Download - Stadt und Land
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neues berliner aus bezirke tempelhof<br />
PippiPodolski – Kunstvolle Helden<br />
Neuköllner Kinder zeigen ihre Talente<br />
„Die Natur gibt einem Menschen seine<br />
Fähigkeiten, <strong>und</strong> das Glück bringt sie zur<br />
Wirkung.“ Dieses Zitat von Rochefoucauld<br />
ist das Motto des inzwischen mehrfach<br />
ausgezeichneten Projektes „Neuköllner<br />
Talente“ der Bürgerstiftung Neukölln.<br />
Glück haben in diesem Fall die Kinder, die<br />
einen der inzwischen 130 ehrenamtlichen<br />
Paten haben, die ihnen neue Perspektiven<br />
eröffnen <strong>und</strong> ihre Talente fördern. Aufgabe<br />
der Paten ist es, den Acht- bis Zwölfjährigen<br />
die Chance zum Entdecken ihrer Interessen<br />
<strong>und</strong> Begabungen zu geben. Sie<br />
bieten den Kindern Zugang zu kulturellen<br />
Angeboten, erk<strong>und</strong>en mit ihnen die <strong>Stadt</strong><br />
<strong>und</strong> erweitern so ihren individuellen Horizont.<br />
Viele der geförderten Kinder haben<br />
mit ihren Paten neue Interessen entdeckt<br />
– von Astronomie, Klavier spielen, Technik,<br />
Sport bis zum Nähen <strong>und</strong> Kochen.<br />
Aleyna mit Patin Sahra Murrenhoff. Beide drehten ein<br />
Video zum Song „Endlich Helden“ des Rappers Fard.<br />
Vier der betreuten Mädchen, Hüsna, Ilayda,<br />
Duygu <strong>und</strong> Aleyna, haben sich gemeinsam<br />
mit ihren Patinnen mit dem Thema<br />
„Helden“ beschäftigt. Dabei entstanden<br />
mit viel Durchhaltevermögen <strong>und</strong> Vertrauen<br />
in die eigenen Fähigkeiten ganz<br />
unterschiedliche Arbeiten, von der Kurzgeschichte<br />
bis zum Heldenkostüm. Unter<br />
dem Motto „PippiPodolski“ wurden sie<br />
kürzlich in einer Ausstellung in der Galerie<br />
im Körnerpark gezeigt. Insbesondere das<br />
Beispiel der 12-jährigen Duygu zeigt die<br />
Nachhaltigkeit des Talente-Projektes. Duygus<br />
eigentliche Patenschaft ist bereits seit<br />
einiger Zeit beendet. Trotzdem pflegt sie<br />
einen engen Kontakt zu den „Neuköllner<br />
Talenten“. Bei ihrer Arbeit an der Geschichte<br />
für „PippiPodolski“ wurde sie von<br />
der Autorin Erica Fischer unterstützt.<br />
Duygu <strong>und</strong> Projektpatin Erica Fischer, mit der<br />
sie eine Kurzgeschichte schrieb.<br />
Schon seit geraumer Zeit verfasst sie nun<br />
als Kinderreporterin Artikel für die Kinderseite<br />
des „Tagesspiegel“.<br />
Aber nicht nur für die Kinder, auch für die<br />
Paten selbst ist das Projekt eine große Bereicherung.<br />
Ca. 85 Prozent von ihnen haben<br />
einen akademischen Hintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> sind<br />
zwischen 20 <strong>und</strong> 30 Jahre alt. Sie erleben<br />
einen Perspektivwechsel, sowohl gesellschaftlich<br />
als auch generativ, <strong>und</strong> erhalten<br />
Einblicke in ihnen fremde Milieus. Häufig<br />
erleben sie einen Lernprozess auf Gegenseitigkeit.<br />
Nicht zu vergessen die Eltern der<br />
Kinder, die eine fremde Person in ihre Familie<br />
aufnehmen. Durch viele positive Rückmeldungen<br />
bestärkt, werden sie künftig<br />
stärker in das Talente-Projekt einbezogen<br />
werden.<br />
Die STADT UND LAND gehört zu den<br />
wichtigsten Förderern der „Neuköllner Talente“,<br />
denn Chancengleichheit <strong>und</strong> ein<br />
respektvolles Miteinander gehören zu den<br />
Voraussetzungen für ein friedliches Zusammenleben.<br />
Ilayda vor ihrer Collage „Heldenverwandlung“, die mit Patin Mira Höschler entstand.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.neukoellner-talente.de<br />
6 STADT UND LAND Journal Nr. 39 • Dezember 2012