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Rezeption und Tradierung als Komplexes ... - Maximilian Schich

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16<br />

II. Komplexe Netzwerke<br />

daher einige exemplarische Anmerkungen <strong>und</strong> ein Ausblick auf die neuste Entwicklung.<br />

Einige spezifische Untersuchungsgegenstände der Bibliometrie werden<br />

in Abschni V.1 genauer vorgestellt.<br />

Ein wichtiger Schri in Analogie zur vorliegenden Untersuchung bedeutet die<br />

1967 veröffentlichte Arbeit A computer-oriented graph theoretic analysis of citation<br />

index structures von Ralph Garner. 19 Sie wurde von Garfield mit betreut <strong>und</strong> hae<br />

zum Ziel, Methoden aus der mathematischen graph theory, das heißt dem theoretischen<br />

Zweig der Netzwerkforschung auf die Zitateanalyse anzuwenden. Garners<br />

Ziel war die Entwicklung einer schlüssigen mathematischen Notation zur Beschreibung<br />

der Strukturen von Zitatedaten. Indem er den Zitateindex <strong>als</strong> großes<br />

Netzwerk auffasste, gelang es ihm, die Erkenntnismöglichkeiten stark zu erweitern.<br />

Er hob hervor, dass die behandelten Strukturen in dreierlei Form notiert<br />

werden können: <strong>als</strong> mathematische Formel, <strong>als</strong> Netzwerkgraph sowie <strong>als</strong> Matrix:<br />

„The mathematical formula is necessary for the statement of a search<br />

query. The graphic representation is necessary for the search product.<br />

And the matrix representation is necessary for the computer analysis and<br />

manipulation of the citation index file.” 20<br />

Wir werden sehen, dass diese Aussage nach wie vor ihre Gültigkeit bewahrt hat.<br />

Alle drei Notationsformen haben auch heute noch ihren Nutzen. Speziell die<br />

Matrix ist in Anwendung auf die <strong>Rezeption</strong> sogar von wesentlich größerer Bedeutung<br />

<strong>als</strong> Garner das vermuten konnte. Sie dient nicht nur der automatischen<br />

Verarbeitung, sondern in angereicherter Form auch dem dynamischen visuellen<br />

Erkenntnisgewinn.<br />

Was die Formulierung von Suchen angeht, so ist Garners Notation ein Schri in<br />

die richtige Richtung. Sie erlaubt Anfragen, die weit über die booleschen Verknüpfungen<br />

hinausgehen, welche einem auch heute noch in vielen Systemen <strong>als</strong><br />

komplexe Suche verkau werden. Aufgr<strong>und</strong> der Beschränkung auf eine einzige<br />

Knotenart –(paper, d.h. Zeitschrienartikel) sowie eine einzige Linkart (citation,<br />

d.h. Zitat) ist Garners Notation der Suche für komplexe Datenbanken wie den<br />

CENSUS zwar nicht ausreichend, dennoch tri sein Ansatz generell den entscheidenden<br />

Punkt. 21<br />

Interessant ist weiterhin, dass sich Garner neben zahlreichen Aufsätzen bei der<br />

Entwicklung seiner Arbeit auf zwei Standardwerke bezieht:<br />

„Graph theory as an established branch of mathematics has few<br />

comprehensive texts. The standard English works are Berge and Ore which<br />

have been available since 1962.” 22<br />

Mit Ore bezieht er sich damit auf denselben Autor, dem George Kubler mehr <strong>als</strong><br />

fünf Jahre zuvor, d.h. vor erscheinen des Standardwerks, ein Kapitel seiner shapes

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