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Predigt am Sonntag, 15.3. 2009 – Lukas 9, 57-62 Okuli – „Meine ...

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„Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber<br />

der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege“.<br />

Jesus sagt nicht: „Wenn du mir nachfolgst, wird es dir todsicher auch so gehen:<br />

schlimmer als den Füchsen auf dem Feld und den Vögeln unter dem Himmel“.<br />

Aber er sagt: „Mir geht es so. Ich habe nichts, wo ich mein Haupt hinlege“.<br />

Und war es nicht so? Sein Haupt wurde bald angespuckt, auf sein Haupt wurde bald<br />

eine Dornenkrone gepresst; und sein Haupt hat sich bald beim letzten Atemzug <strong>am</strong><br />

Kreuz tot nach unten geneigt. Das Kreuz war der Ort, wo er sein Haupt „hinlegte“. Jesus<br />

<strong>–</strong> heimatlos in dieser Welt, verachtet, verhöhnt, ausgestoßen, hingerichtet.<br />

Jesus sagt: „Überleg´s dir gut! Willst du einen solchen Meister, einen solchen Herrn,<br />

einen solchen Retter haben?“ Und: „Bist du im äußersten Fall bereit, um meinetwillen<br />

Ähnliches zu erdulden?“<br />

An einer anderen Stelle sagt Jesus mal: „Der Jünger steht nicht über dem Meister und<br />

der Knecht nicht über seinem Herrn“ (Mt.10, 24). Jesus weist diesen Theologen nicht ab,<br />

aber er ist auch kein Rattenfänger. Der Volksmund sagt: „Mit Speck fängt man Mäuse“.<br />

Aber hier ist kein Speck! Da ist absolut reiner Wein, den Jesus ausschenkt! Jesus sagt:<br />

„So ist es. Überleg’s dir gut! Bist du bereit, die Schmach deines Meisters in dieser Welt<br />

mit zu erleiden?“<br />

Eins ist klar: Jesus hat sich wegen uns aufs Kreuz legen lassen. Er hat sein Haupt für<br />

uns tot vom Kreuz herabgeneigt, d<strong>am</strong>it wir Vergebung unserer Schuld und Frieden mit<br />

Gott haben können.<br />

Aber das muss klar sein: Viele Menschen verspotten mich und so kann´s dir auch<br />

gehen. Weisen mich ab <strong>–</strong> so kann´s dir auch gehen. Bis ins Letzte.<br />

Der zweite Mann war in den Startlöchern. Jesus scheint es ihm an der Nasenspitze<br />

angesehen zu haben, vielleicht aber auch an seinen Trost suchenden Augen.<br />

Diesmal spricht er ihn selber an: „Komm, folge mir nach!“ Und alles aus diesem<br />

Menschen schreit: „Ja!“ Kein Nein, keine Einschränkung, kein Aber!<br />

Aber ein (griechisch) „proton“ <strong>–</strong> ein „zuvor“.<br />

„Herr, erlaube mir, dass ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe“.<br />

„Aber klar, herzliches Beileid, guter Freund, erfülle deine Sohnespflichten und lass dir<br />

Zeit. Du brauchst Zeit für den Abschied, Zeit für die Trauer“.<br />

Wir täuschen uns! So redet Jesus nicht. Er spricht: „Lass die Toten ihre Toten<br />

begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes“.<br />

Wenn sie jetzt absolut nicht mitkönnen <strong>–</strong> ich kann´s verstehen. Ich hab vor 2 Jahren<br />

nicht nur meinen Vater beerdigt, sondern in den Wochen davor hab ich hier in der<br />

Gemeinde auch so manches schleifen lassen.<br />

Und der Mann steht vielleicht noch unter Schock, weil der Vater gestorben ist. Und<br />

Jesus haut jetzt mitten in die Trauer und die Betroffenheit und sagt: „Es gibt für dich<br />

jetzt nur eine Priorität: die des Reiches Gottes.“

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