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vorwärts für Sachsen-Anhalt - SPD-Landesverband Sachsen-Anhalt

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IV<br />

Wir in <strong>Sachsen</strong>-<strong>Anhalt</strong> 11/2008<br />

Arme Kinder – Reiches Land<br />

Kinderrechte und Kinderarmut in Deutschland und Europa<br />

v.l.: Prof. Peter Fritzsche, Dr. Gerlinde Kuppe, Ulrich Stockmann, MdEP, Andrea Wegner<br />

Für das 30. Forum „Wir in Europa“ am 01.<br />

Oktober 2008 hatte Ulrich Stockmann<br />

das Thema Kinderrechte und Kinderarmut<br />

auf die Agenda gesetzt. Er stellte die<br />

Frage in den Raum, wie Kinderarmut in<br />

Deutschland bekämpft und die Rechte<br />

von Kindern besser geschützt werden<br />

können. Sozialministerin Dr. Gerlinde<br />

Kuppe nannte als konkrete Maßnahmen<br />

zum einen die Einführung von Mindestlöhnen,<br />

um die finanziellen Möglichkeiten<br />

gerade gering verdienender Familien<br />

zu verbessern und zum anderen individuelle<br />

Angebote zur Beteiligung und Unterstützung<br />

von Familien. So lobte sie die<br />

Stadt Magdeburg, die für ihre Angebote<br />

erst vor kurzem einen Preis für Familienfreundlichkeit<br />

gewonnen hatte. Darüber<br />

hinaus forderte sie eine stärkere Verankerung<br />

von Kinderrechten in Grundgesetz<br />

und Landesverfassung. Zwar<br />

stünden ihnen alle bereits bestehenden<br />

Grundrechte zu, dennoch brauchten sie<br />

als Kinder einen besonderen Schutz.<br />

Prof. Fritzsche, Inhaber des UNESCO-<br />

Lehrstuhls für Menschenrechtserziehung,<br />

stimmte ihr zu und forderte mehr<br />

Partizipationsrechte für Kinder. Hier<br />

gelte: „Nicht alle Macht den Kindern,<br />

aber Kinder müssen in allen Belangen,<br />

die sie betreffen, Gehör finden.“ Er wies<br />

darauf hin, dass Deutschland zwar die<br />

UN-Kinderrechtskonvention ratifiziert<br />

habe, jedoch fehle eine regelmäßige<br />

Überprüfung,<br />

„wie wir es<br />

halten mit der<br />

Konvention“,<br />

so Fritzsche.<br />

Als Vertreterin<br />

einer von etwa<br />

170 Organisationen,<br />

die sich<br />

in Deutschland<br />

dafür<br />

einsetzen, erklärte<br />

Andrea<br />

Wegner vom<br />

Kinderschutzbund,<br />

dass<br />

Kinderschutz<br />

heute weit mehr beinhalte als die Abwehr<br />

von Gefahren. Es gehe die Stärkung<br />

der Kinder. Vor allem Bildung sei ein wesentliches<br />

Instrument, Kinder aus dem<br />

Teufelskreis der Armut herauszulösen.<br />

Dabei müsse man den Eltern zunächst<br />

vorurteilsfrei begegnen, denn, so Wegner,<br />

„alle Eltern lieben ihre Kinder“, auch<br />

wenn manche überfordert seien. Für<br />

diese Eltern seien staatliche und gesellschaftliche<br />

Hilfsangebote dringend<br />

notwendig. Ulrich Stockmann schloss<br />

den Abend mit den Worten: „Es gibt<br />

kein Patentrezept gegen Kinderarmut,<br />

aber viele einzelne richtige Schritte. Ein<br />

reiches Land wie Deutschland darf sich<br />

keine armen Kinder leisten!“ •<br />

Zur Person<br />

Seit dem 15. September ist<br />

Chris Henze als neuer Referent<br />

für Organisation in der<br />

Landesgeschäftsstelle tätig.<br />

Der gebürtige Hallenser,<br />

Jahrgang 1982, ist dort für<br />

die Betreuung der Arbeitsgemeinschaften<br />

und Fachausschüsse<br />

des <strong>Landesverband</strong>es<br />

zuständig und außerdem der<br />

Ansprechpartner für die Neumitglieder.<br />

Chris studierte von 2002 bis<br />

2008 Geschichte und Politikwissenschaft<br />

an der Martin-<br />

Luther-Universität in Halle.<br />

Seine Schwerpunkte waren<br />

die Neuere und die Zeitgeschichte<br />

sowie das politische<br />

System der Bundesrepublik.<br />

Neben seinem Studium engagierte<br />

er sich in der studentischen<br />

Institutsgruppe<br />

am Institut für Geschichte.<br />

Lehrjahre im Bundestag<br />

Wie zwei Sozialdemokraten einen Ausbildungsplatz schaffen<br />

„Wie geht’s?“ begrüßte Marko Mühlstein die 16-jährige<br />

Maria Jordan aus Salzwedel bei deren Ankunft in seinem<br />

Stendaler Wahlkreisbüro. „Ich bin total aufgeregt“, antwortete<br />

die junge Realschulabsolventin, die aus knapp<br />

50 Bewerberinnen und Bewerbern aus dem Altmarkkreis<br />

Salzwedel und dem Landkreis Stendal ausgewählt<br />

wurde. „Ich habe einen Ausbildungsplatz gefunden und<br />

dann noch so einen tollen!“<br />

Der Ausbildungsort ist in der Tat nicht ganz alltäglich,<br />

aber dafür umso attraktiver. Es ist der Deutsche Bundestag.<br />

Dort hatten die beiden <strong>SPD</strong>-Abgeordneten Marko<br />

Mühlstein und Axel Schäfer aus Bochum vor einem Jahr<br />

beschlossen, gemeinsam einen Ausbildungsplatz einzurichten.<br />

„Reden ist schön, aber manchmal muss man<br />

einfach handeln. Wir wollten einem jungen Menschen<br />

eine ganz konkrete Perspektive bieten und wie ginge das<br />

besser als mit einer guten Berufsausbildung?“, erläuterte<br />

Marko Mühlstein die Beweggründe für diesen Schritt.<br />

Die Ausbildungsstelle zur „Kauffrau für Bürokommunikation“<br />

haben die beiden Parlamentarier gemeinsam<br />

mit dem Institut für technische Weiterbildung und der<br />

IHK Berlin eingerichtet. Das ist zwar nicht ungewöhnlich<br />

in den Fraktionen des Deutschen Bundestages – dort<br />

gibt es insgesamt 48 Azubis – aber die <strong>SPD</strong>-Fraktion<br />

ist mit 31 Auszubildenden Spitzenreiter. „Darauf sind<br />

wir schon ein bisschen stolz“, gibt Axel Schäfer zu.<br />

„Ich bin mir sicher, dass Maria die Ausbildung gut<br />

meistern und uns in unserem Abgeordnetenalltag<br />

kräftig unterstützen wird.“ Und Marko Mühlstein fügt<br />

an: „Auch für uns ist das ein neuer Schritt. Ab September<br />

sind wir Abgeordnete und Ausbilder. Das ist ein<br />

ganz schön große Verantwortung, aber ich freue mich<br />

sehr darauf.“<br />

Für die gebürtige Kasachin ist die Ausbildung übrigens<br />

nicht nur ein Anfang, sondern auch das Ende einer langen<br />

Reise. Sie ist vor zehn Jahren mit Ihrer Familie nach<br />

Salzwedel gezogen. „Nun sind wir endgültig angekommen,“<br />

freut sich Maria.<br />

•<br />

2005 trat Chris in die <strong>SPD</strong><br />

ein, wo er 2007 zum Vorsitzenden<br />

des Juso-Ortsvereins<br />

Bitterfeld gewählt wurde.<br />

Außerdem übernahm er am<br />

im Januar 2008 den Vorsitz<br />

des Ortsvereins Fuhneaue,<br />

der aus zwei Ortsvereinen<br />

der ehemaligen Landkreise<br />

Köthen und Bitterfeld gebildet<br />

wurde. „Das war ein ganz<br />

schöne Herausforderung“,<br />

gibt der begeisterte Fußballer<br />

zu, der nicht nur leidenschaftlich<br />

gerne selbst spielt,<br />

sondern außerdem als Trainer<br />

eine Männermannschaft<br />

betreut.<br />

•<br />

Impressum:<br />

V.i.S.d.P.: Mario Kremling<br />

Redaktion: Falko Grube, Jörn Rößler<br />

Gestaltung: Jörn Rößler<br />

Beiträge an:<br />

pressesprecher.spd.sachsenanhalt@email.de<br />

Anschrift:<br />

<strong>SPD</strong> Landesgeschäftsstelle, Redaktion<br />

WiSA, Bürgelstraße 1, 39104 Magdeburg

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