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Wirtschaftsraum....

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IHK intern<br />

TTIP: Große Chance für<br />

heimische Wirtschaft<br />

Der IHK-Ausschuss diskutierte unter der Leitung von Dr. Matthias Häberle (r.) und IHK-Geschäftsführer Andreas Kunz (l.) das geplante<br />

Freihandelsabkommen Europas mit den USA namens TTIP. Andreas L. J. Povel von der amerikanischen Handelskammer (2.v.l.)<br />

und Freya Lemcke (2.v.r.), Expertin für Handelspolitik beim DIHK in Brüssel, führten in das Thema sachkundig ein.<br />

Das transatlantische Freihandels -<br />

abkommen, die sogenannte<br />

„Trans atlantic Trade and Invest -<br />

ment Partnership“ (TTIP), findet in der<br />

Region viele Befürworter, aber auch Be den -<br />

kenträger. Der Ausschuss „Interna tional“<br />

der IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern<br />

befasste sich am 26. Mai intensiv mit TTIP.<br />

Er sprach sich nach einer längeren Aus -<br />

sprache mit sehr deutlicher Mehrheit für<br />

einen möglichst baldigen Abschluss der<br />

Verhandlungen aus. Der Ausschuss vor -<br />

sitzende Dr. Matthias Häberle fasste<br />

das Diskussionsergebnis prägnant zu -<br />

sammen: „Die Chancen übertreffen<br />

bei weitem die Risiken. Das ist ein klarer<br />

Verhandlungsauftrag“.<br />

Laut Mehrheitsmeinung im Ausschuss<br />

ist jetzt der richtige Zeitpunkt für das<br />

ins Auge gefasste Freihandelsabkommen<br />

mit den USA gekommen. Nicht nur kleine<br />

und mittelgroße Unternehmen im Main-<br />

Kinzig-Kreis werden von TTIP profitieren.<br />

Auch für die Verbraucher ergeben sich<br />

viele Vorteile. Die Ängste der Bürger auf<br />

beiden Seiten des Atlantiks sind verständlich,<br />

aber nicht begründet. Wirklich nütz -<br />

liche Änderungen wie TTIP kennen viele<br />

Gewinner. Für die wenigen, theoretisch<br />

möglichen Verlierer ergeben sich zudem<br />

viele Chancen, schon sehr bald ebenfalls<br />

zu den Gewinnern zu gehören.<br />

Im Zuge der Ausschuss-Sitzung hatten<br />

der „Generalmanager der Amercian<br />

Cham ber of Commerce“ Andreas L. J. Povel<br />

und Freya Lemcke, Referatsleiterin<br />

Handels politik des DIHK in Brüssel, die<br />

Chancen und Risiken des Freihandels -<br />

abkommens sachkundig beleuchtet. Für<br />

Povel, der als Generalsekretär des amerikanischen<br />

IHK die amerikanische Sicht<br />

bestens kennt, sind die „gemeinsamen<br />

Werte“ entscheidend. Nur wenn beide<br />

Parteien auf dieser Grundlage das Frei -<br />

handelsabkommen aushandeln, kann der<br />

Vertrag die in ihn gesetzten Hoffnungen<br />

erfüllen. Auch in den USA würden die<br />

Verbraucher-Risiken von TTIP nicht ausgeblendet.<br />

So werde in den US-Medien der<br />

vor einigen Jahren in Europa grassierende<br />

„Rinderwahnsinn“ als Gefahr für die<br />

Gesundheit der Bürger ausgemacht.<br />

Meinungsmache von Interessengruppen<br />

gegen den Freihandel gibt es nicht nur<br />

in den USA – die heraufbeschworenen<br />

Gefahren der amerikanischen Chorhühn -<br />

chen für die Gesundheit der Europäer<br />

sind ein typisches Beispiel vom alten<br />

Kontinent. Es sei „kein Wunder, dass mit<br />

den Ängsten der Verbraucher gespielt<br />

werde“, entlarvte DIHK-Mitarbeiterin<br />

Lemcke die durchsichtigen PR-Tricks.<br />

Lemcke wies ferner darauf hin, dass „aus<br />

deutscher Sicht vor allem die kleinen und<br />

mittleren Unternehmen im Mittelpunkt<br />

der Verhandlungen stehen“. Gerade diese<br />

Firmen würden profitieren, weil der<br />

Verwaltungsaufwand sinkt – zum<br />

Beispiel bei Zoll und Zertifizie rungs -<br />

vorschriften. Auch technische Standards<br />

könnten in einem transatlantischen<br />

Handelsraum künftig vereinheitlicht<br />

werden, zum großen Vorteil für kleinere<br />

und flexiblere Lieferanten.<br />

„Alle seriösen Schätzungen“, so beide<br />

Referenten übereinstimmend, „gehen<br />

von rund einer Million zusätzlicher<br />

Arbeits plätze dies- und jenseits des<br />

Atlantiks aus.“ Außerdem könne TTIP<br />

die wachsende Marktmarkt der<br />

Chinesen eindämmen. w<br />

34 | <strong>Wirtschaftsraum</strong> | Hanau-Kinzigtal | Juli & August 2014

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