Limmi Inside 2/2013 - Spital Limmattal
Limmi Inside 2/2013 - Spital Limmattal
Limmi Inside 2/2013 - Spital Limmattal
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<strong>Limmi</strong><strong>Inside</strong><br />
Die Hauszeitung des <strong>Spital</strong>s <strong>Limmattal</strong> / Ausgabe 2.13<br />
Dr. Martin Osusky<br />
Wir nehmen jede Rückmeldung<br />
ernst<br />
→ Seite 2<br />
HQuality Label<br />
Audit mit Bravour bestanden <br />
→ Seite 3<br />
Starke erste Monate<br />
Saisonales Bettenmanagement<br />
erhöht Effizienz<br />
→ Seite 3<br />
ZSVA<br />
Glückwünsche für herausragendes<br />
Managementsystem<br />
→ Seite 3<br />
Outcome-Messung zum<br />
Austrittsmanagement<br />
Rundum hervorragende Noten<br />
→ Seite 4<br />
Dienstjubiläum<br />
Mato Prgomet<br />
«Wenn Patienten gesund<br />
werden, habe ich Anteil daran»<br />
→ Seite 4 ‒ 5<br />
FaGe Leila Veliji<br />
«Die Ausbildung machte mich<br />
um viele Erfahrungen reicher»<br />
→ Seite 5<br />
Venanzio Costa<br />
Neuer Leiter Einkauf<br />
→ Seite 6<br />
Christian T. Madoery<br />
«Man kann Finanzbuchhaltung<br />
mit einem Eisenbahnnetz<br />
vergleichen»<br />
→ Seite 6<br />
Memory-Abklärung<br />
Auf die individuelle<br />
Patien tensituation eingehen<br />
→ Seite 7<br />
Am <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong><br />
gut vereinbar<br />
Familie und Beruf unter einem<br />
Hut<br />
→ Seite 8<br />
Editorial<br />
Gewöhnliche Dinge<br />
ganz ausser gewöhnlich tun<br />
Liebe Leserinnen und Leser<br />
Qualität ist heute in aller Munde.<br />
Jede Arbeit hat in irgendeiner<br />
Form mit ihr zu tun. Dass sich das<br />
<strong>Limmi</strong> <strong>Inside</strong> diesem Thema ebenfalls<br />
widmet, hat einen einfachen<br />
Grund: Im Gesundheitswesen und<br />
namentlich in der Beurteilung von<br />
Spitälern spielen Qualitätskriterien<br />
in allen Dienstleistungsbereichen<br />
eine immer bedeutendere Rolle.<br />
Mit der kürzlich eingeführten neuen<br />
Gesetzgebung müssen wir als<br />
Listenspital behördliche Auflagen<br />
erfüllen. Ebenso schauen Fachgesellschaften,<br />
Versicherer oder die<br />
breite Öffentlichkeit, unsere Stakeholder,<br />
genau hin und wollen sich<br />
vergewissern, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
im Gesundheitswesen<br />
stimmt. Unser schon heute<br />
breites Instrumentarium mit Audits,<br />
Messungen sowie Feedbackschlaufen<br />
dient dazu, uns stetig an den<br />
notwendigen Stellen zu verbessern<br />
und die gewünschte Transparenz zu<br />
schaffen.<br />
Auch wenn eine Institution wie<br />
das <strong>Limmi</strong> sich mit Blick auf die<br />
erreichte Qualität bestimmt nicht<br />
verstecken muss, so können wir uns<br />
nicht auf den Lorbeeren ausruhen.<br />
Mittlerweile stehen Akutspitäler in<br />
einem politisch gewollten, direkten<br />
Wettbewerb. Konkurrenz bedeutet<br />
daher automatisch, dass man sich<br />
als Anbieter selbst mit einem hohen<br />
Qualitätsniveau nicht vorschnell<br />
zufriedengeben darf.<br />
Das Erfüllen und das Erhalten<br />
von Qualitätsansprüchen erfordern<br />
einen kontinuierlich betreuten<br />
Prozess. Durch die zentralisierte<br />
Zuständigkeit, eine personifizierte<br />
Funktion für Qualitäts- und Risikomanagement,<br />
schaffen wir hier<br />
Klarheit. Als direkte Ansprechperson<br />
kümmert sich Dr. Martin Osusky um<br />
alle Anliegen rund um die Qualität.<br />
Das heisst allerdings nicht, dass sich<br />
Qualität einfach nur an diese Stelle<br />
«abdelegieren» lässt. Im Gegenteil.<br />
Qualität soll jede Facette einer<br />
Organisation auszeichnen, von der<br />
stilsicheren Korrespondenz bis zum<br />
freundlichen Entgegennehmen eines<br />
Anrufs oder professionellen Umgang<br />
mit Zuweisern und Partnern.<br />
Für Qualität sind gerade deshalb im<br />
<strong>Spital</strong> unsere individuelle Haltung<br />
und die Kundenorientierung nach<br />
innen und aussen ausschlaggebend.<br />
Mit anderen Worten: Jeder von uns<br />
trägt in seinem Tätigkeitsbereich<br />
und Alltag massgeblich zur Qualität<br />
bei.<br />
Der Schlüssel zu überdurchschnittlicher<br />
Qualität liegt in einer dauerhaften<br />
Aufmerksamkeit bei der<br />
Wahrnehmung unserer täglichen<br />
Arbeit. Auf dieser Grundlage lassen<br />
sich ein integrales, gemeinsames<br />
Verständnis und ein permanentes<br />
Bewusstsein für Qualität entwickeln.<br />
Mit ihm verbunden ist ein nie erlahmendes<br />
Bestreben, sich mit dem<br />
Erreichten nicht zufriedenzugeben.<br />
Das ist zugegebenermassen<br />
anstrengend. Doch – ich spreche<br />
aus eigener Erfahrung – es birgt<br />
zugleich die Chance für unzählige<br />
Erfolgserlebnisse. Denn positive<br />
Rückmeldungen, Komplimente und<br />
Lob, wie sie uns als Reaktion auf<br />
gute Leistungen in grosser Zahl erreichen,<br />
sind ein unerschöpfliches<br />
Elixier für die Motivation und eine<br />
kostbare Bestätigung.<br />
Nanda Samimi,<br />
Leiterin Management Services<br />
Am 22. September<br />
ein klares Ja zum Neubau<br />
Die Stimmbevölkerung der<br />
Zweck verbandsgemeinden<br />
entscheidet am 22. September<br />
an der Urne, ob der Neubau<br />
des <strong>Spital</strong>s <strong>Limmattal</strong><br />
realisiert werden kann.
2<br />
Interview mit Dr. Martin Osusky, Leiter Qualitäts- und Risikomanagement<br />
Wir nehmen jede Rückmeldung ernst<br />
Die beiden Konzepte für Beschwerde- und Risikomanagement sind derzeit in<br />
der Endbearbeitung. <strong>Limmi</strong> <strong>Inside</strong> lotete mit Dr. Martin Osusky die strategische<br />
Dimension dieser zwei Themenfelder für das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> aus.<br />
Martin Osusky: «Man darf die Freude über ein Kompliment durchaus zeigen und soll sich<br />
dafür bedanken.»<br />
Welches sind für Mitarbeitende<br />
die wichtigsten Punkte im Konzept<br />
für Beschwerdemanagement?<br />
Als Vorbemerkung: Unser Interesse<br />
konzentriert sich nicht nur auf<br />
Beschwerden, sondern gilt jeder<br />
Form der Rückmeldung. Lob, offene<br />
Fragen à la «Warum handhabt<br />
ihr das so und nicht anders?» wie<br />
auch konstruktive Hinweise «Mir<br />
ist aufgefallen, dass …» gehören<br />
auch dazu. Wir nehmen alle Rückmeldungen<br />
ernst. Sie zeigen uns<br />
auf, was wir zum Beispiel aus der<br />
Sicht der Patienten, Angehörigen,<br />
zuweisenden Ärzteschaft oder<br />
Nachsorger gut oder nicht optimal<br />
gemacht haben oder sogar noch<br />
besser machen könnten.<br />
Eine Beschwerde ist eine spezielle<br />
Rückmeldung. Es ist etwas vorgefallen,<br />
was zur Unzufriedenheit<br />
einer Person führte. Ist eine Reklamation<br />
für die Person, die sie entgegennimmt,<br />
zunächst noch so<br />
erstaunlich, unverständlich, vielleicht<br />
auch emotional vorgetragen,<br />
müssen wir die Sichtweise der<br />
unzufriedenen Person erst einmal<br />
akzeptieren. Dann gilt es, dem effektiven<br />
Auslöser durch weiteres<br />
Nachfragen auf den Grund zu gehen.<br />
Das ist dann bedeutsam, wenn<br />
eine Reklamation anfangs pauschal<br />
oder diffus formuliert ist.<br />
Und dies fordert mit Sicherheit<br />
viel Fingerspitzengefühl beziehungsweise<br />
hohe Sozialkompetenz<br />
bei den Mitarbeitenden mit<br />
direktem Patientenkontakt. In<br />
welchen Fällen schalten Sie sich<br />
als Leiter Qualitäts- und Risikomanagement<br />
eigentlich direkt<br />
ein?<br />
Wer die Situation als zu komplex<br />
einschätzt oder gegebenenfalls<br />
durch die Hektik im <strong>Spital</strong>alltag<br />
nicht hinreichend Zeit für ein ver<br />
• Nationaler Verein für Qualitätsentwicklung<br />
in Spitälern und<br />
Kliniken, ANQ<br />
Der ANQ publiziert Ergebnisse<br />
zu verschiedenen Themen, zum<br />
Beispiel zur Häufigkeit nosokomialer<br />
Infektionen, zu potenziell<br />
vermeidbaren Rehospitalisatiotieftes<br />
Gespräch oder für die Bearbeitung<br />
der Beschwerde hat, kann<br />
die Rückmeldung entgegennehmen<br />
und an mich weiterleiten. Ich<br />
nehme dann Kontakt mit dem<br />
Beschwerdeführer auf und bearbeite<br />
die Anliegen. Zudem können<br />
über die Hotline 044 733 25 55<br />
beziehungsweise intern 2555 zu<br />
Bürozeiten Beschwerden platziert<br />
werden. Die Beschwerdehotline<br />
nimmt die Rückmeldungen entgegen<br />
beziehungsweise schriftlich<br />
auf und übergibt mir das<br />
Dossier.<br />
Sie unterscheiden bewusst<br />
zwischen Beschwerdehandling<br />
und Beschwerdemanagement.<br />
Warum?<br />
Beim Beschwerdehandling betrachten<br />
und lösen wir den Einzelfall.<br />
Das Beschwerdemanagement legt<br />
Abläufe, Zuständigkeiten und<br />
Strukturen fest, damit Beschwerden<br />
effizient und erfolgreich bearbeitet<br />
werden können. Wir wollen<br />
aus den Vorfällen Rückschlüsse<br />
ziehen und uns dort, wo möglich,<br />
verbessern, um zukünftigen ähnlichen<br />
Vorkommnissen vorzubeugen.<br />
Das setzt unter anderem voraus,<br />
dass wir wissen, wo und zu was kritische<br />
Rückmeldungen eingegangen<br />
sind.<br />
Heisst das, dass Sie eine Meldepflicht<br />
für Beschwerden planen?<br />
Nein, so strikt würde ich es nicht<br />
formulieren. Wir wollen, dass jede<br />
Person, die eine Beschwerde entgegennimmt,<br />
selbst beurteilt, ob<br />
es um eine schnell zu behandelnde<br />
Bagatelle oder um eine bedeutendere<br />
Angelegenheit geht. Wenn sie<br />
ein bedeutendes Ausmass enthält,<br />
zum Beispiel ein gefühlsmässig<br />
gewichtiger oder oft wiederkehrender<br />
Vorfall, soll sie mittels einfacher<br />
Meldemöglichkeit an mich<br />
weitergeleitet werden können. Nur<br />
ein möglichst diszipliniertes Melden<br />
an die Beschwerdestelle erlaubt<br />
eine entsprechend richtige<br />
Einschätzung unserer Schwachstellen<br />
im <strong>Spital</strong> und somit ein effektives<br />
Umsetzen der Qualitätsverbesserung<br />
auf allen Ebenen.<br />
Was soll man bei positiven<br />
Rückmeldungen, die es ja<br />
faktisch öfter als Beschwerden<br />
gibt, beachten?<br />
Man darf die Freude über ein Kompliment<br />
durchaus zeigen und soll<br />
sich dafür bedanken. Darüber<br />
hinaus ist das Lob an jene Person<br />
beziehungsweise jenen Personenkreis<br />
weiterzuleiten, der/dem es<br />
gilt. Erfahrungsgemäss ist unsere<br />
Schwelle, Beschwerden weiterzureichen,<br />
um einiges niedriger als<br />
bei positiven Rückmeldungen. «Die<br />
Suppe war übrigens versalzen.»<br />
Eine derartige Rückmeldung geht<br />
meist ruck, zuck an die Küche. Ein<br />
Lob «Das Cordon bleu verdient<br />
Gault-Millau-Punkte» sollte eben<br />
auch weitertransportiert werden.<br />
Gehen wir zum Konzept für das<br />
Risikomanagement über. Worum<br />
geht es hier im Kern?<br />
Im Wesentlichen geht es um eine<br />
Risikoanalyse quer durch das<br />
ganze Unternehmen. Mit Blick auf<br />
Breit gefächertes Instrumentarium<br />
Qualitätsindikatoren und<br />
Qualitätskennzahlen<br />
Im Zeichen der steigenden Transparenz<br />
im Gesundheitsbereich<br />
werden die in den Spitälern erhobenen<br />
Indikatoren und Kennzahlen<br />
immer häufiger durch externe Organisationen<br />
veröffentlicht. Spitäler<br />
haben bei den entsprechenden<br />
Publikationen des BAG, VZK und<br />
des ANQ die Möglichkeit, die Daten<br />
aus ihrer Interpretationssicht zu<br />
kommentieren.<br />
• Qualitätsindikatoren des Bundesamts<br />
für Gesundheit, BAG<br />
Das BAG veröffentlicht jährlich<br />
eine Liste mit Qualitätsindikatoren.<br />
In ihr finden sich unter<br />
anderem Fallzahlen und Mortalitätsraten<br />
zu spezifischen Diagnosen<br />
und Eingriffen<br />
(www.bag.admin.ch/qiss).<br />
unseren Alltagsbetrieb lautet die<br />
zentrale Frage: Wo bestehen<br />
potenzielle Gefahren? Das ist ein<br />
sehr breites Feld. Es reicht von der<br />
Ansteckungsgefahr für Mitarbeitende<br />
(betrifft die Arbeitssicherheit<br />
und den Gesundheitsschutz)<br />
über Brandrisiken (baulich-technische<br />
Domäne) bis zu klinischen<br />
Risiken wie zum Beispiel Verwechslungen<br />
bei Operationen<br />
oder Medikamenten. Das sind die<br />
klassischen oder operationellen<br />
Risiken. Sie beinhalten immer eine<br />
Gefahr und führen zu einem Schaden.<br />
Wir müssen aber auch die so<br />
genannten strategischen Risiken<br />
des Unternehmens kennen. Diese<br />
Risiken beinhalten sowohl Gefahren<br />
als auch Chancen. Ein gutes<br />
Beispiel dazu ist unser <strong>Limmi</strong>-<br />
Viva-Projekt.<br />
Bis Ende Jahr möchten wir nun<br />
eine Bestandesaufnahme aller Risiken<br />
erstellen und sie bewerten.<br />
Auf dieser Basis können wir Massnahmen<br />
beschliessen, wie wir mit<br />
welchem Risiko umgehen wollen:<br />
Nehmen wir es «weiterhin» in Kauf<br />
oder unternehmen wir präventiv<br />
etwas, um das Risiko zu verringern?<br />
Wie gehen Sie bei dieser<br />
Inventarisierung potenzieller<br />
Gefahren zu Werk?<br />
Bewusst nicht nur auf schriftlichem<br />
Weg, denn da wären «blinde<br />
• Verband Zürcher Krankenhäuser,<br />
VZK<br />
Der VZK führt regelmässig Erhebungen<br />
durch, an denen sich die<br />
angeschlossenen Spitäler obligatorisch<br />
beteiligen (www.vzkqualitaetsbericht.ch).<br />
Jüngeren<br />
Datums ist die Untersuchung<br />
zum Austrittsmanagement, bei<br />
der das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> besonders<br />
gut abschnitt (siehe Beitrag<br />
in dieser Nummer).<br />
Flecken» vorprogrammiert. Damit<br />
wir möglichst alle potenziellen Gefahren<br />
erfassen, also nichts übersehen,<br />
braucht es einen moderierten<br />
Austausch in Workshops mit<br />
Brainstormings und Diskus sionen<br />
zwischen Bereichsleitungen, Mitarbeitenden<br />
und mir.<br />
Gibt es eigentlich thematische<br />
Schnittstellen zwischen<br />
Beschwerde- und Risikomanagement?<br />
Durchaus. Grundsätzlich kann uns<br />
jede Beschwerde auf ein potenzielles,<br />
das heisst schlummerndes<br />
Risiko aufmerksam machen. Unter<br />
diesem Gesichtspunkt analysiere<br />
ich auch jede Beschwerde, von der<br />
ich Kenntnis habe ‒ ein weiterer<br />
Grund für die bereits erwähnte<br />
Meldemöglichkeit von Beschwerden.<br />
Eine kritische Rückmeldung<br />
kann uns auch einen frühen Hinweis<br />
auf einen Haftpflichtfall geben,<br />
der sich eventuell anbahnt.<br />
Fragen rund um Haftpflichtfälle<br />
und deren Vermeidung gehören<br />
ebenfalls zum Risikomanagement.<br />
nen und Reoperationen sowie zu<br />
Dekubitus- und Sturzhäufigkeit<br />
(www.anq.ch).<br />
Daneben erhebt das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong><br />
weitere spezifische Qualitätsdaten<br />
in den Kliniken und Fachbereichen.<br />
Auf der eigenen<br />
Webseite informiert das <strong>Spital</strong><br />
<strong>Limmattal</strong> auch die Öffentlichkeit<br />
über das Qualitätsmanagement;<br />
zukünftig vermehrt direkt über<br />
Qualitätsindikatoren und -kennzahlen.
3<br />
HQuality Label<br />
Audit mit Bravour<br />
bestanden<br />
Was die rund 20 Prozent Zusatzversicherten im <strong>Limmi</strong> an spezifischen Dienstleistungsund<br />
Qualitätsstandards erwarten dürfen, darf sich in den Bereichen Infrastruktur,<br />
Hotellerie, Pflege/Betreuung sowie Ärzteschaft sehen lassen. Das Audit für das<br />
Label HQuality des Verbands Zürcher Krankenhäuser VZK zeigte, dass das <strong>Spital</strong><br />
<strong>Limmattal</strong> die Anforderungen für das Zertifikat bei Weitem übertrifft.<br />
Als besonders beliebt erweist sich das kleine Willkommens geschenk für Privat <br />
versicherte: Patienten können unter verschiedenen Angeboten, die der Etagenservice<br />
präsentiert, auswählen.<br />
Um es vorwegzunehmen: Mit Zweiklassenmedizin<br />
haben ergänzende<br />
Dienstleistungen für Privat- und<br />
Halbprivatversicherte nichts zu<br />
tun. Ein anschaulicher Vergleich<br />
bietet sich mit einem gehobenen<br />
Hotel an. Das Grundpaket ist für<br />
alle Gäste gleich. Wer sich indessen<br />
im Hotel eine Suite anstelle des<br />
Standardzimmers gönnt, erhält<br />
abgesehen vom grösseren Raum<br />
noch das eine oder andere weitere<br />
Extra. Gisela Bürgler, Leiterin<br />
Dienste: «Mit dem Label HQuality<br />
erbringen wir nun den Nachweis<br />
für entsprechende Zusatzleistungen.<br />
Auf sie haben Privat- und<br />
Halbprivatversicherte – das sind an<br />
die 20 Prozent aller Patienten im<br />
<strong>Limmi</strong> – Anspruch. Dafür haben<br />
sie Zusatzversicherungen abgeschlossen<br />
und zahlen höhere Krankenversicherungsprämien.»<br />
Bedeutung von allen erkannt<br />
Mit der Bescheinigung des hohen<br />
Qualitäts- und Dienstleistungsstandards<br />
für Privat- und Halbprivatversicherte<br />
durch HQuality<br />
punktet das <strong>Limmi</strong> mit triftigen<br />
Gründen. Gisela Bürgler: «Die umfassend<br />
dokumentierte Grundlage<br />
ist auch eine gute Basis für neu<br />
eintretende Mitarbeitende. Zudem<br />
kann das <strong>Limmi</strong> als Mitglied beim<br />
VZK weiterhin an den gemeinsamen<br />
Tarifverhandlungen mit den<br />
Krankenkassen teilnehmen.» Als<br />
besonders anspruchsvoll im Vorfeld<br />
der Auditierung diesen Früh<br />
ling erwies sich, dass faktisch alle<br />
Bereiche des <strong>Spital</strong>s involviert<br />
waren: von der Pflege, dem Etagenservice<br />
über den Empfang, die<br />
Therapien bis zur ganzen Ärzteschaft.<br />
Erfreulicherweise erkannten<br />
alle Beteiligten die Tragweite<br />
der Zertifizierung und arbeiteten<br />
motiviert mit.<br />
Hut ab<br />
In fast der Hälfte der insgesamt<br />
61 betrachteten Kriterien war der<br />
Etagenservice direkt involviert.<br />
Mit 99 Prozent Zielerreichung<br />
kommt das <strong>Limmi</strong> im Bereich Hotellerie<br />
faktisch auf das Maximum.<br />
Die Zielerreichung lag in allen vier<br />
untersuchten Bereichen deutlich<br />
über 90 Prozent; von HQuality sind<br />
80 Prozent gefordert. Nicht ganz<br />
einfach war die Ausgangslage in<br />
der Infrastruktur. Gewisse Kriterien<br />
sind zwingend und werden gar<br />
doppelt gezählt. Das ist zum Beispiel<br />
beim Kriterium Zimmer mit<br />
Bad und Dusche der Fall. Da im<br />
<strong>Limmi</strong> wegen der baulichen Gegebenheiten<br />
nicht jedes Privatzimmer<br />
über eine eigene Nasszelle<br />
verfügt, waren in diesem Teilbereich<br />
vergleichsweise wenige<br />
Punkte zu holen. Doch es gelang,<br />
derartige infrastrukturellen Mängel<br />
durch andere Vorzüge mehr als<br />
wettzumachen. So aufwändig die<br />
Auditierung auch war, das <strong>Spital</strong><br />
nutzte sie, um eigene Prozesse erneut<br />
zu prüfen und zu optimieren.<br />
So konnten unter anderem das<br />
Bezugspflegekonzept weiter entwickelt<br />
und das Qualitätsbewusstsein<br />
durch Schulungen gestärkt<br />
werden.<br />
Starke erste Monate<br />
Saisonales Bettenmanagement<br />
erhöht<br />
Effizienz<br />
Das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> blickt auf ein<br />
starkes erstes Quartal mit insgesamt<br />
7 Prozent mehr stationären<br />
Patienten. Der Anteil der Zusatzversicherten<br />
blieb stabil und auch<br />
der Case Mix bewegte sich auf<br />
demselben Niveau wie in der Vorjahresperiode.<br />
Besonders rege<br />
flog der Storch das <strong>Limmi</strong> an. Im<br />
Vorjahresvergleich kamen rund<br />
20 Prozent mehr Kinder zur Welt.<br />
Optimierter Ressourceneinsatz<br />
Dass die ersten Monate eines Jahres<br />
hohe Frequenzen bringen, ist<br />
ein bekanntes Phänomen. In der<br />
kalten Jahreszeit ereignen sich<br />
tendenziell mehr Unfälle. Zudem<br />
ist der Anteil elektiver Patienten<br />
höher, die für einen planbaren<br />
<strong>Spital</strong>aufenthalt das Winterhalbjahr<br />
vorziehen. Um die traditionell<br />
flaueren Sommermonate im <strong>Spital</strong>betrieb<br />
besser abzufedern, hat das<br />
<strong>Limmi</strong> dieses Jahr das saisonale<br />
Bettenmanagement eingeführt.<br />
Intelligenter Schachzug<br />
Jeannette Bollhalder, Leiterin<br />
Finanzen und Administration:<br />
ZSVA: Erfolgreiches Überwachungsaudit<br />
«Wir schliessen von Anfang Mai bis<br />
Ende Oktober je ein Sechsbettzimmer<br />
auf der Medizin und der<br />
Chirurgie. Mit den frei werdenden<br />
personellen Ressourcen in der<br />
Pflege lassen sich nicht besetzte<br />
Stellen auf anderen Bettenstationen<br />
kompensieren. Das wiederum<br />
erhöht unsere Flexibilität bei der<br />
Rekrutierung.» Der haushälterische<br />
Ressourceneinsatz ist der<br />
Finanzchefin des <strong>Limmi</strong> nicht nur<br />
mit Blick auf den täglichen <strong>Spital</strong>betrieb<br />
ein Anliegen, sondern auch<br />
im Zusammenhang mit Investitionen:<br />
«Der Neubau rückt näher. Da<br />
wollen wir Investitionen im Altbau<br />
wirklich auf das Notwendigste beschränken.<br />
Wo möglich streben wir<br />
mobile Lösungen an, die wir im<br />
Neubau weiterverwenden können.<br />
Wo indessen Handlungsbedarf besteht,<br />
nehmen wir die erforderlichen<br />
Mittel selbstverständlich in<br />
die Hand; sei dies für die Küchensanierung,<br />
den Umbau der Intensivpflegestation<br />
oder die Weiterentwicklung<br />
unserer <strong>Spital</strong>informatik.»<br />
Glückwünsche für herausragendes<br />
Managementsystem<br />
Die ISO-Norm 13485:2003 regelt<br />
detailliert die Wiederaufbereitung<br />
und Sterilisation von Medizinprodukten.<br />
Die zentrale Sterilgut-Versorgungsabteilung<br />
(ZSVA) erhielt<br />
im Frühling 2012 die entsprechende<br />
Erstzertifizierung durch Swiss<br />
TS. Das Zertifikat ist jeweils für drei<br />
Jahre gültig; dies unter der Voraussetzung,<br />
dass die jährlich stattfindenden<br />
Überwachungsaudits<br />
erfolgreich verlaufen. Dieses Zwischenexamen<br />
legte die ZSVA im<br />
Mai offensichtlich mit Bravour ab.<br />
Der externe Auditor jedenfalls beglückwünschte<br />
die «Steri» im <strong>Spital</strong><br />
<strong>Limmattal</strong> schriftlich zu ihrem<br />
praxisorientierten und fachlich<br />
fundierten Managementsystem<br />
ohne weitere Auflagen oder Empfehlungen.<br />
Beispiele für optimierte Prozesse durch HQuality<br />
1. Fix reservierte Zeitfenster für Untersuchungen, zum Beispiel in der Radiologie.<br />
Nutzen: Der Patient kann seinen Tag besser planen.<br />
2. Checkliste für das Vorgehen bei nicht funktionierendem TV oder Internet.<br />
Nutzen: Etagenservice und Pflege wissen, was zu tun ist; verkürzte Interventionszeiten.<br />
3. Übersichtstafel mit allen Patienten und für sie zuständigen Personen in den Stationszimmern.<br />
Nutzen: Jeder Diensthabende sieht auf einen Blick, wer als Bezugspflegende beziehungsweise als Arzt Ansprechperson ist.<br />
Jeder Handgriff<br />
sitzt: Mitarbeiterinnen<br />
in der «Steri».
4<br />
Outcome-Messung zum Austrittsmanagement<br />
Rundum hervorragende Noten<br />
Spitäler konzentrieren sich zunehmend auf ihre Kernaufgaben – die akutmedizinische Versorgung.<br />
Eine grössere Aufmerksamkeit kommt daher der Nachsorge zu. Sie greift heute früher. Der Anteil<br />
von Patienten, die nach dem <strong>Spital</strong> weitere Betreuung brauchen, steigt; dies nicht zuletzt aufgrund<br />
der Zunahme von Mehrfacherkrankungen. 2012 nahm das <strong>Limmi</strong> an einer Umfrage zum Austrittsmanagement<br />
teil. Die Resultate, die einen Einblick in eine komplexe Schnittstelle der Gesundheitsversorgung<br />
von Patienten geben, sind erfreulich.<br />
Bianca Schaffert: «Nachsorger schätzen<br />
es, dass die Übertrittsdokumente vollständig<br />
und korrekt sind.»<br />
Von zehn Patienten, die das <strong>Spital</strong><br />
nach einem stationären Aufenthalt<br />
verlassen, benötigen vier Nachsorge<br />
(40 Prozent). Vor fünf Jahren,<br />
bei der letzten Erhebung, lag dieser<br />
Anteil noch bei 35 Prozent. Der<br />
Anstieg zeigt, dass ein massgeschneidertes<br />
Austrittsmanagement<br />
wichtig ist. Bianca Schaffert,<br />
Pflegeexpertin MSN Medizin und<br />
Spezialgebiete: «Das Austrittsmanagement<br />
im <strong>Limmi</strong> beginnt<br />
schon sehr kurz nach dem Eintritt:<br />
sobald Diagnose und Behandlung<br />
feststehen und der Patient und<br />
seine Angehörigen sich zu ihren<br />
Vorstellungen nach dem Austritt<br />
geäussert haben. Im Durchschnitt<br />
steht bei uns bereits 1,9 Tage nach<br />
dem Eintritt eines Patienten in die<br />
medizinische Klinik fest, wie seine<br />
Nachbetreuung aussehen wird.»<br />
Die frühe Planung durch den Sozialdienst<br />
reduziert allfällige Wartezeiten<br />
auf einen Rehabilitationsoder<br />
Pflegeheimplatz. Damit ist<br />
gewährleistet, dass die Patienten<br />
in eine Nachsorgeinstitution kommen,<br />
die sich für ihre weitere Therapie<br />
und Betreuung hinsichtlich<br />
der erforderlichen Spezialisierung<br />
am besten eignet. Zudem halten<br />
sich Patienten, die keine kostenintensivere<br />
akutmedizinische Behandlung<br />
mehr benötigen, nicht<br />
unnötig lange im <strong>Spital</strong> auf. Durch<br />
ein frühzeitig gestartetes Austrittsmanagement<br />
liegt in 98 Prozent<br />
der Fälle beim Übertritt in<br />
eine Rehabilitationsklinik bereits<br />
eine Kostengutsprache vor.<br />
Zufriedene Patienten<br />
und Nachsorger<br />
Insgesamt erfasste die aktuelle<br />
Messung von Oktober bis Dezember<br />
2012 1756 Patientenaustritte.<br />
Nachsorger (Hausärzte, Spitexorganisationen,<br />
Pflegeheime, Rehabilitationskliniken)<br />
füllten 334 und<br />
Patienten 609 Fragebogen aus.<br />
Im Durchschnitt<br />
steht bereits 1,9 Tage<br />
nach dem Eintritt<br />
eines Patienten in<br />
die medizinische<br />
Klinik fest, wie seine<br />
Nachbetreuung<br />
aussehen wird.<br />
Bild: Insel-<strong>Spital</strong> Bern<br />
Bei 30 von 32 Kriterien, die bei Patienten<br />
und Nachsorgern abgefragt<br />
wurden, schnitt das <strong>Limmi</strong><br />
besser ab als der Durchschnitt der<br />
sieben Spitäler aus den Kantonen<br />
Zürich und Bern, die gleichzeitig<br />
an der Messung teilnahmen. Bei<br />
acht Kriterien belegt es sogar die<br />
Spitzenposition. Patienten wie<br />
auch Nachsorger beurteilten die<br />
Entscheidung des <strong>Limmi</strong>, ob und<br />
welche Nachsorge nötig ist, in<br />
über 98 Prozent der Fälle als richtig.<br />
Bianca Schaffert: «Dieses Resultat<br />
zeigt unsere ausgeprägt realistische<br />
Einschätzung für die<br />
individuelle Situation der Patienten.»<br />
Nachsorger schätzen es, dass<br />
die Übertrittsdokumente in der<br />
Regel vollständig und korrekt sind.<br />
Und wo lässt sich trotz des sehr<br />
erfreulichen Befunds noch etwas<br />
verbessern? Bianca Schaffert:<br />
«Von jedem achten Patienten<br />
haben wir die Rückmeldung bekommen,<br />
dass er am Austrittstag<br />
un nötig lange im <strong>Spital</strong> auf die<br />
Austrittsunterlagen habe warten<br />
müssen. Hier haben wir Verbesserungspotenzial.»<br />
Bewohnerin mit dichterischem Flair<br />
Literarische Grüsse aus<br />
dem Pflegezentrum<br />
Mit Ruth Büttler hat das Pflegezentrum eine eigene<br />
Poetin. Ihre scharfsinnigen und bisweilen auch scharfzüngigen<br />
Gedichte sorgen regelmässig für die Erheiterung<br />
von Mitbewohnenden und Pflegenden. Ihr Talent,<br />
so meint die 82-jährige sechsfache Grossmutter und<br />
zweifache Urgrossmutter mit Augenzwinkern, habe ihr<br />
wohl der Storch in die Wiege gelegt.<br />
Literarisch inspirieren liess sich Ruth<br />
Büttler von Christian Morgenstern und<br />
Wilhelm Busch.<br />
«Ja, Wilhelm Busch und Christian<br />
Morgenstern habe ich schon sehr<br />
früh und immer wieder gern ge<br />
lesen.» Die Inspiration, die Ruth<br />
Büttler durch die Lektüre dieser<br />
beiden bis heute bekannten deutschen<br />
Autoren erhalten hat, prägt<br />
ihr eigenes, originelles Werk. Das<br />
humorvoll Gegensätzliche, die mit<br />
Schalk zwischen den Zeilen kommentierte<br />
Realität sind das Salz in<br />
den Gedichten von Ruth Büttler.<br />
Kostprobe gefällig?<br />
Diese hübsche Ambivalenz tritt<br />
beispielsweise im Gedicht «Der<br />
erste Frühlingsbote!» zu Tage.<br />
In der drittletzten Strophe steht<br />
etwa zur Nest bauenden Amsel:<br />
Doch erst heissts das Heim<br />
mit Eiern bestücken,<br />
Geduldig brüten, ehe die Kinder<br />
die Mutter beglücken…<br />
Wie das Glück tatsächlich<br />
aussieht, offenbart die ironisch<br />
gefärbte Folgestrophe:<br />
Nun sehe ich die Amsel<br />
wieder hetzen<br />
Würmer aus dem Boden ziehn.<br />
Zum Nest zurückwetzen.<br />
Mäuler stopfen, von Neuem<br />
abheben.<br />
Mein Gott. Was für ein<br />
stressiges Leben!<br />
Bald sieben Jahre<br />
im Pflegezentrum<br />
Eine Rückenoperation mit Versteifung<br />
der Wirbelsäule machte es<br />
vor bald sieben Jahren unumgänglich,<br />
dass Ruth Büttler ihre eigenen<br />
vier Wände aufgab. Kein einfacher<br />
Schritt. Doch die 1931 geborene<br />
dreifache Mutter, die bereits vor<br />
der Familiengründung auf dem<br />
Hauptsekretariat der Kantonspolizei<br />
Luzern arbeitete, hat ihn nicht<br />
zuletzt dank ihres Humors mit<br />
Bravour gemeistert. Zu ihrem Alltag<br />
meint sie: «Die Pflegenden machen<br />
es echt gut. Sie haben auch<br />
immer ein offenes Ohr, wenn jemand<br />
etwas auf dem Herzen hat.»<br />
Langweilig werde es ihr bestimmt<br />
nicht. Sie lese ja nicht nur, sondern<br />
könne die Zeit eben auch für ihre<br />
grosse Vorliebe, das Schreiben –<br />
am eigenen Computer – nutzen.<br />
Man darf gespannt sein, was ihrer<br />
Feder weiter entfliessen wird.<br />
25 Dienstjahre: Mato Prgomet<br />
«Wenn Patienten gesund werden,<br />
habe ich Anteil daran»<br />
In jungen Jahren spielte Mato Prgomet in Ex-Jugoslawien<br />
als Nachwuchsprofi Fussball und wollte Arzt<br />
werden. Doch es kam anders. Seit einem Vierteljahrhundert<br />
ist er Pflegender am <strong>Limmi</strong> und freut<br />
sich, sein Wissen auch als Berufsbildner an Nachwuchskräfte<br />
weiterzugeben.<br />
Ausgleich findet Mato Prgomet beim<br />
Fischen. Sein bisher grösster Fang<br />
war ein 122 Zentimeter langer Aal, den<br />
er aus dem Bielersee zog.<br />
«Einen kleinen Teil meiner Jugend<br />
hatte ich in der Schweiz verbracht,<br />
kehrte aber zur Ausbildung nach<br />
Ex-Jugoslawien zurück. Das mag<br />
eigenartig klingen. Doch meine<br />
Eltern sagten: ‹Wer weiss, wie lange<br />
wir in der Schweiz bleiben können?<br />
Es ist besser, du erlernst deinen<br />
Beruf in deiner ursprünglichen<br />
Heimat.›» Mato Prgomet war fest<br />
entschlossen, Arzt zu werden. Sozusagen<br />
im Sinne eines ganzheitlichen<br />
Ansatzes machte er zunächst<br />
die Ausbildung als Krankenpfleger.<br />
Einen Studienplatz für Medizin zu<br />
erhalten, erwies sich im Noch-<br />
Jugoslawien der 80er-Jahre indessen<br />
als schwieriges Unterfangen.<br />
«Da lief vieles unter dem<br />
Tisch und über Beziehungen.<br />
Selbst nach dem langen Militärdienst<br />
wollte sich keine Tür öffnen.»<br />
Richtiger Entscheid<br />
im richtigen Moment<br />
So brach Mato Prgomet seine Zelte<br />
Ende der 80er-Jahre in Ex-Jugoslawien<br />
ab und kam erneut zu seinen<br />
Verwandten in die Schweiz.<br />
Den Verzicht auf eine akademische<br />
Laufbahn hat er nie bereut –<br />
im Gegenteil: «Man stelle sich >
5<br />
> vor, ich wäre geblieben. Ich wäre<br />
voll in die Wirren des Bürgerkriegs<br />
wenige Jahre später geraten.» Zudem<br />
wäre ein Medizinstudium in<br />
der Schweiz nicht anerkannt worden.<br />
Im Gegensatz zu seiner Pflegeausbildung.<br />
«Zu deren Verifizierung<br />
durch das Schweizerische<br />
Rote Kreuz musste ich hier zwar<br />
zunächst je ein Jahr in der Langzeit-<br />
und der Akutpflege ‹abverdienen›.»<br />
Und genau das führte<br />
ihn 1988 ans <strong>Limmi</strong>. Als besonders<br />
motivierend erlebt er den Kontakt<br />
zu Patientinnen und Patienten.<br />
«Als Pfleger verbringe ich tendenziell<br />
mehr Zeit mit Patienten als<br />
ein Arzt. Wenn Patienten gesund<br />
nach Hause können, habe auch ich<br />
einen Anteil daran.»<br />
Doppelaufgabe<br />
Über die Jahre spezialisierte sich<br />
Mato Prgomet zunächst auf die<br />
Mittwoch ist Fussballabend<br />
Eingefleischte <strong>Limmi</strong>-Kicker<br />
Selbst Tore schiessen statt<br />
magnetisiert vor der Mattscheibe<br />
eine Champions-League-Partie<br />
konsumieren, das schreiben sich<br />
jeden Mittwochabend zwischen<br />
8 und 16 <strong>Limmi</strong>-Mitarbeiter auf die<br />
Fahne. Mato Prgomet, der den<br />
Fussballklub des <strong>Spital</strong>s <strong>Limmattal</strong><br />
vor ein paar Jahren ins Leben<br />
gerufen hat: «Wir sind ein multi <br />
nationales Grüppchen, in dem<br />
von der Reinigung über die Küche<br />
und die Pflege bis zu Ärzten alle<br />
Bereiche des <strong>Spital</strong>s vertreten sind.»<br />
Anpfiff ist jeweils um 20.15 Uhr in<br />
der Halle des Schulhauses Kalktarren<br />
in Schlieren. Danach geht es bis<br />
22 Uhr sportlich und fair zur Sache.<br />
Da das Triemli und das Waidspital<br />
ebenfalls eigene Fussballteams<br />
haben, spielen die <strong>Limmi</strong>-Kicker<br />
auch mit dem Gedanken eines<br />
freund nach barschaftlichen<br />
Turniers.<br />
Pflege von Patienten des Bereichs<br />
Urologie, den Dr. med. Hartmut<br />
Knönagel am <strong>Limmi</strong> aufbaute.<br />
Später bildete er sich via SVEB 1<br />
und SVEB 2 zum Berufsbildner<br />
weiter. Heute ist er auf dem sechsten<br />
Stock somit in der Doppelaufgabe<br />
als Berufsbildner von vier<br />
angehenden FaGe und zwei HF-<br />
Studierenden sowie als Bezugspflegender<br />
von sechs oder auch<br />
mehr Patienten unterwegs. «Meine<br />
auch administrativ recht zeitintensive<br />
Funktion als Berufsbildner<br />
kann ich gleichzeitig mit meinem<br />
Einsatz in der Bezugspflege wahrnehmen,<br />
weil mich meine diplomierten<br />
Kolleginnen und Kollegen<br />
auf der Bettenstation unterstützen:<br />
On the job betreut jeder von<br />
uns den Nachwuchs bei der Ausbildung<br />
und ich fungiere vor allem<br />
auch als Koordinator.»<br />
Dienstjubiläen<br />
Mai bis August <strong>2013</strong><br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
Mai Smiljana Mohorovic Küche<br />
Juli Marcella Müller Anästhesie<br />
Juni Elisabeth Gygax Notfallstation<br />
August Mato Prgomet Station 6. Stock<br />
Mai Lidija Devcic Station 2. Stock PZ<br />
Juli Massimo Amendola Station 1. Stock PZ<br />
Mai Aiyathurai Atputharasa Küche<br />
Barbara Jetzer-Enzmann<br />
Pool Chirurgie<br />
Antonietta Trapano<br />
Hausdienst Tagesreinigung<br />
Juni Silvia Temperli Personalabteilung<br />
August Bianca Schaffert-Witvliet Pflege<br />
Berti Rüeger-Locher<br />
Station 12. Stock<br />
Mai Clara Miramontes Hausdienst Tagesreinigung<br />
Juni Martin Ernst Küche<br />
Juli Sandra Straumann Sekretariat Urologie<br />
Stefica Vukic<br />
Küche<br />
August Danijela Arsic-Kos Station 3. Stock PZ<br />
Ruth Schneebeli-Bilang<br />
Patientendisposition<br />
Neue Kadermitarbeitende<br />
April Venanzio Costa Leiter Einkauf<br />
Juni Thomas Hug Chefarzt Orthopädische Klinik<br />
Igor Killer Casparis<br />
Leitender Arzt Orthopädische Klinik<br />
Oliver Ziegler<br />
Leitender Arzt Orthopädische Klinik<br />
Marion Waldstein<br />
Leiterin Sekretariat Medizin<br />
Leila Veliji – Fachfrau Gesundheit<br />
«Die Ausbildung machte mich<br />
um viele Erfahrungen reicher»<br />
Leila Veliji hat die Lehre als Fachfrau<br />
Gesundheit FaGe abgeschlossen.<br />
Nach einem Praktikum auf der<br />
Demenzstation hat sie sich für<br />
eine Lehrstelle als FaGe beworben.<br />
«Die Arbeit hat meine Freude im<br />
Umgang mit betagten Menschen<br />
geweckt. Als ich erfuhr, dass ich<br />
auch meinen Abschluss auf der<br />
Demenzstation mache, freute ich<br />
mich sehr. Somit schloss sich für<br />
mich der Kreis. Ich konnte dort<br />
Leila Veliji: «Die Berufsbildenden waren<br />
immer da, wenn ich Fragen hatte. Und junge<br />
Menschen haben endlos viele Fragen.»<br />
meine Ausbildung beenden, wo<br />
ich vor etwas mehr als drei Jahren<br />
als Praktikantin begann. Die Ausbildung<br />
zur FaGe machte mich um<br />
viele Erfahrungen reicher. Sei es<br />
im persönlichen, aber auch im beruflichen<br />
Bereich. Ich begegnete<br />
Menschen, die sehr krank waren<br />
oder starben. Es gab aber auch<br />
hoffnungsvolle Momente, zum<br />
Beispiel dann, wenn jemand gesund<br />
entlassen wurde. Das zunehmende<br />
Wissen an der Berufsfachschule<br />
half mir, Situationen im<br />
Berufsalltag zu verstehen und alltägliche<br />
Herausforderungen professionell<br />
zu bewältigen. Natürlich<br />
wurde mein Lernprozess von den<br />
Berufsbildenden auf den Statio<br />
Das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> ist ein beliebter Ausbildungsort für Fachfrauen/-männer Gesundheit:<br />
Lernende FaGe kurz vor ihrem Abschluss am FaGe-Forum (zwei FaGe sind abwesned.)<br />
Am <strong>Limmi</strong> haben übrigens alle Lernenden Fachfrau/Fachmann Gesundheit und alle<br />
Assistentinnen Gesundheit und Soziales die diesjährige Lehrabschlussprüfung bestanden.<br />
nen begleitet und unterstützt. Sie<br />
waren immer da, wenn ich Fragen<br />
hatte und junge Menschen haben<br />
endlos viele Fragen. Dafür bewunderte<br />
ich die Berufsbildenden und<br />
auch dafür, dass sie mir ein Vorbild<br />
waren. Nach dem Lehrabschluss<br />
werde ich auf der Demenzstation<br />
arbeiten, worüber ich mich sehr<br />
freue.»
6<br />
Venanzio Costa: neuer Leiter Einkauf<br />
Verstehen, was die Abteilungen wirklich brauchen<br />
Sein Metier beherrscht der neue<br />
Leiter Einkauf am <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong><br />
von Grund auf. 23 Jahre <strong>Spital</strong>erfahrung<br />
bringt er mit. Venanzio<br />
Costa – von Haus aus Pflegefachmann<br />
– bildete sich zunächst zum<br />
Anästhesiepflegefachmann und<br />
später zum eidg. dipl. Einkaufsleiter<br />
weiter. Nach einem Frontenwechsel<br />
auf Lieferantenseite, bei<br />
dem er zwei Jahre als Leiter Produktmanagement<br />
Erfahrungen<br />
Know-how-Transfer im Einkauf garantiert<br />
sammelte, fand er den Weg zurück<br />
ins <strong>Spital</strong>.<br />
Was sind eigentlich die wichtigsten<br />
Fähigkeiten eines Leiters Einkauf?<br />
Das Verhandlungsgeschick,<br />
um mit Lieferanten möglichst<br />
gute Preise zu vereinbaren?<br />
Venanzio Costa: «Das Verhandlungstalent<br />
spielt sicher eine wichtige<br />
Rolle, kommt für mich aber<br />
nicht zuerst. An oberster Stelle<br />
Manfred Tuetey bleibt für Projekte in der Logistik zuständig<br />
Nach der Stabübergabe ist Manfred Tuetey mit einem 60-Prozent-Pensum für<br />
Projekte zuständig. <strong>2013</strong> stehen diesbezüglich vor allem die Leistungserweiterung<br />
um den Bereich Angiologie im Sommer und der Tagesklinik/IPS-Umbau sowie<br />
die Beschaffung neuer OP-Lampen auf der Agenda.<br />
steht das vertiefte, fachliche Verständnis<br />
für das, was die Mitarbeitenden<br />
auf den Abteilungen und in<br />
den Bereichen effektiv brauchen.»<br />
Die Material- und Gerätevielfalt<br />
ist im medizinischen Bereich sehr<br />
gross; oft sind detaillierte interdisziplinäre<br />
Abklärungen nötig,<br />
um effiziente, sichere und zielführende<br />
Lösungen zu erreichen.<br />
Beeindruckendes Volumen<br />
Die Bandbreite und das Volumen<br />
der am <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> über den<br />
Einkauf beschafften Produkte sind<br />
beeindruckend. Allein am Lager<br />
hält das <strong>Limmi</strong> rund 1640 Artikel<br />
mit einem Durchschnittswert von<br />
820 000 Franken; das entspricht<br />
einem Bedarf von acht Wochen.<br />
Dabei handelt es sich vorwiegend<br />
Venanzio Costa:<br />
Wo immer möglich,<br />
wollen wir<br />
beweg liche Ein <br />
heiten beschaffen.<br />
Diese können wir<br />
im Neubau weiter<br />
verwenden.»<br />
um Material, das täglich verfügbar<br />
sein muss, wie Unter suchungshandschuhe<br />
und Kanülen, aber auch<br />
Büro- und Haushalt bedarf.<br />
Mit Blick auf die Langlebigkeit der<br />
Investitionsgüter wie zum Beispiel<br />
medizinische Apparate zeichnet<br />
sich für Venanzio Costa bereits der<br />
Neubau am Horizont ab: «Wo immer<br />
möglich, wollen wir bewegliche<br />
Einheiten beschaffen. Diese<br />
können wir im Neubau weiter verwenden.»<br />
Christian T. Madoery, neuer Leiter Finanzbuchhaltung<br />
«Man kann Finanzbuchhaltung mit<br />
einem Eisenbahnnetz vergleichen»<br />
Bei seinem Stellenantritt im Februar<br />
sprang Christian Madoery ins<br />
kalte Wasser: Als «Einstand» hatte<br />
er innerhalb von zweieinhalb<br />
Wochen den Geschäftsabschluss<br />
Christian T. Madoery lernte zuerst Koch.<br />
Aus dieser Ausbildung hat er zwei wesentliche<br />
Fähigkeiten mitgenommen:<br />
«Durch die ‹Mise en place› lernt man, vor<br />
dem eigentlichen Arbeitsbeginn alles<br />
richtig vorzubereiten. In einer Restaurantküche<br />
herrscht oft Hektik. Mit Zeitdruck<br />
umgehen zu können, hat mir auch in späteren<br />
beruflichen Aufgaben geholfen.»<br />
für 2012 zu erstellen. Besonders<br />
intensiv beschäftigt sich der dreifache<br />
Vater derzeit mit der Umstellung<br />
des Rechnungsstandards<br />
auf Swiss GAAP FER: «Dieser Standard<br />
macht transparenter, was tatsächlich<br />
hinter den Zahlen steht.<br />
Das ist mit Blick auf die bevorstehende<br />
Neubaufinanzierung wichtig.<br />
Zudem fordern mehr und mehr<br />
Kantone von Spitälern eine Rechnungslegung<br />
nach Swiss GAAP<br />
FER, damit die Abschlüsse der<br />
Krankenhäuser untereinander besser<br />
vergleichbar sind.» Die Umstellung<br />
erfolgt fliessend, mit dem<br />
Ziel, allenfalls schon für <strong>2013</strong>,<br />
spätestens jedoch für 2014 einen<br />
vollständig auf Swiss GAAP FER<br />
basierenden Abschluss vorzulegen.<br />
Warum diese doch recht lange<br />
Vorlaufzeit? Christian Madoery:<br />
«Man kann die Finanzbuchhaltung<br />
im <strong>Spital</strong> mit einem Eisenbahnnetz<br />
vergleichen. Wir stellen nun im<br />
übertragenen Sinn von Schmalauf<br />
Breitspur um. Das geht nicht<br />
von heute auf morgen, und deshalb<br />
konzentrieren wir uns zuerst<br />
auf die wichtigsten Teilstrecken.»<br />
Um die Materie fachlich von Grund<br />
auf zu beherrschen, absolviert<br />
Christian Madoery berufsbegleitend<br />
noch den Lehrgang zum Diploma<br />
as IFRS Accountant.<br />
Wirklich hinter<br />
die Kulissen sehen<br />
Finanzbuchhaltung ist nicht jedermanns<br />
Steckenpferd. Bei Christian<br />
Madoery sprang der Funke während<br />
der KV-Lehre. «Ich arbeitete<br />
in einer kleineren, auf den Handel<br />
von Reformprodukten spezialisierten<br />
Firma. Das bot mir Gelegenheit,<br />
bei Buchungen wirklich zu<br />
verstehen, welche Abläufe diese<br />
auslösen.» Grundsätzlich folge die<br />
Finanzbuchhaltung branchenunabhängigen<br />
Prinzipien. Doch je<br />
nachdem stehen andere Teilbereiche<br />
im Vordergrund: im Handel<br />
zum Beispiel Warenflüsse, bei der<br />
Personalvermittlung Sozialversicherungen.<br />
Vor seinem Wechsel<br />
ans <strong>Limmi</strong> war Christian Madoery<br />
während acht Jahren Finanzchef<br />
von Fressnapf Schweiz. Er meint:<br />
«Finanzbuchhaltung in einem<br />
<strong>Spital</strong> ist unter anderem deshalb<br />
komplex, weil man – ob bauliche<br />
Investition oder Gerätebeschaffung<br />
– immer wieder Einzelfälle<br />
antrifft. Es lassen sich somit nicht<br />
in gleichem Masse Standardlösungen<br />
definieren, wie wenn Fressnapf<br />
eine neue Filiale baut.»<br />
Mehr Sicherheit bei der Patientenidentifikation<br />
Breast Care Nurse<br />
Humorvolle Reaktionen gehören dazu<br />
Die Verwechslung von Patienten<br />
gilt es unbedingt zu vermeiden; ob<br />
im Operationssaal, auf der Intensivpflegestation,<br />
den Bettenstationen<br />
oder im Notfall. Seit Anfang<br />
April erhalten daher sämtliche stationären<br />
und ein Teil der ambulanten<br />
Patientinnen und Patienten<br />
konsequent ein Armbändchen. Auf<br />
ihm sind Vor name, Name und Geburtsdatum<br />
verzeichnet. Mit der<br />
breiten Einführung erweitert und<br />
systematisiert das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong><br />
ein bestehendes Konzept. Ziel<br />
ist, die Patientensicherheit weiter<br />
zu verbessern und allfällige Verwechslungen<br />
zu vermeiden. Die<br />
Identität des Patienten lässt sich<br />
bei jedem Behandlungsschritt<br />
überprüfen, wie zum Beispiel bei<br />
der Medikamentenabgabe. Aus<br />
genommen vom Anlegen eines<br />
Identifikationsarmbands sind lediglich<br />
ambulante Patienten, die<br />
beispielsweise eine Sprechstunde<br />
oder ein Therapieangebot wie die<br />
Physiotherapie besuchen.<br />
Der Prozess hat sich gut eingespielt.<br />
Anfängliche Befürchtungen,<br />
Dank den<br />
Identifikations-<br />
Armbändchen ist<br />
eine Verwechslungsgefahr<br />
bei<br />
Patienten faktisch<br />
ausgeschlossen.<br />
Patienten könnten sich durch das<br />
Armbändchen nun als «Nummer»<br />
fühlen, erwiesen sich als unbegründet.<br />
Ab und zu sind durchaus<br />
positive Assoziationen zu verzeichnen.<br />
So ist der Vergleich zu<br />
All-inclusive-Angeboten zu hören.<br />
Brustkrebspatientinnen schätzen<br />
persönliche Beratung und Betreuung<br />
Katharine Röthlisberger ist seit<br />
Anfang Jahr Brustkrebsberaterin<br />
im <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong>. Sie ist festes<br />
Mitglied des Senologieteams der<br />
Frauenklinik. Die Pflegefachfrau<br />
bringt langjährige Erfahrung am<br />
<strong>Limmi</strong> und auf der Gynäkologie<br />
mit. Jeweils am Donnerstag können<br />
betroffene Frauen und ihre Angehörigen<br />
zu ihr in die Beratungssprechstunde<br />
kommen. Die Gespräche<br />
erfordern psychologisches<br />
Einfühlungsvermögen. Katharine<br />
Röthlisberger: «Etwa 5500 Frauen<br />
erkranken jährlich in der Schweiz<br />
an Brustkrebs. Nachdem eine Patientin<br />
ärztlicherseits von der Brustkrebsdiagnose<br />
Kenntnis erhalten<br />
hat, geht es auch darum, sie in der<br />
Bewältigung einer schwierigen<br />
Lebenssituation zu unterstützen.»<br />
Der Alltag von Betroffenen wird<br />
in vielerlei Hinsicht durchgeschüttelt.<br />
Vertrauens- und Begleitperson<br />
Nebst der Informationsvermittlung<br />
und Schnittstellenkoordination<br />
mit Sanitätsgeschäften oder<br />
Selbsthilfegruppen gilt es, auf<br />
ein breites Spektrum individueller<br />
Fragen einzugehen. Wie lässt sich<br />
mit dem Haarausfall umgehen?<br />
Oder: Wie soll man die Diagnose<br />
als Mutter von kleinen Kindern<br />
oder Jugendlichen im eigenen Familienkreis<br />
ansprechen? Katharine<br />
Röthlisberger hat hierzu Fach<br />
>
7<br />
> literatur ebenso wie Adressen<br />
für eine Perücke oder einen Kosmetikkurs<br />
vor Beginn einer Chemotherapie.<br />
Nach dem Beratungsgespräch<br />
in der Sprechstunde<br />
besucht Katharine Röthlisberger<br />
die Patientin erneut in der Regel<br />
zwei Tage nach der Operation auf<br />
der Bettenstation und später im<br />
Rahmen einer allfälligen Chemotherapie.<br />
Patientinnen wie auch<br />
die Angehörigen schätzen es, in ihr<br />
eine Vertrauensperson zu haben,<br />
die sie während der Behandlungszeit<br />
begleitet.<br />
Gute Vernetzung<br />
Den Anstoss, sich zur Breast Care<br />
Nurse weiterbilden zu lassen, erhielt<br />
Katharine Röthlisberger durch<br />
einen Beitrag in der Annabelle.<br />
Das erste von zwei acht tägigen<br />
Modulen an der Zürcher Hochschule<br />
für Angewandte Wissenschaften<br />
ZHAW hat sie von Januar<br />
bis April absolviert. «Der Praxisbezug<br />
der Dozierenden ist sehr hoch.<br />
Zudem profitiere ich vom Knowhow-Austausch<br />
in meiner Klasse<br />
mit 16 Studierenden.» Die Ausbildung<br />
trägt somit zur guten Vernetzung<br />
der noch jungen Gilde von<br />
Breast Care Nurses in der Schweiz<br />
bei. Katharine Röthlis berger wird<br />
das zweite Modul des Lehrgangs<br />
im kommenden Dezember abschliessen.<br />
Am Ende des ersten Beratungsgesprächs<br />
übergibt Katharine Röthlisberger jeder<br />
Patientin ein so genanntes Herzkissen.<br />
Dieses stellt eine Freiwilligenorganisation<br />
als Mutmacher und Zeichen der Empathie<br />
zur Verfügung.<br />
Memory-Abklärung<br />
Auf die individuelle<br />
Patientensituation eingehen<br />
Bei Patienten, die vom Hausarzt zu einer eingehenden neuropsychologischen Abklärung<br />
in der Neurologie des <strong>Spital</strong>s <strong>Limmattal</strong> angemeldet werden, geht es bei rund<br />
der Hälfte um klassische Demenzabklärungen. Wenn sich die Vermutung einer<br />
Demenz bestätigt, sind eine exakt auf die Lage des Patienten und seiner Angehörigen<br />
zugeschnittene Aufklärung und Betreuung gefragt.<br />
Bei einer Memory-Abklärung im<br />
<strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> wirken der Neurologe<br />
Dr. med. Georg Egli, die Neuropsychologin<br />
Rachel Weisshaupt<br />
und Katharina Gottlieb, Sozialarbeiterin<br />
und Gedächtnistrainerin<br />
SVGT, mit. Sie meint: «Der Befund<br />
einer Demenz ist gewiss einschneidend.<br />
Doch viele, bei denen sich<br />
durch die Abklärungen der Neurologie<br />
am <strong>Limmi</strong> das Vorliegen einer<br />
Demenz erhärtet, erleben das<br />
Diagnosegespräch als Entlastung.»<br />
Durch die Diagnose entsteht Gewissheit<br />
und das ermöglicht Patienten<br />
und Angehörigen, die Situation<br />
besser einordnen zu können. Dr.<br />
Georg Egli ergänzt: «Eine Demenz<br />
entwickelt sich nicht von heute auf<br />
morgen, sondern graduell. Patienten<br />
und ihr Umfeld spüren in der<br />
Regel schon einige Zeit, bevor sie<br />
zu uns kommen, dass sich kognitive<br />
Fähigkeiten und gegebenenfalls<br />
auch Verhaltensmuster verändert<br />
haben.»<br />
Abklärungsphase kurz halten<br />
Nebst der Untersuchung beim<br />
Neurologen, der neuropsychologischen<br />
Testung bei der Neuropsychologin<br />
und dem eingehenden<br />
Gedächtnistraining am Mittwoch<br />
Um die kognitiven Fähigkeiten zu unterstützen, bietet das <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong><br />
jeweils am Mittwoch ein 70-minütiges Gedächtnistraining für zwei Gruppen von<br />
maximal sechs Teilnehmenden an. Beim Training steht nicht Leistungsorientierung,<br />
sondern ungezwungene, kreative Förderung mit Gesprächen und unter<br />
Einbezug aller Sinne im Vordergrund. Dazu eignen sich unter anderem die von<br />
Gedächtnistrainerin Katharina Gottlieb im Voraus bestimmten Monatsthemen.<br />
Im April lautete das Thema beispielsweise Blumen und Düfte. Von ihm liessen<br />
sich die Teilnehmenden gerne zu einem spielerischen Austausch durch Sehen,<br />
Tasten und Riechen animieren.<br />
Gespräch bei der Sozialarbeiterin<br />
umfasst die Memory-Abklärung<br />
ein Gehirn-MRI, ein EEG und<br />
Laboruntersuchungen. Dr. Georg<br />
Egli: «Wir sind bestrebt, die Abklärungsphase<br />
möglichst kompakt<br />
und möglichst wenig zusätzlich<br />
belastend zu gestalten.» Spätestens<br />
ein bis zwei Wochen nach<br />
dem Erstgespräch kann die Diagnose<br />
meist eröffnet werden. Von<br />
Beginn der Abklärung an gilt es,<br />
die individuelle Situation des Patienten<br />
und seiner Angehörigen zu<br />
berücksichtigen. Es gibt keine<br />
exakt gleich gelagerten Fälle. Jede<br />
Ausgangslage ist anders. Eine Person<br />
kommt zum Beispiel mit dem<br />
Lebenspartner in die Memory-<br />
Von links nach rechts: Neuropsychologin Rachel Weisshaupt, Neurologe Dr. med. Georg Egli<br />
und Katharina Gottlieb, Sozialarbeiterin und Gedächtnistrainerin SVGT.<br />
Sprechstunde, eine andere Person<br />
erscheint in Begleitung mehrerer<br />
Kinder und eventuell sogar Enkel<br />
zum Abklärungsgespräch. Da eine<br />
Demenz unweigerlich starke Auswirkungen<br />
auf das familiäre Umfeld<br />
hat, ist es wichtig, dass in die<br />
Abklärung auch die Bezugspersonen<br />
eines Patienten eng eingebunden<br />
werden. Den darauf basierenden<br />
massgeschneiderten<br />
Ansatz verfolgt auch Katharina<br />
Gottlieb in der nachfolgenden Beratung:<br />
«Ich biete den Patienten<br />
und Angehörigen Beratungsgespräche<br />
an. Hier geht es zunächst<br />
oft um ganz praktische Tipps, wie<br />
man den Alltag mit Demenz möglichst<br />
gut bewältigen kann. Menschen<br />
mit einer Demenz schätzen<br />
es, wenn sie möglichst lange in<br />
ihrer gewohnten Umgebung bleiben<br />
können.» Da sich die Situation<br />
und damit der Handlungsbedarf im<br />
weiteren Verlauf der Krankheit indessen<br />
früher oder später unweigerlich<br />
verändern werden, gilt es,<br />
weitere Schritte zu planen. Dazu<br />
gehört die Klärung finanzieller<br />
Aspekte ebenso wie die frühzeitige<br />
Prüfung verschiedener Optionen<br />
von der Unterstützung durch die<br />
Spitex oder die Betreuung in einem<br />
Tageszentrum bis zur Anmeldung<br />
für einen eventuellen späteren<br />
Eintritt in ein Pflegeheim.<br />
Ernährungskommission<br />
Facettenreiches Aufgabenspektrum<br />
Zahlreiche Patienten sind während ihres stationären<br />
Aufenthalts im <strong>Limmi</strong> auf ein breites Spektrum<br />
ernährungstherapeutischer Massnahmen angewiesen.<br />
Für Fragen rund um dieses vielseitige Thema ist die<br />
Ernährungskommission zuständig.<br />
Die Ernährungskommission des<br />
<strong>Spital</strong>s <strong>Limmattal</strong> hat eine längere<br />
und eine kürzere Vorgeschichte.<br />
2001 konstituierte sich erstmals<br />
projektbezogen ein Gremium zur<br />
Erarbeitung eines enteralen Ernährungshandbuchs.<br />
Es zogen<br />
zehn Jahre ins Land, bis die Ernährungskommission<br />
2011 wieder zum<br />
Leben erwachte. Den unmittelbaren<br />
Anstoss gab ein erforderlicher<br />
Produktwechsel bei der parenteralen<br />
Ernährung. Yvonne Pozzy, Leiterin<br />
Ernährungsberatung: «Das<br />
Dossier zum Produktwechsel lag<br />
zunächst bei <strong>Spital</strong>apothekerin<br />
Marion Matousek. Sie brachte den<br />
Stein ins Rollen und sprach mich<br />
darauf an, dass wir im Gegensatz<br />
zu anderen Spitälern keine ständige<br />
Kommission haben. Das wollten<br />
wir ändern. In der Folge machte ich<br />
mich bei anderen Zürcher Krankenhäusern<br />
kundig, wie Ernährungskommissionen<br />
dort organisiert<br />
sind und wie sie ihre Hauptaufgaben<br />
angehen.»<br />
Bedarf und Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis<br />
Bei Patienten mit gestörter<br />
Schluckfunktion ist unter Umständen<br />
eine Sondenernährung (enteral)<br />
angezeigt. Bei einem Eingriff<br />
im Magendarmtrakt werden Patienten<br />
zur «Stilllegung» der Verdauung<br />
vorübergehend oft über<br />
die Vene, das heisst parenteral ernährt.<br />
Die sechsköpfige Ernährungskommission<br />
erarbeitet unter<br />
anderem spezifische Ernährungsrichtlinien,<br />
aktualisiert das Handbuch<br />
zur enteralen Ernährung<br />
ebenso wie die Guidelines zur<br />
parenteralen Ernährung. Einen<br />
Die Mitglieder der Ernährungskommission<br />
Rezepturen werden in der Küche gestützt<br />
auf Probegerichte angepasst.<br />
weiteren Schwerpunkt bildet die<br />
Produktauswahl zum Beispiel für<br />
die Ergänzungsnahrung. Yvonne<br />
Pozzy: «Die Herstellerfirmen tragen<br />
regelmässig diverse Neuheiten<br />
an uns heran. Wir klären deren<br />
Eignung mit Blick auf unseren<br />
tatsächlichen Bedarf und prüfen<br />
auch das Preis-Leistungs-Verhältnis.»<br />
Ein interessantes aktuelles<br />
Beispiel ist ein neues Proteinpulver.<br />
Im Test zeichnete es sich im<br />
Vergleich zum Vorgängerprodukt<br />
durch eine deutlich höhere Löslichkeit<br />
aus und überzeugte zudem<br />
bei der Degustation. Die<br />
Kommission folgte der Empfehlung<br />
und nahm es als Produkt im<br />
Bereich der Ergänzungsnahrung<br />
auf. Bis zur standardisierten Verwendung<br />
in der Diätküche waren<br />
indessen noch weitere wichtige<br />
Schritte erforderlich. Es galt, gestützt<br />
auf eigens zubereitete<br />
Probegerichte, die Rezepturen<br />
von der Gemüsesuppe bis zur<br />
Dessert crème anzupassen.<br />
Marion Matousek, Leiterin <strong>Spital</strong>apotheke<br />
Dr. med. Daniel Wyder, Leitender Arzt Anästhesie und Intensivmedizin<br />
Dr. med. Stefanie Schwanda, Leitende Ärztin Endokrinologie und Diabetologie<br />
Dr. med. Miriam Nowack, Oberärztin Chirurgie<br />
Yvonne Pozzy (Vorsitz), Leiterin Ernährungsberatung<br />
Bianca Schaffert, Pflegeexpertin MSN
8<br />
Am <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> gut vereinbar<br />
Familie und Beruf unter einem Hut<br />
Viona, das dreijährige Töchterchen von Andrea Bütler, ist rund um die Uhr in<br />
besten Händen. Das gelingt dank einer vorteilhaften familiären Konstellation<br />
und der Flexibilität ihrer Station bei der Dienstplaneinteilung.<br />
«Mein Mann ist als Leiter Gastronomie<br />
bei der Migros Aare stets<br />
früh unterwegs. Wenn er um halb<br />
fünf Uhr aufsteht, bin ich gerade<br />
so richtig in den Tiefschlaf gefallen.<br />
An Tagen, an denen wir beide<br />
arbeiten, bleibt uns wenig Zeit für<br />
den direkten Austausch, denn von<br />
der Spätschicht komme ich bestenfalls<br />
um Mitternacht nach Hause.»<br />
Doch dem Familienleben und<br />
dem Gedeihen von Viona tut dies<br />
keinen Abbruch. Andrea Bütler arbeitet<br />
seit ihrer Mutterschaftspause<br />
40 Prozent als Pflegefachfrau auf<br />
der Bettenstation im siebten Stock<br />
am <strong>Limmi</strong>. Zuvor leitete sie den<br />
achten Stock. «Für mich hat sich<br />
ein Lebenstraum erfüllt: Familiengründung<br />
und Teilzeit arbeiten zu<br />
können. Ich geniesse die Zeit mit<br />
Viona sehr und den gemütlichen<br />
Rhythmus zu Hause, aber wenn<br />
man 20 Jahre voll im Beruf engagiert<br />
war, würde einem die berufliche<br />
Herausforderung und auch ein<br />
Stück ‹<strong>Limmi</strong>heimat› schon feh<br />
Mutter und Kaderfrau mit Engagement<br />
«Der ‹Wiedereintritt in die Atmosphäre›<br />
nach fünfmonatiger, insgesamt<br />
erholsamer Mutterschaftspause<br />
war für mich schon so etwas<br />
wie eine Götterdämmerung. Nach<br />
der längeren Abwesenheit musste<br />
ich zunächst den Spagat zwischen<br />
Familie und Arbeit im <strong>Limmi</strong> lernen.<br />
Ich musste mich völlig neu strukturieren<br />
und merkte, dass ein Tag<br />
nach der Arbeit mit einem Kind<br />
noch längst nicht fertig ist, sondern<br />
noch einige Stunden dauert.<br />
Anderseits würde mich persönlich<br />
ein Leben ohne Berufstätigkeit<br />
nicht wirklich erfüllen. Ich fühle<br />
mich durch die Aufteilung drei<br />
Tage arbeiten und vier Tage Familie<br />
deutlich ausgeglichener und lebe<br />
beide Varianten bewusst.»<br />
Gute Aufteilung<br />
in der Co-Leitung<br />
Der Alltag von Jeannette Mädel ist<br />
heute intensiv und abwechslungsreich<br />
zugleich. Frühmorgens bringt<br />
len.» Den Arbeitsweg vom Wohnort<br />
in Oberlunkhofen ans <strong>Limmi</strong><br />
legt sie, wenn es das Wetter zulässt,<br />
während des ganzen Jahres<br />
mit dem Elektrobike zurück; in<br />
sportlichen 40 Minuten von Tür zu<br />
Tür. Auf der Hinfahrt ist kurz vor<br />
Mittag jeweils ein Boxenstopp in<br />
Oberwil angesagt. «Dort übernimmt<br />
meine ältere Schwester<br />
Viona für den Nachmittag. Ihre<br />
eigenen drei Kinder sind bereits<br />
flügge. Es ist schön, meine Tochter<br />
in besten, überdies ehrenamtlichen<br />
Händen zu wissen. Zwischen<br />
halb sieben und sieben Uhr abends<br />
holt mein Mann Viona ab. Diese<br />
Dreiteilung innerhalb der Familie<br />
für die Kinderbetreuung ist nahezu<br />
perfekt.»<br />
Gemeinsame Wochenenden<br />
frühzeitig planen<br />
Für die Betreuung von Viona greift<br />
die Familie Bütler/Neff zwar nicht<br />
auf eine Krippenlösung wie zum<br />
Beispiel das <strong>Limmi</strong>näscht zurück.<br />
Doch die Familienfreundlichkeit<br />
des <strong>Spital</strong>s <strong>Limmattal</strong> wirkt sich<br />
auf anderer Ebene positiv aus. Andrea<br />
Bütler: «Bei der Gestaltung<br />
der Dienstpläne wird meine familiäre<br />
Situation berücksichtigt. Bevorzugt<br />
arbeite ich an zwei Tagen<br />
pro Woche, teilweise arbeite ich<br />
auch mehrere Tage am Stück.<br />
Dann habe ich während einer anderen<br />
Woche dienstfrei. Einerseits<br />
ist dies für eine kontinuierliche<br />
und umfassende Patientenbetreuung<br />
von Vorteil. Andererseits<br />
kommt mir und meinem Mann dies<br />
bei der gemeinsamen Freizeitplanung<br />
zugute. Zudem ist der Mittwoch<br />
sakrosankt, da ich dann jeweils<br />
Chorprobe habe.» Einzig<br />
gemeinsame Wochenenden, ob<br />
zum Wandern, Velo- oder zum Skifahren,<br />
muss man frühzeitig planen,<br />
denn rund zweimal monatlich<br />
hat sie Wochenenddienst. Und wo<br />
ortet Andrea Bütler Potenzial,<br />
damit die Gesellschaft insgesamt<br />
noch familienfreundlicher wird?<br />
Intensiver und reichhaltiger Alltag<br />
Bis zur Geburt von Tochter Milla arbeitete Jeannette Mädel 100 Prozent am <strong>Limmi</strong>.<br />
Nach dem Mutterschaftsurlaub kehrte sie dank der Bildung einer Co-Gesamtleitung<br />
für die Geburten- und Wochenbettabteilung mit einem 70-Prozent-Pensum in ihre<br />
Kaderfunktion zurück. Die Praxis zeigt: Im <strong>Spital</strong> <strong>Limmattal</strong> lässt sich eine verantwortungsvolle<br />
Führungsposition durchaus mit einer Familie vereinbaren.<br />
sie ihr Kind noch vor sieben Uhr ins<br />
<strong>Limmi</strong>näscht. «Es ist ein grosser<br />
Vorteil, dass die Krippe, in der die<br />
Kinder sehr gut und liebevoll betreut<br />
werden, im gleichen Gebäudekomplex<br />
liegt. Zwei Minuten,<br />
nachdem ich mich von Milla verabschiedet<br />
habe, bin ich schon voll<br />
im <strong>Limmi</strong>-Tagesgeschäft.» Die Bildung<br />
einer Co-Gesamtleitung Geburten-<br />
und Wochenbettabteilung<br />
habe sich bewährt. «Meine Kollegin<br />
Jeannette Mädel:<br />
Zwei Minuten,<br />
nachdem ich mich<br />
von Milla verabschiedet<br />
habe,<br />
bin ich schon<br />
voll im <strong>Limmi</strong>-<br />
Tagesgeschäft.<br />
Regula Lanter und ich ergänzen uns<br />
innerhalb unserer gemeinsamen<br />
Funktion sehr gut. Nebst den vielfältigen<br />
Führungsaufgaben übernehme<br />
ich turnusmässig den<br />
Wochenenddienst mit der Klinikkoordination<br />
für die Bettenstationen.<br />
Die Öffentlichkeitsarbeit wie<br />
beispielsweise die Infoanlässe für<br />
werdende Eltern gehören ebenfalls<br />
in mein Ressort. Abends so <br />
wie an Samstagen und Sonntagen<br />
«Für mich steht weniger der Ausbau<br />
institutioneller Betreuungsangebote<br />
im Vordergrund als die<br />
Möglichkeit, dass vor allem in Führungspositionen<br />
Jobsharing und<br />
Teilzeitpensen vermehrt denkbar<br />
und attraktiv werden. Erst wenn<br />
man beide Seiten erlebt hat, merkt<br />
man, wie viel Erfüllung einem<br />
die Balance zwischen Familie und<br />
Beruf geben kann.»<br />
kann mein Mann die Kinderbetreuung<br />
gut übernehmen.»<br />
Klar trennen können<br />
Wichtig sei indessen, das Berufliche<br />
und das Familiäre klar voneinander<br />
zu trennen. Früher, bevor sie<br />
Mutter geworden sei, habe es keine<br />
Rolle gespielt, ob sie das Büro lange<br />
nach Dienstende verlassen habe.<br />
«Das <strong>Limmi</strong>näscht, in dem ich regelmässig<br />
ein glückliches und zugleich<br />
müdes Kind abhole, schliesst<br />
um 18 Uhr. Der Feierabend stellt für<br />
mich eine stärkere Trennlinie als<br />
früher dar. Arbeiten in Dokumentenform<br />
oder einfach ‹im Kopf›<br />
nach Hause zu nehmen, versuche<br />
ich zu vermeiden. Dennoch gibt es<br />
Zeiten, in denen ich zu Hause fürs<br />
<strong>Limmi</strong> arbeite – nachdem Milla im<br />
Bett ist. Dies hält sich jedoch in<br />
einem gesunden Rahmen und ist<br />
für mich Teil meiner Kaderfunktion.<br />
Der Fahrplan von berufstätigen<br />
Eltern ist dicht bepackt. Wir haben<br />
uns bewusst für eine Familie bei<br />
gleichzeitiger beruflicher Tätigkeit<br />
entschieden. Beides kann und darf<br />
seinen Platz einnehmen, bedingt<br />
jedoch die Bereitschaft, sowohl<br />
private als auch betriebliche Strukturen<br />
flexibel zu gestalten.»<br />
Andrea Bütler: «Unsere Dreiteilung<br />
innerhalb der Familie für die Kinderbetreuung<br />
ist nahezu perfekt.»<br />
Impressum<br />
<strong>Limmi</strong> <strong>Inside</strong> 2.13<br />
Sommer <strong>2013</strong><br />
Redaktionskommission<br />
• Nadja Tamler, Kommunikationsverantwortliche<br />
(Leitung)<br />
• Helene Baumgartner, Leiterin Therapien<br />
• Dr. med. Jörg Genstorfer,<br />
Oberarzt Chirurgische Klinik<br />
• Vesna Markovic, Pflegefachfrau<br />
• Nanda Samimi, Leiterin Management<br />
Services<br />
• Bianca Schaffert, Pflegeexpertin MSN<br />
• Dr. med. Daniel Stefka, Oberarzt Institut<br />
für klinische Notfallmedizin<br />
Redaktion<br />
• Nadja Tamler, Kommunikations -<br />
verantwortliche<br />
nadja.tamler@spital-limmattal.ch<br />
• Thomas Ammann<br />
ammann@ammann-pr.ch<br />
Ammann Public Relations, Zürich<br />
Gerne nehmen wir Ihr Feedback entgegen.<br />
Konzept<br />
Crafft, Zürich<br />
Druck<br />
Neidhart + Schön AG, Zürich<br />
Auflage<br />
2000 Exemplare<br />
Nächste Ausgabe<br />
November <strong>2013</strong><br />
Redaktionsschluss<br />
11. Oktober <strong>2013</strong><br />
<strong>Limmi</strong> <strong>Inside</strong> ist die Hauszeitung des <strong>Spital</strong>s<br />
<strong>Limmattal</strong> und erscheint dreimal jährlich.<br />
Nachdruck einzelner Artikel<br />
nur auf Anfrage gestattet.