man gewinnen."<br />

Gewonnen hat der FC Memmingen schon seit<br />

acht Spielen nicht mehr. Wie groß ist da die<br />

Enttäuschung?<br />

Decker: "Das hört sich natürlich sehr krass an<br />

und wird von einigen noch mehr hochgeschaukelt.<br />

Wenn man sich unsere Spiele anschaut,<br />

sieht man aber, dass wir nicht chancenlos<br />

sind. Diese Tatsache gibt der Mannschaft<br />

auch Selbstvertrauen. Wir haben den Kritikern<br />

gezeigt, dass wir in der Regionalliga auch gewinnen<br />

können und ich bin mir sicher, dass wir<br />

nach der Winterpause gut in die Rückrunde starten.<br />

Oft waren es nämlich nur Kleinigkeiten, die<br />

den Ausschlag für die Punktverluste gegeben<br />

haben."<br />

Wenn Sie den bisherigen Saisonverlauf einmal<br />

Revue passieren lassen, was waren aus Ihrer<br />

Sicht die Knackpunkte?<br />

Decker: "Wie schon gesagt, hat es anfangs ein<br />

bisschen gedauert, bis sich das Team mit den<br />

neuen Spielern gefunden hatte. Damals haben<br />

viele Kritiker schon vorhergesagt, dass wir die<br />

ganze Saison über kaum Punkte holen würden.<br />

Wir haben uns dann aber gefangen und hatten<br />

zwischendrin einen guten Lauf. Vor allem zum<br />

Schluss der Hinrunde ist das Verletzungspech<br />

dazu gekommen. Gerade Mario Schmidt, Tobias<br />

Heikenwälder und Eno Kahric fehlen richtig<br />

und wir verfügen nicht über die Breite im Kader,<br />

um den Ausfall solcher Leistungsträger kompensieren<br />

zu können."<br />

Mit dem Verletzungspech hatten auch Sie lange<br />

zu kämpfen. Was war los und sind Sie jetzt wieder<br />

richtig fit?<br />

Decker: "Ich hatte schon nach der ersten Woche<br />

der Vorbereitung extreme Leistenschmerzen<br />

und konnte teilweise kaum laufen. Nach Röntgen,<br />

CT und dem Besuch bei mehreren Spezialisten,<br />

hat man mir eine Hüftlähmung diagnostiziert,<br />

die sich auf die Leiste ausgeweitet hat.<br />

Zum Glück habe ich die einigermaßen im Griff,<br />

allerdings muss ich immer noch spezielle Übun-<br />

gen machen. Ich hoffe allerdings,<br />

dass sich die Symptome in der<br />

Winterpause weiter verbessern<br />

und irgendwann ganz weg sind."<br />

In den Medien war zwar zu lesen,<br />

dass Sie die Diskussion um<br />

"Feierabendkicker" leid sind,<br />

aber spielt es nicht gerade in<br />

punkto Kraft eine Rolle, dass sich<br />

der FC Memmingen unter<br />

Amateurbedingungen im Profigeschäft<br />

behauptet?<br />

Decker: "Bei uns kommt der Begriff<br />

Feierabendkicker wirklich<br />

nicht gut an. Die Tatsache, dass<br />

Profis eine ausgedehnte Regeneration<br />

haben, während wir acht<br />

Stunden arbeiten, ist vielleicht<br />

schon ein Kriterium für die Kraft.<br />

Was letztendlich zählt, sind aber<br />

die Leistungen auf dem Platz."<br />

Wie realistisch ist das ausgegebene<br />

Ziel vom einstelligen Tabellenplatz<br />

in Ihren Augen und worauf<br />

kommt es an, damit es erreicht<br />

wird?<br />

Decker: "Vor der Saison ist es immer<br />

schwierig, ein Ziel auszugeben.<br />

Als <strong>Sport</strong>ler will man sich<br />

immer steigern und mit dem Ziel<br />

zusätzliche Motivation holen.<br />

Momentan sind wir schon ein<br />

Stück vom einstelligen Tabellenplatz weg, aber<br />

die Tabelle ist eng. Wenn wir wieder eine kleine<br />

Serie starten, dann können wir es schaffen. Wir<br />

haben nämlich durchaus Qualität in der Mannschaft.<br />

Aus meiner Sicht ist es besser, von Spiel<br />

zu Spiel zu denken. Vor allem müssen wir aber<br />

schauen, dass wir die Heimstärke, die uns letztes<br />

Jahr ausgezeichnet hat, wieder erlangen.<br />

Die Heimspiele sind wichtig, damit auch Zuschauer<br />

kommen. Ich würde es sehr schade fin-<br />

den, wenn wir öfter vor so wenigen spielen<br />

müssten, wie gegen den KSC."<br />

Wie wichtig ist die Unterstützung der Fans denn<br />

wirklich für die Mannschaft?<br />

Decker: "Äußerst wichtig. Wenn viele Zuschauer<br />

kommen, ist das für uns wie eine zweite Luft.<br />

Das hat man ja daran gesehen, wie gut wir gegen<br />

den FC Bayern München II mitgehalten haben."<br />

A L L G Ä U E R S P O R T R E P O R T 19

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