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Ausgabe herunterladen - St. Jakobus Behindertenhilfe

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<strong>St</strong>. Konrad<br />

Meine Zeit in <strong>St</strong>. Konrad<br />

Seit Ende Juli bin ich in unserem Konvent in <strong>St</strong>. Konrad<br />

Haslach (Wangen/Allgäu), wo ich noch bis Mitte November<br />

mein Noviziats-Praktikum absolviere. Hier lebe und<br />

arbeite ich zusammen mit sechs Mitschwestern in einer<br />

unserer <strong>St</strong>iftungseinrichtungen für behinderte erwachsene<br />

Menschen. Mein Praktikum mache ich im Bereich<br />

Förderung und Betreuung von <strong>St</strong>. Konrad Haslach. In<br />

dieser Gruppe werden derzeit tagsüber 15 erwachsene<br />

Frauen und Männer unterschiedlichster Behinderungen<br />

und Behinderungsgrade betreut.<br />

Als ich erfuhr, dass ich für mein Praktikum nach <strong>St</strong>. Konrad<br />

kommen sollte, war ich sehr gespannt auf das, was<br />

mich dort erwarten würde. Ich kannte die Einrichtung<br />

zwar schon von einem Tagesausflug her, aber wie sich<br />

das Leben in Haslach und der Dienst in FuB gestalten<br />

würden, davon hatte ich nur eine sehr vage Vorstellung.<br />

Die erste Woche in <strong>St</strong>. Konrad war dann auch<br />

vollgepackt mit vielen neuen Eindrücken: eine neue<br />

Umgebung, eine kleinere Schwesterngemeinschaft, viele<br />

Namen, die ich mir gerne schnell merken wollte - und<br />

natürlich die Gruppe, in der ich mein Praktikum machen<br />

sollte. Die Umstellung und Eingewöhnung in <strong>St</strong>. Konrad<br />

fiel mir letztendlich aber leichter als erwartet. Meine<br />

Mitschwestern, die Betreuer und die Bewohner von <strong>St</strong>.<br />

Konrad nahmen mich bei meiner Ankunft sehr herzlich<br />

und freundlich auf und auch die im FuB betreuten<br />

Menschen kamen mir von Anfang an mit einem großen<br />

kindlichen Vertrauen entgegen. Mittlerweile sind jetzt<br />

schon fast 3 Monate vergangen und ich habe in der<br />

Zwischenzeit sehr viel mit und von den zu betreuenden<br />

Menschen lernen dürfen.<br />

Der Tages- und Wochenablauf im Förder- und Betreuungsbereich<br />

ist fest strukturiert und bietet so den Beschäftigten<br />

eine gewisse Regelmäßigkeit und Sicherheit.<br />

Er bildet den Rahmen für alle weiteren Beschäftigungen,<br />

wobei das Angebot vielfältig ist: Sport/Schwimmen, Malen,<br />

Basteln, Ausflüge usw. Aber auch alltägliche und<br />

kleinere handwerkliche Arbeiten gehören dazu wie z.B.<br />

Wäsche falten, den Tisch decken, einfache Auftragsarbeiten<br />

für Firmen, das Anfertigen und Einpacken von<br />

k-lumet und das Auffädeln von Modeschmuck, der auf<br />

Klostermärkten verkauft wird.<br />

Die Tagesform der Betreuten kann - wie bei allen Menschen<br />

- schwanken und nicht immer sind Motivationsversuche<br />

von Erfolg gekrönt. Bei meinen verschiedenen<br />

Anläufen, zum Arbeiten oder zum Spielen zu animieren,<br />

durfte ich öfters die Erfahrung machen, dass auch sie,<br />

bei aller Kindlichkeit und Anhänglichkeit, ihre eigene<br />

Vorstellungen haben. Zum Singen und Musizieren lassen<br />

sie sich dagegen sehr schnell und mit Freude motivieren.<br />

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht musiziert und<br />

gesungen wird. Die Freude an der Musik kommt auch<br />

in den Morgenandachten, die zweimal in der Woche in<br />

der Rosenkranzkapelle stattfinden, zum Vorschein. Dabei<br />

werden Kerzen angezündet und jeder darf sich seine<br />

Lieblingslieder wünschen.<br />

Ein ganz besonderes Highlight im FuB ist der wöchentliche<br />

Einkauf am Freitag, der sozusagen das Wochenende<br />

einläutet. An diesem Tag erhält jeder der Betreuten<br />

1 Euro. Mit diesem Schatz - von den meisten in einem<br />

Brustbeutel um den Hals getragen - geht es dann zum<br />

Einkaufen in den kleinen Dorfladen um die Ecke. Gefragt<br />

sind v.a. Würstchen, Pudding und Brötchen. Das<br />

Gekaufte wird schließlich voller Freude heimgetragen<br />

und beim anschließenden gemeinsamen Frühstück im<br />

FuB verspeist.<br />

Was hier beschrieben ist, ist nur ein kleiner Teil dessen,<br />

was ich in <strong>St</strong>. Konrad erlebte. Es gäbe noch viele andere<br />

Dinge zu erzählen. Zusammenfassend kann ich sagen,<br />

dass ich dankbar bin für alle Erfahrungen, die ich in Haslach<br />

machen durfte. Und dass mir ‚meine‘ Leute im FuB<br />

II besonders ans Herz gewachsen sind, muss wohl nicht<br />

extra erwähnt werden…<br />

Sr. Agnes Maria Cho<br />

Der <strong>Jakobus</strong>bote 3. <strong>Ausgabe</strong> 2012 13

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