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SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM Seite 17

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<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

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<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

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<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Mundart-Vortrag von Günter Lavere zur Eröffnung der Anlaufstelle<br />

WERR ENS BEJENEEN<br />

Ein Auszug aus der Niederschrift „ALLENENGEN ÖS JETT SONN“<br />

von Paul Weyers, Heimatdichter aus Dülken.<br />

De Tiid, die drii-ev se uutereen.<br />

ooch die en Dölke send jeboare.<br />

Nou soate se werr bejeneen,<br />

die lang neet mi-er tesame woare.<br />

„Wat ös en Träck, wat ene Düük,<br />

wat Jaapmüllke, on wat send Bremme,<br />

wat Schemisettsche, Maue, Stüük ,<br />

on wat ös schnnötte, wat ös remme?“<br />

Vreud wu-erd mött jleudich jolde Enk<br />

voll luuter Jlöck jonz jru-et jeschri-eve.<br />

Söi meek de Ooghe doavüer blenk,<br />

da t männicheene woar verbli-eve.<br />

Mött Iifer on en Ü-everstölp<br />

woll malikeene vü-el vertälle.<br />

Weä steäke bli-ev, deä kreech all Hölp,<br />

mar jedder haat öt meeß te melle.<br />

Dat jeng dureen wie Kreu on Kaaf,<br />

bes öm mout drenke on werr oame.<br />

Von Kreech on U-esel koam öm aav,<br />

veng aan en vreuher Tiid te kroame.<br />

„Zääk“, seit deä Wöllem,“wett ör ooch,<br />

datt vüel kee Dölker Plott mi-er könne?“<br />

Die Vroach woar bels för Striit jenoch,<br />

de meeßte Klonte di-ene schänne.<br />

„Mar sennich!“, seit doa werr deä Schnaak,<br />

„ech jläuv, örr all brukt neet te stüüte.<br />

Ech vroach üch ens, ech maak üch schwaak,<br />

ech wätt, datt vüel öt neet mi-er wi-ete.“<br />

„Wat het werr Beit on Bönnebier,<br />

wat ös Jebönn on Looverhüske,<br />

wat Look on O-elik , Muckertsbier,<br />

wat Kaiemüüte, Jerlengspüßke? „<br />

„Wat Proaß on Prengel, Prätsch on Prenk,<br />

wat Jö-elemöhn on Pannestärtsche,<br />

wat Futschbloas, Wiemel, Vierscher Schenk<br />

on Hoasebängel, Eiterwärtsche?“<br />

„Wat Moof on Meck on Melcherskuut,<br />

wat Jaarepapp on Meljervlöttsche,<br />

wat Suupknoak, Schnu-eterbell on Kluut<br />

on Tienklomp, Frotsch on Rummelspöttsche?<br />

Dat waar dich werr ens Dölker Plott!<br />

Doa jaav öt vri-e Nü-et te kraake.<br />

On vüel hant mött d'r Kopp jeschott<br />

vür son aparte, krangse Saake.<br />

Mar mallik soach öt ooch werr en:<br />

Wör mödde os die Art verwaare,<br />

os Moddersproak on Dölker Senn<br />

en feäre Tiide wi-er draare.<br />

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<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Vokabularium<br />

Beit Hundezwinger Melcherskuut (Kuut) Rogen vom Hering<br />

bels fast Meljervlöttsche Marienkäfer<br />

Bönnebier unfruchtbarer Eber Moof Masse, Substanz<br />

Bremme Ginster Muckertsbier leere Versprechung<br />

Düük Küsschen O-elik Zwiebel<br />

Eiterwärtsche stille Geldrücklage Pannestärtsche ungetauftes Kind, Baby<br />

Enk Tinte Prätsch Schlamm, Mus<br />

feäre fern Prengel derber Knüppel<br />

Frotsch Kartoffelkorb Prenk Buttermilchsuppe<br />

Futschbloas Schweinsblase Proaß Lehnstuhl<br />

Hoasebängel Strumpfband remme verhauen<br />

Jaapmüllke Löwenmäulchen Rummelspöttsche Topf mit Fellbespannung<br />

Jaarepapp Libelle zum Trommeln<br />

Jebönn Abstellkammer schänne schimpfen<br />

Jerlengspüßke geweihter Palmzweig Schemisett Vorhemd<br />

am Kruzifix Schnaak<br />

Schelm<br />

jleundich glühend Schnu-eterbell Triefnase<br />

Jö-elemöhn Patentante schötte schütteln<br />

Kaaf Spreu schwaal schwach<br />

Kaiemüüte Kopfsteine sennich ruhig<br />

Klonte Burschen Stüük Hosenbeine<br />

Kluut Klumpen stüüte prahlen<br />

kraake brechen, knacken Suupknoak Adamsapfel<br />

krangs schief (unmöglich) Tienklomp Jauchekelle<br />

Kreut Unrat Träck Schublade<br />

Look Lauch Ü-everstöllp Übermut<br />

Looverhüske Gartenlaube Vierscher Schenk Apfelkraut<br />

mallikeene manch einer vri-e zäh<br />

Maue Ärmel, Armmuskeln Wiemel Johannisbeere<br />

Meck<br />

Weißbrot<br />

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<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Gruppe Motorrad fahren<br />

ein bunt zusammengewürfelter Haufen ganz normaler Frauen und Männer<br />

Wir sind ein bunt zusammengewürfelter<br />

Haufen ganz normaler Frauen (2) und Männer<br />

(12) im Alter zwischen 57 und 71 Jahren,<br />

die Freude am Motorradfahren haben<br />

und kommen aus Dülken, Boisheim, Viersen,<br />

Süchteln, Schaag, Schiefbahn, Neersen<br />

und Willich.<br />

Im Oktober 2003 starteten ganz zaghaft die<br />

ersten 4 Teilnehmer zu einer Probefahrt<br />

Fahrt in Richtung Weißer Stein NL. Das Gefühl<br />

einer Zusammengehörigkeit kam auf<br />

der Heimfahrt, als wir zwischen Brüggen,<br />

Schaag, Boisheim, Dülken keine Brückenunterführung<br />

zum Schutz fanden und unsere<br />

frisch polierten Maschinen in einem Wolkenbruch<br />

pitschnass wurden.<br />

Seitdem wollten wir nur noch<br />

bei trockenem Wetter fahren,<br />

was aber mehrfach nicht gelungen<br />

ist.<br />

Die Touren werden spontan<br />

entschieden, oder einer fährt<br />

vor, und die anderen lassen<br />

sich überraschen. So haben<br />

wir schon Gaststätten in<br />

Straelen, Kevelaer, Xanten,<br />

Vinkrath, Rothenbach, Pont<br />

<strong>Seite</strong> 22<br />

und Roermond einen Besuch abgestattet.<br />

Besonders begabt sind wir im Ansteuern<br />

von geschlossenen Gaststätten. Das liegt<br />

wohl daran, dass wir immer mittwochs mit<br />

unseren Maschinen losdüsen.<br />

Jeder, der das nötige Alter (55 +) und eine<br />

Maschine (mind. 125 ccm) hat, kann bei uns<br />

mitmachen. Das Aussehen ist völlig egal, da<br />

wir sowieso mit Helm fahren müssen.<br />

Wir treffen uns bei trockenem Wetter jeden<br />

zweiten und vierten Mittwoch des Monates<br />

zwischen März und Oktober um 14 Uhr auf<br />

dem Wilhelm-Cornelissen-Platz in Dülken.<br />

Heinz Giesen


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Gruppe Radwandern 50 km +<br />

… rund 1.400 km Rad gefahren<br />

Das Jahr 2004 war für unsere Rad-Wandergruppe<br />

sehr erfolgreich. Von Mitte März bis<br />

Anfang November wurden rund 1.400 km<br />

Rad gefahren.<br />

<strong>Seite</strong> 23<br />

Je nach Wetterlage trifft sich die Radgruppe<br />

ab März jeden Freitag um 14 Uhr auf dem<br />

Cornelissenplatz.<br />

Von November bis März treffen wir uns um<br />

13 Uhr, da es früh dunkel wird und wir vor<br />

dem Dunkelwerden zurück sein wollen.


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Aber dann wird gewandert. Wir gehen ca.<br />

2-3 Stunden, je nach Wetter, und kehren zu<br />

einem Kaffee irgendwo ein.<br />

Der harte Kern kommt bei jedem Wetter mit<br />

Schirm und Charme. Einmal im Jahr machen<br />

wir eine Tagesradtour, die im letzten<br />

Jahr über Straelen – Arcen – Venlo ging.<br />

Die ca. 90 km über den Tag mit mehreren<br />

Pausen waren für alle gut zu schaffen.<br />

Im August verbrachten wir mit 10 Personen<br />

ein schönes Wanderwochenende in der Eifel<br />

in einer Wanderhütte des Rheydter Alpenvereins.<br />

Dies wollen wir in diesem Sommer<br />

wiederholen.<br />

Ich freue mich sehr über die Aktivität dieser<br />

Gruppe. Menschen, die sich vor gut einem<br />

Jahr nicht kannten, verbringen jetzt aktiv<br />

schöne Stunden miteinander. Wer Lust hat<br />

mitzumachen und sich fit fühlt, größere<br />

Radtouren zu machen, kann sich melden.<br />

Adressen und Telefonnummern stehen in<br />

unserem „Seniorenkurier“ oder Anmeldung<br />

in unserem Büro im Cornelius-Haus.<br />

Luise Donat<br />

Gruppe Geschichte von Dülken / Mundart<br />

Dülkener Friedhöfe<br />

Passend zur dunklen Jahreszeit bat sich die<br />

Gruppe „Geschichte von Dülken“ mit den<br />

Dülkener Friedhöfen befasst.<br />

Im alten Dülken hatte jede Glaubensgemeinschaft<br />

einen eigenen Friedhof. Über den alten<br />

katholischen Kirchhof, der sich um die<br />

Pfarrkirche herum erstreckte und zu dem<br />

zwei Beinhäuser im Chor der Kirche gehörten,<br />

schreibt Doergens in seiner Chronik der<br />

Stadt Dülken: „Zwar fasste man 1636, wohl<br />

in der Erkenntnis der großen Gefahren, die<br />

das Begraben der Pestleichen um die Kirche<br />

<strong>Seite</strong> 24<br />

in sich barg, den Plan, außerhalb der Stadt,<br />

in der Nähe der Kreuzkapelle, einen geeigneten<br />

Platz zur Beerdigungsstätte zu nehmen,<br />

kam jedoch später davon wieder ab.“<br />

Stattdessen wählte man erneut einen Platz<br />

mitten in der Stadt, den jetzigen Parkplatz<br />

neben dem Moselstübchen, gegenüber dem<br />

Pastorat. Dieser Friedhof wurde 1826 geschlossen.<br />

Erst 1831 wurde dann der katholische<br />

Kirchhof in den heutigen Lunapark<br />

verlegt.


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

jüdischer Friedhof am Kampweg in Dülken<br />

Foto: Ingrid Hermkens<br />

Im Jahre 1845 kam es zu einem Skandal. In<br />

einem Brief an die Preußische Bezirksregierung<br />

beschwerte sich ein Notar aus Wegberg,<br />

ein geborener Dülkener, darüber, dass<br />

beim Bau einer Landstraße, die über das alte<br />

Friedhofsgelände führte, die Gebeine der<br />

Verstorbenen offen herumlägen. Da auch<br />

die überregionale Presse sich des Falles annahm,<br />

wurde der Bürgermeister von Dülken<br />

zum Bericht aufgefordert.<br />

Eine evangelische Gemeinde mit eigenem<br />

<strong>Seite</strong> 25<br />

Pfarrvikar gibt es in Dülken seit 1854. Vorher<br />

wurden die evangelischen Christen von<br />

Süchteln aus betreut. Es gab jedoch bereits<br />

seit Ende des <strong>17</strong>. Jahrhunderts einen evangelischen<br />

Kirchhof, der am Breyellerpfad<br />

gelegen, in der Flurkarte der Gemeinde Dülken<br />

von 1825 unter der Nummer Zwei als<br />

Eigentum der Kirchmeisterei Süchteln eingetragen<br />

ist. Dieser wurde 1855 geschlossen.<br />

Der evangelische Friedhof wurde danach<br />

an die Martin-Luther-Strasse verlegt.<br />

Der jüdische Friedhof, auf der Flurkarte von<br />

1825 unter den Nummern Drei und Vier<br />

eingetragen, lag unmittelbar neben dem<br />

evangelischen Friedhof am Breyellerpfad.<br />

In den siebziger Jahren der 19. Jahrhunderts<br />

lagen alle Dülkener Friedhöfe wieder innerhalb<br />

der Wohnbebauung. Die Stadt und<br />

Landgemeinde Dülken musste also handeln<br />

und einen neuen Friedhof anlegen. Nach<br />

langwierigen Grundstücksverhandlungen<br />

und Gesprächen mit den Kirchen wurde im<br />

November 1873 der neue „Communal-Begräbnisplatz<br />

für die Beerdigung der Leichen<br />

aus der Stadt und Landgemeinde Dülken<br />

ohne Unterschied des religiösen Bekenntnisses“<br />

an seinem heutigen Standort eröffnet.<br />

Die Verhandlungen des Bürgermeisters mit<br />

den Pfarrern der katholischen und der evan-


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

gelischen Gemeinden verliefen unproblematisch.<br />

Pfarrer Michels von der evangelischen<br />

Gemeinde bat lediglich darum, dass<br />

verstorbene Gemeindemitglieder von der<br />

Boisheimer Nette (Zivilgemeinde Boisheim)<br />

und aus dem Rennekoven (Zivilgemeinde<br />

Lobberich) in Dülken beerdigt werden durften.<br />

Der Bitte wurde entsprochen.<br />

Keinen Erfolg hatten die Verhandlungen mit<br />

der „Israelischen Gemeinde“. 1877 wurde<br />

ein neuer jüdischer Friedhof am Kampweg,<br />

in der Nähe der Heiligenstrasse, auf einem<br />

Grundstück des Gemeindevorstandes Simon<br />

Harf angelegt.<br />

Ein Zitat aus dem Begräbnis-Reglement von<br />

1873 beschreibt früher übliche Begräbnisgebräuche:<br />

„§ 16 die Vorbereitungen zu Begräbnissen<br />

können bis auf weitere Bestimmung wie<br />

bisher von den Nachbarschaften unentgeltlich<br />

besorgt werden, vorausgesetzt, dass die<br />

Gemeindemitglieder durch die oft bei Leichenbegängnissen<br />

vorkommende, aber über<br />

das übliche Maß hinausgehende Verabreichung<br />

von Speisen und Getränken in keiner<br />

Weise mehr belästigt und zu außerordentlichen<br />

Ausgaben veranlasst werden.<br />

„Miteinander-Füreinander“ in Boisheim<br />

Leider beteiligen sich aus Boisheim nicht<br />

viele Senioren an unserem Projekt 55+ Miteinander-Füreinander.<br />

So hat Diakon Karl<br />

Aymanns (der auch im neuen Sprecherrat<br />

Mitglied ist) unser Motto „Ich für mich. Ich<br />

mit anderen für mich. Ich mit anderen für<br />

andere. Andere mit anderen für mich.“ kurzerhand<br />

auf den ganzen Stadtteil ausgedehnt.<br />

Er meint im Februar-Pfarrbrief von<br />

St. Peter Boisheim: „Warum soll das Miteinander<br />

in Freizeit-Aktivitäten in Boisheim<br />

<strong>Seite</strong> 26<br />

für Senioren reserviert sein?“. So haben<br />

Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand das<br />

Haus Kafarnaum der Pfarre „weit geöffnet“<br />

für Treffen aller ehrenamtlich wirkenden<br />

und freizeitmäßig agierenden Gruppen in<br />

Boisheim.<br />

So gesehen eine schöne Sache. Aber es wäre<br />

auch schön, wenn sich Boisheimer Damen<br />

und Herren ab 55 Jahre mit den Dülkenern<br />

zusammentun würden!<br />

he


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Was bedeutet die Fastenzeit?<br />

Karneval ist vorbei. Der rheinische Karneval<br />

mit viel Lärm, Schunkeln, herrlichen Umzügen<br />

– und vor allem viel Alkohol. Da trifft<br />

es sich gut, dass die katholische Kirche genau<br />

am Tag danach die 40-tägige Vorbereitungszeit<br />

auf Ostern beginnt – die so genannte<br />

Fastenzeit, deren Elemente das Fasten<br />

und verschiedene genau festgelegte gottesdienstliche<br />

Feiern sind.<br />

Schon im Alten Testament wird auf die Ü-<br />

bung des 40-tägigen Fastens hingewiesen,<br />

und auch Jesus fastete zu Beginn seines<br />

Auftretens 40 Tage und Nächte. Bereits im<br />

2. Jahrhundert gab es ein Osterfasten am<br />

Karfreitag und Karsamstag, im 3. Jahrhundert<br />

dehnte sich das Fasten auf die Karwoche<br />

aus, und im 4. Jahrhundert wurden es<br />

dann drei bzw. vier Wochen.<br />

Den Grundsinn der österlichen Fastenzeit<br />

(= Bußzeit) hat die Liturgie-Konstitution des<br />

Zweiten Vatikanischen Konzils so ausgedrückt:<br />

„Die vierzigtägige Fastenzeit hat die<br />

doppelte Aufgabe, vor allem einerseits<br />

durch Tauf-Erinnerung oder Tauf-Vorbereitung,<br />

andererseits durch Buße die Gläubigen,<br />

die in dieser Zeit mit größerem Eifer<br />

das Wort Gottes hören und dem Gebet obliegen<br />

sollen, auf die Feier des Pascha-Mysteriums<br />

vorzubereiten.“<br />

Dieser „Grundsinn“ steht wohl den meisten<br />

hiesigen Katholiken nicht mehr so vor Augen.<br />

Trotzdem hat man nach Aschermittwoch<br />

– vielleicht nach einem ausgewachsenen<br />

„Kater“ – vielerorts den Ausspruch gehört:<br />

„Jetzt gibt es bei mir 40 Tage lang keinen<br />

Alkohol.“ Und andere wollen mit dem<br />

Rauchen aufhören oder in dieser Zeit<br />

Fleisch so gut wie möglich meiden. Also ist<br />

im Hinterkopf doch ein Grundsinn der Fastenzeit<br />

hängen geblieben: der Verzicht auf<br />

Luxus, die Rückkehr zu einem bewusst einfacheren<br />

Leben.<br />

Die evangelische Kirche kennt diese Art des<br />

Fastens nicht. Sie gebietet nur für den Karfreitag<br />

Enthaltsamkeit, damit sich die Gläubigen<br />

auf den Kreuzestod Christi besinnen<br />

und ruhig auf das Osterfest vorbereiten können.<br />

Für die Protestanten ist der Karfreitag<br />

der höchste Feiertag im Kirchenjahr.<br />

Ingrid Hermkens<br />

<strong>Seite</strong> 27


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Gruppe Hilfsbörse<br />

Apropos Hilfsbörse<br />

Der Artikel in der Seniorenzeitung 3/2004<br />

warf Fragen auf wie:<br />

- Was will eine Hilfsbörse leisten?<br />

- Wie hoch ist die Belastung für den<br />

einzelnen Helfer?<br />

Das große Spektrum eines Hilfsangebotes<br />

wurde mittels Listen an die Gruppensprecher<br />

am Tag der Eröffnung der Anlaufstelle<br />

im „Corneliushaus“ verteilt und erläutert.<br />

Aus einigen Gruppen konnten wir eine erfreuliche<br />

Resonanz von möglichen Helfern<br />

verzeichnen.<br />

Bei der Belastung für den einzelnen Helfer<br />

beziehe ich mich auf die Ausführungen von<br />

Herrn Zanders, Gruppensprecher der Hilfsbörse<br />

im Verein „Älterwerden in der Gemeinde<br />

Grefrath e.V.“. Er schilderte am 14.<br />

Dezember 2004 bei unserem monatlichen<br />

Treffen seine Erfahrungen der Jahre 2003<br />

und 2004. Bei ca. 20 Anfragen im Jahr seien<br />

vorwiegend Fahrdienste und kleine handwerkliche<br />

Unterstützungen angefordert worden.<br />

Kommentar von Herrn Zanders: „Wir<br />

werden eigentlich zu wenig behelligt.!<br />

Am 8. Februar 2005 waren Margret Heyer<br />

(Mitarbeiterin des ambulanten Pflegedienstes<br />

ASB/Gemeinsam und Karl-Heinz Theloy<br />

(Mitarbeiter der Reha-Klinik MG-Hardt) als<br />

erfahrene Pflegekräfte bei uns zu Gast. Sie<br />

schilderten freimütig und anschaulich ihre<br />

Erfahrungen bei punktuellen Bedürfnissen<br />

ihrer jeweiligen Klienten und begrüßten unseren<br />

Versuch, einen Lückenschluss zu bilden<br />

zwischen professioneller Hilfe und<br />

Laien-Hilfe. Sie baten, ihnen nach Abschluss<br />

der Konzeptionierung der Hilfsbörse<br />

die Telefonnummern der verantwortlichen<br />

Ansprechpartner zu nennen.<br />

Liebe Leser, das „Miteinander“ in unseren<br />

Freizeitgruppen könnte meines Erachtens<br />

nicht besser sein. Helfen Sie bei der Geburt<br />

des „Füreinander“. Früher oder später können<br />

wir alle davon profitieren.<br />

Maria Immes<br />

Gabriele Röchling<br />

Rückmeldungen über die Anlaufstelle im<br />

Corneliushaus, Tel. 0152 02182710<br />

(mittwochs morgens)<br />

<strong>Seite</strong> 28


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Leserbrief<br />

Motiviert durch den Wunsch oder die Aufforderung des Autors aus dem Redaktionsteam<br />

vom Vorwort des Seniorenkuriers Miteinander-Füreinander, Ausgabe 3/2004, möchte<br />

ich in Form eines Leserbriefes Stellung beziehen.<br />

Ich meine, das von Ihnen herausgegebene Heft ist im Ganzen gesehen eine sehr gelungene<br />

und lebendige Sache! Angefangen mit den beiden bunten und historischen Bildern auf der<br />

Titelseite über den sehr traurigen und nachdenklichen Bericht deutscher Geschichte über<br />

die Wirren des Zweiten Weltkrieges und letztlich natürlich das umfangreiche Kursus-Angebot<br />

mit weiteren Berichten. Den Fotos ist zu entnehmen, dass die Kursusteilnehmer und<br />

-teilnemerinnen sehr engagiert und mit Freude bei der Sache sind. Wenn ich nicht so weit<br />

weg hier in Essen wohnen würde, wäre ich sicherlich beim Radeln und bei einem Computerkursus<br />

dabei.<br />

Dennoch vermisse ich bei dem vielseitigen Angebot einen sehr wichtigen Kursus für Menschen<br />

der Altersgruppe 55+. Es sollte ein Kursus sein, der gemäßigte Wirbelsäulengymnastik<br />

mit leichten allgemein-gymnastischen Übungen und Herz-Kreislauf-Training verbindet.<br />

Jedoch bin ich mir sicher, dass man sich bei Ihnen auch hierüber schon Gedanken<br />

gemacht hat. Ferner denke ich hier wieder an den o.a. Text des Autors, der sicherlich<br />

nicht zu Unrecht Bedenken anmeldet, dass Sie (das Team) in der Entwicklung des gesamten<br />

Projektes zu schnell waren.<br />

Ich wünsche nun Ihnen allen, dem Redaktionsteam, weiterhin viel Erfolg bei der Fortsetzung<br />

Ihrer so wichtigen und sehr sinnvollen Tätigkeit und den Kursusteilnehmer/innen<br />

sehr viel Freude und Ausdauer bei ihren Aktivitäten, um Körper, Geist und Seele fit zu<br />

halten. Den Lesern dieses Heftes aus Ihrer Region, die sich vielleicht noch nicht für einen<br />

der Kurse entscheiden konnten, empfehle ich den Gedankengang von Hans Gerten: Und<br />

sagt bitte nicht: Ja, irgendwann mach ich mit, sondern: Jawohl, beim nächsten Mal bin<br />

ich dabei. Punktum.<br />

In diesem Sinne Ihnen allen unbekannterweise herzliche Grüße aus der Ruhrmetropole<br />

Essen.<br />

Werner Heß<br />

<strong>Seite</strong> 29


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Rentnerferien in Spanien<br />

Wenn man das Berufsleben hinter sich hat,<br />

wird vieles möglich, wovon man in den vergangenen<br />

Jahrzehnten nur träumen konnte:<br />

zum Beispiel beliebig reisen, wann und wohin<br />

und wie lange man möchte.<br />

Nachdem ich mich mehr als zwanzig Jahre<br />

immer nach den Schulferien richten musste -<br />

meine mich vertretenden Kolleginnen hatten<br />

Kinder -, konnte ich im vergangenen Jahr<br />

endlich mal wochenlang im Sommer verreisen.<br />

Gemeinsam mit meinem Lebensgefährten<br />

fuhr ich mit dem Wohnwagen nach Slowenien<br />

und Kroatien, nach Südtirol und<br />

nach Dänemark. Und zum Jahresabschluss<br />

wollten wir in die Wärme. Spanien stand auf<br />

dem Programm. Zwei Monate wollten wir<br />

dort bleiben: Senioren zahlen auf allen Winter-Campingplätzen<br />

in Spanien wesentlich<br />

niedrigere Preise. Und wenn sie dann auch<br />

noch in der Nebensaison kommen und dann<br />

vielleicht gleich für zwei oder drei Monate<br />

bleiben möchten, rentiert sich das wirklich.<br />

So sieht man dort im Winter auch nur ältere<br />

Menschen, die sich unser schönes Motto<br />

„Miteinander-Füreinander“ auf die Fahne<br />

geschrieben haben. Denn gefeiert, gelacht<br />

und Bier getrunken wird miteinander. Und<br />

wenn Probleme auftauchen, dann sind alle<br />

füreinander da.<br />

Wir erlebten ein sehr ruhiges Weihnachtsfest,<br />

denn die Spanier haben dieses Fest<br />

nicht wie wir Deutschen voll dem Kommerz<br />

ausgeliefert. Mal eine kleine Lichterkette<br />

über der Straße, mal ein aufgeblasener Gummi-Weihnachtsmann<br />

vor einem Kaufhaus –<br />

das war’s dann auch schon. Keine ewig dudelnden<br />

Weihnachtslieder in jedem Geschäft,<br />

keine kitschigen Krippenfiguren in<br />

den Schaufenstern und erst recht keine aufdringlich<br />

beleuchteten Privathäuser.<br />

Nur mit dem Wetter haderten wir. Sonne<br />

pur, fast immer blitzblank geputzter Himmel<br />

– genau so, wie wir uns das vorgestellt hatten.<br />

Nur: Es war viel zu kalt. In diesem Winter<br />

haben alle Rentner, die vor dem mittelund<br />

nordeuropäischen Winter geflohen waren,<br />

jämmerlich gefroren. Übrigens auch die<br />

Spanier, die solch komfortable Zentralheizungen<br />

wie bei uns zumindest in den südlicheren<br />

Gefilden nicht kennen.<br />

Trotzdem waren es herrliche Wochen ohne<br />

heimatlichen Stress. Und es ist wunderbar,<br />

wenn man nicht mehr an Büro und Schreibtisch,<br />

Computer und Termine denken muss.<br />

Es lebe das Rentnerdasein!<br />

Ingrid Hermkens<br />

<strong>Seite</strong> 30


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Seniorenkurier für Dülken und Boisheim aktuell<br />

Who is who? (Gruppenliste)<br />

Gruppe Gruppensprecher / Namen Tel.-Nr.:<br />

1 Basteln Hans Gerten 5 53 29<br />

2 Computer Anfänger Heinz Giesen 5 39 44<br />

3 Computer Anfänger Jürgen Fetten 5 28 42<br />

4 Computer Anfänger Erich Kamps 5 <strong>17</strong> 89<br />

5 Computer Hardware Sascha Büdgenbach 9 70 20 <strong>17</strong><br />

6 Computer Grundkenntnisse:<br />

Textverarbeitung<br />

<strong>Seite</strong> 31<br />

August Hammes 02153 /<br />

95 43 42<br />

7 Doppelkopf Josef Peters 5 18 12<br />

8 Englisch Anfänger Werner Küppers 5 53 77<br />

9 Englisch Grundkenntnisse Heinz Schafstall 5 08 91<br />

10 Französisch Bernd Bulla 4 22 22<br />

11 Garten Leo Gawron 5 61 53<br />

12 Geschichte von Dülken / Mundart Wolfgang Göbbels 5 14 06<br />

13 Hilfsbörse Maria Immes 4 55 96<br />

14 Kegeln Wilhelm Cornelissen 4 19 71<br />

15 Kochen / Backen Rosemarie Rohn 5 86 30<br />

13 Konzerte / Theater Gert Klöckner 5 55 20<br />

<strong>17</strong> Literatur Mechtild Weyhe 81 52 70<br />

18 Malen Sigrid Paech 5 18 18<br />

19 Motorrad fahren Heinz Giesen 5 39 44<br />

20 Museum / Ausstellungen Maria Braun 4 09 79<br />

21 Radfahren 50 km + Luise Donat 5 87 50<br />

Hans Gerten 5 53 29


<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN <strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong> AUSGABE 1 / 2005<br />

Gruppe Gruppensprecher / Namen Tel.-Nr.:<br />

22 Radfahren bis 30 km Stefanie Niessen 5 18 25<br />

23 Radfahren bis 50 km Franz-J. Engelskirchen 5 52 82<br />

24 Tagesfahrten Elisabeth Brocker 5 13 73<br />

25 Spanisch Elke Stanislawski 4 07 18<br />

26 Tanzen Annemarie Giesen 5 24 34<br />

27 Walking, 6 km / Nordic Walking Ruth Ziegler 45 02 27<br />

Monika Plum 5 87 72<br />

28 Wandern bis 4 Stunden Hans Gerten 5 53 29<br />

Elisabeth Brocker 5 13 73<br />

29 Wandern bis 2 Stunden Marlene Goertz 58 08 19<br />

30 Seniorenkurier für Dülken und Boisheim Heinz-Jürgen Antwerpes 5 19 86<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion: Heinz-Jürgen Antwerpes<br />

Hans Fuchs<br />

Ingrid Hermkens<br />

Maria Immes<br />

Gertrud Schinken<br />

Titelbild: Herbert Tichy<br />

Druck: JVA Anrath<br />

Auflage: 1.200<br />

Erscheinen: 3 x jährlich<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

Beiträge sinnwahrend zu kürzen.<br />

AUSSICHTEN<br />

Die Ausgabe 2 / 2005 des<br />

<strong>SENIORENKURIER</strong> FÜR DÜLKEN<br />

<strong>UND</strong> <strong>BOISHEIM</strong><br />

wird voraussichtlich am<br />

27.06.2005 erscheinen.<br />

Redaktionsschluss für die<br />

Ausgabe 2 / 2005 ist der 20.05.2005<br />

<strong>Seite</strong> 32

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