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inpuncto: 75 Jahre Pastoralamt

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sind. Wenn ich Information brauche, kann<br />

ich sie bei den Zuständigen abrufen.<br />

Sie führen das <strong>Pastoralamt</strong> in einer<br />

Zeit des Sparens. Wer würde unter zu<br />

großen Einsparungen leiden?<br />

Ich glaube, zum einen würden einige interessante<br />

Arbeitsplätze nicht weiterbestehen.<br />

Von der Funktion her würde ich sagen, dass<br />

die Qualität der Seelsorge ärmer wäre. Es<br />

gibt Leute, die sich hin und wieder aus dem<br />

täglichen Pastoralbetrieb herausziehen, um<br />

sich schauen und reflektieren. Aber viele<br />

Leute sind so eingedeckt, dass sie sich eher<br />

in Routine ergehen. Innovationen entstehen<br />

durch Absprache zwischen der Basis<br />

und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

im <strong>Pastoralamt</strong>.<br />

Die diözesanen Bildungszentren<br />

kämpfen. Wie geht es zum Beispiel<br />

mit dem Maximilianhaus in<br />

Attnang-Puchheim weiter?<br />

Die Entscheidung fällt demnächst. Die<br />

notwendigen Einsparungen zwingen<br />

uns, nicht einfach alles weiterzuführen.<br />

In Attnang-Puchheim gibt es neben dem<br />

Maximilianhaus das Kloster Puchheim mit<br />

ähnlichen Angeboten speziell im geistlichen<br />

Bereich sowie die pfarrlichen Räume.<br />

Die Verantwortlichen von Kloster, Orden,<br />

Maximilianhaus und Pfarre haben sich mit<br />

uns von der Diözese zusammengesetzt und<br />

arbeiten an einem Konzept. Das trägt große<br />

Früchte. Aus der drohenden Schließung des<br />

Maximilianhauses ist etwas Konstruktives<br />

entstanden.<br />

Ist die Leitung des <strong>Pastoralamt</strong>s<br />

ein angenehmer Arbeitsplatz?<br />

Ja und nein. Es ist ein interessanter Arbeitsplatz,<br />

weil er vielleicht noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten<br />

als anderswo bietet.<br />

Auch, weil man mit interessanten Menschen<br />

zusammenkommt. Mitunter ist die<br />

Arbeit belastend und anstrengend, wenn die<br />

Termine besonders dicht sind oder wenn es<br />

Konflikte gibt, die zu einer Entlassung führen.<br />

Aber auch das gehört dazu. Ich manage<br />

nicht nur im Haus, ich bin darüber hinaus<br />

immer noch Priester. Ich bin im Dom im<br />

Aussprachezimmer oder halte Gottesdienste<br />

bei den Kreuzschwestern. Ich glaube, dass<br />

diese geistliche Dimension in die Arbeit<br />

Bischofsvikar Msgr. Wilhelm Vieböck (r.)<br />

stammt aus Helfenberg und wurde in Rom zum<br />

Priester geweiht. Er war u. a. Diözesanjugendseelsorger<br />

und Pfarrer in Sierninghofen-Neuzeug,<br />

ist Dom dechant, Herausgeber der KirchenZeitung<br />

Diözese Linz und seit 1992 Direktor des <strong>Pastoralamt</strong>s.<br />

K-BÜRO<br />

einfließt. Das gelingt nicht immer optimal.<br />

Wenn man sich um das Budget kümmern<br />

muss, dann ist das nicht anders als in einem<br />

anderen Betrieb. Andere Betriebe bemühen<br />

sich sicher auch um einen menschlichen<br />

Stil. Aber als kirchliche Einrichtung haben<br />

andere und wir selbst hohe Erwartungen<br />

und Ansprüche an uns. Als Leiter bemühe<br />

ich mich, das vorzuleben.<br />

Was wünschen Sie dem <strong>Pastoralamt</strong><br />

zum Geburtstag?<br />

Man könnte auch fragen, warum man überhaupt<br />

<strong>75</strong> <strong>Jahre</strong> feiert und ob das nicht irgendwie<br />

rückwärtsgewandt ist. Dazu ist mir<br />

das Bild vom Rückspiegel am Auto eingefallen.<br />

Ich brauche ihn nicht in erster Linie für<br />

den Rückwärtsgang, sondern dafür, dass ich<br />

mich gut nach vorne bewege. Dem <strong>Pastoralamt</strong><br />

wünsche ich gute nächste 25 <strong>Jahre</strong> bis<br />

zum Hunderter. Ich wünsche ihm engagierte<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

und eine gute Akzeptanz bei den anderen<br />

Ämtern und in den einzelnen Orten in der<br />

Diözese. l<br />

Aus dem<br />

Leitbild<br />

● Das <strong>Pastoralamt</strong> ist das „Bischöfliche<br />

Amt für Seelsorge und Apostolat“.<br />

Als pastorales Kompetenz-, Entwicklungs-<br />

und Servicezentrum nimmt<br />

es seine Aufgaben in der diözesanen<br />

Planung, Förderung und Durchführung<br />

der Seelsorge im Sinne des Zweiten<br />

Vatikanischen Konzils wahr. Es<br />

ist dem Volk Gottes verpflichtet und<br />

dem Bischof und seinen diözesanen<br />

Gremien verantwortlich.<br />

● Wir sehen uns eingebettet in Weltkirche<br />

und Ökumene und insbesondere<br />

auch der sozialen Dimension des<br />

Glaubens verpflichtet, wie sie im<br />

Sozialwort des Ökumenischen Rates<br />

der Kirchen in Österreich (2003) zur<br />

Sprache kommt.<br />

● Wir unterstützen Gemeinden (Pfarrgemeinden,<br />

kategorielle Gruppen<br />

und Personalgemeinden) sowohl in<br />

der Entdeckung und Entfaltung ihrer<br />

eigenen Kompetenzen als auch in der<br />

Planung, Entwicklung und Umsetzung<br />

ihrer pastoralen Aufgaben. Wir<br />

fördern ihre Vernetzung und die<br />

Einbindung in die Strukturen der<br />

Diözese.<br />

● Wir begleiten und unterstützen die<br />

Arbeit der ehren- und hauptamtlichen<br />

Seelsorgerinnen und Seelsorger,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

stärken ihren Dialog untereinander<br />

und stellen ihnen unsere Dienstleistungen<br />

zur Verfügung.<br />

● Wir erfüllen viele unserer Aufgaben<br />

im Zusammenwirken mit der<br />

Katholischen Aktion.<br />

AUS DEM LEITBILD DES PASTORALAMTS DER<br />

DIÖZESE LINZ, 2006

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