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Gemeindebrief März 2009 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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Jesus Christus, dem Licht der Welt, in die<br />

Welt gekommen, auch dort hinein, wo<br />

es finster ist: „Er war das wahre Licht,<br />

das jeden Menschen erleuchtet bei seinem<br />

Kommen in die Welt.“ Doch leider<br />

wurde und wird der Lebensspender von<br />

vielen nicht angenommen: „Und das<br />

Licht scheint in der Finsternis, und die<br />

Finsternis hat es nicht erfasst“.<br />

Im Vergleich zwischen den synoptischen<br />

Evangelien und dem Johannesevangelium<br />

sind interessante Unterschiede zu<br />

entdecken:<br />

- Die Synoptiker beginnen ihr Evangelium<br />

mit dem irdischen Leben Jesu. Nur Joh.<br />

beginnt mit der göttlichen Herkunft Jesu.<br />

- Joh. enthält zahlreiche Reden Jesu, in<br />

denen er sich selbst zum Thema macht:<br />

sein Verhältnis zu Gott, sein Auftrag, seine<br />

Vollmacht: „Ich bin vom Vater ausgegangen<br />

und in die Welt gekommen. Ich<br />

verlasse die Welt wieder und gehe zum<br />

Vater.“ (Joh 16,28). Bei Mt, Mk und Lk<br />

lesen wir dagegen kurze Einzelsprüche<br />

und Gleichnisse Jesu, in denen er vom<br />

Reich Gottes spricht.<br />

- Joh. 13 bis 17 fehlt in den synoptischen<br />

Evangelien. Dort wird berichtet, dass<br />

Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht<br />

und es ist die Rede von einem Jünger,<br />

der Jesus besonders nahe stand. Außerdem<br />

verkündet Jesus seinen Jüngern<br />

das „neue Gebot“ der Bruderliebe. Von<br />

der Nächsten- und Feindesliebe ist nicht<br />

die Rede, denn Joh. konzentriert sich in<br />

seiner Ethik auf den innergemeindlichen<br />

Bereich.<br />

- Joh. 14 bis 16 enthält Abschiedsreden,<br />

in denen Jesus vom Paraklet, dem Heiligen<br />

Geist spricht. Dieser wird die Jünger<br />

alles lehren und an alles erinnern, was<br />

Jesus ihnen gesagt hat und sie darüber<br />

hinwegtrösten, dass er nicht mehr so<br />

greifbar unter ihnen ist.<br />

- Auffallend ist auch die dualistische<br />

Sprache im Joh.: Es gibt ein Leben entweder<br />

im Licht oder in der Finsternis,<br />

entweder in der Wahrheit oder in der<br />

Lüge, entweder in Freiheit oder Knechtschaft.<br />

- Im Joh. hat Jesus den Rang, den er in<br />

den synoptischen Evangelien erst nach<br />

der Auferstehung hat: „Ich und der Vater<br />

sind eins.“ (Joh 10,30)<br />

- Im Joh. ruft Jesus an vielen Stellen dazu<br />

auf, an ihn zu glauben, um das Leben zu<br />

bekommen. Das ist in einem jüdischen<br />

Kontext nur denkbar, weil die Menschen<br />

erfahren haben, dass Jesus auferstanden<br />

ist; denn glauben kann man nur an<br />

Gott, nicht an einen Menschen. Durch<br />

die Erfahrung der Auferstehung Jesu<br />

haben manche Juden Jesus aber in der<br />

Nähe Gottes gesehen und an ihn geglaubt<br />

und sich der johanneischen Gemeinde<br />

angeschlossen.<br />

Aus all diesen Beobachtungen lässt<br />

sich folgern: Das Johannesevangelium<br />

möchte nicht den geschichtlichen Jesus<br />

vorstellen, sondern den auferstandenen<br />

Jesus Christus, den sie in ihrer Gemeinde<br />

als gegenwärtig erfahren durch den Heiligen<br />

Geist.

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