1. Vorwort „Konsequente liebevolle Zuwendung“ – diese drei Worte lagen auf meinem Schreibtisch unter einer Glasplatte der kinderärztlichen Sprechstunde, um bei Bedarf auf deren wichtigen Inhalt die Mutter bzw. die Eltern auf eine gute körperliche, geistige und seelische Gesundheit und Entwicklung ihrer Kinder hinzuweisen. Diese drei Faktoren mit weiteren Ergänzungen – Zeit zum Zuhören, Sprechen, Vorlesen, Singen, Malen, Basteln, Zärtlichkeit, Einhalten von Schlaf- /Wachrhythmus, Ausgleich zwischen Anspannung und Entspannung, Aufenthalt und Bewegung an frischer Luft, gesunde Ernährung, Reizeindämmung, Einhaltung von Alltagsstrukturen, mindestens eine gemeinsame Mahlzeit täglich, gegenseitiger Respekt, Grenzen setzen, Wahrnehmung fördern - , Inanspruchnahme aller Früherkennungsuntersuchungen (ab Schwangerschaft bis Ende der Schulzeit des Kindes) und öffentlich empfohlener Schutzimpfungen sind die notwendige und richtige primäre Prävention, also der beste Kinderschutz. Deshalb sind für das Kind ab dem ersten Lebenstag die Eltern als stabile Bezugspersonen und zur Schaffung von Vertrauen sowie als Vorbild unentbehrlich. Möglichst ab vollendetem 1. Lebensjahr sollte der Besuch einer guten Kindertagesstätte mit qualifiziertem Personal und wenig Wechsel sowie Aufenthalt – nach Alter des Kindes – möglichst nicht länger als 7 bis 8 Stunden und ab Schulalter der Schulbesuch in Klassen unter 25 Schülern mit gutem Klima Selbstverständlichkeit sein. Die Erzieher und Lehrer sind für den Erwerb von sozialer Kompetenz, Kommunikation, Konfliktbewältigung, Selbstvertrauen, Wertevermittlung, Sinnesbildung, Umgang mit Gewalt, Freude am Lernen, Förderung von mangelnden Fähigkeiten, aber auch besonderen Begabungen sowie Vermittlung von Bildung für jedes Kind, unabhängig von seiner Herkunft, verantwortlich. Neben Allgemeinbildung und Herzensbildung gehört der Erwerb von Kultur im Alltag und alltagspraktischen Fähigkeiten. Stets sind aber die Eltern bzw. die Familie die wichtigsten Partner bzw. Vermittler zwischen Einrichtung und Kind. Der andere Teil des Kinderschutzes, der eventuell eine Intervention nötig macht, ist Vermeidung bzw. rechtzeitiges Erkennen von möglicher Kindeswohlgefährdung. Dann sollten sich Kinder, Jugendliche, Eltern, Erzieher, Lehrer oder andere Kontaktpersonen rechtzeitig Rat und Hilfe niederschwellig oder von Fachleuten im sogenannten Netzwerk „Frühe Hilfe“ holen, bevor zusätzliche Unterstützung durch staatliche Einrichtungen (z.B. Jugendamt) notwendig wird. Beide Bereiche des Kinderschutzes mit Vermittlung der Kinderrechte bietet unser Verein regelmäßig und bei Bedarf an. Primäre Prävention: Eltern-Kind-Treff, Ferienprojekte, Mobiler Spielplatz, Mädchen- und Jungencamps, Kinderstadt, Kinderfest u.ä., Projekte für Schüler in Schulen und Elternabende, Schülertreff in Mittelschulen, Elternkurse, Babysitterausbildung und – vermittlung, Tagesmüttertreff. Rat und Hilfe: Kinder- und Jugendtelefon (KJT) und Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) sowie Netzwerk „Frühe Hilfen“, begleiteter Umgang. Niels Anschütz Vorstandsvorsitzender 3