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Nils Swirsky hat ein faszinierendes Hobby<br />

Die Welt von oben<br />

Über den Wolken... – vielen hat<br />

sich eingeprägt, wie Reinhard<br />

Meys Lied weitergeht. Die grenzenlose<br />

Freiheit oder zumindest das Gefühl<br />

davon lässt viele vom Fliegen träumen.<br />

Manche verwirklichen es auch – so<br />

wie Nils Swirsky, Bankfachmann der<br />

<strong>Sparkasse</strong> <strong>Rothenburg</strong>. Vor vier Jahren<br />

machte er den Flugschein. Seither hat<br />

der 26-jährige viel Erfahrung gesammelt.<br />

Im <strong>Rothenburg</strong>er Aero-Club hält<br />

man als Pilot und engagiertes Mitglied<br />

große Stücke auf ihn. Schon als Kind begeisterten<br />

ihn Flugsimulationen auf der<br />

Spielkonsole und Modellflugzeuge. Die<br />

Leidenschaft hat ihm wohl auch sein<br />

Vater „vererbt“, ein passionierter Fallschirmspringer.<br />

„Er hat meinen Bruder<br />

und mich viel zu Flugshows mitgenommen“.<br />

So wurde Nils Swirsky schon früh<br />

mit der Luftfahrt vertraut.<br />

Fliegen sei ein prima Hobby, sagt er.<br />

Man komme mit Technik in Kontakt,<br />

Im Tower: N. Swirksy , G. Neidenberger und Hans<br />

Koberstein, ehrenamtlicher Flugleiter (vorne)<br />

sei in einen Verein eingebunden, wirke<br />

sozial und werde in seinen organisatorischen<br />

Fähigkeiten gefordert. Swirsky<br />

ist seit 2006 Schriftführer des <strong>Rothenburg</strong>er<br />

Aero-Clubs. Er betreut die Internetseite<br />

inhaltlich und verfasst die<br />

Rundbriefe an die Mitglieder, die sich<br />

alle vier Wochen zum Austausch treffen.<br />

„Das Miteinander ist das Schöne“, sagt<br />

er. Als Pilot habe man eine hohe Verantwortung.<br />

Man muss unbedingt aufeinander<br />

vertrauen können. An oberster Stelle<br />

steht die Sicherheit. „Mit dem Auto fährt<br />

man rechts ran und holt den Pannendienst,<br />

das geht mit dem Flugzeug<br />

Nils Swirsky auf dem Flugplatz des <strong>Rothenburg</strong>er Aero-Clubs vor seiner Lieblingsmaschine. Links: das Cockpit<br />

nicht“, sagt Nils Swirsky. Wie jeder gute Anschaffung eine teure Sache. Propellermaschinen<br />

Flieger absolviert er den Check der jeweiligen<br />

mögen hochwertiges<br />

Maschine vor dem Start überaus<br />

gewissenhaft. „Auf ihn kann man<br />

sich verlassen“, lobt Gottfried Neidenberger<br />

als alter Hase den jüngeren Kollegen.<br />

Neidenberger, der langjährige 1.<br />

und derzeit 2. Vorstand des Aero-Clubs,<br />

(Vorsitzender ist aktuell Ludwig Herz)<br />

blickt auf eine 38-jährige Erfahrung zurück<br />

und hat nach eigener Aussage noch<br />

Flugbenzin (Preis: über zwei Euro pro<br />

Liter), und sie haben Durst. Etwa 35 Liter<br />

schluckt so ein Motor in einer Stunde. In<br />

rund 60 Minuten fliegt man von <strong>Rothenburg</strong><br />

an den Bodensee – ganz ohne<br />

Staus oder Umsteigen. Der Aero-Club<br />

betreibt den Flugplatz vorbildlich. Ausflügler<br />

und Touristen schätzen ihn, können<br />

dort sogar ihre Flugzeuge parken.<br />

Der Verein selbst besitzt verschiedene<br />

Maschinen und bietet für jedermann<br />

auch Rundflüge. In 20 bis 60 Minuten<br />

fliegt dann ein Mitglied des Clubs die<br />

Gäste in einer Schleife bis nach Dinkelsbühl<br />

und Feuchtwangen. Auch Nils<br />

nie eine wirklich brenzlige Situation erlebt.<br />

Im Prinzip unterscheiden sich<br />

Startvorbereitungen eines Freizeitpiloten<br />

nicht von denen der Flugkapitäne in<br />

den großen Airlinern. Es gibt eine<br />

Checkliste, die durchgegangen werden<br />

muss.<br />

Nils Swirskys Lieblingsmaschine ist rotweiß.<br />

Das Flugzeug der französischen<br />

Firma Avion Robin wird in Fachkreisen<br />

auch liebevoll „Jodel“ genannt (eine Abkürzung<br />

aus den Namen der Konstrukteure<br />

dieses Typs). Nils Swirsky mag<br />

sie, weil sie sich direkt steuern lässt und<br />

Swirsky macht das regelmäßig.<br />

Unvergleichlich, was einem das Fliegen<br />

beschert: Man sei über den Dingen und<br />

eins mit der Maschine. Es vermittele<br />

einem ein Gefühl des Erhabenen, formuliert<br />

es Nils Swirsky. Wenn die hoch konzentrierte<br />

Startphase vorüber sei, dann<br />

blicke er einfach runter. Er sehe unter<br />

sich die Erde, die Dörfer und Felder und<br />

denke: „Ja, deswegen mache ich das eigentlich“.<br />

Besonders erinnert er sich an<br />

eine Naturstimmung, die er einmal mit<br />

seinem Fluglehrer auf dem Rückflug von<br />

Crailsheim erlebt hat. Die Sonne ging in<br />

genug „Dampf“ habe. Das Fliegen lernen,<br />

blutoranger Glut über der weißen<br />

das hingegen tue man auf der gut-<br />

mütigen „Cessna“. „Sie lenkt sich wie ein<br />

Einkaufswagen“, lacht er. Ins Schwärmen<br />

aber gerät er über seine rote Robin, die<br />

sofort auf Steuerbewegungen reagiere.<br />

Der <strong>Rothenburg</strong>er Aero-Club wird heuer<br />

60 Jahre alt. Er bietet Flugausbildung in<br />

vielen Facetten an. Das Fliegen macht er<br />

für jedermann erschwinglich. Für einen<br />

einzelnen nämlich wäre nicht nur die<br />

Winterlandschaft unter. Interessanterweise<br />

befördert der Blick von oben mitnichten<br />

Größenfantasien. Im Gegenteil:<br />

Man bekommt auch ein gesundes Gefühl<br />

der Demut gegenüber der Welt, nimmt<br />

von sich Abstand, erkennt seine eigene<br />

Relativität. „Über den Wolken“… – Reinhard<br />

Mey hat ja so Recht. Auch Gottfried<br />

Neidenberger und Nils Swirsky können<br />

ein Lied davon singen.<br />

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