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SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Seite</strong><br />

<strong>Sprecherrat</strong> / <strong>Impressum</strong> / <strong>Aussichten</strong> 2<br />

<strong>Vorwort</strong> <strong>zur</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3 / 2005 3<br />

Tien Anton:<br />

En schön Liik? 4<br />

Boisheim-Lind<br />

Mehr als eine Ortsverbindung 5<br />

In eigener Sache<br />

Was bedeutet eigentlich 55plus? 8<br />

Gruppe<br />

„Dülkener Geschichte / Mundart“<br />

Dülkens Schulen im Wandel der Zeit 10<br />

Gruppe „Kochen und Backen“<br />

Ein Zentner Kartoffeln für die Party 13<br />

Senioren-Party<br />

Sich kennen lernen –<br />

und sich gegen das Altern wehren 15<br />

Kennenlern-Party 17<br />

Dölker Plott-Rätsel 18<br />

Gruppe „Tagesfahrten“<br />

Neuer Gesangsstar im RTL-Studio 20<br />

Gruppe „Literaturkreis“<br />

Fragen klären und<br />

neue Fragen aufwerfen 21<br />

<strong>Seite</strong><br />

Silbenrätsel<br />

Wer kennt sich aus in Dülken<br />

und Boisheim? 22<br />

Gruppe „Radwandern 50 +“<br />

Nach heißen 82 km noch<br />

richtig gefeiert 23<br />

In eigener Sache<br />

Bitte kommt in die Anlaufstelle! 24<br />

Gedicht von Paul Weyers<br />

„Zinter Kloas kömmt“ 25<br />

Gruppe „Museen / Ausstellungen“<br />

Krone und Schleier 26<br />

Soft Meat for old People 27<br />

Gruppe „Kochen + Backen“<br />

Mecklenburg grüßt NRW 29<br />

Leserbrief 30<br />

Gedicht von Helga Rikken<br />

„Danksagung” 30<br />

Nikolaus-Doppelkopf-Tunier 30<br />

Gruppe „Kegeln“<br />

Endlich geschafft! 31<br />

Gruppenliste<br />

Who is who? 31<br />

<strong>Seite</strong> 1


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Senioren 55+ Dülken-Boisheim<br />

<strong>Sprecherrat</strong>:<br />

Koordinator:<br />

Anlaufstelle:<br />

Luise Donat, Marlene Goertz, Gertrud Kollmann, Rosemarie Rohn,<br />

Heinz-Jürgen Antwerpes, Karl Aymanns, August Hammes, Josef<br />

Peters, Hans-Peter Westphalen<br />

Josef Peters<br />

Telefon: 01520-2182710<br />

E-Mail:<br />

Bank:<br />

Corneliushaus, Dülken, Moselstraße, mittwochs 10 – 11.30 Uhr<br />

Seniorenkurier.Duelken-Boisheim@gmx.com<br />

„Senioren 55+ Dülken-Boisheim“, Volksbank Viersen,<br />

Konto Nr.: 16055, BLZ 314 602 90<br />

IMPRESSUM<br />

Redaktion: Heinz-Jürgen Antwerpes<br />

Hans Fuchs<br />

Ingrid Hermkens<br />

Maria Immes<br />

Gertrud Schinken<br />

Titelbild:<br />

Druck:<br />

Auflage: 1.200<br />

Herbert Tichy<br />

JVA Anrath<br />

Erscheinen: 3 x jährlich<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

Beiträge sinnwahrend zu kürzen.<br />

AUSSICHTEN<br />

Die <strong>Ausgabe</strong> 1 / 2006 des<br />

SENIORENKURIER FÜR<br />

DÜLKEN UND BOISHEIM<br />

wird voraussichtlich am<br />

03. April 2006 erscheinen.<br />

Redaktionsschluss für die<br />

<strong>Ausgabe</strong> 1 / 2006 ist der 03.03.2006<br />

<strong>Seite</strong> 2


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

<strong>Vorwort</strong> <strong>zur</strong> <strong>Ausgabe</strong> 3 / 2005 des „Seniorenkurier für Dülken und Boisheim“<br />

Liebe Dülkener, liebe Boisheimer!<br />

Es ist schon wieder so weit. Ein neuer „Senioren-Kurier“ liegt vor Ihnen. Und Sie werden in<br />

ihm den einen oder anderen Beitrag finden, der bereits auf die Vorweihnachtszeit einstimmen<br />

möchte. Mit dieser siebten <strong>Ausgabe</strong> beenden wir das dritte Jahr, seit es das Seniorenprojekt<br />

„Miteinander-Füreinander in Dülken und Boisheim“ gibt. In diesen vergangenen Monaten<br />

haben wir uns schon sehr gut aneinander gewöhnt. Viele tolle und schöne Erlebnisse haben<br />

neuen Schwung in einen manchmal tristen Alltag gebracht. Das zeigt der nach wie vor gute<br />

Zulauf in vielen Gruppen, obwohl es in der einen oder anderen Gruppe noch immer etwas<br />

hakt. Auch unsere Anlaufstelle kommt so langsam in Schwung. Aber auch hier hört man von<br />

den emsigen Helfern, dass man mittwochs durchaus gerne den einen oder anderen Besucher<br />

mehr begrüßen würde.<br />

Unter dem Strich lässt sich jedoch sagen, dass es inzwischen sehr viele Dülkener und Boisheimer<br />

gibt, die das Projekt Senioren 55 plus „gewählt“ haben. Man munkelt auch, dass sich<br />

immer mehr Viersener in die Gruppen einschleichen. Aber auch sie werden mit offenen Armen<br />

aufgenommen. Auch sie haben mit Sicherheit richtig „gewählt“. Ob das unsere lieben<br />

Senioren am 18. September 2005 allerdings getan haben – das muss angezweifelt werden. Ob<br />

nun links oder rechts – ob rot, schwarz, gelb oder grün – ob Jamaika. Fragen über Fragen<br />

gab es damals – Probleme über Probleme.<br />

Probleme solcher Art kennen wir bei „Miteinander-Füreinander“ Gott sei Dank nicht. Hier<br />

gilt es jede Woche, jeden Tag: Spaß und Freude an dem zu haben, was wir Senioren noch so<br />

alles leisten können. Die Idee unseres Projektes steht in voller Blüte. Und wächst… und<br />

wächst…. Und das auch noch im Herbst. Ist das nicht toll und nachahmenswert?!<br />

Wir wünschen nunmehr viel Spaß bei der Lektüre und bei den Treffen in den jeweiligen<br />

Gruppen.<br />

Zum Schluss des Jahres möchten wir aber auch noch einmal „Danke schön“ sagen an unsere<br />

Sponsoren. Wir hoffen, dass sie uns auch im kommenden Jahr ihre finanzielle Treue halten.<br />

<strong>Seite</strong> 3<br />

Das Redaktionsteam


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Tien Anton: „En schön Liik?“<br />

Gestatten: Peter Anton Stamms,<br />

geboren am 2. Oktober 1836 in<br />

Kirspelwaldniel, gelebt und gearbeitet<br />

in Dülken, hier gestorben<br />

am 21. März 1895. Wie, Sie<br />

kennen mich nicht? Mein Name<br />

sagt Ihnen nichts?<br />

Vielleicht kennen Sie mich besser<br />

als „Tien Anton“. Denn ich<br />

habe mich dem Wohle meiner<br />

Mitmenschen verpflichtet und<br />

sie regelmäßig vom Dreck –<br />

eben dem Tien – befreit. Die<br />

Dülkener haben mir zum Dank<br />

ein Denkmal gesetzt, an der<br />

Ecke Blauenstein-/Lange Straße. Und so<br />

beobachte ich ihr Leben und Treiben.<br />

Heute möchte ich auch mal etwas zu den<br />

neuen Stelen an den Ortseingängen sagen.<br />

Als ich davon zum ersten Mal hörte, dachte<br />

ich allerdings nicht an Ortstafeln. Im<br />

Brockhaus-Konversationslexikon von 1895<br />

– also zu meiner Zeit – steht nämlich: Stele<br />

(grch.) = Säule, im griech. Altertum ein<br />

aufrecht stehender Grabstein in Form einer<br />

schmalen Platte aus Stein. Meyers Taschenlexikon<br />

von 2002 sagt: im Altertum<br />

<strong>Seite</strong> 4<br />

frei und aufrecht stehende Steinplatte für<br />

Inschriften, vor allem als Grabdenkmal.<br />

Und der neueste Duden erklärt kurz und<br />

bündig: griech., Grabsäule oder –tafel.<br />

Wer soll da eigentlich begraben sein? Die<br />

Viersener, die Dülkener, die Süchtelner<br />

oder die Boisheimer? Oder gar der Streit<br />

zwischen den Bewohnern der einzelnen<br />

Stadtteile. Das wär’s doch. Endlich wären<br />

die Dülkener dann Viersener, und das<br />

Orpheum hätte ein brisantes Thema weniger<br />

im Karneval. So gesehen könnte ich<br />

mich mit den neuen Stelen anfreunden.


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Boisheim-Lind: Mehr als eine Ortsverbindung<br />

Zwischen den beiden Stelen „Herzlich Willkommen“<br />

und „Auf Wiedersehen“ an den<br />

Hauptstraßen nach und aus Boisheim liegt ein<br />

liebenswertes Dorf, das auch nach dem Anschluss<br />

an Viersen seinen dörflichen Charakter<br />

behielt und behalten soll. Ein wichtiger Knotenpunkt<br />

im Handel zwischen Venlo und Krefeld<br />

war es einst, fruchtbaren Boden hatte es,<br />

und so konnte es sich rund um die mächtige,<br />

das Ortsbild bestimmende Kirche St. Peter<br />

entwickeln.<br />

Ein besonderer Teil dieses Ortes ist Lind, auf<br />

halber Strecke zwischen dem Ortskern von<br />

Boisheim und Dülken gelegen. Diesen Ortsteil<br />

und dessen Geschichte seinen Mitbürgern vorzustellen,<br />

hat sich Heinz Erkens vorgenommen.<br />

Der 72-Jährige ist in Lind geboren und<br />

aufgewachsen und ist <strong>zur</strong> Zeit „Vorsitzender“<br />

des Kapellenvereins.<br />

Die Kapelle in Lind, kreuzförmig angelegt,<br />

erinnert an orthodoxe Kirchen. Innen ist sie<br />

größer als vermutet, so wird sie gerne von den<br />

Linder Anwohnern für Taufen, Hochzeiten und<br />

Hochzeits-Jubiläen genutzt. Erbaut wurde sie,<br />

nachdem ein verheerender Wirbelsturm am 1.<br />

Juli 1891 in Lind ganze Höfe vernichtet und<br />

zwölf Familien obdachlos gemacht hatte. Am<br />

1. Juli 1912 wurde sie „der schmerzhaften<br />

Mutter“ geweiht, und seitdem treffen sich die<br />

Linder an jedem 1. Juli an der Kapelle, um dieser<br />

Naturkatastrophe und ihrer Opfer zu gedenken.<br />

<strong>Seite</strong> 5


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

37 Mitglieder und Freunde des Bürgervereins<br />

von Boisheim – zumeist die älteren – ließen<br />

sich von Heinz Erkens an einem lauen Sommerabend<br />

die Geschichte der Sektion Lind erzählen.<br />

Schon Anfang des 16. Jahrhunderts gab<br />

es in Boisheim einen „Dingstuhl“, das heißt<br />

einen Gerichtsbezirk, mit sieben Schöffen, von<br />

denen drei aus Boisheim stammten. Das Dorf<br />

Lind ist noch älter, geht auf die Franken <strong>zur</strong>ück.<br />

Die alten Höfe – von ehemals acht sind<br />

noch sieben zu erkennen – weisen die typische<br />

fränkische Bauweise auf: wie eine kleine Festung,<br />

rundum geschlossen, mit sehr kleinen<br />

Fenstern. Dieses Kulturerbe ist, wie Heinz Erkens<br />

stolz erläuterte, nicht oft am Niederrhein<br />

zu finden.<br />

Auf die frühe Bedeutung von Boisheim weist<br />

auch der (längst nicht mehr existierende) Abts-<br />

<strong>Seite</strong> 6


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Meter über dem Meeresspiegel liegt. Buchen<br />

und Eichen wuchsen hier. So entstand Lind<br />

auch nicht als sinnvolle Verbindung zwischen<br />

Ort A und Ort B: Hier lohnte einfach die<br />

Landwirtschaft. Und so sieht man auch heute<br />

noch Getreide und Rüben und auf den saftigen<br />

Wiesen die Rinder grasen.<br />

Ingrid Hermkens<br />

hof hin, auf dem die Boisheimer Bauern ihren<br />

Zehnten an das Kölner Stift St. Pantaleon abliefern<br />

mussten. Im 12. Jahrhundert bildeten<br />

sich die ersten Honschaften wie Nett, Pütt, Bones<br />

und Lind.<br />

Um 1250 ist der Flachsanbau als einer der<br />

wichtigsten landwirtschaftlichen Zweige nachgewiesen.<br />

Fruchtbar war das Land, das rund 60<br />

<strong>Seite</strong> 7


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

In eigener Sache<br />

Was bedeutet eigentlich 55 plus?<br />

Immer wieder fragen uns Mitbürger, was<br />

eigentlich dieses „55 plus“ bei unserem<br />

Seniorenprojekt „Miteinander-Füreinander“<br />

in Dülken und Boisheim bedeutet.<br />

55 plus heißt: Alle, die älter sind als 55<br />

Jahre, mit beiden Beinen im Leben stehen<br />

und noch viel unternehmen möchten. Aber<br />

sie sind vielleicht allein, haben keine Familie,<br />

oder diese ist weit weg. Sie möchten<br />

gerne Ausflüge machen, laufen, Rad fahren,<br />

sich neues Wissen aneignen, ihr Wissen mit<br />

anderen teilen. Sie möchten aber nicht in<br />

einer Gruppe junger Leute untergehen wie<br />

beispielsweise in vielen VHS-Kursen. Sondern<br />

mit Gleichaltrigen, gleich Gesinnten<br />

zusammenkommen.<br />

55 plus heißt: Vielleicht schon Rentner,<br />

vielleicht in den letzten Arbeitsmonaten,<br />

irgendwo zwischen ständigem Druck und<br />

der Hoffnung auf ein ruhiges Alter. Doch<br />

mit 60 oder 65 muss es noch nicht so<br />

schrecklich ruhig sein. Zumal die meisten,<br />

auch die Frauen, motorisiert sind, sich in<br />

allen Lebenslagen auskennen und behaupten.<br />

Sie alle aber wollen nicht alleine sein,<br />

möchten ein „Miteinander“ erleben in ihrer<br />

Freizeit. Denn es geht zunächst einmal um<br />

eine sinnvolle Gestaltung der freien Zeit,<br />

von denen ältere Menschen oft mehr als genug<br />

haben.<br />

55 plus heißt: Der freundlichen Aufforderung<br />

von Stadt Viersen und Caritasverband<br />

folgen und sich mitreißen lassen von dem<br />

Elan und der Lebensfreude, auch im fortgeschrittenen<br />

Alter noch vieles zu unternehmen.<br />

Schließlich können fast 400 Dülkener und<br />

Boisheimer – Frauen und Männer – nicht<br />

irren.<br />

Nach oben wurde eigentlich eine Grenze<br />

gesetzt: 70 Jahre. Doch es haben sich etliche<br />

70-Jährige gemeldet, die wir heute<br />

nicht mehr missen wollen in unserer Mitte.<br />

Wer also sich <strong>zur</strong> Gruppe der 55 plus zugehörig<br />

fühlt: Bitte meldet euch. Geht mittwochs<br />

in die Anlaufstelle im Dülkener<br />

Corneliushaus, informiert euch über die<br />

rund 30 Angebote aus allen Bereichen<br />

sinnvoller und fröhlicher Freizeitgestaltung.<br />

Wir freuen uns auf euch.<br />

Ingrid Hermkens<br />

<strong>Seite</strong> 8


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

<strong>Seite</strong> 9


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Gruppe „Dülkener Geschichte / Mundart“<br />

Dülkens Schulen im Wandel der Geschichte<br />

Unsere Gruppe hat seit Anfang 2005 die<br />

Situation der Schulen in Dülken, deren<br />

Gründung und Veränderungen im Laufe der<br />

Geschichte bis in die 80er Jahre des vorigen<br />

Jahrhunderts eruiert.<br />

Die Quellen fanden wir im Stadtarchiv, in<br />

den Heimatbüchern des Kreises Viersen<br />

und in den verschiedenen Chroniken der<br />

Stadt Düllken. Wir hatten Glück und konnten<br />

noch einige Zeitzeugen zu den einzelnen<br />

Schulen befragen.<br />

Unsere Arbeiten erheben keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit und sind lediglich so<br />

genau wie die Quellen, die uns als Grund-<br />

<strong>Seite</strong> 10


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

lage dienten. Es hat uns viel Spaß gemacht,<br />

verschüttete oder vergessene Tatbestände<br />

wieder in unser Gedächtnis zu rufen. Wir<br />

hoffen, dass es den Lesern dieser Berichte<br />

ebenso geht.<br />

Heute und in den folgenden <strong>Ausgabe</strong>n des<br />

„Seniorenkurier“ stellen wir die Schulen in<br />

der Stadt Dülken und ihre Geschichte vor –<br />

anhand von Zahlen und Erzählungen.<br />

Wolfgang Göbbels<br />

Die Schule auf der Boisheimer Nette<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten die<br />

Ortschaft Nette, das Röhlenend, die Waldnieler<br />

Straße ab Torfweg westlich, das<br />

Hochfeld, die östliche <strong>Seite</strong> der Renneperstraße<br />

sowie die Brüggenerhütte zum<br />

Einzugsgebiet der Schule Nette. Für die<br />

Kinder der Boisheimer Straße hatte die<br />

Gemeinde Boisheim 1873 eine eigene<br />

Schule auf der Boisheimer Straße errichtet.<br />

Dem Verfasser sind die auf dem Foto aus<br />

dem Jahr 1934 abgebildeten Schüler und<br />

Schülerinnen zum großen Teil bekannt.<br />

Wer sich wieder erkennt, wird gebeten, sich<br />

bei ihm zu melden. Vielleicht kommen so<br />

noch einige unbekannte Details zu Tage.<br />

1873 wurde die Schule erbaut: auf dem<br />

Foto rechter Gebäudeteil. Später wurde sie<br />

um den größeren linken Gebäudeteil erweitert.<br />

Die alten Räume wurden <strong>zur</strong> Wohnung<br />

für den Schulleiter umgebaut. Letzter<br />

Schulleiter war Theodor Dickopf.<br />

Auf Grund der kommunalen Neuordnung<br />

von 1936 wurde die Schule im gleichen<br />

Jahr geschlossen. Zwei Jahre später wurden<br />

die Gebäude um einen Sanitärbereich erweitert<br />

und als Arbeitsdienstheim für<br />

Frauen genutzt.<br />

Ob nach dem Krieg die Gebäude auch als<br />

Flüchtlingslager dienten, ist nicht belegt.<br />

Jedenfalls wurden sie bis zum Abbruch Anfang<br />

der 1980er Jahre zu Wohnzwecken<br />

genutzt.<br />

Schulwesen auf der Dülkener Nette<br />

Auf einer Veranstaltung im Casino der<br />

Schule Nette, der heutigen Jugendverkehrsschule,<br />

erzählte J.M. Birker, Bauer der<br />

Nette, den Mitgliedern der Cornelius-<br />

Schützenbruderschaft aus der Chronik der<br />

Schule: Von dem ehrbaren selbstständigen<br />

Schuster Saverins, der als Nebenbeamter<br />

neben seiner Schustertätigkeit Unterricht im<br />

Rechnen, Lesen und Schreiben erteilte.<br />

<strong>Seite</strong> 11


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts stiftete ein<br />

Gemeindemitglied das Haus Müller auf der<br />

Nette Nr. 42 mit der Auflage, es in eine<br />

Schule umzuwandeln.<br />

Der Sohn des Schusters Saverin soll hier<br />

nach den Methoden seines Vaters gelehrt<br />

haben, bis sein Nachfolger Peter Mathias<br />

Holthausen 1837 die Stelle übernahm. Dieser<br />

arbeitete 40 Jahre lang als Schulmeister<br />

und zog auch mit in die neue Schule auf der<br />

Nette, die um 1873 erbaut wurde. In seinem<br />

letzten Dienstjahr erhielt er immerhin 300<br />

Thaler jährlich als Lohn. In den ersten Jahren<br />

waren es nur 66 Thaler gewesen. Erst<br />

im hohen Alter wurde der Schulmeister in<br />

den Ruhestand versetzt – ausgezeichnet mit<br />

dem Hohenzollernschen Hausorden.<br />

Sein Nachfolger wurde am 1. Juli 1875<br />

Lehrer Conrad Pauen, der zusammen mit<br />

der im Oktober 1882 ernannten Lehrerin<br />

<strong>Seite</strong> 12


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Christine Jorissen die Kinder bis ins<br />

nächste Jahrhundert unterrichtete.<br />

Im Juli 1876 musste wegen Überfüllung<br />

eine Klasse an die neue Schule angebaut<br />

werden. Nun wurden 68 Kinder der ersten<br />

und 82 Kinder der zweiten Klasse unterrichtet.<br />

1884 verfügte die Regierung wegen<br />

der stetig steigenden Kinderzahl, eine dritte<br />

Klasse ein<strong>zur</strong>ichten. 1901 wurde wieder ein<br />

neues Schulgebäude bezogen. 1915 besuchten<br />

156 Mädchen und Jungen die<br />

Schule Nette, die zu dieser Zeit von Lehrer<br />

Engelbert Hüskes geleitet wurde. Lehrer<br />

Lentzen war bis Anfang der 30er Jahre an<br />

der Schule Nette tätig.<br />

Während des Krieges diente die Schule<br />

Schanzern und Soldaten als Unterkunft, ihr<br />

Zustand war dementsprechend. Es gab kein<br />

Schreibpapier und keine Bücher, die Kinder<br />

hatten oft noch nicht einmal eine Tafel.<br />

Ostern 1947 wurden 15 Jungen und 10<br />

Mädchen neu eingeschult, einen neuen Anstrich<br />

erhielt die Schule 1949 – für 40<br />

Pfund kompensierter Fettigkeiten.<br />

Fräulein Erna Perboom, seit 1941 Lehrerin<br />

an der Schule Nette, ging 1958 in den Ruhestand.<br />

Hauptlehrer Hugo Pszuik hatte im<br />

November 1954 die Schulleitung übernommen<br />

und blieb bis März 1965. In seiner<br />

Amtszeit wurde das alte Schulgebäude abgerissen<br />

und das neue 1963 eingeweiht.<br />

Am 1. April 1965 wurde Andreas Kather<br />

Hauptlehrer, er sollte der letzte Schulleiter<br />

sein: Schon zehn Jahre später, am 1. Juli<br />

1975, wurde der Schulbetrieb wegen Kindermangels<br />

eingestellt.<br />

Heute wird das Gebäude als Jugendverkehrsschule<br />

genutzt.<br />

Gruppe „Kochen und Backen“<br />

Ein Zentner Kartoffeln für die Party<br />

„Bitte zwei Mann zum Kartoffelschälen!“<br />

Dass das nicht zwei Männer sind, ist klar,<br />

denn 16 Damen haben sich an diesem<br />

Samstagvormittag getroffen: Um Kartoffeln<br />

zu schälen, Gurken zu würfeln, Zwiebeln<br />

zu schneiden. Eben um einen richtig leckeren<br />

Kartoffelsalat zuzubereiten. Denn dieser<br />

<strong>Seite</strong> 13<br />

sollte die Essens-Grundlage für die „Kennenlern-Party“<br />

unseres Seniorenprojekts<br />

„Miteinander-Füreinander“ werden, die wir<br />

am Abend feiern wollten.<br />

Rosemarie Rohn, Leiterin der Gruppe „Kochen<br />

und Backen“, hatte ihre Mitglieder


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

und weitere sechs Freiwillige zu<br />

sich nach Hause gebeten. Zuvor<br />

hatte sie eingekauft: einen ganzen<br />

Zentner Kartoffeln, fünf<br />

Kilo Zwiebeln, 15 große Gläser<br />

saure Gurken, 15 Becher Joghurt<br />

– 1,5% Fett, für die Gesundheit!<br />

– und zwölf Eier zum Garnieren<br />

der fertigen Salatschüsseln.<br />

Und nun saßen alle um einen<br />

großen Tisch, schnibbelten, würfelten,<br />

schnitten und – nein, sie<br />

tratschten nicht. Still war es<br />

rundherum, als ich gegen 10 Uhr<br />

dazu kam. Und ich hatte mich<br />

schon gewundert, dass ich von<br />

draußen nichts hörte. Aber alle<br />

waren so fleißig, wollten unbedingt<br />

beweisen: „Alle zusammen<br />

sind wir unschlagbar.“ Vielleicht<br />

kann Rosemarie Rohn mit diesem<br />

Dream-Team ja ihren<br />

Traum von einem eigenen Partydienst<br />

umsetzen. Schließlich hat<br />

sie ja auch erst mit 43 Jahren<br />

ihren Meistertitel in der Hauswirtschaft<br />

geholt.<br />

Ingrid Hermkens<br />

<strong>Seite</strong> 14


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Senioren-Party<br />

Sich kennen lernen – und sich gegen das Altern wehren<br />

Rund 250 Gäste saßen an den langen Tischen<br />

in der Aula des Städtischen Gymnasiums<br />

Dülken. Sie wollten sich kennen lernen,<br />

wollten gemeinsam das erste Fest feiern in<br />

der noch jungen Geschichte des Seniorenprojekts<br />

„Miteinander-Füreinander in Dülken<br />

und Boisheim“. 214 Karten waren verkauft,<br />

dazu kamen noch etliche Ehrengäste: Ramund<br />

Ehm (Stadtverwaltung) und Michael<br />

Dörmbach (Caritas-Verband) als „Väter“ des<br />

Projekts, Mitglieder der ersten Arbeitsgemeinschaft<br />

und Dülkens Ortsvorsteher Klaus-<br />

Dieter Gartz als Vertreter der Stadt Viersen.<br />

Für alle Senioren 55plus begrüßte Josef Peters<br />

die Anwesenden herzlich und freute sich,<br />

dass so viele gekommen waren. Rund 300<br />

ältere Dülkener und Boisheimer treffen sich<br />

in <strong>zur</strong>zeit 36 Gruppen, um miteinander zu<br />

wandern, Rad zu fahren, zu kochen, die<br />

<strong>Seite</strong> 15


SENIORENKURIER FÜR DÜLKEN UND BOISHEIM AUSGABE 3 / 2005<br />

Computer verstehen oder Sprachen zu lernen.<br />

Da unterhielten sich rechts und links die<br />

Walker mit den Motorradfahrern, die Theater-Fans<br />

mit den Bastlern – denen wir übrigens<br />

die geschmackvolle Tischdekoration zu<br />

verdanken hatten. Neue Bekanntschaften<br />

wurden geschlossen, gruppenübergreifend<br />

neue Termine fest gemacht. Zum Schluss<br />

konnten sich alle am Kartoffelsalat laben, den<br />

die Koch- und Backgruppe aus einem Zentner<br />

Kartoffeln lecker zubereitet hatte.<br />

Es war ein gelungenes Fest mit Vorträgen des<br />

MGV Sängerbund Dülken-Nord und den<br />

kleinen Tänzern der Crazy Kids sowie von<br />

Günter Lafere, der im Dölker Plott an den<br />

Mundartdichter Paul Weyers erinnerte. Kein<br />

Auge blieb trocken bei dem Sketch von<br />

<strong>Seite</strong> 16<br />

Franz-Josef Mönicks, der mit sich selber ein<br />

herrliches Duo spielte. Das traditionelle<br />

„Gloria tibi Dülken“ wurde angestimmt, und<br />

jeder freute sich über das freiwillige Engagement<br />

der Pfadfinder vom DPSG-Stamm<br />

Dülken, die flink und fröhlich die Getränke<br />

an den Tischen servierten.<br />

Absoluter Höhepunkt – und Grund genug,<br />

von Tisch zu Tisch zu gehen, zu fragen und<br />

zu raten – war das Preisrätsel, bei dem 26<br />

Begriffe auf Dölker Platt ins Hochdeutsche<br />

zu übersetzen waren.<br />

Bis weit in die Nacht hinein wurde gelacht<br />

und geklönt. Fazit aller: Das machen wir im<br />

nächsten Jahr wieder!<br />

Ingrid Hermkens

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