Vollständige Konzeption der Kita Buntstift - SozDia
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<strong>Kita</strong> <strong>Buntstift</strong><br />
<strong>der</strong> Sozialdiakonischen Arbeit<br />
Lichtenberg/Oberspree GmbH<br />
Pfarrstr. 91 | 10317 Berlin<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 1
Herausgeber:<br />
<strong>Kita</strong> <strong>Buntstift</strong><br />
Der Sozialdiakonischen Arbeit Lichtenberg/ Oberspree GmbH<br />
Pfarrstr. 91<br />
10317 Berlin<br />
Texte:<br />
MitarbeiterInnen <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> <strong>Buntstift</strong>:<br />
Manuela Köhler, Alexandra Stabenow, Miguel Pino, Gabriele Rese, Beatrix Kulling,<br />
Jenny Schnei<strong>der</strong>, Anke Goldner, René Vogler, Dörte Lück, Hede Fröhlich, Sarah<br />
Giermann, Stefanie Klaus, Silke Mayn<br />
Träger:<br />
Sozialdiakonische Arbeit Lichtenberg/ Oberspree GmbH<br />
Pfarrstr. 97<br />
10317 Berlin<br />
Tel: 030. 577 97 66<br />
Kin<strong>der</strong>tagesstätte:<br />
<strong>Buntstift</strong><br />
Pfarrstr. 91<br />
10317 Berlin<br />
Tel: 030. 556 69 693<br />
buntstift@sozdia.de<br />
Betriebserlaubnis:<br />
130 Kin<strong>der</strong> im Alter von 1 bis 6 Jahren<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag bis Freitag<br />
6:00 – 18:00 Uhr<br />
Schließzeiten:<br />
Die <strong>Kita</strong> ist 25 Tage im Jahr geschlossen.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 2
Inhalt<br />
1. Der Sozialraum ............................................................................... 4<br />
2. Der Träger ..................................................................................... 5<br />
2.1. Die Intention <strong>der</strong> Tätigkeit .............................................................. 5<br />
3. Rahmenbedingungen ........................................................................ 5<br />
3.1. Das Gebäude und Gelände ............................................................... 5<br />
3.2 Das Bauprojekt .............................................................................. 6<br />
4. Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit .............................................. 6<br />
4.1. Gesetzliche Grundlagen: ................................................................. 6<br />
4.2. Unser Bild vom Kind ..................................................................... 6<br />
5. Der <strong>Kita</strong>-Alltag ................................................................................ 8<br />
5.1. Gesunde Ernährung .................................................................... 9<br />
5.2. Schlafen ............................................................................... 10<br />
5.3. Körperwahrnehmung ................................................................ 10<br />
5.4. Unsere Gruppen/ <strong>Kita</strong>struktur ..................................................... 11<br />
5.5. Das pädagogische Konzept Situationsansatz .................................... 11<br />
5.6. Spiel .................................................................................... 12<br />
5.7. Projektarbeit ......................................................................... 13<br />
6. Integration .................................................................................. 15<br />
7. Raumgestaltung ............................................................................ 16<br />
8. Beobachtung und Dokumentation ....................................................... 17<br />
9. Die Bildungsbereiche ...................................................................... 17<br />
Bewegung und Gesundheit ................................................................... 18<br />
Soziale und kulturelle Umwelt .............................................................. 19<br />
Kommunikation: Sprache, Schriftkultur und Medien .................................... 19<br />
Bildnerisches Gestalten ...................................................................... 20<br />
Musik ............................................................................................. 20<br />
Mathematische Grun<strong>der</strong>fahrungen ......................................................... 21<br />
Naturwissenschaftliche und technische Grun<strong>der</strong>fahrungen ............................ 21<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 3
10. Elternpartnerschaft – Eltern als Partner ............................................ 21<br />
10.1. Anfang gut, (fast) alles gut! .................................................... 22<br />
10.2. Mitarbeit und Teilhabe von Eltern - Partizipation .......................... 24<br />
10.3. Gremienarbeit .......................................................................... 24<br />
11. Unser <strong>Kita</strong>team .......................................................................... 26<br />
11.1. Teamarbeit ........................................................................ 26<br />
12. Übergang <strong>Kita</strong> – Grundschule ......................................................... 27<br />
13. Qualitätssicherung ...................................................................... 30<br />
14. <strong>Kita</strong> als Ausbildungsstätte ............................................................. 30<br />
1. Der Sozialraum<br />
Das unmittelbare Umfeld<br />
… eine sehr eigene,<br />
fast dörfliche<br />
Kiezstruktur …<br />
Die Pfarrstraße liegt im Sozialraum 11, etwa in <strong>der</strong> Mitte Berlin-Lichtenbergs. Das<br />
Wohngebiet entstand nach und nach aus den Ortschaften Boxhagen/Rummelsburg<br />
und Friedrichsberg um das Jahr 1900 herum im Osten vor <strong>der</strong> Stadt Berlin als<br />
Arbeiterwohngebiet. Die Wohnungen wurden mit <strong>der</strong> Industrialisierung <strong>der</strong> Region<br />
gebaut. Bedingt durch die beson<strong>der</strong>e Lage des Gebietes - <strong>der</strong> größte Teil des<br />
Sozialraumes ist durch Eisenbahntrassen und nur wenige Unterführungen von den<br />
benachbarten Sozialräumen getrennt, bildete sich im Gebiet eine sehr eigene, fast<br />
dörfliche Kiezstruktur heraus, welche bis heute deutlich erkennbar ist und das Leben<br />
<strong>der</strong> KiezbewohnerInnen auf eine spezielle Art dominiert. Im nördlichen Bereich<br />
erstreckt sich hinter <strong>der</strong> Bahnlinie, verbunden mit dem Sozialraum 11 durch eine<br />
schmale Brücke, das Neubaugebiet „Frankfurter Allee Süd“ mit seiner sehr<br />
an<strong>der</strong>sartigen Prägung. Im südlichen Bereich erstreckt sich in etwas größerer<br />
Entfernung das Wohngebiet um die Weitlingstrasse. In <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> DDR wurde das<br />
Gebiet zunehmend baulich stark vernachlässigt. Zurzeit <strong>der</strong> Grenzöffnung im Jahr<br />
1989 war ein hoher Leerstand <strong>der</strong> Wohnungen und Häuser zu beobachten. Im<br />
nördlichen Teil <strong>der</strong> Pfarrstrasse wohnten fast keine Menschen mehr. Die erste Hälfte<br />
<strong>der</strong> neunziger Jahre war im Gebiet geprägt durch Hausbesetzungen, politische<br />
Radikalisierungen, gewalttätige Auseinan<strong>der</strong>setzungen und verschiedene<br />
Drogenszenen. Hinzu kam in diesem ohnehin sozial stark belasteten Gebiet eine<br />
hohe Verunsicherung durch den Wegzug <strong>der</strong> Industrie (Berliner Bremsenwerk) und<br />
damit verbunden ein Anstieg <strong>der</strong> Arbeitslosigkeit.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 4
2. Der Träger<br />
2.1. Die Intention <strong>der</strong> Tätigkeit<br />
… mit Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen<br />
„gemeinsam eine<br />
Kultur zu<br />
entwickeln, die es<br />
ihnen ermöglicht,<br />
innerhalb <strong>der</strong><br />
Gesellschaft im<br />
wirklichen Sinne<br />
"leben" und die<br />
Zukunft gestalten<br />
zu können" …<br />
Der Verein "Sozialdiakonische Jugendarbeit Lichtenberg e. V." ist Teil <strong>der</strong><br />
evangelischen Jugendarbeit Berlin und aus <strong>der</strong> sozialdiakonischen Jugendarbeit in<br />
Berlin-Ost gewachsen. Seit vielen Jahren bereits schaffen und gestalten die<br />
InitiatorenInnen Angebote o<strong>der</strong> Lösungen für Kin<strong>der</strong>, Jugendliche und <strong>der</strong>en<br />
Familien, die im Stadtteil leben, die den InitiatorenInnen begegnen, von denen sie<br />
wissen bzw. die zum Träger vermittelt werden. Der Verein bezweckt die För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Jugendpflege und Jugendhilfe auf gemeinnütziger Grundlage. Dabei geht es dem<br />
Verein darum, mit Kin<strong>der</strong>n und Jugendlichen „gemeinsam eine Kultur zu entwickeln,<br />
die es ihnen ermöglicht, innerhalb <strong>der</strong> Gesellschaft im wirklichen Sinne "leben" und<br />
die Zukunft gestalten zu können" (aus <strong>der</strong> Vereinssatzung). Seit <strong>der</strong> Grenzöffnung<br />
1989 gestalteten sich die Lebenssituationen <strong>der</strong> hier lebenden Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen sehr unterschiedlich. Etliche Projekte im Freizeit-, Wohn- und Arbeits-<br />
/ Ausbildungsbereich hat <strong>der</strong> Träger für und mit bedürftigen Kin<strong>der</strong>n und<br />
Jugendlichen durchgeführt. Einige davon waren zeitweise sehr stark umstritten, z.<br />
B. die Arbeit mit politisch o<strong>der</strong> gewalttätig zu Radikalisierungen neigenden<br />
Jugendlichen.<br />
3. Rahmenbedingungen<br />
3.1. Das Gebäude und Gelände<br />
Das Grundstück wurde im Jahr 1888 mit einem Wohnhaus und einem Nebengebäude<br />
durch die ortsansässige Familie Stein bebaut. Seitdem war es im Familienbesitz. Im<br />
Januar 1997 wurde das Grundstück durch den Träger bei einer Versteigerung<br />
erworben. Der Ankauf wurde zum großen Teil aus Spendenmitteln des Trägers<br />
finanziert. Im 2. Weltkrieg wurde das Gebäude erheblich zerstört und nach dem Krieg<br />
eher provisorisch repariert. Ein Brandschaden führte Anfang <strong>der</strong> achtziger Jahre zum<br />
Auszug <strong>der</strong> Bewohner. Bis zum Jahr 1989 wurden die Parterreräume des Gebäudes<br />
durch eine Firma genutzt, seitdem stand das Grundstück leer. Anfang <strong>der</strong> neunziger<br />
Jahre war das Gebäude wechselnd von Hausbesetzern o<strong>der</strong> Obdachlosen kurzzeitig<br />
bewohnt. In Folge von <strong>der</strong>en starker Fehlnutzung wurde das Gebäude weitestgehend<br />
zerstört. Das Dach war undicht, etliche Holzelemente (Dielung,Türen,<br />
Treppengelän<strong>der</strong> etc.) wurden gestohlen o<strong>der</strong> verheizt. Es konnte nur noch als Ruine<br />
bezeichnet werden. Auf dem Gelände überwinterte zudem im Winter 1997 / 1998 eine<br />
Gruppe Obdachloser mit ihren Wagen, welche das Gelände in erheblichem Maße<br />
verschmutzten.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 5
3.2 Das Bauprojekt<br />
Im Oktober 1998 wurde dem Träger durch das Bezirksamt Lichtenberg die<br />
Baugenehmigung für die Reparaturen und den Umbau als Kin<strong>der</strong>tagesstätte erteilt.<br />
Die Entwurfspläne und die Bauleitung lag bei Dipl.-Ing. / Architektin Frau Heike<br />
Hinz, ansässig in <strong>der</strong> Pfarrstrasse 112, Berlin-Lichtenberg. Der Entwurf und die<br />
Genehmigung berücksichtigten in ausgewogener Weise die Gegebenheiten des<br />
Baudenkmals und die Erfor<strong>der</strong>nisse <strong>der</strong> zukünftigen Nutzung. Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />
Substanz des Gebäudes waren teilweise nötig, um die Vorgaben zu erfüllen. Erwähnt<br />
sei hier insbeson<strong>der</strong>e die Zusammenlegung von Innenräumen (Gruppenräume), <strong>der</strong><br />
Ausbau des Dachgeschosses sowie die Errichtung des zweiten baulichen<br />
Rettungsweges an <strong>der</strong> Giebelseite. Das Hofgebäude wurde neu hergestellt. Am 1.<br />
Februar 1999 war im Gebäude Baubeginn. Die Herrichtung des Gebäudes diente<br />
gleichzeitig an<strong>der</strong>en Projekten des Trägers als Mittel für die handwerkliche<br />
Beschäftigung und Qualifizierung Jugendlicher.<br />
4. Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit<br />
Unsere Aufgabe umfasst die Betreuung, Bildung und Erziehung des Kindes.<br />
4.1. Gesetzliche Grundlagen:<br />
• Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfegesetz (KJHG) und Sozialgesetzbuch (SGB VIII)<br />
• Kin<strong>der</strong>tagesstättenför<strong>der</strong>ungsgesetz (<strong>Kita</strong>FöG)<br />
• Berliner Bildungsprogramm (BBP)<br />
• Qualitätsvereinbarungen (QV TAG /Qualität im Situationsansatz – QuaSie)<br />
Weitere Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit:<br />
• <strong>SozDia</strong>- Leitbild<br />
• <strong>SozDia</strong> Handlungspapier<br />
• Beschlussbuch <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> <strong>Buntstift</strong><br />
4.2. Unser Bild vom Kind<br />
Die Bildung, Erziehung und Betreuung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> orientiert sich in unserer<br />
Einrichtung am Entwicklungsstand des Kindes. Jedes Kind unterscheidet sich durch<br />
seine Persönlichkeit und Individualität, durch Temperament, Anlage, Stärken,<br />
Eigeninitiative und Entwicklungstempo. Daher sind die Bedingungen des Aufwachsens<br />
bei jedem Kind an<strong>der</strong>s.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 6
Mit unserem Leitsatz „Komm, wir gehen Deinen Weg“ möchten wir unser Bild vom<br />
Kind zum Ausdruck bringen sowie unser pädagogisches Vorgehen und das Verhalten<br />
<strong>der</strong> Erwachsenen erläutern.<br />
„Komm“ steht für Anregung, Motivation, Impulse setzen;<br />
„wir gehen“ steht für Begleiten, Hilfestellung geben,<br />
Orientierung geben;<br />
„Deinen Weg“ steht dafür, dass das Kind uns zeigt, welchen<br />
Weg es geht, welche Schritte es als nächstes in seiner<br />
Entwicklung macht.<br />
Das Spiel ist<br />
pädagogisches<br />
Grundprinzip für das<br />
Lernen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>...<br />
Das Spiel ist pädagogisches Grundprinzip für das Lernen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> in unserer<br />
Einrichtung. Durch regelmäßige Beobachtungen machen wir uns ein Bild vom<br />
einzelnen Kind und bekommen so wichtige Informationen über den Bildungsverlauf<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Die Beobachtungen geben uns Aufschluss darüber, welche Kompetenzen<br />
sich die Kin<strong>der</strong> bereits angeeignet haben.<br />
Bildung ist ein ganzheitlicher Prozess<br />
Ich-Kompetenz<br />
Soziale Kompetenz<br />
Sachkompetenz<br />
Lernmethodische Kompetenz<br />
Ausgehend von den Erkenntnissen gestalten wir dann unsere pädagogische Planung<br />
• im täglichen <strong>Kita</strong>ablauf<br />
• in <strong>der</strong> Gestaltung des Alltags<br />
• in Themen bezogenen Projekten (freie Themen/ zugemutete Themen)<br />
• in <strong>der</strong> Raumausgestaltung und<br />
• in dem Materialangebot<br />
mischen sich die Inhalte aus den sieben verschiedenen Bildungsbereichen.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 7
Wir greifen die Themen/ Interessen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> auf:<br />
• entwe<strong>der</strong> projektbezogen<br />
• o<strong>der</strong> projektbegleitend<br />
• im Angebot von Büchern, unterschiedlichen Materialien, Ausflügen,<br />
Experimenten, Musik und sportlichen Aktivitäten u. v. m.<br />
Unsere Projektarbeit ist nicht an feste Wochentage o<strong>der</strong> Uhrzeiten gebunden. Sie<br />
fließt in den gesamten <strong>Kita</strong>alltag mit ein.<br />
Zitat: „Der Mensch ist Akteur seiner Entwicklung“<br />
5. Der <strong>Kita</strong>-Alltag<br />
6.00 Uhr – 8.00 Uhr:<br />
Der Frühdienst findet im Gruppenraum <strong>der</strong> Maulwürfe statt. Die Kin<strong>der</strong> werden von<br />
einer Erzieherin betreut.<br />
---<br />
8.00 Uhr – 8.30 Uhr:<br />
Frühstück in den einzelnen Gruppen. Die Kin<strong>der</strong> bringen ihr Frühstück mit, die<br />
Getränke werden von <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> gestellt. Wer fertig ist o<strong>der</strong> nicht frühstücken<br />
möchte, kann spielen.<br />
---<br />
Bis 9.00 Uhr sollten alle Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> o<strong>der</strong> entschuldigt sein.<br />
---<br />
9.30 Uhr – 11.00 Uhr:<br />
Morgenkreis, Projektarbeit, Angebote<br />
---<br />
11.20 Uhr - 12.00 Uhr:<br />
Mittagessen im Gruppenverband einschließlich Zähneputzen<br />
---<br />
12.00 Uhr - 14.00 Uhr:<br />
Ruhephase im Haus (in dieser Zeit sollten keine Kin<strong>der</strong> abgeholt werden)<br />
14.00 Uhr - 14.30 Uhr:<br />
Vesper<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 8
14.30 Uhr - 16.00 Uhr:<br />
Spielen im Innen- und Außenbereich / Kursangebote<br />
---<br />
16.00 Uhr - 18.00 Uhr:<br />
Spätdienst/ Kursangebote<br />
5.1. Gesunde Ernährung<br />
Ein wichtiger Inhalt im Alltag unserer Kin<strong>der</strong>!<br />
Durch die<br />
trägereigene Küche<br />
ist eine frische<br />
Essenszubereitung<br />
möglich, wir werden<br />
zu 100% von einem<br />
Bioanbieter (Terra<br />
Natura) beliefert<br />
• Durch die trägereigene Küche ist eine frische Essenszubereitung möglich, wir<br />
werden zu 100% von einem Bioanbieter (Terra Natura) beliefert<br />
• Die Kin<strong>der</strong> sollen sehen, erkennen und auch riechen, was es zum Mittagessen<br />
gibt<br />
• Frisch zubereitete Speisen sind für uns eine wesentliche Grundlage für eine<br />
gute Versorgung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
• Wenig Fleisch (trägereigene Rin<strong>der</strong> aus Malchow), viel Salat, Obst, Gemüse,<br />
Vollkornprodukte und frische Kräuter gehören in unserem Haus zur gesunden<br />
Ernährung<br />
• Der Speiseplan wird abwechslungsreich und häufig unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wünsche gestaltet<br />
• Diäten und Essgewohnheiten an<strong>der</strong>er Regionen werden berücksichtigt<br />
• Täglich wird den Kin<strong>der</strong>n ein Obst- o<strong>der</strong> Gemüsesnack gereicht sowie<br />
Wasser, ungesüßter Tee und Saftschorle angeboten<br />
• In unserem Garten können die Kin<strong>der</strong> Obst (Äpfel, Quitten und einige<br />
Beerenarten) ernten.<br />
Die Ernährung soll gesund und vollwertig sein, die Kin<strong>der</strong> werden zu bewusstem<br />
Essen angehalten. Sinnvoll für den Gruppenprozess sind Mahlzeiten mit bestimmten<br />
Regelungen, die in einer entspannten Atmosphäre und ohne Zwang stattfinden. Die<br />
Kin<strong>der</strong> dürfen alles Essen, was angeboten wird (mit Ausnahme bei<br />
Unverträglichkeiten). Sie müssen aber nicht alles ausprobieren und werden auch<br />
nicht wie<strong>der</strong>holt dazu aufgefor<strong>der</strong>t. Mit den Eltern werden Fragen <strong>der</strong> Ernährung<br />
diskutiert.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 9
Sie müssen aber<br />
nicht alles<br />
ausprobieren und<br />
werden auch nicht<br />
wie<strong>der</strong>holt dazu<br />
aufgefor<strong>der</strong>t.<br />
Durch Zwischenmahlzeiten wird eine sinnvolle Ergänzung zum Mittagessen<br />
geschaffen. Es gibt frisches Obst, Gemüse, Vollkornbrot und Milchprodukte.Die Kin<strong>der</strong><br />
dürfen trinken, wann sie wollen. Es gibt ungesüßten Tee, Wasser und Milch.<br />
Süßigkeiten gibt es nur zu beson<strong>der</strong>en Anlässen. Es wird von den Eltern erwartet,<br />
dass sie ihren Kin<strong>der</strong>n keine Süßigkeiten mit in die <strong>Kita</strong> geben.<br />
5.2. Schlafen<br />
Unsere Kin<strong>der</strong> werden nicht zum Schlafen gezwungen. Jedoch hat selbstverständlich<br />
jedes Kind die Möglichkeit, regelmäßig zu schlafen. Beson<strong>der</strong>s die jüngeren Kin<strong>der</strong><br />
werden mit hoher Sicherheit Mittagsschlaf machen.<br />
In <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte werden die Einschlafgewohnheiten <strong>der</strong> einzelnen Kin<strong>der</strong><br />
berücksichtigt. Die Schlafatmosphäre wird für die Kin<strong>der</strong> möglichst angenehm<br />
gestaltet, z.B. durch lesen, singen, kuscheln, streicheln o<strong>der</strong> das Ermöglichen von<br />
Körperkontakt.<br />
Unsere Kin<strong>der</strong><br />
werden nicht zum<br />
Schlafen gezwungen.<br />
Jedoch hat<br />
selbstverständlich<br />
jedes Kind die<br />
Möglichkeit,<br />
regelmäßig zu<br />
schlafen.<br />
Die Ruhepause zur Mittagszeit im Haus soll von allen Kin<strong>der</strong>n berücksichtigt<br />
werden. Alle Kin<strong>der</strong> nehmen nach dem Mittagessen an einer Entspannungsphase teil.<br />
Kin<strong>der</strong>, die danach nicht schlafen, bleiben wach und beschäftigen sich in den<br />
an<strong>der</strong>en Räumen o<strong>der</strong> sie spielen im Garten. Für die Einhaltung <strong>der</strong> Ruhe im Haus ist<br />
es wichtig, dass Kin<strong>der</strong>, die nicht schlafen, sich ruhig beschäftigen( z. B.<br />
Bil<strong>der</strong>bücher ansehen, spielen, kneten, malen etc.). Die Beaufsichtigung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
(Schlafwache) wird von unseren MitarbeiterInnen durchgeführt. Die Erzieher sind<br />
jedoch ständig ansprechbar.<br />
5.3. Körperwahrnehmung<br />
Jedes Kind wird von allein sauber. Es soll den Zeitpunkt selbst bestimmen können.<br />
Durch das Beispiel <strong>der</strong> Erwachsenen und <strong>der</strong> älteren Kin<strong>der</strong> wird <strong>der</strong> Gebrauch <strong>der</strong><br />
Toilette interessant. Irgendwann möchte es sich auch so verhalten wie die „Großen“<br />
und die Windeln werden ihm lästig.<br />
Ein Kind kann seinen Schließmuskel erst zum Ende des 2. Lebensjahres richtig<br />
steuern. Erfahrungsgemäß werden sie meistens von selbst zwischen 2 und 3 Jahren<br />
sauber. Durch ein Sauberkeitstraining wird es in jedem Fall überfor<strong>der</strong>t. Es kann z.B.<br />
Jedes Kind wird von<br />
allein sauber. Es soll<br />
den Zeitpunkt selbst<br />
bestimmen können.<br />
• Angst vor Versagen bekommen,<br />
• später wie<strong>der</strong> rückfällig werden,<br />
• über Jahre im Schlaf einkoten und einnässen und<br />
• kein natürliches Verhältnis zum eigenen Körper entwickeln.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 10
Eine ungeduldige „Sauberkeitserziehung“ kann auch negative Auswirkungen auf die<br />
Sexualität des Menschen haben.<br />
Wir möchten, dass die Kin<strong>der</strong> ein positives Verhältnis zu ihrem Körper, auch ihren<br />
Ausscheidungen, entwickeln können.<br />
Kin<strong>der</strong> sollen lernen, ihren Körper richtig zu reinigen und zu pflegen. Dazu gehört<br />
das Händewaschen, vor allem vor dem Essen, Zähneputzen nach dem Essen,<br />
regelmäßig duschen, Haare waschen und kämmen, eincremen etc.<br />
5.4. Unsere Gruppen/ <strong>Kita</strong>struktur<br />
Unsere <strong>Kita</strong> besuchen ca. 90 Kin<strong>der</strong>, welche in altersgemischten Gruppen sich<br />
wohlfühlen und spielen können.<br />
Zurzeit gibt es 4 Gruppen mit Kin<strong>der</strong>n im Alter vom 1. bis zum 4. Lebensjahr sowie<br />
eine Gruppe die sich jeweils aus den ältesten Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> zusammensetzen, in<br />
unserer <strong>Kita</strong>.<br />
Sie lernen<br />
voneinan<strong>der</strong> und das<br />
Sozialverhalten wird<br />
geför<strong>der</strong>t.<br />
Die einzelnen Gruppen werden in <strong>der</strong> Regel von zwei ErzieherInnen betreut, jedoch<br />
sind wir bemüht, in Integrationsgruppen auch eine dritte Erzieherstelle zu besetzen<br />
(welche jedoch vom Integrationsstatus <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> abhängig ist).<br />
Unsere altersgemischten Gruppen bieten Kontinuität und Stabilität von Beziehungen<br />
zu vertrauten pädagogischen Fachkräften, die ihnen über einen langen Zeitraum<br />
erhalten bleiben. Es können Erfahrungen mit gleichaltrigen Mädchen und Jungen<br />
sowie zu an<strong>der</strong>en Alterstufen gemacht werden.<br />
Sie lernen voneinan<strong>der</strong> und das Sozialverhalten wird geför<strong>der</strong>t.<br />
5.5. Das pädagogische Konzept Situationsansatz<br />
Der Situationsansatz verfolgt das Ziel, Kin<strong>der</strong> unterschiedlicher sozialer und<br />
kultureller Herkunft darin zu unterstützen, ihre Lebenswelt zu verstehen und<br />
selbstbestimmt, kompetent und verantwortungsvoll zu gestalten.<br />
Inhalt des Lernens und <strong>der</strong> Bildung ist das vielfältige und wi<strong>der</strong>sprüchliche Leben<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> selbst, sind ihre Erfahrungen und Fragen, ihre unmittelbaren Erlebnisse<br />
und die Herausfor<strong>der</strong>ungen, die ihnen dabei begegnen.<br />
Die Aneignung von Wissen und Können erfolgt durch Teilhabe am realen Leben, in<br />
dem Kin<strong>der</strong> als handelnde Subjekte eine Rolle spielen, in dem die Aneignung von<br />
Wissen und Können für sie einen Sinn und eine Bedeutung hat..<br />
Die ErzieherInnen unserer <strong>Kita</strong> arbeiten nach diesem anspruchsvollen pädagogischen<br />
Konzept und beziehen sich dabei auf das Berliner Bildungsprogramm.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 11
Um den unterschiedlichen Bildungsbereichen des Berliner Bildungsprogramms<br />
gerecht zu werden, orientieren wir uns an folgenden handlungsorientierten<br />
Grundsätzen des Situationsansatzes:<br />
• die Lebenssituation von Kin<strong>der</strong>n und Familien- also den Erfahrungsschatz,<br />
die Erlebnisse, Wünsche und Visionen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zum Ausgangspunkt <strong>der</strong><br />
pädagogischen Arbeit zu machen,<br />
• den Kin<strong>der</strong>n vielfältige Zugänge zu Wissen und Erfahrungen in realen<br />
Lebenssituationen zu verschaffen,<br />
• jüngeren und älteren Kin<strong>der</strong>n im gemeinsamen Tun vielseitige<br />
Lernerfahrungen zu ermöglichen, Voraussetzungen zu schaffen, dass Kin<strong>der</strong><br />
ihr Leben in <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> aktiv mit gestalten können und Werte und Normen des<br />
Zusammenlebens im Alltag erleben,<br />
• die Eltern an <strong>der</strong> Erziehung und Bildung ihrer Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> zu beteiligen<br />
und die Arbeit transparent zu machen,<br />
• enge Beziehungen zum sozial-räumlichen Umfeld zu entwickeln,<br />
• die pädagogische Arbeit mit den Kin<strong>der</strong>n zu planen und zu organisieren.<br />
5.6. Spiel<br />
„Das Spiel ist <strong>der</strong> große Freiraum zum Experimentieren,<br />
zum Erproben, zum Ausleben, zum Erholen von den<br />
Begrenzungen <strong>der</strong> alltäglichen Realität.“<br />
(Ulrich Baer)<br />
Das Spiel stellt eine <strong>der</strong> Haupttätigkeiten im Alltag unserer Kin<strong>der</strong> dar. Das Fremde<br />
soll bekannt, Neues entdeckt und ausprobiert werden. In den vielfältigen<br />
Erlebnismöglichkeiten des Spiels erschließt sich das Kind seine Welt. Wir wissen,<br />
dass die Kin<strong>der</strong> kein vorgegebenes Ziel erreichen wollen, son<strong>der</strong>n dass <strong>der</strong><br />
spielerische Weg selbst das Ziel ist. Voraussetzung für die Selbsttätigkeit <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong><br />
im Freispiel sind Räume, die mit den Kin<strong>der</strong>n gemeinsam anregend gestaltet sind,<br />
ungestörte Zeit und eine vertrauensvolle, gewährende Haltung <strong>der</strong> ErzieherInnen.<br />
Wir unterscheiden zwischen dem angeleiteten Spiel und dem freien Spiel. Beim<br />
angeleiteten Spiel begeben wir uns gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n in Spielsituationen,<br />
in denen wir Anregungen geben o<strong>der</strong> Interessen von allen Kin<strong>der</strong>n aufgreifen (z.B.<br />
Rollenspiele, Brettspiele, Basteln etc.).<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 12
Im freien Spiel haben die Kin<strong>der</strong> die Möglichkeit, nach ihren Bedürfnissen und mit<br />
ihrer Fantasie Kreativität zu entwickeln. Sie sollen auch einmal unbeobachtet und<br />
ohne Erwachsene spielen können.<br />
Sie bestimmen<br />
selbst die Regeln <strong>der</strong><br />
Spiele, ihre<br />
Spielpartner, den<br />
Raum und die<br />
Materialien, den<br />
Ablauf <strong>der</strong><br />
Aktivitäten sowie<br />
die Inhalte des<br />
Spiels.<br />
Sie bestimmen selbst die Regeln <strong>der</strong> Spiele, ihre Spielpartner, den Raum und die<br />
Materialien, den Ablauf <strong>der</strong> Aktivitäten sowie die Inhalte des Spiels. Sie können sich<br />
ihren Spielort drinnen o<strong>der</strong> draußen wählen. Im freien Spiel lernt jedes Kind soziale<br />
Kompetenzen zu entwickeln. Auf Wunsch <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> leisten wir in <strong>der</strong> Spielphase<br />
Hilfestellungen und sind je<strong>der</strong>zeit AnsprechpartnerInnen.<br />
Die ErzieherInnen beobachten die Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Spielphase und nehmen wahr, womit<br />
die Kin<strong>der</strong> sich beschäftigen. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Beobachtung lassen Rückschlüsse<br />
auf die Bedürfnisse und die individuelle Entwicklung zu. Sie werden im Team<br />
besprochen und sind u.a. Grundlage für die Angebote/ Projekte <strong>der</strong> ErzieherInnen.<br />
Quelle: Baer, Ulrich (2003) In: Kin<strong>der</strong>garten heute, 33.Jg. H.5<br />
5.7. Projektarbeit<br />
Projektarbeit ist ein wichtiger Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Diese<br />
behandelt längerfristig ein Themenbereich aus dem Lebensumfeld bzw. Lebenswelt<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Projekte werden gruppenbezogen, gruppenübergreifend o<strong>der</strong> auch mit<br />
einzelnen Kin<strong>der</strong>n durchgeführt, und können sich über mehrere Wochen o<strong>der</strong> sogar<br />
Monate erstrecken.<br />
Unsere Aufgabe ist es, die Kin<strong>der</strong> mit Themen in Berührung zu bringen, sich<br />
Bildungsgegenständen und Bildungsbereichen planvoll und gemeinsam mit den<br />
Kin<strong>der</strong>n zuzuwenden, ihnen für das eigenständige Lernen Impulse geben,<br />
motivieren, unterstützen und Hilfe geben.<br />
Projektarbeit heißt für uns:<br />
• Kin<strong>der</strong> intensiv beobachten, um die Interessen aufzugreifen,<br />
In erster Linie<br />
greifen wir die Ideen<br />
und Interessen <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> auf.<br />
• Themen gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n planen,<br />
• Projekte altersentsprechend gestalten,<br />
• Kin<strong>der</strong> sollen ihren Weg mitbestimmen,<br />
• gemeinsam nach Lösungswegen suchen.<br />
In erster Linie greifen wir die Ideen und Interessen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, welche sich u.a. sehr<br />
gut im Spiel erkennen lassen, auf und entwickeln daraus gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n<br />
ein Projektthema.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 13
Zumutung von<br />
Projektthemen<br />
Bei <strong>der</strong> Zumutung von Projektthemen entwickelt das jeweilige Kleinteam Inhalte,<br />
welche für die Gruppe gerade von Bedeutung sind. Die ErzieherInnen erstellen eine<br />
Projektskizze, die <strong>der</strong> geplanten Durchführung zugrunde gelegt wird. Dabei handelt<br />
es sich um eine Sammlung von Ideen und möglichen Aktivitäten zum Projektthema.<br />
Zum Ablauf eines Projekts<br />
Projekte werden nach bestimmten Phasen beschlossen, geplant und durchgeführt,<br />
die aber für Abwandlungen und neue Ideen offen zu halten sind.<br />
1. Projektthema durch Aufgreifen o<strong>der</strong> Beobachtung entwickeln<br />
2. Planung des Projekts<br />
3. Einstieg in das Projekt<br />
4. Durchführung des Projekts<br />
5. Präsentation <strong>der</strong> Lernschritte<br />
6. Auswertung (Höhepunkt und Abschluss)<br />
Spielzeugfreie Zeit in unserer <strong>Kita</strong> – ein beson<strong>der</strong>es Projekt<br />
Im Frühjahr 2005 führte unsere <strong>Kita</strong> erstmalig ein mehrmonatiges Projekt zum<br />
Thema „Spielzeugfreie Zeit“ durch. Dort wurden die Auswirkungen <strong>der</strong><br />
spielzeugfreien Zeit auf das Verhalten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en<br />
Kommunikationsfähigkeit sowie soziale Kompetenz getestet.<br />
Stärkung <strong>der</strong><br />
allgemeinen<br />
Lebenskompetenzen<br />
Kommunikationsund<br />
Konfliktfähigkeit,<br />
des Selbstvertrauens<br />
und Erhöhung <strong>der</strong><br />
Frustrationstoleranz<br />
Spielzeugfreie Zeit bedeutet, dass die Kin<strong>der</strong> kein vorgefertigtes Spielzeug wie<br />
Autos, Puppen, Brettspiele, Legobausteine und <strong>der</strong>gleichen zur Verfügung haben,<br />
son<strong>der</strong>n nur noch Grundmaterialien wie Wolle Stoff, Reis, Mehl, Papier, Äste für ihre<br />
Spiele benutzen können.<br />
Die Methodik des Projekts „Spielzeugfreie Zeit“ stammt aus <strong>der</strong> Suchtprävention und<br />
wird dort vor allem zur Stärkung <strong>der</strong> allgemeinen Lebenskompetenzen wie<br />
Kommunikations- und Konfliktfähigkeit, des Selbstvertrauens und Erhöhung <strong>der</strong><br />
Frustrationstoleranz genutzt. Alle diese Kompetenzen sollen auch in diesem Projekt<br />
geför<strong>der</strong>t, weiterentwickelt und gestärkt werden.<br />
Der insgesamt positive Verlauf des Projektes, vor allem auch nach <strong>der</strong> Auswertung<br />
mit den Eltern, ermutigte ErzieherInnen und Eltern eine „ Spielzeugfreie Zeit “ als<br />
einen festen Bestandteil <strong>der</strong> <strong>Kita</strong>-<strong>Konzeption</strong> aufzunehmen. Es wird nunmehr jedes<br />
Jahr für ca. 2 Monate das Spielzeug auf Reisen geschickt.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 14
6. Integration<br />
Zitat: „Es ist normal, verschieden zu sein“<br />
Integrative Einrichtung im Kin<strong>der</strong>garten weckt die Aufmerksamkeit füreinan<strong>der</strong>,<br />
verstärkt das gegenseitige Einfühlungsvermögen und för<strong>der</strong>t die Toleranz.<br />
Unsere Integrationspädagogik<br />
orientiert<br />
sich am Lebensstil,<br />
den Werten und den<br />
Prioritäten <strong>der</strong><br />
einzelnen Familien.<br />
inklusionsför<strong>der</strong>nde<br />
Rahmenbedingungen<br />
Unsere Integrationspädagogik orientiert sich am Lebensstil, den Werten und den<br />
Prioritäten <strong>der</strong> einzelnen Familien. Unter Integration in unserer Einrichtung<br />
verstehen wir das Betreuen, Bilden und Erziehen ausnahmslos aller Kin<strong>der</strong> bis zum<br />
Schuleintritt. Betreuung meint dabei Lebens- und Spielräume so zu gestalten, dass<br />
Kin<strong>der</strong> sich emotional sicher, geborgen und so wie sie sind, angenommen fühlen<br />
können. Bilden und erziehen in unseren integrativen Kin<strong>der</strong>gruppen heißt, allen<br />
Kin<strong>der</strong>n die Möglichkeit zu geben, ihrem eigenen Rhythmus entsprechend zu<br />
wachsen und sich zu entwickeln.<br />
Durch die Bedingungen <strong>der</strong> Denkmalpflege sind in <strong>der</strong> Pfarrstraße 91 <strong>der</strong> Integration<br />
lei<strong>der</strong> Grenzen gesetzt. Der Einbau o<strong>der</strong> Umbau, z.B. bezüglich geän<strong>der</strong>ter Türen,<br />
Treppen, Fahrstühle etc., ist nicht möglich. So machen wir die Praktikabilität <strong>der</strong><br />
Integration im Einzelfall abhängig von <strong>der</strong> Art und Schwere <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>ung. Jedoch<br />
bemühen wir uns, durch inklusionsför<strong>der</strong>nde Rahmenbedingungen, Kin<strong>der</strong> mit<br />
beson<strong>der</strong>en Bedürfnissen, z.B. blinde o<strong>der</strong> hörgeschädigte Kin<strong>der</strong>, ebenfalls adäquat<br />
zu för<strong>der</strong>n.<br />
Derzeit betreuen wir in drei Gruppen Integrationskin<strong>der</strong>. Die jeweiligen<br />
Facherzieher/ Facherzieherinnen für Integration bilden sich entsprechend dem<br />
Krankheitsbild <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> weiter und begleiten sie so durch den Alltag in <strong>der</strong> <strong>Kita</strong>.<br />
Sie planen und unterstützen die Fortschritte, die an vorhandenen Kenntnissen,<br />
Fähigkeiten und Fertigkeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> anknüpfen. Die<br />
IntegrationsfacherzieherInnen begleiten und unterstützen diese Bereiche<br />
entsprechend in Kooperation mit dem Team, den Eltern und Spezialisten <strong>der</strong><br />
Fachdienste (SPZ). Die Familien, die FacherzieherInnen und Spezialisten treffen sich<br />
regelmäßig zu einem Fachaustausch und legen gemeinsam die notwendigen<br />
pädagogischen Vorgehensweisen und therapeutischen Maßnahmen fest.<br />
Wir ermöglichen dem Kind selbst bestimmt in kleineren Gruppe, Erfahrungen zu<br />
sammeln, an<strong>der</strong>e Kin<strong>der</strong> wahr zu nehmen und soziale Kontakte zu knüpfen. Wir<br />
stärken das Selbstwertgefühl des Kindes, in dem das Kind Anerkennung seiner<br />
Persönlichkeit findet. Wir bieten unseren Kin<strong>der</strong>n Voraussetzungen, damit jedes sein<br />
Lerntempo und sein Lernpensum selbst bestimmen und für sich – gemessen an sich<br />
selbst – Fortschritte erzielen kann.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 15
Dabei verfolgen wir den Leitsatz, dass <strong>der</strong> Umgang mit den<br />
Kin<strong>der</strong>n von allen Beteiligten so normal wie möglich und<br />
doch so speziell wie nötig gestaltet wird.<br />
7. Raumgestaltung<br />
„Der Raum als dritter Erzieher“<br />
Zitat „Das Kind kann seine Sinne nur differenzieren, wenn<br />
eine anregungsreiche Umgebung vorhanden ist“<br />
(Angelika von <strong>der</strong> Beek)<br />
Räume müssen das selbständige Spiel ermöglichen und die „Selbst-Gestaltungs-<br />
Potenziale“ <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> anregen. Unsere Räume unterstützen die Kommunikation und<br />
Kooperation. Frühkindliches Lernen besteht im Wesentlichen aus Erfahrungslernen.<br />
Sie bilden die Voraussetzung für Selbstbildungsprozesse.<br />
Die Gestaltung <strong>der</strong> Gruppenräume trägt in unserer <strong>Kita</strong> prozesshaften Charakter. Wir<br />
planen und gestalten die Räume gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n und berücksichtigen<br />
dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse in den einzelnen Gruppen.<br />
Räume müssen das<br />
selbständige Spiel<br />
ermöglichen und die<br />
„Selbst-Gestaltungs-<br />
Potenziale“ <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> anregen.<br />
Wir achten bei <strong>der</strong> Raumgestaltung auf:<br />
• Struktur, d.h., wir geben den Kin<strong>der</strong>n klare Orientierung und damit<br />
Sicherheit im Gruppenraum. In den Gruppenräumen sind unterschiedliche<br />
Funktionsnischen zu finden (Theaterbühne, Lese- und Kuschelecke,<br />
Experimentier und Manipulierecken...)<br />
• Ästhetik, durch eine durchdachte Farb- und Lichtauswahl för<strong>der</strong>n wir das<br />
ästhetische Empfinden <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Wir achten bei <strong>der</strong> Gestaltung <strong>der</strong> Räume<br />
auf Anregungsreichtum und Übersichtlichkeit.<br />
• Platz, damit sich die Kin<strong>der</strong> ausreichend bewegen und ihr Spielzeug stehen<br />
lassen können. Es gibt genügend Platz für Rückzug. Für die ErzieherInnen<br />
gibt es eine kleine Ecke (Schreibtisch), um ihnen ebenfalls eine<br />
Rückzugsmöglichkeit zu bieten.<br />
• Dokumentation, in Form von Kin<strong>der</strong>werken, Projektbeschreibungen und –<br />
Projektdokumentationen und Familienbil<strong>der</strong>n.<br />
• Material, welches für die Kin<strong>der</strong> frei zugänglich sein soll, auf Augenhöhe <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> platziert wird und wechselnd angeboten werden soll. Die Kin<strong>der</strong><br />
können Material selbst mitbringen, z. B. während <strong>der</strong> „Spielzeugfreie Zeit“.<br />
Durch das ausgewählte Material werden die Kin<strong>der</strong> zum Experimentieren und<br />
Forschen, zum eigenständigen Ausprobieren und Gestalten angeregt.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 16
• Inspiration, damit die Fantasie und die Wahrnehmung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> angeregt<br />
wird. Durch Portfolio- und Leseecken sollen Sprechanlässe geschaffen<br />
werden. Die Kin<strong>der</strong> sollen Freude beim Gestalten haben.<br />
8. Beobachtung und Dokumentation<br />
In unserer <strong>Kita</strong> findet eine systematische und regelmäßige Beobachtung und<br />
Dokumentation jedes einzelnen Kindes statt. Im Fokus unserer Beobachtung stehen<br />
immer die Ressourcen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, <strong>der</strong> „Positive Blick“.<br />
Wir stellen uns zur Aufgabe, die individuellen Stärken, Interessen und Fähigkeiten<br />
aller Kin<strong>der</strong> wahrzunehmen, und diese in den Mittelpunkt <strong>der</strong> pädagogischen Arbeit<br />
zu stellen.<br />
Wir stellen uns zur<br />
Aufgabe, die<br />
individuellen<br />
Stärken, Interessen<br />
und Fähigkeiten<br />
aller Kin<strong>der</strong><br />
wahrzunehmen, und<br />
diese in den<br />
Mittelpunkt <strong>der</strong><br />
pädagogischen<br />
Arbeit zu stellen.<br />
Wir sind bemüht, im regelmäßigen Austausch die Auswertungen <strong>der</strong> Beobachtungen<br />
im Erzieherteam transparent zu machen, um möglichst viele Meinungen einzuholen<br />
und möglichst wertfrei und neutral das Kind einzuschätzen. Wichtig ist uns auch die<br />
nahtlose Übergabe <strong>der</strong> Beobachtungs- und Dokumentationsergebnisse<br />
(Karteikartensystem, Portfolio) beim ErzieherInnen- o<strong>der</strong> Gruppenwechsel, damit<br />
uns keine Erkenntnisse und Beobachtungen verloren gehen.<br />
Mindestens einmal im Jahr führen wir ein ausführliches Entwicklungsgespräch mit<br />
den Eltern durch. Dieses Gespräch wird auf Grundlage unseres<br />
„Beobachtungsbaukastens <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> <strong>Buntstift</strong>“ vorbereitet. Hier werden die<br />
Beobachtungen in den Bereichen Grob- und Feinmotorik, kognitive Entwicklung,<br />
Sprache, Spiel, soziale und emotionale Entwicklung für jedes Kind auf Karteikarten<br />
notiert. Dieses System bietet eine sichere Grundlage im Austausch mit den Eltern.<br />
Beson<strong>der</strong>s sind uns dabei die Sichtweisen und Erfahrungen <strong>der</strong> Eltern als Experten<br />
ihrer Kin<strong>der</strong> von großer Bedeutung.<br />
Wir erstellen für jedes Kind ein Portfolio – eine ausführliche Lern- und<br />
Entwicklungsdokumentation von <strong>der</strong> Eingewöhnung bis zum Schuleintritt. In das<br />
Portfolio fließen Teile des SLT ein, Protokolle, Interviews <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, Lern- und<br />
Spielgeschichten sowie Fotodokumentationen und eigenen Arbeiten <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Die<br />
Kin<strong>der</strong> sollen das Portfolio in <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> und zu Hause mitgestalten und damit bewusst<br />
die eigenen Stärken erfahren.<br />
9. Die Bildungsbereiche<br />
Das Berliner Bildungsprogramm dient als Handlungsgrundlage unserer täglichen<br />
pädagogischen Arbeit. Im Berliner Bildungsprogramm wird Bildung als „ (...)<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 17
Im Berliner<br />
Bildungsprogramm<br />
wird Bildung als „<br />
(...)<br />
Aneignungstätigkeit,<br />
mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong><br />
Mensch ein Bild von<br />
<strong>der</strong> Welt macht<br />
(...)“,beschrieben.<br />
Aneignungstätigkeit, mit <strong>der</strong> sich <strong>der</strong> Mensch ein Bild von <strong>der</strong> Welt macht (...)“,<br />
beschrieben. Bildung versteht sich darin als lebenslanger Prozess.<br />
Inhalt des Lernens und <strong>der</strong> Bildung ist das vielfältige und wi<strong>der</strong>sprüchliche Leben<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> selbst, sind ihre Erfahrungen und Fragen, ihre unmittelbaren<br />
Erlebnisse und die Herausfor<strong>der</strong>ungen, die ihnen dabei begegnen.<br />
Ziel <strong>der</strong> täglichen Arbeit ist es, dass sich die Kin<strong>der</strong> ein Bild von sich selbst und<br />
von an<strong>der</strong>en in dieser Welt machen sowie das Weltgeschehen zu erleben und zu<br />
erkunden.<br />
Bewegung und Gesundheit<br />
„Bewegung ist eine elementare Form des Denkens.“<br />
(Gerd E. Schäfer)<br />
„Man trägt ein göttliches Gefühl in <strong>der</strong> Brust, sobald man erst weiß, dass man etwas<br />
kann, wenn man nur will.“ (Turnvater Friedrich Ludwig Jahn)<br />
Über Selbsterfahrung durch Bewegung entwickelt sich Selbstbewusstsein und<br />
Vertrauen in den eigenen Körper, bzw. das eigene Können. Diese Selbstakzeptanz<br />
gibt dem Kind die Möglichkeit, handlungsfähig zu sein und bereit, sich auszudrücken<br />
bzw. seine Umwelt zu erforschen.<br />
Jedes Kind soll<br />
seinen Körper<br />
kennen lernen, ein<br />
Körperbewusstsein<br />
entwickeln und<br />
Grenzen einschätzen<br />
bzw. setzen können.<br />
Jedes Kind soll seinen Körper kennen lernen, ein Körperbewusstsein entwickeln und<br />
Grenzen einschätzen bzw. setzen können. setzen wir im Tagesablauf ganzheitlich<br />
um. Die Bewegungsför<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Die Gruppenräume und die<br />
Bewegungsbaustelle im Garten bieten Platz und Bewegungsanreize, sich<br />
auszuprobieren. Ebenso nutzt jede Gruppe mindestens ein Mal wöchentlich bewusst<br />
den Turnraum o<strong>der</strong> Sportplatz für gezielte Bewegungseinheiten. Wir arbeiten mit<br />
Hengstenberg-Materialien und bilden uns im Bereich <strong>der</strong> Bewegung und<br />
Psychomotorik ständig weiter. Zudem gibt es für die Kin<strong>der</strong> die Möglichkeit, sich<br />
beim Tanz- und Fußballtraining auszuprobieren.<br />
Ziel <strong>der</strong> Bewegungsför<strong>der</strong>ung ist es, körperliche Geschicklichkeit zu entwickeln,<br />
Körperkontakt zu suchen und auch genießen zu können und sich auf<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen einzulassen.<br />
Zu unserem ganzheitlichen Körper- und Gesundheitskonzept gehören auch die<br />
Ernährung und die Körperpflege.<br />
Wir möchten, dass die Kin<strong>der</strong> ein positives Verhältnis zu ihrem Körper entwickeln<br />
können. Kin<strong>der</strong> sollen lernen, ihren Körper richtig zu pflegen. Dazu gehört das<br />
Händewaschen, das Zähneputzen, regelmäßig zu duschen, Haare waschen und<br />
kämmen, eincremen usw.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 18
Soziale und kulturelle Umwelt<br />
„Die Kin<strong>der</strong> brauchen Wurzeln und Flügel“<br />
(J.W.v. Goethe)<br />
Wurzeln, um zu wissen wo sie herkommen und Flügel, um die<br />
Welt zu erkunden.<br />
Wertschätzung<br />
an<strong>der</strong>er erfahren<br />
und erbringen<br />
In ihrer sozialen Umwelt sollen Kin<strong>der</strong> Formen und Regeln des Zusammenseins<br />
kennen lernen, Wertschätzung an<strong>der</strong>er erfahren und erbringen, Unterschiede und<br />
Gemeinsamkeiten wahrnehmen und eigene Gefühle und Interessen äußern können.<br />
Es ist uns wichtig, den Kin<strong>der</strong>n im Gruppengeschehen zu vermitteln Erwartungen,<br />
Gefühle und Bedürfnisse an<strong>der</strong>er wahrzunehmen.<br />
Wir unterstützen die Kin<strong>der</strong> dabei, sich in ihrer Lebenswelt zu orientieren. Das<br />
<strong>Kita</strong>leben wird zu einer festen Struktur im Leben <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. In Form von Projekten,<br />
Ausflügen und Spaziergängen machen wir die Kin<strong>der</strong> mit ihrem Wohnort, dem Kiez<br />
und <strong>der</strong> Stadt vertraut und stellen somit eine Verbundenheit zu dieser her.<br />
Wir sind offen für<br />
alle Kulturen und<br />
Religionen<br />
Wir sind offen für alle Kulturen und Religionen, vermitteln sie und nutzen diese als<br />
Bereicherung für unseren <strong>Kita</strong>alltag und die Lebenswelt <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>. Ebenso werden<br />
in unserer Einrichtung über das gesamte Jahr hinweg traditionelle Feste gefeiert.<br />
Kommunikation: Sprache, Schriftkultur und Medien<br />
„Die Grenzen meiner Sprachen sind die Grenzen meiner<br />
Welt.“<br />
(Ludwig Wittenstein)<br />
Kin<strong>der</strong> sollen bei uns Lust auf Sprache und das Sprechen bekommen. Die Sprache ist<br />
fest in den Alltag integriert und wir motivieren die Kin<strong>der</strong>, ihre Bedürfnisse und Gefühle<br />
zu äußern und auch Konflikte verbal zu lösen. Wir bestärken die Kin<strong>der</strong> darin,<br />
einan<strong>der</strong> zu zuhören und füreinan<strong>der</strong> da zu sein.<br />
Unterschiedliche Medien werden in den Alltag integriert, es wird gesungen, Theater<br />
gespielt, vorgelesen und gespielt.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 19
Für jedes Kind wird ein Sprachlerntagebuch geführt, wir dokumentieren Lern- und<br />
Entwicklungsgeschichten und sammeln diese über die gesamte <strong>Kita</strong>zeit hinweg in<br />
einem Portfolio.<br />
Bildnerisches Gestalten<br />
„Gestaltungsprozesse sind Erkenntnisprozesse“<br />
(Verfasser unbekannt)<br />
Beim Gestalten motivieren wir die Kin<strong>der</strong>, eigene Ideen zu entwickeln und diese mit<br />
Kreativität und Ausdauer umzusetzen.<br />
Materialien ihrer<br />
Umgebung mit allen<br />
Sinnen erfahren<br />
Sie haben je<strong>der</strong>zeit einen Zugang zu künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten. Ein<br />
breiter Fächer an Materialien liegt altersentsprechend frei zugänglich aus. In<br />
angeleiteten Angeboten lernen die Kin<strong>der</strong> verschiedene Farben, Formen und<br />
Gestaltungstechniken kennen und werden bestärkt, sie dann selbst umzusetzen. Wir<br />
gestalten ebenso mit Naturmaterialien und lassen Kin<strong>der</strong> ihre Umwelt und die<br />
unterschiedlichen Materialien ihrer Umgebung mit allen Sinnen erfahren. Die<br />
Vermittlung <strong>der</strong> Wertschätzung gegenüber den eigenen Arbeiten und denen <strong>der</strong><br />
an<strong>der</strong>en nimmt einen hohen Stellenwert in <strong>der</strong> Vermittlung <strong>der</strong> Gestaltungsprozesse<br />
ein. Die Kin<strong>der</strong> werden bestärkt, das eigene Können und das <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en zu achten<br />
und zu schätzen.<br />
Musik<br />
„Es gibt Bereiche <strong>der</strong> Seele, die nur durch Musik beleuchtet<br />
werden.“<br />
(Zoltan Kodaly)<br />
<strong>der</strong> Morgenkreis ein<br />
tägliches Ritual im<br />
Tagesablauf<br />
In unserer Einrichtung ist <strong>der</strong> Morgenkreis ein tägliches Ritual im Tagesablauf. Die<br />
Gruppe findet sich zusammen, um gemeinsam den Tag zu beginnen. Dabei werden<br />
wichtige und aktuelle Themen besprochen und jedes Kind findet Gehör.<br />
Im Morgenkreis spielen Musik und Bewegung eine große Rolle. Es ist sehr wichtig,<br />
Kin<strong>der</strong>n den Spaß am Singen und Bewegen zu vermitteln und den Raum für die<br />
Freude am Ausdruck durch Musik zu schaffen.<br />
Es wird Theater gespielt, es werden Lie<strong>der</strong> gesungen und sich bei Tanzspielen<br />
bewegt. Die Kin<strong>der</strong> lernen Musikinstrumente und den Umgang damit kennen.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 20
Spielerisch werden Themen wie Rhythmus, Akustik und Tempo vermittelt. Sie<br />
erfahren ihre Stimme und die Musik als Ausdrucksmittel zu benutzen.<br />
Mathematische Grun<strong>der</strong>fahrungen<br />
„Das Buch <strong>der</strong> Natur ist in <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Mathematik<br />
geschrieben.“<br />
(Galileo Galilei)<br />
mathematisches<br />
Verständnis im<br />
Alltagsgeschehen<br />
z.B. beim Tisch<br />
decken o<strong>der</strong><br />
Turmbau<br />
Das mathematische Verständnis für Zahlen, Größen, Gewichten und Formen<br />
vermitteln wir nicht auf einer mathematisch abstrakten Ebene, son<strong>der</strong>n im<br />
Alltagsgeschehen. Die Kin<strong>der</strong> lernen Zahlen, ihr Alter und die Anzahl ihrer<br />
Körperteile kennen. Sie erleben es, ein Grundverständnis für Ordnungsstrukturen<br />
und <strong>der</strong>en mathematische Umsetzung zu entwickeln, z.B. beim Tisch decken o<strong>der</strong><br />
Turmbau. Es werden täglich anwesende Kin<strong>der</strong> gezählt, es wird über das Datum<br />
gesprochen, sie lernen Mengen beim Kuchen backen kennen und erarbeiten dabei<br />
mathematische Vorstellungen.<br />
Naturwissenschaftliche und technische Grun<strong>der</strong>fahrungen<br />
„Das Erstaunen ist <strong>der</strong> Beginn <strong>der</strong> Naturwissenschaft.“<br />
(Aristoteles)<br />
Naturwissenschaftliche<br />
und technische<br />
Grun<strong>der</strong>fahrungen<br />
machen Kin<strong>der</strong><br />
sowohl im täglichen<br />
<strong>Kita</strong>geschehen als<br />
auch in angeleiteten<br />
Experimenten.<br />
Naturwissenschaftliche und technische Grun<strong>der</strong>fahrungen machen Kin<strong>der</strong> sowohl im<br />
täglichen <strong>Kita</strong>geschehen als auch in angeleiteten Experimenten. Sie erfahren beim<br />
Erleben <strong>der</strong> Elemente, <strong>der</strong> Jahreszeiten und z.B. beim Klettern die Naturgesetze.<br />
Die Kin<strong>der</strong> werden darin unterstützt, sich als Teil <strong>der</strong> Umwelt zu sehen, Fragen zu<br />
stellen und Verantwortung zu übernehmen. Beim Betrachten und Erleben von Natur,<br />
Umwelt, Raum und Zeit erlernen die Kin<strong>der</strong> dann ganz unbewusst Ausdauer, Geduld<br />
und Konzentration.<br />
10. Elternpartnerschaft – Eltern als Partner<br />
Der Besuch unserer <strong>Kita</strong> ist für Eltern und Kin<strong>der</strong> ein großer Meilenstein. Der Alltag<br />
verän<strong>der</strong>t sich und meist ist <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>garten die erste Unterbringung außerhalb <strong>der</strong><br />
Familie.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 21
ErzieherInnen streben aktiv die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern an:<br />
Das Wohl des Kindes<br />
soll dabei im<br />
Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />
Eine intensive, partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern ist wichtige<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche partnerschaftliche Arbeit.<br />
Elternpartnerschaft definieren wir folgen<strong>der</strong>maßen:<br />
• Wir nehmen die Eltern als kompetente Partner des Kindes wahr.<br />
• Eine offene Beziehung und vielfältige Kommunikation zwischen<br />
ErzieherInnen und Eltern soll auf <strong>der</strong> Basis <strong>der</strong> gegenseitigen Akzeptanz und<br />
des Vertrauens geschehen.<br />
• Das Wohl des Kindes soll dabei im Vor<strong>der</strong>grund stehen.<br />
10.1. Anfang gut, (fast) alles gut!<br />
Wie die Eingewöhnung gelingen kann<br />
Gestaltung von Übergängen<br />
Übergang Familie - Kin<strong>der</strong>tagesstätte<br />
Die Anmeldung findet bei einem persönlichen Gespräch mit <strong>der</strong> Leitung und den<br />
ErzieherInnen statt. In diesem Gespräch wird den Eltern das pädagogische Konzept<br />
sowie die Einrichtung vorgestellt. Eltern werden über die Eingewöhnung informiert<br />
und sie können ihre Fragen, Ängste und Unsicherheiten stets einbringen.<br />
Mit dem Start in die <strong>Kita</strong>-Zeit beginnt für Kleinstkin<strong>der</strong> und ihre Eltern eine neue,<br />
aufregende Lebensphase. Glücklicherweise kennen wir heute die drei Eckpunkte für<br />
einen erfolgreichen Start <strong>der</strong> Jüngsten. Auf dieser Grundlage gelingt es dem Kind,<br />
im Beisein des eingewöhnenden Elternteils, eine vertrauensvolle Beziehung zur<br />
Bezugserzieherin aufzubauen.<br />
Berliner Eingewöhnungsmodell (infans, Berlin 1990)<br />
Das Wechselspiel aus „sicherer Basis“, bisher in <strong>der</strong> Regel die Eltern, und dem<br />
Drang, sich die Welt zu eigen zu machen, bestimmt in hohem Maße das Berliner<br />
Eingewöhnungsmodell, das auf <strong>der</strong><br />
Bindungsforschung (Mary Ainsworth, John Bowlby) basiert.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 22
Die drei Eckpunkte in diesem Eingewöhnungsprozess, einer Gemeinschaftsaufgabe<br />
von Kind,<br />
Elternhaus – Kin<strong>der</strong>tageseinrichtung sind:<br />
• elternbegleitet<br />
• abschiedsbetont<br />
• bezugspersonenorientiert<br />
Forschungen <strong>der</strong> letzten Jahre haben vielfach gezeigt, dass das wichtigste Element in<br />
diesem<br />
Prozess das Zusammenspiel von Geborgenheit und Selbstwirksamkeit ist.<br />
Die Eingewöhnung eines Kindes ist eine Gemeinschafts-, keine<br />
Einzelkämpferaufgabe!<br />
Fünf Schritte bei <strong>der</strong> Eingewöhnung nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell<br />
(Infans)<br />
1. Frühzeitige Information <strong>der</strong> Eltern<br />
über den Ablauf <strong>der</strong> Eingewöhnung auf dem Elternabend für Neuaufnahmen<br />
2. Dreitägige Grundphase<br />
Die Eingewöhnung<br />
ist dann beendet,<br />
wenn das Kind sich<br />
schnell von <strong>der</strong><br />
Erzieherin trösten<br />
lässt und<br />
grundsätzlich in<br />
guter Stimmung<br />
spielt.<br />
Ein Elternteil kommt drei Tage lang mit dem Kind in die Einrichtung, bleibt ca. 1-2<br />
Stunden und geht dann mit dem Kind wie<strong>der</strong>. In den ersten drei Tagen findet kein<br />
Trennungsversuch statt. Der Elternteil verhält sich passiv, schenkt aber dem Kind<br />
volle Aufmerksamkeit – <strong>der</strong> Elternteil als sichere Basis. Die Erzieherin nimmt<br />
vorsichtig Kontakt auf und beobachtet die Situation.<br />
3. Erster Trennungsversuch und vorläufige Entscheidung über die<br />
Eingewöhnungsdauer<br />
Der Elternteil kommt am vierten Tag mit dem Kind in die Einrichtung, verabschiedet<br />
sich nach einigen Minuten klar und eindeutig und verlässt den Gruppenraum für ca.<br />
30 Minuten, bleibt aber in <strong>der</strong> Nähe.<br />
4. Stabilisierungsphase<br />
5. Schlussphase<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 23
Der Elternteil hält sich nicht mehr in <strong>der</strong> Einrichtung auf, ist aber je<strong>der</strong>zeit<br />
erreichbar. Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn das Kind sich schnell von <strong>der</strong><br />
Erzieherin trösten lässt und grundsätzlich in guter Stimmung spielt.<br />
Sorgsam gestaltete Eingewöhnungsphasen sind keine isoliert, punktuell<br />
aufkommende Elemente<br />
des pädagogischen Alltags, son<strong>der</strong>n Ausdruck einer durchgängigen pädagogischen<br />
Haltung. Die Erzieherin för<strong>der</strong>t einen Beziehungsaufbau, <strong>der</strong> letztlich die gesamte<br />
Zeit des Kindes in einer Tageseinrichtung prägt.<br />
10.2. Mitarbeit und Teilhabe von Eltern - Partizipation<br />
Der Transparenz unserer Arbeit dienen:<br />
• Tür -und Angelgespräche,<br />
• Jährlich stattfindende Entwicklungsgespräche,<br />
• Elternabende zu Beginn und am Ende des <strong>Kita</strong>jahres,<br />
• Schaukasten und Infotafeln für Elterninformationen,<br />
• <strong>Kita</strong>-E-Mail Verteilerlisten,<br />
• Elternfragebögen zur Qualitätssicherung,<br />
• Hospitationsmöglichkeiten im <strong>Kita</strong> Alltag, Themenelternabende nach Bedarf,<br />
• Der Informations-Erst-Elternabend für neue Eltern,<br />
• Das Aufnahmegespräch.<br />
10.3. Gremienarbeit<br />
Elternvertreter<br />
Am ersten Elternabend des <strong>Kita</strong>jahres (August/September) werden in je<strong>der</strong> Gruppe<br />
Elternvertreter gewählt. Sie unterstützen uns in unserer Arbeit, sind bei Bedarf<br />
Mittler zwischen Eltern und <strong>Kita</strong>- MitarbeiterInnen und motivieren an<strong>der</strong>e Eltern zum<br />
aktiven Handeln.<br />
Alle zwei Monate findet eine Elternvertreterrunde statt, bei <strong>der</strong> die Leiterin und<br />
stellvertretend eine ErzieherIn anwesend sind. Inhalt dieser Treffen ist die Planung<br />
von Aktivitäten in <strong>der</strong> <strong>Kita</strong>, Gespräche über konzeptionelle Verän<strong>der</strong>ungen und sie<br />
dienen dem Austausch.<br />
<strong>Kita</strong> Ausschuss<br />
Der <strong>Kita</strong> Ausschuss bringt VertreterInnen <strong>der</strong> acht <strong>Kita</strong>s <strong>der</strong> <strong>SozDia</strong> zusammen. Sie<br />
tagen vierteljährlich. Der <strong>Kita</strong>-Ausschuss besteht aus 1 bis 2 Abgeordneten <strong>der</strong><br />
Elternvertreter- <strong>der</strong> Erziehergemeinschaft und/o<strong>der</strong> LeiterInnen und <strong>der</strong> Koordinatorin<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 24
des Trägers. Belange pädagogischer und organisatorischer Art werden hier<br />
besprochen, protokollarisch festgehalten und <strong>der</strong> Elternschaft zugänglich gemacht.<br />
Zitat:“ Ein vertrauensvolles Aufeinan<strong>der</strong>zugehen und eine<br />
wertschätzende Haltung ist Basis für eine gute<br />
Erziehungspartnerschaft.“<br />
In unserem Auftrag: „Bildung Erziehung und Betreuung des Kindes“ bilden wir eine<br />
Gemeinschaft mit den Eltern. Wir sehen die Eltern als kompetente Partner.<br />
• Die tatkräftige, sachkundige und mitgestaltende Unterstützung von Eltern<br />
sehen wir als große Bereicherung in unserer Arbeit im familienergänzenden<br />
Sinn (Bildungspartnerschaft).<br />
• Eltern sind mitbestimmende Bildungspartner im <strong>Kita</strong>alltag.<br />
• In <strong>der</strong> Projektarbeit und Aktionstagen (bei Haus- und Garten-/Waldpflege<br />
ist die Mitarbeit von Eltern sehr wünschenswert. Einmal jährlich findet<br />
hierfür ein Frühjahrsputz statt, an dem alle MitarbeiterInnen, Eltern und<br />
Kin<strong>der</strong> mitwirken).<br />
Elternkaffee<br />
Einmal wöchentlich (Donnerstags) besteht die Möglichkeit, das Elternkaffee zu<br />
besuchen. Dieses wird durch die Eltern selbst organisiert und durchgeführt. Es dient<br />
dem untereinan<strong>der</strong> Kennenlernen und bietet Gelegenheit zum Austausch.<br />
Gemeinsame Elternnachmittage<br />
Sie dienen den Eltern und MitarbeiterInnen zum geselligen Austausch und sie<br />
verschaffen gleichzeitig Einblick in das <strong>Kita</strong>geschehen und ermöglichen Teilhabe.<br />
Z.B. wird gemeinsam zum Sankt Martins Fest gebastelt o<strong>der</strong> die Räume werden<br />
vorweihnachtlich ausgestaltet.<br />
Feste und Ausflüge<br />
Bei <strong>der</strong> Gestaltung und Ausführung von Festen, so z.B. das Sankt Martins Fest,<br />
wünschen wir uns aktive Unterstützung von Eltern.<br />
Feste sind Höhepunkte des Jahres (Weihnachtsfeier, Sommerfest...) und bieten die<br />
Grundlage für ein gutes Miteinan<strong>der</strong>, sie bieten Möglichkeiten zum Austausch und<br />
bereiten Freude und Spaß.<br />
För<strong>der</strong>kreis<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 25
Wir schätzen die<br />
Stärken jedes<br />
Mitarbeiters,<br />
begegnen uns<br />
untereinan<strong>der</strong> mit<br />
Akzeptanz, Respekt,<br />
Vertrauen und<br />
Interesse.<br />
Seit 2005 gibt es einen För<strong>der</strong>kreis, welcher zu gezielten Aktionen zusammen trifft.<br />
Dieser hat sich zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> Spendenaktionen und Fundraisingaktionen<br />
zum Ziel gesetzt.<br />
Durch die Mitfinanzierung des För<strong>der</strong>kreises wurde eine Kin<strong>der</strong>werkstatt für unsere<br />
<strong>Kita</strong> ermöglicht.<br />
11. Unser <strong>Kita</strong>team<br />
Unser Team setzt sich wie folgt zusammen:<br />
1 Leiterin<br />
7 ErzieherInnen (Vollzeit)<br />
5 Erzieherinnen (Teilzeit)<br />
Der Personalschlüssel<br />
ist<br />
abhängig von <strong>der</strong><br />
Belegungsanzahl und<br />
<strong>der</strong> Betreuungszeit<br />
sowie dem Alter <strong>der</strong><br />
Kin<strong>der</strong> und<br />
unterliegt daher<br />
Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
(mit den Zusatzausbildungen: <strong>Kita</strong>- Management, 3 FacherzieherInnen für<br />
Integration; 1 FacherzieherIn für Sprachentwicklung, 1 Facherzieher für<br />
Psychomotorik)<br />
z. Z. Unterstützung einer berufsbegleitenden PraktikantIn (Teilzeit)<br />
1 Hauswirtschaftskraft<br />
1 Hausmeister<br />
Der Personalschlüssel ist abhängig von <strong>der</strong> Belegungsanzahl und <strong>der</strong> Betreuungszeit<br />
sowie dem Alter <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> und unterliegt daher Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
11.1. Teamarbeit<br />
Wir arbeiten im Team zusammen. Wir schätzen die Stärken jedes Mitarbeiters,<br />
begegnen uns untereinan<strong>der</strong> mit Akzeptanz, Respekt, Vertrauen und Interesse.<br />
Während pädagogischen Personalengpässen unterstützen wir uns untereinan<strong>der</strong>.<br />
Wir bemühen uns um eine positive Lebenseinstellung, übernehmen<br />
Eigenverantwortung und akzeptieren Verschiedenheit, Individualität und<br />
unterschiedliche Lebensstile.<br />
Wir gestalten und pflegen unsere Teambeziehungen durch Reflexion sowie<br />
Kommunikations- und Konfliktlösungsbereitschaft.<br />
Die Teamarbeit ist elementare Voraussetzung zur Erreichung unserer Ziele,<br />
insbeson<strong>der</strong>e zur Umsetzung unseres Konzepts. Die <strong>Konzeption</strong> sowie die<br />
pädagogischen Standards und <strong>der</strong>en Umsetzung werden im gemeinsamen Dialog im<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 26
Team erarbeitet und sind damit eine wichtige Grundlage für die interne<br />
Qualitätsentwicklung und Qualitätssicherung.<br />
Jeden Mittwoch von 16:00 bis 18:00 Uhr findet eine Dienstbesprechung statt. Die<br />
Zeit <strong>der</strong> Besprechung ist Arbeitszeit.<br />
Unsere Dienstbesprechungen haben folgende Inhalte:<br />
• Weitergabe von Informationen,<br />
• Gespräche über einzelne Kin<strong>der</strong> , Gruppensituationen sowie laufenden<br />
Projekten und Angeboten,<br />
• Auswertungen über erfolgte Beobachtungen einzelner Kin<strong>der</strong>,<br />
• Austausch über Elterngespräche, Elternabende, Fortbildungsinhalte sowie<br />
Gremienarbeit,<br />
• Kollegiale Beratung, Fallbesprechungen und regelmäßige Reflexion <strong>der</strong><br />
eigenen Arbeit.<br />
Die Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Teambesprechung erfolgt rotierend. Inhaltliche Punkte werden<br />
gesammelt und gemeinsam bearbeitet. Es wird ein Protokoll angefertigt.<br />
Darüber hinaus findet jährlich eine Teamklausur statt. In diesen Tagen findet die<br />
Überarbeitung <strong>der</strong> <strong>Konzeption</strong>, Teamentwicklung und Selbstreflexion statt. Die<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> Teamklausur werden den Eltern anschließend veröffentlicht.<br />
Für alle MitarbeiterInnen wird mindestens einmal jährlich ein<br />
MitarbeiterInnengespräch mit <strong>der</strong> Leiterin angeboten. Alle MitarbeiterInnen haben<br />
die Möglichkeit, über ihre Bedürfnisse, Freuden o<strong>der</strong> Sorgen im pädagogischen Alltag<br />
zu erzählen und sie erhalten ein Feedback zu ihrer Arbeit.<br />
In <strong>der</strong> Regel streben wir an, dass alle pädagogischen MitarbeiterInnen mindestens<br />
alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen. Die mitgebrachten Erkenntnisse<br />
und praktischen Anregungen werden im Team ausgetauscht und die Umsetzung im<br />
Haus geklärt.<br />
Die Teilnahme <strong>der</strong> KollegInnen an Gremien innerhalb und außerhalb des Trägers ist<br />
erwünscht und sollte ermöglicht werden.<br />
12. Übergang <strong>Kita</strong> – Grundschule<br />
Das letzte Jahr vor <strong>der</strong> Schule<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 27
Jede Arbeit mit Kin<strong>der</strong>n, von Geburt bis zum Schuleintritt, ist Vorschularbeit.<br />
Bildungs- und Erziehungsziele<br />
BBP Ziele als ich-, sozial-, sach- und lernmethodische Kompetenzen.<br />
Jede Arbeit mit<br />
Kin<strong>der</strong>n, von Geburt<br />
bis zum<br />
Schuleintritt, ist<br />
Vorschularbeit.<br />
Kompetenzen sollen das Kind in die Lage versetzen, in verschiedenen Situationen<br />
seines Lebens selbstständig und verantwortungsbewusst zu handeln.<br />
Diese Ziele sind Richtlinien, von denen sich unser pädagogisches Handeln ableitet.<br />
Wir ErzieherInnen geben an, in welche Richtung wir die Bildungsprozesse des Kindes<br />
unterstützen.<br />
Funktionsräume<br />
Räume dienen als sogenannter “dritter Erzieher“. Sie erfüllen eine bildende<br />
Funktion (Funktionsräume) und regen die Wahrnehmung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> an, wie z.B.<br />
• Eigenaktivität<br />
• Orientierung<br />
• Kommunikation<br />
• Soziales Verhalten<br />
• Körpererfahrung<br />
• Ästhetisches Empfinden<br />
Folgende Räume bieten wir den „Wackelzähnen“:<br />
Gruppenraum:<br />
Kin<strong>der</strong> nutzen zum Freispiel Leseecke, Verkleiden, Rollenspiele etc.<br />
Bewegungsraum:<br />
hier haben unsere Kin<strong>der</strong> die Möglichkeit, ihn als Freispielraum am Vormittag zu<br />
nutzen sowie für den Morgenkreis als auch für die Ruhephase.<br />
Entspannungsraum:<br />
Kin<strong>der</strong> nutzen ihn als Rückzugsort, zum Kuscheln, Phantasiereisen, Massagen usw.,<br />
auch kann dieser Raum individuell als Bauraum genutzt werden.<br />
Kreativraum:<br />
hier können sie ihrer Phantasie freien Lauf lassen und sich künstlerisch ausleben, <strong>der</strong><br />
Raum dient auch <strong>der</strong> effektiven „Arbeit“ am Portfolio.<br />
Der Essensraum<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 28
vermittelt eine familiäre Atmosphäre. Hier können wir mit den Kin<strong>der</strong>n gemeinsam<br />
kochen, Tischspiele spielen sowie zusammen sitzen und uns über Alltägliches<br />
austauschen.<br />
Übergang <strong>Kita</strong>- Schule<br />
Im letzten Jahr vor <strong>der</strong> Schule haben die Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Kita</strong> <strong>Buntstift</strong> die Möglichkeit, in<br />
einer altershomogenen Gruppe betreut zu werden. Außerdem gehören sie endlich zu<br />
„den Großen“; sie werden bei uns die „Wackelzähne“ genannt.<br />
In <strong>der</strong> großen Gruppe wird nach dem „teiloffenen Konzept“ gearbeitet. Damit<br />
ermöglichen wir den Kin<strong>der</strong>n zu bestimmten Zeiten des Tages<br />
• den Zugang zu allen Spiel- und Lernbereichen,<br />
• die Wahl des Spielpartners,<br />
In <strong>der</strong> großen<br />
Gruppe wird nach<br />
dem „teiloffenen<br />
Konzept“ gearbeitet.<br />
• die Wahl von Angeboten/Projekten im Tagesablauf.<br />
Die „teiloffene Arbeit“ bedeutet für die Kin<strong>der</strong> Entwicklung zur Selbstbestimmung,<br />
Individualität, Solidarität und Demokratieverständnis.<br />
• Sie sind stolz darauf und entwickeln ein Gefühl <strong>der</strong> Vorfreude auf die Schule,<br />
welches wir unterstützen wollen.<br />
• Dies erreichen wir durch eine lernanregungsreiche Umgebung.<br />
• Mit allen Sinnen eignen sich die Kin<strong>der</strong> Wissen und Können an.<br />
• Die Auswahl <strong>der</strong> Angebote und Projekte richtet sich nach den aktuellen<br />
Interessen und Bedürfnissen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />
• Wir schenken ihnen unser Vertrauen und för<strong>der</strong>n damit ihr<br />
Verantwortungsgefühl und Selbstvertrauen.<br />
• Kin<strong>der</strong> werden während ihres letzten Kin<strong>der</strong>gartenjahres unter<br />
Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten auf den Besuch <strong>der</strong><br />
Grundschule vorbereitet.<br />
• Wir stehen in Kooperation mit einigen im Einzugsgebiet liegenden<br />
Grundschulen.<br />
• Die Kin<strong>der</strong> bekommen die Möglichkeit, einmal in <strong>der</strong> Woche mit einem<br />
Erzieher in einer Kleingruppe (Wackelzahnstunde) Projektthemen intensiv,<br />
anschaulich und in einer ruhigen Atmosphäre durchzuführen.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 29
• Projektbezogene Ausflüge führen wir als ganze Gruppe durch.<br />
Ziel ist die<br />
Hinführung <strong>der</strong><br />
PraktikantenInnen<br />
zu einem<br />
selbstständigen,<br />
reflektierten<br />
Arbeiten und die<br />
angemessene<br />
Vorbereitung auf das<br />
zukünftige<br />
Berufsleben.<br />
Abschiede<br />
Uns ist es wichtig, dass Kin<strong>der</strong> sowie ErzieherInnen die Möglichkeit bekommen, sich<br />
angemessen von <strong>der</strong> <strong>Kita</strong>-Zeit zu verabschieden. Dafür nehmen wir uns Zeit und sind<br />
bemüht, diesen Prozess gemeinsam mit den Kin<strong>der</strong>n in einem angemessenen<br />
Rahmen zu gestalten.<br />
13. Qualitätssicherung<br />
Seit 2006 führen wir die interne Evaluation zum BBP durch. Unsere <strong>Kita</strong> nimmt an<br />
<strong>der</strong> „Qualitätssicherung im Situationsansatz“ teil (erstellt durch INA an <strong>der</strong> FU<br />
Berlin).<br />
Wir beschäftigen uns mit folgenden Qualitätskriterien in den Aufgabenbereichen:<br />
1. Alltagsgestaltung<br />
2. Spiel<br />
3. Raumgestaltung<br />
4. Beobachtung und Dokumentation<br />
5. Erziehungspartnerschaft mit Eltern<br />
6. Übergang in die Grundschule<br />
7. Demokratische Teilhabe<br />
Diese Qualitätskriterien bilden die inhaltliche Grundlage für die Verfahren <strong>der</strong><br />
internen und externen Evaluation.<br />
14. <strong>Kita</strong> als Ausbildungsstätte<br />
PraktikantenInnen aus verschiedenen Schulformen können bei uns einen Einblick in<br />
unsere Arbeit erhalten und die nötigen Erfahrungen sowie Kenntnisse durch eine<br />
professionelle Anleitung sammeln.<br />
Wir unterstützen und begleiten sie in <strong>der</strong> Umsetzung ihrer Aufgaben und geben<br />
ihnen den nötigen Platz und Zeit, die sie brauchen. Wenn Hilfe benötigt wird, steht<br />
das Team bereit und bietet eine entsprechende Hilfestellung an.<br />
Eine kontinuierliche Reflexion mit dem/<strong>der</strong> zuständigen ausgewählten AnleiterInnen<br />
sowie <strong>der</strong> wechselseitige Kontakt im Kleinteam ist Voraussetzung für einen<br />
erfolgreichen Abschluss des Praktikas und eine gute Zusammenarbeit. Da es sich um<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 30
ein wechselseitiges Lernen und einen ständig sich wechselnden Prozess handelt,<br />
werden neuen Ideen, Anregungen und Anstöße in unserer Arbeit gern gesehen.<br />
Als Leitfaden und Orientierung während dieser Zeit dient jedem/je<strong>der</strong><br />
PraktikantenInnen unsere Ausbildungskonzeption, welche wir gemeinsam im Team<br />
erstellt haben und gemeinsam daran arbeiten.<br />
Wir sehen PraktikantenInnen als angehende KollegInnen, d.h. die Zeit, in <strong>der</strong> sie ihr<br />
theoretisches Wissen in <strong>der</strong> Praxis umsetzen können und vieles ausprobieren dürfen.<br />
Ziel ist die Hinführung <strong>der</strong> PraktikantenInnen zu einem selbstständigen,<br />
reflektierten Arbeiten und die angemessene Vorbereitung auf das zukünftige<br />
Berufsleben.<br />
Für uns als Ausbildungskita ist es wichtig, dass die PraktikantInnen Interesse und<br />
Engagement am Berufsbild des Erziehers zeigen, den positiven Blick auf das Kind<br />
richten können und zuverlässig in ihrer Arbeit sind. Außerdem sollten sie eine<br />
Bereitschaft zu den Eltern zeigen ( Elternarbeit ) und gemeinsam im Team arbeiten<br />
(Teamarbeit )können.<br />
<strong>Konzeption</strong> Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>Buntstift</strong> | Stand 2011 | Seite 31