Haupt & Leary 1997 - Sozialpsychologie
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Seminar Social Psychology, Anna Lisa Ewers<br />
Referentin: Julia Manek<br />
<strong>Haupt</strong> & <strong>Leary</strong> <strong>1997</strong>:<br />
The Appeal of Worthless Groups: Moderating Effects of Trait Self-Esteem<br />
Group Value: Gruppen befriedigen Bedürfnisse von Individuen nach Überwindung von Isolation,<br />
Gruppenzusammenhalt, etc. Der Wert einer Gruppe wird daran gemessen, inwiefern eine Gruppe diese<br />
Bedürfnisse befriedigt, bzw. daran, wie die aufgabenorientierte Group Performance ausfällt.<br />
Schlüsselfrage: Warum identifizieren sich Individuen auch mit Low Worth Groups, die diese Bedürfnisse<br />
nicht ausreichend erfüllen?<br />
Annahme: High Worth Groups befriedigen jene Bedürfnisse, von ihren Mitgliedern wird jedoch gleichsam<br />
ein hoher Beitrag zur Gruppenleistung erwartet, sodass eine niedrige Leistung auch zum Ausschluss führen<br />
kann. Bei Low Worth Groups ist dies nicht der Fall. In diesem Sinne stellt die Mitgliedschaft in Low Worth<br />
Groups weder für die soziale Akzeptanz, noch für das Selbstwertgefühl eine Bedrohung dar – und ist somit<br />
attraktiv.<br />
Hypothese: Menschen mit schwachen Selbstwertgefühl schließen sich Low Worth Groups an, Menschen mit<br />
hohem Selbstwertgefühl streben die Mitgliedschaft in High Worth Groups an.<br />
UV: Selbstwertgefühl (low self-esteem vs. high self-esteem)<br />
AV: präferierte Gruppe (high worth vs. low worth) und präferierte Ausschlussart (random vs. personal, wobei<br />
eine random Exclusion wenig das Selbstwertgefühl tangiert, im Gegensatz zum durch die Gruppe gewählten<br />
Ausschluss)<br />
Ergebnisse:<br />
Abb.1 Gruppenwahl und Self-Esteem<br />
Abb.2 Geschätzte Ausschlusswahrscheinlichkeit und Self-Esteem<br />
Die Ergebnisse bestätigten die Hypothese: Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl bevorzugen signifikant<br />
Low Worth Groups. Für die präferierte Ausschlussart ergaben sich keine signifikanten Ergebnisse.<br />
Des Weiteren schätzen Menschen mit niedrigem Selbstwertgefühl die Wahrscheinlichkeit, durch eine<br />
Gruppenentscheidung ausgeschlossen zu werden signifikant höher ein, als Menschen mit hohem<br />
Selbstwertgefühl.
Hogg et al. 2007:<br />
Uncertainty, entitativity and group identification<br />
Annahme: Self Uncertainty motiviert die Identifizierung mit Gruppen, um Unsicherheit zu verringern.<br />
Schlüsselfrage: Welche Eigenschaft einer Gruppe bewirkt, dass sich mit ihr identifiziert wird?<br />
Die Studie von Hogg (2004) ließ erkennen, dass sich Individuen<br />
bevorzugt mit klar definierten Gruppen identifizieren, die als<br />
Entität erkennbar sind. Es wird davon ausgegangen, dass<br />
Entitativity (also die Erkennbarkeit als zusammengehörige<br />
Gruppe nach außen) die Beziehung zwischen Self-Uncertainty Abb.4 Entitativity als Moderatorvariable<br />
und Group-Identification moderiert.<br />
Hypothese: Es wird angenommen, dass sich selbstunsichere Individuen stärker mit High Entitativity Groups<br />
identifizieren als mit Low Entitativity Groups.<br />
Studie 1 – Feldexperiment<br />
N= 114 Studenten einer Australischen Universität gaben vor einer nationalen Wahl ihre politische Präferenz<br />
an (Labor Party vs. Liberal Party).<br />
Messungen: Ingroup Entitativity wurde mittels der Frage „Wie stark empfindest du, dass ihr eine Gruppe<br />
seid?“ (Skala 1-9) gemessen.<br />
Self-Uncertainty (UV) wurde geprimed. Die eine Hälfte der Probanden musste an Aspekte ihres Lebens<br />
denken, die sie sicher machen und die andere Hälfte an solche, die sie unsicher machen (Der Effekt des<br />
Primes wurde in einer Pilotstudie bestätigt). Im Anschluss wurde die Identifikation mit der Ingroup erhoben<br />
(AV).<br />
Ergebnisse:<br />
Es zeigte sich eine signifikante Regression: Die Identifikation mit<br />
einer Gruppe verstärkte sich mit zunehmender Selbstunsicherheit,<br />
die Gruppenentität scheint als Moderator zu fungieren. .<br />
Abb. 5 Identification als Funktion von Ingroup Entitativity<br />
Studie 2 – Laborexperiment<br />
Self-Uncertainty wurde bei N=89 Probanden geprimed. Zusätzlich wurde hier Group Entitativity in einem<br />
computerisierten Minimal Group Paradigma (High Entitativity vs. Low Entitativity) manipuliert. In der High<br />
Entitativity Condition wurde den Probanden gesagt, dass sich ihre Gruppe in einem Chatroom selbst<br />
organisieren sollte – mit klarer Arbeitsteilung, Leadership Structure und einem formulierten Prinzipienkatalog<br />
bezüglich der auszuführenden Aufgabe. In der Low Entitativity Condition stellten sich die Probanden<br />
einander im Chatroom vor, wurden aber angehalten individuell zu entscheiden, wie sie die Aufgabe ausführen<br />
wollten. Entitativity wurde gemessen und eine reliable Skala (α=.94) gefunden. Anschließend wurde die<br />
Group Identifikation erhoben.<br />
Wiederum bestätigte sich die Hypothese: Die Probanden identifizierten sich stärker bei starker Self-<br />
Uncertainty (F(1, 84) = 31,43, p