Dezember 2013 - Demokratisches Forum der Deutschen
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Votivbild von oberschwäbischen<br />
Siedlern nach Sathmar gebracht.<br />
Foto: HB<br />
aus, daß sie das Tränenvergießen<br />
gesehen hatten, die Tränen seien oftmals<br />
blutig gewesen, sie seien auf<br />
eine Decke gefallen, wo eine Spur<br />
geblieben sei. Sie sahen, daß das<br />
Antlitz und die Augen des Bildes sich<br />
verän<strong>der</strong>ten, auch sahen sie bei <strong>der</strong><br />
Untersuchung durch General<br />
Corbelli, daß die Tränen noch reichlicher<br />
fielen. Die Zeugen leisteten<br />
einen Eid auf ihre Aussage.<br />
Graf Corbelli sandte seine eigenhändig<br />
nie<strong>der</strong>geschriebene Aussage an<br />
den Bischof von Eger und erstattete<br />
dem Kaiser einen Bericht vom<br />
Wun<strong>der</strong>. Einige Zeugen kamen später<br />
an; etliche Offiziere waren inzwischen<br />
an<strong>der</strong>swohin versetzt worden.<br />
Die Kommission verhörte diese<br />
Zeugen nicht, aber an<strong>der</strong>e Zeugen<br />
konnten von ihrer Beobachtung auch<br />
Bericht erstatten.<br />
Bischof Andreas Pettes, bischöflicher Stellvertreter, faßte die Ergebnisse<br />
<strong>der</strong> Untersuchung zusammen und erklärte vor dem Kapitel am 2. Januar<br />
1697, daß in dem Komitat Szabolcs, in <strong>der</strong> ruthenisch-liturgischen<br />
Kirche von Pócs mehrere Tage lang reichliche heilige Tränen aus den<br />
Augen Marias gefallen seien. Dieses Resultat wurde in <strong>der</strong> Anwesenheit<br />
des Bischofs Fenesy und <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> des Domkapitels durch Bischof<br />
Pettes veröffentlicht, worauf <strong>der</strong> Diözesanbischof Fenesy erklärte: Vere<br />
miraculum factum est (Wahrlich ist ein Wun<strong>der</strong> geschehen), und die<br />
Sitzung des Domkapitels schloß mit dem Gesang des Hymnus: Te Deum<br />
laudamus.<br />
Überführung des Gnadenbildes nach Wien,<br />
dortige Feierlichkeiten<br />
Leopold, Kaiser des deutsch-römischen Reiches und apostolischer König<br />
Ungarns, und seine Gattin Eleonora, vernahmen von dem Wun<strong>der</strong> des<br />
Marienbildes durch den General Corbelli und den Oberleutnant Graf<br />
Stempild, <strong>der</strong> die blutige, tränenbenetzte Decke ohne Erlaubnis des<br />
Parochus nach Wien mitgebracht hatte, um seine Braut von ihrer Krankheit<br />
zu heilen. Er schenkte die Decke mit den Spuren <strong>der</strong> blutigen Tränen<br />
dem kaiserlichen Ehepaar. Der Kaiser ordnete, hauptsächlich auf den<br />
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