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10 Metaanalyse - Sozialpsychologie

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<strong>10</strong>.3 · Vereinheitlichung von Effektgrößen: das ∆-Maß<br />

677<br />

<strong>10</strong><br />

neten Δ-Werte die «wahren«, über r ermittelten Merkmalszusammenhänge<br />

nur approximativ schätzen, wobei<br />

jedoch die Schätzgenauigkeit für metaanalytische Zwecke<br />

ausreichend ist. (Leider stimmen die von Kraemer, 1985,<br />

genannten Effektgrößen nur teilweise mit den in 7 Abschn.<br />

9.2.1 genannten, auf Cohen, 1988, zurückgehenden<br />

Effektgrößen überein. Eine Umrechnung in die<br />

Kraemer’sche Terminologie ist jedoch in den meisten<br />

Fällen problemlos.)<br />

Andere Transformationsregeln zur Vereinheitlichung<br />

von Effektgrößen im Kontext von <strong>Metaanalyse</strong>n<br />

laufen auf das δ-Maß hinaus (vgl. den 1. Test in<br />

. Tab. 9.1). Statt der standardisierten Differenz (μ 1 ‒μ 2 )/σ<br />

werden gelegentlich auch nicht standardisierte Differenzen<br />

(μ 1 ‒μ 2 ) metaanalytisch aggregiert. Dieses Effektgrößenmaß<br />

ist zu präferieren, wenn die abhängigen<br />

Variablen in einem Forschungsgebiet keine Intervallskalen<br />

mit arbiträrem Ursprung sind, sondern Verhältnisskalen<br />

mit natürlichem Nullpunkt wie z. B. Körpergewicht,<br />

Währungseinheiten, Blutdruck oder Zeit (ausführlicher<br />

hierzu Bond et al., 2003). Wir be vorzugen<br />

das Δ-Maß, weil nicht nur Teststatistiken der »r-Fa milie«<br />

(Produkt-Moment-Korrelation, punkt biseriale Korrelation,<br />

Phi-Koeffizient, Spearmans rho) als Δ-Äquivalente<br />

dargestellt werden können, sondern auch andere<br />

Teststatistiken wie t, F, χ 2 oder Kendalls tau, und weil<br />

die Interpretation von Korrelationen geläufiger ist als<br />

Interpretatationen von δ-Maßen (vgl. hierzu auch<br />

R. Rosenthal, 1994, S. 234ff.).<br />

Die folgenden Transformationsregeln werden an<br />

einem abschließenden Beispiel (7 S. 686 ff.) numerisch<br />

erläutert.<br />

Produkt-Moment-Korrelation<br />

Die Produkt-Moment-Korrelation r als Schätzer eines<br />

Populationszusammenhanges (griech.: rho) entspricht<br />

direkt dem Δ-Maß:<br />

∆= r. (<strong>10</strong>.1)<br />

t-Test für unabhängige Stichproben<br />

Sind die zu vergleichenden Stichproben gleich groß<br />

(n 1 =n 2 ), ermitteln wir<br />

r pbis<br />

=<br />

δˆ<br />

.<br />

δˆ<br />

+ 4<br />

(<strong>10</strong>.2)<br />

Die Bestimmungsgleichung für ˆδ findet man in . Tab. 9.1<br />

unter Ziffer 1. Die in Gl. (<strong>10</strong>.2) genannte Transformation<br />

ist bei Gilpin (1993) tabelliert.<br />

Bei ungleich großen Stichproben errechnet man<br />

nach Kraemer und Thiemann (1987):<br />

r<br />

pbis<br />

=<br />

δˆ<br />

,<br />

δˆ 2 + 1/( p⋅q)<br />

(<strong>10</strong>.3)<br />

mit p=n 1 /n und q=n 2 /n (n 1 +n 2 =n).<br />

Um eine bessere Vergleichbarkeit mit der Produkt-<br />

Moment-Korrelation herzustellen, empfehlen Glass et<br />

al. (1981, S. 149), die punktbiseriale Korrelation für metaanalytische<br />

Zwecke in eine biseriale Korrelation zu<br />

überführen:<br />

∆= r = r ⋅<br />

bis<br />

pbis<br />

n 1 2<br />

⋅ n<br />

υ⋅<br />

n<br />

. (<strong>10</strong>.4)<br />

υ (griech. ypsilon) ist hierbei die Ordinate (Dichte) desjenigen<br />

z-Wertes der Standardnormalverteilung, der die<br />

Grenze zwischen den Teilflächen p=n 1 /n und q=n 2 /n<br />

markiert (vgl. . Tab. F1 im 7 Anhang F). Für 0,2

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