Juni / Juli / August 2010 - St. Maria Windecken
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Kirche international<br />
Kirche international<br />
Am 13. <strong>Juli</strong> beginnen wieder die<br />
Sommerferien, für viele Menschen<br />
eine große Reisezeit, in<br />
der sie oft auch Kirchen besichtigen.<br />
Wenn ich in den Ferien im Ausland<br />
bin, versuche ich nicht nur,<br />
mir Kirchen anzuschauen, sondern<br />
auch zur Kirche zu gehen.<br />
Manche Freunde fragen mich<br />
dann irritiert: "Wieso gehst du in<br />
Frankreich, Spanien, Portugal,<br />
Italien zur Kirche? Kannst du<br />
denn Französisch, Spanisch,<br />
Portugiesisch, Italienisch? Du<br />
verstehst doch gar nichts."<br />
Sie haben Recht. Ich kann diesen<br />
Sprachen nicht sprechen<br />
und nicht verstehen. Das heißt<br />
aber nicht, dass ich nichts verstehe,<br />
denn ich kenne eine Sprache,<br />
die Katholiken weltweit<br />
verstehen und die sie<br />
trotz aller Unterschiede in Herkunft,<br />
Kultur, Hautfarbe weltweit<br />
miteinander verbindet. Es<br />
ist die "Sprache" der Liturgie.<br />
Sie ist universal; gleich wo ich<br />
mich befinde, sie bleibt immer<br />
dieselbe. Die Sprache dient der<br />
Verständigung der Menschen<br />
mit Hilfe von Lautzeichen. Zunächst<br />
denken wir dabei an<br />
Wörter und Sätze. Wir wissen,<br />
wie sie geschrieben werden, was<br />
sie bedeuten und wie man damit<br />
einen Gedanken ausdrücken<br />
kann. Man kann auch mit Wörtern<br />
handeln. Wenn ich jemandem<br />
etwas verspreche, dann tue<br />
ich das in dem Moment, wo ich<br />
ihm oder ihr die Hand geben<br />
und sage: "Ich verspreche<br />
dir ...." Beim Schwören ist das<br />
genauso. Indem ich etwas sage,<br />
handle ich. Man kann aber auch<br />
mit Gesten "sprechen": Winken,<br />
abwehren, um Hilfe bitten usw.<br />
In der Messe gibt es eine ähnliche<br />
Zeichensprache<br />
Wenn ich im Ausland zur Messe<br />
gehe, dann verstehe ich diese<br />
"sprachlose Sprache" der Messe:<br />
Indem ich wie alle anderen das<br />
Kreuzzeichen mache, segne ich<br />
mich und bereite mich auf die<br />
Feier vor, indem wir bei der<br />
Wandlung die Knie, beugen,<br />
zeigen wir unsere Verehrung,<br />
wenn wir sehen, wie der Kelch<br />
gehoben wird, werden wir zu<br />
Zeugen der Wandlung. Wir handeln<br />
alle gemeinsam. Egal, woher<br />
ich komme, in der Gemeinschaft<br />
derjenigen, die an der<br />
Messe teilnehmen, haben wir<br />
alle dieselben Vokabeln. Der<br />
Ablauf der Messe ist überall derselbe<br />
und ich kann ihn wieder<br />
erkennen. Dass man sich zum<br />
Friedensgruß die Hand gibt, ist<br />
fast überall Sitte. Das ist ein<br />
schönes Gefühl. Ich komme mir<br />
dann gar nicht mehr so fremd<br />
vor. Das ist doch mal ein positiver<br />
Globalisierungseffekt!<br />
Natürlich ist manches auch anders.<br />
In südlichen Ländern wird<br />
<strong>Juni</strong> / <strong>Juli</strong> / <strong>August</strong> <strong>2010</strong> S.12<br />
im Gottesdienst nicht so schön<br />
gesungen wie bei uns. Es gibt<br />
zwar Kirchenlieder, aber nur<br />
wenige Gläubige singen mit.<br />
Meist ist es nur ein "harter<br />
Kern" von älteren Damen, die<br />
den Ton angeben. Orgelspiel ist<br />
oft nur notdürftig begleitend.<br />
Die musikalische Seite der Messe<br />
kommt im normalen Sonntagsgottesdienst<br />
zu kurz. Das<br />
finde ich schade, denn ich singe<br />
gerne und finde auch, dass der<br />
Gemeindegesang die Besonderheit<br />
dieser einen <strong>St</strong>unde in der<br />
Woche, in der man nicht arbeiten<br />
oder lernen muss, noch hervorhebt.<br />
Mich hat das besonders<br />
in Italien immer gewundert, weil<br />
dort so viel schöne Musik komponiert<br />
wurde und viele berühmte<br />
Sänger von dort herkommen.<br />
In diesem Sommer, nach meinem<br />
Abitur, fahre ich nicht ins<br />
Ausland, sondern nur in den hohen<br />
Norden, nach Hamburg. Es<br />
ist die Heimat meiner Mutter<br />
und natürlich war ich schon oft<br />
dort, doch dieses Mal wollen wir<br />
uns etwas mehr Zeit nehmen.<br />
Mal sehen, wie man so in der<br />
Diaspora singt…<br />
Katharina Nordhofen<br />
Katholisches Pfarramt <strong>Windecken</strong><br />
Postanschrift:<br />
Telefon: 06187/22690<br />
Lindenstr. 1, 61130 Nidderau<br />
Fax: 06187/290250<br />
Email:<br />
st.maria-windecken@t-online.de<br />
Internetseite:<br />
www.st-maria-windecken.de<br />
Pfarrer:<br />
Jürgen Heldmann<br />
Sprechstunden:<br />
nach Vereinbarung<br />
Gemeindereferentin: Bianca Bastian; Telefon: 06187/9026399<br />
bianca.bastian@pastoral.bistum-fulda.de<br />
Pfarrsekretärin:<br />
Corinna Schütz<br />
Öffnungszeiten des Pfarrbüros: dienstags, donnerstags und freitags 08.00 - 12.00 Uhr