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Wand- und Deckendurchführungen bei Installationen aus gusseisernen Abflussrohren (keine Mischinstallationen) Erleichterungen laut Absatz 4.2 und 4.3 der MLAR Abweichend von Punkt 4.1 der MLAR kann in bestimmten Fällen auf spezielle Brandschutzabschottungen verzichtet werden: Wände F 30 (Absatz 4.2 der MLAR) Durch F30 Wände (außer Wänden von Rettungswegen) können Rohrleitungen aus nichtbrennbaren Baustoffen wie gusseiserne Abflussrohrleitungen (aller Durchmesser) ohne Abschottung geführt werden; es reicht dass der Spalt zwischen dem Rohr und der Wand mit einem nicht brennbaren Baustoff ausgefüllt ist. Bei Verwendung von Mineralwolle (Schmelztemperatur mind. 1000°C) oder Intumeszenzmaterial darf der Spalt um das Rohr herum maximal 50 mm breit sein. Weitere Abstandsregeln müssen nicht beachtet werden. Wände oder Decken F30 bis F120 (Absatz 4.3 der MLAR) Abstandsregeln bei Rohren ohne Dämmung Die Erleichterung gilt für folgende Leitungstypen: a) Elektrische Leitungen, z.B. Stromkabel, Glasfaserkabel, Telefonkabel,- EDV- Kabel b) Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser bis d = 160 mm aus nichtbrennbaren Baustoffen – ausgenommen Aluminium und Glas -, auch mit Beschichtung aus brennbaren Baustoffen B2 bis zu 2 mm Dicke und B1 bis 3 mm Dicke, z.B. Düker SML, Edelstahl, Kupfer, Stahl c) Rohrleitungen für nichtbrennbare Flüssigkeiten, Dämpfe, Gase oder Stäube und Installationsrohre für elektrische Leitungen mit einem Außendurchmesser bis d=32 mm aus brennbaren Baustoffen, Aluminium oder Glas, z.B. PE, HD-PE, PVC, Verbundrohre, Installationsrohre für Elektrokabel Die genannten Leitungstypen dürfen laut Absatz 4.3.1 über gemeinsame Durchbrüche durch Wände und Decken mit Brandschutzauflagen geführt werden wenn: 1. Der lichte Abstand der Leitungen untereinander bei Leitungen nach a) und b) mindestens dem einfachen, nach c) mindestens dem fünffachen des größten Leitungsdurchmessers entspricht 2. Der lichte Abstand zwischen einer Leitung nach c) und einer Leitung nach a) oder b) mindestens dem größeren der sich aus der Art und dem Durchmesser der beiden Leitungen ergebenden Abstandsmaße entspricht. Der Raum zwischen den Leitungen und der Wand oder Decke muss im Falle von gemeinsamen Durchbrüchen mit Zementmörtel oder Beton vollständig ausgefüllt werden. Aus Schallschutzgründen ist dies jedoch häufig nicht zu empfehlen. a1 = AD von b) a2 = größter AD von b) a3 = das größte Maß aus 1 x AD von b) oder 5 x AD von c) Diese Abstandsmaße gelten laut Absatz 4.3.2 auch, wenn die Rohrleitungen ohne Dämmung in jeweils eigenen Durchbrüchen oder Bohröffnungen durchgeführt werden. In diesem Fall darf der Abstand zwischen Leitung und Decke/Wand bei der Verwendung von Mineralwolle maximal 50 mm, bei Intumeszenzmaterial maximal 15 mm betragen. Bei Mineralwolle schreibt die MLAR eine Dichte von 90 kg/m³ und eine Schmelztemperatur ≥ 1000 °C vor. Brennbares Material darf nicht verwendet werden. Soweit ein Abzweig direkt über der Decke benötigt wird, empfehlen wir die Verwendung von Abzweigen mit langem Schenkel, die die Anbringung der Mineralwolle erleichtern. Die Montage eines Verbinders in der Decke ist jedoch zulässig. Beispielinstallation: Düker Info Brandschutz - Stand Oktober 2012 4 50 50 15
Wand- und Deckendurchführungen bei Installationen aus gusseisernen Abflussrohren (keine Mischinstallationen) Fortsetzung Erleichterungen nach MLAR Abstandsregeln bei Rohren mit weiterführender Dämmung nach Absatz 4.3.3 der MLAR Rohre nach b) und c) mit weiterführender Dämmung dürfen in einem Abstand von 50 mm zwischen den Dämmungen in der Wand/Decke installiert werden. Im Bereich der Durchführung muss die Dämmung aus nichtbrennbaren Baustoffen mit einer Schmelztemperatur von mindestens 1000°C bestehen. Außerhalb der Wand oder Decke muss die Dämmung mindestens auf einer Länge von jeweils 500 mm aus nichtbrennbaren Baustoffen bestehen oder mit Stahlblech umhüllt werden. Die Rohre dürfen durch gemeinsame oder getrennte Öffnungen geführt werden. Die Restöffnung muss wie auf der vorangegangenen Seite gezeigt bemessen und verschlossen werden. a = 50 mm Achtung: Die hier zitierten Erleichterungen der MLAR gelten nicht für Mischinstallationen aus Guss- und Kunststoffabflussrohren! Geprüfte Abschottungssysteme Da die Abstandsregeln nach den Erleichterungen der MLAR nicht immer eingehalten werden können, empfehlen wir die Verwendung von geprüften Abschottungssystemen. Der zulässige Mindestabstand zwischen identischen Brandabschottungen ist im jeweiligen Verwendungsnachweis, also ABP (Allgemeines bauaufsichtliches Prüfzeugnis) oder ABZ (Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung) genannt. Der Mindestabstand zu fremden Abschottungen, also solchen mit einer anderen ABP bzw. ABZ Nummern, soll in Zukunft ebenfalls im Verwendungsnachweis genannt werden (siehe Kasten). Wenn unterschiedliche Abstände genannt werden, gilt der größere. Wenn in den Verwendungsnachweisen keine Abstände definiert werden, gilt ein Mindestabstand von 50 mm: Absatz 4.1.3 der MLAR: Der Mindestabstand zwischen Abschottungen, Installationsschächten oder -kanälen sowie der erforderliche Abstand zu anderen Durchführungen (z. B. Lüftungsleitungen) oder andere Öffnungsverschlüssen (z. B. Feuerschutztüren) ergibt sich aus den Bestimmungen der jeweiligen Verwendbarkeits- oder Anwendbarkeitsnachweise; fehlen entsprechende Festlegungen, ist ein Abstand von mindestens 50 mm erforderlich. Auf den Folgeseiten werden einige geprüfte Lösungen für Düker Gussrohrleitungen vorgestellt. ABP oder ABZ muss am Verwendungsort vorliegen. Zustimmung für den Einzelfall Wenn die Vorgaben eines Verwendungsnachweises vor Ort nicht hundertprozentig eingehalten werden können, muss zunächst geklärt werden, ob die Abweichung wesentlich oder nicht wesentlich ist. Nicht wesentliche Abweichungen in der Anwendung von Bauprodukten gelten als Übereinstimmung mit dem Verwendungsnachweis und können über eine Übereinstimmungserklärung durch den Anwender abgedeckt werden. Bei wesentlichen Abweichungen ist eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) durch die Obere Baubehörde einzuholen. Seit Februar 2012 empfiehlt das DIBt, in neu ausgestellte Verwendungsnachweise die folgende Formulierung aufzunehmen: Bei getrennten Öffnungen: "Der Abstand zwischen Bauteilöffnungen für Kabel- oder Rohrabschottungen gleicher oder unterschiedlicher Bauart darf bis auf 10 cm reduziert werden, sofern diese Öffnungen jeweils nicht größer als 40 cm x 40 cm sind." (DIBt, 16.02.2012) Der Abstand einer Abschottung zu anderen nicht näher definierten Öffnungen oder Einbauten ist laut DIBt wie folgt geregelt: "Der Abstand der zu verschließenden Bauteilöffnung zu anderen Öffnungen oder Einbauten muss mindestens 20 cm betragen. Abweichend davon darf der Abstand bis auf 10 cm reduziert werden, sofern die zu verschließende Bauteilöffnung sowie die benachbarten Öffnungen oder Einbauten nicht größer als 20 cm x 20 cm sind." (DIBt, 16.02.2012) Düker Info Brandschutz - Stand Oktober 2012 5
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