Gemeindebrief März 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...
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<strong>Gemeindebrief</strong><br />
<strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Unsere Kirche - Ort für die Schwachen?<br />
- Ort für die Starken?
Termine<br />
1. April<br />
10 Uhr<br />
Erhartskirche<br />
4. April<br />
19.00 Uhr<br />
Erhartskirche<br />
5. April<br />
18.30 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
6. April<br />
10 Uhr<br />
Erhartskirche<br />
8. April<br />
5.30 Uhr Erhartskirche<br />
8.00 Uhr Friedhof<br />
10.00 Uhr Erhartskirche<br />
9. April<br />
10 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
13. Mai<br />
10 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
20. Mai<br />
10 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
27. Mai<br />
10 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
28. Mai<br />
10 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
24. Juni<br />
10 Uhr<br />
Gemeindehaus<br />
Musikalischer Gottesdienst zum Palmsonntag<br />
Im Ensemble „La Banda cord e vento“ haben sich Preisträger<br />
internationaler Musikwettbewerbe zusammengetan. Sie<br />
spielen auf historischen Instrumenten Musik der Bach-Zeit.<br />
Taizè - Andacht<br />
mit dem Kirchenchor<br />
Abendmahl an den Tischen<br />
mit der Kinderkirche<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
Osternachtfeier<br />
Ökumenische Auferstehungsfeier<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
Gottesdienst<br />
für kleine und große Leute<br />
Einführung der neuen Konfirmandinnen und<br />
Konfirmanden<br />
Gottesdienst<br />
mit Informationen zum Missionsprojekt<br />
Abendmahlsgottesdienst<br />
zum Pfingstfest<br />
Familiengottesdienst<br />
zum Pfingstfest<br />
Gottesdienst<br />
mit dem Akkordeonorchester Hohenacker<br />
Die Erhartskirche wird voraussichtlich vom 7. Mai bis Weihnachten <strong>2012</strong> wegen<br />
der Innenrenovierung geschlossen sein.<br />
Die Sonn- und Feiertagsgottesdienste finden im Gemeindehaus statt.<br />
Taufen und Trauungen nach Absprache entweder auch im Gemeindehaus oder in<br />
einer der Kirchen in den Nachbarorten.
Schwach? Stark!<br />
Andacht von Pfarrer Ulrich Ziegler<br />
Irgendwie klingt die Jahreslosung doch<br />
merkwürdig: Jesus Christus spricht:<br />
„Meine Kraft ist in den Schwachen<br />
mächtig“.<br />
Wenn man sich das konkret vorstellt<br />
- müsste man dann nicht in der Kirche<br />
besonders viele Schwache treffen?<br />
Menschen die ihre Leistung nicht bringen,<br />
die sich nichts zutrauen? Und das<br />
wäre dann eine Auszeichnung? Was<br />
soll an Schwachen stark sein?<br />
Vom Apostel Paulus, von dem diese<br />
Worte ja stammen, kann freilich<br />
niemand behaupten, er hätte nichts<br />
geleistet oder kein Selbstbewusstsein.<br />
Er hat nach unseren Maßstäben sogar<br />
ungeheuer viel geleistet. Zum Beispiel<br />
hat er auf seinen Reisen viele Gemeinden<br />
gegründet , wie sie auf der Innenseite<br />
vieler Bibeln eingezeichnet sind.<br />
Vorzuweisen hat er schon viel.<br />
Trotzdem sagt Paulus: Ich habe gepflanzt,<br />
Apollos hat begossen; aber<br />
Gott hat das Gedeihen gegeben. Aus<br />
Bescheidenheit? Ich denke, es ist mehr.<br />
Paulus sagt: meine Arbeit ist nicht alles.<br />
Da waren andere genauso wichtig.<br />
Vor allem aber: Gott hat mein Tun<br />
gesegnet. Paulus weiß um die Quellen<br />
seiner Kraft. Und er bezieht seinen<br />
Selbstwert nicht nur aus dem, was er<br />
kann und was ihm gelingt.<br />
Paulus weiß aber auch aus eigener<br />
Erfahrung, wie es sich anfühlt schwach<br />
zu sein, nicht so zu können wie man<br />
gerne möchte. Immer wieder hat ihm<br />
seine Gesundheit schwer zu schaffen<br />
gemacht hat. Er ist körperlich und seelisch<br />
an seine Grenzen gekommen. So<br />
dass er von einem „Stachel im Fleisch“<br />
bei sich sprach. Doch auch in diesen<br />
Zeiten, gerade in diesen Situationen<br />
hat ihm der Glaube Kraft gegeben.<br />
Der Gekreuzigte mag auf den ersten<br />
Blick schwach und ohnmächtig erscheinen.<br />
Doch der Osterglaube entdeckt,<br />
wie viel Kraft von ihm ausgeht.<br />
Denn es wird klar: Gott macht keinen<br />
Bogen um Krankheit und Tod. Der Gekreuzigte<br />
streckt seine Hand zu jedem<br />
aus, der an seine körperlichen und seelischen<br />
Grenzen kommt, und ist ihm<br />
nahe. Und: Gott identifiziert sich mit<br />
dem, der nach menschlichen Maßstäben<br />
gescheitert ist. Gott schenkt Jesus<br />
neues, unvergängliches Leben.<br />
Warum soll schwach - stark sein?<br />
Bei Paulus wird deutlich: Wo wir das<br />
Schwache anschauen können: die<br />
Krankheit im Alter, die Erschöpfung<br />
in den mittleren Jahren, die Schwäche<br />
im Kindesalter. Wo wir die Grenzen<br />
unserer Kraft und unserer Gesundheit<br />
zulassen können, ist das gerade kein<br />
Zeichen von Schwäche. Sondern das<br />
ist stark. Zu den eigenen Schwächen<br />
stehen fällt einem als Christ deshalb<br />
nicht leicht. Aber der Glaube gibt uns<br />
dazu Kraft.
Auf dem Weg<br />
zu einer diakonischen Gemeinde<br />
Ein Beitrag von Joachim Mergenthaler<br />
Es ist schon eine gute Tradition, dass sich<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong>rat einmal im Jahr<br />
Zeit für ein Arbeitswochenende nimmt.<br />
In diesem Jahr waren wir in der <strong>Evangelische</strong>n<br />
Tagungsstätte Löwenstein.<br />
Nach einer geistlichen Besinnung stand<br />
am Freitagabend zuerst einmal der Kostenplan<br />
für die Innenrenovierung unserer<br />
Erhartskirche mit Herrn Architekt Weccard<br />
auf der Tagesordnung. Danach ging<br />
es um den Haushaltsplan <strong>2012</strong>.<br />
Am Samstag kam der ehemalige Esslinger<br />
Dekan Klaus Scheffbuch zu uns. Er<br />
hat in Esslingen die Not der Menschen<br />
gesehen, und dort neben seinen sonstigen<br />
Aufgaben als Dekan eine beachtliche<br />
diakonische Arbeit aufgebaut.<br />
Zunächst beschäftigten wir uns mit dem<br />
Gleichnis vom „Barmherzigen Samariter“<br />
aus Lukas 10,25-37: Der Schriftgelehrte<br />
fragt Jesus: „Meister, was muss ich tun,<br />
dass ich das ewige Leben ererbe?“ Er<br />
vergeudet seine Zeit also nicht mit Unwichtigem,<br />
sondern fragt sich, was seinem<br />
Leben Sinn und Ziel gibt. Jesus gibt<br />
die Frage zurück: Du weißt es, denn es<br />
steht in der Bibel. Und tatsächlich weiß<br />
es der Schriftgelehrte: „Du sollst den<br />
Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem<br />
Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften<br />
und von ganzem Gemüt, und deinen<br />
Nächsten wie dich selbst.“ Das ewige<br />
Leben beginnt, wenn man das dreifache<br />
Gebot der Liebe lebt, wenn man sich für<br />
Gott öffnet, sich dem Nächsten zuwendet<br />
und sich selbst annimmt. Der Schriftgelehrte<br />
fragt: „Wer ist denn nun mein<br />
Nächster?“ Darauf antwortete Jesus mit<br />
einer Geschichte: Es war ein Mensch, der<br />
unter die Räuber fiel. Ein Priester kam<br />
vorbei, der Mensch hoffte auf Hilfe, aber<br />
der Priester ging vorüber. Desgleichen<br />
auch ein Tempeldiener. Der Samariter, einer<br />
von dem man es nicht erwartet hätte,<br />
sah ihn, hatte Mitleid, blieb stehen,<br />
goss Öl und Wein auf seine Wunden und<br />
verband ihn, hob ihn auf ein Tier,
achte ihn in eine Herberge, pflegte ihn<br />
und bezahlte für die weitere Versorgung.<br />
Jesus sagt: „So geh hin und tu desgleichen.“<br />
Wenn wir Not sehen, sollen wir<br />
nicht achtlos vorübergehen, sondern<br />
Menschen auf die Beine helfen, auch mit<br />
professioneller Hilfe. Die Nächsten, das<br />
sind zunächst unsere Familienangehörigen,<br />
aber auch diejenigen, die uns auf<br />
unserem Lebensweg begegnen und uns<br />
zu Nächsten werden. Ihnen zu helfen,<br />
wird unserem Leben Sinn und Ziel geben.<br />
Dietrich Bonhoeffer hat einmal gesagt:<br />
„Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere<br />
da ist.“<br />
Klaus Scheffbuch stellte uns Beispiele<br />
von Gemeinden vor, die an der Not ihrer<br />
Nächsten nicht mehr vorübergingen, sondern<br />
Menschen aufrichteten.<br />
Er nannte zum Beispiel:<br />
- Gemeinden verzichten darauf, Eintrittsgelder<br />
für hochwertige Konzerte und<br />
Bildungsveranstaltungen zu nehmen, um<br />
allen die Teilnahme zu ermöglichen.<br />
- Die Begleitung von Sterbenden, die sich<br />
zur Hospizarbeit entwickelt hat.<br />
- Die Begleitung von Trauernden durch<br />
Besuchsdienste und Trauergruppen.<br />
- Den Aufbau einer offenen Jugendarbeit<br />
in einem Gemeindehaus, zur Integration<br />
„schwieriger” Jugendlicher.<br />
- Den Aufbau der Sprachhilfe für Kinder<br />
und Erwachsene mit Migrationshintergrund.<br />
- Die Waldheimarbeit, bei der manchen<br />
Familien eine zweiwöchige kostenlose<br />
Ferienbetreuung ermöglicht wird.<br />
- Menschen mit psychischen Erkrankungen<br />
können (am Wochenende oder ganz)<br />
in Familien mit leben – begleitet von professioneller<br />
Hilfe.<br />
- Eine <strong>Kirchengemeinde</strong> hat Wohnungen<br />
angemietet, um sie Menschen in Notlagen<br />
anbieten zu können, zum Beispiel<br />
jungen Frauen, die schwanger werden<br />
und noch die Schule abschließen müssen;<br />
aber auch Obdachlosen, die von Sozialarbeitern<br />
des Vereins Heimstatt betreut<br />
und in ein normales Leben zurück geführt<br />
werden.<br />
- Gegenseitige Hilfe der Generationen:<br />
Jungseniorinnen treffen sich, um die<br />
Wäsche von jungen Familien zu flicken;<br />
sie helfen in Familien als eine Art „Leihoma”,<br />
bringen Zeit zum Spielen und<br />
Vorlesen mit oder bringen den Kindern<br />
handwerkliche Dinge bei. Jüngere erledigen<br />
für Menschen, die nicht mehr aus<br />
dem Haus kommen, Einkäufe und bringen<br />
sie zum Arzt.<br />
Man kann nie alle Not beseitigen, Jesus<br />
konnte auch nicht alle heilen. Aber:<br />
„Viele kleine Leute an vielen kleinen<br />
Orten können das Gesicht der Welt verändern.“<br />
Wir haben uns gefragt: Wo sind die<br />
„unter die Räuber geratenen Menschen“<br />
in Hohenacker? Was brauchen sie? Wie<br />
können wir helfen? Wer könnte mithelfen?<br />
Was brauchen die Ehrenamtlichen<br />
an Einführung und Begleitung?<br />
Dazu haben wir Arbeitsgruppen gebildet<br />
und uns später auf das weitere Vorgehen<br />
geeinigt.<br />
Wir alle sind begeistert über die Vision<br />
einer diakonischen Gemeinde, die uns<br />
Herr Scheffbuch vermittelt hat und zuversichtlich,<br />
dass wir mit Ihnen zusammen<br />
manches bewegen können.
An den Abenden genossen wir das gesellige<br />
Beisammensein und am Sonntag den<br />
lebhaften Gottesdienst mit den geistig<br />
behinderten Menschen in der nahe gelegenen<br />
<strong>Evangelische</strong>n Stiftung Lichtenstern.<br />
Das haben wir uns vorgenommen<br />
– und hoffen auf Ihre Hilfe:<br />
1.Abholdienste von den<br />
Pflegeheimen:<br />
Wir möchten den Bewohnern und Bewohnerinnen<br />
der beiden Pflegeheime<br />
ermöglichen, den Gottesdienst in der<br />
Erhartskirche und die Ruheständlernachmittage<br />
im Gemeindehaus zu besuchen.<br />
Dazu wollen wir ein Team aus Helferinnen<br />
und Helfern bilden.<br />
Wir suchen Freiwillige, die bereit sind,<br />
einmal im Monat Bewohner/innen aus<br />
den Pflegeheimen abzuholen, mit ihnen<br />
den Gottesdienst bzw. Ruheständlernachmittag<br />
zu besuchen und sie zurück<br />
zu bringen.<br />
Für das Pflegeheim Mitte brauchen wir<br />
pro Sonntag 2 Personen, die bereit sind,<br />
Menschen im Rollstuhl zu fahren. Ebenso<br />
für den monatlich stattfindenden Ruheständlernachmittag.<br />
Das Maier-Haus<br />
kann eine Mitarbeiterin aus dem Pflegeteam<br />
zur Verfügung stellen. Unser Bedarf<br />
an ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern<br />
kann sich – je nach Bewohnersituation<br />
- verändern.<br />
Wir bieten: Eine Einführung zum Umgang<br />
mit Rollstühlen, Gehwagen und<br />
Ein- und Ausstiegshilfen ins Auto und<br />
zwei Mal im Jahr ein Treffen mit Pfr.in<br />
Wöhrle-Ziegler zum Besprechen der Erfahrungen<br />
und Fragen. Vor allem aber<br />
bieten wir Ihnen eine sinnvolle Aufgabe.<br />
Denn was gibt es Schöneres, als etwas<br />
zu tun, wo man wirklich gebraucht wird<br />
und anderen eine Freude machen kann?<br />
Und manchen älteren Menschen fehlt<br />
etwas Entscheidendes, wenn sie an den<br />
Gottesdiensten nicht mehr teilnehmen<br />
können.<br />
Wir freuen uns auf Menschen, die in<br />
einem klar begrenzten Zeitumfang gerne<br />
zupacken und sich für andere einsetzen!<br />
Bitte melden Sie sich im Pfarramt, wenn<br />
Sie gerne mithelfen möchten,<br />
Tel.: 81405.<br />
2. Familien im Alltag unterstützen:<br />
- Könnte ein Bring-und Abholdienst vom<br />
Kindergarten und zurück Entlastung für<br />
Mütter mit Babys bringen? Mütter aus<br />
einer Straße könnten sich beispielsweise<br />
abwechseln, indem sie auf einem Weg<br />
mehrere Kinder nach Hause bringen.<br />
- Vielleicht gäbe es auch Menschen, die<br />
Zeit und Lust haben mit einer Familie<br />
Kontakt aufzunehmen und solche kleinen<br />
Aufgaben wie Abholdienste, Einkaufen,<br />
vielleicht auch ein paar Stunden<br />
Betreuung zu übernehmen, damit die<br />
Mutter in Ruhe etwas erledigen kann.<br />
Denn durch lebendige Beziehungen werden<br />
sicherlich beide Seiten bereichert.<br />
- Wir haben uns gefragt: Welche Unterstützung<br />
brauchen alleinerziehende<br />
Mütter und Väter und Eltern mit Kindern,<br />
die Verständigungsschwierigkeiten haben?<br />
Wie kann man Familien, die zurzeit<br />
Unterstützung bräuchten und Menschen,<br />
die gerne helfen, zusammenbringen?
3. Zusammenarbeit mit HASE<br />
(Hohenacker Agentur<br />
für soziales Engagement):<br />
Nicht nur Familien, auch ältere Menschen<br />
brauchen manchmal kleine Hilfen<br />
im Alltag: Jemanden, der sie zum Arzt<br />
bringt, ihnen vom Einkaufen etwas mitbringt,<br />
die Batterie an der Fernbedienung<br />
auswechselt. HASE hilft in solchen Fällen.<br />
Wir möchten eine mögliche Zusammenarbeit<br />
der <strong>Kirchengemeinde</strong> mit dem<br />
Krankenpflegeförderverein und HASE<br />
prüfen.<br />
4. Wohnraum in Hohenacker:<br />
Immer wieder kommen Familien und<br />
alleinstehende Menschen auf uns zu, mit<br />
der Bitte, ihnen bei der Wohnungssuche<br />
behilflich zu sein. Es sind Menschen, die<br />
gerne in Hohenacker leben, die sich in<br />
Vereinen oder unserer <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
engagieren und ihren Freundeskreis in<br />
Hohenacker haben. Menschen, die sich<br />
in unserer Gemeinde wohl fühlen und<br />
gerne hier bleiben würden.<br />
Doch ist der Mietwohnungsmarkt leergefegt,<br />
es gibt schlicht keine Wohnungsangebote<br />
für Mieter. Andererseits führen<br />
schlechte Erfahrungen mit Mietern und<br />
entsprechende Berichte in den Medien<br />
dazu, dass Wohnungen nicht mehr angeboten<br />
werden und jetzt leer stehen. Die<br />
Eigentümer nehmen oft in Kauf, alleine<br />
in einem großen Haus zu wohnen.Wer<br />
allein in einem Haus wohnt, fühlt sich<br />
manchmal auch einsam. Im Gegensatz<br />
hierzu zeigen die Konzepte der Mehrgenerationenhäuser,<br />
dass es für alle ein<br />
Gewinn sein kann, zusammen mit anderen<br />
„unter einem Dach“ zu leben: Gartenpflege,<br />
Kehrwoche, Räumpflicht und<br />
Kosten verteilen sich auf mehrere Schultern.<br />
Es ist jemand im Haus, wenn man<br />
Hilfe braucht. Gegenseitig geben und<br />
nehmen kann eine Bereicherung für alle<br />
Beteiligten sein. Die einen bekommen ein<br />
Zuhause, die anderen gewinnen Ansprache<br />
und bringen Leben in ihr Haus.<br />
Auf dem Weg zu einer diakonischen Gemeinde<br />
sehen wir es als unsere Aufgabe<br />
an, den Wohnungssuchenden zu helfen.<br />
Leider können wir als <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
keine Mietwohnungen zur Verfügung<br />
stellen. Was wir aber tun können ist, eine<br />
Brücke zwischen Wohnungssuchenden<br />
und Hausbesitzern zu bauen. Wie könnte<br />
das aussehen?<br />
Wir bieten an, bei Schwierigkeiten vermittelnd<br />
zur Seite zu stehen. Uns ist<br />
bewusst, dass das Zusammenleben in<br />
einem Haus Rücksicht und Einschränkungen<br />
auf beiden Seiten erfordert. Wenn<br />
man sich frühzeitig aussprechen kann,<br />
wird manches Missverständnis aus dem<br />
Weg geräumt. Oft sind die gegenseitigen<br />
Erwartungen nicht klar definiert und ein<br />
Gespräch mit einer unparteiischen Person<br />
könnte helfen.<br />
Wenn die Grenzen, Pflichten und Rechte<br />
klar definiert sind und von beiden Seiten<br />
akzeptiert werden, kann es für beide<br />
Seiten, Mieter und Vermieter, ein Gewinn<br />
sein, zusammen unter einem Dach<br />
zu wohnen.<br />
Sprechen Sie uns an, wenn Sie eine freie<br />
Wohnung in Ihrem Haus haben und sich<br />
nicht sicher sind, ob Sie das „Wagnis<br />
Vermietung“ auf sich nehmen möchten.<br />
Wir versuchen gerne, Ihnen bei Ihrer Entscheidung<br />
zu helfen.
Ökumenische Bibelwoche<br />
mit Prof. Siegfried Zimmer<br />
Ein Beitrag von Marion Kabsch<br />
Seit nunmehr fünf Jahren kommt Siegfried<br />
Zimmer zu uns nach Hohenacker<br />
und referiert zu ganz unterschiedlichen<br />
biblischen Themen. Es ist jedes Mal aufs<br />
Neue spannend, was er uns zu sagen<br />
hat.<br />
In diesem Jahr waren die Urgeschichten<br />
aus dem 1. Buch Mose das Thema.<br />
Der erste Abend trug die Überschrift:<br />
„Wir sind erschaffen, der Mensch als<br />
Geschöpf Gottes“. Der zweite Abend:<br />
„Unser Leben soll ein Garten sein, der<br />
Garten Eden als Sinnbild eines gesegneten<br />
Lebens“.<br />
Am dritten Abend ging es um die „Verführbarkeit<br />
des Menschen - Die Sache<br />
mit der Schlange“.<br />
In der gesamten Schöpfungsgeschichte<br />
wird deutlich, dass Gott ein sorgender<br />
Gott ist. Er setzt seine Kreaturen nicht<br />
einfach so in das Leben, sondern er<br />
bereitet Grundbedingungen, die Le-<br />
ben möglich machen. Die Menschen<br />
haben Bedürfnisse, die von Gott gesehen<br />
werden und er bemüht sich, ihnen<br />
gute Rahmenbedingungen für ihr Leben<br />
zu schaffen. Dafür pflanzt er einen Garten<br />
in dem sie leben können, Nahrung<br />
haben und nach Lust und Laune ihr Leben<br />
genießen dürfen. In diesem Garten<br />
steht aber auch ein Baum, von dem sie<br />
nach Gottes Gebot, nicht essen sollen.<br />
Jetzt kommt „die Sache mit der Schlange”<br />
ins Spiel. Diese wohl berühmteste<br />
Geschichte der Bibel, wird als stilistisches<br />
Meisterwerk gesehen.<br />
Zunächst räumte Prof. Zimmer mit einigen<br />
Vorurteilen auf. Mit der Schlange<br />
ist nicht der Teufel gemeint und Frauen<br />
(Eva) sind nicht die Verführerinnen der<br />
Männer (Adam).<br />
Von einem Teufel ist in den gesamten<br />
Urgeschichten der Thora nicht die Rede.<br />
In der Bibel werden die Tiere unterschieden<br />
in Tiere des Feldes und das Vieh.<br />
Mit dem Vieh sind die Haustiere gemeint<br />
und die Tiere des Feldes sind die wilden<br />
Tiere. Die Schlange ist ein wildes Tier.<br />
Sie gilt in der Geschichte, bis hin zu der<br />
orientalischen frühen Geschichte, als das<br />
klügste Tier und hat schon immer etwas<br />
Geheimnisvolles an sich. Sie hält sich<br />
immer im Verborgenen auf, sie schleicht,<br />
hat eine gespaltene Zunge und fühlt sich<br />
kalt an, sie häutet sich (verjüngen) und<br />
niemand weiß, wo sie wohnt. So wurde<br />
sie zum Symbol der Apotheker und<br />
Ärzte.<br />
Gottes erste Worte an Adam und Eva<br />
waren: „Ihr dürft in dem Garten von
allen Bäumen essen, nur von dem einen<br />
Baum mitten im Garten nicht“. Das<br />
bedeutet, Gott ist sehr großzügig zu<br />
den Menschen, er meint es sehr gut mit<br />
ihnen und gönnt ihnen alles. Er setzt der<br />
Freiheit jedoch eine Grenze und begründet<br />
diese.<br />
Die Schlange wiederum sät Misstrauen,<br />
indem sie den Satz herumdreht und<br />
sagt: „Hat Gott etwa gesagt, dass ihr<br />
davon nicht essen sollt?“ So haben die<br />
Menschen plötzlich das Gefühl, Gott<br />
wolle ihnen etwas vorenthalten und die<br />
menschliche Angst, zu kurz zu kommen,<br />
wird geschürt!<br />
Eva widerspricht anfangs noch, aber<br />
die giftige Bemerkung der Schlange<br />
wirkt, und so lassen sich Adam und Eva<br />
gleichermaßen von der ihnen entgegengebrachten<br />
List überrumpeln und essen<br />
von der Frucht des Baumes.<br />
Daraufhin nehmen sich Adam und Eva<br />
bewusst wahr und möchten wissen, was<br />
Gut und Böse ist. Gut ist alles, was dem<br />
Leben dient. Böse ist alles, was dem Leben<br />
und dem Menschen schadet. Gott<br />
hat über allem den gesamten Überblick.<br />
Wir Menschen sollen unser Tun erkennen<br />
und selbstkritisch überdenken.<br />
Die Sünde beginnt da, wo sich der<br />
Mensch kleinkarierte Vorstellungen von<br />
Gott macht, oder meint, er könnte alles<br />
viel besser als Gott.<br />
Wir bluffen, weil wir Angst davor haben,<br />
jemand könnte unsere Schwächen sehen<br />
und ausnutzen.
Essen für alle<br />
Ein Beitrag von Sonja Nefzer<br />
Drei- bis viermal im Jahr zieht ein feiner Duft<br />
vom evangelischen Gemeindehaus durch<br />
Hohenacker. Nämlich immer dann, wenn das<br />
Kochteam vom Essen für alle ein köstliches<br />
Mahl für alle zubereitet. Dieser Anlass wird<br />
immer beliebter. Sogar der Nikolaus hat letztes<br />
Mal den Braten gerochen und ist mit Süßigkeiten<br />
vorbei gekommen.
Bislang kommen neben Rentnerinnen<br />
und Rentnern auch Mütter<br />
aus den Krabbelgruppen und Kindergarteneltern<br />
mit ihren Kindern<br />
zum Essen für alle. Eingeladen ist<br />
aber jeder und jede. Nur anmelden<br />
sollten Sie sich vorher.<br />
Wir würden uns freuen, wenn<br />
sich zum nächsten Essen wieder<br />
viele alte und junge Menschen<br />
anmelden, sich von uns verwöhnen<br />
lassen und die Gesellschaft<br />
mit anderen genießen.<br />
Ihr Kochteam
OB Hesky zu Gast<br />
beim Ruheständlernachmittag<br />
Ein Beitrag von Vikar Raphael Fauth<br />
Am 31.1.<strong>2012</strong> war Waiblingens Oberbügermeister<br />
Andreas Hesky zu Gast beim<br />
Ruheständlernachmittag in Hohenacker.<br />
Aufgrund des kurzen Abstands zu seinem<br />
letzten Besuch bei der Weihnachtsfeier<br />
2011 gestand er den zahlreichen<br />
Gästen ein, dass er diese Regelmäßigkeit<br />
nicht ganz aufrecht halten könne. Ebenso<br />
könne er aufgrund der Finanzlage der<br />
Stadt erst wieder Ende des Jahres eine<br />
Flasche Wein an die SeniorInnen verschenken.<br />
Humorvoll war er so schon beim Thema<br />
des Nachmittags angekommen: „die Zukunft<br />
unserer Stadt Waiblingen mit ihren<br />
Ortschaften”. Hesky schilderte zunächst,<br />
welche Auswirkungen die weltweite Finanzkrise<br />
auf Waiblingen hatte und wie<br />
es um den aktuellen Haushalt bestellt ist.<br />
Dabei ging er auch auf verschiedene anstehende<br />
Projekte ein, beispielsweise die<br />
Umwandlung des Hohenacker Hartplatzes<br />
in einen Kunstrasenspielfeld. Beim<br />
Baugebiet Bäumlesäcker gab er Einblick<br />
in den Entscheidungsprozess und machte<br />
deutlich, wie begehrt Wohnen in Hohenacker<br />
ist, da die Bauplätze sehr schnell<br />
verkauft worden sind. Abschließend zeigte<br />
er anhand einer Karte, welche Standorte<br />
in Waiblingen für ein Windrad zur<br />
Stromerzeugung in Frage kommen. Seine<br />
Präsentation gab einen umfassenden<br />
Einblick in die Themen, die aktuell und in<br />
naher Zukunft für die Stadt Waiblingen<br />
und ihre Ortschaften auf der Tagesordnung<br />
stehen.<br />
Der Vortrag war eingebettet in den Ablauf<br />
eines üblichen Ruheständlernachmittags.<br />
Immer am letzten Dienstag im<br />
Monat treffen sich die Ruheständler um<br />
14.00 Uhr im evangelischen Gemeindehaus.<br />
Den Anfang bildet eine kurze geistliche<br />
Besinnung. Dann wird in gemütlicher<br />
Atmosphäre Kaffee getrunken und<br />
es gibt traditionellen Hefezopf und Brezeln.<br />
Nach circa einer Stunde beginnt der<br />
zweite Teil, zu dem ein/e Referent/in ein<br />
interessantes Thema vorbereitet hat. Zum<br />
Abschluss wird miteinander gesungen.<br />
Gegen 16.30 Uhr klingt der Nachmittag<br />
aus mit dem Lied „Kein schöner Land“.<br />
Das Ruheständlerteam freut sich auf bekannte<br />
und neue Gesichter, auch über<br />
junge SeniorInnen, und lädt zu folgenden<br />
Nachmittagen herzlich ein:<br />
27. <strong>März</strong> <strong>2012</strong><br />
Die Geschichte des Nonnenkirchleins<br />
in Waiblingen<br />
Vortrag von Dekan Eberhard Gröner<br />
24. April <strong>2012</strong><br />
Volkslieder zum Mitsingen mit<br />
Akkordeonbegleitung von Jürgen Kölz<br />
29. Mai <strong>2012</strong><br />
Schule zu Omas Zeiten – wie war sie?<br />
Und in Hohenacker?<br />
Mit Liane Strauß vom Schulmuseum<br />
Nordwürttemberg<br />
19. Juni <strong>2012</strong><br />
Ruheständlerausflug der ev. <strong>Kirchengemeinde</strong><br />
und der Ortschaftsverwaltung
Unsere Erhartskirche<br />
Bilder von Bernd Erich
Frauenwochenende<br />
in Schwäbisch Gmünd<br />
Ein Beitrag von Christa Denner und Angelika Scheffknecht<br />
Zum beliebten Frauenwochenende, diesmal<br />
im Christlichen Gästezentrum Schönblick<br />
in Schwäbisch Gmünd, fanden sich<br />
31 Frauen ein. An jeder Zimmertüre erwartete<br />
uns ein herzlicher Willkommensgruß<br />
in Form einer schönen Karte mit<br />
dem Psalmwort ”Du stellst meine Füße<br />
auf weiten Raum”.<br />
Nach dem feinen Abendessen trafen<br />
wir in unserem Gruppenraum auf unsere<br />
Seminarleiterin, Frau Cornelia Staib<br />
(Geistliche Begleiterin, Musik- und Tanzpädagogin).<br />
Nach einer Kennenlernrunde<br />
beschäftigten wir uns näher mit dem<br />
erwähnten Psalm 31.<br />
Meditative Tänze und Lieder ermöglichten<br />
uns ein angenehmes Ankommen und<br />
Wohlfühlen in der großen Gruppe. Zum<br />
Ausklang des ersten Abends saßen wir<br />
noch bei netten Gesprächen und mitgebrachten<br />
Leckereien beisammen.<br />
Der Samstag begann bei manchen gemächlich<br />
(ausschlafen), nass (Schwimmen<br />
im hauseigenen Hallenbad), sportlich<br />
(Walking im Dunkeln) oder besinnlich<br />
(Morgenmeditation).<br />
Nachdem wir uns am reichhaltigen Frühstücksbuffet<br />
gestärkt hatten, umspielten<br />
wir am Vormittag in verschiedenen Übungen<br />
neugierig und kreativ die Psalmworte<br />
„In dir berge ich mich”.<br />
Bei diesen Übungen konnten wir unsere<br />
Lebenserfahrungen mit den biblischen<br />
Weisheiten in Verbindung bringen. Dazwischen<br />
erfuhren wir immer wieder bei<br />
Tänzen und Liedern die heilsame Wirkung<br />
der Musik und Bewegung.<br />
Nachmittags hatten wir einige Stunden<br />
freie Zeit, viele machten sich zum Laufen<br />
auf - wir waren ja mitten in schönster<br />
Natur am Rande des Welzheimer Waldes<br />
oberhalb von Schwäbisch Gmünd. Einige<br />
genossen einen Mittagsschlaf und andere<br />
wiederum nahmen an einer hausinternen<br />
Führung teil.
Nach der Kaffeepause trafen wir uns<br />
nochmals im Gruppenraum zur Vertiefung<br />
unserer bisherigen Ergebnisse und<br />
Erfahrungen.<br />
Beim gemütlichen Abendessen wurde<br />
schon kräftig spekuliert, was wohl der<br />
Samstagabend an Überraschungen<br />
bieten wird. Wie üblich, wurde dieser<br />
Abend zum „Highlight“ der Frauenfreizeit,<br />
der durch das Vorbereitungsteam<br />
liebevoll und akribisch vorbereitet wurde.<br />
Dieser Abend dann stand ganz im Zeichen<br />
von „Wellness für unsere Füße“.<br />
Jede Teilnehmerin erhielt eine Fußbemalung<br />
nach Wunsch, um dann ihre Fußabdrücke<br />
auf einem langen Papierblatt<br />
als bunten Kunstdruck zu hinterlassen.<br />
Nach der Erstellung eines persönlichen<br />
Fußabdruckes wurden die farbigen Füße<br />
von den Assistentinnen (Teamfrauen)<br />
in frischem Wasser gereinigt und im<br />
Anschluss daran gab es dann noch eine<br />
Ölmassage unter der Anleitung von<br />
Kerstin Jeutter. Eine Wohltat! Geselliger<br />
Ausklang bei selbstgebackenen Käsefüßen<br />
und Getränken rundeten den gelungenen,<br />
lustigen Abend ab.<br />
Am Sonntagmorgen feierten wir zusammen<br />
einen sehr eindrücklichen Gottesdienst<br />
mit Abendmahl. In Kleingruppen<br />
hatten wir den Gottesdienst zuerst vorbereitet.<br />
In der modernen Hauskapelle<br />
erlebten wir dann mit Pfr. Ingrid Wöhrle-<br />
Ziegler einen schönen und besinnlichen<br />
Ausklang unserer Frauenfreizeit.<br />
Leider war mit dem Mittagessen unsere<br />
Freizeit schon wieder vorbei, manche<br />
„drehten“ noch eine Runde im Wald, andere<br />
brachen gleich auf…Jedenfalls war<br />
es wieder eine Auszeit vom Alltag, mit<br />
Gelegenheit zu Gesprächen, der Möglichkeit<br />
auf sich selbst zu schauen, es hat<br />
uns allen gutgetan.<br />
Wir waren uns einig, dass eine Fortsetzung<br />
der Frauenfreizeit übernächstes<br />
Jahr folgen muss.
Frauenfrühstück<br />
mit Dr. Beate Weingardt<br />
Ein Beitrag von Dorothee Kugel<br />
Das verzeih ich Dir (nie)<br />
– Die Kunst des Vergebens<br />
Wenn Vergebung so einfach wäre, wie<br />
es Joachim Ringelnatz beschreibt, dann<br />
würden hier nicht 160 Frauen sitzen.<br />
Mit diesen Worten begrüßte uns Frau<br />
Pfarrerin Wöhrle-Ziegler zum diesjährigen<br />
Frauenfrühstück. Doch bevor es um das<br />
spannende Thema „Vergebung“ ging,<br />
verwöhnte uns ein Team von ca. zehn<br />
Frauen durch zwei reichhaltige Früstücksbuffets.<br />
An den kreativ dekorierten Tischen<br />
entstanden schnell gute Gespräche<br />
zwischen Frauen, die sich kannten oder<br />
auch erst kennen lernten. Zum Wohlfühlambiente<br />
trug auch das schöne Klavierspiel<br />
von Frau Karin Pfisterer bei.<br />
Frisch gestärkt erwarteten wir den Vortrag<br />
von Beate Weingardt aus Tübingen.<br />
Frau Weingardt hat Theologie und Psychologie<br />
studiert und über das Thema<br />
„Der Prozess des Vergebens“ promoviert.<br />
Schnell fesselte sie uns Zuhörerinnen<br />
mit ihrer fundierten, aber auch äußerst<br />
humorvollen Vortragsweise.<br />
Die Ursache, warum der Vergebungsprozess<br />
notwendig ist, sind seelische Verletzungen,<br />
die uns von anderen zugefügt<br />
werden. Diese Verletzungen passieren,<br />
aber Frau Weingardt führte uns vor Augen,<br />
dass es gar nicht so selbstverständlich<br />
ist, dass Menschen uns verletzen<br />
können. Es kommt immer darauf an, wie<br />
wir etwas sehen und bewerten.<br />
Die meisten Verletzungen entstehen im<br />
Familienkreis, weil die Menschen sich<br />
besser kennen und einander nicht ausweichen<br />
können. Außerdem erwarten<br />
wir nicht, dass uns jemand verletzt, den<br />
wir lieben.<br />
Verletzungen gehören zum Leben. Der<br />
Kern jeder Verletzung ist ein Angriff auf<br />
unser Selbstwertgefühl. Als Kind können<br />
wir uns gegen diese Angriffe schlecht<br />
wehren. Doch für Erwachsene gibt es<br />
„Werkzeuge“ bzw. Sichtweisen, die uns<br />
dabei helfen können, Verletzungen besser<br />
zu verarbeiten:<br />
- Die Menschen, die uns verletzen, denken<br />
sich oft nichts dabei. Es hilft, zu<br />
wissen, dass der andere meistens nicht<br />
aus Böswilligkeit so handelt, sondern aus<br />
reiner Gedankenlosigkeit.<br />
- Wenn unser Selbstbewusstsein angeknackst<br />
oder übersteigert ist, sind wir
esonders verwundbar. Hier liegt es an<br />
uns, dass wir nach unserem Selbstbewusstsein<br />
schauen und achtsam mit uns<br />
selbst umgehen.<br />
- Oft werden wir durch unrealistische<br />
Erwartungen enttäuscht. Hier liegt es an<br />
uns, dem anderen unsere Erwartungen<br />
mitzuteilen oder unsere Erwartungen der<br />
Realität anzupassen.<br />
Auf Verletzungen reagieren wir mit<br />
Angriff oder Flucht. Angriff ist keine Lösung,<br />
denn „das alte Gesetz von Auge<br />
um Auge hinterlässt auf beiden Seiten<br />
Blinde“ (Martin Luther King). Flucht oder<br />
Rückzug ist eine gute Zwischenlösung.<br />
Es ist keine endgültige Lösung, außer der<br />
andere verletzt mich ständig. Rückzug<br />
gibt mir die Möglichkeit, mich selbst zu<br />
sortieren. Doch verarbeitet ist die Verletzung<br />
damit noch nicht.<br />
Wenn ich nicht vergeben kann, führt das<br />
zu körperlichen Beschwerden. Darüber<br />
gibt es viele Redewendungen in der<br />
deutschen Sprache (z. B. mir blutet das<br />
Herz, das liegt mir im Magen, das geht<br />
mir unter die Haut, das geht mir an die<br />
Nieren). Unverarbeitete Verletzungen<br />
sind wie Dauerstress. Dieser Stress geht<br />
nicht weg, wenn wir ihn leugnen.<br />
Es gibt also wichtige Gründe, uns auf<br />
den Vergebungsprozess einzulassen. Der<br />
Hauptgrund sind wir selbst. Vergeben ist<br />
aktive Psychohygiene. Nur wenn ich mich<br />
entscheide, zu vergeben, hat der andere<br />
keine Macht mehr über mich. Das heißt<br />
nicht, dass dann alle Erinnerungen weg<br />
sind, aber sie sind anders. Ich bin an die<br />
Person, die mich verletzt hat, nicht mehr<br />
gebunden. Es kommen auch noch ab<br />
und zu aggressive Gefühle hoch, aber<br />
diese sind wie Wolken am Himmel: Sie<br />
kommen und gehen. Das ist anders als<br />
ein ständiges Dauergewitter.<br />
Hilfreich ist auch, den Vergebungsprozess<br />
mit einer Vertrauensperson<br />
durchzustehen. Und auch mit Gottes Hilfe<br />
zu rechnen. Denn Gott will uns nicht<br />
allein lassen mit unserer Last, sondern<br />
Gott möchte uns darin unterstützen und<br />
begleiten. Und Gott hat auch den besten<br />
Überblick. Das sieht man am Beispiel von<br />
Josef in der Bibel. Am Schluss sagte er<br />
zu seinen Brüdern, die ihn sehr verletzt<br />
hatten: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu<br />
machen, aber Gott gedachte es gut zu<br />
machen.“ (1. Mose 50, 20).<br />
Weitere Gedanken zum Thema „Vergebung“<br />
verfasste Frau Weingardt in dem<br />
Buch „Das verzeih ich Dir (nie)!“<br />
Vielen Dank dem ganzen Frauenfrühstücksteam<br />
für diesen wertvollen Vormittag!!!
Weltwärts in Peru<br />
Ein Beitrag von Laura Wörner<br />
Liebe Freunde und Bekannte<br />
in Hohenacker,<br />
nach einem halben Jahr in Peru möchte<br />
ich Euch/Ihnen aus Peru und von meinen<br />
Erfahrungen hier berichten.<br />
Seit Dezember hat hier die Regenzeit begonnen.<br />
Oft gibt es – meistens morgens<br />
– sehr heftige Regenfälle, die Flüsse sind<br />
stark angestiegen und haben eine noch<br />
stärkere Strömung und in einem Gebiet<br />
nahe des Flusses wurde eine im November<br />
neu aufgebaute Siedlung komplett<br />
überschwemmt. Die ungeteerte Straße<br />
vor meiner Tür verwandelt sich, wenn<br />
es regnet, in einen reißenden Bach, das<br />
Wasser aus der Leitung ist oft trüb, an<br />
manchen Tagen gibt es für einige Stunden<br />
kein Wasser oder auch mal keinen<br />
Strom.<br />
Bei den kalten Temperaturen im Winter<br />
in Deutschland träumt manch einer sicher<br />
von einem Sommer, der das ganze Jahr<br />
anhält und ich genieße mittlerweile das<br />
warme Wetter hier auch sehr. In der Adventszeit<br />
hätte ich mir aber auch einmal<br />
einen kalten, gemütlichen Winterabend<br />
mit dickem Pullover und warmem Tee<br />
gewünscht. Obwohl viele Häuser in Pichanaki<br />
total kitschig und überladen mit<br />
Weihnachtsmännern, bunt blinkenden<br />
Lichterketten und Plastikbäumen dekoriert<br />
waren und ich ein Päckchen mit Lebkuchen<br />
aus Deutschland bekam, kam bei<br />
mir den ganzen Dezember über bei mehr<br />
als 30 Grad und blühenden Bäumen keine<br />
richtige Adventsstimmung auf. Neben<br />
dem Winter fehlten mir aber vor allem<br />
einige Traditionen zur Weihnachtszeit:<br />
Kerzen, Plätzchenbacken und natürlich<br />
auch die Musik.<br />
Generell sehe ich hier Vieles, was mit Kir-<br />
che und Glauben zu tun hat etwas kritisch,<br />
da es zumindest in Pichanaki hauptsächlich<br />
sehr radikale und fundamentale<br />
Gemeinden und auch viele Sekten gibt,<br />
die viele Hilfsprojekte ablehnen und vor<br />
allem große Teile der ländlichen Bevölkerung<br />
daran hindern, voranzukommen.<br />
Gemeinsam mit den anderen Freiwilligen<br />
haben wir Weihnachten gemütlich<br />
aber auch ungewohnt, eben auch ohne<br />
Familie, in Lima gefeiert. Wie schon bei<br />
meiner Ankunft, habe ich Lima als grau,<br />
laut, hektisch, mit viel Verkehr und sehr<br />
krassen Gegensätzen zwischen Arm und<br />
Reich erlebt. Diesmal kam hinzu, dass<br />
mich der Luxus von warmem Wasser beim<br />
Duschen, Waschmaschinen und die riesige<br />
Auswahl an Produkten aus aller Welt<br />
( z.B. verschiedene Käsesorten, Essiggurken<br />
und Ritter-Sport-Schokolade) in den<br />
rund um die Uhr geöffneten Supermärkten<br />
ziemlich überwältigt hat. Das alles<br />
gibt es in Pichanaki nicht und der Lebensstil,<br />
aber auch die Menschen, sind dort in<br />
vielem einfacher.<br />
Im Januar und Februar haben alle Schüler<br />
in Peru über zwei Monate lang Ferien. Die<br />
Eltern bleiben meistens den ganzen Tag<br />
auf dem Feld und, vor allem jetzt mit der<br />
beginnenden Kaffeeernte, oft mehrere<br />
Tage auf ihren Chacras. Keiner kümmert<br />
sich dann um die Kinder. Obwohl viele<br />
Familien in einfachen Holzhäusern mit ein<br />
oder zwei Räumen für die ganze Familie<br />
leben, mit Holz kochen und kein richtiges<br />
WC haben, sind modernste Fernseher,<br />
DVD-Player und Playstation vorhanden,<br />
mit denen sich die Kinder den ganzen Tag<br />
über beschäftigen.<br />
Deshalb ist ein Teil unserer Aufgabe, ein<br />
Ferienprogramm anzubieten. Wir haben
in verschiedenen Dörfern „Talleres del<br />
gusto“ organisiert. Bei diesen Workshops<br />
ging es darum, dass die Kinder ihre Sinne<br />
näher kennen lernen. Beim Brot-, Kuchen-<br />
und Kecksebacken konnten die Kinder<br />
beim Kneten des Teigs ihren Tastsinn<br />
entdecken. Zum Schluss hatten die Kinder<br />
wohl mehr Teig an den Händen als in der<br />
Schüssel aber es sind erstaunlich kreative<br />
Brote entstanden. Zum Ausstechen der<br />
Keckse haben wir aus Milchdosen Formen<br />
gebastelt und ich finde es immer wieder<br />
bemerkenswert wie viele Ideen die Menschen<br />
hier haben, um aus einfachen Materialien<br />
und Abfall das zu basteln, was<br />
fehlt.<br />
Zusammen mit meiner Mitbewohnerin<br />
übte ich in der letzten Zeit, Kaffee genauer<br />
zu schmecken, ihn nach verschiedenen<br />
Eigenschaften – dem Aroma, der Säure,<br />
der Bitterkeit und dem Körper oder des<br />
Geschmacksvolumens - zu bewerten und<br />
unterschiedliche Kaffees miteinander zu<br />
vergleichen. Dazu gießt man viel Pulver<br />
mit heißem Wasser auf und schlürft diesen<br />
sehr konzentrierten Kaffee von einem<br />
Löffel.<br />
Ein paar Mal begleitete ich einen der<br />
Mitarbeiter unserer Organisation (CIED),<br />
um die Kaffeebauern zu besuchen und an<br />
der Zertifizierung zu arbeiten. Was den<br />
Anbau betrifft, halten sich die meisten<br />
bereits an die Regeln, verwenden keine<br />
unerlaubten Dünge- und Spritzmittel,<br />
pflanzen Schattenbäume und schneiden<br />
die Kaffeepflanzen. Durch diese Methoden<br />
erzielen sie eine bessere Qualität und<br />
größere Erntemengen. Um die Vorgaben<br />
der Zertifizierung zu erfüllen scheitert es<br />
aber oft an kleinen Dingen, die auch das<br />
Privatleben der Familien betreffen.<br />
In den niedrigeren Regionen werden die<br />
Kaffeekirschen schon rot und es kann<br />
schon der erste Kaffee geerntet werden.<br />
In den nächsten Monaten beginnt nun<br />
die Haupterntezeit, in der fast alle hier mit<br />
der Kaffeeernte beschäftigt sein werden.<br />
Für mich wird es sicher spannend, auch<br />
die ganze Weiterverarbeitung von der<br />
Ernte bis zur Röstung und Vermarktung<br />
näher kennen zu lernen.<br />
Saludos de Perú, Laura Wörner.<br />
Ich möchte mich noch einmal ganz herzlich<br />
bei den zahlreichen Spenden, mit denen<br />
Ihr/Sie ecoselva e.V. und die Projekte<br />
in Peru unterstützt haben, bedanken!<br />
Ecoselva e.V., Kreissparkasse Köln,<br />
Konto-Nr. 42 000 880, BLZ 370 502 99,<br />
Stichwort: weltwärts - Laura Wörner
Das Fest der Konfirmation feiern<br />
am 22. April <strong>2012</strong>, 10 Uhr:
am 28. April <strong>2012</strong>, 14 Uhr:
am 29. April <strong>2012</strong>, 10 Uhr:<br />
Gemeinsames Konfirmandenabendmahl:<br />
21. April <strong>2012</strong>, 18 Uhr:<br />
Auch dazu ist die ganze Gemeinde herzlich eingeladen!
Aus unseren Häusern und Familien<br />
Taufe<br />
Bestattung<br />
Die heilige Taufe hat empfangen:<br />
04.12.2011 Emilia Michaela Veil, Hegnacher Str. 19<br />
Hanna-Lea Pohl, Hölderlinstr. 3<br />
Gestorben sind und kirchlich bestattet wurden:<br />
06.10.2011 Hedwig Deininger, geb. Welz, Karl-Ziegler-Str. 39, 95 J.<br />
20.11.2011 Eva Ziegler, geb. Barthel, früher Ottmar-Mergenthaler-<br />
Str. 21, 75 J.<br />
24.11.2011 Rolf Simbürger, Erbachstr. 20, 53 J.<br />
13.12.2011 Norbert Fried, Karl-Ziegler-Str. 102, 80 J.<br />
27.01.<strong>2012</strong> Hans Haake, Hofstetterstr. 6, 84 J.<br />
28.01.<strong>2012</strong> Pia Haustein, Karl-Ziegler-Str. 39, 84 J.<br />
Herausgegeben von der <strong>Evangelische</strong>n <strong>Kirchengemeinde</strong> Hohenacker, E-mail: pfarramt.hohenacker@elk-wue.de<br />
Verantwortlich: Pfr. Ulrich Ziegler, Im Pfarrgarten 11, Telefon: 07151-81405, Fax: -29877<br />
Marion und Rolf Kabsch, Hohenstaufenstr. 13, Telefon: 07151-81886, E-mail: rkabsch@gmx.de
Vorankündigung:<br />
Alpha Kurs in Hohenacker<br />
Was ist Alpha?<br />
Alpha ist ein Glaubenskurs, welcher in lockerer Atmosphäre<br />
über den christlichen Glauben informiert.<br />
An zehn Abenden und einem Wochenende<br />
kommen wichtige Fragen über Jesus, Gott, den Heiligen Geist, die Bibel, Gebet und<br />
vieles mehr auf den Tisch.<br />
Für wen ist Alpha?<br />
Alpha ist für Menschen, die wissen und verstehen möchten, was Christen glauben<br />
und für Menschen, die die Grundlagen ihres Glaubens auffrischen möchte.<br />
Wie läuft Alpha ab?<br />
Jeder Abend beginnt mit einem Essen,<br />
dem ein Referat folgt, das das Thema des Abends aufgreift.<br />
Gesprächsgruppen bieten anschließend die Möglichkeit, mit eigenen Fragen zu Wort<br />
zu kommen.<br />
Herzliche Einladung zu Alpha in Hohenacker!<br />
Der Alpha Kurs wird in Hohenacker ab September <strong>2012</strong> stattfinden.<br />
Schon jetzt möchten wir Sie herzlich dazu einladen!<br />
Wenn Sie möchten, bringen Sie gerne noch jemanden mit.<br />
Nähere Informationen zum Kurs folgen auf einem Flyer und werden in den<br />
Ortsnachrichten veröffentlicht.<br />
Peter Nied, Vikar Raphael Fauth