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Gemeindebrief März 2012 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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Weltwärts in Peru<br />

Ein Beitrag von Laura Wörner<br />

Liebe Freunde und Bekannte<br />

in Hohenacker,<br />

nach einem halben Jahr in Peru möchte<br />

ich Euch/Ihnen aus Peru und von meinen<br />

Erfahrungen hier berichten.<br />

Seit Dezember hat hier die Regenzeit begonnen.<br />

Oft gibt es – meistens morgens<br />

– sehr heftige Regenfälle, die Flüsse sind<br />

stark angestiegen und haben eine noch<br />

stärkere Strömung und in einem Gebiet<br />

nahe des Flusses wurde eine im November<br />

neu aufgebaute Siedlung komplett<br />

überschwemmt. Die ungeteerte Straße<br />

vor meiner Tür verwandelt sich, wenn<br />

es regnet, in einen reißenden Bach, das<br />

Wasser aus der Leitung ist oft trüb, an<br />

manchen Tagen gibt es für einige Stunden<br />

kein Wasser oder auch mal keinen<br />

Strom.<br />

Bei den kalten Temperaturen im Winter<br />

in Deutschland träumt manch einer sicher<br />

von einem Sommer, der das ganze Jahr<br />

anhält und ich genieße mittlerweile das<br />

warme Wetter hier auch sehr. In der Adventszeit<br />

hätte ich mir aber auch einmal<br />

einen kalten, gemütlichen Winterabend<br />

mit dickem Pullover und warmem Tee<br />

gewünscht. Obwohl viele Häuser in Pichanaki<br />

total kitschig und überladen mit<br />

Weihnachtsmännern, bunt blinkenden<br />

Lichterketten und Plastikbäumen dekoriert<br />

waren und ich ein Päckchen mit Lebkuchen<br />

aus Deutschland bekam, kam bei<br />

mir den ganzen Dezember über bei mehr<br />

als 30 Grad und blühenden Bäumen keine<br />

richtige Adventsstimmung auf. Neben<br />

dem Winter fehlten mir aber vor allem<br />

einige Traditionen zur Weihnachtszeit:<br />

Kerzen, Plätzchenbacken und natürlich<br />

auch die Musik.<br />

Generell sehe ich hier Vieles, was mit Kir-<br />

che und Glauben zu tun hat etwas kritisch,<br />

da es zumindest in Pichanaki hauptsächlich<br />

sehr radikale und fundamentale<br />

Gemeinden und auch viele Sekten gibt,<br />

die viele Hilfsprojekte ablehnen und vor<br />

allem große Teile der ländlichen Bevölkerung<br />

daran hindern, voranzukommen.<br />

Gemeinsam mit den anderen Freiwilligen<br />

haben wir Weihnachten gemütlich<br />

aber auch ungewohnt, eben auch ohne<br />

Familie, in Lima gefeiert. Wie schon bei<br />

meiner Ankunft, habe ich Lima als grau,<br />

laut, hektisch, mit viel Verkehr und sehr<br />

krassen Gegensätzen zwischen Arm und<br />

Reich erlebt. Diesmal kam hinzu, dass<br />

mich der Luxus von warmem Wasser beim<br />

Duschen, Waschmaschinen und die riesige<br />

Auswahl an Produkten aus aller Welt<br />

( z.B. verschiedene Käsesorten, Essiggurken<br />

und Ritter-Sport-Schokolade) in den<br />

rund um die Uhr geöffneten Supermärkten<br />

ziemlich überwältigt hat. Das alles<br />

gibt es in Pichanaki nicht und der Lebensstil,<br />

aber auch die Menschen, sind dort in<br />

vielem einfacher.<br />

Im Januar und Februar haben alle Schüler<br />

in Peru über zwei Monate lang Ferien. Die<br />

Eltern bleiben meistens den ganzen Tag<br />

auf dem Feld und, vor allem jetzt mit der<br />

beginnenden Kaffeeernte, oft mehrere<br />

Tage auf ihren Chacras. Keiner kümmert<br />

sich dann um die Kinder. Obwohl viele<br />

Familien in einfachen Holzhäusern mit ein<br />

oder zwei Räumen für die ganze Familie<br />

leben, mit Holz kochen und kein richtiges<br />

WC haben, sind modernste Fernseher,<br />

DVD-Player und Playstation vorhanden,<br />

mit denen sich die Kinder den ganzen Tag<br />

über beschäftigen.<br />

Deshalb ist ein Teil unserer Aufgabe, ein<br />

Ferienprogramm anzubieten. Wir haben

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