Download - Brandenburg an der Havel
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havelregion<br />
Genau dieser Naturreichtum in unmittelbarer Nähe einer<br />
Großstadt hatte Mitte <strong>der</strong> Neunzigerjahre den erfahrenen Tierfilmer<br />
Heinz Sielm<strong>an</strong>n so stark begeistert, dass er diese Oase<br />
unbedingt erhalten wollte. „So etwas gibt es kein zweites Mal<br />
in Europa“, meinte <strong>der</strong> 2006 verstorbene Sielm<strong>an</strong>n damals. „Alles<br />
grün, so weit das Auge reicht, und nur einen Katzensprung<br />
von Berlin entfernt.“<br />
Die von ihm begründete Stiftung erwarb 2004 schließlich<br />
die ersten 3.450 Hektar <strong>der</strong> Heide. Heute gehören ihr insgesamt<br />
3.750 Hektar, was <strong>der</strong> Größe von rund 5.500 Fußballfel<strong>der</strong>n<br />
entspricht.<br />
55 Kilometer l<strong>an</strong>ge W<strong>an</strong><strong>der</strong>wege<br />
Erst nach <strong>der</strong> Munitionsberäumung konnten schrittweise einzelne<br />
W<strong>an</strong><strong>der</strong>wege geöffnet werden. Heute umfasst das g<strong>an</strong>ze<br />
Netz rund 55 Kilometer. Nicht alle besitzen eine feste Oberfläche.<br />
Oft müssen sich die W<strong>an</strong><strong>der</strong>er durch hohen S<strong>an</strong>d bewegen.<br />
Radfahrer haben es teilweise noch schwerer. Da empfehlen<br />
sich robuste Mountainbikes o<strong>der</strong> Rä<strong>der</strong> mit Elektro<strong>an</strong>trieb.<br />
Damit lässt sich auch gut <strong>der</strong> Weg bis zu dem 2011 auf dem<br />
Finkenberg eröffneten Aussichtsturm zurücklegen. Er entst<strong>an</strong>d<br />
auf dem Fundament eines 1936 gebauten Bunkers, aus dem Militärs<br />
einst die Treffgenauigkeit <strong>der</strong> Artilleriegeschosse überprüft<br />
hatten. Inzwischen haben sich Fle<strong>der</strong>mäuse das unterirdische<br />
Revier erobert.<br />
Der Turm selbst trägt in 13 Metern Höhe eine Plattform, von<br />
<strong>der</strong> sich <strong>der</strong> südwestliche Berliner Stadtr<strong>an</strong>d ausgezeichnet<br />
beobachten lässt. Da tauchen in <strong>der</strong> Silhouette die einstige Abhörstation<br />
auf dem Teufelsberg, das Hochhaus „Steglitzer Kreisel“,<br />
<strong>der</strong> Grunewaldturm, die Hochhäuser in Sp<strong>an</strong>dau o<strong>der</strong> das<br />
Heizkraftwerk in Ruhleben auf. Natürlich fällt <strong>der</strong> Blick auch<br />
auf den Fernsehturm, während in <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en Richtung Fahrl<strong>an</strong>d<br />
und Wer<strong>der</strong> sowie Falkensee und Dallgow-Döberitz liegen.<br />
Ab und zu lassen sich auch Wisente erkennen, die aus<br />
Sicherheitsgründen hinter einem 21 Kilometer l<strong>an</strong>gen Zaun leben.<br />
Auf jeden Fall empfiehlt sich die Mitnahme eines Fernglases.<br />
Der Besuch des Aussichtsturmes setzt aber eine gewisse<br />
Kondition voraus. Immerhin etwas mehr als fünf Kilometer<br />
misst die Dist<strong>an</strong>z vom Parkplatz <strong>an</strong> <strong>der</strong> Bundesstraße 2 bei<br />
Groß Glienicke. Wer in Elstal beginnt, ist auf <strong>der</strong> doppelten Dist<strong>an</strong>z<br />
unterwegs. Da sollten sich schon eine kleine Stärkung<br />
und eine Wasserflasche im Rucksack befinden, zumal noch <strong>an</strong><br />
den Rückweg gedacht werden muss.<br />
G<strong>an</strong>z nah kommen die Besucher den Wisenten, Wildpferden<br />
und Hirschen auf jeden Fall im 36 Hektar großen Schaugehege.<br />
Zu den Fütterungszeiten zwischen 10.30 und 11 Uhr holen sich<br />
die Tiere gern ihre Möhren und Kartoffeln ab.<br />
von Matthias Berger<br />
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