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Dynamisches Dehnen in der Sporttherapie?

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„In <strong>der</strong> Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsweise sollte behutsam, gefühlvoll und nur bis an die Grenzen <strong>der</strong><br />

Schmerzempf<strong>in</strong>dung vorgegangen werden. Anfangs nicht zu stark dehnen, jedoch mehrfach<br />

wie<strong>der</strong>holend (10 - 15x) und auf ke<strong>in</strong>en Fall ruckhaft. Nach gezielten Dehnübungen<br />

erfolgt unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e Muskellockerung durch zweckgymnastische Lockerungsübungen<br />

<strong>in</strong> Form von freiem Ausschütteln und Schw<strong>in</strong>gen <strong>der</strong> betreffenden Muskelpartien<br />

und Extremitäten“ (Grosser 1972, 50).<br />

Ob e<strong>in</strong>e Dehnübung gefährlich ist o<strong>der</strong> nicht, hängt von den e<strong>in</strong>wirkenden Kräften und <strong>der</strong><br />

Zeitdauer <strong>der</strong> Dehnung ab, aber nicht von <strong>der</strong> Dehntechnik. Auch durch zu langes und zu<br />

<strong>in</strong>tensives statisches <strong>Dehnen</strong> kann e<strong>in</strong> Muskel direkt geschädigt werden. Rebsamen (1994)<br />

spricht vom Over-Stretch<strong>in</strong>g-Syndrom. Nach den von uns ermittelten experimentellen Ergebnissen<br />

(vgl. Abbildung 9) reichen offensichtlich schon wenige Wie<strong>der</strong>holungen aus, um optimale<br />

Effekte zu erzielen. Vor allem, wenn das <strong>Dehnen</strong> im Rahmen e<strong>in</strong>es Aufwärmprogramms<br />

vor schnellen und schnellkräftigen Bewegungen durchgeführt wird, sollte nicht zu<br />

lange und nicht zu <strong>in</strong>tensiv gedehnt werden.<br />

Abbildung 9: E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>holungszahl auf die Bewegungsreichweite bei Eigendehnungen<br />

<strong>der</strong> ischiokruralen Muskelgruppe.<br />

Trotz <strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> wissenschaftlichen Argumente, die für das dynamische <strong>Dehnen</strong><br />

sprechen, möchte ich für e<strong>in</strong>en Methodenpluralismus bei <strong>der</strong> Muskeldehnung plädieren. Dieser<br />

Methodenpluralismus soll aber nicht im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Beliebigkeit <strong>in</strong>terpretiert werden. Es<br />

geht vielmehr darum, die Vielzahl <strong>der</strong> zur Verfügung stehenden Techniken und Methoden <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er pädagogisch begründeten Methodik <strong>der</strong> Muskeldehnung zu <strong>in</strong>tegrieren. Als methodi-

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