Geschäftsbericht 2012 - Sparkasse Fulda
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Investitionsmaßnahmen in vielen Fällen nicht endgültig<br />
gestrichen, sondern zunächst einmal nur aufgeschoben.<br />
Der Spielraum für einen Anstieg des Zinsniveaus bleibt<br />
begrenzt. In weiten Teilen der Weltwirtschaft wird sowohl<br />
im Privatsektor als auch im öffentlichen Sektor mehr<br />
gespart und konsolidiert als vor der Krise der Jahre<br />
2008/2009. Ein reichliches Angebot an Ersparnissen –<br />
unter anderem auch aus vielen asiatischen Ländern –<br />
trifft auf eine bestenfalls verhaltene Kreditnachfrage.<br />
Zu dieser realwirtschaftlichen Konstellation kommt<br />
die aktuelle Geldpolitik. Sie wird wenig Anlass sehen,<br />
die Leitzinsen zu erhöhen, wenn die rezessiven Tendenzen<br />
in wichtigen Industrieländern andauern. Experten<br />
erwarten deshalb im Jahr 2013 allenfalls einen „Einstieg<br />
in den Ausstieg“ aus den geldpolitischen Sonderinstrumenten<br />
der letzten Jahre. Trotz reichlicher Liquidität<br />
an den Geld- und Kapitalmärkten sind auch inflationäre<br />
Tendenzen weiterhin nicht in Sicht. Für Deutschland<br />
und den Euroraum erwarten die Prognosen einen<br />
Anstieg der Verbraucherpreise von ca. 2 Prozent.<br />
Die Gespräche mit mittelständischen Unternehmenskunden<br />
unserer <strong>Sparkasse</strong> zeugen häufig von verhaltenem<br />
Optimismus für das Jahr 2013. Viele Betriebe stehen<br />
weiterhin auf stabilem Fundament. Die letzten drei Jahre<br />
brachten vielerorts guten Umsatz und auskömmliche<br />
Erträge. So konnten zahlreiche Unternehmen ihre Eigenkapitalausstattung<br />
stärken. Der gute Mix von Verarbeitendem<br />
Gewerbe und Dienstleistungsgewerbe gibt der<br />
Wirtschaftsregion <strong>Fulda</strong> und damit dem Geschäftsgebiet<br />
der <strong>Sparkasse</strong> zusätzliche Stabilität.<br />
Diese Situation erschwert es der <strong>Sparkasse</strong> zwar<br />
einer seits, das gewerbliche Finanzierungsgeschäft<br />
auszu weiten. Andererseits dämpft es die Risiken des<br />
Kredit portfolios. Unser Bemühen um qualitativ gutes<br />
Kredit geschäft behalten wir daher bei und streben<br />
im nächsten Jahr segmentbezogene Wachstumsraten<br />
zwischen 0,75 und 5 Prozent an.<br />
Dabei lässt es das komfortable Eigenkapital der <strong>Sparkasse</strong><br />
zu, die Kriterien bei der Kreditvergabe im Wesentlichen<br />
unverändert zu lassen. Gleichzeitig werden wir Ertragschancen<br />
und Risiken weiterhin sorgfältig abwägen und<br />
vor allem im großvolumigen gewerblichen Kreditgeschäft<br />
versuchen, die Risiken mit Finanzierungspartnern<br />
zu teilen oder aber über die Beteiligung an Kreditbaskets<br />
der <strong>Sparkasse</strong>n-Finanzgruppe noch weiter zu streuen.<br />
Im privaten Kreditgeschäft, vor allem der Baufinanzierung,<br />
wird der mitunter harte Wettbewerb mögliche Zuwächse<br />
weiter begrenzen. Angesichts der anhaltenden Nachfrage<br />
nach Immobilien und des positiven Konsumklimas streben<br />
wir hier dennoch eine Erhöhung des Kreditvolumens<br />
um 2 Prozent an. Die dabei erzielbaren Margen werden<br />
eng bleiben.<br />
Um Marktanteile zu behaupten und auszubauen, wollen<br />
wir die bei uns angelegten bilanzwirksamen Guthaben<br />
unserer Kunden im kommenden Jahr ebenfalls um<br />
2 Prozent steigern. Ausschlaggebend hierfür dürften die<br />
Dispositionen gewerblicher Kunden sein, sie unterliegen<br />
– wie auch das Jahr <strong>2012</strong> gezeigt hat – teilweise hohen<br />
Schwankungen ohne erkennbaren Zusammenhang<br />
mit den Zinskonditionen.<br />
Den Trend zur Flexibilität bei der Geldanlage sehen wir<br />
ungebrochen. Moderat steigende Volumina erwarten wir<br />
daher für die kurz- und mittelfristigen höherverzinslichen<br />
Einlagen, während wir bei den Spareinlagen von einem<br />
Bestandsabbau ausgehen. Die aus der kurzfristigen<br />
Struktur des Einlagengeschäfts sich ergebenden Zinsspannenrisiken<br />
werden sich deshalb in den nächsten<br />
Monaten kaum zurückbilden. Im Wertpapierkundengeschäft<br />
und im Verbundgeschäft sind wir zuversichtlich,<br />
das Geschäftsvolumen über eine intensivere persönliche<br />
Kundenansprache und -betreuung weiter auszuweiten;<br />
wir haben uns hier einen Nettoabsatz von 15 Mio EUR<br />
zum Ziel gesetzt. Bei der Vermittlung von Lebensversicherungen<br />
streben wir nach der schwächeren Entwicklung des<br />
Jahres <strong>2012</strong> wieder eine leichte Zunahme des vermittelten<br />
Volumens auf ca. 30 Mio EUR an.