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Acne and its treatment

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Fortbildung Schweiz Med Wochenschr 1999;129:1496–503<br />

Peer reviewed article<br />

R. Böni, J. Hafner, M. Krasovec<br />

Dermatologische Klinik,<br />

Universitätsspital Zürich<br />

Akne und ihre<br />

Beh<strong>and</strong>lungsmöglichkeiten<br />

Summary<br />

<strong>Acne</strong> <strong>and</strong> <strong>its</strong> <strong>treatment</strong><br />

<strong>Acne</strong> is a multifactorial disease affecting the<br />

pilosebaceous follicles. It is a treatable condition<br />

for which the aims of therapy are to reduce<br />

social isolation <strong>and</strong> to prevent or minimise<br />

scarring. Propionibacterium acnes is an anaerobic<br />

bacterium strongly implicated in the<br />

pathogenesis of acne. A gradual increase in the<br />

resistance of P. acnes to many antibiotics has<br />

been documented in the last decade, <strong>and</strong> there<br />

is thus a growing need to use either appropriate<br />

antibiotics or even change the therapeutic<br />

strategy in favour of other regimens, i.e.<br />

isotretinoin, anti<strong>and</strong>rogens. A <strong>treatment</strong> guide<br />

is presented <strong>and</strong> the side-effects of these regimens<br />

are discussed.<br />

Keywords: acne; <strong>treatment</strong>; antibiotics; retinoids<br />

Zusammenfassung<br />

Akne ist eine multifaktorielle Erkankung, die<br />

talgdrüsenreiche Hautareale betrifft. Ziel der<br />

Aknetherapie ist es, die soziale Isolierung dieser<br />

Patienten durch eine sinnvolle Therapiestrategie<br />

zu verhindern und die Narbenbildung<br />

zu minimieren. Bei der Entwicklung der Akne<br />

spielt das anaerobe Bakterium Propionibakterium<br />

acnes eine zentrale Rolle. In den letzten<br />

Jahrzehnten haben sich zunehmend resistente<br />

Stämme entwickelt, so dass die Antibiotikatherapie<br />

erschwert wird. Die richtige Wahl des<br />

Antibiotikums oder aber der Wechsel auf eine<br />

<strong>and</strong>ere Therapiestrategie, beispielsweise auf<br />

Isotretinoin oder Anti<strong>and</strong>rogene, muss deshalb<br />

immer häufiger erwogen werden. Durch die<br />

vorliegende Arbeit soll eine Therapiehilfe angeboten<br />

und auch das Wirkungs- und Nebenwirkungsspektrum<br />

dieser neueren Substanzen<br />

diskutiert werden.<br />

Keywords: Akne; Beh<strong>and</strong>lung; Antibiotika;<br />

Retinoide<br />

Einleitung<br />

Die Akne gehört zu den häufigsten Erkankungen<br />

in der Dermatologie und tritt in der Pubertät<br />

bei fast jedem Menschen auf, kann aber<br />

gelegentlich bis zum 30. Lebensjahr und darüber<br />

hinaus persistieren. Akne ist ein polyätiologisches<br />

Krankhe<strong>its</strong>bild und betrifft die<br />

talgdrüsenreichen Hautareale wie Gesicht,<br />

Prästernalregion, Schulterpartien, Oberarme<br />

sowie intertriginöse Regionen. Sie zeichnet sich<br />

durch eine übermässige Talgproduktion (Seborrhoe)<br />

und follikuläre Proliferations- und<br />

Retentionshyperkeratose aus, die zuerst zur<br />

Bildung nicht-entzündlicher, kleiner, hautfarbener<br />

Hauterhabenheiten führen (Mikrokomedonen,<br />

geschlossene Komedonen) (Abb. 1).<br />

Später öffnen sich die weissen Komedonen,<br />

und zentral entsteht durch die Oxidation von<br />

Lipiden und Melanin ein dunkler Pfropf (offene<br />

Korrespondenz:<br />

PD Dr. Rol<strong>and</strong> Böni<br />

Dermatologische Klinik<br />

Universitätsspital Zürich<br />

Gloriastrasse 31<br />

CH-8091 Zürich<br />

e-mail: rboeni@derm.unizh.ch<br />

1496


Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

Fortbildung<br />

Abbildung 1<br />

<strong>Acne</strong> comedonica.<br />

Abbildung 2<br />

<strong>Acne</strong> papulopustolosa.<br />

Komedonen). Im nächsten Stadium entstehen<br />

entzündliche Hautveränderungen, Papeln<br />

(umschriebene, dauerhaftere Hauterhabenheiten)<br />

(Abb. 2), Pusteln (mit Eiter gefüllte<br />

Hohlräume), Knoten und schliesslich Narben.<br />

Schwere Verläufe der Akne, wie die <strong>Acne</strong> conglobata<br />

(Abb. 3), <strong>Acne</strong> inversa (intertriginöse<br />

Akne) und die <strong>Acne</strong> fulminans (akute febrile<br />

ulzerierende <strong>Acne</strong> conglobata mit Polyarthralgien<br />

und Leukozytose) können sehr entstellend<br />

sein und eine nicht zu unterschätzende psychosoziale<br />

Belastung darstellen. Bei persistierender<br />

<strong>Acne</strong> conglobata oder <strong>Acne</strong> inversa muss an<br />

die Möglichkeit einer sekundären systemischen<br />

Amyloidose gedacht werden.<br />

Die fistulierenden intertriginösen Formen der<br />

Akne unterscheiden sich in ihrer klinischen<br />

Manifestation und der Beh<strong>and</strong>lungsstrategie<br />

von den oben besprochenen klassischen Bildern<br />

der Akne. Unter dem Begriff <strong>Acne</strong> inversa<br />

werden die Hidradenitis suppurativa axillaris<br />

(Abb. 4) und inguinalis, der Pilonidal-Sinus<br />

und die <strong>Acne</strong> sclerotisans nuchae zusammengefasst.<br />

Die Pathogenese dieser chronischen<br />

Abbildung 3<br />

<strong>Acne</strong> conglobata.<br />

1497


Fortbildung Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

Abbildung 4<br />

Hidradenitis suppurativa<br />

axillaris.<br />

fistulierenden Hauterkrankung in intertriginöser<br />

bzw. nuchaler Lokalisation teilt viele<br />

Merkmale mit der Pathogenese der klassischen<br />

Akne: Retentions-Hyperkeratose der intertriginösen<br />

Talg- und Schweissdrüsen und rezidivierenden<br />

Entzündungen, die schliesslich<br />

in eine chronisch-granulomatöse-fistulierende<br />

Reaktion münden. Die <strong>Acne</strong> inversa kommt<br />

isoliert oder in Kombination mit der <strong>Acne</strong><br />

conglobata vor. Bei der Kombination <strong>Acne</strong><br />

conglobata, Hidradenitis suppurativa und<br />

<strong>Acne</strong> sclerotisans nuchae wird von einer Akne-<br />

Triade, bei zusätzlichem Pilonidalsinus von<br />

einer Akne-Tetrade gesprochen. Retroaurikuläre<br />

Zysten sind eine weitere Manifestation der<br />

<strong>Acne</strong> inversa.<br />

Beim Auftreten einer palmoplantaren Pustulose<br />

muss auch an die seltene Möglichkeit des<br />

Vorliegens eines SAPHO-Syndroms gedacht<br />

werden (Synovitis, Akne, palmoplantare Pustulosis,<br />

Hyperostosis, Osteitis), wobei als<br />

Auslöser eine <strong>Acne</strong> pustulosa in Frage kommt.<br />

Allerdings können dieselben Symptome auch<br />

bei <strong>Acne</strong> fulminans auftreten – die Schaffung<br />

des Begriffs SAPHO erscheint deshalb nicht<br />

sinnvoll.<br />

Die Akne – eine polyätiologische Erkankung: auslösende und begünstigende Faktoren<br />

1498<br />

Tabelle 1<br />

Auslösende Medikamente<br />

akneiformer Exantheme.<br />

Das zentrale Geschehen in der Pathophysiologie<br />

der Akne ist die follikuläre Hyperkeratose.<br />

Obwohl die genauen Mechanismen, die<br />

für die follikuläre Verhornungsstörung verantwortlich<br />

sind, nicht bekannt sind, werden als<br />

mögliche Faktoren Störungen in der Keratinexpression,<br />

den Keratinozyten-Adhäsionen<br />

und ein direkter Einfluss der Androgene auf<br />

follikuläre Keratinozyten diskutiert. Das Mikromilieu<br />

der Komedonen mit einem hohen<br />

Anteil an freien Fettsäuren begünstigt das<br />

Wachstum apathogener St<strong>and</strong>ortkeime der<br />

Glukokortikoide<br />

Androgene<br />

orale Kontrazeptiva<br />

Vitamine B 1, B 6, B 12, D 2<br />

Lithium<br />

PUVA<br />

Thyreostatika<br />

Ciclosporin A<br />

Tetrazykline<br />

Phenobarbiturate<br />

INH, Ethionamid, Rifampizin<br />

Chinin<br />

Disulfiram<br />

Trimethadion, Diphenylhydantoin, Hydantoinderivate<br />

Haut, dem anaeroben Propionibakterium acnes<br />

(früher Corynebacterium acnes) und Staphylococcus<br />

epidermidis [1]. Deren bakterielle<br />

Lipasen spalten die Sebumtriglyzeride zu freien<br />

Fettsäuren verschiedenster Kettenlänge, die<br />

wiederum die für die Komedonenbildung verantwortliche<br />

Proliferations- und Retentions-<br />

Hyperkeratose begünstigen. Propioni-Bakterien<br />

setzen leukotaktische Faktoren frei, die die<br />

Komplementkaskade aktivieren, und spielen<br />

somit eine wichtige Rolle bei der Entstehung<br />

der Entzündung. Die Talgdrüsenfollikel sind<br />

bei der Akne nahe der Hautoberfläche dicht<br />

mit dem dimorphen Hefepilz Pityrosporum<br />

ovale (Malassezia furfur) besiedelt, mittlere<br />

Follikelabschnitte enthalten hauptsächlich<br />

Staphylococcus epidermidis, die tiefen Follikelabschnitte<br />

dann Propioni-Bakterien. Propioni-Bakterien<br />

bilden Porphyrine und fluoreszieren<br />

deshalb im Wood-Licht (UVA-<br />

Lampe). Die Talgbildung wird hormonell<br />

durch Androgene (Testosteron) gesteuert. Die<br />

Umw<strong>and</strong>lung von Testosteron zu 5α-Dihydrotestosteron,<br />

das nach Bindung an ein zytoplasmatisches<br />

Rezeptorprotein und Chromatin-Anlagerung<br />

die Genexpression und Bildung<br />

von Talg stimuliert, ist bei Aknepatienten bis<br />

zu 30mal grösser als in der Haut von Nichtaknepatienten<br />

[2]. Die iatrogene Verabrei-


Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

Fortbildung<br />

chung von Androgenen, Glukokortikoiden, Lithium<br />

und einer Reihe weiterer Medikamente<br />

kann die Talgdrüsenproduktion anregen und<br />

monomorphe, akneiforme Exantheme (Tab. 1)<br />

auslösen (Androgene: Doping-Akne, Body-<br />

Building-Akne; Glukokortikoide: Steroid-<br />

Akne). Aber auch <strong>and</strong>rogenisierende Syndrome,<br />

wie das Syndrom polyzystischer Ovarien<br />

(Stein-Leventhal) und das Androluteom<br />

der Schwangerschaft, können eine Akne induzieren.<br />

Wer leidet an Akne?<br />

Die Neigung zur Akne ist vererbbar. In einer<br />

Studie identischer (eineiiger) Zwillinge zeigte<br />

sich, dass zu 97,7% beide Zwillingspaare an<br />

Akne litten [3]. Es gibt zusätzliche Hinweise<br />

dafür, dass bei speziellen Formen der Akne, wie<br />

beispielsweise der <strong>Acne</strong> fulminans, genetische<br />

Faktoren eine Rolle spielen [4]. Generell wird<br />

ein autosomal-dominanter Erbgang mit unterschiedlicher<br />

Penetranz vermutet. Haben beide<br />

Elternteile eine Akne durchgemacht, so liegt<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass auch das Kind an<br />

Pubertätsakne erkankt, bei über 50%.<br />

Akne ist nicht nur eine Erkrankung der Pubertät,<br />

sondern tritt im Alter von 40–49 Jahren bei<br />

3% der Männer und bei 5% der Frauen auf [5].<br />

Einige Studien weisen darauf hin, dass das<br />

Durchschnittsalter von Aknepatienten in den<br />

letzten Jahrzehnten angestiegen ist [6]. Es wird<br />

vermutet, dass Akne bei Frauen dieser Altersgruppe<br />

durch chronische Stresssituationen<br />

zust<strong>and</strong>e kommt, die zur Sekretion adrenaler<br />

Androgene und Talgdrüsenhyperplasie mit<br />

Entwicklung von Mikrokomedonen führt.<br />

Dafür spricht auch, dass in dieser Gruppe erhöhte<br />

Serumkortisolwerte nachgewiesen werden<br />

konnten [7]. Möglicherweise kommt der<br />

zahlenmässige Anstieg der postpubertären<br />

Akne aber teilweise auch durch eine erhöhte<br />

Bere<strong>its</strong>chaft zust<strong>and</strong>e, den Arzt aufzusuchen.<br />

Diese Hypothese müsste noch in einer grösseren<br />

Studie bestätigt werden.<br />

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf die Akne?<br />

Eine verstärkte Aufnahme von Multivitaminsäften<br />

(Vitamine B 1 , B 6 , B 12 , D 2 ), halogenierten<br />

Sedativa oder jod- und bromhaltigen Nahrungsmitteln<br />

sollte vermieden werden, da sie<br />

bekanntermassen eine Akne induzieren können.<br />

Nahrungsmittel wie Schokolade, Eis,<br />

Nüsse oder Fleisch haben keinen Einfluss auf<br />

die Menge oder Zusammensetzung des Talgs<br />

oder auf die Verhornungstörung der Follikel.<br />

Beobachtungen des Patienten sollten aber in<br />

jedem Fall ernst genommen werden.<br />

Dioxin, eine toxische und karzinogen wirkende<br />

Substanz, die bei der Herstellung<br />

chlorhaltiger Pestizide und bei der Papierproduktion<br />

entsteht, induziert eine schwere Akne<br />

[8]. In jüngster Zeit wurde einmal mehr über<br />

Dioxin-Aufnahme in der industriellen Tierhaltung<br />

berichtet. Dioxin wird, von Tieren<br />

über die Nahrungskette einmal aufgenommen,<br />

vorwiegend im Fett gelagert und kann so, nach<br />

Verzehr kontaminierten, vorwiegend fetthaltigen<br />

Fleisches, auch in den Menschen gelangen.<br />

Die Bedeutung dieser über die Nahrung aufgenommene<br />

Dioxin-Menge ist zum jetzigen Zeitpunkt<br />

jedoch nicht abschätzbar.<br />

Therapeutische Ansätze der Akne<br />

Basistherapie<br />

Basistherapie der <strong>Acne</strong> comedonica bilden keratolytische<br />

und antiseptische Lotionen, wobei<br />

dem Wirkstoff Benzoylperoxid eine wichtige<br />

Rolle zukommt. Zusätzlich können topische<br />

Retinoide verwendet werden. Beim Auftreten<br />

von Papeln und Pusteln (<strong>Acne</strong> papulopustulosa)<br />

kann ein topisches oder systemisches Antibiotikum<br />

angew<strong>and</strong>t werden. Auf die Problematik<br />

der Antibiotikaresistenz von Propionibakterium<br />

acnes wird untenstehend näher<br />

eingegangen. Von Kosmetikerinnen durchgeführte<br />

begleitende Massnahmen beeinhalten<br />

Komedonenquetschung, Fruchtsäurepeelings<br />

(z.B. mit 25–70% Glykolsäure unter ärztlicher<br />

Kontrolle) sowie Ichthyolmasken.<br />

Die <strong>Acne</strong> conglobata bedarf neben der lokalen<br />

Basistherapie zur Verhinderung der Narbenbildung<br />

einer systemischen sebumsuppressiven<br />

Therapie mit Isotretinoin oder einem Anti<strong>and</strong>rogen<br />

(s. unten).<br />

1499


Fortbildung Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

Therapie abszedierender Knoten<br />

und Fistelgänge<br />

Systemische Antibiotika sind bei der <strong>Acne</strong><br />

inversa (Hidradenitis suppurativa, <strong>Acne</strong><br />

sclerotisans nuchae, Pilonidalsinus, Akne-<br />

Triade, Akne-Tetrade) nur dann sinnvoll, wenn<br />

es zur relativ seltenen, sekundären bakteriellen<br />

Infektion gekommen ist. Abszedierende Knoten<br />

und Fistelgänge sprechen am besten auf<br />

oral verabreichtes Isotretinoin an – vermutlich<br />

wegen des anti-inflammatorischen Effekts desselben.<br />

Dabei soll initial niedrig dosiert werden<br />

(0,5 mg/kg), um die mögliche Entwicklung zur<br />

<strong>Acne</strong> fulminans zu verhindern [9], bis schliesslich<br />

die kumulative Gesamtdosis von 120–150<br />

mg/kg erreicht wird. Die orale Therapie wird<br />

idealerweise kombiniert mit intraläsionalen<br />

Kortikosteroidinjektionen und topischer antibiotischer<br />

Therapie beim Auftreten von Sekundärinfektionen<br />

[9]. Persistierende Läsionen<br />

müssen exzidiert werden.<br />

Die fistulierenden Hautveränderungen der<br />

<strong>Acne</strong> inversa sprechen aber nur bedingt auf<br />

Isotretinoin an, indem sie nach einigen Wochen<br />

etwas weniger sezernieren. Eine vollständige<br />

Abheilung der Hidradenitis suppurativa oder<br />

einer <strong>Acne</strong> sclerotisans nuchae unter Isotretinoin<br />

bleibt die Ausnahme. Vor allem bei ausgedehnten<br />

Fällen von <strong>Acne</strong> inversa ist zum<br />

Schluss meistens die chirurgische Therapie mit<br />

totaler Resektion des befallenen Hautareals<br />

und plastisch-chirurgischer Deckung oder<br />

anschliessender Per-secundam-Heilung das<br />

einzige Beh<strong>and</strong>lungsverfahren, das langfristig<br />

zu einer kompletten Abheilung führt. Die <strong>Acne</strong><br />

sclerotisans nuchae, die bei Schwarzafrikanern<br />

gehäuft vorkommt, kann sehr gut mit dem<br />

CO 2 -Laser beh<strong>and</strong>elt werden. Wie bere<strong>its</strong> erwähnt<br />

kann eine langjährig unbeh<strong>and</strong>elte<br />

<strong>Acne</strong> inversa zu einer sekundären Amyloidose<br />

führen.<br />

Beh<strong>and</strong>lung von Aknenarben<br />

Die <strong>Acne</strong> conglobata mit ihrer nodulozystischen<br />

Manifestation im Gesicht heilt oft narbig<br />

ab. Je länger eine <strong>Acne</strong> conglobata unbeh<strong>and</strong>elt<br />

bleibt, desto mehr ist mit der Entwicklung<br />

von Aknenarben zu rechnen. Die psychologische<br />

Auswirkung von Aknenarben auf die<br />

betroffenen jungen Patienten ist nicht zu unterschätzen.<br />

Deshalb muss es ein primäres Ziel<br />

jeder Aknetherapie sein, die Entstehung von<br />

Aknenarben soweit wie möglich zu verhindern.<br />

Seit der Einführung von Isotretinoin sind die<br />

Aknenarben auch tatsächlich stark zurückgegangen.<br />

In einigen Fällen wird die narbige Abheilung<br />

der Akne jedoch nicht ganz zu verhindern<br />

sein. Aknenarben sind nur bedingt einer<br />

ästhetisch-chirurgischen Therapie zugänglich.<br />

Insbesondere durch abrasive Beh<strong>and</strong>lungsmethoden,<br />

wie die chemischen Peelings,<br />

die klassische Dermabrasio und das moderne<br />

Skin-Resurfacing mit dem CO 2 -Laser, kann<br />

dennoch in vielen Fällen eine recht befriedigende<br />

Verbesserung des Erscheinungsbilds<br />

erreicht werden. Diese Methoden können unterein<strong>and</strong>er<br />

kombiniert und gewinnbringend<br />

auch im Anschluss an eine Exzision oder Stanz-<br />

Elevation vereinzelter besonders auffälliger<br />

Narben durchgeführt werden. Oft sind aber<br />

mehrere Sitzungen notwendig, um die gewünschte<br />

Verbesserung herbeizuführen. Es ist<br />

sehr wichtig, dass die Patienten während dieser<br />

Beh<strong>and</strong>lung eine gute ärztliche Betreuung<br />

und Begleitung erfahren und die Erwartungen<br />

an das ästhetische Resultat anfangs nicht zu<br />

hoch angesetzt werden.<br />

Untenstehend werden die einzelnen Substanzgruppen,<br />

deren Einsatz und Nebenwirkungsprofile<br />

detailliert besprochen.<br />

Antibiotika in der Aknetherapie<br />

Die Hauptindikationen für den Einsatz von<br />

Antibiotika sind die papulopustulöse Akne<br />

und allenfalls die superinfizierte <strong>Acne</strong> conglobata.<br />

Ab dem 12. Altersjahr – sobald permanente<br />

Zähne vorh<strong>and</strong>en sind – können Tetrazykline<br />

auch über eine längere Zeitperiode<br />

(8–12 Wochen) problemlos verabreicht werden<br />

[10]. Aus dieser Gruppe wird das lipophile Minocyclin<br />

in peroraler Form (Aknin N ® , Aknoral<br />

® , Minac 50 ® , Minocin ® ) am häufigsten<br />

verwendet. Eine gute Alternative bilden topisch<br />

angew<strong>and</strong>te Makrolide wie Erythromycin<br />

(Aknemycin ® , Aknilox-Gel ® , Eryaknen ® ,<br />

Eryderm ® , Erythrocin ® , Inderm ® , Staticin ® ,<br />

Stiemycine ® , Roxythromycin). Das Lincosamid-Antibiotikum<br />

Clindamycin (Dalacin T ® )<br />

kann ebenfalls topisch angew<strong>and</strong>t werden.<br />

Hierzul<strong>and</strong>e als Aknetherapeutikum sehr selten<br />

verwendet wird Ofloxacin (Tarivid ® ), ein<br />

Gyrase-Hemmer [11].<br />

Resistenz auf Antibiotika. Was nun?<br />

Die zunehmende Resistenzentwicklung von<br />

Propioni-Bakterien auf Antibiotika ist alarmierend.<br />

Die Resistenz von Propionibacterium<br />

acnes gegenüber verschiedenen Antibiotika<br />

wurde seit 1976 in systematischen Studien un-<br />

1500


Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

Fortbildung<br />

tersucht. 1976 zeigten Untersuchungen an insgesamt<br />

1000 Aknepatienten keine Antibiotikaresistenz<br />

bei Propionibacterium acnes [12].<br />

Die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen<br />

Resistenz von P. acnes und schlechtem<br />

Ansprechen auf Antibiotika zeigte, wies Resistenzen<br />

gegenüber Clindamycin und Erythromycin<br />

bei 20% der Patienten nach [13]. In<br />

einer Studie an 468 Aknepatienten wurden bei<br />

178 Patienten (38%) resistente Stämme gefunden<br />

[14]. Am häufigsten zeigte sich eine Resistenz<br />

bei Erythromycin (26,5%) und Tetrazyklinen<br />

(13%), und bei einem kleinen Teil der<br />

Bakterienstämme auch gegenüber Clindamycin,<br />

Doxycyclin und Trimethoprim. Die Resistenz<br />

von Propionibacterium acnes stieg zwischen<br />

1978 von 20% auf 62% im Jahre 1996<br />

[14, 15]. Die kontinuierliche Verabreichung<br />

von Antibiotika kann daher in vielen Fällen<br />

ineffektiv sein. Es ist wichtig, den therapeutischen<br />

Effekt von Antibiotika festzuhalten und<br />

bei entsprechender Persistenz des klinischen<br />

Befunds die Therapie zu ändern. Topische<br />

Antibiotika sollten bei Patienten mit Akne nur<br />

kurzfristig eingesetzt werden.<br />

Resistenz gegenüber Minocyclin hingegen ist<br />

noch relativ wenig beschrieben und lag 1995<br />

noch unter 1% [16]. Deshalb wird Minocyclin<br />

trotz der teilweise schwerwiegenden Nebenwirkungen<br />

(sehr selten Auslösung eines systemischen<br />

Lupus erythematosus, pseudomembranöse<br />

Kolitis, Pankreatitis, akutes Leberversagen)<br />

vermehrt eingesetzt. Bei etwa 50% der<br />

engeren Kontaktpersonen bzw. Familienangehörigen<br />

jener Patienten, die eine Antibiotikatherapie<br />

der Akne erhielten, konnten resistente<br />

Stämme nachgewiesen werden. Eine<br />

Weiterverbreitung von einmal selektionierten<br />

Resistenzgenen in der Bevölkerung kann kaum<br />

mehr verhindert werden [17, 18].<br />

Die Resistenz von Staphylococcus epidermidis<br />

gegenüber verschiedenen Antibiotika ist möglicherweise<br />

ebenfalls von Bedeutung, aber bisher<br />

kaum untersucht [11].<br />

Als Alternative zur antibiotischen Therapie<br />

bieten sich Retinoide, aber auch keratolytische<br />

Substanzen an. So reduziert die topische Anwendung<br />

von Benzoylperoxid oder Adapalen<br />

in Kombination mit topischen Antibiotika das<br />

Resistenzproblem [16].<br />

Retinoide<br />

Retinoide sind mit dem Vitamin A verw<strong>and</strong>te<br />

Substanzen und regulieren zelluläre Differenzierungsprozesse.<br />

In den letzten Jahrzehnten<br />

wurden über 1500 neue Retinoide synthetisiert,<br />

wobei Isotretinoin (Roaccutan ® ) bei der<br />

systemischen Beh<strong>and</strong>lung der Akne eingesetzt<br />

wird. Isotretinoin sollte nur bei Patienten mit<br />

schweren Akneformen (<strong>Acne</strong> conglobata,<br />

schwere <strong>Acne</strong> papulopustulosa, <strong>Acne</strong> inversa)<br />

eingesetzt werden. Die Wirkung von Isotretinoin<br />

wird über einen im Zytoplasma gebildeten<br />

Komplex aus der Substanz selbst und dem<br />

zytosolischen Vitamin A bindenden Protein<br />

(CRABP = «cytosolic retinoic acid-binding<br />

protein») entfaltet. Nach Transport in den<br />

Zellkern kommt es zur Bindung an nukleäre<br />

Retinoidrezeptoren (RAR = «retinoid acid receptor»),<br />

die zur Superfamilie der Steroid-/<br />

Schilddrüsenhormon-Rezeptoren gehören<br />

[19]. Bisher konnten fünf nukleäre Rezeptoren<br />

charakterisiert werden. Drei dieser fünf Rezeptoren<br />

(RARα, RARβ, RARγ) besitzen eine<br />

hohe Homologie mit <strong>and</strong>eren nukleären Hormonrezeptoren,<br />

während zwei weitere dieser<br />

Rezeptoren wesentliche Unterschiede aufweisen<br />

(RXRα, RXRβ). In der Haut ist RARγ der<br />

wichtigste Rezeptor. In erster Linie beeinflussen<br />

die Retinoide Zellproliferation und Differenzierung,<br />

wirken sebosuppressiv und keratolytisch,<br />

aber auch anti-inflammatorisch.<br />

Isotretinoin induziert eine Keratolyse und<br />

Atrophie der Epidermis. Dies führt zu einer erhöhten<br />

Lichtempflindlichkeit durch Abnahme<br />

des Stratum corneum (Lichtschutz!) sowie<br />

Juckreiz und Rötung. Zu Therapiebeginn<br />

kommt es jeweils innerhalb der ersten Wochen<br />

zu einem Aufflammen der Grunderkankung,<br />

weshalb die Patienten entsprechend aufgeklärt<br />

werden müssen. Obligate unerwünschte Wirkungen<br />

beeinhalten Trockenheit der Lippen<br />

und der Mund- und Augenschleimhäute. Diese<br />

Nebenwirkungen können allerdings durch die<br />

Verordnung von z.B. Saliva artificialis, Augentropfen<br />

und Pasta cerata (Lippen) weitgehend<br />

behoben werden. Weitere, seltenere Nebenwirkungen<br />

sind verminderte Nachtsicht (okuläre<br />

Toxizität), Nagelwallentzündungen, Pigmentverschiebungen,<br />

intestinale Reizzustände,<br />

Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Haarverlust.<br />

Es besteht eine Infektneigung für Staphylococcus<br />

aureus (sogenannte Impetiginisation).<br />

Die orale Therapie mit Isotretinoin setzt<br />

eine sichere Schwangerschaftsverhütung voraus,<br />

die einen Monat vor, während, und einen<br />

Monat nach der oralen Isotretinoin-Therapie<br />

erfolgen soll. Die einmonatige Kontrazeptionszeit<br />

ist bere<strong>its</strong> eine Sicherhe<strong>its</strong>zone, da gezeigt<br />

wurde, dass die Plasmakonzentration von Isotretinoin<br />

innerhalb von 10 Tagen nach Absetzen<br />

der Medikation unter die nachweisbare<br />

Menge sinkt [20]. Die Teratogenität von Isotretinoin<br />

(Malformationen des Gesichts, Zen-<br />

1501


Fortbildung Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

tralnervensystems, Herzens) wird in utero auf<br />

etwa 15 bis 45% geschätzt, verbunden mit der<br />

zentralen Rolle, die Vitamin A und seine Derivate<br />

in der Morphogenese spielen, wobei das<br />

Risiko im ersten Trimester der Schwangerschaft<br />

am höchsten ist.<br />

Laborchemisch sind eine medikamentöse Hepatitis<br />

(Bestimmung der Leberenzyme) und<br />

eine Hyperlipidämie die wichtigsten Nebenwirkungen<br />

von Isotretinoin. Infolge des Anstiegs<br />

der Blutfette sind folgende Blutuntersuchungen<br />

empfohlen: vor der Therapie, dann im<br />

ersten Halbjahr monatlich, danach dreimonatliche<br />

Kontrolle von Blutbild, Differentialblutbild<br />

und Lipiden (Triglyzeride, Cholesterin,<br />

HDL-Cholesterin). Vor der Therapie soll eine<br />

Schwangerschaft mittels Test ausgeschlossen<br />

werden. Mehrere Studien haben zeigen können,<br />

dass die Anwendung von Isotretinoin im<br />

Vergleich zu antibiotischen Beh<strong>and</strong>lungsansätzen<br />

bis zu 60% kostensparender ist [21].<br />

Die Rezidivrate nach Beh<strong>and</strong>lung mit Isotretinoin<br />

ist bei jüngeren Aknepatienten höher verglichen<br />

mit älteren Individuen. Dies gilt auch<br />

für Patienten mit erhöhten Androgenspiegeln.<br />

Patienten mit abszedierenden Fisteln oder mit<br />

<strong>Acne</strong> inversa sprechen schlecht auf Retinoide<br />

an. Bei Patienten mit hämorrhagischen oder<br />

mit Krusten belegten Läsionen muss Isotretinoin<br />

zu Beginn niedrig dosiert werden (0,1–<br />

0,25 mg/kg) wegen der Gefahr des Übergangs<br />

in <strong>Acne</strong> fulminans [9].<br />

Wurden Retinoide ursprünglich in der Aknebeh<strong>and</strong>lung<br />

systemisch verabreicht, sind seit<br />

mehreren Jahren einige Substanzen dieser<br />

Gruppe auch zur Lokalbeh<strong>and</strong>lung erhältlich<br />

und als Basistherapie der Akne sehr gut wirksam.<br />

Retinaldehyd<br />

Retinaldehyd ist ein natürlicher Metabolit von<br />

Beta-Caroten und Vitamin-A-Säure. Auch bei<br />

grossflächiger topischer Anwendung steigen<br />

die Plasmaretinoide nicht an [22]. Wie die Vitamin-A-Säure<br />

zeigt Retinaldehyd einen zuverlässigen<br />

komedolytischen Effekt, wobei es aber<br />

die Haut weniger reizt [23]. In vivo wird Retinaldehyd<br />

in Vitamin-A-Säure umgew<strong>and</strong>elt<br />

und ist daher in der Lage, an nukleäre Retin-<br />

Rezeptoren zu binden [22].<br />

Adapalene<br />

Adapalene (Differin ® ) ist ein synthetisches<br />

Naptholsäurederivat mit einem Wirkungsspektrum,<br />

das den Retinoiden ähnlich ist. Es<br />

wird als wässriges Gel oder in alkoholischer<br />

Lösung für die Lokaltherapie der Akne verwendet.<br />

Adapalene zeigt eine hohe Affinität zu<br />

RARβ und RARγ, hingegen eine niedrige Affinität<br />

zu RARα. Damit kommt es zur Inhibition<br />

des Zellzyklus, die gegenüber Tretinoin bei<br />

Zellkulturen etwa dreifach erhöht ist [24], und<br />

zur Reduktion von Komedonen und Verbreiterung<br />

der Epidermis [24]. Adapalene bindet im<br />

Gegensatz zu Tretinoin nicht an das zytostolische<br />

Protein (CRABP). Es entfaltet seine Wirkung<br />

über einen noch unbekannten Mechanismus.<br />

In normaler Haut war Adapalene weniger<br />

effektiv auf die Zellproliferation und<br />

Entdifferenzierung der Zellen als Tretinoin<br />

[25]. Bei milder Akne ist Adapalene hingegen<br />

eine gute Alternative zu topischem Tretinoin<br />

(0,025%) bei etwas besserer Verträglichkeit<br />

[26].<br />

Tabelle 2<br />

Le<strong>its</strong>ätze der Aknebeh<strong>and</strong>lung.<br />

Basistherapie der Akne bilden keratolytische und antiseptische Lotionen (Benzoylperoxid)<br />

sowie topische Retinoide.<br />

Topische Antibiotika sollten mit Benzoylperoxid kombiniert werden.<br />

Dadurch wird die Resistenzbildung von Propionibacterium acnes reduziert.<br />

Eine Isotretinoin-Therapie sollte bis zur kumulativen Dosis von 120–150 mg/kg KG<br />

zu Ende geführt werden (Beginn mit 0,5–1 mg/kg KG/d).<br />

Eine wirksame Kontrazeption muss mindestens einen Monat vor, während und mindestens<br />

einen Monat nach der Isotretinoin-Beh<strong>and</strong>lung wegen des teratogenen Risikos für den Feten<br />

durchgeführt werden.<br />

Bei akuten Formen der Akne mit hämorrhagischen Läsionen und Krusten muss Isotretinoin<br />

initial niedrig dosiert werden (0,1–0,25 mg/kg KG). Hohe Anfangsdosierungen können<br />

eine <strong>Acne</strong> fulminans auslösen.<br />

Keine gleichzeitige systemische Verabreichung von Isotretinoin und Tetrazyklinen wegen<br />

möglicher intrakranieller Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri). Die gleichzeitige<br />

Verabreichung von Methotrexat und Isotretinoin erhöht das Risiko der Hepatotoxizität.<br />

Fistulierende intertriginöse Formen der Akne können präoperativ mit Isotretinoin<br />

vorbeh<strong>and</strong>elt werden.<br />

1502


Schweiz Med Wochenschr 1999;129: Nr 41<br />

Fortbildung<br />

Anti<strong>and</strong>rogene bei Frauen<br />

Anti<strong>and</strong>rogene interagieren selektiv mit Androgen-Rezeptoren<br />

und verhindern so die Bindung<br />

von Androgenen. Sie hemmen kompetitiv<br />

Testosteron und Dihydroxytestosteron.<br />

Anti<strong>and</strong>rogene sind eine heterogene Gruppe<br />

von Substanzen mit verschiedenen chemischen<br />

Strukturen und einem vielfältigen Aktionsspektrum<br />

und werden bei Frauen zur Beh<strong>and</strong>lung<br />

des Syndroms polyzystischer Ovarien<br />

(Stein-Leventhal), kongenitaler adrenaler Hyperplasie,<br />

idiopathischem Hirsutismus, Akne,<br />

Seborrhoe und <strong>and</strong>rogenetischer Alopezie eingesetzt.<br />

Zu den steroidalen Anti<strong>and</strong>rogenen<br />

gehört das Gestagen Cyproteronacetat, das zusätzlich<br />

eine milde Glukokortikoid-Wirkung<br />

hat. Cyproteronacetat wird üblicherweise in<br />

Kombination (Diane 35 ® ) mit einem Östrogen<br />

(Ethinyl-Oestradiol) kombiniert als Kontrazeptivum<br />

eingesetzt. Nicht nur Cyproteronacetat,<br />

sondern auch Östrogene haben eine<br />

hemmende Wirkung auf die Talgdrüse [27].<br />

Damit eignen sich diese beiden Substanzen in<br />

Kombination zur Beh<strong>and</strong>lung von Hirsutismus<br />

und Akne. Nebenwirkungen von Cyproteronacetat<br />

beeinhalten Müdigkeit, Gewichtszunahme,<br />

verminderte Libido, Nausea, Brustund<br />

Kopfschmerzen. Einige dieser Nebenwirkungen<br />

können aber durch die Zugabe von<br />

Östrogen weitgehend verhindert werden [27].<br />

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