Vorbildliches Engagement Gerd Vogt leitet Karl Kuhl an und begleitet ihn als ehrenamtlicher „Pate“. Bürger aus dem blauen Ländchen setzen sich für Bewohner aus dem Wohnprojekt in Nastätten ein. Ein wertvoller Beitrag für Menschen mit Behinderung und die <strong>Stiftung</strong> <strong>Scheuern</strong>. von Beate Kretschmann und Simone Rentner-Handwerkertrupp packt in Knochenhauer der Nachbarschaft an und Karl Kuhl ist mit von der Partie In Rheinland-Pfalz gibt es eine Million Auch im Alter kann man viel bewegen, Menschen, die sich ehrenamtlich anderen Menschen zuwenden, das Ge- Er ist mit einem Handwerker-Trupp in das denkt sich der Rentner Gerd Vogt. meinwohl erhalten, einen Beitrag im Miehlen unterwegs. Diese Rentnergruppe hilft Menschen in der Nach- Sport leisten, für die Gesundheit Sorge trage, die Kultur fördern oder sich für barschaft und trägt dazu bei, den Ort Umwelt- und Tierschutz einsetzen. Und in Schuss zu halten. Zu dieser regen damit ist die Aufzählung der aktiven Gemeinschaft gehört auch Karl Kuhl. Mitmach-Möglichkeiten noch lange Das ist möglich, weil ihn Gerd Vogt nicht vollständig. Wie eine lebendige regelmäßig zuhause abholt. Gemeinsam ziehen die beiden los, um bei- Gesellschaft aussehen kann, in der Menschen mit und ohne Behinderung spielsweise Grünanlagen zu pflegen gemeinsam aktiv sind, zeigen beispielsweise Bürger aus den Ortsgemeinden Menschen in der Wohnung oder rund oder Reparaturen bei hilfsbedürftigen Nastätten und Miehlen. ums Haus zu erledigen, die sie sich Für Gerd Vogt, Detlef Schurwanz, sonst nicht leisten können. Dafür verdienen beide ein dickes Dankeschön! René Ackermann und Wilfried Burdinski ist eine Gesellschaft ohne Ehrenamt Die Einbindung in den Handwerkertrupp ist für Karl Kuhl von doppelter undenkbar und unverzichtbar. Mit dieser positiven Lebenseinstellung machen sie sich für die Integration von beschaft wird er selbst zum Ehrenamtler. Bedeutung, denn in dieser Gemeinhinderten Menschen in ihren Heimatgemeinden stark, damit zusammen- Fähigkeiten gut einbringen. Er packt an und kann sich mit seinen wachsen kann, was für sie zusammen gehört. So stellen sich die vier Männer Jeden Sonntag zum Gottesdienst in den Dienst der Gemeinschaft und Karl Kuhl und Peter Kaupinis genießen sind viele Stunden ehrenamtlich im die gute Gemeinschaft in ihrer Nachbarschaft. Sie fühlen sich in Nastätten Einsatz. Davon profitieren auch die Bewohner Peter Kaupinis und Karl Kuhl wohl. Dass das soziale Miteinander aus dem Wohnprojekt der <strong>Stiftung</strong> rund um das Wohnprojekt so gut funktioniert, ist auch ein Verdienst von <strong>Scheuern</strong> in Nastätten. den Ehrenamtlichen Detlef Schurwanz und René Ackermann. Jeden Sonntag holen die beiden Männer die Bewohner Karl Kuhl und Peter Kaupinis zum Gottesdienst nach Miehlen ab und bringen sie wieder nach Hause. Dadurch ermöglichen sie ihnen Kontakte zu anderen Menschen in der Gemeinde. Damit wird für Karl Kuhl und Peter Kaupinis aus dieser Mitfahrgelegenheit noch viel mehr: Durch die Teilhabe am sozialen kirchlichen Leben entstehen Freundschaften. Mit Musik geht vieles leichter Musik ist ein Schlüssel für ein gutes Miteinander. Das ist eine Philosophie von Markus Ziegler, Leiter des Ev. Kirchenchores in Nastätten. Unermüdlich probt er mit den Chormitgliedern bis der Gesang stimmig ist und alles sitzt. Inmitten der Sängerrunde sitzt Karl Kuhl, der ebenfalls Chormitglied ist. Chorprobe. Der gute Ton macht die Musik. Das gilt nicht nur für den Gesang, sondern auch für das Miteinander der Menschen. Im Ev. Kirchenchor von Nastätten eine Selbstverständlichkeit. Gemeinsam mit Detlef Schurwanz fahren die Bewohner zum Gottesdienst. Jeden Montagabend geht er zur Probe Zu guter Letzt – Wilfried Burdinski, des Ev. Kirchenchores in Nastätten. Hier Organisator und Schirmherr hat er seinen Platz gefunden, fühlt sich „Es sind die christlichen Werte aus unserem Glauben zu Gott, auf deren Basis angenommen und damit das so bleibt, kümmern sich alle um ihn. Insbesondere Chorleiter Ziegler ist es eine Herzenskommen heißen.“ Wilfried Burdinski ist wir Karl Kuhl in unserer Gemeinde willangelegenheit, dass Karl Kuhl regelmäßig teilnehmen kann. Darum ruft er Blick, was sich in seiner Heimat-Gemein- ein echter Organisator. Er hat alles im auch immer an und erinnert ihn an die de abspielt. „Mit unserer Männerrunde Abende. Wenn Karl Kuhl trotzdem mal möchten wir das ‚Wir‘ der Männer in nicht da ist, dann vermissen ihn die anderenlich willkommen“, so Burdinski der Gemeinde fördern. Karl ist da herz- weiter. Das Telefon klingelt, Burdinski ist am Apparat. Karl Kuhl freut sich von ihm zu hören, denn er hat wieder Neuigkeiten. Er sagt ihm, was in der so genannten „Männerrunde“ der Kirchengemeinde los ist und lädt ihn ein. Mit Burdinskis Hilfe trägt Kuhl für ihn wichtige Termine in seinen Kalender ein. Kuhl fühlt sich so bestens informiert. Auch das ist eine Form von Ehrenamt, durch die letztlich Hilfe zur Selbsthilfe möglich wird. Mit diesem Wissen rund um anstehende Aktivitäten in der Kirchenund der Ortsgemeinde kann sich Kuhl selbst auf den Weg machen. Kontakt Haben Sie Lust sich zu engagieren? Einfach anrufen und sich informieren: Nina Hillen T. 02604 979-174 n.hillen@stiftung-scheuern.de 6 2012 | Ausgabe 23 2012 | Ausgabe 23 7