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Men's Fitness Get Bigger! Noch mehr Muskeln! (Vorschau)

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DWAYNE<br />

JOHNSON<br />

DAS HERCULES-<br />

TRAINING<br />

DER NEUE WEG ZUM ERFOLG<br />

GET BIGGER!<br />

NOCH MEHR<br />

MUSKELN!<br />

FETT WEG<br />

NUR 30 MIN.<br />

IN DER WOCHE<br />

NATURAL<br />

DOPING<br />

LEGAL &<br />

GESUND!<br />

SIXPACK<br />

MOVE<br />

FITNESS<br />

MIT<br />

SEIL<br />

NR. 10/ 2014<br />

FIT FÜR<br />

DIE LIGA!<br />

DAS<br />

FUSSBALL<br />

TRAINING<br />

DERPROFIS<br />

TREND<br />

MUSCLES<br />

& TATTOO‘S<br />

JAIL-<br />

HOUSE<br />

ROCK<br />

TRAINING<br />

IM KNAST<br />

EXKLUSIV!<br />

ALLES ZUM GRÖSSTEN<br />

FITNESS-TREND<br />

AUS DEN USA.<br />

FANS, TRAINER<br />

& WORKOUTS<br />

CrossFit<br />

Special


MF INHALT<br />

50<br />

Fit Zone<br />

07 GEHEIMTIPP<br />

FÜR DIE ENTSPANNUNG<br />

Der Bund für’s Leben hält<br />

gesund<br />

08 ROPE-TRAINING<br />

Mehr Power auf der Bank und<br />

weniger Speck am Bauch<br />

10 MUST DO MOVE<br />

Seitbeuge , ein funktionales<br />

Gewichtstraining für den<br />

ganzen Körper<br />

12 GEAR-TIPP<br />

Perfektes Lauf- und<br />

<strong>Fitness</strong>training mit den In-Ear-<br />

Kopfhörer von Bose<br />

14 10-MINUTENGERICHT<br />

Kraftbrühen mit Power, die dir<br />

beim Abspecken helfen<br />

16 MF-TREND-STYLE<br />

Tinte auf der Brust:<br />

Muscle & Tattoo’s.<br />

18 MF-MOVIES, NEWS &<br />

WIN Tipps und Verlosungen<br />

der neuesten Filme für richtige<br />

Männer<br />

20 TREND-TEST<br />

Fly oder Psycle? Welcher ist<br />

der bessere Heimtrainer?<br />

22 KILLER-KÖRNER<br />

Wie gesund ist unser Reis<br />

wirklich?<br />

24 DIE NEUE BIO-<br />

ATKINS-DIÄT<br />

Gemüselastig, sinnvoll und<br />

nahrhaft<br />

26 MF-COACH<br />

Wir machen reinen Tisch:<br />

5 <strong>Fitness</strong>regeln unter der Lupe<br />

28 FUNCTIONAL EXPERT:<br />

DEADLIFT<br />

Allrounder oder Killer für den<br />

Rücken<br />

30 LESERBRIEFE<br />

Fragt unseren <strong>Fitness</strong>experten<br />

Dirk van der Klok<br />

32 MICHAELS<br />

FITNESSECKE<br />

Deutschlands gefragtester<br />

Personaltrainer über die Welt<br />

der <strong>Fitness</strong><br />

34 DER MUSKEL-<br />

EXPERTE<br />

Richtig Gewichtheben. Louie<br />

Simmons hält das Tempo hoch<br />

36 DER ERNÄHRUNGS-<br />

EXPERTE<br />

Bestsellerautor Robb Wolf<br />

erklärt, wie die Steinzeitdiät<br />

auch heute funktionieren kann<br />

60<br />

CHECK<br />

OUT!<br />

INFOS WORKOUTS<br />

SHOP UND MEHR UNTER<br />

www.mensfitness.de<br />

4/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Oktober<br />

Features<br />

Trainer<br />

39 DWAYNE „THE ROCK“<br />

JOHNSON Der Weg zum<br />

Halbgott: Das „HERCULES-<br />

Workout<br />

42 OUTDOOR EXTREM<br />

Mit dem Mountainbike durch<br />

Zentralasiens Wakhan-<br />

Korridor<br />

50 NATÜRLICHES<br />

DOPING Völlig legal: Stelle<br />

deine eigenen natürlichen<br />

Drogen her – ohne üble<br />

Nebenwirkungen!<br />

16<br />

32<br />

104 KNOCHENHART<br />

Durch Kastensprünge die<br />

Knochen stärken<br />

105 GYM TALK<br />

Spezialübung: Der Trizeps-<br />

Hammer<br />

107 DAS KNACKI-<br />

WORKOUT Wie funktioniert<br />

Training im Gefängnis?<br />

MF forschte nach<br />

116 MF-LESERREPORT<br />

Weg mit dem Fett! Über 40kg<br />

leichter: Manuel Eisen<br />

52 BUNDESLIGA-<br />

FITNESS<br />

Trainingsmethoden für<br />

perfekte Ganzkörper-<strong>Fitness</strong>.<br />

Auf und neben dem Platz<br />

118 FOOTBALL-<br />

WORKOUT Doppelpack!<br />

Ex-NFL-Profi Michael Strahan<br />

fordert euch heraus<br />

CROSSFIT SPECIAL<br />

60 FRAGEN &<br />

ANTWORTEN ÜBER<br />

CROSSFIT – Waschechte<br />

CrossFit-Anhänger packen<br />

ihre Erfahrungen aus. Alle ihre<br />

Geschichten lest ihr hier.<br />

39<br />

42<br />

122 HOME WORKOUT<br />

Mach die Couch in deinem<br />

Wohnzimmer zum<br />

Trainingsgerät<br />

124 WORKOUT CHECK<br />

Stuart Hayes macht unseren<br />

Leser fit für ein 160km langes<br />

Radrennen<br />

68 PRAXIS: DAS<br />

CROSSFIT-WOD – Knacke<br />

drei der besten CrossFit-<br />

Workouts des Tages (WOD’s)<br />

72 HARDCORE TRAINER<br />

– Knüppelhart: Startrainer<br />

Kelly Starrett bringt euch<br />

an die physischen Grenzen<br />

80 OUTDOOR: OTTER<br />

TRAIL RUN – MF beim<br />

härtesten Geländelauf in<br />

Südafrika.<br />

OUTDOOR GEAR<br />

– MF TESTET:<br />

86 • Laufschuhe fürs Gelände<br />

88 • Die neuesten<br />

Mountainbikes<br />

52<br />

98<br />

125 TRAINING DES<br />

BOX-CHAMPIONS<br />

Supermittelgewicht-<br />

Champion Carl Froch zeigt<br />

euch, wie er 12 Runden<br />

durchhält<br />

132 EXPERIMENT<br />

Abspecken in weniger als 30<br />

Minuten pro Woche mit HIIT?<br />

MF macht den Selbst-Test<br />

135 MUSKELAUFBAU<br />

<strong>Get</strong> bigger! Verlängere deine<br />

Sätze, um <strong>mehr</strong> Muskelmasse<br />

aufzubauen<br />

142 INSPIRATION<br />

Mit dem Personal Trainer zum<br />

Erfolg<br />

91 EAT FIT – Drahtiger<br />

werden durch weniger Obst<br />

und <strong>mehr</strong> Gemüse<br />

92 ZUSATZERNÄHRUNG –<br />

Nahrhafter Smoothie mit <strong>mehr</strong><br />

Aroma und Konsistenz<br />

94 GESUNDE KÖRNER –<br />

Gesündere Kohlenhydrate für<br />

<strong>mehr</strong> <strong>Muskeln</strong> und weniger<br />

Speck<br />

98 FRÜHSTÜCK FÜR<br />

CHAMPIONS – <strong>Get</strong> the<br />

American Style!<br />

135<br />

AUF<br />

DEM<br />

COVER<br />

S. 135<br />

S. 132<br />

S. 50<br />

S. 08<br />

S. 60<br />

S. 68<br />

S. 72<br />

S. 39<br />

S. 52<br />

S. 16<br />

S. 107<br />

MODEL<br />

Alon Gabbay<br />

'MYPROTEIN' Athlet<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/5


MF Oktober<br />

’<br />

HERAUSGEBER<br />

Ultimate Guide Media<br />

REDAKTION<br />

CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />

GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />

FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />

ARTDIRECTOR Roberto Juárez<br />

ENDREDAKTION Andrea Musah<br />

ÜBERSETZUNG Thorsten Distler (www.thorstendistler.de)<br />

MARKETINGLEITER Frieder M. Egermann<br />

VERTRIEBSLEITER<br />

Thorsten Rebek<br />

thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />

Telefon: +49 (0) 89 12 09 1 357<br />

Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />

auch wenn seit dem Gewinn des Weltmeister-Titels bereits einige Wochen<br />

ins Land gezogen sind, sind Euphorie und Glücksgefühle in uns allen immer<br />

noch deutlich spürbar. Das gilt vor allem für aktive Sportler und <strong>Fitness</strong>jünger.<br />

Die bereits <strong>mehr</strong>fach in Men’s <strong>Fitness</strong> besprochene Motivation(shilfe) kann<br />

bewiesenermaßen Wunder bewirken - sei es am Arbeitsplatz, in der Schule,<br />

beim Sport, oder im täglichen Leben allgemein.<br />

Es beweist auch deutlich, welche Bedeutung die richtige mentale<br />

Einstellung hat. Was sich im Kopf abspielt, kann sich auch auf die Hantelbank<br />

oder den täglichen Trainingsweg auswirken. Im Positiven, wie auch im<br />

Negativen. Positives Denken ist demnach angesagt. Nur ist das nicht immer<br />

so leicht umzusetzen, richtig? Diese Erfahrung hat sicherlich schon jeder von<br />

Euch gehabt. Kein Bock, schlecht drauf – Motivation für Training gleich Null!<br />

INTERNATIONAL<br />

Editor<br />

Nick Hutchings<br />

Deputy Editor Joel Snape<br />

Art Director<br />

Ped Millichamp<br />

Deputy Editor Ben Ince<br />

Managing Editor Chris Miller<br />

Art Editor<br />

Rob Lavery<br />

Features Writer Richard Jordan<br />

Staff Writer<br />

Sam Rider<br />

Group Publisher Russell Blackman<br />

Group Managing Director Ian Westwood<br />

Managing Director Julian Lloyd Evans<br />

Chief Operating Officer/<br />

Chief Financial Officer Brett Reynolds<br />

Group Finance Director Ian Leggett<br />

Chief Executive Officer James Tye<br />

Chairman<br />

Felix Dennis<br />

Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa James,<br />

Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker, Shelley Portet, Victoria Webb<br />

Pictures: Shutterstock, <strong>Get</strong>ty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston, Adrian<br />

Myers , Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete<br />

Webb, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herring, Stuart Holmes, Richie<br />

Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography, Rui Ricardo, Glen<br />

Burrows, Action Images, Tom Warry, Martin Paldan, Jenni Leskinen.<br />

BÜRO DEUTSCHLAND<br />

Ultimate Guide Media<br />

Landsberger Straße 302<br />

80687 München<br />

Telefon: +49 (0) 89 90 40 5 805<br />

Fax: +49 (0) 89 90 40 5 066<br />

BÜRO UNITED KINGDOM<br />

Ultimate Guide Media<br />

Argyle House<br />

1 Dee Road<br />

Richmond<br />

Surrey<br />

TW9 2JN<br />

Company No. 06965305<br />

HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />

LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />

BÜRO SPANIEN<br />

Ultimate Guide Media<br />

APDO de Correos 551<br />

03724 Moraira / Alicante<br />

SPAIN<br />

Und hiermit kommen wir auch zum zweiten positiven Aspekt des Sieges<br />

im Endspiel über Argentinien. Das „Wir-Gefühl“ hat einen großen Beitrag zum<br />

Erfolg beigesteuert. Egal ob unter den Spielern oder den begeisterten Fans.<br />

Jeder hatte irgendwie das Gefühl, Teil des Erfolges zu sein. Zumindest das<br />

Gefühl…<br />

PRESSEVERTRIEB<br />

VU VERLAGSUNION KG<br />

AM KLINGENWEG 10<br />

65396 WALLUF<br />

TEL. + 49 612 3620 0<br />

ABONNEMENTS<br />

IPS Pressevertrieb GmbH<br />

Ultimate Guide Abo-Service<br />

Postfach 1331<br />

53340 Meckenheim<br />

E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />

Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />

Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />

Homepage www.ips-d.de<br />

Und das funktioniert auch im Alltag, was in eurem Fall heißt: beim<br />

Training und Workout. Mit dem richtigen Trainingspartner oder –Partnern<br />

an seiner Seite, stellen sich die Erfolge noch schneller ein. Man freut sich<br />

zusammen über jedes errungene Ziel. Motivation und (ganz wichtig!) der<br />

Spaß, sind garantierte Katalysatoren für den Erfolg. Gemeinsam seine Ziele<br />

erreichen lautet die Erfolgsformel. Schweini, Götze, Neuer & Co haben es uns<br />

vorgemacht. Jetzt seid ihr dran…<br />

DRUCK UND BINDUNG:<br />

Quad/Graphics Europe Sp. z o. o.<br />

Drukarnia Wyszków<br />

ul. Pułtuska 120<br />

07-200 Wyszków, Polska<br />

www.quadgraphics.pl<br />

Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />

umweltverträglichen Fasern.<br />

HAFTUNG<br />

Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch keine<br />

Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Meinungen, Waren oder<br />

Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht wurden. Der<br />

Herausgeber übernimmt außerdem keine Verantwortung für Inhalte von externen<br />

Webseiten, deren Adressen veröffentlicht werden.<br />

DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />

Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis Publishing<br />

Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses Magazins sind<br />

Eigentum von Dennis Publishing Limited und dürfen weder im Ganzen noch teilweise<br />

ohne vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.<br />

MEN’S FITNESS ist ein Warenzeichen von Weider Publications LLC und darf ohne<br />

vorherige Erlaubnis von Weider Publications LLC werder verwendet noch in irgendeiner<br />

Form reproduziert werden.<br />

Oliver Bloss<br />

Chefredakteur<br />

6/OKTOBER 2014/mensfitness.de


FitZone<br />

DER COUNTDOWN ZUM<br />

FITTEREN LEBEN<br />

Bei verheirateten<br />

Männern ist<br />

die subjektive<br />

Zufriedenheit<br />

um 135 Prozent<br />

höher als bei<br />

unverheirateten.<br />

Text Flavie Belanco<br />

HERZENSSACHE<br />

Der Bund fürs Leben<br />

hält gesund<br />

Das teure Silberbesteck auf der<br />

■ Geschenkeliste und die Aussicht auf<br />

traute Zweisamkeit bis ans Lebensende sind<br />

schon gute Argumente. Es gibt aber noch einen<br />

weiteren Anreiz, den Ehering überzustreifen:<br />

Im „Journal Of Hypertension“ wurde eine neue<br />

Untersuchung veröffentlicht. Danach hatten<br />

verheiratete Männer tendenziell eine bessere<br />

Chance, ihre Blutdruckwerte mit der Zeit<br />

zu senken. Damit geht auch ein niedrigeres<br />

Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

einher. Der Grund hierfür ist wahrscheinlich<br />

die gegenseitige Fürsorge der Ehepartner,<br />

von der die Gesundheit profitiert und die das<br />

Stressniveau senkt. Die Hochzeitsplanung<br />

selbst mag Nerven kosten. Schließlich wollen<br />

sämtliche Tanten und Cousins eingeladen<br />

und unterhalten werden. Doch die Institution<br />

Ehe lohnt sich auf lange Frist gesehen für die<br />

Gesundheit. Vielleicht brauchst du ja ohnehin<br />

gerade einen neuen Satz Steakmesser ... ■<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/7


GEAR<br />

Fitzone<br />

ROPE-<br />

TRAINING<br />

Mehr Power auf der Bank und<br />

weniger Speck am Bauch – dank<br />

Trainingsseil<br />

Du denkst, das Seilschlagen<br />

■ wäre wieder so ein<br />

neumodischer <strong>Fitness</strong>kram, der<br />

nicht viel taugt? Weit gefehlt.<br />

Wenn du die dicken und schweren<br />

Seile umherschwingst, sieht das<br />

nicht nur beeindruckend aus. Dies<br />

ist zugleich ein brutal effektives<br />

Workout.<br />

Das belegen neueste kanadische<br />

Forschungen. Darin ließen sich mit<br />

drei 15-minütigen Einheiten pro<br />

Woche über vier Wochen hinweg<br />

die Maximalleistungen beim<br />

Liegestütz um 24 und beim Situp<br />

um sieben Prozent steigern. In<br />

einer Studie an der amerikanischen<br />

University of Minnesota brachten<br />

zudem zehn Minuten Ropetraining<br />

den Stoffwechsel deutlich in<br />

Schwung. Kurz gesagt: Mehr Kraft<br />

und weniger Speck. <strong>Noch</strong> Fragen?<br />

Der Krafttrainer Dan Lawrence<br />

bestätigt diese Ergebnisse: „Das<br />

Seilschlagen ist eine tolle Übung<br />

für alle <strong>Fitness</strong>-Sportler.“<br />

Weiter erklärt er: „Bereits zehn<br />

Minuten stellen ein intensives<br />

Ganzkörper-Workout dar. Heb<br />

dir die Seile bis zum Ende des<br />

Workouts auf, um dich mit<br />

60-sekündigen Intervallen im<br />

Wechsel mit 60-sekündigen<br />

Pausen noch einmal richtig<br />

auszupowern.“ Mithilfe der<br />

Varianten im Kasten rechts<br />

erreichst du die gewünschten<br />

Ziele. ■<br />

SCHULTERKREISEN<br />

Ziel Kraft<br />

Stell dich mit leicht gebeugten Knien<br />

aufrecht hin. Die Core-Muskulatur<br />

anspannen und die Arme kreisförmig erst<br />

in eine Richtung und dann in die andere<br />

bewegen (jeweils 30 Sekunden).<br />

Dan Lawrence: „Das fördert die<br />

Griffstärke und stärkt die Schultern. Ein<br />

tolles Training für Boxer, MMA-Fighter<br />

oder Schwimmer, bei denen die Arme<br />

schnell ermüden.“<br />

SEILSCHLAGEN VERTIKAL<br />

Ziel Kraft<br />

Zieh beide Arme nach oben, um direkt im<br />

Anschluss das Seil kräftig auf den Boden<br />

zu schmettern und so große Wellen zu<br />

erzeugen. Bezieh den ganzen Körper mit<br />

ein, in dem du hochspringst und nach der<br />

Landung Hüfte und Knie beugst, um noch<br />

<strong>mehr</strong> Kraft zu entwickeln.<br />

Dan Lawrence: „Diese athletische<br />

Bewegung fordert den gesamten Körper<br />

heraus. Wie beim Kugelhantelschwingen<br />

baust du auch hier Power, Flexibilität und<br />

Tempo auf.“<br />

TIEFE WELLEN<br />

Ziel Fettabbau<br />

Geh so weit in die Knie, dass die<br />

Oberschenkel horizontal zum Boden<br />

verlaufen. Die Core-Muskulatur dabei<br />

fest anspannen. Die Hände mit den<br />

Seilenden vor dem Körper nach vorn<br />

strecken. Dann die Arme mit kurzen und<br />

abrupten Bewegungen abwechselnd<br />

nach oben und unten schlagen, um kleine<br />

Wellen zu erzeugen.<br />

Dan Lawrence: „Du verbrennst hierbei<br />

Fett, während du in den Beinen Kraft<br />

aufbaust. Schließlich hältst du die<br />

untere Phase der Kniebeuge immer eine<br />

komplette Minute lang.“<br />

8/OKTOBER 2014/mensfitness.de


MF MUST DO MOVE<br />

Fitzone<br />

A<br />

KERNFRAGEN<br />

Die Seitbeuge mit hochgestreckten<br />

Armen fordert die schräge<br />

Bauchmuskulatur richtig heraus.<br />

Hast du schon einmal etwas von<br />

■ Arthur Saxon gehört, seinerzeit auch<br />

als „Eisenmeister“ bezeichnet? Nein?<br />

Schade, denn der Mann hat einige nützliche<br />

Tipps in petto. Der Kraftakrobat des<br />

19. Jahrhunderts verdiente sein Geld damit,<br />

um den Globus zu touren und die Leute<br />

zu Kraftvergleichen herauszufordern. Mit<br />

der hier gezeigten Übung baute er sich<br />

die felsenfeste Core-Muskulatur auf, die<br />

ihm zu seinem legendären Status als<br />

Kraftsportler verhalf.<br />

Dazu Shaun Stafford, der bei City<br />

Athletic für die Leistungsanalyse<br />

zuständig ist: „Dies ist ein funktionales<br />

Gewichtstraining für den ganzen Körper.<br />

Es ist besser als alle Core-Übungen<br />

auf dem Gymnastikball oder am<br />

Boden. Der Grund: Die Übung bezieht<br />

zur Stabilisierung der Wirbelsäule die<br />

schräge Bauchmuskulatur stärker mit<br />

ein. Das fördert auch deine Leistungen<br />

bei anderen Gewichtsübungen.“ Das<br />

bedeutet für dich: Eine bessere Haltung<br />

und gigantische Schultern. Für Saxon<br />

hieß das: 168 Kilo beim einarmigen<br />

Frontdrücken. Eine einmalige Leistung<br />

– genauso einmalig wie Saxons<br />

Trainingsanzug. Der Mann war einfach<br />

ein Original.<br />

B<br />

SEITBEUGE MIT<br />

NACH OBEN<br />

GESTRECKTEN<br />

HANTELN<br />

SÄTZE 2<br />

WH 8 PRO SEITE<br />

ANimm die Füße schulterbreit auseinander<br />

und stemm einen Satz leichter<br />

Kurzhanteln über dem Kopf nach oben.<br />

Die Arme durchstrecken, sodass sie auf<br />

die Ohren ausgerichtet sind. Die Core-<br />

Muskulatur angespannt lassen und den<br />

unteren Rücken nicht wölben.<br />

BDas Becken nach vorne ausrichten und<br />

den Rumpf aus der Hüfte heraus langsam<br />

nach rechts beugen – allerdings nur so<br />

weit, wie noch angenehm ist. Die Position<br />

kurz halten und dann vorsichtig wieder<br />

zur Mitte zurückkehren. Die Übung auf der<br />

anderen Seite wiederholen.<br />

Text Alex Harris Fotos Mike Prior<br />

Pralle Muckis<br />

Pump deine <strong>Muskeln</strong> noch einmal richtig voller Blut,<br />

bevor du an den Strand gehst – mit dem<br />

fünfminütigen Zyklus zur Wettkampfvorbereitung<br />

nach Vorbild des letztjährigen Mr. Universe<br />

■Ty Ogedegbe, 2013 Mr. Universe bei Musclemania,<br />

gibt uns einen Einblick in seine Trickkiste: „Bevor ich auf<br />

die Bühne gehe, absolviere ich ein schnelles Workout<br />

mit einem Trainingsband, um die <strong>Muskeln</strong> noch einmal<br />

voller Blut zu pumpen.“ Absolvier von jeder Übung zwölf<br />

Wiederholungen. Die Pausen so kurz wie möglich halten.<br />

Die erste Runde des Zyklus im langsamen Tempo und die<br />

zweite etwas schneller ausführen.<br />

„Die Variation des Tempos bewirkt eine stärkere<br />

Aktivierung der Muskulatur. Alles wirkt dann noch ein<br />

Stück besser ausdefiniert“, so Ogedegbes Tipp. Neuesten<br />

Forschungen im „Journal Of Strength And Conditioning“<br />

zufolge kann der Effekt bis zu 52 Stunden lang andauern.<br />

Schultern<br />

Seitheben<br />

Stell dich mit<br />

den Füßen auf<br />

die Mitte des<br />

Bandes. Dann<br />

beide Enden in die<br />

Hände nehmen<br />

und die Arme bis<br />

in die Horizontale<br />

hochheben.<br />

Arme<br />

Bizeps-Curl<br />

Stell dich in der<br />

Mitte auf Band und<br />

heb die Arme von<br />

der Oberschenkelaußenseite<br />

bis<br />

hoch zu den<br />

Schultern.<br />

Rücken<br />

Vornübergebeugter<br />

Fly<br />

Lehn dich aus<br />

der Hüfte heraus<br />

nach vorne und<br />

führ die Hände<br />

von Kniehöhe<br />

aus seitlich nach<br />

oben, bis du die<br />

Spannung im<br />

Latissimus spürst.<br />

Brust<br />

Breite Liegestütze<br />

Die Hände weit<br />

voneinander<br />

entfernt (doppelte<br />

Schulterbreite) auf<br />

den Boden setzen<br />

und bis zum<br />

Muskelversagen<br />

trainieren.<br />

10/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Fitzone<br />

AKUSTISCHE<br />

BEGLEITUNG<br />

Du möchtest beim Training nicht immer mit deinen<br />

Gedanken allein sein? Tom Morgan schreibt als<br />

unabhängiger Experte für <strong>Fitness</strong>equipment Kritiken für<br />

den Online-Anbieter „Expert Reviews“. Er unterstützt dich<br />

bei der Auswahl der richtigen Ohrstöpsel zum Laufen.<br />

>> Bose SIE2i ca. 150 €<br />

■ Manche Sport-Kopfhörer glänzen<br />

in einem Bereich, fallen aber bei<br />

anderen Faktoren ab. So gibt es<br />

drahtlose Modelle, bei denen die<br />

Ohrstöpsel rutschen. Andere sitzen<br />

wir angegossen, aber der Sound<br />

klingt wie durch einen Pappbecher<br />

an der Ohrmuschel gefiltert. Die<br />

ersten Sport-Kopfhörer aus dem<br />

Hause Bose allerdings überzeugen<br />

auf der ganzen Linie. Wie von einer<br />

Highend-Audiofirma nicht anders<br />

zu erwarten, bieten sie einen<br />

reichhaltigen Sound mit tiefen<br />

Bässen, prägnanten Mitten und<br />

knackigen Höhen. Die weichen<br />

Gummispitzen schmiegen sich sanft<br />

und doch sicher an den Gehörgang<br />

an. So sitzen die Stöpsel selbst bei<br />

langen Läufen immer schön fest.<br />

Durch die offene Rückseite ist<br />

außerdem gewährleistet, dass du<br />

nicht komplett von der Außenwelt<br />

isoliert bist und herannahende<br />

Gefahren akustisch erkennen<br />

kannst. Ein hydrophobes Akustik-<br />

Gewebe verhindert zudem,<br />

dass der Schweiß Schäden am<br />

Gerät verursacht. Die Inline-<br />

Fernbedienung (für iPhone und<br />

iPod) ist mit wasserdichten Knöpfen<br />

ausgestattet. Das Gerät ist nicht ganz<br />

billig, bei dieser Qualität aber jeden<br />

Cent wert.<br />

bose.de<br />

BESCHREIBUNG<br />

„Sport-Kopfhörer sollten unterwegs toll klingen und<br />

widerstandsfähiger als andere Modelle sein“, sagt Morgan.<br />

„Es gibt viele Hersteller in diesem Bereich. Das liegt daran, dass<br />

das mit dem Handy oder MP3-Player mitgelieferte Zubehör<br />

einfach nicht das Gelbe vom Ei ist. Manche Geräte funktionieren<br />

drahtlos mit Bluetooth, bei anderen lassen sich die Kabel oder<br />

Halsbänder so einstellen, dass sie beim Laufen nicht stören.“<br />

LEISTUNG UND PREIS<br />

„Mit dem Preis steigt vor allem die Soundqualität. Doch es<br />

gibt auch noch andere interessante Zusatzfunktionen“, meint<br />

Morgan. „Dieses Modell bietet eine Inline-Fernbedienung, die<br />

in die Kopfhörer eingebaut ist.“ Damit lassen sich einzelne<br />

Tracks überspringen. Du kannst sogar beim Joggen Anrufe<br />

entgegennehmen. Vorsicht ist allerdings in der obersten<br />

Preisklasse geboten. Die Technik, welche den Sound produziert,<br />

ist hier immer recht empfindlich.“<br />

WICHTIGE FUNKTIONEN<br />

„Alle Sport-Kopfhörer sind bis zu einem gewissen Grad<br />

schweißresistent. So ist sichergestellt, dass sie beim<br />

Sport keine Schäden davontragen. Außerdem ist die<br />

Schweißresistenz auch im Sinne der Hygiene“, erläutert<br />

Morgan. „Nichts ist nerviger, als während des der Tour die<br />

Ohrstöpsel nachjustieren zu müssen. Sie sind daher so<br />

konstruiert, dass sie so sicher und bequem wie möglich sitzen.“<br />

DIE RICHTIGE AUSWAHL<br />

„Die Preise können bei kaum bemerkbaren Unterschieden in der<br />

Soundqualität stark variieren. Die wichtigste Frage ist daher,<br />

wie viel Wert du auf technische Spezifikationen legst“, erklärt<br />

Morgan. „Für Langstreckenläufe sind drahtlose Kopfhörer<br />

weniger gut geeignet, weil die Batterie schnell leer wird. Wenn<br />

du auf öffentlichen Straßen und Wegen läufst, empfiehlt sich<br />

außerdem ein nach außen hin offenes Paar wie der Bose SIE2i.<br />

Damit kannst du den Verkehr besser hören.“ ■<br />

12/OKTOBER 2014/mensfitness.de


10-MINUTEN-GERICHT<br />

Fitzone<br />

KRAFTBRÜHEN<br />

Schmeiß den Mixer an, um dir<br />

eine herzhafte Erbsen-Schinken-<br />

Suppe zusammenzumixen,<br />

die dir beim Abspecken hilft.<br />

■Die einfachste Art, eine flüssige Gemüsebombe voller Nährstoffe<br />

in eine sättigende Mahlzeit zum Muskelaufbau zu verwandeln: Eine<br />

ordentliche Portion Fleisch als Dreingabe. Der Schinken in dieser<br />

Erbsensuppe enthält 22 Gramm Eiweiß. Die Proteine helfen beim<br />

Aufbau schlanker Muskelmasse und wirken sättigend. So kannst<br />

du ungesunden Snacks besser widerstehen. Die Zutaten in diesem<br />

Rezept sind außerdem extrem arm an Kohlenhydraten und Zucker.<br />

Damit vermeidest du ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels, der zu<br />

Fetteinlagerungen führen würde. ■<br />

ernaehrung.mensfitness.de<br />

ZUTATEN<br />

• 2 EL Rapsöl<br />

• 1 mittelgroße Zwiebel, gehackt<br />

• 1 mittelgroße Süßkartoffel,<br />

in kleine Würfel geschnitten<br />

• 300 g gefrorene Speiseerbsen<br />

• 300 ml Gemüsebrühe<br />

• 1 00 ml Halbfettmilch<br />

• 100 g Schweinehachse,<br />

zerkleinert<br />

• 1 kleine Handvoll frischer<br />

Minzblätter<br />

• 1 TL gehackter Schnittlauch<br />

• Salz und Pfeffer<br />

ZUBEREITUNG<br />

• Das Öl in einer großen Pfanne<br />

auf mittlerer Stufe erhitzen.<br />

• Die Zwiebel- und<br />

Süßkartoffelstücke dazugeben,<br />

mit Salz und Pfeffer<br />

abschmecken und unter<br />

ständigem Rühren 3 Minuten<br />

lang braten.<br />

• Die Erbsen und die Brühe<br />

hinzufügen und zum Kochen<br />

bringen. Das Ganze 4 Minuten<br />

lang vor sich hinköcheln lassen.<br />

• Die Milch dazugießen und die<br />

Suppe erneut aufwallen lassen.<br />

Dann die Pfanne von der Platte<br />

nehmen.<br />

• Die Suppe in einem Mixer<br />

verarbeiten, bis sie schön<br />

sämig ist.<br />

• In Schüsseln auftragen<br />

und mit dem Schinken,<br />

dem Schnittlauch und den<br />

Minzblättern dekorieren.<br />

SÜSSKARTOFFELN<br />

sind reich an Beta-Carotin, welches<br />

gut fürs Herz ist. Daneben enthalten<br />

sie viel Kupfer. Die Substanz hilft<br />

dem Körper, <strong>mehr</strong> Energie aus<br />

Kohlenhydraten freizusetzen.<br />

ERBSEN<br />

weisen hohe Konzentrationen<br />

der knochenstärken Substanzen<br />

Vitamin K und Mangan auf.<br />

Daneben bieten sie dem Körper<br />

sättigende Ballaststoffe.<br />

ZWIEBELN<br />

sind eine Quelle für das<br />

entzündungshemmende<br />

Quercetin sowie Biotin,<br />

welches den Blutzuckerspiegel<br />

stabilisiert.<br />

SCHINKEN<br />

kurbelt mithilfe von Thiamin<br />

den Stoffwechsel an.<br />

Das darin enthaltene Fett<br />

fördert indes die Aufnahme<br />

des Beta-Carotins.<br />

14/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Fitzone<br />

WHAT GIRLS LIKE<br />

MUSCLES<br />

& TATTOO<br />

Tattoos liegen im Trend. Nach wie vor – oder?<br />

So könnt ihr (fast) nichts falsch machen.<br />

Welcher Mann präsentiert seiner<br />

Liebsten nicht gerne seinen ganzen<br />

Stolz, gestochen aus schwarzer und/oder<br />

farbiger Tinte? Ob im T-Shirt, Oben-ohne<br />

im Schwimmbad, im Studio, oder einfach<br />

nur am Morgen vorm heimischen Spiegel.<br />

Es sieht einfach cool aus und macht was<br />

her. Tribals, Lebensphilosophien in Wort und<br />

Schrift, Bilder der Liebsten oder der verehrten<br />

Vorbilder – der Phantasie wird freien Lauf<br />

gelassen. Ob das immer so gut gelingt, ist<br />

eine andere Frage…<br />

Doch passen das Bild und die verschiedenen<br />

Stile zum muskulösen Traumkörper?<br />

Entstellen die Motive den fein definierten<br />

Flow der <strong>Muskeln</strong>? Wird aus der V-Form eine<br />

optische R-Form oder schlimmer? Fest steht,<br />

dass nicht immer alles gelungen rüberkommt.<br />

Allerdings, dem einen gefällt’s, dem anderen<br />

weniger. Die Entscheidung muss letztendlich<br />

jeder für sich fällen.<br />

Als Tipp möchten wir euch lediglich<br />

mitgeben, sich vorher mit der Freundin oder<br />

dem Kumpel abzusprechen, damit keine<br />

bösen Überraschungen auf euch zukommen.<br />

Wer von sich ein cooles Tattoo-Bild besitzt,<br />

kann dieses gerne an team@mensfitness.<br />

de senden – Stichwort: TATTOO. Die besten<br />

werden wir veröffentlichen. (Cheap Selfies<br />

werden nicht verwendet!). ■<br />

16/OKTOBER 2014/mensfitness.de


MF MOVIES NEW & WIN<br />

NEU IM KINO<br />

SIN CITY:<br />

A DAME TO KILL FOR<br />

Korrupte Politiker, leichte<br />

Mädchen, dunkle Rächer und<br />

jede Menge Blut – wer sich ins<br />

verkommene Sin City verirrt, ist ohne<br />

entsicherte Waffe und fragwürdige<br />

Moral verloren. Kultregisseur Robert<br />

Rodriguez („Machete“) und Graphic-<br />

Novel-Mastermind Frank Miller kehren<br />

nach ihrem Geniestreich SIN CITY in<br />

die sündigste Stadt der Welt zurück<br />

und adaptieren mit der langersehnten<br />

Fortsetzung SIN CITY: A DAME TO<br />

KILL FOR zwei weitere Episoden aus<br />

Millers Comic-Universum für die große<br />

Leinwand. Story: Seitdem Dwight (Josh<br />

Brolin) vor einigen Jahren das Leben<br />

von Miho (Jamie Chung) rettete, will<br />

er sich jeglichen Ärger vom Leib halten<br />

– bis ihn seine schöne Ex-Freundin<br />

Ava (Eva Green) kontaktiert. Ava<br />

fleht Dwight um Hilfe an, weil sie von<br />

ihrem Ehemann Damien Lord (Marton<br />

Csokas) brutal misshandelt und vom<br />

skrupellosen Chauffeur Manute<br />

(Dennis Haysbert) überwacht wird.<br />

Gleichzeitig erwacht Marv (Mickey<br />

Rourke) eines Morgens zwischen<br />

<strong>mehr</strong>eren toten Jugendlichen. Dabei<br />

wollte er in der vorherigen Nacht doch<br />

nur der schönen Stripperin Nancy<br />

(Jessica Alba) beim Tanzen zusehen.<br />

Marv begibt sich tief ins Herz des<br />

Molochs, um herauszufinden, was<br />

geschehen ist...<br />

Auch Bruce Willis und Jessica Alba<br />

sind wieder ein Teil der schwarzweiß<br />

gestylten Welt von Sin City.<br />

Cool. Böse. Sexy. Blutig. Der Kult geht<br />

weiter!<br />

Kinostart: 18. September 2014<br />

TRANSCENDENCE<br />

„Atemlose Spannung<br />

in Verbindung mit<br />

bahnbrechenden Special<br />

Effects“, verspricht der<br />

von Wally Pfister perfekt<br />

in Szene gesetzte SciFi-<br />

Thriller TRANSENDENCE,<br />

der der brandaktuellen<br />

Frage nach den Risiken der<br />

immer unkalkulierbarer<br />

erscheinenden Computer-<br />

Evolution nachgeht. Neben<br />

Hollywood-Superstar<br />

Johnny Depp agieren<br />

u.a. Paul Bettany und<br />

Oscar-Preisträger Morgan<br />

Freeman im Regiedebüt<br />

des Oscar-prämierten<br />

Kameramanns („Inception“,<br />

„Dark Knight“-Trilogie).<br />

Story: Dr. Will Caster<br />

(Johnny Depp), anerkannter<br />

Experte auf dem Gebiet der<br />

Künstlichen Intelligenz, und<br />

seine Frau Evelyn (Rebecca<br />

Hall) stehen kurz davor, ein<br />

vollkommen neuartiges<br />

Computersystem zu<br />

erschaffen. Eine Gruppe<br />

technikfeindlicher<br />

Extremisten will den<br />

Superrechner um jeden<br />

Preis verhindern und<br />

verübt ein Attentat auf<br />

Dr. Caster. Doch anstatt<br />

den Wissenschaftler<br />

zu stoppen, verhelfen<br />

sie ihm damit erst zum<br />

Erfolg. Denn Evelyn<br />

vollendet das Experiment<br />

gemeinsam mit Max<br />

Waters (Paul Bettany),<br />

einem engen Freund und<br />

Kollegen ihres Mannes.<br />

Sie verbinden das Gehirn<br />

des schwer verletzten<br />

Will mit dem Computer<br />

und lassen seinen<br />

Geist mit der Maschine<br />

verschmelzen. So entsteht<br />

ein hochintelligentes<br />

Wesen, das sich bald<br />

seiner ungeheuren Macht<br />

bewusst wird...<br />

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RIDE ALONG<br />

Wer auf überdrehte<br />

Buddy-Action-Komödien<br />

im typischen US-Stil<br />

steht, liegt mit „Ride<br />

Along“ auf der sicheren<br />

Seite. Einen Oscar wird<br />

die Cop-Comedy mit<br />

Comedian Kevin Hart und<br />

Rapper Ice Cube mitnichten<br />

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gewinnen - für ein kühles<br />

Sixpack zusammen mit<br />

dem Kumpel vor der<br />

Glotze taugt der Streifen<br />

aber allemal. Story: Ben<br />

Barber (Kevin Hart) ist<br />

Schulwachmann, Video-<br />

Game-Junkie und eine<br />

echte Quasselstrippe.<br />

Seit zwei Jahren träumt er<br />

davon, die superscharfe<br />

Angela (Tika Sumpter)<br />

zu heiraten – und<br />

ein echter Polizist zu<br />

werden. Angelas Bruder<br />

James (Ice Cube), ein<br />

ausgemachter Hitzkopf<br />

und hochdekorierter<br />

Polizeibeamter, hält<br />

Ben allerdings für einen<br />

lächerlichen Hampelmann.<br />

Als Ben an der Polizei-<br />

Akademie aufgenommen<br />

wird, glaubt er, den<br />

Respekt des erfahrenen<br />

Cops verdient zu haben.<br />

Er ist sich sicher: Nur ein<br />

Tag gemeinsam auf Streife<br />

und alle würden erkennen,<br />

dass Ben es wirklich drauf<br />

hat. Doch als die wilde<br />

Fahrt durch die Nacht<br />

sie zum berüchtigtsten<br />

Gangster der Stadt führt,<br />

findet James schnell<br />

heraus, dass sein neuer<br />

Partner mindestens<br />

genauso gefährlich ist,<br />

wie die umher zischenden<br />

Pistolenkugeln… Jetzt auf<br />

DVD & Blu-ray erhältlich.<br />

Teilnahme unter www.mensfitness.de/Verlosung. Stichwort „Ride Along“.<br />

Teilnahmeschluss ist der 06.10.2014.<br />

18/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Fitzone<br />

Wir schwingen uns auf den Sattel, um die beiden neuen <strong>Fitness</strong>trends auszutesten.<br />

Finde heraus, welcher der beiden Heimtrainer auf Platz eins landet.<br />

RUNDE 1<br />

Der Unterricht<br />

„Das Flywheel ist eine<br />

motivierende datengestützte<br />

Art des Radfahrens im Studio“,<br />

so Ruth Zukerman, die die<br />

Marke Flywheel mitbegründet<br />

hat. „Der Unterricht geht<br />

über 45 bis 60 Minuten. Die<br />

Heimtrainer sind mit Computern<br />

ausgestattet. Diese zeigen das<br />

Tempo, den Widerstand und<br />

den Energieaufwand an. Die<br />

Werte können online auf einem<br />

privaten Account gespeichert<br />

werden. Das motiviert dazu,<br />

immer wieder neue Ziele zu<br />

erreichen. Jeder Unterricht ist<br />

anders, und die Musik-Playlisten<br />

werden ständig aktualisiert.“<br />

RUNDE 2<br />

Das Konzept<br />

„Dies ist ein echtes Ganzkörpertraining.<br />

Es verbrennt nicht nur<br />

Kalorien, während es die Beine<br />

fordert und das Herz-Kreislauf-<br />

System anregt. Auf dem<br />

Flywheel sind zudem Stangen<br />

mit Gewichten montiert, die<br />

ein Oberkörper-Workout<br />

ermöglichen“, erklärt Zukerman.<br />

Flywheel<br />

RUNDE 3<br />

Typische Übung<br />

Pumpen mit dem Oberkörper.<br />

Jede Einheit beinhaltet ein<br />

fünfminütiges Oberkörper-<br />

Workout. Dabei führen die<br />

Teilnehmer an den 2,5 Kilo<br />

schweren Stangen langsame<br />

kleine Bewegungen mit hoher<br />

Wiederholungszahl aus,<br />

während sie mit den Füßen<br />

weitertreten.<br />

RUNDE 4<br />

Die Forschung<br />

Die Erfolgskontrolle ist sinnvoll.<br />

Doch die Pumpbewegungen mit<br />

dem Oberkörper werden die<br />

Muskulatur kaum stark genug<br />

fordern, um große Zuwächse<br />

zu ermöglichen. Eine im<br />

„Journal Of Clinical Psychology“<br />

erschienene Forschungsarbeit<br />

zeigt jedoch: Anstrengendes<br />

Radtraining beansprucht<br />

ohnehin 80 Prozent der<br />

gesamten Muskulatur. Selbst<br />

ohne die kleinen Bewegungen<br />

an der Hantel vernachlässigt du<br />

deinen Rumpf also nicht.<br />

Psycle<br />

RUNDE 1<br />

Der Unterricht<br />

„Beim Psycle handelt sich nicht<br />

um einen Spinning-Unterricht“,<br />

so der ehemalige Profiradfahrer<br />

und Programmdirektor Tim<br />

Weeks. „Das Rad ist lediglich ein<br />

Vehikel für ein unterhaltsames<br />

Ganzkörper-Workout. Die<br />

45-minütigen Einheiten<br />

sind auf maßgeschneiderte<br />

musikalische Begleitung<br />

abgestimmt. Sie beinhalten<br />

Sprints, Oberkörpertraining an<br />

den Kurzhanteln, Meditation<br />

und sogar Ballettübungen. Und<br />

die ganze Zeit über sitzen die<br />

Füße auf den Pedalen, wodurch<br />

eine effektive Fahrtechnik<br />

vermittelt wird.“<br />

RUNDE 2<br />

Das Konzept<br />

„Zunächst einmal messen wir<br />

keine Trainingsfortschritte“,<br />

erläutert Weeks. „Damit<br />

eliminieren wir jeglichen<br />

Wettkampfgedanken, während<br />

wir den Gemeinschaftssinn<br />

fördern. Das gibt dir bis zum<br />

Ende der Stunde einen echten<br />

Endorphin-Kick.“<br />

RUNDE 3<br />

Typische Übung<br />

Der Port de bras, eine<br />

spezifische Ballettfigur.<br />

Die wiegende Armhaltung<br />

vermittelt Anmut und eine<br />

stolze Haltung. Beim Psycle<br />

unterstützt die Figur die saubere<br />

Ausrichtung der Hüfte, sodass<br />

die Muskulatur am Gesäß und<br />

an der Oberschenkelrückseite<br />

effektiv arbeiten kann.<br />

RUNDE 4<br />

Die Forschung<br />

Du magst dich am Ende der<br />

Stunde besser fühlen. Doch<br />

ohne jeglichen Wettbewerb<br />

wirst du dich möglicherweise<br />

nicht so stark fordern wie<br />

gewohnt. Eine Studie der<br />

University of Portsmouth zeigt,<br />

dass Konkurrenz auch im<br />

Sport das Geschäft belebt. Die<br />

untersuchten Radfahrer hielten<br />

bei Konkurrenzdruck länger<br />

einen höheren Energieumsatz<br />

durch als alleine.<br />

Illustrationen Lauren Mortimer<br />

DAS URTEIL<br />

Keine der beiden Methoden taugt dazu, dich auf die Tour<br />

de France vorzubereiten. Psycle ist eine schöne Art der<br />

Entspannung in einem geselligen Umfeld. Es gibt allerdings keine<br />

wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass das Training tatsächlich<br />

fitter macht. Flywheel bringt dich dank der Datenanalyse schon<br />

eher ins Schwitzen. Daher gewinnt diese Methode unseren<br />

Vergleich mit einer Nasenlänge.<br />

20/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Fitzone<br />

Foto Claire Benoist<br />

KILLER-KÖRNER:<br />

WIE GESUND IST<br />

UNSER REIS WIRKLICH?<br />

Konsumenten von weißem<br />

■und braunem Reis ernähren<br />

sich in der Regel gesünder. Sie<br />

nehmen <strong>mehr</strong> Obst und Gemüse,<br />

dafür aber weniger gesättigte<br />

Fettsäuren und überflüssigen<br />

Zucker zu sich. Zu diesem<br />

Schluss gelangten die Forscher<br />

eine Studie am amerikanischen<br />

Baylor College of Medicine an<br />

über 14.000 Erwachsenen.<br />

Doch der Reis hat auch seine<br />

Schattenseiten: Wie sich<br />

herausgestellt hat, sind die<br />

Körner oft mit krebserregenden<br />

Metallen belastet. Das gilt<br />

vor allem für Ware, die aus<br />

ehemaligen Industriegebieten<br />

stammt.<br />

Im Chinareis ist der größte<br />

Übeltäter Kadmium. Diese<br />

metallische Verbindung kann<br />

Krebs und Nierenerkrankungen<br />

hervorrufen. In einem Test<br />

stellte die ostasiatische<br />

Vertretung von Greenpeace<br />

in 12 von 13 Reisernten<br />

eine bedenklich hohe<br />

Kadmiumkonzentration fest.<br />

Bei Proben aus den<br />

Vereinigten Staaten wurde<br />

Arsen als gefährlichster<br />

Bestandteil ermittelt. Laut<br />

FDA, der amerikanischen<br />

Lebensmittel-überwachungsbehörde,<br />

sind die<br />

Konzentrationen aber zu<br />

niedrig, um sich nachteilig auf<br />

die Gesundheit auszuwirken.<br />

Trotzdem geht mittlerweile<br />

verstärkt die Angst vor<br />

gesundheitlichen Risiken durch<br />

verseuchten Reis um: „Arsen<br />

ist krebserregend, genauso<br />

wie Kadmium“, erklärt Dr. Andy<br />

Meharg, Verfasser des Buchs<br />

„Arsenic & Rice“, das sich mit<br />

dem Thema befasst. „Bereits<br />

kleine Mengen erhöhen auf<br />

Dauer das Krebsrisiko.“<br />

Glücklicherweise heißt das<br />

nicht gleich, dass du den Reis<br />

ab sofort aus dem Speiseplan<br />

streichen musst. Rechts findest<br />

du einige Punkte, auf die du<br />

achten solltest.<br />

HOLLIS TEMPLETON<br />

5 TIPPS, um Metallen<br />

im Reis aus dem Weg zu gehen<br />

1) „Der beste Reis kommt aus Afrika. Die<br />

Ware aus Ägypten, Ghana und Tansania<br />

weist die niedrigste Belastung auf“, meint<br />

Meharg. „Eine gute Alternative ist auch<br />

der Basmatireis aus Indien, Pakistan oder<br />

Nepal.“<br />

2) Lieber weiß als braun: Das Arsen<br />

konzentriert sich vor allem auf die Schale,<br />

die beim weißen Reis entfernt wird,<br />

wodurch diese Variante weniger giftig ist.<br />

3) Normaler weißer Reis ist weniger<br />

belastet als Parboiled-Produkte. Bei<br />

letzteren ist wie auch beim braunen Reis<br />

noch ein Teil der Schale intakt.<br />

4) Bei den amerikanischen Marken<br />

empfiehlt es sich, auf das in Kalifornien<br />

angebaute <strong>Get</strong>reide zurückzugreifen. Es<br />

gibt Reisplantagen, die auf ehemaligen<br />

Baumwollfeldern wie etwa in den<br />

Bundesstaaten Arkansas und Louisiana<br />

angelegt wurden. Dort wurden früher<br />

arsenbasierte Pestizide eingesetzt, die<br />

heutzutage den Reis unter Umständen noch<br />

belasten.<br />

5) Normalerweise wird der Reis in einen<br />

Kochtopf mit Wasser gegeben, wo er die<br />

Flüssigkeit komplett aufsaugt. Um die<br />

Metalle herauszuziehen, kannst du den Reis<br />

wie Nudeln zubereiten. Dazu einen Teil Reis<br />

30 Minuten lang in sechs Teilen Wasser<br />

kochen. Dann das überschüssige Wasser<br />

abgießen, anschließend den Reis zehn<br />

Minuten lang abdecken und ziehen lassen.<br />

Vor allem im Reis<br />

aus China finden<br />

sich Metalle, die<br />

Krebs auslösen<br />

können.<br />

SCHNELLER TIPP<br />

Stopf nicht das<br />

ganze Eiweiß in eine<br />

Mahlzeit hinein<br />

Für den Muskelaufbau ist es<br />

unverzichtbar, die Eiweißzufuhr<br />

gleichmäßig über den Tag zu<br />

verteilen.<br />

Hierzu wurde eine<br />

neue wissenschaftliche<br />

Untersuchung an gesunden<br />

Probanden mit vergleichbaren<br />

Ernährungsgewohnheiten<br />

durchgeführt. Ein Teil der<br />

Probanden deckte dabei mit<br />

jeder Mahlzeit (früh, mittags<br />

und abends) 30 Gramm ihres<br />

täglichen Proteinbedarfs ab. Bei<br />

ihnen war die Eiweißsynthese<br />

um 25 Prozent effektiver als bei<br />

den Testpersonen, die 10 Gramm<br />

Eiweiß am Morgen, 15 Gramm<br />

mittags und 65 Gramm abends zu<br />

sich nahmen.<br />

<strong>Noch</strong> ausgewogener ist die<br />

Ernährung, wenn du einige der<br />

Kohlenhydrate im Frühstück<br />

oder Mittagessen durch ein<br />

Ei, fettfreien griechischen<br />

Joghurt oder Nüsse ersetzt – und<br />

dazu noch der Versuchung<br />

widerstehst, dir abends den<br />

Wanst vollzuschlagen.<br />

QUELLE: UNIVERSITY OF TEXAS<br />

22/OKTOBER 2014/mensfitness.de


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MAXIMALER PROTEINGEHALT TRIFFT<br />

REICHHALTIGE GESCHMACKSVIELFALT<br />

Gute Nachrichten für alle, die auf<br />

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Eiweißgehalt sowie niedrigem<br />

Kohlenhydrat- und Fettanteil Wert legen,<br />

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leckeren Geschmack. Nach Peanut-Butter,<br />

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erfrischenden Geschmack genau das<br />

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Gemäß dem Motto und<br />

Firmenphilosophie "Nur das BESTE<br />

ist gut genug!" baut Andreas<br />

Frey (Geschäftsführer<br />

und Firmeninhaber<br />

der Firma FREY<br />

Nutrition®) die bereits<br />

hervorragende<br />

Marktstellung auf dem<br />

heiß umkämpften<br />

Proteinriegelmarkt<br />

weiter aus. "Qualität nimmt<br />

- gerade in dem heutigen Zeitalter<br />

von Gammelfleischskandalen und<br />

Lebensmittelverunreinigungen - <strong>mehr</strong> denn<br />

je an Bedeutung zu. Und genau das ist es,<br />

was unsere Kunden an unseren Produkten<br />

am meisten schätzen: die Kombination<br />

maximaler Rohstoffqualität mit höchster<br />

Produkteffektivität", so Andreas Frey.<br />

Qualität steht für FREY Nutrition® an<br />

erster Stelle, dicht gefolgt von einer<br />

sinnvollen Produktzusammensetzung. So<br />

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Produktinformationen, sondern auch<br />

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über eine sinnvolle Ernährung und ein<br />

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Fitzone<br />

DIE NEUE<br />

BIO-ATKINS<br />

DIÄT:<br />

GEMÜSELASTIG,<br />

NAHRHAFT UND SINNVOLL<br />

Diäten mit niedriger Kohlenhydratzufuhr<br />

■wie etwa die Atkins-Diät können beim<br />

Abspecken helfen. Doch die Unmengen an<br />

Fett, die dabei aufgenommen werden, können<br />

ziemlich ungesund sein.<br />

Hier kommt die Bio-Atkins-Diät ins Spiel.<br />

Bei dieser veganen Low-Carb-Methode<br />

sinkt sowohl das Gewicht als auch der<br />

Cholesterinspiegel. Am St. Michael’s Hospital in<br />

Toronto wurde dazu eine sechsmonatige Studie<br />

durchgeführt. Die Diätgruppe nahm dabei knapp<br />

zwei Kilo <strong>mehr</strong> ab als die Testpersonen, die einer<br />

kohlenhydratlastigen Ernährung mit wenig Fett<br />

folgten. Der Cholesterinspiegel in der Bio-<br />

Atkins-Gruppe sank indes um zehn Prozent. Das<br />

bedeutet, die Methode beugt möglicherweise<br />

auch Herzerkrankungen vor.<br />

„Diese neue Variante ist der ursprünglichen<br />

Atkins-Methode überlegen, was den<br />

Cholesterinspiegel angeht“, meint Jim White von<br />

der Academy of Nutrition and Dietetics. „Das<br />

Prinzip kann auch ein guter Einstieg in einen<br />

weniger strengen Ernährungsplan sein.“<br />

Eine Lizenz, wahllos Gemüseburger in<br />

sich hineinzustopfen, ist dieser Ansatz aber<br />

nicht. Die Testteilnehmer mussten auch die<br />

Kalorienzufuhr um 40 Prozent herunterfahren.<br />

Diät ist eben Diät.<br />

HOLLIS TEMPLETON<br />

Die neue Bio-<br />

Atkins-Diät ist<br />

gesünder fürs<br />

Herz als die<br />

ursprüngliche<br />

Variante.<br />

Foto Claire benoist<br />

Ein Tag mit der<br />

Bio-Atkins-Diät<br />

■ Vielleicht willst du dich nicht ewig auf die Art ernähren.<br />

Aber ein paar Wochen mit der Bio-Atkins-Diät können<br />

eine nette Abwechslung zum Schweinebraten und zum<br />

Käseauflauf sein. Bei dieser Diät sollen 26 Prozent der<br />

Kalorien von Kohlehydraten wie Hafer, Gerste und Gemüse<br />

mit niedrigem Stärkeanteil stammen, 31 Prozent aus<br />

Eiweißquellen wie Sojaprodukten, Nüssen und Müsli, sowie<br />

43 Prozent aus Fettsäuren (Nüsse, Avocados, Gemüseöle).<br />

So sieht ein typischer Bio-Atkins-Tag aus.<br />

FRÜHSTÜCK Veggie-Würste mit Pilzen:<br />

Veggie-Würste, gebraten in Pflanzenöl, eine Scheibe KH-armes Brot mit<br />

zuckerarmer Marmelade, eine Tasse Erdbeeren, dazu Tee oder Kaffee.<br />

MITTAGESSEN Tofu-Avocado-Wraps:<br />

Kohlblätter (als Wrap), gewürzte Tofuwurst (in Scheiben geschnitten),<br />

Balsamico-Essig, 1 gehackte Zwiebel, 1 Avocado, Macadamianüsse, Senf,<br />

1/2 Orange.<br />

ABENDESSEN Sojawürste mit Gerste aus dem Wok:<br />

Sojawürste, 1/3 Tasse Gerste, Pilze, 1 Zwiebel, 1 Paprika, Hasselnüsse,<br />

1 Apfel, Olivenöl, Brokkoli und Rosenkohl (gedünstet), Pflanzenöl.<br />

DARM-ALARM NACH<br />

ALKOHOLEXZESSEN<br />

Wer in Gesellschaft gern ein Gläschen trinkt, sollte<br />

sich Folgendes vor Augen führen: Bereits der<br />

einmalige übermäßige Alkoholkonsum (bei Männern<br />

<strong>mehr</strong> als drei Einheiten Alkohol) stellt eine Gefahr dar.<br />

Einer Gruppe von Männern und Frauen mit einer<br />

Blutalkoholkonzentration von mindestens 0,8 g/l<br />

wurden bei einer Studie Blutproben entnommen.<br />

Dabei stellte sich heraus, dass durch den Alkohol<br />

Darmbakterien in die Leber und in den Kreislauf<br />

gelangen können. „Mögliche Folgen sind Fieber,<br />

Entzündungen und Gewebeschäden“, so Dr. Gyongyi<br />

Szabo.<br />

Selbst, wenn der Betreffende nicht<br />

alkoholabhängig ist, setzt er sich damit unter<br />

Umständen denselben Gefahren aus wie ein<br />

chronischer Trinker.<br />

Wer gesünder leben will, sollte sich auf maximal<br />

zwei bis drei Einheiten Alkohol beschränken.<br />

Vorsicht vor Exzessen!<br />

Selbst, wer nur einmal<br />

über die Stränge<br />

schlägt, lebt<br />

ungesund.<br />

TIFFANY GAGNON<br />

Schnelle Tipps<br />

• Grüne Tomaten: Das unreife<br />

Gemüse enthält Tomatidin.<br />

Diese Zusammensetzung<br />

kann den Aufbau<br />

von Muskelgewebe<br />

unterstützen und vor<br />

Muskelschwund schützen.<br />

University of Iowa<br />

• Neue Zahnbürste: Nach<br />

längerem Gebrauch können<br />

sich in der Zahnbürste über<br />

10 Millionen Bakterien<br />

tummeln. Außerdem sollte<br />

die Bürste nicht in der<br />

Nähe des Toilettendeckels<br />

stehen. University of Texas<br />

• Schlafdisziplin:<br />

Schlafmangel kann die<br />

Genesungsdauer nach<br />

Krankheiten in die Länge<br />

ziehen. Eine gute Vorgabe<br />

sind sieben bis neun<br />

Stunden gesunder Schlaf.<br />

University of Pennsylvania<br />

24/OKTOBER 2014/mensfitness.de


COACH<br />

5 FITNESS-<br />

REGELN<br />

Das HIIT-Kardiotraining ist<br />

der am weitesten verbreitete<br />

<strong>Fitness</strong>trend, den du getrost<br />

vergessen kannst.<br />

UNTER<br />

DER LUPE<br />

In den <strong>Fitness</strong>ratgebern<br />

werden einige Regeln<br />

verzerrt dargestellt. Wir<br />

rücken das Bild wieder<br />

gerade.<br />

Text Sean Hyson, Mitglied des amerikanischen Verbandes für Kraft- und Konditionstrainer (C.S.C.S.) Foto Andrew Cutraro<br />

■Was ist die<br />

wichtigste<br />

Maßnahme, um<br />

etwas für den<br />

Körperbau, die Kraft<br />

und die Gesundheit<br />

zu tun? Ganz einfach:<br />

Hör auf, dich zu<br />

sehr auf Details<br />

zu versteifen. Mit<br />

gesunder Ernährung<br />

und sportlicher<br />

Betätigung (ganz<br />

gleich, wie schlecht<br />

das Workout<br />

strukturiert ist) bist<br />

du bereits auf dem<br />

richtigen Weg. Die<br />

meisten der angeblich<br />

so wichtigen<br />

<strong>Fitness</strong>regeln sind<br />

Schrott.<br />

Hier sind einige<br />

klassische<br />

vermeintliche<br />

<strong>Fitness</strong>-<br />

Prinzipien, die der<br />

Realitätsprüfung<br />

nicht standhalten<br />

und auf die in der<br />

Vergangenheit<br />

wahrscheinlich schon<br />

viele unserer Leser<br />

reingefallen sind. Zeit,<br />

mit den Denkfehlern<br />

aufzuräumen.<br />

Denkfehler Nr. 1<br />

„Nur mit HIIT lässt sich<br />

Fett verbrennen.“<br />

Das hochintensive<br />

Intervalltraining<br />

(HIIT) gehört aktuell<br />

mit zu den größten<br />

<strong>Fitness</strong>trends. Es<br />

stellt eine beliebte<br />

Form des Herz-<br />

Kreislauf-Trainings<br />

dar. Dabei wechseln<br />

sich hochintensive<br />

Phasen mit Pausen<br />

oder lockeren<br />

Trainingsabschnitten<br />

ab. Die Dauer einer<br />

solchen Einheit<br />

beträgt meist um<br />

die 20 Minuten. Das<br />

Prinzip wird vielerorts<br />

als die beste Methode<br />

angepriesen, in<br />

möglichst kurzer<br />

Zeit Kalorien zu<br />

verbrennen. Die<br />

Methode beruft<br />

sich hauptsächlich<br />

auf das Prinzip des<br />

Nachbrennwertes<br />

(kurz EPOC). Das<br />

bedeutet, dass der<br />

Körper in den Tagen<br />

nach einem intensiven<br />

Workout <strong>mehr</strong><br />

Sauerstoff verbraucht,<br />

um die Regeneration<br />

zu unterstützen. Dies<br />

bringt wiederum den<br />

Stoffwechsel auf Trab.<br />

Die HIIT-Workouts<br />

an sich sind zwar<br />

nur kurz, doch der<br />

EPOC-Effekt soll<br />

eine Fettverbrennung<br />

bewirken, die um ein<br />

Vielfaches länger<br />

dauert.<br />

Beim<br />

Nachbrennwert<br />

handelt es sich<br />

zwar um ein real<br />

existierendes<br />

Phänomen. Doch die<br />

tatsächliche Wirkung<br />

ist enttäuschend<br />

schwach. Im Jahr<br />

2006 wurde hierzu<br />

im „Journal of Sports<br />

Science“ ein Bericht<br />

veröffentlicht. Das<br />

Fazit: „Frühere<br />

Studien haben Anlass<br />

zum Optimismus<br />

hinsichtlich der<br />

Wirkung des<br />

Nachbrennwertes auf<br />

die Gewichtskontrolle<br />

gegeben. Dieser<br />

Optimismus ist<br />

größtenteils<br />

ungerechtfertigt.“<br />

Weiter heißt<br />

es dort: „Die<br />

Übungsstimuli, die<br />

zur Aufrechterhaltung<br />

eines fortgesetzten<br />

EPOC-Effekts<br />

notwendig wären,<br />

können Sportler<br />

im Freizeitbereich<br />

normalerweise nicht<br />

erreichen.“ Wer neu<br />

ins Training einsteigt,<br />

ist also noch weit<br />

davon entfernt,<br />

wirklich vom HIIT<br />

profitieren zu können.<br />

Der Trainer und<br />

Ernährungsberater<br />

John Alvino aus der<br />

amerikanischen Stadt<br />

Morristown empfiehlt<br />

ein einfacheres<br />

Kardioprogramm,<br />

nämlich fünf bis zehn<br />

Minuten Seilspringen<br />

am Ende der<br />

Trainingseinheit. Das<br />

ist <strong>mehr</strong> als genug,<br />

um das Herz für die<br />

Anforderungen des<br />

Gewichtstrainings<br />

zu kräftigen und<br />

allgemein einen<br />

aktiven Lebensstil<br />

zu fördern. Wer<br />

abnehmen will,<br />

sollte einfach die<br />

Kalorienzufuhr<br />

herunterfahren.<br />

Oder mit Alvinos<br />

Worten: „Mach<br />

Gewichtstraining,<br />

geh öfter zu Fuß und<br />

bleib aktiv.“ Wer sich<br />

eine bessere Form<br />

wünscht, schafft das<br />

auch ohne HIIT.<br />

Denkfehler Nr. 2<br />

„Nur mit schweren<br />

Gewichten lässt<br />

sich Muskelmasse<br />

aufbauen.“<br />

Größere Gewichte<br />

beanspruchen <strong>mehr</strong><br />

Muskelfasern, was<br />

das Wachstum fördert.<br />

Doch dies ist nicht die<br />

einzige Maßnahme,<br />

um Muskelzuwächse<br />

zu erzielen. „Die<br />

Muskulatur lässt<br />

sich durch die<br />

unterschiedlichsten<br />

Satzlängen<br />

stimulieren“, erklärt<br />

John Meadows,<br />

Mitglied des<br />

amerikanischen<br />

Verbandes für Kraftund<br />

Konditionstrainer<br />

(C.S.C.S.). Meadows<br />

nimmt als Bodybuilder<br />

an Wettkämpfen teil<br />

und arbeitet zudem<br />

als <strong>Fitness</strong>trainer. „Die<br />

Wissenschaft zeigt:<br />

Das Gesamtvolumen<br />

des Gewichts ist<br />

auf lange Sicht der<br />

ausschlaggebende<br />

Faktor für den<br />

Muskelaufbau. Es<br />

kommt also nicht nur<br />

auf die bewegten<br />

Lasten an.“<br />

Leichtere Gewichte<br />

ermöglichen das<br />

Training mit höherem<br />

Volumen, was die<br />

Zahl und Länge der<br />

Sätze angeht. Der<br />

Vorteil: Die Gelenke<br />

und das Bindegewebe<br />

werden dabei nicht<br />

so stark belastet.<br />

Zudem unterstützt<br />

ein solcher Ansatz<br />

stärker die Verbindung<br />

zwischen Gehirn<br />

und Muskulatur.<br />

Die Kontraktion der<br />

<strong>Muskeln</strong> ist nämlich<br />

umso effektiver,<br />

je <strong>mehr</strong> du dich<br />

beim Training auf<br />

die Zielmuskulatur<br />

konzentrierst. „Bei<br />

26/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Fitzone<br />

Stützmuskeln im<br />

Umfeld kleinerer<br />

Gelenke wie etwa an<br />

den Armen, Schultern<br />

und Waden“,<br />

fügt Meadows<br />

hinzu, „können<br />

leichtere Gewichte<br />

effektiver sein. Mit<br />

zu großen Lasten<br />

kannst du nämlich<br />

den Zielbereich<br />

auch überlasten.“<br />

Denk zum Beispiel<br />

einmal daran,<br />

welche Gewichte<br />

du beim Curl packst.<br />

Wahrscheinlich hat<br />

sich das Gewicht über<br />

die Jahre nicht so stark<br />

geändert wie beim<br />

Bankdrücken. Wenn<br />

du aber konstant<br />

trainiert hast, ist dein<br />

Armumfang dabei<br />

trotzdem gewachsen.<br />

Isolationsübungen<br />

funktionieren einfach<br />

am besten mit<br />

leichteren Gewichten.<br />

ergebnisse besagt<br />

die Regel, dass der<br />

Sportler am besten<br />

direkt nach dem<br />

Gewichtstraining<br />

sein Eiweiß zuführt.<br />

Als Zeitfenster für<br />

den bestmöglichen<br />

Muskelaufbau wird<br />

in der Regel eine<br />

Stunde angegeben.<br />

Viele Experten sagen<br />

zwar, dass diese<br />

Theorie durchaus<br />

ihre Richtigkeit hat.<br />

Doch die meisten von<br />

ihnen schätzen, dass<br />

die Gesamtmenge<br />

der Nährstoffe<br />

eine weitaus<br />

größere Bedeutung<br />

hat. Mit anderen<br />

Worten: Solange<br />

du den täglichen<br />

Kalorienbedarfs<br />

durch die richtige<br />

Kombination an<br />

Makronährstoffen<br />

abdeckst, gewinnst du<br />

an Muskelmasse.<br />

Die „International<br />

Society of<br />

Sports Nutrition“<br />

veröffentlichte 2013<br />

eine Metaanalyse<br />

von 23 Studien. Die<br />

wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen<br />

konnten die These<br />

nicht stützen, dass die<br />

Eiweißzufuhr innerhalb<br />

einer Stunde nach<br />

dem Training (oder<br />

eine Stunde davor)<br />

Denkfehler Nr. 3<br />

„Das Regenerationsfenster<br />

nach dem<br />

Workout muss genau<br />

eingehalten werden.“<br />

In den letzten<br />

zehn Jahren hat<br />

der Zeitpunkt der<br />

Nährstoffzufuhr<br />

immer <strong>mehr</strong> an<br />

Bedeutung gewonnen.<br />

Trotz gegenläufiger<br />

Forschungseinen<br />

besonderen<br />

Nutzen zur Steigerung<br />

der Kraft oder<br />

Muskelmasse hat.<br />

Darüber hinaus<br />

machten die<br />

Forscher folgende<br />

Beobachtung: Die<br />

Aufnahme des<br />

Proteins um die<br />

Trainingszeit herum<br />

wirkte sich durchaus<br />

positiv aus. Dies<br />

lag aber an der<br />

allgemeinen Erhöhung<br />

der Eiweißzufuhr,<br />

und nicht etwa am<br />

Zeitpunkt.<br />

Denkfehler Nr. 4<br />

„Maschinen<br />

taugen nicht zum<br />

Muskelaufbau.“<br />

Leichtere<br />

Gewichte sind ein<br />

probates Mittel<br />

zur Verletzungsprävention.<br />

Und<br />

wenn bereits eine<br />

Verletzung vorliegt,<br />

sind Maschinen<br />

durchaus das richtige<br />

Mittel der Wahl. An<br />

den Geräten ist nur<br />

ein vorgegebener<br />

Bewegungsablauf<br />

möglich. Die Maschine<br />

stabilisiert das<br />

Gewicht, was die<br />

Gelenke entlasten<br />

kann. Das ist zu<br />

Beginn des Trainings<br />

nicht ideal. Anfänger<br />

müssen erst einmal<br />

ihre Stützmuskulatur<br />

aufbauen, um an Kraft<br />

zulegen zu können.<br />

Sportler auf mittlerem<br />

Niveau oder Leute,<br />

die Alternativen für<br />

bestehende Übungen<br />

suchen, sollten die<br />

Maschinen nicht ganz<br />

abschreiben.<br />

Meadows weist<br />

darauf hin, dass es<br />

daran möglich ist,<br />

die <strong>Muskeln</strong> bis<br />

zum Versagen zu<br />

trainieren, etwa mit<br />

Dropsätzen. Hierbei<br />

absolviert der Sportler<br />

einen Satz und senkt<br />

dann schnell das<br />

Gewicht, um weitere<br />

Wiederholungen<br />

zu schaffen. Das<br />

Verletzungsrisiko ist<br />

dabei minimal.<br />

Ein weiteres<br />

Argument laut<br />

Meadows:<br />

„Feststehende<br />

Geräte können je<br />

nach Körperform<br />

effektiver sein als<br />

freie Gewichte.“ Wer<br />

groß gewachsen ist,<br />

kann mit Kniebeugen<br />

unter Umständen<br />

nicht so gut seine<br />

Beinmuskulatur<br />

aufbauen wie mit<br />

Beinpressen.<br />

Denkfehler Nr. 5<br />

„Das Frühstück ist die<br />

wichtigste Mahlzeit<br />

des Tages.“<br />

Dazu Alvino: „Oft<br />

wird das Argument<br />

angeführt, dass ein<br />

gutes Frühstück den<br />

Blutzuckerspiegel für<br />

den Rest des Tages<br />

stabilisiert. Doch in<br />

Wirklichkeit ist der<br />

Blutzucker morgens<br />

nach dem Aufstehen<br />

bereits stabil, weil<br />

der Körper während<br />

des Schlafes keine<br />

Nährstoffe bekommen<br />

hat. Deswegen<br />

musst du auch gleich<br />

morgens nüchtern in<br />

die Praxis kommen,<br />

wenn du ein Blutbild<br />

machen lassen willst.<br />

Das Frühstück führt<br />

nur dazu, dass die<br />

Blutzuckerwerte<br />

steigen.“<br />

Aber hilft das<br />

Frühstücken nicht<br />

beim Abnehmen? Im<br />

Fachjournal „Obesity“<br />

erschien 2011 eine<br />

Studie, derzufolge sich<br />

mit dem Abendessen<br />

weit <strong>mehr</strong> ausrichten<br />

lässt. Ein Teil der<br />

Testpersonen nahm<br />

dabei den Großteil<br />

der benötigten<br />

Kohlenhydrate<br />

sechs Monate lang<br />

abends zu sich. Diese<br />

Gruppe nahm <strong>mehr</strong><br />

ab und konnte ihren<br />

Bauchumfang sowie<br />

den Körperfettanteil<br />

stärker reduzieren als<br />

die Kontrollgruppe,<br />

die sich an eine<br />

konventionellere<br />

Ernährung hielt.<br />

Die Probanden<br />

mit der hohen<br />

Kohlenhydratzufuhr<br />

am Abend hatten<br />

außerdem tagsüber<br />

ihren Appetit besser<br />

im Griff.<br />

Wer aber einfach<br />

gern frühstückt oder<br />

morgens richtig<br />

Heißhunger hat, sollte<br />

laut Alvino ruhig weiter<br />

gut frühstücken.<br />

Auch hier ist es<br />

wieder die insgesamt<br />

aufgenommene<br />

Kalorienzahl, die über<br />

Zu- oder Abnahme<br />

entscheidet, und nicht<br />

der Zeitpunkt der<br />

Zufuhr. Die Erziehung<br />

ist ein weiterer<br />

Grund, warum<br />

vielen Leuten das<br />

Frühstück so wichtig<br />

ist. Die meisten Leute<br />

kennen schließlich<br />

das Sprichwort<br />

„Frühstücken wie ein<br />

Kaiser, mittagessen<br />

wie ein König und<br />

abendessen wie<br />

ein Bettler.“ Diese<br />

Regel hat aber den<br />

oben angeführten<br />

Forschungsergebnissen<br />

zufolge<br />

keinen Bestand<br />

<strong>mehr</strong>. ■<br />

CLEVERE FLYS:<br />

Isolationsübungen<br />

wie Kurzhantelflys<br />

erfordern keine<br />

hohen Gewichte, um<br />

gut anzuschlagen.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/27


Functional Expert<br />

n GYM-TO-GO<br />

DEADLIFT<br />

Allrounder oder Killer für den Rücken?<br />

Foto Perform Better<br />

1) Anfangsposition<br />

Deadlift<br />

2) Endposition<br />

Deadlift<br />

DER EXPERTE<br />

Eberhard Schlömmer<br />

ist Diplom-<br />

Sportwissenschaftler<br />

und Perform-Better<br />

Experte. Er hat jahrelange<br />

Erfahrung in der<br />

Ausbildung von Trainern,<br />

Physiotherapeuten und<br />

Medizinern. Er ist zudem<br />

offizieller deutscher<br />

Functional Movement<br />

System Referent.<br />

Mehr Infos unter<br />

perform-better.de<br />

■<br />

Lautes Klirren von schwer<br />

beladenen Eisenstangen,<br />

Kettlebells, ein hoch roter Kopf<br />

und ächzende Stimmen. Meist<br />

sind das die ersten Assoziationen,<br />

wenn man an den Deadlift denkt.<br />

Er ist nicht wegzudenken aus<br />

<strong>Fitness</strong>studios, Athletik- und<br />

CrossFit Hallen. Er ist die absolute<br />

Königsübung zur Entwicklung<br />

einer starken Bein-, Hüft und<br />

Rückenmuskulatur. Leider<br />

wird er immer noch von vielen<br />

gemieden, falsch performed<br />

oder eingeschätzt.<br />

Ein genialer Allrounder im<br />

Trainingsplan! Aber nur, wenn<br />

der Deadlift korrekt erlernt und<br />

die nötigen Voraussetzungen<br />

geschaffen werden. Andernfalls<br />

besteht Verletzungsgefahr,<br />

vor allem für die Wirbelsäule.<br />

Ausreichend<br />

Mobilität<br />

und eine gute Qualität im<br />

Bewegungsablauf sind somit<br />

essentiell.<br />

Häufigste Fehlerbild: ein<br />

runder Rücken. Die größte<br />

Fehlerquelle liegt nicht in einem<br />

schwachen Rücken, was viele<br />

vermuten würden, sondern<br />

oft in einer eingeschränkten<br />

Hüftmobilität. Statt das Becken<br />

ausreichend zu aktivieren,<br />

richtig zu positionieren und<br />

nach vorn zu kippen, um die<br />

Kettlebell oder Langhantel zu<br />

erreichen und somit für optimale<br />

Hebelverhältnisse zu sorgen, holt<br />

der Trainierende die fehlende<br />

Länge und Kraft aus einem<br />

runden Rücken und kompensiert.<br />

Die Ursachen für diese<br />

Dysfunktion sind oft vielschichtig.<br />

Eine frühere Verletzung kann z.B.<br />

der Grund sein, dass der Körper<br />

in eine Ausweichbewegung<br />

geht. Schlechtes, einseitiges<br />

oder falsch gewichtetes Training<br />

auf die vordere Muskelkette<br />

kann eine weitere Ursache sein.<br />

Auch gewöhnt sich der Körper<br />

an einen eingeschränkten<br />

Bewegungsradius, wenn<br />

nicht in der vollen „Range<br />

of Motion“ trainiert wird.<br />

Das Timing ist ebenfalls<br />

entscheidend. Das Becken<br />

muss in der Vorbeuge zuerst<br />

über das Hüftgelenk gekippt<br />

werden, die gerade Wirbelsäule<br />

folgt. Viele Trainierende<br />

tauschen fälschlicherweise<br />

diese Reihenfolge. In der<br />

Rückbewegung wird die Kraft aus<br />

den starken <strong>Muskeln</strong> generiert,<br />

die das Knie und die Hüfte<br />

strecken. Der Kräfteverlauf wird<br />

weiter in die stetig gerade und<br />

neutrale Wirbelsäule transferiert.<br />

Um solche Kompensationen<br />

aufgrund z.B. von Dysbalancen<br />

zu erkennen und auszugleichen,<br />

hilft beispielsweise ein<br />

Functional Movement Screen<br />

(FMS). Der FMS ist ein<br />

standardisiertes Testverfahren,<br />

mit dem grundlegende<br />

Bewegungsmuster zur Erfassung<br />

potentieller Verletzungsrisiken<br />

und ineffizienter Bewegungen<br />

überprüft werden können.<br />

Aus dem Ergebnis lassen sich<br />

wiederum sog. Corrective<br />

Exercises ableiten, durch<br />

welche etwaige Dysbalancen<br />

behoben werden können. Mehr<br />

Infos zum FMS gibt es unter<br />

www.perform-better.de/fms. ■<br />

Optimale Ausführung<br />

eines Deadlifts:<br />

c Füße schulterbreit<br />

c Kettlebell zwischen den<br />

Füssen platzieren<br />

c Zehen leicht nach Außen<br />

c Starte in korrekter Squat<br />

Position, Fersen am<br />

Boden Rücken gerade,<br />

c Kopf in Verlängerung<br />

der Wirbelsäule<br />

c Kettlebell mit gestreckten<br />

Armen greifen<br />

c Oberschenkelrückseite<br />

und Gesäß aktivieren in<br />

dem die Unterschenkel<br />

senkrecht gestellt werden<br />

c Kraft durch Knie- und<br />

Hüftstreckung generieren<br />

c gesamter Torso hebt sich<br />

als eine Einheit mit geradem<br />

Rücken. Kettlebell eng<br />

am Körper führen.<br />

c In den aufrechten Stand kommen<br />

28/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Leserbriefe<br />

Wir beantworten eure<br />

Fragen zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />

Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch,<br />

wenn Ihr Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Training und Ernährung habt.<br />

Perfekter Trainingsplan<br />

F<br />

: Hallo Dirk, könntest du mir dabei<br />

helfen einen Trainingsplan zu gestalten<br />

für ein perfektes Hypertrophie-Training?<br />

Lennart A.. per Mail<br />

A<br />

: Es ist aus der Ferne nicht ganz leicht,<br />

dir via Email einen umfangreichen<br />

Trainingsplan zu erstellen, um <strong>Muskeln</strong><br />

aufzubauen. Generell sei gesagt, dass du<br />

zum Start ins Training immer mit einem<br />

Ganzkörpertraining beginnen solltest.<br />

(Dauer ca. 4-6 Wochen). Bei diesem Training<br />

trainierst du, wie es der Name schon sagt,<br />

alle großen <strong>Muskeln</strong> (Brust, Rücken, Beine,<br />

Schultern...bis hin zu Bizeps, Trizeps,<br />

etc.). Wenn sich deine Sehnen, Bänder,<br />

Gelenke und <strong>Muskeln</strong> an diese Belastung<br />

gewöhnt haben, solltest du nach rund<br />

acht Wochen ins Split-Training wechseln,<br />

da es Sinn macht, dem Body höhere und<br />

umfangreichere Reize zu geben. Schau Dir<br />

bitte nachfolgende URL einmal an. Ich finde,<br />

dass du dort viele Fragen beantwortet<br />

bekommst, wie du systematisch "nach<br />

Plan" deinem Ziel näher kommen kannst:<br />

wikifit.de/trainingsplaene<br />

Seitliche und gekreuzte<br />

Ausfallschritte<br />

F<br />

: Hi Dirk! Ich trainiere sehr gerne Beine,<br />

weil es mir Spaß macht und ich dadurch<br />

Vorteile in meinem Kampfsport habe. Neben<br />

dem Kreuzheben ist meine Lieblingsübung<br />

der Ausfallschritt mit dem hinterem Bein auf<br />

einer Hantelbank. Ich mag generell Übungen,<br />

bei denen man die einzelnen Körperhälften<br />

gezielt trainieren kann, da man ja immer eine<br />

gute und eine noch stärkere Körperhälfte<br />

hat und daher bei den herkömmlichen<br />

Kniebeugen ein Bein immer etwas weniger<br />

beansprucht wird. Außerdem schult es den<br />

Gleichgewichtssinn, welcher sehr wichtig<br />

im Kampfsport ist. Nun sehe ich in vielen<br />

Büchern oder in der Men‘s <strong>Fitness</strong> seitliche<br />

und gekreuzte Ausfallschritte. Jetzt frage ich<br />

mich: wozu sind diese gut, außer, dass sie dem<br />

Workout Abwechslung geben? Irgendeinen<br />

spezifischen Trainingsreiz müssen die doch<br />

haben, womit sie sich dann von den normalen<br />

Ausfallschritten unterscheiden?<br />

Niklas W.. per Mail<br />

A<br />

: Es ist wichtig ist, oft vernachlässigte<br />

kleinere Beinmuskeln einmal zu<br />

„pumpen“. Die sogenannten Adduktoren,<br />

sowie die Abduktoren samt Hüftbeuger<br />

werden dabei intensiv trainiert. In<br />

Kombination mit den bereits von dir<br />

beschriebenen Übungen absolvierst du<br />

ein „Allround“-Beinprogramm, das es in<br />

sich hat. Ergebnis: Starke Beinmuskeln,<br />

die sich nicht nur vorn (Strecker) und<br />

hinten (Beuger), sowie im Gesäß<br />

abzeichnen. Oft vernachlässigt werden<br />

die im Zusammenspiel agierenden<br />

kleineren <strong>Muskeln</strong>, die durch diese<br />

Übungen, wie auch schon oft in der Men’s<br />

<strong>Fitness</strong> dargestellt, den notwendigen<br />

Halt, die Kraft und vor allem Stärke nach<br />

sich ziehen.<br />

Mehr Muskelwachstum durch<br />

Calisthenics?<br />

F<br />

: Hallo liebes MF Team. Ich habe<br />

vor knapp sechs Monaten wieder<br />

angefangen zu trainieren. Es hat sich<br />

beim Muskelwachstum auch relativ<br />

bemerkbar gemacht. Leider hat sich<br />

aber beim Gewicht nicht viel getan. Ich<br />

wiege jetzt 73,3 kg bei einer Größe von<br />

1.83m. Ich würde jetzt gerne wissen,<br />

was ihr von Calisthenics haltet und es<br />

mir evtl. beim Muskelwachstum helfen<br />

würde? Oder wäre es unnütz jetzt damit<br />

anzufangen? Danke schon mal im Voraus.<br />

Mit freundlichen Grüßen.<br />

Christopher M. per Mail<br />

A<br />

: Du schreibst mir, dass es dein Ziel<br />

ist Muskulatur zu gewinnen. Ich kann<br />

aus deiner Mail nicht entnehmen, was<br />

Du exakt bisher trainiert hast. Generell<br />

gibt es viele Möglichkeiten an Masse<br />

zuzulegen. Dazu stellt sich für mich die<br />

wichtigste Frage: Nämlich, wie es bei<br />

dir mir der Ernährung in Kombination<br />

zu einem Muskelzuwachstraining<br />

aussieht? Ernährung ist stets die<br />

wichtigste Grundlage, wenn es darum<br />

geht "aufzubauen". Das Calisthenic-<br />

Training ist eine völlig andere Art des<br />

Trainings, als die klassischen Methoden,<br />

wie Aufbau-Training mit Gewichten,<br />

Maschinen, etc. im Gym! Check doch<br />

mal: calisthenic-movement.com. Es ist<br />

cool, es ist aber auch extrem hart. Ich<br />

würde dir aus meiner Erfahrung raten,<br />

dass du im Bereich <strong>Fitness</strong>studio erst<br />

einmal das für dich Beste rausholst.<br />

Stelle Deine Trainingsplan um und<br />

variiere Geräte im Tausch zu <strong>mehr</strong> freien<br />

Übungen. Das wurde im Übrigen auch<br />

schon in MF vorgestellt. Ziehe dir einen<br />

erfahren Trainer <strong>Fitness</strong>sportler hinzu,<br />

denn diese wissen, was "wirkt" und sie<br />

können dir mit Sicherheit den einen oder<br />

anderen ultimativen Tipp geben. Wenn<br />

du dann zufriedener bist, mache auf<br />

jeden Fall Calisthenic, weil du sollst den<br />

Unterschied erleben und am eigenen<br />

Körper spüren.<br />

Mehr Eiweiß und nahezu<br />

Vegetarier<br />

F<br />

: Moin, Dirk, wollte mal hören, was<br />

ich beim Studiotraining und nahezu<br />

vegetarischer Ernährung (ab und an mal<br />

Fisch) beachten muss? Habe das Gefühl,<br />

eiweißtechnisch zu kurz zu kommen.<br />

Möchte ungern Shakes nehmen. Tausend<br />

Dank für Deinen Rat und sonnigen Gruß.<br />

Thomas H. per Mail<br />

A<br />

: Wenn du nicht unbedingt Fisch als<br />

Vegetarier essen möchtest, rate<br />

ich dir zu Eiern, ab und an gerne mal<br />

Jogurts (nicht zu häufig) und Quinoa,<br />

welches auch „Pseudogetreide“ genannt<br />

wird. Es enthält Aminosäuren und ist<br />

Glutenfrei. Spinat, Brokkoli und Grünkohl<br />

sind ebenfalls sehr eiweißhaltig. Je<br />

nachdem, wie hoch dein Intensitätslevel<br />

beim Training ist, rate ich dir dennoch,<br />

ab und an einen Shake zu trinken, da<br />

dieser inhaltlich eine hohe Wertigkeit an<br />

Proteinen hat, die Dein Körper besonders<br />

nach dem Training braucht. ■<br />

dirkvanderklok.de<br />

Solltet auch Ihr Fragen zum Thema<br />

<strong>Fitness</strong> haben, sendet eine Mail an<br />

leserbriefe@mensfitness.de<br />

Anmerkung: Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />

Inhalte der Leserbriefe themenorientiert zu kürzen<br />

30/OKTOBER 2014/mensfitness.de


MICHAELS<br />

FITNESS-ECKE<br />

Kolumne<br />

Stay cool!<br />

Stress der Diätenkiller<br />

Mein Telefon klingelt: „Herr Bauer,<br />

ich mache nun seit Wochen Diät,<br />

ernähre mich gesund und treibe Sport.<br />

Aber ich nehme kaum ab. Ich bin völlig<br />

hilflos. Ich muss wohl für immer dick sein.<br />

Was kann ich nur tun?“<br />

Meine Antwort auf solche Anrufe<br />

irritiert den Anrufer am anderen Ende<br />

zumeist: „Nein, nein, da müssen Sie<br />

sich keine Sorgen machen. Das ist völlig<br />

normal“. Normal? Ja, denn der Organismus<br />

wird zu viel dem Stress ausgesetzt.<br />

Seid ihr auch gerade in einer solchen,<br />

anscheinend aussichtslosen Situation? Na<br />

dann mal aufgehorcht: Diäten verbinden<br />

wir hier in Deutschland mit der Assoziation<br />

weglassen. Tatsächlich und wörtlich<br />

übersetzt jedoch, bedeutet Diät gesunde<br />

Lebensweise. Wenn ihr eurem Körper so<br />

mir nichts dir nichts einfach alles wegnehmt<br />

- ist das gesund? Äh, nein. Wie soll er sich<br />

auch so schnell umstellen? Das ist Stress<br />

pur. Und um es perfekt zu machen, wird<br />

dann auch gleich so gesportelt, als stünde<br />

nächste Woche der Marathon an. Klever?<br />

Mitnichten.<br />

Unser Körper ist ein uraltes System.<br />

Rational und bewusst wissen wir natürlich,<br />

dass in unserer Zeit kein Säbelzahntiger<br />

um die Ecke kommt und uns auffressen<br />

will. Auch halten wir keinen monatelangen<br />

Winterschlaf und müssen uns Fettreserven<br />

anfressen. In unserem Unterbewusstsein<br />

läuft ein Programm ab, das so alt und<br />

manifestiert ist, da können wir noch so<br />

bewusst denken und Chakka rufen, daran<br />

wird sich nichts ändern.<br />

So mir nichts dir nichts einfach mal<br />

eben alles umstellen ist somit für den<br />

Körper purer Stress. Dieser sorgt dafür,<br />

dass das Hormon Cortisol ausgeschüttet<br />

wird. Dieses Hormon unterstützt die<br />

Fetteinlagerung und sorgt dafür, dass das<br />

Fett da bleibt, wo es ist. Weil ihr vielleicht<br />

aber der Meinung seid, weiter Vollgas<br />

geben zu müssen, macht euer Organismus<br />

noch etwas Weiteres: er reduziert und<br />

verlangsamt den Stoffwechsel. Dabei<br />

könnt ihr Diät halten und sporteln wie<br />

die Blöden, der Erfolg wird sich jedoch in<br />

Grenzen halten.<br />

Es gibt noch einen weiteren Punkt,<br />

den es zu beachten gilt. Die somatische<br />

Intelligenz. So nennt sich die körpereigene<br />

Intelligenz. Bedeutet, euer Körper sagt<br />

euch, was er braucht und was nicht. Ihr<br />

müsst ihm nur mal zuhören. So blöd es<br />

sich anhört, zu viel Information kann auch<br />

schädlich sein: Z.B. Drei Liter Wasser am<br />

Tag trinken ist wichtig, um ausreichend<br />

Mineralien aufzunehmen? Falsch. Über<br />

Wasser nehmen wir keine Mineralien auf.<br />

Eher das Gegenteil, sie werden durch<br />

zu viel Wasseraufnahme aus dem Blut<br />

gespült. Aber, weil ihr es gelesen habt,<br />

macht ihr es. Unabhängig davon, was euch<br />

euer Körper sagt…<br />

Es gilt: Stress vermeiden, geht die<br />

Sache in Ruhe an. Umso entspannter<br />

ihr seid, umso besser und erfolgreicher<br />

werdet ihr sein. Das heißt nicht, dass<br />

ihr euch nicht ein wenig kasteien und<br />

schwitzen sollt beim sporteln - aber bleibt<br />

cool. Was soll denn schief gehen? Führt<br />

euren Organismus an euer Ziel. Tretet ihn<br />

nicht dorthin.<br />

Entspannte Grüße<br />

Euer Michael Bauer<br />

Michael Bauer entwickelt seit <strong>mehr</strong> als 10 Jahren individuelle <strong>Fitness</strong>- und Gesundheitskonzepte für Schauspieler und Models, sowie für Vorstände, Politiker und<br />

Profisportler. Er gilt als Deutschlands gefragtester Personaltrainer. Bekannt wurde er durch seine nachhaltigen Abnehmkonzepte. Er ist Gründer und Geschäftsführer von<br />

The VIP Personaltraining Company und Begründer des Physio-Psychologischen Trainingskonzepts KKK. www.personaltraining.de / www.bauercoaching.de<br />

32/OKTOBER 2014/mensfitness.de


MUSKELN<br />

Der Experte<br />

HART UND SCHNELL<br />

Beim Gewichtheben geht es nicht nur darum, sich Scheiben auf die Stange zu packen.<br />

Es ist auch wichtig, das Tempo hochzuhalten, wie uns LOUIE SIMMONS erklärt,<br />

der weltweit führende Powerlifting-Coach.<br />

Weitere Infos unter westside-barbell.com (Service nur auf Englisch).<br />

P<br />

Louie Simmons ist<br />

Powerlifter, Krafttrainer<br />

und Eigentümer von Westside<br />

Barbell – dem <strong>Fitness</strong>center, in dem<br />

sich wohl mit die stärksten<br />

Mitglieder der Welt tummeln. Er hat<br />

50 Jahre Erfahrung mit dem<br />

Powerlifting. Außerdem hat er<br />

schon einige der besten Sportler<br />

der Disziplin betreut. Hierzu gehört<br />

auch Dave Hoff, der aktuell mit<br />

1.363 Kilo den Gewichtsrekord für<br />

die kombinierten Werte aus<br />

Kreuzheben, Kniebeuge und<br />

Bankdrücken hält.<br />

LFrage der Technik<br />

Das Powerlifting kann<br />

Schwachpunkte aufdecken. Kriegt<br />

ein Sportler beim Bankdrücken<br />

die Stange vom Gesicht aus nicht<br />

<strong>mehr</strong> nach oben, ist klar: Der Mann<br />

hat einen schwachen Trizeps.<br />

Es ist wichtig, die Hantel in einer<br />

möglichst senkrechten Linie nach<br />

oben und unten zu bewegen. Dies<br />

beugt Rotationsbewegungen<br />

in den Schultern vor,<br />

welche zu Verletzungen der<br />

Rotatorenmanschette oder Rissen<br />

der Brustmuskulatur führen können.<br />

Bei der Kniebeuge lehnen sich die<br />

Leute oft zu weit nach vorn. Der Grund<br />

dafür sind in der Regel schwache<br />

Bauch- oder Rückenmuskeln. Die<br />

Übung sollte aber nicht wie eine<br />

Rumpfbeuge aussehen. Stattdessen<br />

gilt es, beim Absenken die<br />

Oberschenkel auseinanderzudrücken<br />

und sich aus den Fersen heraus<br />

kraftvoll wieder aufzurichten.<br />

LPeriodisiertes Training –<br />

aber richtig<br />

Die traditionelle Form dieser<br />

Trainingsform sieht Übungsblöcke<br />

vor. Dabei konzentriert sich der<br />

Sportler immer nur auf einem<br />

Trainingsaspekt. Ein katastrophal<br />

falscher Ansatz. Es kann sein,<br />

dass jemand einen Monat lang nur<br />

seine Muskelmasse aufbaut, um im<br />

nächsten Monat über einen Block<br />

hinweg an der Dynamik zu arbeiten.<br />

Bis zum dritten Block sind die<br />

ganzen Grundlagen aus Block eins<br />

schon wieder dahin. Dasselbe gilt<br />

für Sportler, die nur auf Maximalkraft<br />

trainieren. Wenn ich das Gewicht<br />

hoch- und das Volumen drastisch<br />

herunterschraube, sind die Zuwächse<br />

willkürlich und zufällig. Wir bei<br />

Westside Barbell nutzen das Prinzip<br />

der gleichzeitigen Periodisierung.<br />

Dabei arbeiten wir immer gleich an<br />

<strong>mehr</strong>eren <strong>Fitness</strong>aspekten. So ist<br />

sichergestellt, dass die Dynamik<br />

oder das Volumen ausreichend hoch<br />

bleiben, während der Gewichtheber<br />

die anderen Faktoren in Angriff<br />

nimmt.<br />

LSchlüsselaspekt Tempo<br />

Für mein Training verwende<br />

ich dynamische Übungen.<br />

Dabei kommen Gewichte unter<br />

Maximallast zum Einsatz,<br />

beispielsweise 60 Prozent meiner<br />

Maximalkraft. Dann trainiere ich mit<br />

größtmöglicher Geschwindigkeit.<br />

Ein anderer wichtiger Ansatz<br />

besteht natürlich darin, mit<br />

größeren Lasten und maximaler<br />

Fünf der zehn besten<br />

Gesamtrekorde im<br />

Powerlifting gehen aufs<br />

Konto der Sportler aus<br />

Simmons‘ Westside-Studio.<br />

Anstrengung zu trainieren. Ich<br />

empfehle in dem Fall vier Workouts<br />

pro Woche – jeweils einen Tag<br />

mit Tempotraining und einen Tag<br />

mit maximaler Anstrengung für<br />

Ober- und Unterkörper. Zwischen<br />

den Trainingstagen auf Tempo<br />

und mit maximaler Belastung<br />

für ein und denselben Körperteil<br />

(Ober- oder Unterkörper) sollte<br />

immer ein Zeitabstand von<br />

72 Stunden liegen. Auch ein Auto<br />

hat Gänge für unterschiedliche<br />

Geschwindigkeiten. Wer sie nicht<br />

alle benutzt, beschädigt auf Dauer<br />

den Motor. Dasselbe gilt für den<br />

Körper beim <strong>Fitness</strong>training.<br />

LExplosive Power<br />

Für den Aufbau explosiver Power<br />

empfehlen sich Kastensprünge<br />

im großen Umfang: 24 pro Einheit<br />

für Anfänger, 40 zweimal pro<br />

Woche für Fortgeschrittene.<br />

Such dir einfach einen Kasten<br />

mittlerer Größe und spring mit<br />

Gewichtsweste, Kugelhanteln<br />

oder sonstigen Zusatzgewichten.<br />

Das steigert die Sprungkraft.<br />

Wenn das Gewicht nämlich immer<br />

identisch ist (mit anderen Worten:<br />

deinem Körpergewicht entspricht),<br />

stagniert die Kraftentwicklung.<br />

Durchs Schlittenziehen kannst du<br />

noch <strong>mehr</strong> Dynamik aufbauen. Um<br />

wieder den Vergleich mit dem Auto<br />

heranzuziehen: Dein Wagen mag<br />

wirklich stark sein, aber durchs<br />

Fahren allein wird er nicht schneller.<br />

Es ist wichtig, ihn zu tunen und die<br />

Kilowattzahl zu erhöhen. Genau<br />

dafür sorgt dieses Training.<br />

LHilfestellung<br />

Im Westside versteifen wir uns nicht<br />

auf die großen Gewichtsübungen.<br />

Dadurch würden wir nur die<br />

Schwachpunkte außen vor lassen.<br />

Vom Kreuzheben absolvieren<br />

wir zum Beispiel keine großen<br />

Wiederholungen, weil es dabei<br />

keine richtige exzentrische Phase<br />

gibt. Stattdessen trainieren wir<br />

schwere Sätze mit einzelnen<br />

Übungen und arbeiten in<br />

Übungen wie Kastensprüngen<br />

oder Rumpfbeugen an den<br />

Schwachpunkten.<br />

Unsere<br />

Faustregel: Trainiere die<br />

Körperteile, die mit in die großen<br />

Gewichtsübungen hineinspielen,<br />

nicht nur die Übungen selbst. ■<br />

34/OKTOBER 2014/mensfitness.de


ERNÄHRUNG<br />

Der Experte<br />

DER MODERNE<br />

FLEISCHFRESSER<br />

Wer sich nach dem Prinzip der Steinzeitdiät ernährt, muss nicht auf die schönen Dinge<br />

im Leben verzichten. Der Bestsellerautor ROBB WOLF erklärt, wie die Ernährung der<br />

Neandertaler auch in der modernen kultivierten Gesellschaft funktionieren kann.<br />

PHierbei besteht die<br />

Ernährung<br />

aus<br />

Lebensmitteln, die auch unsere<br />

Vorfahren gegessen hätten, die<br />

Mammutjäger aus der Steinzeit.<br />

Robb Wolf ist ein Experte für<br />

diese Methode. Der Forscher und<br />

Biochemiker kann einen<br />

nationalen Titel im Powerlifting<br />

vorweisen. Zudem ist er Autor<br />

des internationalen Bestsellers<br />

„The Paleo Solution“, das sich mit<br />

dem Thema befasst. Trotzdem hat<br />

er keinen Tunnelblick, was die<br />

Ernährung angeht. Er erklärt uns<br />

hier, wie sich die Steinzeitdiät<br />

gewinnbringend mit der<br />

kohlenhydrathaltigen modernen<br />

Ernährung kombinieren lässt.<br />

LZiele festlegen<br />

Stell zunächst einmal fest, wo deine<br />

Bedürfnisse liegen. Ich arbeite<br />

sowohl mit Sportlern als auch<br />

mit Leuten, die außer Form oder<br />

krank sind. Die Reduzierung der<br />

Kohlenhydratzufuhr funktioniert<br />

in der Regel ganz gut bei Diabetes<br />

Typ 2, Magenentzündungen<br />

oder sonstigen gesundheitlichen<br />

Problemen mit der Ernährung.<br />

Ein Sportler, der voll im Training<br />

steht, braucht hingegen meist<br />

einen etwas höheren KH<br />

(Kohlenhydrat)-Anteil. Vor<br />

allem dann, wenn es ihm auf die<br />

Muskelmasse ankommt. Es gibt<br />

also zwei Ansätze: Auf der einen<br />

Seite sind da die Menschen, die<br />

sich nicht allzu viel bewegen, auf<br />

der anderen gibt es die Sportler.<br />

Stellt sich die Frage: Welche Art<br />

von KH sollte ein Sportler essen,<br />

der hart trainiert? Eine gute Wahl<br />

sind Kartoffeln und Süßkartoffeln.<br />

Gut geeignet sind auch<br />

<strong>Get</strong>reidesorten wie etwa weißer<br />

Reis, die normalerweise in der<br />

Steinzeitdiät nicht berücksichtigt<br />

werden – vorausgesetzt, sie<br />

verursachen keine größeren<br />

Magenirritationen.<br />

LHerumexperimentieren<br />

Die größten Probleme<br />

verursachen Weißbrot und<br />

Nudeln auf Glutenbasis. Ich mache<br />

den Leuten meist ein Angebot:<br />

Streich diese beiden Lebensmittel<br />

30 Tage lang aus der Ernährung<br />

und schau, wie du dich fühlst,<br />

wie du aussiehst und wie<br />

leistungsfähig du bist. Wer will,<br />

kann die Nahrungsmittel ja später<br />

wieder mit in den Speiseplan<br />

aufnehmen. Diese Zeit reicht<br />

normalerweise aus, um sich die<br />

Unterschiede vor Augen zu führen.<br />

Wer keine besonders große<br />

Glutenunverträglichkeit aufweist<br />

und auch sonst mit Brot und Nudeln<br />

keine gesundheitlichen Probleme<br />

hat, kann wieder im gewünschten<br />

Umfang zur gewohnten Ernährung<br />

zurückkehren. Doch es lohnt<br />

sich, das Experiment einmal<br />

durchzuspielen.<br />

LNicht auf die<br />

KH versteifen<br />

Die Leute denken immer,<br />

bei der Steinzeitdiät gehe es<br />

darum, möglichst wenige KH<br />

aufzunehmen. Wichtiger ist meiner<br />

Meinung nach aber die Zufuhr<br />

der richtigen Makronährstoffe.<br />

Das Ziel besteht letztendlich<br />

darin, die Lebensmittel mit der<br />

größten Nährstoffdichte und dem<br />

geringsten Entzündungspotenzial<br />

zu verwenden. Außerdem muss<br />

der Anteil der Makronährstoffe<br />

den Bedürfnissen des Einzelnen<br />

entsprechen. Ein Kugelstoßer<br />

oder Gewichtheber braucht<br />

beispielsweise <strong>mehr</strong> Eiweiß<br />

aber weniger KH als ein<br />

Ausdauerathlet. Kraftsportler<br />

können sich ihre Energie aus<br />

Fettreserven holen.<br />

LDie Nährstoffdichte<br />

beachten<br />

Es ist bekannt, dass der moderne<br />

Mensch zu viele Kalorien isst.<br />

Wenn du unter der Woche voll auf<br />

die Steinzeitdiät baust, kannst du es<br />

am Wochenende etwas entspannter<br />

angehen lassen.<br />

Steinzeit<br />

in Teilzeit<br />

Du bist noch nicht bereit für den<br />

kompletten Neandertaler-<br />

Speiseplan? Dann versuch es mit<br />

diesen kleinen Kniffen.<br />

GRÜNE BANANEN<br />

Kein Witz, meint Wolf: „Wenn die Banane noch<br />

nicht ganz reif ist, hat sie weniger Stärke und<br />

Zucker als etwa eine überreife Frucht. Die<br />

leuchtend gelben bis leicht braunen Bananen<br />

solltest du dir für die Zeit nach dem Workout<br />

aufsparen. Dann brauchst du nämlich das<br />

Glykogen am meisten.“<br />

TEQUILA<br />

Bevor du jetzt jubelnd in die nächste<br />

Kneipe rennst: Der Tequila sollte all deine<br />

alkoholischen <strong>Get</strong>ränke ersetzen und nicht<br />

zusätzlich getrunken werden. Dazu Wolf:<br />

„Schnäpse sind ein sinnvoller Ersatz fürs Bier.<br />

Das ist tödlich, wenn man das Gebräu gern<br />

trinkt. Wer aber Gluten nur schlecht verträgt, ist<br />

mit Tequila besser bedient.“<br />

UNTERSCHIEDLICHE FLEISCHSORTEN<br />

Wenn du schon sonst nichts machst, solltest<br />

du zumindest beim Fleisch darauf achten,<br />

unterschiedliche tierische Eiweiße zu dir zu<br />

nehmen. „Iss eine bunte Auswahl an Lamm,<br />

Huhn, Fisch und Rind“, empfiehlt Wolf. „Alle<br />

Sorten enthalten unterschiedliche Nährstoffe.“<br />

Also nichts wie her mit der gemischten<br />

Fleischplatte vom Grill.<br />

Aber woran liegt das? Eine Theorie<br />

besagt, dass der Appetit erst dann<br />

gezügelt wird, wenn nicht nur der<br />

Mindestbedarf an Eiweiß und<br />

essenziellen Fettsäuren, sondern<br />

auch der an sowie Vitaminen und<br />

Mineralstoffen abgedeckt ist.<br />

Wenn wir also Lebensmittel in<br />

uns hineinstopfen, die industriell<br />

verarbeitet sind und wenig<br />

Nährstoffe aufweisen, kommt das<br />

Sättigungssignal entsprechend<br />

später. Das ist im Grunde<br />

genommen ein ganz natürlicher<br />

Regulationsprozess.<br />

Das ist durchaus ein plausibles<br />

Argument. Wenn die Leute<br />

nämlich Lebensmittel mit einer<br />

größeren Nährstoffdichte wie<br />

Hühnerbrust, Brokkoli oder<br />

Kartoffeln zu sich nehmen,<br />

werden sie in der Tat schneller<br />

satt. Es ziemlich schwer, von<br />

solchen Nährstoffen zu viel<br />

zu essen – anders als bei<br />

Fertigprodukten mit niedriger<br />

Nährstoffdichte und wenig<br />

Ballaststoffen. Die Lektion?<br />

Wer sich natürlich ernährt, wird<br />

automatisch die richtigen Mengen<br />

zu sich nehmen.<br />

LDie Balance finden<br />

Die größten Erfolge können<br />

normalerweise diejenigen Leute<br />

mit der Steinzeitdiät verzeichnen,<br />

die das Prinzip einen bis drei<br />

Monate lang austesten und sich<br />

dann überlegen, welche Strategie<br />

für sie am besten funktionieren<br />

kann. Im Anschluss entscheiden<br />

sie sich beispielsweise für eine<br />

Steinzeitdiät von Montag bis<br />

Freitag. Am Wochenende lassen<br />

sie es dann locker angehen, um<br />

auch einmal etwas Brot und Bier<br />

sowie Milchprodukte zu sich<br />

nehmen zu können. Sie finden<br />

eine Balance, mit der sie gut<br />

leben können. Wenn sie <strong>mehr</strong><br />

Erfolge sehen wollen, können sie<br />

immer noch die Zügel straffen.■<br />

36/OKTOBER 2014/mensfitness.de


DWAYNE „THE ROCK” JOHNSON<br />

HERCULES<br />

DAS<br />

WORKOUT<br />

Fotos: Paramount Pictures<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/39


HERCULES<br />

Schulterübungen<br />

In seiner neuen Rolle als Hercules im gleichnamigen Blockbuster von Brett Ratner<br />

■ („X-Men – der letzte Widerstand“) kann „The Rock“ wieder mal die gestählten<br />

<strong>Muskeln</strong> spielen lassen. Der mit rund 52 Millionen Dollar Einkommen zweiterfolgreichste<br />

US-Star (nach Robert Downing Jr.) war nicht nur über seine Rolle begeistert, auch<br />

die Verkörperung des klassischen Helden aus der Antike hat es dem sympathischen<br />

Actionstar angetan.<br />

c 4 SETS HAMMER STRENGTH­<br />

SCHULTERDRÜCKEN<br />

12, 10, 10, 8 WIEDERHOLUNGEN<br />

c 3 SETS/10 WIEDERHOLUNGEN<br />

KURZHANTEL­SCHULTERDRÜCKEN<br />

IM SITZEN<br />

c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN MIT<br />

JEWEILS DREIFACH ABSTEIGENDEM<br />

SATZ SEITHEBEN IM STEHEN<br />

c 3 SETS/20 WIEDERHOLUNGEN<br />

EINARMIG AM SEILZUG<br />

SEITHEBEN STEHEND<br />

c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />

REVERSE FLYS AM GERÄT<br />

c 4 SETS/10 WIEDERHOLUNGEN<br />

SEITHEBEN VORGEBEUGT<br />

“Das Unglaubliche an ihm ist, dass er sein Schicksal akzeptiert, der Sohn von Zeus zu<br />

sein, was ihn zu der enormen Stärke verhilft“, meint Dwayne „The Rock“ Johnson auf die<br />

Frage, wie ihn die Verwandlung in den Halbgott beeinflusst hat. „<strong>Noch</strong> wichtiger ist es,<br />

dass er im Grunde immer nur er selbst sein kann. Und das ist letztendlich ein Mann. Und<br />

Männer machen auch Fehler und lernen daraus. Auf der anderen Seite ist er sicher ein<br />

Mann, den du nicht anpissen solltest“.<br />

Der Weg zum Halbgott:<br />

Wie sich Dwayne Johnson in HERCULES-Form gebracht hat, könnt ihr hier sehen. Sein<br />

Training für Arm, Brust, Rücken & Schultern.<br />

WIR<br />

VERLOSEN 2X<br />

„HERCULES“­<br />

FITNESS­KIT!<br />

Wer eines dieser Sets sein Eigen nennen möchte,<br />

der klickt auf www.mensfitess.de/verlosung<br />

Teilnahmeschluss ist der 06.10.2014. Viel Glück!<br />

40/OKTOBER 2014/mensfitness.de


BIZEPS<br />

Armübungen<br />

c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />

­ PREACHERCURLS MIT DER SZ­STANGE<br />

­ LANGHANTELCURLS<br />

­ KURZHANTELCURLS<br />

TRIZEPS<br />

c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />

­ TRIZEPSDRÜCKEN MIT DEM<br />

KABELZUGNACH UNTEN<br />

­ TRIZEPSDRÜCKEN MIT DEM<br />

KABELZUGÜBER KOPF<br />

..ABSCHLUSS:<br />

DIPS, BIS DIE MUSKELN GLÜHEN...<br />

Beinübungen<br />

c 4 SETS/25 WIEDERHOLUNGEN<br />

BEINSTRECKER<br />

c 4 SETS/50 WIEDERHOLUNGEN<br />

BEINPRESSE KOMBINIERT<br />

MIT KURZHANTEL<br />

c AUSFALLSCHRITTEN<br />

40 AUSFALLCHRITTE<br />

c 4 SETS/20 WIEDERHOLUNGEN:<br />

­ HACKENSCHMIDT­<br />

KNIEBEUGEN AM GERÄT<br />

­ RUMÄNISCHES KREUZHEBEN<br />

­ BEINCURLS IM LIEGEN<br />

Wadenübungen<br />

c 5 SETS/75 WIEDERHOLUNGEN<br />

WADENHEBEN IM STEHEN<br />

c 4 SETS/50 WIEDERHOLUNGEN<br />

WADENHEBEN IM SITZEN<br />

Rückenübungen<br />

c 4 SETS KLIMMZÜGE BIS<br />

NICHTS MEHR GEHT<br />

c 3 SETS EINARMIGES RUDERN<br />

12, 10, 8, 6 WIEDERHOLUNGEN<br />

c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />

BEIDARMIGES RUDERN AN DER<br />

HAMMER­STRENGTH­MASCHINE<br />

c 3 SETS/20 WIEDERHOLUNGEN PRO<br />

SEITE CLOSE GRIP AM ÜBERZUG<br />

c 3 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN MIT<br />

JEWEILS DOPPELT ABSTEIGENDEM<br />

SATZ KABELZUG<br />

c 4 SETS/10 WIEDERHOLUNGEN<br />

SCHULTERHEBEN MIT JEWEILS<br />

15 SEKUNDEN HALTEN BEI DER<br />

LETZTEN WIEDERHOLUNG<br />

Das<br />

actiongeladene<br />

Heldenepos<br />

startet ab<br />

4. September<br />

in unseren Kinos<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/41


LETZTE<br />

Text und Fotos Dan Milner<br />

DIE<br />

42/OKTOBER 2014/mensfitness.de


WILDNIS<br />

Der Wakhan-Korridor ist<br />

ein 220 Kilometer langer<br />

wilder, gebirgiger Landstrich<br />

in Zentralasien. Die Gegend<br />

wird normalerweise nur von<br />

Yaks durchquert. Zweiräder<br />

oder Autos sind dort<br />

praktisch nie zu sehen. Doch<br />

dieses Jahr haben sich sechs<br />

unerschrockene Abenteurer<br />

dazu aufgemacht,<br />

die Gegend auf dem<br />

Drahtesel zu erkunden.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/43


Ich stemme mich mit der rechten Schulter<br />

gegen einen Maulesel. Ohne mich würde<br />

das Tier umkippen und im tiefen Schnee<br />

versinken.<br />

Das ist das erste Mal, dass ich einen solchen<br />

400 Kilo schweren laut schnaubenden<br />

Brocken stütze, während der verdattert<br />

aus der Wäsche guckt. Ich war auf viele<br />

Herausforderungen vorbereitet, als ich mich<br />

mental auf dieses Abenteuer einstellte –<br />

eine 12-tägige Mountainbiketour über den<br />

Wakhan-Korridor in Afghanistan. Doch auf<br />

die Rolle als Maulesel-Gehhilfe wäre ich<br />

dabei nicht gekommen. Vielleicht war ich ja<br />

einfach nur zu naiv. Aber wie dem auch sei:<br />

Jetzt knie ich hier im Schnee in der einsamen<br />

afghanischen Bergwelt, um eines unserer<br />

Tiere vor einer ernsthaften Verletzung<br />

und der Notschlachtung zu bewahren. Das<br />

wäre nämlich der einzige Ausweg, wenn<br />

sich das Lasttier hier ein Bein bricht. Einer<br />

unserer afghanischen Begleiter würde ihm<br />

dann einfach die Kehle durchschneiden.<br />

Mit zusammengekniffenen Augen blicke<br />

ich durch den Schneesturm zum Horizont,<br />

um unsere eigenen Überlebenschancen<br />

abzuschätzen.<br />

DER KORRIDOR<br />

DER UNGEWISSHEIT<br />

Es ist ein ehrgeiziges Projekt, den von<br />

einer dicken Schneedecke überzogenen<br />

4.809 Meter hohen Karabel-Pass mit<br />

Fahrrädern überqueren zu wollen. Nicht<br />

minder abenteuerlich ist es, sich dabei durch<br />

eine der entlegensten Regionen dieser Welt<br />

zu bewegen. Beim Wakhan-Korridor handelt<br />

es sich um ein 220 km langes Stück Land in<br />

Afghanistan, an der Schnittstelle zwischen<br />

China, Tadschikistan und Pakistan. Dies ist<br />

eines der letzten unberührten Fleckchen Erde.<br />

Die Region liegt weit über dem Meeresspiegel.<br />

An 320 Tagen des Jahres toben dort<br />

Schneestürme. Die spärliche Bevölkerung<br />

beschränkt sich auf ein paar Nomaden mit<br />

ihrem Vieh. Durch diese Gegend ziehen sich<br />

im Zickzack-Kurs <strong>mehr</strong>ere 100 Kilometer an<br />

Singletrails wie Narben durchs Gesicht eines<br />

uralten Hirten – die idealen Voraussetzungen<br />

zum Mountainbiken.<br />

Das raue Klima, der Mangel an Unterkünften<br />

sowie die Gefahr der Höhenkrankheit spielten<br />

während unserer Tourplanungen nur eine<br />

untergeordnete Rolle. Unsere größte Sorge<br />

war viel<strong>mehr</strong> der Zielort Afghanistan an sich.<br />

Immer wieder bekamen wir die Frage zu<br />

Bei der Tour<br />

geht es auf und<br />

ab. Doch selbst<br />

die niedrigsten<br />

Punkte<br />

liegen noch<br />

4.000 Meter<br />

über dem<br />

Meeresspiegel.<br />

Von links nach rechts: Unterstützung durchs afghanische Team - eine der wenigen<br />

Brücken in der Region Wakhan - Mitglieder der dünn gesäten Wakhi-Bevölkerung -<br />

der 4.809 Meter hohe Karabel-Pass - unser Lager in der Nähe einer Weidefläche<br />

44/OKTOBER 2014/mensfitness.de


DIE LETZTE WILDNIS<br />

„DER ANREIZ FÜR UNS IST NICHT ETWA, LEBENDIG AUS<br />

AFGHANISTAN WIEDER ZURÜCKZUKOMMEN, UM AM<br />

STAMMTISCH DAMIT ANZUGEBEN. UNS LOCKT VIEL MEHR<br />

DAS UNBEKANNTE, UNENTDECKTE LAND.“<br />

hören: „Was, da wollt ihr Rad fahren?“ Und<br />

die Frage ist berechtigt. Für Afghanistan<br />

sind Besucher von außerhalb nichts<br />

Neues. Doch deren Absichten waren nicht<br />

immer so harmlos wie in unserem Fall. Die<br />

etablierte Hippy-Wanderroute durch dieses<br />

farbenprächtige Land hat der jahrzehntelange<br />

Krieg zwischen der Sowjetunion und<br />

Afghanistan in den 1980ern weggefegt.<br />

Der seit 2001 vorherrschende Konflikt tat<br />

sein Übriges, um dem Ruf Afghanistans<br />

in der westlichen Welt nachhaltig zu<br />

schaden. Doch die Region Wakhan war<br />

trotz all des Blutvergießens und der ganzen<br />

Auseinandersetzungen über Jahrhunderte<br />

hinweg immer ein friedliches Gebiet.<br />

Diese schmale Landzunge wurde<br />

während des historischen Konflikts zwischen<br />

Großbritannien und Russland um die<br />

Vorherrschaft in Zentralasien entmilitarisiert.<br />

Die beiden Großmächte einigten sich darauf,<br />

die Fläche als eine Art Puffer zu nutzen.<br />

So ist auch zu erklären, dass der Besucher<br />

dort inzwischen eine der friedlichsten und<br />

schönsten Landschaften der Erde vorfindet.<br />

Das heißt, wenn er es schafft, dorthin zu<br />

kommen.<br />

NEUE WEGE<br />

Um das Wakhan-Dorf Sarhad zu erreichen<br />

und mit der Tour zu starten, müssen wir über<br />

Land durch Tadschikistan fahren. Vier Tage<br />

lang rumpeln wir in altersschwachen Toyotas<br />

mit abgefahrenen Reifen und zerbrochenen<br />

Windschutzscheiben durch die Gegend. Je<br />

weiter wir vordringen, umso holpriger werden<br />

die Straßen. Die Reise nimmt uns körperlich<br />

ziemlich mit. Als wir endlich von Sarhad aus<br />

mit unseren Rädern losfahren, genießen wir<br />

es einfach nur, wieder selbst am Lenker zu<br />

sitzen und unsere <strong>Muskeln</strong> durchstrecken zu<br />

können.<br />

Während wir auf einem ebenen Weg vor<br />

uns hintreten, verschwinden hinter uns die<br />

letzten Reste der Zivilisation – die letzten<br />

Autos, Häuser und Toiletten. Ab hier gibt es<br />

auch ein Handynetz <strong>mehr</strong>. Ein befreiender<br />

Gedanke. Allerdings schwingt auch ein wenig<br />

Angst mit. Keiner von uns ist je mit dem<br />

Mountainbike durch dieses Gebiet gefahren.<br />

Unser sechsköpfiges Team besteht außer<br />

mir aus den Fahrern Matt Hunter und Brice<br />

Minnigh, den Kameramännern CJ und Darcy<br />

sowie unserem Tourführer Tom Bodkin. Der<br />

Anreiz für uns ist nicht etwa, lebendig aus<br />

Afghanistan wieder zurückzukommen, um<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/45


am Stammtisch damit anzugeben. Uns lockt<br />

viel<strong>mehr</strong> das unbekannte, unentdeckte Land.<br />

Die Idee für dieses Abenteuer stammt<br />

von Bodkin, Reisführer und Direktor des<br />

Reisebüros SecretCompass, das individuelle<br />

Abenteuer anbietet. Einige Monate vor der<br />

Abfahrt schickte er mir eine Wegbeschreibung,<br />

die mir die Augen öffnete: Temperaturen von<br />

-10 Grad, ein Speiseplan bestehend aus Tee<br />

mit Milch und ungesäuertem Brot, dazu die<br />

lokalen Sitten. So betrachten es Kirgisen etwa<br />

als Unsitte, wenn ihnen jemand die blanken<br />

Fußsohlen zeigt. Ich lese die Informationen<br />

immer und immer wieder und versuche, mich<br />

auf alle Eventualitäten vorzubereiten.<br />

RAUE SEIDE<br />

Der erste Abschnitt unserer Reise führt<br />

uns über die altehrwürdige Seidenstraße.<br />

Diese Handelsstraße entstand etwa im<br />

Jahr 100 v. Chr. als Verbindung zwischen<br />

China und Europa. Sie besteht in diesem<br />

Abschnitt aus einem einfachen schmalen<br />

Pfad, der durch Hunderte von Herdentieren<br />

in die staubigen Hügel getrampelt wurde.<br />

Wir folgen den Serpentinen neben dem<br />

wütenden braunen Wildwasser des Wakhan.<br />

Im Süden thronen die imposanten Gipfel von<br />

Pakistans Hindukusch. Wer sich hier einen<br />

Fahrfehler oder einen Fehltritt leistet, geht<br />

baden – und das wahrscheinlich zum letzten<br />

Mal.<br />

Zwischen den ausgedehnten Radetappen<br />

müssen wir auch immer wieder die Räder<br />

schultern, um steile Anstiege bewältigen<br />

zu können. Das zerklüftet Gelände ist<br />

von bestechender Schönheit – eine gute<br />

Ablenkung, während wir die Füße in<br />

den lockeren, sandigen Untergrund der<br />

Berghänge treiben, um uns unsere eigenen<br />

Stufen zu schaffen. Bei unserer ersten<br />

elfstündigen Tour überqueren wir drei Pässe.<br />

Außerdem müssen wir durch zwei eiskalte<br />

Flüsse waten. Wir sind alle fix und fertig, als<br />

wir am Lagerplatz ankommen.<br />

Die Flussüberquerungen sind die größte<br />

Herausforderung. Im Wakhi-Korridors<br />

gibt es kaum Brücken, wie es scheint.<br />

Die Flüsse bestehen aus schäumenden,<br />

wilden Sturzbächen voller eiskaltem<br />

Schmelzwasser. Es ist jedes Mal eine neue<br />

Herausforderung für die Nerven und den<br />

Gleichgewichtssinn, die Räder durch diese<br />

Ströme auf die andere Seite zu befördern.<br />

Dabei müssen wir aufpassen, dass unsere<br />

tauben Füße nicht durch die Bowlingballgroßen<br />

Felsbrocken getroffen werden,<br />

welche die starke Strömung am Grund der<br />

Flüsse mit sich schleift. Und dann sind da<br />

noch die Esel, die auch auf die andere Seite<br />

wollen.<br />

Ohne unser afghanisches Helferteam und<br />

ihre Tiere kämen wir nicht besonders weit.<br />

Sie transportieren für uns das Equipment<br />

und die Lebensmittel. In diesem Land dauert<br />

der Winter acht Monate, und wir sind für<br />

die sechs Einheimischen eine wertvolle<br />

Einkommensquelle. Zu ihnen zählen unser<br />

Koch Amin Bek, sein Assistent Amin Ali<br />

sowie Yaar Mahammad, der Dolmetscher. Die<br />

Jobbeschreibung klingt allerdings ein wenig zu<br />

hoch gegriffen angesichts der Tatsache, dass<br />

Yaar nicht besonders viel von dem versteht,<br />

Das Team auf<br />

einem Teil der<br />

altehrwürdigen<br />

Seidenstraße<br />

46/OKTOBER 2014/mensfitness.de


DIE LETZTE WILDNIS<br />

was Bodkin ihm zu übersetzen gibt. Die<br />

Kommunikation gestaltet sich daher amüsant<br />

bis frustrierend. Doch in diesem entlegenen<br />

Winkel der Erde ist es fast unmöglich, einen<br />

englischsprachigen Bewohner zu finden. Als<br />

SecretCompass das Gesuch aufgab, kamen<br />

nur drei Kandidaten in die afghanische<br />

Grenzstadt Ishkashim. Einer von ihnen war<br />

zwei Tage lang gereist, um seine Dienste<br />

anzubieten. Ohne den kleinen Beitrag Yaars<br />

wären wir komplett aufgeschmissen.<br />

Wo wir unser Lager aufschlagen, geben<br />

die Tiere vor, die eine Fläche zum Grasen<br />

brauchen. Wir legen auf unseren Etappen<br />

keine allzu großen Distanzen zurück,<br />

wofür ich angesichts der Höhenluft recht<br />

dankbar bin. Wir bewegen uns die meiste<br />

Zeit auf einer Höhe von über 4.000 Metern<br />

fort. Darauf habe ich zwei Monate lang<br />

trainiert. Wer nicht gerade Zugang zu einer<br />

Dekompressionskammer hat, kann sich<br />

jedoch nicht wirklich auf die Strapazen<br />

in dieser Höhe vorbereiten. Richtig<br />

akklimatisierten können wir uns erst vor Ort.<br />

Wir kommen nur langsam voran. Bei<br />

den Anstiegen versuchen wir, einen<br />

Kompromiss zwischen der Trittfrequenz und<br />

der Sauerstoffknappheit zu finden – bis das<br />

Gelände schließlich die Oberhand gewinnt<br />

und uns dazu zwingt, unsere Räder wieder auf<br />

dem Rücken zu tragen. Jeder Berg bedeutet<br />

eine enorme Anstrengung. Dafür werden wir<br />

beim Erreichen der Passgipfel aber immer<br />

durch einen fast euphorischen Zustand<br />

belohnt. Am Höhepunkt unserer Reise –<br />

bildlich als auch geografisch gesprochen –<br />

leuchten unsere Augen vor Stolz, während<br />

wir die dünne Bergluft in uns aufsaugen. Wir<br />

sind uns sicher, dass uns die Erschöpfung<br />

mich davon abhalten wird, die anstehende<br />

Abfahrt zu genießen. Nach den Etappen<br />

bergab ist es immer Zeit für die Mittagspause.<br />

Dafür versammeln wir uns meistens auf<br />

einem Stückchen Weide, auf dem Amin Bek<br />

ein Feuer aus Yak-Mist schürt. Darauf bereitet<br />

er Dal mit Bohnen oder Pommes zu, oder<br />

auch beides. Heruntergespült wird das Ganze<br />

mit einem starken Chai-Tee.<br />

Amin Bek und der Rest des afghanischen<br />

Teams scheinen von unbändiger Energie<br />

getrieben. Sie hüpfen auf den Flüssen<br />

zwischen den Felsen umher, um die Räder<br />

auf die andere Seite zu wuchten und bereiten<br />

selbstlos Tee und Abendessen vor, bevor sie<br />

sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern.<br />

Für mich ist das die wohl härteste Tour, an<br />

die ich mich jemals herangewagt habe. Die<br />

PACKEN<br />

UND<br />

STARTEN<br />

Eine Abenteuertour<br />

muss nicht übermäßig<br />

teuer oder kompliziert<br />

sein. Hier sind einige<br />

Tipps erfahrener<br />

Abenteurer, um direkt<br />

loszulegen.<br />

GÜNSTIGES EQUIPMENT KAUFEN<br />

„Du musst nicht dein ganzes<br />

Erspartes auf den Tisch legen, um<br />

eine teure Ausrüstung zu kaufen“<br />

so der Abenteuer-erprobte Rad-<br />

Veteran Tom Allen. „Nutze Seiten<br />

wie Freecycle oder gib unter Twitter<br />

ein Gesuch auf, um günstig an<br />

Equipment heranzukommen. Ich<br />

benutze zum Zubereiten warmer<br />

Speisen zum Beispiel einen<br />

selbstgemachten Kocher aus einer<br />

Bierdose. Der ist besser als die<br />

meisten anderen richtigen Kocher,<br />

die ich bisher hatte.“<br />

IN KLEINEN KATEGORIEN DENKEN<br />

Alastair Humphreys ist über <strong>mehr</strong>ere<br />

Jahre hinweg mit dem Rad um die Welt<br />

getourt. Doch auch er ist der Meinung:<br />

„Ein Abenteuer muss nicht gleich<br />

über <strong>mehr</strong>ere Wochen gehen und<br />

Unmengen an Kapital verschlingen.<br />

„Ich bin einmal mit einem Freund den<br />

Autobahnring um London abgelaufen.<br />

Er meinte damals zu mir, das sei härter<br />

gewesen, als China zu durchqueren.<br />

Du kannst zu deiner Oma ins nächste<br />

Bundesland joggen, auf den Kaiserstuhl<br />

hinaufradeln und vieles <strong>mehr</strong>. Überall<br />

warten Abenteuer auf dich.“<br />

DAS KAPITAL<br />

ZUSAMMENSPAREN<br />

„Du brauchst für deine<br />

Tour nicht viel Geld. Ich<br />

empfehle ein Kapital<br />

von 1.250 Euro“, so<br />

Humphreys. „Spar dir<br />

das Geld im Vorfeld<br />

zusammen, indem du<br />

unnötige Kosten wie<br />

Kaffee zum Mitnehmen<br />

vermeidest. Stell ein<br />

Wochenbudget auf und<br />

hol dir Equipment aus<br />

zweiter Hand.“<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/47


DIE LETZTE WILDNIS<br />

„ICH HABE MICH VORHIN NICHT UNTER<br />

EIN MULI GEWORFEN, UM EIN PAAR<br />

MINUTEN SPÄTER AUFZUGEBEN.“<br />

Einheimischen sind natürlich schon ihr Leben<br />

lang an die Umgebung gewohnt. Trotzdem:<br />

Sie scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Sie<br />

sehen uns mit einem Grinsen auf den Lippen<br />

zu, während wir uns abstrampeln. Wenn wir<br />

abends im Lager ankommen, bekommen<br />

wir von ihnen einen aufmunternden Jubel<br />

gespendet. Wirklich verblüfft – wenn auch<br />

ein wenig verdutzt – sind sie darüber, dass<br />

wir hier mit dem Rad fahren wollen. Im<br />

ganzen Landstrich gibt es praktisch keine<br />

Straßen und Fahrzeuge, sondern nur holprige<br />

Wege. Räder sind hier <strong>mehr</strong> oder weniger<br />

überflüssig. Genau deshalb stemme ich mich<br />

jetzt auch auf einem verschneiten Bergpass<br />

gegen einen Maul- statt einen Drahtesel.<br />

Während ich das Tier halte, eilt mir Amin<br />

Ali zur Hilfe, um den Esel von seiner Last zu<br />

befreien. Danach können wir ihn um 180 Grad<br />

drehen und den langsamen Rückzug antreten.<br />

Mit Yaks hätten wir es durch den tiefen Schnee<br />

geschafft. Doch so müssen wir stattdessen<br />

BASISAUSRÜSTUNG<br />

FÜR DIE WILDNIS<br />

Dan Milner verrät uns, welches<br />

Equipment bei keinem Abenteuer<br />

fehlen sollte.<br />

am nächsten Tag den langen Umwege<br />

nehmen. Dabei geht es in ein Tal hinunter und<br />

auf der anderen Seite wieder nach oben. Bei<br />

der 14-stündigen Ausdauertour werden wir<br />

45 Kilometer zurücklegen.<br />

DER GROSSE SHAWR<br />

Im Verlauf dieses Tages treffen wir den<br />

wichtigsten Entschluss unserer Reise. Wir<br />

könnten nach Süden weiterfahren und<br />

wieder auf dem Weg zurückradeln, auf<br />

dem wir gekommen sind. Damit würden<br />

wir wenige Tage vor Ende der Tour von<br />

der geplanten Route abweichen. Die<br />

Alternative wäre, die vorhergesehene<br />

Route zu Ende zu bringen. Das bedeutet,<br />

wir müssten um 4.30 Uhr starten, um uns<br />

auf den 4.867 Meter hohen Shawr-Pass<br />

hinaufzuquälen. Dies wäre der dritte Pass<br />

der Tour, der höher ist als der Mont Blanc.<br />

Über den steinhart gefrorenen Schnee ginge<br />

es dann weiter in die Region Pamir, die unter<br />

LIFEVENTURE­<br />

TROCKENSACK<br />

In einem Land mit<br />

so wenigen Brücken<br />

ist dieser Beutel<br />

wahrscheinlich das<br />

wichtigste Zubehör.<br />

ca. 12 €<br />

wigglesport.de<br />

kirgisischer Kontrolle steht. Dort würden<br />

uns kirgisische Nomaden einladen, in ihren<br />

traditionellen Jurten die Nacht zu verbringen.<br />

Erst würden sie uns anstarren. Dann würden<br />

sie uns Tee mit Milch und ranzigen Joghurt<br />

aus Yak-Milch anbieten. Sie würden unsere<br />

Brillen testen und auf unseren Rädern fahren<br />

wollen. Wir würden uns daran erinnern, dass<br />

wir ihnen nicht unsere Fußsohlen zeigen.<br />

Mir ist kalt, ich habe Hunger und ich fühle<br />

mich abgeschlagen. Ich habe feuchte Füße.<br />

Schnee wirbelt durch die kalte Luft. Ich lasse<br />

den Blick über die Landschaft schweifen und<br />

versuche, zu realisieren, wo ich eigentlich<br />

genau bin. So mache ich das immer, wenn<br />

ich an meine Grenzen komme. Dabei denke<br />

ich mir: „Ich habe mich vorhin nicht unter ein<br />

Muli geworfen, um ein paar Minuten später<br />

aufzugeben.“ Mit zugekniffenen Augen<br />

blicke ich auf die gigantischen Gipfelkegel<br />

der Pamir-Bergkette. Dann schwinge ich<br />

mich wieder aufs Fahrrad.<br />

■<br />

MAVIC ALPINE XL<br />

Der leichte und<br />

leistungsfähige<br />

Bergschuh trocknet<br />

schnell und bietet<br />

sowohl auf den<br />

Pedalen als auch<br />

am Berghang einen<br />

hervorragenden Grip.<br />

ca. 110 € boc24.de<br />

OSPREY ESCAPIST 30L<br />

Für mich der Rucksack<br />

der Wahl für eine<br />

<strong>mehr</strong>tägige Radtour. Mit<br />

seinen 1,03 Kilo ist er<br />

definitiv nicht zu schwer.<br />

Er ist auch verfügbar<br />

mit 15, 20 und 25 Litern<br />

Fassungsvermögen.<br />

ca. 100 € outdoortrends.de<br />

JACKE MOUNTAIN<br />

Equipment Bastion (490 g)<br />

Diese isolierte Jacke schützt vor<br />

Schnee, Wind und Kälte, wiegt dabei<br />

aber immer noch weniger als ein<br />

halbes Kilo. ca. 250 € globetrotter.de<br />

48/OKTOBER 2014/mensfitness.de


NATÜRLICHES<br />

DOPING<br />

Plan deine wöchentlichen Einkäufen und triff die richtigen<br />

Vorkehrungen in der Küche, um deine eigenen natürlichen<br />

leistungssteigernden Drogen herzustellen. Alles vollständig legal<br />

und ohne üble Nebenwirkungen.<br />

DOPINGMITTEL<br />

ANABOLIKA<br />

Wenn die Leute von Steroiden sprechen,<br />

meinen sie damit meistens Anabolika.<br />

Steroide sind Dopingmittel zur Stärkung<br />

der Muskulatur, die vom Sprinter bis<br />

zum Bodybuilder schon Sportler aller<br />

Disziplinen für ihre Zwecke genutzt<br />

haben. Sie bewirken ein verstärktes<br />

Muskelwachstum, können aber auch zu<br />

Unfruchtbarkeit führen, Haarausfall am<br />

Kopf und starker Körperbehaarung am<br />

restlichen Körper führen. Ganz davon<br />

abgesehen, dass die Substanz natürlich<br />

illegal ist.<br />

Anabole Steroide<br />

bewirken ein verstärktes<br />

Muskelwachstum, können<br />

aber auch zu Unfruchtbarkeit<br />

und Haarausfall am<br />

Kopf führen. Es gibt eine<br />

Rindfleischsorte aus<br />

Grasfütterung, die wohl als<br />

bestes muskelaufbauendes<br />

Lebensmittel der Welt<br />

bezeichnet werden kann.<br />

NATÜRLICHES DOPING<br />

BISONFLEISCH<br />

Das Bio-Rindfleisch aus Grasfütterung<br />

ist das wohl weltweit beste Lebensmittel<br />

zum Muskelaufbau. Es enthält viele<br />

Omega-3-Fettsäuren. Diese steigern<br />

die anabole Wirkung nach dem Training.<br />

Dazu versorgt das Fleisch den Körper<br />

mit Kreatin, Glutamin und Glycin zum<br />

Muskelaufbau. Ein weiterer Vorteil: Es ist<br />

mit 21,6 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm<br />

proteinhaltiger als normales Rindfleisch,<br />

welches 19,6 Gramm pro 100 Gramm<br />

aufweist.<br />

50/OKTOBER 2014/mensfitness.de


DOPINGMITTEL<br />

HGH<br />

Der Körper produziert dieses<br />

Wachstumshormon auch selbst. Manchen<br />

Sportlern reicht das aber nicht aus. Sie<br />

verwenden eine synthetische Version, um<br />

das Wachstum noch stärker anzukurbeln.<br />

Auch dieses Dopingmittel bringt<br />

ungünstige Nebenwirkungen mit sich.<br />

Die Betreffenden legen beispielsweise<br />

am Gesicht plötzlich stark zu, wodurch es<br />

schwer wird, die Einnahme zu verleugnen.<br />

NATÜRLICHES DOPING<br />

GRIECHISCHER JOGHURT<br />

MIT ANANAS<br />

Der ideale Snack vor dem Schlafengehen.<br />

Im „Journal Of Clinical Endocrinology“<br />

wurde hierzu eine Studie veröffentlicht.<br />

Demnach fördert die Ananas die<br />

nächtliche Ausschüttung von Serotonin<br />

und Melatonin. Das unterstützt wiederum<br />

die HGH-Produktion. Der griechische<br />

Joghurt ist zudem reich an L-Glutamin. In<br />

verschiedenen Untersuchungen hat sich<br />

gezeigt, dass auch diese Substanz den<br />

HGH-Spiegel nach oben treibt.<br />

LEBENSMITTEL­<br />

UPGRADE<br />

DOPINGMITTEL<br />

EPO<br />

Vor einigen Jahren hatte jedes Tourde-France-Team<br />

mit einigermaßen<br />

unlauteren Absichten einen<br />

synthetischen Vorrat des Hormons<br />

Erythropoietin (EPO) mit im Gepäck. Das<br />

Hormon kommt auch von Natur aus im<br />

Körper vor. Es reguliert die Produktion<br />

der roten Blutzellen und fördert dadurch<br />

den Sauerstofftransport zur Muskulatur.<br />

Dies erhöht die Ausdauerleistung. Der<br />

Nachteil: Wer es übertreibt, verwandelt<br />

sein Blut zu einer breiigen Masse.<br />

NATÜRLICHES DOPING<br />

RÜHREI MIT PAPRIKA<br />

Die am weitesten verbreitete<br />

ernährungstechnische Maßnahme<br />

zur Steigerung der Produktion roter<br />

Blutzellen kommt auch bei der<br />

Behandlung der Blutarmut zum Einsatz.<br />

Hierbei wird einfach die als „Häm“<br />

bezeichnet Eisenart in Form von Eigelb<br />

und rotem Fleisch zugeführt. Die an<br />

Vitamin C reiche Paprika unterstützt die<br />

Aufnahme des Eisens.<br />

DOPINGMITTEL<br />

TRT<br />

Die schlechte Nachricht: Ab 30 beginnt<br />

die Testosteronkonzentration automatisch<br />

zu sinken. Das wirkt sich in verschiedener<br />

Hinsicht negativ aus – auf die Muskelmasse,<br />

den Körperfettanteil sowie die Potenz.<br />

Liegt ein medizinisches Problem<br />

vor, kann der Arzt eine Testosteron-<br />

Ersatztherapie (TRT) verordnen. Allerdings<br />

mit dem nachteiligen Ergebnis, dass die<br />

körpereigene Testosteronproduktion<br />

dadurch noch weiter sinkt.<br />

NATÜRLICHES DOPING<br />

WILD UND BROKKOLI<br />

Fleisch ist ein starker Testosteronlieferant.<br />

Neue Forschungsergebnisse der<br />

amerikanischen University of Utah<br />

deuten allerdings darauf hin, dass ein<br />

Überschuss an gesättigten Fettsäuren<br />

wie etwa im Rindfleisch die Produktion<br />

wiederum beeinträchtigen kann. Die<br />

Lösung für dieses Problem: Wild. Was<br />

den Brokkoli angeht, so enthält er Indol-<br />

3-Carbinol. Der pflanzliche Wirkstoff<br />

stärkt den muskelaufbauenden Effekt<br />

des Testosterons. Gleichzeitig wirkt er<br />

östrogenbedingten Schäden entgegen.<br />

<strong>Noch</strong> aromatischer schmecken Wild und<br />

Brokkoli, wenn sie in Butter gebraten<br />

werden. Für zusätzliches Aroma sorgt<br />

auch Parmesan, den du einfach auf den<br />

Brokkoli streuen kannst.<br />

DOPINGMITTEL<br />

ADDERALL<br />

Ursprünglich wurde das Medikament<br />

nur für die Behandlung von Kindern<br />

eingesetzt, die an ADHD leiden.<br />

Inzwischen gilt die „Intelligenzdroge“ als<br />

Geheimwaffe für übereifrige Studenten<br />

und Karrieremenschen. Es besteht<br />

jedoch die Möglichkeit, dass es sich dabei<br />

lediglich um einen Placeboeffekt handelt.<br />

In einer amerikanischen Studie schnitten<br />

nämlich die Probanden bei kognitiven<br />

Tests mit der Substanz keineswegs<br />

besser ab.<br />

NATÜRLICHES DOPING<br />

BLAUBEEREN MIT<br />

MANDELN<br />

Blaubeeren weisen unter allen<br />

Obstsorten den höchsten Anteil an<br />

Anthocyanin auf. Dieses Flavonoid<br />

steigert die Gedächtnisleistung, trägt<br />

zur Verjüngung der Gehirnzellen bei und<br />

senkt das Demenzrisiko. Mandel sind<br />

indes reich an Tyrosin. Diese Aminosäure<br />

unterstützt wie auch das Medikament<br />

Adderall die Dopamin-Produktion.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/51


ERSTKLASSIGE<br />

FITNESS<br />

Pünktlich zum Start der neuen Bundesliga -Saison 2014/15, enthüllt<br />

MF Trainingsmethoden, mit denen du all deine <strong>Fitness</strong>ziele erreichen<br />

kannst – ganz gleich in welchem Sport<br />

KRAFT UND KONDITION<br />

Als Krafttrainer bereitet Mathew Monte-Colombo seine Spieler darauf<br />

vor, in jeder Saison 38 Ligaspiele und <strong>mehr</strong> zu überstehen. Hier sind<br />

seine Tipps für einen erstklassigen Körperbau.<br />

Text Mark Bailey Fotos Joel Anderson, Model Antoine Allen Unser besonderer Dank gilt thelondonsoccerdome.com<br />

DEN MUSKELKADER TRAINIEREN<br />

„Top Fußballer sind sehr kräftig, aber<br />

wenn es ihnen an Kraftausdauer mangelt,<br />

haben Sie ein höheres Verletzungsrisiko.<br />

Wir möchten, dass unsere Spieler große<br />

Übungen für <strong>mehr</strong>ere Gelenke machen,<br />

mit denen sie die Grundlage für eine gute<br />

Stärke legen: Kniebeugen, Kreuzheben,<br />

Rumänisches Kreuzheben, Clean Pulls, Jerks<br />

und Schwünge mit der Kugelhantel. Für<br />

Kraftausdauer solltest du dir drei bis sechs<br />

Sätze mit acht und <strong>mehr</strong> Wiederholungen<br />

vornehmen. Du brauchst keine 150 kg<br />

zu heben – es ist besser, die gesamte<br />

Bandbreite der Bewegung mit einem<br />

niedrigeren Gewicht zu absolvieren und<br />

anschließend auch abgekämpft noch in der<br />

Lage zu sein, die Bewegung effizient zu<br />

wiederholen.“<br />

DIE SIEGREICHE BALANCE FINDEN<br />

„Fußballer müssen mit einem Bein<br />

abspringen und mit einem Fuß über<br />

dem Boden schießen. Daher trainieren<br />

wir die Beine einzeln, um die Kraft in<br />

den Beinen zu entwickeln, ihre Stabilität<br />

herauszufordern und einem Ungleichgewicht<br />

vorzubeugen. Mit Bulgarischen Split-<br />

Kniebeugen stärken wir die vorderen<br />

und hinteren Oberschenkelmuskeln<br />

sowie die Gesäßmuskeln, dehnen die<br />

Hüftbeugemuskeln, entwickeln die<br />

körperliche Eigenwahrnehmung (der<br />

sechste Sinn des Körpers, der die<br />

räumliche Bewusstheit und Bewegung<br />

der Glieder koordiniert) und trainieren die<br />

Rumpfmuskulatur. Außerdem machen wir<br />

Split-Kniebeugen, bei denen der vordere<br />

Fuß angehoben ist und Kasten Step-ups.<br />

Normalerweise macht ein Spieler drei bis<br />

fünf Sätze mit fünf bis acht Wiederholungen.“<br />

IMMER AN DIE UNTERSTÜTZER DENKEN<br />

„Die hinteren Oberschenkelmuskeln und<br />

die Gesäßmuskeln sind wichtig für Stabilität<br />

und Körperwahrnehmung. Dadurch helfen<br />

Sie dabei, Verletzungen vorzubeugen.<br />

Wir machen Nordische Oberschenkel-<br />

Curls (zwei bis drei Sätze mit vier bis<br />

acht Wiederholungen) sowie Hip Thrusts<br />

und Oberschenkel-Curls mit einem<br />

Gymnastikball (jeweils drei bis fünf Sätze<br />

mit vier bis acht Wiederholungen) und Glute<br />

Bridges (bis zu 45 Sekunden).“<br />

DICH SELBST HERAUSFORDERN<br />

„Fußballer brauchen aufgrund der ständigen<br />

Richtungsänderungen ihrer Bewegungen<br />

eine starke Rumpfmuskulatur. Daher<br />

bevorzugen wir Übungen, die nach<br />

Belieben erweitert<br />

werden können – wie<br />

Planks, Holzhacken<br />

und die Pallof-Presse.“<br />

HOLZHACKEN<br />

„Du kannst vom Stehen zum Knien übergehen,<br />

und anschließend das Ganze in einer<br />

Ausfallschrittstellung machen. Oder du gehst<br />

von niedrig zu hoch oder hoch zu niedrig<br />

über. Oder du machst Drehbewegungen<br />

mit oder gegen den Uhrzeigersinn (mit<br />

einem Band oder einem Kabel).“<br />

PLANK<br />

„Wenn du drei Planks mit 45 Sekunden<br />

schaffst, kannst du das Ganze etwas<br />

schwieriger machen, indem du ein Bein vom<br />

Boden anhebst, <strong>mehr</strong> Gewicht nimmst oder<br />

das Ganze mit einem Partner durchführst,<br />

wobei eine Stange auf euren Rücken liegt.“<br />

PALLOF PRESSE<br />

„Dabei stehst du seitlich neben einer<br />

Kabelmaschine oder einem gesicherten Band<br />

und hältst den Griff oder das Band in Höhe deiner<br />

Brust und drückst nach vorne. Wenn du dies<br />

geschafft hast, kannst du die Variante im Knien<br />

oder auf einem Bein versuchen. Oder ändere die<br />

Kabelposition zwischen mittel, hoch und niedrig.“<br />

52/OKTOBER 2014/mensfitness.de


WELTMEISTER<br />

FITNESS<br />

Ein Mangel an Kraftausdauer ist gleichbedeutend mit<br />

einem höheren Verletzungsrisiko.


WELTMEISTER<br />

FITNESS<br />

Versuche, die Quelle deiner Kohlehydrate<br />

abzuwechseln, anstatt immer nur Nudeln zu essen


ERNÄHRUNG<br />

Matt Lovell ist Sport-Ernährungswissenschaftler und verrät uns, wie<br />

man wie ein Fußballprofi isst. Lovell’s Buch „A Fist Full of Food“ wurde<br />

vor Kurzem veröffentlicht.<br />

„Fußballspieler brauchen Kohlehydrate als<br />

Energie. Ich ermutige die Spieler, darauf zu<br />

achten, wie sie Kohlehydrate verwenden,<br />

indem sie sich an diese einfachen Richtlinien<br />

halten.“<br />

Eine Grundlage aus ursprünglichen<br />

Lebensmitteln legen<br />

„Ich möchte, dass die Spieler ihre<br />

Kohlehydrate aus Gemüse bekommen.<br />

Süßkartoffeln, Pastinaken, Möhren und<br />

Steckrüben liegen dabei klar auf der Hand,<br />

aber auch Zwiebeln, Paprika und Auberginen<br />

sind tolle Energielieferanten.“<br />

Abwechslungsreiche Kohlehydrate<br />

„Jahrelang wurde Fußballern gesagt, dass<br />

Nudeln gut für ihre Energie sind. Ich bin jedoch<br />

kein Fan davon, sie ständig zu essen, denn dabei<br />

gibt es die Gefahr einer Überkonsumierung<br />

von Weizen. Versuche, die Quelle deiner<br />

Kohlehydrate täglich abzuwechseln anstatt<br />

ständig nur Nudeln zu essen.“<br />

Was Neues ausprobieren<br />

„Ich finde es gut, wenn die Fußballer sich auf<br />

Abenteuer einlassen und neue Kohlehydrate<br />

ausprobieren, wie z.B. der rote Reis aus<br />

der Camargue, der <strong>mehr</strong> Pigment- und<br />

Nährstoffe als gewöhnlicher Reis hat. Oder<br />

Quinoa, das reich an Eiweiß ist.“<br />

Die Einnahme manipulieren<br />

„Wir ermutigen die Spieler, ihre<br />

Kohlehydratzufuhr an ihre Arbeit anzupassen.<br />

Um eine besser Körperbeschaffenheit zu<br />

erreichen, sollten sie vor den Spielen <strong>mehr</strong> zu<br />

sich nehmen und an leichten Tagen weniger.“<br />

HERZ­KREISLAUF­TRAINING<br />

Konditionstrainer Mathes Monte-Colombo<br />

verrät die besten <strong>Fitness</strong>-Drills, mit denen<br />

Sportler die vollen 90 Minuten durchhalten<br />

können.<br />

„Bei Ausdauertraining setze ich auf Übungen, bei<br />

denen Zeit und Distanz gemessen wird, sodass<br />

ein Spieler seine Fortschritte überwachen kann.<br />

Beim Fußball wird hart und schnell mit nur kurzen<br />

Ruhepausen gespielt, daher konzentrieren wir<br />

uns darauf. Eine gute Übung vor Saisonstart ist<br />

eine, die ich ‚halber Weg zur Hölle und zurück’<br />

nenne. Suche dir eine 50 m lange Strecke<br />

(auf einem Fußballfeld von der Torlinie bis zur<br />

Mittellinie) und laufe die 50 m Strecke sechs<br />

Mal hin und her mit jeweils 60 Sekunden Pause<br />

zwischen den Läufen. Absolviere drei Sätze<br />

mit jeweils zwei Minuten Pause zwischen den<br />

Sätzen. Notiere die Zeit für jeden Lauf und<br />

berechne den Durchschnitt für einen 300 m (6<br />

x 50 m) Satz. Ein Premier League Fußballer wird<br />

unter 60 Sekunden liegen. Versuche schneller<br />

als 70 Sekunden zu liegen, aber alles unter 75<br />

ist schon besser als der Durchschnitt.“<br />

ERNÄHRE DICH WIE IN DER PREMIER LEAGUE<br />

AM ABEND VORHER<br />

19 UHR<br />

„Ein typisches Abendessen für einen<br />

Fußballspieler könnte ein Steak mit Salsa Verde,<br />

Süßkartoffeln und gedünstetem Spinat sein.<br />

Oder eine gesunde Lasagne mit Ricotta. Oder<br />

ein Risotto mit Hähnchen und Gemüse.“<br />

SPIELTAG<br />

7 UHR FRÜHSTÜCK<br />

„Beginne den Tag mit Porridge, Beeren und<br />

Joghurt oder etwas Toast mit pochiertem<br />

Ei oder Rührei und dazu ein Obstsalat.“<br />

10 UHR ZEIT FÜR DENWASSERHAUSHALT<br />

„Hydration ist wichtig, deswegen trinken die<br />

Spieler sehr viel Wasser. Manche Spieler<br />

trinken grünen Tee, der beruhigt und ist<br />

gleichzeitig gut für die Konzentration, denn<br />

er erhöht den Spiegel der Neurotransmitter<br />

Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure.<br />

Dopamin ist verantwortlich für Motivation und<br />

Antrieb, während Gamma-Aminobuttersäure<br />

den Rhythmus des Gehirns regelt.“<br />

11 UHR MITTAGESSEN<br />

„Die Spieler sollten etwa vier Stunden<br />

vor dem Anpfiff essen. Das Mittagessen<br />

sollte abwechslungsreich sein, aber immer<br />

hochwertiges Eiweiß, Gemüse und stärkehaltige<br />

Kohlehydrate für die Energie enthalten.<br />

Ich empfehle Thunfisch, der einen hohen<br />

Anteil an verzweigtkettigen Aminosäuren<br />

hat, was gut für die Leistung und leicht zu<br />

verdauen ist. Dazu eine Pellkartoffel für die<br />

guten, stärkehaltigen Kohlehydrate.“<br />

13 UHR SNACK VOR DEM MATCH<br />

„Zwei bis drei Stunden vor dem Anpfiff sollten<br />

die Spieler ein zweites energiereiches Essen zu<br />

sich nehmen – zum Beispiel etwas Milchreis.“<br />

15 UHR ANPFIFF<br />

„Ich möchte, dass die Spieler sich von schnell<br />

löslichem Zucker fernhalten und Sportgetränke<br />

vermeiden, bis sie mindestens eine Stunde<br />

lang sportlich aktiv waren. Anderenfalls<br />

könnten diese sie lethargisch machen.“<br />

17 UHR ERHOLUNG<br />

„Der Zeitraum nach dem Spiel ist aus<br />

Ernährungssicht sehr nachgiebig, denn<br />

verlorene Energie muss jetzt mit Kohlehydraten<br />

und Flüssigkeit wieder aufgefüllt werden.<br />

Hähnchen-Fajitas, gesunde Pizzen (aus<br />

Vollkornmehl und mit viel Gemüse), Hähnchen<br />

süß-sauer und Kartoffelspalten sind dabei<br />

ideal. Dazu einen Erholungsdrink.“<br />

PSYCHOLOGIE<br />

Dan Abrahams, ein Sportpsychologe,<br />

verrät uns, wie man mit dem Druck<br />

umgeht.<br />

NUTZE DEINE KONSOLE<br />

„Ich sage den Spielern, sie sollen sich<br />

vorstellen, dass sie ein Videospiel mit einer<br />

Konsole mit zwei Buttons spielen. Button<br />

A regelt die Verhaltensweise und Button<br />

B regelt die ‚Selbstgespräche’. Wenn du in<br />

Stress gerätst, solltest du beide Buttons<br />

benutzen. Wenn du wütend wirst, bedeutet<br />

Button A, sich der Situation zu entziehen.<br />

Button B hingegen könnte Schlüsselwörter<br />

wie ‚Entspann dich’ beinhalten.“<br />

DIE CHEMIE MUSS STIMMEN<br />

„Eine hohe Leistung unter Druck abzuliefern<br />

steht in direktem Zusammenhang mit einem<br />

hohen Sauerstoffspiegel im Blut. Es hilft nicht<br />

nur dabei, einen klaren Gedanken zu fassen,<br />

sondern auch beim Ausstoß von Chemikalien<br />

wie Testosteron und Adrenalin. Wenn du<br />

unter Druck stehst, versuche 30 Sekunden<br />

lang tief mit deinem Zwerchfell zu atmen –<br />

fünf Sekunden ein und fünf Sekunden aus –<br />

um den Sauerstoff im Blut zu erhöhen.“<br />

KOPF HOCH<br />

„Forschungsergebnisse der Sozial-psychologin<br />

Amy Cuddy belegen, dass die Körperhaltung<br />

die Psychologie beeinflussen kann. Bei einer<br />

positiven Körperhaltung wird dein Körper<br />

mit Hormonen und Chemikalien durchflutet<br />

und deine Leistung gesteigert. Ich ermutige<br />

die Spieler, eine positive Körpersprache<br />

beizubehalten. Das bedeutet eine aufrechte<br />

Haltung und das Stehen auf den Zehenspitzen<br />

– insbesondere nach einem Fehler.“<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/55


WELTMEISTER<br />

FITNESS<br />

WENDIGKEIT UND BALANCE<br />

TRX Sprinter Start<br />

GURT­DETAILS Hoch angebracht<br />

und auf den Boden herunterfallend.<br />

ABFOLGE 2 x 15 Wiederholungen auf jedem Bein.<br />

Dabei 20 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.<br />

WIE? „Stelle dich so hin, dass du mit dem Gesicht<br />

weg von der Befestigung schaust und bringe die Gurte<br />

unter deine Arme. Nimm die Griffe vor deine Brust,<br />

lehne dich nach vorn und stütz dein Körpergewicht<br />

in dieser Position. Spreize deine Beine, sodass eins<br />

nach hinten und eins nach vorne zeigt. Drücke dich<br />

vom Ballen deines Vorderfußes ab und ziehe das<br />

andere Knie zur Brust. Zur Erweiterung kannst du<br />

dabei auch noch hüpfen, aber achte darauf, dass du<br />

jedes Mal zur Ausgangsposition zurückkehrst.“<br />

WARUM? „Diese Übung ist hervorragend geeignet,<br />

um alle Laufmuskeln auf einmal zu aktivieren.<br />

Es hilft dir bei der Beschleunigung, Balance und<br />

Geschwindigkeit. Außerdem erhöht es garantiert<br />

deine Herzfrequenz, sodass dein Stoffwechsel<br />

angekurbelt wird und du <strong>mehr</strong> Fett verbrennst.“<br />

TRX Ausfallschritt<br />

GURT­DETAILS Hoch angebracht und bis<br />

auf Mitte der Waden herunterfallend<br />

ABFOLGE 2 x 15 Wiederholungen auf<br />

jedem Bein. Dabei 20 Sekunden<br />

Pause zwischen den Sätzen.<br />

WIE? „Stelle dich so hin, dass<br />

du mit dem Gesicht weg von der<br />

Befestigung schaust und stelle<br />

einen Fuß in die Schlinge. Senke<br />

dich in einem Ausfallschritt<br />

ab, bis der Oberschenkel<br />

deines stehenden Beines<br />

waagerecht ist. Drücke dich<br />

durch den stehenden Fuß wieder<br />

nach oben. Als Erweiterung<br />

kannst du vom Boden abspringen.“<br />

WARUM? „Damit baust du Stabilität und Balance<br />

sowie Kraft auf, die du brauchst, um immer am Ball<br />

zu bleiben. Mit dem zusätzlichen Hüpfer entwickelst<br />

du <strong>mehr</strong> Kontrolle über deine <strong>Muskeln</strong> und Kraft.“<br />

TRX Bergsteiger<br />

GURT­DETAILS Hoch angebracht und<br />

bis auf Mitte der Waden herunterfallend<br />

ABFOLGE 2 x 30 Sekunden Stöße mit<br />

unregelmäßig auftretenden Spitzen.<br />

WIE? „Knie dich hin, schau weg von der Befestigung<br />

und lege beide Füße in die Fußschlingen. Deine<br />

Hände sind genau unterhalb deiner Schultern.<br />

Hebe die Knie vom Boden ab und hebe die Hüfte<br />

leicht an. Ziehe ein Knie zur Brust. Dann drücke es<br />

wieder zurück und ziehe das andere Knie an. Um<br />

einen Schwerpunkt auf die Rumpfmuskulatur zu<br />

legen, kannst du in unterschiedlichen Intervallen<br />

Spitzen zufügen (dabei streckst du beide Beine<br />

aus und hebst die Hüfte hoch zur Decke).“<br />

WARUM? „Diese Übung ist gut für Kraft,<br />

Balance und <strong>Fitness</strong>. Um die Herzfrequenz auf<br />

den absoluten Höchststand zu bringen, bitte einen<br />

Partner darum in unregelmäßigen Abständen<br />

‚Spitze’ zu rufen. So liegt es außerhalb deiner<br />

eigenen Kontrolle, wann du die Spitzen machst.“<br />

TRX Drills bauen Kraft<br />

auf, mit denen du<br />

immer am Ball bleibst<br />

56/OKTOBER 2014/mensfitness.de


SCHNELLIGKEIT UND KRAFT<br />

DAS SPIEL ERHÖHEN<br />

„Deine Wadenmuskeln sind für die Schnelligkeit sehr wichtig.<br />

Die meisten Menschen laufen nicht auf ihren Fußballen, daher<br />

haben sie Probleme, wenn sie mit dem Sprint-Training beginnen.<br />

Fußballspieler und Kurzstreckenläufer haben ausgedehnte<br />

Wadenmuskeln, denn sie laufen ständig so. Probiere drei Sätze mit<br />

zehn Mal Wadenheben – zunächst einfach so, anschließend mit<br />

etwas zusätzlichem Gewicht.“<br />

GREIFE NACH DER DREI-VIERTEL-MARKIERUNG<br />

„Sprinter haben immer große Gesäßmuskeln: Sie sind unser Motor.<br />

Fußballspielern rate ich davon ab, tiefe Kniebeugen zu machen, denn<br />

dies kann sehr belastend für die Knie und Sehnen sein. Es ist besser, nur<br />

Drei-Viertel-Kniebeugen zu machen und sich kurz vor der ‚Sitzhöhe’ –<br />

oder noch höher – wieder nach oben zu drücken. Das Wichtigste daran<br />

ist die explosive Geschwindigkeit des Auftriebs. Gehe langsam und<br />

kontrolliert nach unten und spanne dann die Gesäßmuskeln an, um<br />

dich wirklich kraftvoll wieder nach oben zu drücken.“<br />

Der frühere britische Läufer und spätere Schnelligkeitstrainer<br />

Darren Campbell, verrät, wie du deine explosive<br />

Geschwindigkeit und Kraft auf Hochtouren bringst.<br />

IMMER SCHÖN SAUBER BLEIBEN<br />

„Die besten Übungen für eine explosive Kraft sind Cleans – also das<br />

Anheben der Langhantel vom Boden zur Brust. Du solltest drei Sätze<br />

mit fünf Wiederholungen machen, aber weil es hier gleichzeitig<br />

um Schnelligkeit geht, mach erst eine Wiederholung, dann einen<br />

Schritt zurück und dann die nächste Wiederholung. Für eine wirklich<br />

explosive Kraft, musst du jedes Mal von Neuem beginnen.“<br />

NICHTS AUF DIE LEICHTE SCHULTER NEHMEN<br />

„Sprinter haben tendenziell breite Schultern und Arme, denn<br />

daher kommt der Antrieb ihres Oberkörpers. Bei Fußballspieler<br />

sollten diese nicht ganz so groß sein, aber da die Arme wie<br />

Propeller funktionieren, sollten sie dennoch stark sein. Trainiere<br />

deine Schultern (probiere drei Sätze mit zehn Überkopf-Pressen)<br />

und mache drei Sätze mit 20 Armschwüngen – zunächst ohne<br />

Gewicht, anschließend mit Kurzhanteln. Achte aber darauf, dass<br />

die Kurzhanteln nicht zu schwer sind, sodass sie den raschen,<br />

fließenden Armschwung nicht beeinträchtigen.“<br />

58/OKTOBER 2014/mensfitness.de


WELTMEISTER<br />

FITNESS<br />

KRAFT DER RUMPFMUSKULATUR<br />

„Fußballer übertragen die Kraft aus ihrem Oberkörper und ihren<br />

Schultern über die Rumpfmuskulatur auf die Beine. Wenn man Kraft<br />

durch etwas Labberiges überträgt, löst sie sich auf. Aber wenn du sie<br />

durch etwas Stabiles überträgst, machst du dich selbst damit stärker.<br />

Um diese Stabilität zu erreichen, musst du deine gesamte<br />

Bauchwand aktivieren, die sich von deinen Six-Pack-<strong>Muskeln</strong><br />

(Rectus Abdominis) zu deiner Wirbelsäule erstreckt. Durch die<br />

Aktivierung der kompletten Muskulatur wird die Kraftübertragung<br />

verbessert, Balance ausgebildet und eine übermäßige Bewegung<br />

der Wirbelsäule reduziert – und somit sinkt die Verletzungsgefahr.<br />

Die dem Pilates entstammende Abfolge ist eine hervorragende<br />

Methode, um knallharte Bauchmuskeln zu entwickeln.“<br />

EINBEINIGES DEHNEN (rechts)<br />

Lege dich auf den Rücken und halte die Füße auf dem Boden.<br />

Spanne deine Bauchmuskeln an und hebe ein Bein leicht vom<br />

Boden an. Nun hebe das andere Knie vom Boden ab und ziehe<br />

es hoch zu deiner Brust. Auf der anderen Seite wiederholen.<br />

Yogalehrerin Sarah Ramsden erklärt, wie Pilates zu einer<br />

knallharten Rumpfmuskulatur beitragen kann.<br />

SCHRÄGES DEHNEN (unten)<br />

Mache das gleiche wie beim einbeinigen Dehnen, aber drehe hierbei<br />

deinen Oberkörper zur Seite des angehobenen Knies. Deine Hände<br />

sind dabei hinter deinem Kopf. Auf der anderen Seite wiederholen.<br />

Achte darauf, deine Schultern und nicht nur die Ellbogen zu bewegen.<br />

DOPPELBEINIGES DEHNEN (unten)<br />

Lege dich auf den Rücken mit angewinkelten Beinen. Hebe<br />

die Schultern an und lasse deine Hände neben deine Knie<br />

gleiten. Strecke nun deine Beine aus und lehne dich zurück.<br />

Strecke dabei die Arme hinter deinem Kopf aus.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/59


EXKLUSIV AUS DEN USA,<br />

DEM CF-MUTTERLAND<br />

CrossFit<br />

Special<br />

CROSSFIT<br />

HAUTNAH<br />

Fotos Andrew Cutraro


S<br />

ie bezeichnen ihre Einheiten als „Workouts des Tages“ (WODs) und ihre <strong>Fitness</strong>center als<br />

„Boxen“. Sicher hast du schon einmal von der CrossFit-Szene gehört. Bei der über aus<br />

erfolgreichen, inzwischen 14 Jahre alten <strong>Fitness</strong>bewegung, quälen sich die Sportler durch<br />

Gruppen-Workouts mit extrem hoher Intensität. In die Einheiten fließen Komponenten des<br />

Powerliftings, der Calisthenics, des Turnens und des Kardiotrainings mit ein.<br />

Verändert CrossFit dein Leben? Hat die Bewegung etwas von einer Sekte? Stellt es die<br />

Lösung all deiner <strong>Fitness</strong>probleme dar? Kann es für manche Leute gefährlich sein? Wir<br />

haben einige waschechte CrossFit-Anhänger um Erfahrungen aus erster Hand gebeten,<br />

um Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Von der Hochzeit im CrossFit-Stil über<br />

den Hedgefonds-Verwalter, der seinen Job fürs CrossFit an den Nagel hängte bis hin zum<br />

Schutzmann, der seinem Lehrer fast eine Ohrfeige gegeben hätte, war alles dabei. Ach ja,<br />

und die Antwort auf alle unsere Fragen lautet: Ja! Hier sind alle Geschichten.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/61


„ICH HABE MEINEN JOB ALS HEDGEFONDS-<br />

VERWALTER AN DEN NAGEL GEHÄNGT, UM<br />

CROSSFIT ZU MEINEM BERUF ZU MACHEN.“<br />

JAY ADAMS<br />

NEW YORK, NEW YORK<br />

ALTER: 26<br />

BERUF: Leiter einer Crossfit-Box<br />

und <strong>Fitness</strong>lehrer<br />

■ Ich ließ mich immer krankschreiben,<br />

um den ganzen Tag lang in der Box<br />

verbringen zu können. Ich ging dann<br />

ins <strong>Fitness</strong>center, um zu trainieren<br />

und mit den Trainern zu plaudern. Ich<br />

fühlte mich dort einfach pudelwohl.<br />

Die Arbeit in Businessklamotten als<br />

Schreibtischhengst, der den ganzen<br />

Tag lang nur E-Mails beantwortet ...<br />

das war nichts fü r mich. Ich war früher<br />

Hedgefonds-Verwalter. Es lag nicht<br />

daran, dass ich nicht clever genug<br />

gewesen wäre. Es hat sich nur nie richtig<br />

gut angefühlt. Ich wollte einen Job<br />

haben, der mich zufrieden macht. Ich<br />

fühlte mich wirklich down. Also reichte<br />

ich meine Kündigung ein.<br />

Richtig schockiert war allerdings keiner<br />

darüber. Sie wussten alle genauso gut<br />

wie ich, dass ich einfach nicht ins Büro<br />

gehöre.<br />

Ich habe einen Abschluss in<br />

Internationalen Beziehungen von der<br />

renommierten Johns Hopkins University.<br />

Doch ich hatte meine Berufswahl immer<br />

CrossFit<br />

Special<br />

bereut. Es war wirklich verrückt. Ich ging<br />

12 Stunden lang arbeiten und freute mich<br />

dabei immer schon auf meine anderthalb<br />

Stunden im <strong>Fitness</strong>center. Danach fühlte<br />

ich mich wieder schlecht, weil ich wusste,<br />

dass am nächsten Morgen alles wieder<br />

von vorne anfangen würde. Und das Tag<br />

ein, Tag aus.<br />

Inzwischen bin ich zertifizierter<br />

CrossFit-Trainer. Im Footballteam im<br />

College spielte ich als Fullback. Im<br />

Training kamen wir damals mit den<br />

ersten CrossFit-Übungen in Berührung.<br />

Nach meinem Abschluss vor etwa<br />

drei Jahren testete ich die Methode<br />

erneut. Vor allem, weil ich das Laufen<br />

hasste, aber trotzdem ein Kardiotraining<br />

brauchte. Dabei fand ich heraus, dass<br />

selbst eine leere Langhantel bei der<br />

Kniebeuge mit gestreckten Armen für<br />

mich zu viel war. Damals verlor ich sogar<br />

gegen ein Mädchen, als ich bei einem<br />

Workout mittrainierte. Da es mir gegen<br />

den Strich ging, so schlecht zu sein, kam<br />

ich immer wieder. Das Mädchen, das<br />

besser war als ich, entpuppte sich am<br />

Ende als Kaleena Ladeairous – die beste<br />

weibliche CrossFit-Sportlerin im ganzen<br />

Nordosten. Inzwischen nehme ich auch<br />

selbst an Wettkämpfen teil.<br />

Manche Leute behaupten, CrossFit sei<br />

fast wie eine Sekte, weil die Sportler so<br />

überzeugt von ihrer Sache sind. Selbst,<br />

wenn es so wäre: Es gibt Sekten mit<br />

schlimmeren Philosophien. CrossFit-<br />

Anhänger glauben an die <strong>Fitness</strong>,<br />

positive Veränderungen im Lebensstil<br />

und gesunde Ernährung. Davon lasse ich<br />

mich gern indoktrinieren.<br />

„MEINE FRAU<br />

ZOG SICH EINE<br />

VERLETZUNG ZU –<br />

GENAU WIE ICH<br />

UND ALLE ANDEREN<br />

MITGLIEDER.“<br />

ALEX PECK<br />

CHICAGO, ILLINOIS<br />

ALTER: 38<br />

BERUF: Mechaniker<br />

■ Meine Frau fing vor drei Jahren mit<br />

dem CrossFit an. Ich stieg sechs Monate<br />

später ein. Anfangs machte ich erst einmal<br />

Einzeltraining. Zu Beginn fand ich den<br />

Programmablauf ganz gut. Insgesamt<br />

blieb ich 18 Monate lang dabei.<br />

Auf den ersten Blick ist der Aufbau<br />

der Einheiten ganz gut durchdacht.<br />

Doch bei näherem Hinsehen ist die<br />

starke Ermüdung in Verbindung mit den<br />

technisch sehr anspruchsvollen Abläufen<br />

wie dem Powerlifting oder olympischen<br />

Gewichtheben katastrophal. Unter anderem<br />

werden Handstand-Liegestütze trainiert, bei<br />

denen der Kopf aufgesetzt wird. Dafür ist<br />

die Wirbelsäule nicht ausgelegt.<br />

Ich kenne keinen, der sich nicht verletzt<br />

hätte. In der Regel waren das nur kleinere<br />

Sachen. Bei anderen Mitgliedern waren<br />

aber sogar Operationen nötig. Schuld<br />

war manchmal der Sportler selbst, der<br />

zu sehr an seine Grenzen gegangen war.<br />

In anderen Fällen waren die allgemeinen<br />

oder individuell vor Ort erstellten CrossFit-<br />

Trainingsprogramme verantwortlich.<br />

Meine Frau muss sich wegen eines<br />

Labrum-Risses operieren lassen, der sie<br />

außer Gefecht setzt. Das CrossFit-Training<br />

hat auf jeden Fall zur Verschlimmerung<br />

des Zustands beigetragen. (Auch wenn<br />

sich die Ursache nicht sicher benennen<br />

lässt.) Ich selbst habe mir während des<br />

mörderischen CrossFit-Workouts „Linda“<br />

den Rücken verrenkt. Ich absolvierte das<br />

Workout wie vorgeschrieben, sogar mit<br />

einem Trainer. Trotzdem zog ich mir eine<br />

Verletzung zu, die von Zeit zu Zeit immer<br />

wieder aufbricht.<br />

Vor zwei Wochen nahm einer meiner<br />

Freunde an einem Wettkampf teil.<br />

Dabei setzte er ein Gewicht auf Zeit<br />

um und musste am Ende mit einer<br />

doppelten Zerrung im Handgelenk<br />

ausscheiden. Eine andere Freundin riss<br />

sich bei Kastensprüngen mit hohen<br />

Wiederholungszahlen das vordere<br />

Kreuzband. Die CrossFit-Szene spielt<br />

die Risiken immer herunter. Die<br />

Verantwortung wird auf die Sportler<br />

abgewälzt, in der Art: „Jeder sollte selbst<br />

wissen, wie weit er gehen kann und wann<br />

es Zeit ist, aufzuhören.“ Trotzdem wird<br />

eine Konkurrenzsituation geschaffen.<br />

Die Gruppen-Workouts an sich sind<br />

schon motivierend. Wenn sich das Ganze<br />

aber zum Wettkampf auswächst, sind<br />

Verletzungen vorprogrammiert.<br />

62/OKTOBER 2014/mensfitness.de


„ICH HÄTTE MEINEM CROSSFIT-TRAINER<br />

FAST EINE OHRFEIGE VERPASST.“<br />

MARK BUA<br />

CARLSBAD, CALIFORNIA<br />

ALTER: 43<br />

BERUF: Polizeibeamter<br />

■ Ich trainiere seit 1994 Kampfkunst.<br />

Ich habe den 3. Dan [den Schwarzgurt<br />

des dritten Grades]. Außerdem habe<br />

ich Erfahrung mit dem Gewichtstraining<br />

und dem Yoga. Damals waren viele<br />

der Leute, mit denen ich trainierte,<br />

schon einmal mit dem CrossFit in<br />

Berührung gekommen. Daher wollte<br />

ich die „neue Methode“, von der jeder<br />

sprach, auch einmal ausprobieren. In<br />

der ersten Einheit wurden zunächst<br />

meine Fähigkeiten eingestuft. Es ließ<br />

sich gut an.<br />

Ich fing mit leichten Einheiten an.<br />

Dabei spürte ich, dass ich <strong>Muskeln</strong><br />

benutzte, die ich schon lange nicht<br />

<strong>mehr</strong> beansprucht hatte. Als das<br />

Training aber regelmäßiger wurde,<br />

hatte ich das Gefühl, nicht genügend<br />

Zeit zur Regeneration zu haben. Ich<br />

hatte teilweise tagelang Muskelkater.<br />

Außerdem gefiel mir das Prinzip des<br />

Maximaltrainings nicht. Schließlich war<br />

ich schon über 40 und hatte keine Lust<br />

auf Probleme mit dem unteren Rücken.<br />

Dann war da noch mein Lehrer – ein<br />

23-jähriger Jungspund mit Napoleon-<br />

Allüren. Wahrscheinlich lebt er noch<br />

bei seinen Eltern. Zu Beginn machte er<br />

ein paar neunmalkluge Bemerkungen,<br />

wenn ich meine Probleme mit einer<br />

Übung hatte. In einer Einheit hatte<br />

ich gerade die Hände in die Hüften<br />

gestemmt, und er meinte zu mir:<br />

„Mark, nimm die Hände an die Seite<br />

und stell dich gerade hin!“ Ich dachte<br />

mir nur: „Sind wir jetzt bei Militär, oder<br />

was?“<br />

Ein anderes Mal saß ich vor dem<br />

Unterricht alleine da, und er konnte sich<br />

wieder die dumme Bemerkung nicht<br />

verkneifen: „Na, spielst du gerne den<br />

Einzelgänger?“, hörte ich ihn sagen.<br />

Ich hatte den Eindruck, dass er das<br />

<strong>Fitness</strong>center als sein Hoheitsgebiet<br />

betrachtete – als Ausgleich für sein<br />

echtes Zuhause. Das war einfach zu<br />

viel. Was mich auch störte, war der<br />

Gruppenzwang. Die anderen Mitglieder<br />

fragten mich beispielsweise: „He, wir<br />

machen Steinzeitdiät. Bist du dabei,<br />

oder nicht?“ Oder: „He Mann, ziehst<br />

du es mit durch?“ Worauf ich nur<br />

entgegnete: „Nein, lass mal gut sein.“<br />

„AM CROSSFIT GEFÄLLT MIR, DASS<br />

ES NIE LANGWEILIG WIRD. DIE<br />

ABWECHSLUNG SORGT DAFÜR, DASS DU<br />

IMMER WIEDER KOMMST.“<br />

MERLYNE JEAN­LOUIS,<br />

ANWÄLTIN, 29<br />

„ICH BIN DIE WOHL UNGEWÖHNLICHSTE<br />

CROSSFIT-ANHÄNGERIN DER WELT.“<br />

ELLIS HENICAN<br />

NEW YORK<br />

ALTER: 55<br />

BERUF: Autorin und Politikbeobachterin<br />

■ Mir war von Anfang an bewusst: Ich<br />

werde CrossFit und die Trainingsstunden<br />

in der Box hassen! Ich wusste, dass das<br />

Programm bei Polizisten, Feuerwehrleuten<br />

und den Spezialeinheiten beliebt war.<br />

Alles, was ich zuvor darüber gehört hatte,<br />

klang schrecklich. Ein CrossFit-Sportler<br />

muss seine Übungen für jeden Tag vorher<br />

festlegen. Die Trainer schreien dich an<br />

wie die Turnlehrer in der Schule. Dazu<br />

noch das Gruppentraining, wodurch ein<br />

ziemlicher Druck entsteht. Und zu guter<br />

Letzt die Räumlichkeiten, die so schäbig<br />

aussehen, dass sie die Bezeichnung<br />

„<strong>Fitness</strong>center“ nicht verdient haben. Beim<br />

CrossFit gibt es weder Erholungsbäder<br />

noch Aromatherapie.<br />

Kurzum: Alles am CrossFit<br />

widerstrebte mir. Mein Problem war<br />

nur, dass ich zusammen mit einem<br />

Elitesoldaten ein Buch schreiben wollte.<br />

Und er überredete mich. Am Ende wagte<br />

ich mich tatsächlich heran. Ich nahm an<br />

den drei Basiseinheiten teil. Ich zahlte<br />

den Monatsbeitrag.<br />

Und jetzt, fast zwei Jahre später, muss<br />

ich sagen: Ich habe CrossFit lieben<br />

gelernt. Ich gehe vier oder fünf Mal pro<br />

Woche trainieren. Die Trainer finde ich<br />

einfach toll. Sie unterstützen dich und<br />

sind großzügig. Und sie kennen sich<br />

wirklich aus. Auch die Mitglieder meiner<br />

Gruppe kenne und schätze ich sehr. Wir<br />

kümmern uns umeinander. Ich bin noch<br />

weit vom perfekten Sportler entfernt.<br />

Und das werde ich wahrscheinlich auch<br />

nie werden. Trotzdem: So fit wie heute<br />

war ich noch nie. Es macht mir nichts aus,<br />

als CrossFit-Freak bezeichnet zu werden.<br />

Ich durfte die Erfahrung machen,<br />

dass ich vieles schaffen kann, was ich<br />

vorher nicht für möglich gehalten hätte.<br />

Ich mache Handstand-Liegestütze,<br />

Kastensprünge von einem dreiviertel<br />

Meter Höhe und zehn Klimmzüge<br />

am Stück. Außerdem beherrsche ich<br />

saubere Kniebeugen, Ausfallschritte und<br />

Liegestütze mit Strecksprung.<br />

Ich bin mir sicher, dass in meinem alten<br />

<strong>Fitness</strong>center auch nette Leute waren.<br />

Beweisen kann ich es aber nicht. Ich<br />

habe nämlich nie mit ihnen gesprochen.<br />

Die einzigen kurzen Gespräche führte<br />

ich mit der Empfangsdame am Eingang.<br />

Ansonsten trainierte ich alleine vor<br />

mich hin. Dabei beschäftigte ich mich<br />

mit Maschinen, die ich nie wirklich<br />

beherrschte, während meine Pausen<br />

geradezu lächerlich lang waren. Keinen<br />

schien es zu interessieren, ob ich richtig<br />

trainiere. Es kein Wunder, dass ich nur so<br />

wenige Fortschritte machte.<br />

„DAS CROSSFIT HAT MIR DIE KARRIERE<br />

GERETTET.“<br />

WAYNE BURDETTE<br />

DACULA, GEORGIA<br />

ALTER: 41<br />

BERUF: Feuerwehrmann<br />

■ Ich arbeitete als Sanitäter in einem sehr<br />

leistungsorientierten Löschzug. Ich hatte<br />

auch ein Zertifikat als Feuerwehrmann. Um<br />

richtig eingesetzt werden, musst du aber<br />

zuerst die Feuerwehrschule abschließen.<br />

An der Akademie war ich aufgrund von<br />

Verletzungen und meines Übergewichts<br />

jedoch schon dreimal gescheitert. Ich hatte<br />

schon alles versucht – flüssige Ernährung,<br />

unterschiedliche Trainingsprogramme –<br />

aber nichts davon hatte angeschlagen.<br />

Vor zwei Jahren fing ich mit dem CrossFit<br />

an, zusammen mit zwei anderen Jungs<br />

meiner Station. Wir machten die Übungen<br />

in voller Feuerwehrmontur. Der ganze Kram<br />

wiegt gut 20 Kilo. Dabei gaben wir jedes<br />

Mal Vollgas. Beim Training nahm ich gut<br />

35 Kilo ab, von 145 auf etwas über 106 Kilo.<br />

Dank CrossFit konnte ich endlich die<br />

Feuerwehrprüfung ablegen. Wir mussten<br />

an einem fünfstöckigen Turm hochklettern,<br />

was ich auch schaffte. Bei den vorherigen<br />

Prüfungen war ich außerdem immer schon<br />

nach zehn Liegestützen kaputt gewesen.<br />

Diesmal schaffte ich gut 60 Wiederholungen.<br />

Es war alles einfacher: das Abrollen des<br />

Schlauchs vom Löschwagen, das Atmen mit<br />

Sauerstoffmaske, einfach alle körperlichen<br />

Anforderungen.<br />

Ohne CrossFit wäre ich wohl ewig<br />

Sanitäter geblieben. Das ist auch ein<br />

schöner Beruf. Aber jetzt kann ich auch zum<br />

Leutnant oder sogar noch weiter befördert<br />

werden.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/63


„ICH WAR MAL MIT EINEM<br />

CROSSFIT-SPORTLER LIIERT.<br />

EIN RIESIGER FEHLER.“<br />

KELLY ALTO<br />

LOS ANGELES, CALIFORNIA<br />

ALTER: 23<br />

BERUF: Bloggerin<br />

■ Ich war einmal kurze Zeit mit<br />

einem Kerl zusammen, der CrossFit<br />

machte. Das Ganze dauerte nur zwei<br />

oder drei Wochen. Er sprach immer<br />

nur übers CrossFit. Er war wie ein<br />

Neandertaler, hatte seine Ernährung<br />

komplett auf Steinzeitdiät eingestellt,<br />

und seine Ausdünstungen rochen<br />

einfach schrecklich. Keine Ahnung,<br />

warum er überhaupt einen fahren<br />

lassen musste, während ich dabei<br />

war ... Alle seine T-Shirts trugen das<br />

CrossFit-Logo. Er wollte, dass es alle<br />

Welt sieht. Wenn ich mit jemandem<br />

schlafe, dann will ich eigentlich,<br />

dass er mich ansieht, nicht sich<br />

selbst. Es war wirklich fast so, als<br />

wäre man mit einem cholerischen<br />

Höhlenmenschen zusammen.<br />

Ständig wollte er andere von seiner<br />

Sache überzeugen. Auch ich sollte<br />

mit dem CrossFit anfangen. Sein<br />

Argument: „Es ist echt scharf, wenn<br />

MASON SHUPE<br />

ALEXANDRIA, VIRGINIA<br />

ALTER: 49<br />

BERUF: Salon-Besitzer<br />

■ Es ist inzwischen vier Jahre her, dass<br />

einer meiner Freunde meinte, ich müsste<br />

endlich etwas tun. Ich wog gut 160 Kilo.<br />

Es fiel mir schon schwer, einfach nur über<br />

die Hügel in meinem Viertel zu kommen.<br />

Als ich mit dem CrossFit anfing, stieg ich<br />

gleich voll ein. Ich war 45, vor Kurzem<br />

wieder Single und wollte einfach ohne<br />

Klamotten wieder eine bessere Figur<br />

abgeben.<br />

In der Grundschule war ich der<br />

typische pausbäckige Junge, dessen<br />

Eltern Klamotten in Übergröße kaufen<br />

mussten. Als ich mit 44 versuchte,<br />

ein Seil hochzuklettern, sackte ich<br />

heulend in mich zusammen. Ich hatte<br />

das mein ganzes Leben lang noch nicht<br />

geschafft. Ein besonderer Moment ist der<br />

amerikanische Volkstrauertag, wenn ich<br />

das CrossFit-Workout „Murph“ in Angriff<br />

nehme. Ich tue es für meinen Vater, der<br />

Mitglied der Air Force war. Er starb, als<br />

ich sieben Jahre alt war. Beim ersten Mal<br />

war es sozusagen noch ein Baby-Murph.<br />

Doch ich komme jedes Jahr immer näher<br />

an das echte Workout des Tages heran.<br />

Es ist für mich jedes Jahr immer wieder<br />

die Mädchen richtig prall sind!“ Da<br />

war ich allerdings andere Meinung.<br />

Los Angeles ist das CrossFit-<br />

Mekka. Du musst einfach nur die<br />

Straße runterlaufen und triffst Leute,<br />

die lächerliche Sachen abziehen.<br />

Sie wuchten Reifen umher und<br />

ächzen laut, während ihnen die<br />

Halsschlagadern anschwellen. Das<br />

ist mir alles zu arg. So kann man sich<br />

doch nicht verhalten. Die Leute, die<br />

CrossFit machen, sind einfach nur<br />

selbstverliebte Armleuchter. Geben<br />

damit an, wie sie 60-Kilo-Frauen<br />

locker durch die Luft werfen können,<br />

und wie oft sie pro Woche trainieren.<br />

Die Leute sind fast wie Abhängige –<br />

wenn sie einmal dabei sind, können<br />

sie nicht <strong>mehr</strong> aufhören.<br />

Ich würde keinem trauen, der in der<br />

Szene ist. Es ist fast so, als hätten<br />

sie Spaß am Schmerz. Ich denke,<br />

viele von ihnen trainieren wegen der<br />

Mädels. Aber ich würde nie <strong>mehr</strong> mit<br />

einem Kerl ausgehen, der CrossFit<br />

macht. Was, wenn ich etwas gegen<br />

seine Steinzeitdiät sage, und er sich<br />

dazu entschließt, mich rückwärts<br />

durch die Wand zu hauen?<br />

„ICH HABE ES GESCHAFFT,<br />

GUT 55 KILO ABZUNEHMEN UND DIE<br />

FINGER VOM ALKOHOL ZU LASSEN.“<br />

eine mitreißende Erfahrung.<br />

Meine Traumfrau habe ich noch nicht<br />

kennengelernt. Ich war schon mit Frauen<br />

zusammen, die von mir verlangten,<br />

weniger Zeit in der CrossFit-Box zu<br />

verbringen. Das ist für mich ein No-go.<br />

Wer will, dass ich mit dem CrossFit<br />

aufhöre, muss weiterziehen.<br />

Insgesamt habe ich gut 55 Kilo<br />

abgenommen. Schon nach dem ersten<br />

Monat wog ich knapp 14 Kilo weniger.<br />

Ich hörte dafür mit dem Trinken auf und<br />

fing mit einer strengen Steinzeitdiät<br />

an – mit überwältigendem Erfolg.<br />

Selbst die Medikamente gegen hohen<br />

Blutdruck und hohe Cholesterinwerte<br />

muss ich nicht <strong>mehr</strong> nehmen.<br />

Paul<br />

Byrom<br />

(zweiter<br />

von links)<br />

„BEIM CROSSFIT<br />

HABE ICH<br />

ANSCHLUSS<br />

GEFUNDEN.“<br />

PAUL BYROM<br />

NEW YORK<br />

ALTER: 35<br />

BERUF: Sänger<br />

■ Vor einigen Jahren bin ich von Irland nach<br />

New York gezogen. Als Musiker tourte ich das<br />

ganze Jahr über durchs Land, oder ich machte<br />

Aufnahmen in New York. Ich war eine Zeit<br />

lang Mitglied in einem <strong>Fitness</strong>center in New<br />

York City, aber irgendwie war ich nicht <strong>mehr</strong><br />

motiviert. Obwohl ich Fortschritte machte,<br />

fand ich das Training extrem fad. Ich hatte<br />

schon immer mal gern einen über den Durst<br />

getrunken. Außerdem stopfte ich damals viel<br />

Mist in mich hinein. Wenn wir [die Band Celtic<br />

Thunder] auf Tour waren, ging es von der Bühne<br />

direkt in den Bus, wo es Pizza und Chips gab.<br />

Wegen meines ungewöhnlichen<br />

Lebenswandels kam ich nicht gerade mit<br />

vielen Leuten in Kontakt. In New York ist<br />

es ziemlich schwer, neue Bekanntschaften<br />

zu schließen. Mein bester Freund in Dublin<br />

empfahl mir, es einmal mit CrossFit zu<br />

versuchen. Er meinte, es sei eine tolle Art,<br />

neue Leute kennenzulernen. Du kannst<br />

in New York leben, ohne dass überhaupt<br />

jemand weiß, dass du existierst. Wenn du<br />

aber CrossFit machst, hast du eine ganze<br />

Gemeinschaft um dich herum. Die Leute<br />

unterhalten sich so mit dir, als würden sie<br />

dich schon ewig kennen.<br />

Das CrossFit hat auch meinen sportlichen<br />

Ehrgeiz geweckt – und das, obwohl ich nie<br />

wirklich gut im Sport war. Inzwischen gehe<br />

ich jeden Tag in die Box. Es ist unglaublich,<br />

wie schnell ich mich weiterentwickle.<br />

Ich habe inzwischen sogar einen<br />

Waschbrettbauch. So etwas hatte ich mein<br />

ganzes Leben noch nicht. Vor Kurzem fuhr<br />

ich mit einem Freund nach Vegas. Dabei<br />

schauten wir auch kurz in einer Box vorbei,<br />

um unsere Kräfte zu messen. Als ich das<br />

meiner Frau erzählte, schüttelte sie nur<br />

den Kopf.<br />

Ich glaube, dass auch meine Freunde<br />

ziemlich überrascht sind. Früher drehte sich<br />

bei mir alles nur um die Musik, das Singen,<br />

das Trinken und Partys. Und plötzlich bin ich<br />

topfit und habe einen Körperfettanteil von<br />

7,9 Prozent. Inzwischen verzichte ich sogar<br />

gern auf die Pubtour am Freitagabend, damit<br />

ich am Samstag um 10.00 Uhr wieder im<br />

<strong>Fitness</strong>center stehen kann. Ich habe vor,<br />

am Ball zu bleiben. Ich will nicht wieder der<br />

Kerl mit der flachen Brust und dem dicken<br />

Bauch werden, der ich früher war. Wenn<br />

meine Frau auf die Arbeit geht, gehe ich zum<br />

CrossFit.<br />

64/OKTOBER 2014/mensfitness.de


CrossFit<br />

Special<br />

„BEIM CROSSFIT<br />

WAR ICH ZUM<br />

ERSTEN MAL TEIL<br />

EINES TEAMS.“<br />

J. C. HERZ<br />

WASHINGTON, D.C.<br />

ALTER: 42<br />

BERUF: Autorin und Rednerin<br />

„CROSSFIT HAT MICH ZUM MODEL GEMACHT.“<br />

CHRIS RYAN<br />

NEW YORK<br />

ALTER: 34<br />

BERUF: Model<br />

■ Ein paar meine Freunde stellten<br />

mir einen Kerl vor, der in Austin in<br />

Texas eine Box betrieb. Der meinte<br />

zu mir: „Wie, du hast in der Schulzeit<br />

Leichtathletik gemacht? Dann solltest du<br />

mal mitkommen.“ Das war Ende 2009.<br />

Die meisten CrossFit-Übungen kannte<br />

ich bereits – bis auf die Sachen, die auf<br />

Turnerübungen und Gewichtheben<br />

aufbauen. Die größte Veränderung<br />

für mich als Sportler war, dass ich<br />

mich wirklich auf meine Beweglichkeit<br />

konzentrieren konnte. Durch das<br />

Sprinten war meine Beinmuskulatur<br />

stark verspannt, genau wie die<br />

Schulterpartie. Ich schaffte nicht einmal<br />

die Kniebeugen mit Frontauflage aus<br />

der Ablage heraus. Meine Handgelenke<br />

waren einfach zu unbeweglich. Und<br />

selbst mit einem Besenstil über den<br />

Kopf packte ich keine Kniebeugen mit<br />

nach oben gestreckten Armen.<br />

Das CrossFit hat mich wirklich zu den<br />

Grundlagen zurückgeführt. Ich habe<br />

wieder angefangen, mir die Biomechanik<br />

der Bewegungen bewusst zu machen.<br />

Inzwischen arbeite ich als Model. Beim<br />

Shooting kannst du gut die normalen<br />

Bodybuilder von den anderen Leuten<br />

unterscheiden: Sie können nämlich<br />

ihre Arme nicht gerade über den<br />

Kopf strecken. Das Auge der Kamera<br />

lügt nie. Wer nicht beweglich ist, gibt<br />

auch keine bewegliche Figur ab. Es ist<br />

wichtig, dass du dich mit einer gewissen<br />

Geschmeidigkeit bewegen kannst.<br />

Das CrossFit macht sich bei den<br />

Shootings und am Set wirklich bezahlt:<br />

Einmal drehte sich ein Kerl zu mir um und<br />

meinte: „Mann, unglaublich, wie leicht<br />

du in die Kniebeuge kommst.“ Es ist toll,<br />

wenn du vor der Kamera beweglicher<br />

bist und nicht aussiehst wie ein träger<br />

Muskelberg. Außerdem macht es richtig<br />

Spaß, für ein paar Schnappschüsse auf<br />

den Händen zu laufen.<br />

■ In der Schule war ich kleiner und<br />

langsamer und nicht so stark wie meine<br />

Klassenkameraden. Um in der Pubertät<br />

Dampf abzulassen, fing ich mit dem<br />

Laufen an. Echten Mannschaftsgeist mit<br />

Training, einem Coach und Wettkämpfen<br />

hatte ich damals aber noch nie erlebt. Ich<br />

war ein Grufti-Mädchen der Generation X.<br />

Paradoxerweise heiratete ich später<br />

eine echte Sportskanone: einen 1,91 Meter<br />

großen ehemaligen Footballspieler,<br />

der neuerdings statt ins <strong>Fitness</strong>center<br />

in die CrossFit-Box rannte. Seine<br />

Gesichtszüge wurden dabei immer<br />

markanter. Außerdem plapperte er fortan<br />

unverständliches Kauderwelsch über<br />

sein Tages-Workout usw.: „Wir haben<br />

eine Reihe mit 21-15-9 Thrusters und Wall<br />

Balls gemacht ...“ So verliefen unsere<br />

Gespräche beim Abendessen. Mir wurde<br />

klar, dass ich mit CrossFit anfangen muss,<br />

um unsere Ehe zu retten.<br />

Und es hat voll reingehauen. Für mich<br />

war es nichts Neues, im Sport schlechte<br />

Leistungen abzuliefern. Neu war allerdings,<br />

dass sich jemand dafür interessierte. Bei<br />

einer Einheit hatte ich eine Langhantel<br />

schon dreiviertel des Weges nach oben<br />

gestemmt. Allerdings ging mir an der<br />

Stelle die Kraft in den Schultern aus. Bis<br />

ich jemanden rufen hörte: „Du packst das!“<br />

und „Los-los-los-los-los!“ Es waren die<br />

Stimmen der anderen Teilnehmer. Der<br />

Kerl vom amerikanischen Geheimdienst.<br />

Die Leute von den Army Rangers. Mein<br />

erster Gedanke war: „Wow, da startet<br />

wohl einer einen Angriff auf seine<br />

persönliche Bestleistung. Erst da stellte<br />

ich erschrocken fest, dass diese Alphatiere<br />

tatsächlich mich anfeuerten.<br />

J.C. Herz ist Autorin des Buchs<br />

„E-Learning to Breathe Fire: The Rise of<br />

CrossFit and the Primal Future of <strong>Fitness</strong>“.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/65


„MIR WIDERSTREBT DIESE MILITÄRISCHE<br />

ART BEIM CROSSFIT.“<br />

SAMIR CHOPRA<br />

BROOKLYN, NEW YORK<br />

ALTER: 47<br />

BERUF: Professor der Philosophie<br />

■ Ich war nach jahrelangem Training<br />

im <strong>Fitness</strong>center frustriert. Da stieß<br />

ich aufs CrossFit. Es wurde mir von<br />

Freunden empfohlen. Einer von ihnen<br />

sagte: „Du solltest es mal ausprobieren.<br />

Aber gib nicht so viel auf die etwas<br />

beängstigende reaktionäre Ausrichtung.“<br />

Ich sah mir die Website einmal an.<br />

Einige der dort zu lesenden Beiträge<br />

hatten etwas leicht Liberalistisches.<br />

Vieles klang wie der Ärger des kleinen<br />

Mannes gegen die große Politik.<br />

Außerdem gab es Posts, in denen der<br />

Brechreiz glorifiziert wurde, nach dem<br />

Motto: „trainieren, bis der Arzt kommt“.<br />

Das Ganze wirkte befremdend. So,<br />

als wäre es nicht die richtige Szene<br />

für mich. Aber da die Empfehlung von<br />

Freunden gekommen war, entschloss<br />

ich mich letztendlich doch für einen<br />

Schnupperkurs. Gut, dass mein erster<br />

Trainer kein großer, weißer Glatzkopf<br />

war. Er war richtig gut. Er brachte uns die<br />

Abläufe bei und meinte, wir sollten es<br />

langsam angehen. Trotzdem verletzte<br />

ich mich praktisch gleich in der ersten<br />

Stunde:<br />

Beim Kreuzheben fuhr es mir in den<br />

Rücken. Eine klassische Verletzung für<br />

Leute in meinem Alter. Beeindruckend<br />

war allerdings, dass die Jungs mich<br />

innerhalb nur weniger Monate wieder in<br />

Form brachten. Die Ärzte erklärten mir,<br />

ich müsse pausieren. Ich aber dachte<br />

mir: Ihr könnt mich mal. Die CrossFit-<br />

Mitglieder bei mir in der Box sind<br />

Verfechter der aktiven Regeneration. Das<br />

war gut mit meiner Trainingsphilosophie<br />

vereinbar.<br />

Ich bin ein großer Fan der Workouts.<br />

Nur die militärische Atmosphäre gefällt<br />

mir nicht so gut. Besonders schwer<br />

tue ich mir mit den „Helden“-Workouts<br />

zu Ehren gefallener Veteranen der<br />

Kriege im Irak und in Afghanistan.<br />

Der Grundgedanke ist, dass du dich<br />

bei der Einheit an die großen Taten<br />

der Kriegshelden erinnerst. Das<br />

schmeckte mir ganz und gar nicht.<br />

Für mich war der Krieg im Irak<br />

illegal, und diese Männer starben<br />

für die Umsetzung einer kriminellen<br />

Außenpolitik. Wenn die Leute<br />

behaupten, das amerikanische Militär<br />

bringe der Welt Freiheit, kann ich das<br />

nicht ernst nehmen.<br />

Einige der anderen CrossFit-<br />

Mitglieder bei mir in der Box kennen<br />

meine politischen Einstellungen. Einige<br />

sind sogar echte Veteranen. Einer von<br />

ihnen arbeitete zum Beispiel für die<br />

Spezialeinheiten. Außerdem ist da der<br />

ehemalige FBI-Mann, der mich immer<br />

wieder politisch herausfordert – aber<br />

nicht auf feindselige Art.<br />

Nach dem Anschlag auf den<br />

Boston-Marathon im Jahr 2013 schrieb<br />

ich in meinem Blog über den Mut der<br />

Menschen und Kinder von Bagdad. Bei<br />

ihnen besteht jeden Tag die Gefahr<br />

eines solchen Anschlags. Das hat dazu<br />

geführt, dass einer der Teilnehmer [der<br />

privat in der Box trainiert] komplett<br />

die Fassung verlor. Es war wirklich<br />

schockierend, mitzuerleben, wie er<br />

ausgeflippt ist. Ansonsten sind die Leute<br />

bei uns im Studio ziemlich angenehme<br />

Zeitgenossen.<br />

Eine gute Sache, wenn im <strong>Fitness</strong>center<br />

sowohl Mitglieder der Streitkräfte<br />

als auch Kriegsgegner willkommen<br />

sind. Schließlich kannst du draußen<br />

kein Schild aufhängen, auf dem steht:<br />

„Kriegstreiber müssen leider draußen<br />

bleiben.“<br />

„GRÖSSE XS IST<br />

VERGANGENHEIT.<br />

UND DAS IST AUCH<br />

GUT SO.“<br />

JENNIFER HUDY<br />

DETROIT, MICHIGAN<br />

ALTER: 31<br />

BERUF: Buchhalterin, Bloggerin<br />

■ Zuerst fand ich die Leute der CrossFit-<br />

Szene zu muskulös. Ich selbst wollte<br />

eigentlich nie so aussehen. In der<br />

Schule war ich in der Theatergruppe.<br />

Besonders sportlich war ich nie. Doch<br />

in den letzten beiden Jahren – davon 16<br />

Monate mit CrossFit-Training – habe ich<br />

viereinhalb Kilo zugenommen. Wie sich<br />

herausgestellt hat, mag ich mich mit etwas<br />

dickeren Oberschenkeln und einem prallen<br />

Hintern <strong>mehr</strong>. Es gefällt mir, dass ich am<br />

Hintern und an den Schultern zugelegt<br />

habe. Ich hätte sogar gern noch kräftigere<br />

Beine und Schultern.<br />

Vor Kurzem musste ich mich von der<br />

Hälfte meiner Klamotten trennen. Meine<br />

neue Garderobe unterstreicht meine Beine<br />

und meine Schultern. Was man hat, darf<br />

man ruhig zeigen. Alle meiner Facebook-<br />

Beiträge drehen sich ums CrossFit. Ich bin<br />

mir sicher, dass einige meiner Freunde und<br />

Bekannte meine Beiträge ausblenden –<br />

genau, wie auch ich die endlosen Posts<br />

frischgebackener Mütter und Väter zum<br />

eigenen Nachwuchs ausblende.<br />

Gleich zu Beginn meiner CrossFit-<br />

Laufbahn lernte ich einen neuen Partner<br />

kennen. Allerdings dauerte das Ganze<br />

nur etwa einen Monat lang. Es ist schwer,<br />

jemanden zu finden, der die gleichen<br />

Ziele hat: Ich esse, schlafe und gehe zum<br />

Training. Ich tue mir schwer, für jemanden<br />

einen Tag in der Box zu opfern, um mit ihm<br />

auszugehen.<br />

CrossFit war das ganze letzte Jahr<br />

über ein ziemlich guter Ersatz für eine<br />

Beziehung. Dort laufen überall Jungs<br />

mit breiten Schultern und starken<br />

Brustmuskeln herum. Wenn du dir dann<br />

normale Männer anschaust ... Nun ja,<br />

sagen wir einfach: Meine Ansprüche sind<br />

gestiegen.<br />

Es gibt nicht viele Kerle, die sich<br />

gerne hinsetzen, um mit dir CrossFit-<br />

Videos anzuschauen. Aber genauso<br />

sieht für mich das perfekte Date aus:<br />

Zusammenfassungen der letzten<br />

CrossFit-Wettkämpfe auf YouTube,<br />

dazu Hähnchenschlegel oder Steak mit<br />

Süßkartoffeln.<br />

66/OKTOBER 2014/mensfitness.de


CrossFit<br />

Special<br />

„WIR HABEN IM<br />

CROSSFIT-STIL GEHEIRATET.“<br />

JOANNA WOOD<br />

MONCTON,<br />

NEW BRUNSWICK, KANADA<br />

ALTER: 29<br />

BERUF: <strong>Fitness</strong>center-Betreiberin<br />

■ Ich lernte Kevin 2010 kennen. Nur<br />

wenig später fing ich mit dem CrossFit<br />

an. Er war Besitzer eines CrossFit-<br />

<strong>Fitness</strong>centers, und ich wollte es<br />

unbedingt ausprobieren.<br />

Obwohl ich eher klein geraten bin,<br />

zeigte sich, dass ich für meine Größe<br />

ziemlich stark bin. Die Langhantel ist<br />

inzwischen meine beste Freundin.<br />

<strong>Noch</strong> im August desselben Jahres<br />

holte ich mir mein Zertifikat als<br />

CrossFit-Trainerin. Danach fingen<br />

wir an, zusammenzuarbeiten.<br />

Am 24. Dezember fand ich<br />

im letzten Fenster meines<br />

Schoko-Adventskalenders einen<br />

Hochzeitsring.<br />

Kevin und mir war schon immer klar,<br />

dass wir keine traditionelle Hochzeit<br />

feiern würden. Wir machten immer<br />

Witze darüber, dass wir das Ganze<br />

als Workout gestalten wollten. Den<br />

Gedanken spannen wir weiter.<br />

Die Tische dekorierten wir mit<br />

echten Kugelhanteln. In den Ecken<br />

der Rezeption lagen Hantelscheiben<br />

und Langhanteln mit Borten. Um den<br />

Bräutigam auf Augenhöhe küssen<br />

zu können, verwendete ich einen<br />

Kasten, wie er auch für plyometrische<br />

Übungen eingesetzt wird. Selbst<br />

unsere Torte hatte die Form einer<br />

Kugelhantel. Anstatt unseres ersten<br />

Tanzes machten wir unser erstes<br />

Workout als Ehepaar: Kniebeugen<br />

mit Frontauflage, Seilspringen (was<br />

im Hochzeitskleid ziemlich viel Spaß<br />

macht) und Kastensprünge. Die<br />

meisten Besucher unserer Hochzeit<br />

waren ebenfalls CrossFit-Mitglieder.<br />

Wenn sie uns küssen sehen wollten,<br />

mussten sie Übungen absolvieren,<br />

statt mit ihren Gläsern anzustoßen.<br />

Ein unvergesslicher Moment war<br />

der, als die Schwiegermütter in ihren<br />

Kleidern Liegestütze mit Strecksprung<br />

vorführen mussten.<br />

„ICH HABE MIR ZUM<br />

STUDIENBEGINN<br />

EIN BISSCHEN<br />

MEHR FLEISCH<br />

AUF DIE RIPPEN<br />

GEPACKT.“<br />

DALE DURANT<br />

MUNNSVILLE, NEW YORK<br />

ALTER: 20<br />

BERUF: Student<br />

■ In der Highschool dachte ich noch:<br />

„Solange ich so dünn bin wie jetzt, bin ich<br />

auch gesund.“ Als ich mit dem CrossFit<br />

anfing, legte ich diese Einstellung schnell<br />

ad acta. Ich war einfach zu dürr. Der einzige<br />

Körperteil, in dem ich ein bisschen Kraft<br />

hatte, waren meine Beine.<br />

Im ersten Semester am College fing ich<br />

mit CrossFit an. Ich legte von 63 auf 79 Kilo<br />

zu. Es war unglaublich. Bis Januar hatte ich<br />

mir etwa neun Pfund Muskelmasse auf die<br />

Rippen gepackt. Zwei Monate lang folgte ich<br />

der Steinzeitdiät – eine tolle Sache. Ich strich<br />

dabei sehr viele ungesunde Lebensmittel<br />

vom Speiseplan.<br />

Viele meiner Freunde sind keine so<br />

großen <strong>Fitness</strong>fans. Es ist merkwürdig,<br />

ihre Entwicklung nach einem Jahr College<br />

mitzuverfolgen. Wenn in den USA ein<br />

Student neu anfängt, so heißt es, legt er<br />

erst einmal ein paar Kilo zu. Bei meinen<br />

Freunden war das wirklich der Fall. Ich habe<br />

ebenfalls ordentlich Masse dazugewonnen,<br />

allerdings an ganz anderen Stellen. Wenn<br />

ich mir die ganzen Leute nach dem Studium<br />

so anschaue, sehen sie alles andere als<br />

gesund aus. Was mich angeht, so habe ich<br />

dank CrossFit Selbstvertrauen getankt.<br />

Ich bin bereit für die Herausforderungen<br />

des Lebens. Auch die Mädchen finden<br />

mich eindeutig attraktiver. Selbst das<br />

Vorstellungsgespräch für meinen<br />

Ferienjob bin ich mit <strong>mehr</strong> Selbstvertrauen<br />

angegangen. Ich arbeite als Aufseher im<br />

Park, wo ich mit dem Fahrrad Streife fahre.<br />

„AM ENDE DACHTE ICH MIR EINFACH:<br />

‚WAS SOLL‘S? ICH PROBIER DAS JETZT<br />

AUS.‘ UND ES WAR HERRLICH.“<br />

DANIEL CALLINAN,<br />

POLIZIST IN NEW YORK, 28<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/67


CrossFit<br />

Special<br />

DIE BOX<br />

IM GRIFF<br />

Knacke drei der beliebtesten<br />

CrossFit-Workouts des Tages und<br />

werde dabei richtig fit<br />

Text Sean Hyson, Mitglied des amerikanischen Verbandes für Kraft- und Konditionstrainer (C.S.C.S.) Fotos James michelfelder und therese sommerseth<br />

Ob du nun CrossFit-Fan bist oder nicht<br />

■ – du musst zugeben, dass die WODs<br />

(Workouts des Tages) echte Messlatten für<br />

die allgemeine <strong>Fitness</strong> sind. Genau deshalb<br />

lassen die CrossFit-Trainer die Schüler diese<br />

Workouts auch so oft durchexerzieren – um<br />

ihre Fortschritte zu messen. Wenn du die<br />

Durchläufe in kürzerer Zeit schaffst oder <strong>mehr</strong><br />

Punkte erreichst, kannst du sicher sein, dass<br />

du stärker, schneller, ausdauernder und (als<br />

positiver Nebeneffekt) wahrscheinlich auch<br />

schlanker geworden bist.<br />

Steigere mit unseren Spezialtipps deine<br />

Leistung bei drei der beliebtesten CrossFit-<br />

WODs: „Angie“, „Fran“ und „Fight Gone Bad“.<br />

Um dir zu helfen, haben wir Rob Orlando in<br />

seiner Box aufgesucht. Der durch Reebok<br />

gesponserte CrossFit-Wettkampfsportler<br />

ist der Besitzer des <strong>Fitness</strong>centers Hybrid<br />

Athletics in der amerikanischen Stadt<br />

Stamford. Wir empfehlen dir, für jedes WOD<br />

selbst deine Ausgangsbasis zu ermitteln.<br />

Setze dann Schritt für Schritt Orlandos Tipps in<br />

die Tat um, während du besser wirst. ■<br />

TROCKEN DURCHGEZOGEN.<br />

Reib deine Hände mit Kreide<br />

ein, um beim Klimmzug einen<br />

festeren Griff zu haben und<br />

nicht abzurutschen.<br />

68/OKTOBER 2014/mensfitness.de


DAS WORKOUT<br />

ANGIE<br />

Absolvier den folgenden Durchlauf und halte deine Zeit fest.<br />

Schließ alle Wiederholungen einer Übung ab, bevor du mit<br />

der nächsten weitermachst.<br />

■ 100 Klimmzüge im<br />

Obergriff<br />

■ Liegestütze<br />

■ 100 Sit-ups<br />

■ Kniebeugen mit<br />

Eigengewicht<br />

HINTERGRUND<br />

Angie ist ein Test<br />

für die Kraft und<br />

Ausdauer des<br />

gesamten Körpers,<br />

der die vier<br />

grundlegendsten<br />

<strong>Fitness</strong>übungen<br />

umfasst.<br />

ZIELZEIT<br />

Etwa 25 Minuten<br />

HARTE WODS<br />

SOLLTEST DU<br />

IN ETAPPEN<br />

UNTERTEILEN.<br />

DER SCHLÜSSEL<br />

ZUM ERFOLG<br />

„Die beste Methode besteht<br />

1) darin, die große Zahl an<br />

Wiederholungen in kleinere<br />

Einheiten zu unterteilen“,<br />

empfiehlt Orlando. „Versuch<br />

außerdem, bei sämtlichen<br />

Sätzen ein Muskelversagen zu<br />

vermeiden.“ Möglicherweise<br />

schaffst du sogar 20 Klimmzüge<br />

im ersten Satz. Bis zum dritten<br />

bist du aber durch den Wind,<br />

und deine Wiederholungszahl<br />

sackt ab.<br />

Unterteile die Gesamtzahl<br />

an Wiederholungen in kleine<br />

Sätze und mach kurze Pausen.<br />

Absolvier beispielsweise<br />

am Anfang 20 Sätze zu fünf<br />

Wiederholungen. Nimm dir<br />

zwischen den Sätzen ein wenig<br />

Zeit zum Durchatmen. Auf die Art<br />

bleibst du länger frisch. So wirst<br />

du letztendlich schneller fertig.<br />

Spar dir Zeit und Energie,<br />

2) indem du eine Kippe mit in<br />

den Klimmzug einbaust. Dabei<br />

lässt du die Hüfte nach vorne<br />

schnellen, um den Körper über<br />

die Stange zu befördern. Häng<br />

dich zu Beginn an die Stange<br />

und hol mit gestreckten Armen<br />

etwas Schwung. Halte die Beine<br />

gerade und geschlossen. Beuge<br />

nicht die Hüfte, sondern schwing<br />

aus dem Schultergelenk heraus<br />

etwas nach vorn und hinten.<br />

Dabei die Bauchmuskulatur<br />

anspannen.<br />

Wenn du das beherrschst,<br />

leite den Aufschwung ein,<br />

indem du am Ende des<br />

Vorwärtsschwungs die Beine<br />

ruckartig nach vorne führst. Der<br />

hinter der Stange befindliche Teil<br />

des Körpers bekommt dadurch<br />

einen Impuls, den du nach oben<br />

umlenken kannst. Drück dich<br />

in der oberen Position von der<br />

Stange weg, um auf dem Weg<br />

nach unten Schwung für die<br />

nächste Wiederholung zu holen.<br />

BALLBEHANDLUNG.<br />

Platzier die Ellbogen unter dem<br />

Ball, nicht an der Seite. Auf die<br />

Art sparst du Energie.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/69


CrossFit<br />

Special


DAS WORKOUT<br />

FRAN<br />

Absolvier drei Runden zu je 21, 15 und 9 Wiederholungen<br />

des Stoßens aus der Kniebeuge und des Klimmzugs im<br />

Obergriff. Halte deine Zeit fest.<br />

GEHEIMTIPP. LANDE KONTROLLIERT<br />

AUF DEM KASTEN. DU SOLLTEST DIE<br />

FÜSSE PRAKTISCH GERÄUSCHLOS<br />

AUFSETZEN.<br />

■ 21 WH Stoßen<br />

aus der Kniebeuge<br />

(43 Kilo)<br />

■ 21 Klimmzüge im<br />

Obergriff<br />

■ 15 WH Stoßen<br />

aus der Kniebeuge<br />

■ 15 Klimmzüge im<br />

Obergriff<br />

■ 9 WH Stoßen aus<br />

der Kniebeuge<br />

■ 9 Klimmzüge im<br />

Obergriff<br />

HINTERGRUND<br />

Wie auch ein Sprint<br />

ist Fran ein Maßstab<br />

für die Dynamik.<br />

Dabei kommen<br />

zwei Bewegungen<br />

zum Einsatz, die<br />

praktisch sämtliche<br />

<strong>Muskeln</strong> des Körpers<br />

beanspruchen. Das<br />

Stoßen aus der<br />

Kniebeuge ist eine<br />

Kombination aus<br />

der Kniebeuge mit<br />

Frontauflage und<br />

dem Frontdrücken<br />

mit Beineinsatz. Beim<br />

Klimmzug kannst<br />

du schon wie zuvor<br />

im WOD Angie mit<br />

einer Kippbewegung<br />

Schwung holen.<br />

ZIELZEIT<br />

8–10 Minuten<br />

DER SCHLÜSSEL<br />

ZUM ERFOLG<br />

„Wie bei den meisten<br />

1) CrossFit-Workouts, die auf<br />

dem Muster 21-15-9 aufbauen,<br />

stößt du beim 15er-Satz an<br />

die Schmerzgrenze“, erklärt<br />

Orlando. „Wenn du diesen Satz<br />

nicht ohne Pause zwischen<br />

den Wiederholungen schaffst,<br />

absolvier drei Sätze zu fünf<br />

Wiederholungen. Achte während<br />

der Erholungsphasen aber auf<br />

die Zeit. Versuch, dich dabei<br />

auf drei tiefe Atemzüge zu<br />

beschränken.“<br />

Erhöhe bei jeder<br />

Wiederholung des Workouts die<br />

Zahl der aufeinanderfolgenden<br />

Wiederholungen.<br />

Du hältst die Stange<br />

2) mit parallel zum Boden<br />

laufenden Oberarmen fest. Die<br />

Hantel liegt in der Grundposition<br />

auf der Schultervorderseite auf.<br />

Dabei besteht die Gefahr, dass<br />

der Sportler die Stange während<br />

der Pausen fallen lässt.<br />

„Wenn das passiert, verlierst<br />

du mindestens 20 Sekunden“,<br />

warnt Orlando. „Widersteh also<br />

der Versuchung, die Hantel<br />

loszulassen. Gewöhn dich lieber<br />

daran, in der Grundposition tief<br />

durchzuatmen, um neue Kraft<br />

zu tanken.“<br />

DAS WORKOUT<br />

FIGHT GONE<br />

BAD<br />

Absolvier die folgenden Übungen jeweils eine Minute lang. Leg<br />

zwischen ihnen keine Pause ein. Gib dir für jede abgeschlossene<br />

Wiederholung einen Punkt – außer fürs Rudern, wo jede verbrannte<br />

Kalorie einen Punkt zählt. Ruh dich zwischen den Durchläufen eine<br />

Minute lang aus und bring insgesamt drei Runden hinter dich. Zähl<br />

am Ende alle Punkte zusammen und notier dir deinen Wert.<br />

■ Ballwerfen gegen<br />

die Wand<br />

(9-Kilo-Ball auf ein 3<br />

m hohes Ziel)<br />

■ Sumo-Kreuzheben/<br />

Kreuzheben mit<br />

Rudern (34 kg)<br />

■ Kastensprünge<br />

(50 cm)<br />

■ Frontdrücken mit<br />

Beineinsatz (34 kg)<br />

■ Maschine<br />

ÜBERSICHT<br />

Benannt nach der<br />

MMA-Legende<br />

B.J. Penn, der das<br />

Workout testete und<br />

es mit einem üblen<br />

Kampf (engl.: „fight<br />

gone bad“) verglich.<br />

Dieses WOD ist eine<br />

Herausforderung<br />

für das mentale<br />

Durchhaltevermögen<br />

als auch die<br />

Kraftausdauer.<br />

DER SCHLÜSSEL<br />

ZUM ERFOLG<br />

Bei Schulterproblemen solltest du für das Sumo-Kreuzheben/<br />

1) Kreuzheben mit Rudern einen breiten Griff an der Stange wählen<br />

(<strong>mehr</strong> als schulterbreit). So stellst du sicher, dass sich die Ellbogen in der<br />

Endposition nicht weiter oben befinden als die Handgelenke. Dies ist eine<br />

sicherere und gelenkfreundlichere Variante. „Drück bei den Kastensprüngen<br />

und beim Frontdrücken mit Beineinsatz etwas auf die Tube, und lass es<br />

dann an der Rudermaschine etwas langsamer angehen“, rät Orlando. Da<br />

sich die Sprünge und das Frontdrücken relativ schnell ausführen lassen,<br />

kannst du hier schnell viele Punkte sammeln, indem du ordentlich Gas gibst.<br />

„Die Minute auf der Rudermaschine kannst du dann als zusätzliche aktive<br />

Regeneration nutzen.“ So bist du besser für die nächste Runde gewappnet.<br />

Um den Punktestand nach oben zu treiben, musst du deine<br />

2) durchschnittliche Gesamtleistung nur leicht verbessern. Es bringt<br />

nichts, wenn du bei jeder Übung versuchst, die Welt einzureißen. Wenn<br />

du beim letzten Mal im „Fight Gone Bad“ 240 Punkte erzielt hast, sind das<br />

80 Punkte pro Runde. Durch fünf geteilt wären dass lediglich 16 Punkte pro<br />

Übung. Mit anderen Worten: Um <strong>mehr</strong> Punkte zu erzielen, musst du einfach<br />

nur 17 oder <strong>mehr</strong> Wiederholungen (oder im Fall des Ruderns Kalorien) pro<br />

Runde erreichen.<br />

Behalte die Zahl im Hinterkopf und versuch, sie zu knacken. Versuch<br />

nicht, in deinen starken Übungen <strong>mehr</strong> zu erreichen. Spar dir die Kraft lieber<br />

für deine Schwachpunkte.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/71


Tut CrossFit weh?<br />

CrossFit<br />

Special<br />

Text Tyler Graham Fotos Jake Stangel


Dieser Kerl<br />

tritt seinen Schülern<br />

richtig in den Hintern.<br />

Kelly Starrett<br />

zählt zu den ganz<br />

großen Namen der<br />

<strong>Fitness</strong>branche.<br />

Der knüppelharte<br />

Trainer und<br />

ehemalige<br />

Wildwassersportler<br />

bringt seinen<br />

Schülern die<br />

Grundlagen<br />

menschlicher<br />

Physiologie und<br />

Mobilität näher.<br />

Seine Philosophie:<br />

Wer mit 100 nicht<br />

<strong>mehr</strong> trainiert,<br />

hat alles falsch<br />

gemacht.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/73


Meister der<br />

Beweglichkeit. Starrett<br />

entwickelte seine<br />

Trainingsphilosophie<br />

bei der Reha<br />

nach einer<br />

überlastungsbedingten<br />

Verletzung.<br />

10.000 Studios in aller Welt anbieten. Unter<br />

den Amateursportlern, so könnte man<br />

sagen, brauchen nur wenige ein so starkes<br />

„Fahrgestell“ wie die CrossFit-Anhänger.<br />

Das ist auch gleichzeitig eine der größten<br />

Kritikpunkte, der immer wieder zum CrossFit<br />

mit seinen hochintensiven Workouts laut<br />

wird: Es heißt, das Training sei nichts für den<br />

Durchschnittssportler oder zumindest nichts<br />

für Leute ohne eine ordentliche Kondition.<br />

Die Workouts des Tages (kurz WODs)<br />

bestehen aus Zirkeltraining mit Übungen wie<br />

Medizinballwerfen gegen die Wand, Sumo-<br />

Kreuzheben, Kastensprüngen, dynamischem<br />

Frontdrücken und Wiederholungen an der<br />

Rudermaschine (der Name des WODs mit<br />

dieser speziellen Übungsreihe lautet „Fight<br />

Gone Bad“ – Anleitung siehe Seite 98). Im<br />

April wurde an der School of Medicine and<br />

Dentistry der amerikanischen University of<br />

Rochester eine Studie veröffentlicht. Darin<br />

zogen sich in einer CrossFit-Gruppe von<br />

486 Teilnehmern 19 Prozent über einen<br />

Zeitraum von vier Monaten Verletzungen<br />

zu. Betroffen waren zumeist der Rücken, die<br />

Schultern oder die Knie.<br />

Kelly Starrett sieht eher aus wie ein<br />

Gewichtheber als wie ein typischer<br />

Physiotherapeut. Er gibt mit seinen<br />

1,88 Meter und 103 Kilo eine<br />

imposante Figur ab. Dazu sind sein linker<br />

Arm sowie seine prallen Waden mit einer<br />

Mischung bunter Tattoos überzogen. Wenn<br />

der Doktor der Physiotherapie wieder einmal<br />

über sportliche Leistungen predigt, klingt<br />

das nicht nach Anatomielektion. Stattdessen<br />

verwendet er das Bild eines Rennwagens,<br />

um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.<br />

„Du kannst mit einem BMW im zweiten<br />

Gang mit 100 km/h um die Rennstrecke<br />

fahren. Das kannst du aber nicht ewig<br />

machen“, erklärt er. Nicht nur, dass sich<br />

damit die Leistung des Wagens verringert.<br />

Es wird außerdem nicht lange dauern, bis<br />

das Auto schlappmacht. Laut Starrett macht<br />

der moderne Mensch jeden Tag aber genau<br />

das: Wir sitzen den ganzen Tag lang im<br />

Büro, wobei sich unsere Hüftbeuger, die<br />

Oberschenkelrückseite sowie die Waden<br />

verkürzen. Wer bei einer solchen langfristigen<br />

Fehlbelastung des Gewebes ins <strong>Fitness</strong>center<br />

geht, braucht sich nicht wundern, wenn er<br />

plötzlich Knieschmerzen bekommt. Das wäre<br />

genauso, als würde ein Wagen die ganze Zeit<br />

mit angezogener Handbremse fahren. Das<br />

kann nicht lange gutgehen. „Es ist wichtig,<br />

zuerst einmal die Wirbelsäule wieder richtig<br />

auszurichten. Erst danach geht es an die<br />

falschen Bewegungsmuster in der Hüfte<br />

oder den Schultern“, erläutert er. Oder, um<br />

in der Autometapher zu bleiben: „Es bringt<br />

nichts, dem Motor zu reparieren, wenn das<br />

Fahrgestell kaputt ist.“<br />

Starretts Rennwagen-Analogie bringt<br />

keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse<br />

mit sich. Doch genau diese heitere und<br />

anschauliche Art, häppchenweise kleine<br />

Wissensbrocken zu servieren, haben aus ihm<br />

einen der erfolgreichsten und gefragtesten<br />

Trainer der <strong>Fitness</strong>industrie gemacht. In<br />

der CrossFit-Welt entfaltet der <strong>Fitness</strong>guru<br />

sein ganzes Potenzial. Bei der Methode<br />

handelt es sich um eine Hardcore-Mischung<br />

an Trainingsstilen, die mittlerweile fast<br />

---------------------------------------<br />

„CrossFit-Einheiten sind wirklich hart“,<br />

meint dazu Zach Even-Esh, ein anerkannter<br />

Kraft- und Leistungstrainer sowie der<br />

Gründer des Underground Strength Gym in<br />

der amerikanischen Stadt New Jersey. „Und<br />

wenn du dich selbst überforderst, kann es<br />

eben passieren, dass du auf die Nase fällst.<br />

Das gilt fürs CrossFit genauso wie für andere<br />

Disziplinen. Verletzungen können aber auch<br />

eine Folge zu vieler sitzender Tätigkeiten<br />

und einer schlechten Ernährung sein.<br />

Wenn wir uns verletzen, gehen wir in der<br />

Regel zum Arzt, lassen uns Schmerzmittel<br />

verschreiben und müssen eine Zeit lang<br />

pausieren. Kelly verfolgt den umgekehrten<br />

Ansatz. Er bringt die Leute wieder ins Lot.“<br />

Starrett will gar nicht abstreiten, dass<br />

es beim CrossFit zu Verletzungen kommt.<br />

Seiner Meinung nach sind diese Blessuren<br />

aber zu vernachlässigen, wenn man sie<br />

anderen Verletzungen gegenüberstellt, die<br />

sich im Alltag ereignen. „Im Vergleich mit<br />

anderen Sportarten kann CrossFit als sicher<br />

beschrieben werden“, sagt er. „In Amerika<br />

verletzen sich zum Beispiel jedes Jahr<br />

80 Prozent der 30 Millionen Läufer.“ Die<br />

steigende Zahl der CrossFit-Verletzungen<br />

führt er ganz einfach darauf zurück, dass<br />

immer <strong>mehr</strong> Menschen CrossFit betreiben.<br />

„Ich bringe den Leuten eine gute Haltung<br />

bei. Erst, wenn die Biomechanik stimmt und<br />

der Sportler eine gute Kontrolle über seine<br />

Motorik hat, erhöhen wir die Intensität. Das<br />

Problem ist wie bei jedem anderen Sport,<br />

dass zu viele Sportler ohne die richtige<br />

Biomechanik die Intensität erhöhen. Da sind<br />

Unfälle vorprogrammiert.“<br />

Starrett bekommt zahlreiche Anfragen,<br />

und das nicht nur von CrossFit-Fans. Die<br />

74/OKTOBER 2014/mensfitness.de


CrossFit<br />

Special<br />

Liste seiner Kunden deckt das gesamte<br />

Spektrum großer Profiathleten ab:<br />

Olympiateilnehmer, Fußballstars aus der<br />

englischen Premier League, Sportler aus<br />

den amerikanischen Basketball-, Baseballund<br />

Football-Profiligen NBA, MLB und<br />

NFL, dazu Radfahrer und Ausdauerathleten<br />

von Weltklasseniveau sowie klassische<br />

Balletttänzerinnen. Selbst Breakdancer hat<br />

er schon trainiert. Sie alle suchen Starrett<br />

wegen seiner einmaligen Sichtweise<br />

der Mobilitätsgrundlagen auf. Er bringt<br />

beispielsweise Weltklassesprinter bei,<br />

wie sie im Stand ihren Körper ausrichten<br />

sollen. Außerdem wollen seine Kunden<br />

seine einzigartigen Methoden zur Behebung<br />

körperlicher Schmerzen kennenlernen.<br />

In letzter Zeit fällt es Starrett immer<br />

schwerer, unter dem Radar der Öffentlichkeit<br />

zu fliegen. Er ist Bestseller-Autor, und<br />

seine Website mobilitywod.com besuchten<br />

seit ihrem Start im Jahr 2011 über fünf<br />

Millionen Benutzer. „CrossFit-Sportlern<br />

gefällt es, zusammen zu leiden. Das ist<br />

wie beim Militär“, so Even-Esh. „Kelly hat<br />

eine besondere Ausstrahlung, mit der er zu<br />

vielen Leuten einen direkten Zugang findet,<br />

um sie zu motivieren. Es ist eine Mischung<br />

aus Intensität, Enthusiasmus und Wissen.<br />

Die CrossFit-Community hat also auch<br />

ihre Superstars. Das ist etwa so bei wie bei<br />

Rockfans, die schier ausflippen, wenn sie<br />

Bruce Springsteen zu Gesicht bekommen.<br />

Kelly ist so etwas wie der Rockstar der<br />

CrossFit-Szene.“<br />

Im Mai dieses Jahres besuchte er in Seoul<br />

in Südkorea CrossFit-Studios vor Ort. In der<br />

Reebok-Zentrale gab er Vorträge (Reebok<br />

ist der offizielle CrossFit-Sponsor) über die<br />

Gestaltung einer neuen Büroumgebung,<br />

die für den Körper günstiger ist. Während<br />

seines Besuchs musste er für knapp<br />

2.000 Selfies mit CrossFit-Sportlern und<br />

-Trainern posieren, so seine Schätzung. Die<br />

Entwicklung ist wirklich rasant verlaufen.<br />

Dazu Starrett: „Wirklich cool, wie diese<br />

sportliche Revolution die <strong>Fitness</strong>welt<br />

beflügelt hat. Vor vier Jahren habe ich<br />

mein erstes YouTube-Video hochgeladen.<br />

Nicht einmal meine Frau wusste davon.<br />

Unglaublich, was inzwischen aus dem<br />

Ganzen geworden ist.“<br />

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Starrett hat einen lupenreinen<br />

kalifornischen Akzent. Aufgewachsen ist er<br />

aber in den bayerischen Alpen, in Garmisch.<br />

Dort haben es ihm zunächst das Skifahren<br />

und der Kajaksport angetan. „Das war,<br />

bevor sich die Leute auf einzelne Sportarten<br />

spezialisierten“, erzählt er. „Alle unsere<br />

Vorbilder waren Allrounder: Sie schnallten<br />

sich die Ski an die Füße, spielten Fußball<br />

und stiegen ins Kajak.“ Starretts Mutter war<br />

eine amerikanische Professorin. Sie nahm<br />

die Familie mit in die Staaten, wo Starrett zur<br />

Highschool ging.<br />

Er setzte sein Studium an der University<br />

of Colorado fort, wo er sich ins Extrem-<br />

Kajakfahren und Wildwasser-Rafting<br />

verguckte. Wer sein Allheilmittel zur<br />

Behandlung von Verletzungen kennt, kann<br />

sich leicht vorstellen, wie sein früheres<br />

sportliches Leben ausgesehen hat: „Schnapp<br />

dir einen Eiswürfel aus deinem Gin Tonic und<br />

leg ihn dir auf den Ellbogen.“ Starrett trat in<br />

Wettkämpfen in aller Welt an. Er steuerte<br />

durch über hundert Wildwasserstrecken<br />

von Grad V und gewann zwei nationale<br />

Meisterschaften als Mitglied des US-Teams.<br />

Viel Zeit verbrachte auch damit, Touristen<br />

durch gefährliche Passagen zu lotsen. Dabei,<br />

so gibt er zu Protokoll, entwickelte er seine<br />

Fähigkeiten als CrossFit-Lehrer. In beiden<br />

Funktionen musste er gut umschalten<br />

können: vom unterhaltsamen und<br />

sympathischen Typ auf der einen Seite zum<br />

strengen Militärausbilder auf der anderen.<br />

In seiner letzten Wildwasser-Saison<br />

machte Starrett zwei Erfahrungen, die sein<br />

Leben für immer verändern sollten: Zunächst<br />

lernte er seine zukünftige Frau Juliet kennen,<br />

Weltmeisterin im Paddelsport. Außerdem<br />

zog er sich eine überlastungsbedingte<br />

Verletzung zu.<br />

Jahrelang war Starrett mit dem Paddel auf<br />

der rechten Seite seines Kanus gefahren.<br />

Am Ende wurde seine rechte Hand taub.<br />

Seinen Kopf konnte er nicht <strong>mehr</strong> als fünf<br />

Grad drehen. Er versuchte, dem Schmerz mit<br />

Massagen, Kortisonspritzen und Prednison-<br />

Behandlungen beizukommen. Doch nichts<br />

davon schlug an.<br />

„Das war wirklich eine chaotische Zeit“,<br />

erinnert er sich. „Ich fragte die Ärzte nach den<br />

Ursachen, und sie meinten nur: ‚Eine typische<br />

Abnutzungserscheinung.‘ Ich entgegnete<br />

damals: ‚Was zum Geier ...? Sie wussten<br />

schon vorher, dass meine Hand taub werden<br />

würde?‘“<br />

Als sich Starrett als Mitglied des nationalen<br />

Kanu- und Kajakteams die Verletzung zuzog,<br />

wurde er Handelsvertreter für Necky Kayaks.<br />

Er deckte den ganzen Bereich von Montana<br />

ganz im Norden Amerikas bis Texas ganz im<br />

Süden ab. Zusammen mit seinem Hund lebte<br />

er in einem Lastwagen aus dem Koffer. Unter<br />

der heißen Sonne umherzutouren war für ihn<br />

mit Anfang 20 noch kein Problem gewesen.<br />

Doch inzwischen hatte er ein Alter erreicht,<br />

wo er auch an seine Gesundheits- und<br />

Altersvorsorge denken und <strong>mehr</strong> auf seinen<br />

Körper achten musste. Als sich Juliet 2000 in<br />

Oakland an der Rechtsakademie einschrieb,<br />

zog Starrett mit ihr nach Oakland. Dort<br />

besuchte er das Samuel Merritt College, um<br />

seinen Doktor in Physiotherapie zu machen.<br />

Mit der Zeit schaffte er es, Schritt für<br />

Schritt die Taubheit in seinem rechten Arm<br />

zu überwinden. Als Nächstes richtete er sein<br />

Interesse aufs Gewichtheben und technisch<br />

saubere Bewegungsabläufe. Damals hörte<br />

er auch von dem neuen Workout, dass<br />

„Ein Prozent der orthopädischen<br />

Probleme ist sportbedingt, bei<br />

einem weiteren Prozent liegt eine<br />

Erkrankung vor. Der ganze Rest<br />

hängt vom Lebenswandel ab.“<br />

der Krafttrainer Greg Glassman gerade<br />

entwickelte. Es handelt sich dabei um die<br />

Geburtsstunde des CrossFit. Starrett war<br />

sofort von der Idee fasziniert. Nur wenig<br />

später eröffnete er zusammen mit Juliet<br />

eines der landesweit ersten CrossFit-Studios.<br />

„Wir wollten geschäftlich etwas riskieren<br />

und entschlossen uns daher zu einem<br />

Start-up“, berichtet er. „Seit ich im Alter von<br />

12 Jahren mit dem Kajakfahren angefangen<br />

habe, gehe ich Risiken ein. Und ich hatte<br />

schon oft verdammt viel Angst.“ Während<br />

der Gründungsphase formte Starrett seine<br />

Konzepte zum Kraft- und Konditionstraining.<br />

„Ich fing mit der Physio-Ausbildung und dem<br />

CrossFit etwa gleichzeitig an. Dabei merkte<br />

ich: Wenn die Leute beim Workout effektivere<br />

Haltungen einnahmen, sank dabei gleichzeitig<br />

auch das Verletzungsrisiko“, sagt er.<br />

Starrett hat erfahren, wie es ist, sich<br />

seine Beweglichkeit im rechten Arm wieder<br />

erarbeiten zu müssen. Er geht inzwischen<br />

davon aus, dass ein normaler Sportler ohne<br />

die richtige Technik nicht einmal joggen<br />

oder Rad fahren sollte. Seiner Meinung nach<br />

muss zuerst einmal der Bewegungsumfang<br />

passen, weil sich der Sportler sonst selbst<br />

kaputt macht. „Den alten Spruch ‚Übung<br />

macht den Meister‘ würde ich so nicht<br />

unterschreiben“, erläutert er. Für ihn steht<br />

viel<strong>mehr</strong> die Macht der Gewohnheit im<br />

Vordergrund. „[Der ehemalige Radsportler]<br />

Floyd Landis fuhr zum Beispiel so lange,<br />

bis ihm die Hüfte aus dem Gelenk sprang.<br />

Ein absoluter Wahnsinn“, meint er<br />

mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.<br />

Starrett arbeitete 2010 mit dem Team<br />

RadioShack und dessen Leistungstrainer<br />

Allen Lim zusammen, um die Fahrer auf die<br />

Tour de France vorzubereiten.<br />

Er glaubt fest daran, dass CrossFit die<br />

erste Sportart ist, deren Anhänger nicht<br />

irgendwann zusammenbrechen wie<br />

schrottreife Autos. „Das Gewebe ist auf eine<br />

Lebensdauer von 110 Jahren ausgelegt“,<br />

erklärt er. „Das müssen die Trainer erst einmal<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/75


kapieren.“ Anstatt sich aber auf die richtige<br />

Technik zu konzentrieren, versteifen sie sich<br />

zu sehr auf sportspezifisches Training oder<br />

den Aufbau protziger <strong>Muskeln</strong>. Für Starrett<br />

sollten viel<strong>mehr</strong> die Bewegungsmuster<br />

im Mittelpunkt stehen, die zur Heilung des<br />

Körpers beitragen. Er bringt seinen Kunden<br />

die Selbstdiagnose bei. Zuhause können<br />

sie dann in Eigenregie die Spannungen<br />

abbauen, die sich tagsüber bei ihnen im<br />

Körper angesammelt haben. „Jeder sollte<br />

dazu in der Lage sein, die grundlegenden<br />

Wartungsarbeiten am eigenen Körper<br />

durchzuführen“, so sein Wunsch.<br />

Als Starrett seinen ersten Artikel für<br />

das „CrossFit Journal“ schrieb, das Online-<br />

Sprachrohr der <strong>Fitness</strong>bewegung, fiel ihm<br />

auf: Die Leute wissen einfach zu wenig über<br />

den eigenen Körper. Hierzu Starret: „Du<br />

weißt nicht, wo dein Lendenmuskel liegt?<br />

Genau das ist das Problem, verdammt!“<br />

(Zur Info: Beim Musculus psoas handelt es<br />

sich um einen Hüftbeuger. Er setzt unten<br />

am Brustkorb an und zieht sich nach unten<br />

bis zur Beckeninnenseite. Laut Starrett „das<br />

zarteste Stück Muskel des Menschen“.)<br />

Er richtete sein Hauptaugenmerk auf die<br />

Vermittlung der Grundlagen und ging dazu<br />

über, die Haltung sowie die Bewegungen<br />

der Leute zu verbessern. Erst danach ließ<br />

er sie an die Gewichte heran. Nach seinem<br />

Dafürhalten gibt es <strong>mehr</strong> Parallelen als<br />

Unterschiede zwischen einem Olympiasieger<br />

im Bodenturnen und einem Bürohengst.<br />

„Ein Prozent der orthopädischen Probleme<br />

rührt von akuten Verletzungen im Sport her,<br />

ein weiteres Prozent von Erkrankungen<br />

wie Knochenkrebs. Der ganze große Rest<br />

hängt vom Lebenswandel ab“, unterstreicht<br />

Starrett. „Die ersten Untersuchungen zum<br />

Thema Schmerz waren ziemlich fatalistisch.<br />

Damals hieß es, ab 55 seien Schmerzen<br />

normal. Das ist Wahnsinn. Der Schmerz ist<br />

nichts anderes als ein Anzeichen für eine<br />

Verletzung. Der überwiegende Teil aller<br />

orthopädischen chirurgischen Eingriffe ist<br />

vermeidbar.“<br />

Im Jahr 2010 hatte Starrett die Idee zu<br />

Kurzfilmen zum Thema Beweglichkeit. Die<br />

täglichen Beiträge sollten über ein ganzes<br />

Jahr hinweg laufen. „Der Grundgedanke:<br />

Wenn du dir jeden Tag zehn Minuten lang Zeit<br />

nimmst, kannst du dich verbessern“, so seine<br />

Erklärung. „Es ist klar, dass die Leute nicht<br />

jeden Tag eine Stunde lang Zeit dafür haben.<br />

Es geht nur darum, sie auf die richtige Fährte<br />

zu bringen.“<br />

In Starretts erstem Video zeigt er<br />

CrossFit-Sportlern die richtige Ausführung<br />

der Kniebeuge. Dabei erklärt er auch, dass<br />

in anderen Ländern die Leute weniger<br />

Probleme mit der Hüfte und dem unteren<br />

Rücken haben. Das sind Länder, wo die<br />

Menschen noch regelmäßig in die Knie<br />

gehen, um zu essen, miteinander zu reden<br />

oder auf die Toilette zu gehen. Sein Ansatz<br />

war daher ganz einfach: Er bat seine Schüler<br />

darum, zehn Minuten lang in der Kniebeuge<br />

zu verbringen. „Ich sagte nur: ‚Stellt euch<br />

vor, ihr wärt am Lagerfeuer, oder ihr<br />

würdet in Thailand zu Abend essen – ganz<br />

ursprünglich.‘ Das war für die Leute eine ganz<br />

neue Erfahrung.“<br />

Die Abkürzung WOD steht im CrossFit<br />

fürs „Workout des Tages“ („Workout of<br />

the Day“). Starrett verwendet für seine<br />

Einheiten ein ganz ähnliches Akronym:<br />

MobilityWODs. Das ist zwar nicht gerade<br />

der trendigste aller Namen, aber der Begriff<br />

blieb einfach hängen. Stand 2014 hat seine<br />

Website über fünf Millionen Besucher zu<br />

verzeichnen. „Der ursprüngliche Plan war,<br />

das Ganze ein Jahr lang laufen zu lassen,<br />

dabei alle Gebiete abzudecken und dann<br />

wieder aufzuhören“, erzählt er. „Das ist jetzt<br />

mittlerweile vier Jahre her.“<br />

„Die CrossFit-Szene hat ihre<br />

eigenen Superstars. Das ist<br />

etwa so bei wie bei Rockfans, die<br />

schier ausflippen, wenn sie Bruce<br />

Springsteen zu Gesicht bekommen.<br />

Kelly ist so etwas wie der Rockstar<br />

der CrossFit-Szene.“<br />

Letztes Jahr veröffentlichte er sein Buch<br />

„Werde ein geschmeidiger Leopard“. Den<br />

Leoparden hat er sich zum Vorbild genommen,<br />

weil das Tier jederzeit auf dem Sprung und<br />

einsatzbereit ist. Dafür muss es nicht erst seine<br />

Oberschenkel dehnen oder ein Aufwärmtraining<br />

absolvieren. Bei uns Menschen, so sein<br />

Standpunkt, war es früher einmal genauso. In<br />

einigen CrossFit-Studios steht eine Ausgabe<br />

des Buches als eine Art Handbuch oder Bibel<br />

der Bewegung bereit. „Die Frage, um die sich<br />

alles dreht: Bist du geschmeidig genug?“, so<br />

Starrett. Das etwa 30 Euro teure Physiologie-<br />

Lehrwerk zur Gelenkmechanik ist ein echter<br />

Wälzer und wurde in der „New York Times“ als<br />

Bestseller gelistet.<br />

Für viele CrossFit-Anhänger ist ein<br />

Besuch Starretts im eigenen <strong>Fitness</strong>studio<br />

wie eine Auszeichnung. Im Juni wurde<br />

das amerikanische Nachrichtenmagazin<br />

„60 Minutes“ auf den Physiotherapeuten<br />

aufmerksam. In „Showtime“, dem<br />

Sportformat der Sendung, stellten die Macher<br />

Starrett im Porträt vor. Das Fernsehteam<br />

folgte ihm dabei bis nach England, wo er mit<br />

den Fußballprofis von Arsenal arbeitete. In<br />

einem weiteren Beitrag ist er in New Orleans<br />

zu sehen, wo er die amerikanischen NFL-<br />

Profi-Footballspieler der Saints unterstützt.<br />

Starretts Fans zufolge finden seine Worte<br />

einen solchen Anklang, weil sie so universell<br />

sind. Außerdem baut er auf einem positiven<br />

Grundsatz auf. Dieser lässt sich ganz einfach<br />

auf die folgende Aussage herunterbrechen:<br />

Schmerzen sind nicht natürlich.<br />

Laut Starrett sollte jeder Mensch die<br />

Grundlagen der menschlichen Bewegung<br />

beherrschen: den aufrechten Stand,<br />

Kniebeugen, Liegestütze, Dips, Klimmzüge<br />

und das Kreuzheben. Viele Leute glauben,<br />

es wäre einfach, richtig zu stehen. Doch dem<br />

widerspricht Starrett:<br />

„Das richtige Stehen will gelernt sein. Es<br />

ist wichtig, dabei mit den Füßen im Boden zu<br />

verwurzeln, um die Hüfte zu stabilisieren.“<br />

Seine Anleitung zum technisch sauberen<br />

aufrechten Stand: „Die Zehen weisen<br />

zunächst direkt nach vorne, werden dann<br />

aber leicht nach außen gedreht – so, als<br />

wolle man die Füße förmlich in den Boden<br />

hineinschrauben.“<br />

Starrett hat auch Haltungsvorgaben für<br />

die Arbeit am Computer und sogar fürs<br />

SMS-Schreiben. In beiden Fällen werden<br />

die Schultern nach außen gedreht, die<br />

Wirbelsäule aufgerichtet, und der Kopf in<br />

neutraler Position gehalten. In einem seiner<br />

denkwürdigen MobilityWODs ist zu sehen,<br />

wie er einem Sportler das Handy aus der<br />

Hand schlägt, der in gekrümmter Haltung<br />

SMS schreibt. „Es ist mir egal, ob du der<br />

Twittergott bist“, so die Rüge im Anschluss.<br />

„Du schadest dir gerade selbst, Junge.“<br />

Starretts Motto: „Ausprobieren,<br />

überprüfen und weitergeben.“ Eine seiner<br />

Einheiten für zuhause besteht darin, sich<br />

auf einen Tennisball zu legen und damit<br />

den eigenen Körper am Rücken oder an<br />

der Hüfte zu massieren. Starrett empfiehlt<br />

dieses einfache Hilfsmittel schon seit Jahren<br />

zum Auflösen von Triggerpunkten – Knoten,<br />

welche die natürliche Bewegungsfähigkeit<br />

einschränken.<br />

„Hast du Schmerzen, wenn du dich auf<br />

einen Tennisball legst, dann ist das nicht<br />

normal“, erläutert Starrett. Massier mit<br />

dem Ball den ganzen Körper vom Kopf bis<br />

zu den Zehen: den Rücken, die Beine, die<br />

Füße und den Brustkorb. Du wirst dann erst<br />

einmal merken, wie viele Verspannungen<br />

und Knoten sich in deiner Muskulatur<br />

angesammelt haben. Starrett liefert ein<br />

weiteres Beispiel: „Leg dich auf den Bauch,<br />

schieb den Ball zur Oberschenkelvorderseite<br />

und verlagere das Gewicht auf den Ball.<br />

Wenn du dann anfängst, verkrampft zu<br />

76/OKTOBER 2014/mensfitness.de


CrossFit<br />

Special<br />

atmen, ist deine Muskulatur verspannt.<br />

Normalerweise solltest du bis zum Erbrechen<br />

trainieren können, ohne muskuläre<br />

Schmerzen zu haben.“<br />

Bei den meisten Leuten ist die Ursache<br />

für diese Schmerzen muskulär oder faszial<br />

bedingt. Mit 10–15 Minuten Gewebsmassage<br />

pro Tag lässt sich das beheben. Dazu einfach<br />

den Ball an eine Stelle rollen, die schmerzt<br />

und diese so lang massieren, bis sich das<br />

Gewebe entspannt. Das Prinzip ist ähnlich<br />

dem bei der Schaumstoffrolle.<br />

Eine weitere Pflichtübung in Starretts<br />

Repertoire ist die Zwerchfellatmung: „Wir<br />

verbringen viel Zeit damit, den Leuten die<br />

richtige Atmung beizubringen“, meint er. Er<br />

verwendet einen Softball, um den Bereich<br />

auf Höhe des Zwerchfells zu lockern. „Die<br />

meisten Leute erschrecken, wenn sie merken,<br />

wie angespannt ihre Bauchmuskulatur und<br />

wie steif ihr Zwerchfell ist“, sagt er. Starrett<br />

geht davon aus, dass es genügt, zehn<br />

Minuten vor dem Schlafengehen den Softball<br />

über den Unterbauch rollen zu lassen, um<br />

nachher richtig gut durchzuschlafen.<br />

„Das Nervensystem ist oft der begrenzende<br />

Faktor für die Leistungsfähigkeit, gesunden<br />

Schlaf und die Regenerationsfähigkeit“, so<br />

seine Erklärung. „Oft kommen Leute mit<br />

schlechten Schlafgewohnheiten zu uns.<br />

Wir lassen sie dann diese Bauchmassage<br />

ausführen, und schon verbessert sich das<br />

Schlafmuster.“ Wie beim Tennisball legst du<br />

dich auch hier einfach auf den Softball, um<br />

die Bauchmuskulatur zu entspannen. „Jeder,<br />

der schon einmal eine Massage bekommen<br />

hat, wird das Prinzip verstehen“, versichert<br />

er. „Wie nach einer Massage solltest du dich<br />

auch bei dieser Methode entspannt und<br />

müde fühlen.“<br />

Starrett hat vor Kurzem seine eigene<br />

tragbare Equipmentserie ins Leben gerufen.<br />

Bei Rogue <strong>Fitness</strong> handelt sich um einen<br />

Langhantel-Fabrikanten aus Detroit, der in der<br />

CrossFit-Szene sehr beliebt ist. Zusammen<br />

haben sie ein Hilfsmittel entworfen, dass sie<br />

als Gemini bezeichnen. Es handelt sich dabei<br />

um die ausgeklügeltere Variante für Massagen<br />

nach dem Tennisballprinzip. Ein weiteres<br />

Produkt trägt den Namen Super Nova. Diese<br />

größere Massagehilfe empfiehlt Starrett zur<br />

Lockerung des Zwerchfells mit dem Ziel, die<br />

Atmung und den Schlaf zu verbessern.<br />

Außerdem ist Starretts neues Buch<br />

„Ready to Run“ bereits erschienen. Bei der<br />

Wahl des Titels hat er sich von Christopher<br />

McDougalls bahnbrechendem Werk „Born to<br />

Run“ inspirieren lassen. Der Autor des „New<br />

York Times“-Bestsellers stellt die These auf,<br />

dass der Mensch eigentlich von Natur aus ein<br />

Vorderfußläufer ist. Die Quintessenz: Stark<br />

gedämpfte Sportschuhe mit großen klobigen<br />

Sohlen sind eine Katastrophe für die Füße.<br />

Dem Argument stimmt Starrett voll zu:<br />

„Ein Sportler bringt ohne Zweifel bessere<br />

Leistungen, wenn er Schuhe trägt, in<br />

denen sich seine Füße natürlich bewegen<br />

können.“ Er findet flachere und stabilere<br />

Schuhe besser, weil sie natürlichere<br />

Bewegungsmuster unterstützen. „Übrigens<br />

halte ich es für unnatürlich, wenn jemand<br />

keine 5.000 Meter am Stück joggen kann“,<br />

fügt er hinzu. „Beim Laufen kommen alle<br />

Sportarten zusammen.“<br />

Starrett räumt selbst ein, dass nicht alle<br />

seine Theorien revolutionär sind. „Die Yogis<br />

und Kampfkunstexperten predigen schon<br />

seit Jahrtausenden, wie wichtig eine stabile<br />

Schulterposition ist“, meint er dazu. „Joseph<br />

Pilates [ der Gründer des Pilates-Trainings, das<br />

deine Freundin besucht] hat auf dem Prinzip<br />

aufgebaut. Und wir haben jetzt endlich die<br />

Möglichkeiten an der Hand, um die Probleme<br />

anzugehen.“ Mit den „Möglichkeiten“ meint<br />

Starrett das Hilfsmittel, das ihn berühmt<br />

gemacht hat: das Internet mit seinen Blogs,<br />

Der Therapeut.<br />

Starrett führt seine<br />

pädagogischen<br />

Fähigkeiten auf seine<br />

Vergangenheit als<br />

Wildwasserführer<br />

zurück.<br />

Nachrichtenbrettern und unzähligen anderen<br />

Optionen, Informationen auszutauschen und<br />

zu beschaffen.<br />

Gegen Ende seines Besuchs in Korea<br />

im letzten Jahr fuhr Starrett an einem<br />

Straßenstand vorbei. Dort verkaufte eine Frau<br />

zu Stapeln aufgetürmte Tierknochen und<br />

Hörner. Diese waren so geformt, dass man<br />

sich damit über die Haut kratzen konnte – mit<br />

dem Ziel, Schmerzen und Verspannungen<br />

aufzulösen und das Immunsystem<br />

anzukurbeln. Die Jahrtausende alte Praxis<br />

wird in China als Gua Sha bezeichnet.<br />

Dazu Starrett: „Dasselbe Prinzip verfolgen<br />

wir mit unseren modernen Techniken. Es ist<br />

also nicht so, als gäbe es das Wissen noch<br />

nicht. Aber jetzt, wo es das Internet gibt,<br />

können wir diese Lücken füllen." ■<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/77


EISENMANN<br />

Deutschlands derzeit erfolgreichster Triathlet Sebastian Kienle ist gerade dabei, jede<br />

Menge neue Rekorde aufzustellen. Dazu gehört auch der angepeilte Weltmeistertitel<br />

beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres, dem Ironman auf Hawaii. Bevor es in<br />

die Vorbereitung geht, sprach MF mit dem sympathischen Ausnahmesportler.<br />

FOTOS: DREHMOMENTE.DE<br />

[ ADVERTORIAL]<br />

Hallo Sebastian, Gratulation<br />

zu deinem Sieg mit neuem<br />

Streckenrekord beim Ironman<br />

Frankfurt.<br />

Hattest du schon vor dem Rennen das<br />

Gefühl das hier etwas geht?<br />

Ich bin selten übermäßig selbstbewusst<br />

kurz vor so einem Rennen. Aber ich wusste<br />

schon, dass die Vorbereitung sehr gut lief<br />

und dann kann man nur hoffen, dass man<br />

es auch umsetzen kann.<br />

Wie wurdest du zu einem Ironman und<br />

kannst du dich noch an deinen ersten<br />

Wettkampf erinnern?<br />

Das war ein langer Weg und ich habe<br />

mir bewusst sehr lange Zeit gelassen.<br />

Natürlich kann man sich noch an den<br />

ersten Wettkampf erinnern. Das war in<br />

Sarlach/Süssen, ich war so aufgeregt, dass<br />

ich meine Sachen schon zwei Wochen vor<br />

dem Rennen gepackt hatte, um ja nichts zu<br />

vergessen.<br />

Welche Tipps kannst du unseren Lesern<br />

geben wenn sie mit Triathlon anfangen<br />

möchten?<br />

Lasst es langsam angehen, wer gleich von<br />

null auf Langdistanz will, tut sich und seinem<br />

Körper keinen Gefallen. Genießt den Weg,<br />

denn der ist wie immer auch das Ziel!<br />

Du bist ja bekannt für deine Radleistung.<br />

Welche Übungen absolvierst du im<br />

<strong>Fitness</strong>studio, um die Kraft in den Beinen<br />

zu trainieren?<br />

Sehr viel Beinpresse, Kniebeugen mit<br />

Langhantel, Slagline und Kniebeugen auf<br />

einer Vibrationsplatte, immer in Kombination<br />

mit Ruderergometer oder Radergometer. Der<br />

Rumpf ist aber mindestens ebenso wichtig,<br />

sonst kommen die PS nicht auf die Straße.<br />

Für den zweimaligen Hawaiisieger<br />

Chris McCormack bis du der Favorit für<br />

Hawaii. Wer hat deiner Meinung nach die<br />

größten Chancen mit dir um den Titel zu<br />

kämpfen?<br />

Sicher Jan Frodeno, mit ihm wird zu<br />

rechnen sein. Dann Frederik Van Lierde, der<br />

Titelverteidiger und als Geheimtipp vielleicht<br />

noch Ivan Rana, der Gewinner des Ironman<br />

Klagenfurt und ein sehr starker Läufer.<br />

Du fährst ein Zeitfahrrad. Steht es bei dir,<br />

wie bei manch anderem Triathleten, auch<br />

im Schlafzimmer?<br />

Nein (lacht), aber es soll ja Leute geben,<br />

bei denen es auch im Bett schläft. Aber es<br />

stimmt, dass man schon eine sehr enge<br />

„Beziehung“ zum Rad hat.<br />

Am Ende eines Ironman müssen die<br />

Athleten noch einen Marathon laufen.<br />

Wie viele Paar Schuhe verbrauchst Du<br />

von Deinem Sponsor New Balance im<br />

Jahr?<br />

So an die 10 Paar, wobei die oft nicht<br />

„verbraucht“ sind. Aber man sollte<br />

einen Schuh auch nicht laufen bis er<br />

auseinanderfliegt.<br />

Wir wünschen dir natürlich viel Erfolg<br />

bei den Ironman Weltmeisterschaften auf<br />

Hawaii.<br />

Vielen Dank.<br />

Im letzten Jahr bist du Weltmeister über<br />

die 70.3 Distanz geworden und hast als<br />

dritter bei den Weltmeisterschaften<br />

auf Hawaii geinished. Wie sieht deine<br />

Vorbereitung in den nächsten Wochen<br />

aus, bevor es wieder nach Big Island geht?<br />

Nach dem Ironman Frankfurt war erst<br />

mal Ruhe angesagt, jetzt kommt ein<br />

Block mit etwas <strong>mehr</strong> Umfang, der später<br />

dann wiederum zu Gunsten der Intensität<br />

reduziert wird. Ich reise direkt von der 70.3<br />

Weltmeisterschaft in Kanada nach Kona,<br />

die letzten fünf Wochen vor dem Rennen<br />

trainiere ich auf Hawaii. Das habe ich auch<br />

die letzten zwei Jahre so gemacht und es<br />

hat ja ganz gut funktioniert.


MF startet beim ...<br />

Otter-Geländelauf<br />

Riesige Felsbrocken, brutale Anstiege, eiskalte Flüsse –<br />

und zu allem Überfluss auch noch Schlangen. Alex Flynn<br />

von MF ist nach Südafrika gereist, um an einem der weltweit<br />

härtesten Geländeläufe teilzunehmen.<br />

Fotos Peter Kirk, Jacques Marais (jacquesmarais.co.za), Glenn Murray<br />

Ich bin auf Ultramarathon-Events über Berge, durch<br />

Urwälder und Wüsten gelaufen. Ich habe die USA der<br />

Breite nach durchquert und die Strecke von London nach<br />

Rom hinter mich gebracht. Doch in Südafrika, da gibt es<br />

einen Marathonlauf, mit dem ich noch eine Rechnung offen<br />

habe.<br />

Auf dem Papier klingt der Otter-Geländelauf eigentlich<br />

gar nicht so hart – vor allem nicht für erfahrene Ultraläufer.<br />

Die 42,2 Kilometer lange Strecke schlängelt sich durch<br />

den südafrikanischen Garden Route-Nationalpark. Dieses<br />

Gebiet beeindruckt die Besucher durch seine unglaubliche<br />

Natur. Ein Traum für jeden Läufer. In gewisser Hinsicht aber<br />

auch ein Albtraum. Dieser Lauf bringt die Beinmuskeln<br />

an ihre Grenzen. Es geht hier praktisch ständig bergauf<br />

und bergab durch immer wieder wechselndes Gelände:<br />

Klippenvorsprünge, von Baumwurzeln überzogene<br />

Waldwege, Stufen unterschiedlicher Höhe ... Die<br />

Teilnehmer haben praktisch nie die Chance, einmal in<br />

„ICH BIN SO<br />

KONZENTRIERT<br />

AUF DEN WEG<br />

VOR MIR, DASS<br />

ICH SOGAR<br />

EIN SCHILD<br />

VERPASSE. ES<br />

WEIST VOM<br />

FELSIGEN<br />

UFER WEG<br />

IN RICHTUNG<br />

EINES<br />

WEITEREN<br />

HÜGELS.“<br />

einen Laufrhythmus zu kommen. Dann sind da noch<br />

die Felsbrocken. Einige von ihnen sind so groß, dass die<br />

Teilnehmer um sie herumlaufen müssen. Bei anderen<br />

wiederum führt kein Weg an der Klettereinlage vorbei.<br />

Einige kleinere Steine scheinen absichtlich so platziert zu<br />

sein, dass sie eine Gefahr für die Schienbeine und Zehen<br />

darstellen. Zu den weiteren natürlichen Gefahren und<br />

Herausforderungen zählen Schlangen, Leoparden und<br />

sogar Haie, elf hohe Berge, vier Flussüberquerungen und<br />

ein Gesamtpensum von 2.600 Höhenmetern. Kein Wunder<br />

dass dieses Rennen als Grail of Trail, als Heiliger Gral der<br />

Geländeläufe, bezeichnet wird.<br />

Zum ersten Mal nahm ich an diesem Event 2011 teil,<br />

im Zuge der 10 Million Metres-Initiative. Dabei ging es<br />

darum, für die „Cure Parkinson“-Stiftung Gelder zu<br />

sammeln. Auch ich habe die Parkinson-Krankheit, was<br />

mich manchmal beim Sport behindert. Zu den Symptomen<br />

zählen Muskelzittern, steife Gelenke, Gelenkschmerzen<br />

80/OKTOBER 2014/mensfitness.de


OUTDOOR<br />

Alex Flynn von MF nimmt<br />

sich das unregelmäßige und<br />

technisch sehr anspruchsvolle<br />

Gelände des „Grail of Trail“ vor.<br />

und Abgeschlagenheit. Trotzdem hatte ich damals<br />

Vertrauen in meine Fähigkeiten. Unerwartet traf mich<br />

allerdings der Fehltritt auf einem Fels etwa nach der<br />

Hälfte des Rennens. Dabei verknackste ich mir das<br />

Gelenk und riss mir das Ligamentum talofibulare<br />

anterius. Die Verletzung war so groß, dass die<br />

Ärzte und Physiotherapeuten mir nicht sagen<br />

konnten, ob ich jemals wieder Sport treiben kann.<br />

Glücklicherweise heilte die Verletzung aus. Ich<br />

musste also noch einmal nach Südafrika fahren,<br />

um meinen Heiligen Gral zu finden.<br />

LOGISTISCHE PROBLEME<br />

Es ist schwer, ins Starterfeld des Otter Trail Run<br />

hineinzukommen. Aus Gründen des Umweltschutzes<br />

geben die South African-Nationalparks den Organisatoren<br />

von Magnetic South jedes Jahr nur etwa 100 Plätze frei.<br />

<strong>Noch</strong> schwerer wird es, wenn die Anschlussmaschine<br />

in Johannesburg ohne dich abfliegt. Jetzt muss ich die<br />

700 Kilometer so schnell ich nur kann mit dem Auto<br />

zurücklegen, um noch rechtzeitig das Nature’s Valley<br />

zu erreichen, wo das Rennen startet. Es ist fast<br />

Mitternacht, als ich am Vorabend des Salt River<br />

Prologue vor Ort ankomme. Das Zeitrennen dient<br />

der Positionsbestimmung fürs Haupt-Event am<br />

darauffolgenden Tag. Ich bin K.o., das ist eine<br />

denkbar schlechte Wettkampfvorbereitung.<br />

Am nächsten Morgen nehme ich unter<br />

der heißen Sonne meine Startposition zum<br />

Prologue ein. Vom Meer weht eine frische<br />

Brise herüber, die für eine willkommene<br />

Abkühlung sorgt. Meine Muskulatur ist von der<br />

Reise noch ganz verspannt. Der Schlafmangel<br />

tut sein Übriges, sodass dieses 4,2 Kilometer<br />

lange Minirennen für mich härter wird als erwartet.<br />

Der erste Abschnitt führt am Strand entlang, wo der Sand<br />

die Beinmuskeln beim Umrunden der Felsbrocken kräftig<br />

fordert. Nach 300 Metern geht es an den ersten Anstieg.<br />

Ich versuche, das Tempo hoch zu halten und gleichzeitig<br />

locker zu bleiben. Dabei wird mir erst bewusst, was für<br />

eine außergewöhnliche Herausforderung erst das richtige<br />

Rennen sein wird.<br />

82/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Der Heilige Gral<br />

Alex Flynn im Gespräch mit dem Sieger des Otter Trail Run, dem<br />

neuen Streckenrekordhalter Ricky Lightfoot. Alex wollte<br />

wissen, wie Rickys Vorbereitungen für einen harten<br />

Geländelauf aussehen.<br />

AUF VERGLEICHBAREM GELÄNDE TRAINIEREN<br />

„Das Umfeld, indem du trainierst, sollte so nah wie möglich<br />

an die eigentliche Laufstrecke herankommen. Eine bessere<br />

Vorbereitung gibt es nicht“, erklärt Lightfoot. „Wenn du mit<br />

dem unwegsamen und anspruchsvollen Gelände zuhause<br />

zurechtkommst, wird dir das Rennen leichter fallen. Wenn du<br />

hingegen nur auf flachem Asphalt oder Gras trainierst und nie<br />

an deine Grenzen gehst, wird das Rennen hart für dich.“<br />

DIE ERNÄHRUNG TESTEN<br />

„Probier verschiedene Möglichkeiten aus. Finde heraus, was<br />

für dich am besten funktioniert. Der Test unter realistischen<br />

Bedingungen ist die einzige Möglichkeit, die Ernährung über<br />

eine Distanz von 25 Kilometern oder <strong>mehr</strong> auszuprobieren.<br />

Du musst wissen, wann du zusätzliche Sportlernahrung oder<br />

Gels brauchst, um dein Rennen richtig zu planen. Ratschläge<br />

anderer Läufer bringen dir nicht viel. Was dem einen guttut,<br />

kann den anderen ausbremsen.“<br />

DIE RICHTIGEN SCHUHE AUSWÄHLEN<br />

„Das richtige Schuhwerk ist das A und O. Schließlich müssen<br />

dich deine Füße über 42 Kilometer tragen – oder so weit,<br />

wie der Geländelauf eben geht. Die Schuhe sollten nicht nur<br />

bequem sein, sondern auf ungleichmäßigem Untergrund<br />

auch so viel Grip wie möglich bieten.“<br />

DIE STRECKE ABCHECKEN<br />

„Sieh dir die Strecke wenn möglich bereits im Vorfeld an.<br />

Nichts ist besser, als die Tour vorher zu begutachten oder<br />

sogar teilweise schon zu laufen. Wenn du die 30-Kilometer-<br />

Marke erreichst, ist es ein riesiger Vorteil, den weiteren<br />

Verlauf zu kennen. Du weißt dann, wie sehr du noch Gas<br />

geben kannst oder ob du noch Nährstoffe brauchst.“<br />

Die Teilnehmer müssen sich<br />

ihren Weg über die glitschigen<br />

Felsen suchen, bevor es wieder<br />

hinauf in den Wald geht.<br />

GEDULDIG SEIN<br />

„Ein Aspekt, den viele außer Acht lassen. Aus Erfahrung<br />

kann ich nur sagen, dass es günstig ist, einen ordentlichen<br />

Zeitpuffer einzuplanen. Es ist ungünstig, wenn ich eine halbe<br />

Stunde vor dem Start erst auftauche und dann direkt loslaufe.<br />

Schließlich muss sich der Körper nach einer Reise erst ans<br />

Klima gewöhnen. Du brauchst außerdem auch etwas Zeit<br />

zur Erholung. Ein Flug oder auch eine lange Fahrt können die<br />

<strong>Muskeln</strong> und Gelenke steif machen. Versuch, früh genug vor<br />

Ort zu sein, um vor dem großen Tag noch einen kleinen Lauf<br />

absolvieren zu können.“<br />

STÜRMISCHER EINSTAND<br />

Am nächsten Tag geht es um 5.00 Uhr früh los. Es stehen<br />

Minibusse bereit, welche die Teilnehmer an den Start bringen,<br />

der an der Storms-Flussmündung liegt. Die Sonne scheint,<br />

aber es ist trotzdem kalt und windig. Das medizinische Team<br />

tapt meine Gelenke, um mir seitlich zusätzliche Stabilität zu<br />

geben und das Risiko zu senken, dass sich die Verletzung von<br />

2011 wiederholt. Dabei fällt mir erst die schwere Dünung mit<br />

den dicken Wellen auf, die gegen die Felswände schmettern.<br />

Ich kehre der beängstigenden Aussicht Rücken zu und richte<br />

den Blick auf die vor mir liegende Strecke. Zum Starterfeld<br />

zählen auch Ricky Lightfoot aus Großbritannien, seines<br />

Zeichens Weltmeister im Geländelauf, Iain Don Wauchope,<br />

der Sieger von 2012 sowie weitere bekannte südafrikanische<br />

Läufer wie Kane Reilly, AJ Calitz und Lucky Mia. Sie werden<br />

sich nicht nur auf die Jagd nach dem ersten Platz machen,<br />

sondern auch versuchen, Ryan Sandes‘ Streckenrekord von<br />

vier Stunden, 40 Minuten und 15 Sekunden einzustellen – eine<br />

Zeit, die viele für unschlagbar halten. Was mich persönlich<br />

angeht, so will ich einfach nur über die Ziellinie kommen.<br />

Mit dem Otter Trail Run ist nicht zu spaßen. Die<br />

ersten vier Kilometer führen über einen der technisch<br />

anspruchsvollsten Streckenabschnitte der Welt. Der felsige<br />

Pfad windet sich um die Landzunge, bevor er schließlich<br />

hinunter zu einem steinigen Strand führt. Die Steine<br />

unterscheiden sich in ihrer Größe und Form. Der Untergrund<br />

ist dadurch unberechenbar. Gerade, wenn sich die Läufer<br />

an diese Bedingungen gewöhnt haben, kommt der<br />

Uferabschnitt mit den glitschigen Felsen. Hier das Tempo zu<br />

forcieren ist unmöglich. Möglicherweise bin ich mit meiner<br />

Erkrankung etwas vorsichtiger, als es vielleicht notwendig<br />

wäre. Doch es wäre wirklich bitter und schmerzhaft, sich<br />

hier ein Bein zu brechen. Daher laufe ich ganz gleichmäßig.<br />

Dieser Teil des Rennens gefällt mir am wenigsten.<br />

Im Anschluss führt die Strecke wieder vom Ufer weg<br />

und in den Wald hinein. Es folgt der erste Anstieg. Mein<br />

Gedanke dabei ist: „Bei einem bewaldeten Berg weiß man<br />

wenigstens, was man hat.“ Allerdings muss ich schockiert<br />

feststellen, dass der Anstieg endlos zu sein scheint. Einmal<br />

muss ich sogar auf Händen und Knien aufwärts krabbeln.<br />

Dabei drücke ich mich mit den Beinen kräftig vom Boden ab.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/83


OUTDOOR<br />

SCHMERZHAFTER<br />

NATIONALPARK<br />

Dann lässt die Steigung endlich nach, und ich<br />

bekomme langsam wieder etwas Gefühl in meine<br />

bleischweren Beine. Die Landschaft, durch die<br />

sich das Rennen zieht, soll mit die schönsten<br />

Eindrücke bieten, die der Planet Erde zu bieten<br />

hat. Ich komme allerdings nicht dazu, groß darauf<br />

zu achten. Viel zu sehr bin ich damit beschäftigt,<br />

die Strecke abzuscannen, nach dem nächsten<br />

Felsen und nach verdächtigem Rascheln im<br />

Gebüsch, hinter dem sich die unterschiedlichsten<br />

Bestien verstecken können. Auch das eiskalte<br />

Wasser beim Durchqueren der Flüsse zieht meine<br />

Aufmerksamkeit von den äußeren Eindrücken ab, ganz<br />

zu schweigen von den Schmerzen, wenn ich mit den Zehen<br />

an den Steinen im Flussbett anecke.<br />

Ich bin so konzentriert auf den Weg vor mir, dass ich<br />

sogar ein Schild verpasse. Es weist vom felsigen Ufer weg<br />

in Richtung eines weiteren Hügels, der erneut hinauf in den<br />

Wald führt. Bei solchen Rennen besteht immer die Gefahr,<br />

solche Fehler zu machen. Dass ich falsch liege, merke ich<br />

erst, als einer der Streckenaufseher mich sieht. Er ruft<br />

mir zu, dass ich auf der Klippe stehen sollte, statt auf den<br />

darunterliegenden Felsen. Ich habe keine andere Wahl: Ich<br />

muss den Uferweg zurücklaufen. Die 20 Minuten, bis ich<br />

wieder an der Abzweigung bin, sind wirklich entmutigend.<br />

Als wäre das noch nicht schlimm genug, machen sich jetzt<br />

auch noch die Ermüdung und einzelne Symptome meiner<br />

Krankheit bemerkbar.<br />

Zurück auf der richtigen Fährte versuche ich, noch<br />

einmal das Tempo zu forcieren. Doch mein Körper<br />

spielt nicht mit. Inzwischen hat der Schlussläufer zu<br />

mir aufgeschlossen. Sein Job besteht darin, alle Läufer<br />

ins Ziel zu bringen, die eine Zeit von höchstens acht<br />

LEIDER<br />

SCHAFFTE ES<br />

ALEX WIEDER<br />

NICHT, SICH<br />

EINE MEDAILLE<br />

FÜR DEN<br />

ZIELEINLAUF ZU<br />

SICHERN.<br />

Stunden angepeilt haben. Er läuft neben mir her und<br />

muntert mich auf, so gut er kann. Durch meinen<br />

Fehler am Ufer ist mir die Kontrolle beim Otter<br />

Trail Run jedoch erneut entglitten. Als ich den<br />

nächsten Qualifikationspunkt bei Kilometer 22<br />

erreiche, liege ich schon zehn Minuten hinter<br />

der Zeitvorgabe. Der Streckenaufseher wirft<br />

mich zurecht aus dem Rennen. Ich darf nicht<br />

weiterlaufen. Es wurmt mich, aufgeben<br />

zu müssen. Doch jetzt weiterzumachen,<br />

wäre ziemlich riskant. Die Flut wäre bei der<br />

Überquerung des Bloukrans einfach zu hoch,<br />

und ich habe nicht vor, als Haifischfutter zu enden.<br />

LEICHTFÜSSIGER LIGHTFOOD<br />

Während ich mich an den Gedanken gewöhne, ein zweites<br />

Mal gescheitert zu sein, läuft Ricky Lightfoot ein unglaubliches<br />

Rennen. Er lässt dabei nicht nur die Konkurrenz stehen. Er<br />

ist damit der erste ausländische Sportler, der den Grail of<br />

Trail für sich entscheidet. Daneben bricht er auch noch den<br />

Streckenrekord mit einer Zeit von vier Stunden, 15 Minuten<br />

und 27 Sekunden. Für so einen anspruchsvollen Marathon ist<br />

das ein sensationelles Ergebnis.<br />

Für mich ist das Rennen hingegen immer noch eine<br />

offene Baustelle. Zwar hatte ich mit den absolvierten<br />

Teilstücken meine liebe Mühe und Not. Trotzdem ist es<br />

sehr frustrierend, zu wissen, dass ich den Checkpoint bei<br />

Kilometer 22 mit genug Zeit im Gepäck gepackt hätte, wenn<br />

ich nicht vom Weg abgekommen wäre. Ich frage mich, ob ich<br />

es nochmals versuchen soll. Ich fühle mich ein wenig wie ein<br />

Superheld, der seinem Erzfeind gegenübersteht. Ich hasse<br />

den Gedanken, dass da draußen noch etwas ist, was ich noch<br />

nicht besiegt habe. Wir sehen uns wieder, Otter Trail Run. ■<br />

Weitere Informationen zum Otter Trail Run findest du unter<br />

theotter.co.za (Service nur auf Englisch).<br />

84/OKTOBER 2014/mensfitness.de


MF TESTET …<br />

LAUFSCHUHE<br />

FÜRS GELÄNDE<br />

Voller Selbstvertrauen<br />

über Stock und Stein: Mit<br />

unserer Auswahl der besten<br />

Geländeläufer<br />

2<br />

KOMFORT<br />

„Der Komfort sollte immer an erster Stelle<br />

stehen“, rät die Profi-Geländeläuferin Lesley<br />

Paterson. „Geh in einen Laufladen, der ein<br />

Laufband besitzt. Durch die Anprobe allein<br />

bekommst du kein Gefühl für die Leistung<br />

des Schuhwerks im Gelände. Die Schuhe<br />

sollten sich vom ersten Schritt an bequem<br />

anfühlen. Wenn du auch nur die kleinsten<br />

Bedenken hast, lass die Finger davon. Bei den<br />

dynamischen Touren auf felsigem Untergrund<br />

merkst du jede kleine Reibung gleich doppelt<br />

so stark.“<br />

POLSTERUNG<br />

Wenn du Querfeldeinrennen nicht gewöhnt<br />

bist, solltest du lieber einen Schuh mit<br />

dickerer Sohle und starker Polsterung wählen.<br />

Erfahrene Sportler ziehen unter Umständen<br />

Schuhwerk vor, das es ihnen ermöglicht,<br />

ein Gespür für das Geläuf zu bekommen,<br />

um bei jedem Schritt kleine Anpassungen<br />

vorzunehmen. Ein guter Kompromiss sind<br />

sechs bis acht Millimeter Unterschied<br />

zwischen der Sohle an der Ferse und am<br />

Zehenteil. Damit vermeidest du es, die<br />

Ferse zuerst aufzusetzen. Schuhe mit dieser<br />

Spezifikation fördern die ergonomischere<br />

Mittelfußtechnik.“<br />

SCHUTZ<br />

„Für gut gepflegte Wege ist ein leichter Schuh<br />

mit minimaler Polsterung am besten geeignet.<br />

Wenn es aber durch feuchte und sumpfige<br />

Passagen geht, empfiehlt sich ein Modell mit<br />

wasserdichter Gore-Tex-Auskleidung. Damit<br />

bleibt der Fuß weitestgehend trocken. Auf<br />

steinigem Gelände brauchst du Schuhwerk<br />

mit einer starken Zehenkappe, um Stöße<br />

abzudämpfen, wenn du gegen lose Steine<br />

trittst.“<br />

GRIP<br />

„Stell dir die Frage, unter welchen<br />

Bedingungen deine Läufe stattfinden. Wenn<br />

du dich viel im Schlamm und auf nassen<br />

Wegen bewegst, würde ich dir zu einem<br />

Modell mit breiteren Stollen raten. Dadurch<br />

sammelt sich an der Sohle nicht so schnell der<br />

Schlamm, was deinen Grip und dein Lauftempo<br />

beeinträchtigen kann. Führen dich deine<br />

Einheiten <strong>mehr</strong> über trockene und sandige<br />

Routen, sind engere Stollen griffiger.“ ■<br />

TESTSIEGER<br />

1<br />

21run.com/ru_de<br />

1/ BROOKS CASCADIA 9<br />

ca. 95 € """""<br />

■ Der Cascadia 9 ist mit atmungsaktivem,<br />

schnell trocknendem Obermaterial<br />

ausgestattet, das eine gute Stützfunktion<br />

aufweist und den Fuß stabilisiert.<br />

Zusätzlichen Schutz bietet die verstärkte<br />

Fersenkappe. Der Unterschied in der<br />

Sohlenstärke beträgt von der Ferse bis zur<br />

Zehe zehn Zentimeter. Der hintere Teil des<br />

Fußes ist also gut gedämpft. Der Schuh<br />

hat einen starken Grip, der sich aber auf<br />

ebenmäßigeren Abschnitten keineswegs<br />

klobig anfühlt, dank der flachen in<br />

verschiedene Richtungen verlaufenden<br />

Stollen. Das Modell gibt dir die nötige<br />

Sicherheit, auch im höheren Tempo die<br />

Umgebung zu genießen.<br />

skechers.de<br />

2/ SKECHERS GO<br />

BIONIC TRAIL<br />

ca. 80 € """"<br />

■ Das wasserabweisende Netzmaterial<br />

des Go Bionic schützt die Füße vor Nässe.<br />

Selbst, wenn es einmal durch Pfützen und<br />

Bäche geht, trocknet es schnell wieder ab.<br />

Das synthetische Obermaterial ist sehr<br />

widerstandsfähig, während die Stollen<br />

dank der großen Zwischenabstände nicht<br />

zu schnell mit Matsch verklumpen. Es<br />

gibt zwei Modelle (mit vier Millimetern<br />

Unterschied in der Sohlenstärke<br />

zwischen Zehen- und Fersenteil, oder<br />

mit gleichmäßiger Sohle). Mit diesem<br />

Profil ist der Schuh besser für erfahrene<br />

Barfußläufer geeignet als für Neueinsteiger<br />

im Gelände.<br />

86/OKTOBER 2014/mensfitness.de


3<br />

DER BESTE<br />

SCHUH IN PUNCTO<br />

VIELSEITIGKEIT<br />

4<br />

DER BESTE SCHUH<br />

FÜR ERFAHRENE<br />

LÄUFER<br />

Diese Schuhe sind<br />

wie gemacht für<br />

Abenteuerrennen<br />

mit rutschigen<br />

Hindernissen,<br />

Geländeabschnitten<br />

und nassem<br />

Untergrund.<br />

5<br />

3/ INOV-8 TRAILROC 245<br />

ca. 105 € """""<br />

■ Die kombinierte Sohle des Trailroc 245<br />

besteht im Vorderfußbereich aus steifem<br />

und widerstandskräftigem Gummi,<br />

welches dich bei Anstiegen unterstützt,<br />

einem gedämpften Mittelfuß sowie einem<br />

griffigen Gummiteil an der Ferse, der dir<br />

auf felsigem Untergrund den nötigen Halt<br />

gibt. Die kleinen und eng angeordneten<br />

Stollen ermöglichen auch auf der Straße<br />

einen sauberen Grip. Allerdings ist das<br />

Fußgewölbe nicht verstärkt, während an<br />

der Sohle der Unterschied zwischen Ferse<br />

und Zehen nur drei Millimeter beträgt. Am<br />

besten eignet sich dieser Schuh daher für<br />

den natürlichen Laufstil.<br />

sp24.com bergzeit.de zalando.de<br />

4/ VIVOBAREFOOT<br />

TRAIL FREAK<br />

ca. 65 € """"<br />

■ Die nur 2,5 Millimeter dicke Außensohle<br />

dieses Barfußläufers ist kein guter Schutz<br />

für Sportler, die sich auf die schwerfällige<br />

Fersentechnik verlassen. Erfahrenen<br />

Läufern gibt sie jedoch ein gutes Gespür<br />

für den Untergrund. Mit dem Trail Freak<br />

ist es möglich, sich Schritt für Schritt aufs<br />

Gelände einzustimmen. Die Stollen sind<br />

in verschiedenen Richtungen angeordnet<br />

und sorgen so für maximalen Griff.<br />

Geschnürt wird der Schuh mithilfe von<br />

Zugbändern, was besonders beim Umstieg<br />

im Gelände-Triathlon sehr praktisch ist.<br />

5/ MERRELL<br />

ALL OUT RUSH<br />

ca. 120 € """"<br />

■ Du beneidest die Sportler mit<br />

minimalistischem Schuhwerk, bist aber<br />

noch nicht bereit, ganz auf die Polsterung<br />

zu verzichten? Dieses Modell hilft dir beim<br />

Umstieg. Die Sohle ist an der Ferse sechs<br />

Millimeter stärker als an der Schuhspitze.<br />

So ist der Fuß gut geschützt, während du<br />

an deiner Mittelfußtechnik arbeitest. Die<br />

Stoßdämpfung am Vorderfuß reduziert<br />

derweil das Risiko von Zehenverletzungen.<br />

Geradezu wie gemacht fürs Gelände sind<br />

die runden Stollen. Auf der Straße sind sie<br />

allerdings weniger praktisch.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/87


MF TESTET …<br />

MOUNTAINBIKES<br />

Ob Heide, Erzgebirge,<br />

Taunus, Fränkische Schweiz,<br />

Sauerland oder Alpen: Mit<br />

den neuen Mountainbikes<br />

machst du nicht so schnell<br />

schlapp ...<br />

BESTES RAD<br />

IM TEST<br />

WHYTE T-129 S<br />

ca. 2.650 €<br />

■ Das in Großbritannien<br />

hergestellte Whyte<br />

ist das schwerste Rad<br />

in dieser Testreihe.<br />

Dank seiner Geometrie<br />

und der guten<br />

Schlammverdrängung<br />

ist es wie gemacht<br />

für feuchtes und<br />

hügeliges Gelände.<br />

Am besten ist es mit<br />

seinen 29-Zoll-Rädern<br />

und 120 Millimetern<br />

Federweg für<br />

Querfeldein- und<br />

Trailfahrten geeignet.<br />

Ein besonderes Extra<br />

ist das fernbedienbare<br />

Sitzrohr. So musst du<br />

nicht extra absteigen,<br />

wenn dir eine lange<br />

Passage bergab<br />

bevorsteht.<br />

BITTE BEACHTEN: JEDES<br />

RAD KANN MIT ZWEI<br />

UNTERSCHIEDLICHEN<br />

REIFENSÄTZEN GELIEFERT WERDEN<br />

(FÜR SOMMER UND WINTER).<br />

GRÖSSE<br />

„Beim Mountainbike kommt<br />

es auf andere Faktoren an als<br />

beim Straßenrad“, erklärt Barry<br />

Goddin von der Cycle Surgery.<br />

„Hier setzt du dich nicht mit<br />

zum Lenker gestreckten Armen<br />

vornübergebeugt auf den<br />

Sattel. Du nimmst stattdessen<br />

eine aufrechte Haltung ein und<br />

beugst die Arme. Wenn du<br />

nämlich bergab fährst, musst du<br />

aufstehen und den Schwerpunkt<br />

nach hinten verlagern können,<br />

um das Gleichgewicht zu halten.“<br />

FEDERUNG<br />

„Der Federweg beschreibt<br />

den vertikalen Spielraum des<br />

Rades. Als Faustregel gilt: Je<br />

größer der Federweg, umso<br />

besser ist das Mountainbike<br />

für steile Abfahrten geeignet.<br />

Der Maximalwert liegt bei<br />

203 Millimetern. Eine Federung<br />

mit 100 Millimetern ist ideal für<br />

flachere Querfeldeinfahrten.“<br />

RADGRÖSSE<br />

„Die Radgröße hängt von<br />

deinen Touren ab. Wenn du<br />

oft Langstrecken fährst, gern<br />

guten Grip hast und dich einfach<br />

amüsieren möchtest, hol dir ein<br />

29-Zoll-Rad. [Das entspricht<br />

74 Zentimetern.] Es bietet <strong>mehr</strong><br />

Grip und rollt schneller, ist also<br />

wie gemacht für Geländefahrten.<br />

Fortgeschrittene Fahrer sollten<br />

sich an eine Größe von 27,5 Zoll<br />

[70 cm] halten. Diese Räder sind<br />

nämlich besser manövrierbar.“<br />

AUFBAU<br />

„Der aktuelle Trend geht hin zum<br />

verkürzten hinteren Ende. Das<br />

Oberrohr zwischen dem Sattel<br />

und dem Lenker ist ziemlich lang,<br />

während die Enden der Gabel<br />

relativ stark nach vorn weisen.<br />

Das gibt dir <strong>mehr</strong> Stabilität<br />

und Kontrolle, wenn du Berge<br />

hinunterrauschst.“<br />

88/OKTOBER 2014/mensfitness.de


ORANGE FIVE PRO<br />

ca. 3.790 €<br />

■ Die Federung des Five Pro<br />

hat nur einen Aufhängepunkt.<br />

Dadurch ist es unkompliziert in<br />

der Wartung. Schließlich gibt es<br />

nicht so viele Teile, die kaputtgehen<br />

können. Mit einem Federweg<br />

von 140 Millimetern und den<br />

27,5 Zoll großen Rädern ist es sehr<br />

gut manövrierbar und wirklich<br />

bequem. Es eignet sich besonders<br />

gut für enge Abfahrten. Das Orange<br />

ist ein Begleiter für ganztägige<br />

Radtouren. Das British Hope-<br />

Radset steht zudem für höchste<br />

Qualität.<br />

SPECIALIZED CAMBER EXPERT<br />

CARBON EVO<br />

ca. 2.780 €<br />

■ Der beste Allrounder unter den<br />

vorgestellten Modellen. Das Camber<br />

steht für maximalen Komfort ohne<br />

Einbußen beim Tempo. Auf den<br />

29-Zoll-Rädern kannst du über<br />

flache Schlammwege brettern,<br />

ohne viel Angst haben zu müssen,<br />

dass dir das Rad wegrutscht. Die<br />

Federung von 120 Millimetern<br />

kommt auch mit felsigen Abfahrten<br />

gut klar.<br />

TREK REMEDY 8 27.5<br />

ca. 3.400 €<br />

■ Das Remedy 8 ist ein echter<br />

Bergsteiger. Es ist sowohl vorne<br />

als auch hinten mit einem<br />

Fox Evolution-Stoßdämpfer<br />

ausgestattet. Damit schwebst<br />

du förmlich über Stock und<br />

Stein. Dadurch entsteht nie der<br />

Eindruck, dass die 140 Millimeter<br />

Federweg voll ausgereizt werden.<br />

Das Rad verzeiht also selbst einen<br />

maximal aggressiven Fahrstil. Die<br />

27,5-Zoll-Räder ermöglichen auch<br />

auf anspruchsvollen Trails eine<br />

präzise Steuerung.<br />

GIANT ANTHEM 27.5 1<br />

ca. 2.840 €<br />

■ Dies ist das schnellste und<br />

leichteste Rad, das wir auf<br />

diesen Seiten vorstellen. Der<br />

Federweg des Anthem geht über<br />

100 Millimeter, während die Räder<br />

einen Durchmesser von 27,5 Zoll<br />

haben. Damit ist dieser Bergflitzer<br />

wie gemacht für Fahrten durch<br />

dichte Wälder und über steile<br />

Abhänge. Eine besondere Stärke<br />

ist die Shimano-Schaltgruppe<br />

(diese beinhaltet den Umwerfer<br />

und das Schaltwerk). Fazit: Ein für<br />

diese Klasse hervorragendes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis.


AUFTANKEN<br />

GLÜCKSGRIFF<br />

Iss weniger Obst und <strong>mehr</strong><br />

Gemüse, um richtig drahtig<br />

zu werden<br />

■<br />

Obst und Gemüse bilden<br />

die Basis einer gesunden<br />

Ernährung. Das bestätigt auch<br />

die Ernährungspyramide auf den<br />

Internetseiten des Infodienstes<br />

für Ernährung, Landwirtschaft,<br />

Verbraucherschutz e. V. Darin<br />

werden fünf Portionen Obst oder<br />

Gemüse pro Tag empfohlen. Wer<br />

aber massenweise Früchte in sich<br />

hineinstopft, untergräbt dadurch<br />

unter Umständen die eigenen<br />

Diätziele.<br />

Zwar enthält Obst grundsätzlich<br />

schon gesunde Nährstoffe,<br />

daneben ist es aber auch reich<br />

an Fruktose. Diese Zuckerart<br />

lässt den Blutzuckerspiegel<br />

nach oben schnellen und führt<br />

so zu Fetteinlagerungen. Zu<br />

diesem Ergebnis kam eine<br />

Studie, die das US National<br />

Centre for Biotechnology<br />

Information veröffentlichte. Die<br />

Wissenschaftler kamen zum<br />

folgenden Ergebnis: Bei den<br />

Testteilnehmern mit der höchsten<br />

Fruktosezufuhr war das Risiko<br />

der Fettleibigkeit um 30 Prozent<br />

höher als in der Gruppe mit den<br />

niedrigsten Fruktoseanteilen in<br />

der Ernährung. Gleichzeitig war<br />

das Risiko von Fettreserven im<br />

Bauchbereich um zehn Prozent<br />

erhöht.<br />

Wenn du also richtig rank und<br />

schlank werden willst, solltest<br />

du dich auf zwei Portionen<br />

Obst pro Tag beschränken. Im<br />

Idealfall nimmst du Beeren zu<br />

dir, die viele Antioxidantien und<br />

wenig Fruktose enthalten. Was<br />

das Gemüse angeht, so kannst<br />

dir damit nach Herzenslust den<br />

Bauch vollschlagen. Es ist nämlich<br />

ähnlich nährstoffreich wie Obst,<br />

weist aber einen relativ geringen<br />

Fruktoseanteil auf. ■<br />

Heißhunger auf Süßes? Versuch, das Obst durch Artischocken zu ersetzen.<br />

Sie enthalten eine Verbindung namens Cynarin. Diese Zusammensetzung<br />

macht das Essen süß, ohne den Blutzuckerspiegel nach oben zu treiben.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/91


ZUSATZERNÄHRUNG<br />

FRISCHE<br />

MISCHUNG<br />

Du kippst dir nach dem Workout<br />

immer noch einen langweiligen<br />

Mix aus Wasser und Pulver<br />

mit Schokogeschmack in den<br />

Rachen? Wir finden, du hast einen<br />

nahrhafteren Smoothie mit <strong>mehr</strong><br />

Aroma und Konsistenz verdient.<br />

Das folgende Rezept stammt vom<br />

Ernährungsexperten Dr. Chris<br />

Chapman. Es enthält zwei der fünf<br />

notwendigen Portionen Obst und<br />

Gemüse pro Tag. Eine reichhaltige<br />

Mischung aus Fettsäuren, Eiweiß<br />

und Energie für echte Sieger.<br />

ZUTATEN<br />

• 1 Banane, gehackt<br />

• 80 g<br />

Beerenmischung<br />

aus der<br />

Tiefkühltruhe<br />

• 250 ml Milch<br />

• 1 EL Erdnussbutter<br />

• 1 Löffel Eiweißpulver<br />

(Schokogeschmack)<br />

• 20 g Kreatin-<br />

Monohydrat<br />

1 BANANEN<br />

enthalten eine<br />

große Portion<br />

Vitamin B6. Dies ist<br />

unverzichtbar für<br />

den Aminosäure-<br />

Stoffwechsel und<br />

den Aufbau neuer<br />

Muskelmasse.<br />

2 BEEREN<br />

sind Vitamin-<br />

C-Lieferanten. Die<br />

Substanz spielt<br />

eine Schlüsselrolle<br />

bei der<br />

Kollagenproduktion<br />

und hilft dadurch bei<br />

der Reparatur des<br />

Bindegewebes.<br />

3 MILCH<br />

enthält<br />

gesättigte<br />

Fettsäuren. Diese<br />

sind wichtige<br />

Baublöcke fürs<br />

Testosteron – ein<br />

wichtiger Faktor<br />

beim schweren<br />

Gewichtstraining.<br />

4 ERDNUSSBUTTER<br />

steckt voller<br />

Ballaststoffe,<br />

Eiweiß zum<br />

Muskelaufbau<br />

sowie ungesättigter<br />

Fettsäuren. Letztere<br />

senken den Anteil<br />

des ungesunden<br />

LDL-Cholesterins.<br />

5 MOLKEPROTEIN<br />

ist wasserlöslich<br />

und wird<br />

dadurch schnell<br />

aufgenommen. Es<br />

stellt Aminosäuren<br />

bereit, welche<br />

die Reparatur des<br />

Muskelgewebes<br />

unterstützen.<br />

6 KREATIN<br />

hilft bei der<br />

Aufstockung der<br />

kraftspendenden<br />

ATP-Reserven.<br />

Diese geben dir<br />

im Training die<br />

notwendige Energie,<br />

um Gewichte zu<br />

heben.<br />

STARKE KOMBO<br />

HANF­PROTEIN<br />

„Ein Eiweißshake nach dem Workout<br />

bremst den Muskelabbau. Ich verwende<br />

aber keine Molke, weil ich eine<br />

Laktoseintoleranz habe.“<br />

FISCHÖL<br />

„Die Substanz ist gut fürs Herz, die<br />

Haut, die Gelenke und die allgemeine<br />

Gesundheit. Ich nehme bei jeder Mahlzeit<br />

zwei Kapseln davon ein.“<br />

Der Defensivspieler Jack Crawford vom erstklassigen Footballverein der<br />

Oakland Raiders verrät uns, wie er sich für die amerikanische Profiliga NFL in<br />

Form hält.<br />

GLUTAMIN<br />

„Vor und nach einer intensiven Trainingseinheit<br />

eingenommen kann dieses Ergänzungsmittel<br />

große Unterschiede bewirken, was die Leistung<br />

und Regenerationsfähigkeit angeht.’<br />

VERLÄSSLICHE<br />

LEISTUNG<br />

„Nach drei Tagen<br />

mit doppelten<br />

Trainingseinheiten<br />

bin ich ziemlich<br />

k. o. Diese<br />

Ergänzungsmittel<br />

helfen mir, die<br />

Schmerzen besser<br />

durchzustehen und<br />

das Maximum zu<br />

bringen.“<br />

92/OKTOBER 2014/mensfitness.de


STARKE KÖRNER<br />

NEUE KÖRNER<br />

Text Candice Kumai, Foto Claire benoist<br />

BRAUCHT DAS<br />

LAND<br />

■ Du hast keine Ahnung, wie das Wort<br />

„Quinoa“ ausgesprochen wird? Dann sag<br />

einfach „Inkareis“. In den Lebensmittelläden<br />

ist aber inzwischen noch ein gutes Dutzend<br />

weiterer neuer oder wiederentdeckter<br />

<strong>Get</strong>reidesorten erhältlich. Zu den neusten<br />

Vollkorntrends zählen auch Sorten<br />

wie Amaranth oder Grünkern. Sie<br />

versprechen, vor Herzerkrankungen,<br />

Diabetes und Fettleibigkeit zu schützen.<br />

Wir wollten wissen, ob diese Alternativen<br />

wirklich besser sind als die gute alte Schüssel<br />

brauner Reis. Deshalb haben wir uns in die<br />

Grünkern enthält<br />

<strong>mehr</strong> Eiweiß und<br />

Ballaststoffe als<br />

brauner Reis.<br />

Grünkern<br />

■Hierbei handelt es sich um das Korn des Dinkels, das frühzeitig geerntet wird – daher<br />

auch die grüne Farbe und der Name. Anschließend wird das Korn geröstet. Die eigentliche<br />

Heimat des Grünkerns ist Eurasien. Durch den halbreifen Zustand weist der Dinkel<br />

<strong>mehr</strong> Eiweiß und Ballaststoffe auf als reifere Körnerprodukte. Eine viertel Tasse enthält<br />

ungekocht sechs Gramm Eiweiß und vier Gramm Ballaststoffe. Damit schlägt der junge<br />

Dinkel den braunen Reis. Grünkern versorgt den Körper zudem mit Bestandteilen wie<br />

Lutein und Zeaxanthin. Die beiden Antioxidantien fördern die Gesundheit der Augen.<br />

Gesündere Kohlenhydrate für <strong>mehr</strong><br />

<strong>Muskeln</strong> und weniger Speck – nutze<br />

diese gesunden Alternativen<br />

Küche gestellt und dabei sogar noch einige<br />

weitere Vorteile entdeckt. Dazu zählen etwa<br />

die sanftere Wirkung auf den Blutzuckerspiegel<br />

sowie einzigartige Inhaltsstoffe wie Lutein<br />

und Lysin. Die beiden Verbindungen fördern<br />

jeweils die Sehkraft sowie den Muskelaufbau.<br />

Hier sind drei tolle Rezepte, um die<br />

neuen Superfoods mit in den Speiseplan<br />

aufzunehmen. ■<br />

GRÜNKERN-<br />

SALAT MIT<br />

AVOCADOS<br />

UND<br />

PFLAUMEN-<br />

TOMATEN<br />

Portionen: 4<br />

ZUTATEN<br />

• 1 Tasse Grünkern<br />

• 2 reife Pflaumentomaten,<br />

in Scheiben geschnitten<br />

• 1 mittelgroße Gurke,<br />

geschält und in halbe<br />

Scheiben geschnitten<br />

• ½ Tasse frische Petersilie,<br />

zerkleinert, Stängel<br />

entfernt<br />

• 1 große, reife Avocado, in<br />

Scheiben geschnitten<br />

FÜRS DRESSING:<br />

• 2 EL natives Olivenöl extra<br />

Saft ½ Zitrone<br />

• ¼ EL frisch geriebener<br />

Ingwer<br />

• ½ TL Knoblauchpulver<br />

• 1 EL Sojasauce<br />

ANLEITUNG<br />

1) Den Grünkern zusammen<br />

mit 2½–3 Tassen Wasser<br />

in einen mittelgroßen<br />

Kochtopf geben. Den<br />

Inhalt aufkochen<br />

lassen und dann etwa<br />

20 Minuten lang vor sich<br />

hinköcheln lassen (oder<br />

so lang, bis das Korn<br />

die ganze Flüssigkeit<br />

aufgenommen hat). Zum<br />

Abkühlen wieder vom<br />

Herd herunternehmen.<br />

2) Alle Zutaten des<br />

Dressings in eine große<br />

Schüssel geben und gut<br />

miteinander mischen.<br />

3) Den abgekühlten<br />

Grünkern mit in die<br />

Schüssel geben und mit<br />

den restlichen Zutaten<br />

mischen.<br />

4) Die Tomaten- und<br />

Gurkenstücke sowie die<br />

Petersilie dazugeben.<br />

Das Ganze vorsichtig<br />

miteinander mischen. Die<br />

Avocado-Scheiben auf<br />

den Salat geben und mit<br />

Gewürzen abschmecken.<br />

94/OKTOBER 2014/mensfitness.de


TOFU-<br />

SCHÜSSEL<br />

MIT<br />

GERSTE UND<br />

ZUCKER-<br />

ERBSEN<br />

Portionen: 4<br />

ZUTATEN<br />

• 2 Tassen Gerstengraupen<br />

• 1½ Tassen geschälte Bio-<br />

Edamame<br />

• 1 Tasse Zuckererbsen, mit<br />

abgeschnittenen Spitzen<br />

und längs aufgeschnitten<br />

• 2 mittelgroße Blöcke<br />

geräucherter Tofu, in<br />

gut 2 cm große Würfel<br />

geschnitten<br />

• 1 Tasse Rucola (optional)<br />

FÜRS DRESSING:<br />

• 2½ EL Sojasauce<br />

• Saft einer ¾ Zitrone<br />

• 2 EL natives Olivenöl extra<br />

• Zitronenschale (optional)<br />

ANLEITUNG<br />

1) Die Gerste zusammen<br />

mit 5½ Tassen Wasser<br />

in einen mittelgroßen<br />

Kochtopf geben und zum<br />

Kochen bringen. Dann<br />

auf niedriger Stufe etwa<br />

50 Minuten lang vor sich<br />

hinköcheln lassen (oder<br />

solange, bis das Korn die<br />

Flüssigkeit aufgenommen<br />

hat). Den Topf vom Ofen<br />

herunternehmen und<br />

etwas abkühlen lassen.<br />

2) Alle Zutaten des<br />

Dressings in eine große<br />

Schüssel geben und gut<br />

miteinander mischen.<br />

3) Die abgekühlte Gerste<br />

mit in die Schüssel geben<br />

und mit den restlichen<br />

Zutaten mischen.<br />

4) Die geschälte Edamame<br />

und die Zuckererbsen<br />

dazugeben und vorsichtig<br />

mit hineinmischen.<br />

Zur Abrundung<br />

die geräucherten<br />

Tofu-Würfel und den<br />

Rucola daraufgeben.<br />

Anschließend den<br />

Salat je nach Belieben<br />

abschmecken.<br />

Amaranth<br />

■Hierbei handelt<br />

es sich um die<br />

einzige glutenfreie<br />

<strong>Get</strong>reidesorte, die<br />

wir hier vorstellen.<br />

Genau genommen<br />

handelt es sich<br />

dabei auch nicht um<br />

<strong>Get</strong>reide, sondern um<br />

einen Samen. Was<br />

daran so besonders<br />

ist? Amaranth<br />

enthält Lysin – eine<br />

Aminosäure, die in der<br />

Mehrzahl der anderen<br />

Körner nicht zu finden<br />

ist. Wie auch Quinoa<br />

kann Amaranth also<br />

als komplettes Eiweiß<br />

bezeichnet werden.<br />

CREMIGER<br />

HAFERBREI<br />

MIT<br />

AMARANTH<br />

UND<br />

NEKTARINEN<br />

Portionen: 2<br />

ZUTATEN<br />

• 1 Tasse Kokos- oder<br />

Mandelmilch<br />

• 1 Tasse Amaranth<br />

• ½ TL Meersalz<br />

FÜR DIE OBERE<br />

SCHICHT:<br />

• 2 EL Mandelbutter<br />

• 2 EL fettfreier griechischer<br />

Joghurt<br />

• 1 EL hochwertiger Honig<br />

aus lokalem Anbau<br />

• ½ Nektarine, in dünne<br />

Scheiben geschnitten<br />

ANLEITUNG<br />

1) In einem mittelgroßen<br />

Kochtopf zwei Tassen<br />

Wasser zusammen mit<br />

einer Tasse Kokos- oder<br />

Mandelmilch zum Kochen<br />

bringen.<br />

2) Wenn die Flüssigkeit<br />

Blasen wirft, den<br />

Amaranth dazugeben<br />

und den Herd<br />

herunterdrehen, sodass<br />

der Topfinhalt nur noch<br />

leicht vor sich hinköchelt.<br />

Dann das Meersalz<br />

dazugeben. Das Ganze<br />

in etwa 20 Minuten lang<br />

Gerste<br />

■Die Gerste weist eine<br />

bissfeste Konsistenz auf,<br />

fast wie Nudeln. Sie ist<br />

dennoch hart genug, um<br />

im wallenden Wasser<br />

nicht zu Brei zu werden.<br />

Eine schlaue Alternative<br />

also für den Reis in<br />

Suppen oder die Nudeln<br />

in asiatischen Gerichten.<br />

Die Gerste schmeckt<br />

nicht nur im Bier gut. Das<br />

nussige Korn weist einen<br />

glykämischen Index<br />

von nur 28 Punkten auf.<br />

Zum Vergleich: Weißer<br />

Reis liegt bei 89. Das<br />

bedeutet, dass Gerste<br />

nur eine geringfügige<br />

Wirkung auf den<br />

Blutzuckerspiegel hat.<br />

Forschungen deuten<br />

darauf hin, dass langsam<br />

verdauliche Körner<br />

auch dazu beitragen, die<br />

Cholesterinwerte und<br />

den Blutdruck zu senken.<br />

Damit helfen sie beim<br />

Abnehmen.<br />

Wissenschaftliche<br />

Untersuchungen<br />

deuten darauf<br />

hin, dass die<br />

Gerste den<br />

Cholesterinspiegel<br />

und den Blutdruck<br />

senkt.<br />

kochen lassen, oder so<br />

lange, bis sich der Inhalt<br />

verfestigt.<br />

3) Wenn der Amaranth<br />

durch ist, den<br />

Topfinhalt in zwei<br />

Frühstücksschüsseln<br />

geben. Darauf jeweils<br />

1 EL Mandelbutter, 1 EL<br />

griechischen Joghurt, 1 EL<br />

Honig sowie ½ Nektarine<br />

geben. Wenn erwünscht,<br />

kannst du noch zusätzlich<br />

Mandel- oder Kokosmilch<br />

dazugeben. Alles<br />

miteinander mischen und<br />

genießen.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/95


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Handball, Leichtathletik u.a.)<br />

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pro Tag erhöhen die körperliche<br />

Leistung bei Schnellkrafttraining<br />

im Rahmen kurzzeitiger<br />

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und Kraftsportlern äußerst<br />

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dich dabei auch auf kurze<br />

Sicht deutlich verbesserte<br />

Trainingsresultate zu erzielen.<br />

Es kann dir helfen deine Kraft<br />

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und Ausdauer zu erhöhen und<br />

deine Regenerationsphasen zu<br />

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dessen Wirkung<br />

<strong>mehr</strong>fach und eindeutig<br />

nachgewiesen<br />

wurde. Zahlreiche<br />

wissenschaftliche<br />

Studien belegen<br />

die hervorragende<br />

Wirkung auf die<br />

Leistungsfähigkeit<br />

von Athleten. Kreatin<br />

ist die sicherste und<br />

effektivste Form einer<br />

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Athleten die neuste<br />

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Creatine HCL-Form<br />

entfällt die altbekannte<br />

Ladephase. Die<br />

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Kreatinhydrochlorid<br />

und ist damit deutlich<br />

höher dosiert als<br />

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Die Formulierung von Grim<br />

Force , ist eine Verbindung von<br />

Beta-Alanin und einem Komplex<br />

bestehend aus 5-Punkte-Kreatin<br />

und wurde insbesondere für<br />

Sportler aller Niveaus und<br />

aller Sportarten erstellt. Grim<br />

Force ist wissenschaftlich<br />

untersucht, um die Ansammlung<br />

von Milchsäure zu testen. Der<br />

5-Punkte-Kreatinkomplex<br />

Grim Force ermöglicht eine<br />

schnellere und verfügbare<br />

Energieproduktion, Steigerung<br />

von Kraft und Ausdauer für<br />

längere Lebensdauer und<br />

Leistung.<br />

Dose 330g; 36,75 €<br />

96/OKTOBER 2014/mensfitness.de


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CREATIN POWDER<br />

VON<br />

BEST BODY NUTRITION<br />

Bei Creatin handelt es sich um<br />

eine körpereigene Substanz, deren<br />

Verzehr die körperliche Leistung<br />

während kurzer, hochintensiver,<br />

wiederholter Trainingseinheiten<br />

erhöht. Creatin wird nach<br />

der Einnahme zu etwa zwei<br />

Drittel zu Creatinphosphat (CP)<br />

umgewandelt und wird so im<br />

Muskel gespeichert. CP erhöht den<br />

Gehalt an Adenosintriphosphat<br />

(ATP). ATP ist der Treibstoff für<br />

unsere <strong>Muskeln</strong>. Je höher der<br />

ATP-Spiegel im Muskel ist, desto<br />

länger kann eine Leistung im<br />

Maximalbereich aufrechterhalten<br />

werden. Beim Training gehen auch<br />

Mineralien verloren, darum wurde<br />

das Best Body Nutrition Creatin<br />

mit Magnesium angereichert.<br />

Magnesium ist wichtig für das<br />

Elektrolytgleichgewicht und zur<br />

Aufrechterhaltung der normalen<br />

Muskelfunktion. Ebenso kann es<br />

Muskelkrämpfen vorbeugen. BBN<br />

empfiehlt pro Portion 3,5 g Creatin<br />

Monohydrat Powder mit 200 ml<br />

Flüssigkeit zu mischen. Bei einer<br />

erhöhten Creatinzufuhr ist es<br />

wichtig ausreichend zu trinken.<br />

500g Dose, 14,99 €<br />

X-TREME CREATINE<br />

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100 % Kreatinmonohydratpulver.<br />

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CREATINE Pulver ist ein<br />

diätetisches Lebensmittel<br />

für Hochleistungssportler<br />

bei intensivem Krafttraining,<br />

im Bodybuilding und bei<br />

Schnellkraftsportarten wie<br />

Leichtathletik und Fußball.<br />

• Besonders geeignet bei<br />

intensivem Krafttraining<br />

• Mit Creapure, dem Qualitäts-<br />

Kreatin<br />

• Deutsches Kreatinmonohydrat,<br />

nach patentiertem Verfahren<br />

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• Ideal nach dem Workout<br />

• Verzehrempfehlung: 3 g<br />

täglich. Kur weise über 30 Tage<br />

verzehren, dann 4 Wochen Pause<br />

machen.<br />

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100% CREATINE<br />

MONOHYDRATE<br />

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Real Supps 100% Creatine<br />

Monohydrat ist optimal für<br />

alle Athleten, die <strong>mehr</strong> als die<br />

normale Creatine-Wirkung,<br />

aber keine Wassereinlagerung<br />

wünschen. Creatine Monohydrat<br />

ist eine stabile Creatine-<br />

Aminosäureverbindung zur<br />

Steigerung von Energie, Kraft<br />

und Muskelaufbau. Die sehr gute<br />

Löslichkeit sichert eine schnelle<br />

Aufnahme in den Muskelzellen.<br />

Zusätzlich wirkt es positiv<br />

auf den Energiestoffwechsel<br />

und es kann länger und<br />

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intensiver trainiert werden.<br />

Die Kombination von Creatine<br />

Monohydrat und regelmäßigem<br />

Krafttraining führen zu einer<br />

deutlichen Verringerung des<br />

Körperfettanteils. Creatine<br />

Monohydrat sorgt dafür,<br />

dass der ATP-Vorrat im<br />

Training aufrechterhalten<br />

wird und somit <strong>mehr</strong><br />

Wiederholungen mit maximaler<br />

Muskelbeanspruchung möglich<br />

sind.<br />

500g, 12,99 € (25,98 €/kg)<br />

CREATIN AKG KAPSELN<br />

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Die hochwirksame Creatin-<br />

Kapseln mit AKG sind eine<br />

hochwirksame Verbindung, bei<br />

der Creatin (auch: Kreatin) an<br />

Alpha-Ketoglutarat gekoppelt<br />

wird. Die Bioverfügbarkeit der<br />

Creatin AKG Kapseln ist dadurch<br />

besonders hoch. Da ca. 20 % aller<br />

Sportler nicht auf normale Creatin<br />

Monohydrate reagieren, ist für<br />

diese sogenannten Non-Responder<br />

Creatin AKG in Kapsel-Form<br />

die perfekte Lösung. Creatin<br />

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liefert dem Muskel als Baustein<br />

des ATP (Adenosintriphosphat)<br />

besonders beim Muskelaufbau<br />

und hoher muskulärer Belastung<br />

die notwendige Energie. Durch die<br />

Creatin-Kapseln wird eine höhere<br />

Konzentration in der Muskulatur<br />

geschaffen, die für ein hartes<br />

Workout und den Aufbau von<br />

Muskelmasse genutzt wird.<br />

Inhalt: 180 Kapseln á 1000 mg;<br />

Preis pro Dose: 24,90 €<br />

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KRE-ALKALYN® VON MYPROTEIN<br />

Kre-Alkalyn® gehört zu den fortschrittlichsten Formen<br />

von Kreatin, die derzeit erhältlich sind. Aufgrund seines<br />

hohen pH-Werts wird Kre-Alkalyn® in voller Stärke an das<br />

Gewebe übertragen, sodass es optimale Ergebnisse und eine<br />

gesteigerte ATP-Produktion bewirken kann. Kre-Alkalyn®<br />

erfordert keine Aufbauphase und verursacht keine der<br />

unangenehmen Nebenwirkungen, die zum Teil bei anderen<br />

Kreatinformen auftreten.<br />

CREAPUMP® VON MYPROTEIN<br />

Creapump® ist die ideale Rezeptur für jeden, der sein Energieund<br />

Trainingsniveau hochschrauben will. Die Einnahme<br />

erfolgt vor dem Workout. Die ausgezeichnete Kombination<br />

aus Kohlenhydraten, Kreatin und Aminosäuren versetzt Sie<br />

in die Lage, härter, länger und gewinnbringender zu trainieren,<br />

während Ihre zunehmend effizientere Gewebepumpe Ihnen<br />

ein gutes Gefühl verleiht.<br />

MENSFITNESS.DE/PRODUKTE


AMERICAN STYLE<br />

FRÜHSTÜCK<br />

SOGAR OMA<br />

WÄRE NEIDISCH.<br />

Diese mehlfreien<br />

Pfannkuchen sind<br />

eine gesündere<br />

Alternative. Sie<br />

sind schneller in<br />

der Zubereitung,<br />

erfordern weniger<br />

Zutaten und<br />

schmecken besser.<br />

Am besten gleich<br />

selbst testen.<br />

Text Sean Hyson, Mitglied des amerikanischen Verbandes der Kraft- und Konditionstrainer (C.S.C.S.) Foto David Arky<br />

PFANNKUCHEN<br />

OHNE MEHL<br />

Portionen: (5 große Pfannkuchen)<br />

ZUTATEN<br />

• 2 Bananen<br />

• 4 ganze Eier<br />

• 2 EL Mandelbutter<br />

• 1 EL Kokosöl<br />

• Erdbeeren (Marmelade<br />

oder frisch – optional)<br />

NÄHRWERTE<br />

812 Kalorien, 34 g Eiweiß,<br />

60 g KH, 52 g Fett<br />

ANLEITUNG<br />

1) Bananen, Eier und<br />

Mandelbutter zum Teig<br />

vermischen. Dafür einen<br />

Mixer auf niedriger Stufe<br />

verwenden oder die<br />

Zutaten mit einer Gabel<br />

zerdrücken.<br />

2) Eine mittelgroße<br />

Bratpfanne auf hoher<br />

Stufe erhitzen. Das<br />

Kokosöl in die Pfanne<br />

geben. Wenn das Öl<br />

heiß ist, einen Teil des<br />

Teigs in die Pfanne<br />

schütten, sodass der<br />

Boden bedeckt ist.<br />

Solange kochen, bis sich<br />

Blasen bilden. Dann den<br />

Pfannkuchen wenden.<br />

Eine weitere Minute lang<br />

braten (oder solange, bis<br />

die Unterseite braun ist).<br />

3) Die fertigen Pfannkuchen<br />

auf Teller verteilen<br />

und die Erdbeeren/die<br />

Erdbeermarmelade (falls<br />

gewünscht) daraufgeben.<br />

(Hinweis: Auch ohne<br />

Erdbeeren schmecken<br />

die Pfannkuchen schon<br />

angenehm süß.)<br />

FRÜHSTÜCK<br />

FÜR<br />

CHAMPIONS<br />

Die erste Mahlzeit des Tages steckt oft voller Kalorien<br />

ohne Nährwert. Tausch einige der Zutaten aus, um den<br />

Geschmack und die Konsistenz zu erhalten und trotzdem<br />

weniger Kohlenhydrate und <strong>mehr</strong> Eiweiß zu dir zu nehmen.<br />

98/OKTOBER 2014/mensfitness.de


WAFFELTRAUM.<br />

Verwende für den<br />

Teig Leinsamen,<br />

welche voller<br />

Ballaststoffe<br />

und gesunder<br />

Fettsäuren<br />

stecken, die gut<br />

fürs Herz sind.<br />

LEINSAMEN-WAFFELN MIT FRIKADELLEN Portionen: (3 Waffeln und 3 Frikadellen)<br />

ZUTATEN<br />

WAFFELN<br />

• ½ EL Leinsamen<br />

• ¼ Tasse Haushaltsmehl<br />

• 1/8 Tasse Vollkornmehl<br />

• 1 EL Weizenkeime<br />

• ½ EL Zucker<br />

• ½ TL Backpulver<br />

• 1 Prise Salz<br />

• ½ Tasse fettfreie Milch<br />

• ¼ Tasse geschlagene Eier<br />

(etwa 1 ½ Eier)<br />

• ½ EL Canola-Öl<br />

• ½ TL Vanilleextrakt<br />

• Ölspray<br />

• Zuckerfreier Sirup<br />

FRIKADELLEN<br />

• ¼ EL Meersalz<br />

• ¼ TL Salbei<br />

• ¼ TL Thymian<br />

• ¼ TL Paprikagewürz<br />

• ¼ TL schwarzer Pfeffer<br />

• 1 Prise Cayennepfeffer<br />

• 450 g Schweine-<br />

Hackfleisch<br />

NÄHRWERTE<br />

774 Kalorien, 77 g<br />

Eiweiß, 56 g KH, 25 g Fett<br />

ANLEITUNG<br />

WAFFELN<br />

1) Die Leinsamen in eine<br />

Kaffeemühle oder in einen Mixer<br />

geben, zerkleinern und dann<br />

beiseitestellen.<br />

2) Die erforderlichen Mengen<br />

beider Mehlsorten bestimmen.<br />

Die Leinsamen, das Mehl, die<br />

Weizenkeime, den Zucker, das<br />

Backpulver und das Salz in eine<br />

große Schüssel geben. Eine Mulde<br />

in die Mitte der Mischung drücken.<br />

3) In einer weiteren Schüssel die<br />

Milch, die Eier, das Öl und das<br />

Vanilleextrakt miteinander<br />

verrühren. Dann das Ganze zur<br />

Schüssel mit dem Mehl dazugeben<br />

und beides miteinander vermischen,<br />

bis ein feuchter Teig entsteht.<br />

4) Das Waffeleisen mit dem Sprühöl<br />

behandeln und vorheizen. Pro<br />

Waffel ¼ Tasse Teig aufs Eisen<br />

geben und die Flüssigkeit gut bis an<br />

die Kanten verteilen. Die Waffeln<br />

6 Minuten lang kochen lassen, oder<br />

solange, bis der Teig zu rauchen<br />

aufhört. Mit den übrigen Waffen<br />

genauso verfahren.<br />

5) Die Waffeln mit dem zuckerfreien<br />

Sirup servieren.<br />

FRIKADELLEN<br />

1) Die Gewürze in einer kleinen<br />

Schüssel miteinander mischen<br />

und dann mit den Händen ins<br />

Schweinefleisch hineinkneten.<br />

Aus der Mischung drei Frikadellen<br />

formen.<br />

2) Eine Bratpfanne auf mittlerer<br />

Stufe auf den Ofen stellen. Wenn<br />

die Pfanne heiß ist, das Fleisch<br />

dazugeben und auf jeder Seite<br />

3–4 Minuten lang braten, bis die<br />

Frikadellen in der Mitte nicht <strong>mehr</strong><br />

rosa sind.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/99


AMERICAN STYLE<br />

FRÜHSTÜCK<br />

WENN DU<br />

DIE EIER<br />

POCHIERST,<br />

MUSSTE SIE<br />

NICHT IN ÖL<br />

ODER BUTTER<br />

BRATEN.<br />

DADURCH<br />

SPARST DU DIR<br />

KALORIEN.<br />

POCHIERTE EIER AUF<br />

KRABBENMUFFINS<br />

Portionen: 2<br />

ZUTATEN<br />

• ¼ Tasse Bio-Vollmilch<br />

• ¼ Tasse fettarme<br />

Mayonnaise<br />

• ½ EL frischer Zitronensaft<br />

• 1 TL Dijon-Senf<br />

• ¼ TL schwarzer Pfeffer<br />

• 1 EL Bio-Butter<br />

• ½ EL Weißweinessig<br />

• 4 große Eier<br />

• 2 Muffins, getoastet<br />

• 115 g frische Krabben ohne<br />

Schalen<br />

• Frisch gemahlener<br />

schwarzer Pfeffer<br />

• 1 EL gehackter frischer<br />

Schnittlauch (optional)<br />

NÄHRWERTE<br />

298 Kalorien, 18 g Eiweiß,<br />

27 g KH, 12 g Fett<br />

BRUNCH-ERPROBT.<br />

Der Profi-Tipp: Um keine<br />

unerwünschten Schalen im<br />

Essen zu haben, solltest du<br />

die Eier auf einer flachen<br />

Oberfläche statt an einer<br />

Kante aufschlagen.<br />

ANLEITUNG<br />

1) Für die Sauce die ersten<br />

fünf Zutaten in einer<br />

kleinen Bratpfanne auf<br />

niedriger Stufe unter<br />

ständigem Rühren<br />

erhitzen. Die Butter<br />

dazugeben und einrühren,<br />

bis sie geschmolzen ist.<br />

Die Pfanne warmhalten.<br />

2) Für die Eier einen großen<br />

Topf bis zu zwei Dritteln<br />

mit Wasser füllen. Das<br />

Wasser zum Kochen<br />

bringen und den Herd<br />

herunterdrehen, damit es<br />

vor sich hinköchelt.<br />

3) Den Weißweinessig<br />

ins Wasser geben. Die<br />

Eier einzeln in eine<br />

Tasse schlagen und<br />

dann vorsichtig in den<br />

Topf gießen, um sie<br />

3 Minuten lang oder<br />

bis zum gewünschten<br />

Garungsgrad kochen zu<br />

lassen.<br />

3) Auf zwei Teller jeweils<br />

einen aufgeschnittenen<br />

Muffin legen und die<br />

Krabben gleichmäßig<br />

darauf verteilen. Die Eier<br />

mit einer Schaumkelle<br />

aus dem Topf heben.<br />

5) Auf jede Muffinhälfte<br />

vorsichtig eines der Eier<br />

legen. Auf jede Portion<br />

etwa 3 EL der Sauce<br />

geben. Darüber den<br />

gemahlenen Pfeffer<br />

streuen. Falls erwünscht<br />

mit Schnittlauch garnieren.<br />

100/OKTOBER 2014/mensfitness.de


AMERICAN STYLE<br />

FRÜHSTÜCK<br />

JOGHURT-<br />

PARFAIT<br />

Portionen: 1<br />

ZUTATEN<br />

• 1 EL Aprikosenmarmelade<br />

• 1 Tasse Erdbeeren, in<br />

Scheiben geschnitten<br />

• ½ Becher fettarmer<br />

griechischer Joghurt<br />

• ¼ Tasse fettarme<br />

Müslimischung<br />

• 1 EL Mandeln, gehackt<br />

NÄHRWERTE<br />

273 Kalorien, 15 g Eiweiß,<br />

47 g KH, 5 g Fett<br />

ZUCKER- UND<br />

FETTREDUZIERT: DAS<br />

PERFEKTE PARFAIT AUS<br />

OBST UND FETTARMEM<br />

JOGHURT.<br />

ANLEITUNG<br />

1) Die Aprikosenstücke in<br />

eine Schüssel geben<br />

und auf hoher Stufe<br />

15 Sekunden lang in der<br />

Mikrowelle erhitzen. Die<br />

Erdbeeren vorsichtig<br />

mit den Aprikosen<br />

vermischen.<br />

2) Etwas Joghurt in ein Glas<br />

löffeln und darauf die<br />

Erdbeermischung geben.<br />

Weiter schichtweise<br />

den Joghurt und die<br />

Obstmischung ins Glas<br />

geben. Zur Abrundung<br />

mit der Müslimischung<br />

und den Mandeln<br />

bestreuen. Auftragen.<br />

PESTO-BURRITO<br />

Portionen: 1<br />

ZUTATEN<br />

• 2 ganze Eier<br />

• 1 ½ TL fettarmer<br />

griechischer Joghurt<br />

• ¼ Tasse fettreduzierter<br />

Cheddar, zerkleinert<br />

• Ölspray<br />

• 2 EL fein gehackte<br />

Zwiebeln<br />

• 1 ½ TL fertige Pesto-Sauce<br />

• 3 Pflaumentomaten, in<br />

Scheiben geschnitten<br />

• 1 Scheibe magerer Speck<br />

• 1 Tortilla (25 cm groß)<br />

• Salz und Pfeffer zum<br />

Abschmecken<br />

• 1 Tasse Weintrauben<br />

NÄHRWERTE<br />

687 Kalorien, 34 g Eiweiß,<br />

70 g KH, 32 g Fett<br />

ANLEITUNG<br />

1) Die Eier einer Schüssel<br />

mit dem Joghurt<br />

vermischen und dann den<br />

Cheddar einrühren.<br />

2) Eine Pfanne mit dem<br />

Ölspray behandeln<br />

und bei mittlerer Stufe<br />

auf den Ofen stellen.<br />

Die Zwiebelstücke<br />

und die Pesto-Sauce<br />

hinzufügen. Das Ganze<br />

solange kochen, bis die<br />

Zwiebelstücke glasig<br />

sind.<br />

3) Die Tomatenscheiben<br />

in die Pesto-<br />

Zwiebelmischung<br />

einrühren. Die<br />

Eiermischung dann mit in<br />

die Pfanne geben. Alles<br />

zusammen so lange<br />

kochen und verrühren,<br />

bis die Eier durch sind<br />

(etwa 3 Minuten lang).<br />

Die Mischung am<br />

Ende aus der Pfanne<br />

herausnehmen und<br />

beiseitestellen.<br />

4) Jetzt den mageren Speck<br />

in die Pfanne legen und<br />

solange kochen, bis er<br />

durch und schön knackig<br />

ist. Dann das Fleisch<br />

wieder aus der Pfanne<br />

herausnehmen.<br />

5) Die Pfanne erneut mit<br />

dem Öl einsprühen und<br />

die Tortilla hineinlegen.<br />

Diese so lange erhitzen,<br />

bis sie warm ist und dann<br />

auf einen Teller legen.<br />

6) Die Eier und den<br />

Speck im Zentrum<br />

der Tortilla verteilen<br />

und mit Salz und<br />

Pfeffer abschmecken.<br />

Die unteren fünf<br />

Zentimeter der Tortilla<br />

nach oben klappen,<br />

damit die Füllung nicht<br />

herauslaufen kann und<br />

dann den Teigmantel<br />

fest zusammenrollen.<br />

Die Trauben als Beilage<br />

servieren.<br />

102/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Ausdauer-Workouts<br />

können zum Rückgang der<br />

Knochendichte führen.<br />

Als Gegenmaßnahme<br />

solltest du Milch zum<br />

Regenerationsshake nach<br />

dem Training hinzufügen, um<br />

die Reserven aufzustocken.<br />

Illustration Barry Downard@Debut Art Quelle University of Colorado<br />

n<br />

KNOCHENHART<br />

Durch Kastensprünge die Knochen stärken<br />

Du hast starke <strong>Muskeln</strong>? Schön und gut. Aber<br />

wenn die Muckis an einem stabilen Knochengerüst<br />

hängen, bist du noch weitaus kräftiger und weniger<br />

verletzungsanfällig. Das Geheimrezept für eine hohe<br />

Knochendichte? Kastensprünge. Laut einer Studie in der<br />

Publikation „Medicine & Science In Sports & Exercise“<br />

führen Übungen mit einer großen Kraftentwicklung bei<br />

schnellen und explosiven Bewegungsabläufen dazu,<br />

dass sich die Knochen biegen. Dabei werden Zellen<br />

von einem Teil der Knochenmatrix in einen anderen<br />

gedrückt. Das Gewebe reagiert darauf mit dem Aufbau<br />

dichterer Knochenmasse zur Stärkung des Skeletts.<br />

Kastensprünge sind die ideale Übung, um diesen<br />

Prozess in Gang zu bringen. Füge etwa zu deinem<br />

Beintag drei Sätze zu fünf Sprüngen dazu. Als<br />

angenehmen Nebeneffekt bringst du dabei deine<br />

schnellen Muskelfasern auf Touren, wodurch du<br />

explosive Power entwickelst und Fett loswirst. n<br />

104/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Gym Talk<br />

SPEZIALÜBUNG<br />

DER TRIZEPS­HAMMER<br />

■Jedes <strong>Fitness</strong>center hat ihn: Den Prahlhans,<br />

der sich für zwei schnelle Überzüge die<br />

schwerste Kurzhantel schnappt und das Eisen<br />

dann dem unbedeutenden Rest des Volkes<br />

überlässt. Doch so jemand sollte für dich<br />

kein Vorbild sein. Versuch es stattdessen mit<br />

dieser Eigengewichtsübung. Sie beansprucht<br />

dieselben <strong>Muskeln</strong>, ist härter und kommt<br />

dazu noch ganz ohne Equipment aus. Du<br />

sparst dir damit Zeit, während du dir kolossale<br />

Oberarme aufbaust. Außerdem wirst du<br />

dadurch im <strong>Fitness</strong>center nicht zum<br />

Einzelgänger. ■<br />

DIE ÜBUNG IST<br />

DIR ZU HART?<br />

Dann taste<br />

dich mit einer<br />

einfacheren<br />

Variante an<br />

einer höheren<br />

Plattform heran.<br />

Eine Möglichkeit<br />

wäre etwa eine<br />

Langhantel, die<br />

du im Powerrack<br />

befestigst. Du<br />

könntest auch<br />

einfach an der<br />

Fensterbank<br />

trainieren.<br />

Der Trainer Andy McKenzie macht uns die Übung vor:<br />

1 „Setz die Hände zu einer Art erhöhten Liegestütz<br />

an die Kante einer Bank. Rutsch dann mit den Füßen nach<br />

hinten, bis die Arme gestreckt sind.“<br />

„Anschließend die Arme beugen, um den Körper<br />

2 absenken zu lassen. Die untere Position eine<br />

Sekunde lang halten und dann wieder nach oben kommen.“<br />

Eine Wiederholung ist schon ganz gut. Fünf wären<br />

geradezu fantastisch. ■<br />

Trautes Heim<br />

Du hast genug vom <strong>Fitness</strong>center?<br />

Unsere Experten sagen wir, welches günstige<br />

Equipment am besten für Hause geeignet ist.<br />

1<br />

Was ist das<br />

beste Equipment<br />

für den kleinen<br />

Geldbeutel?<br />

2<br />

Was ist die beste<br />

Ausrüstung<br />

für alle, die ein<br />

bisschen <strong>mehr</strong><br />

investieren<br />

wollen?<br />

3<br />

3) Was ist<br />

die beste<br />

Ausrüstung für<br />

Sportler, denen<br />

es nicht aus Geld<br />

ankommt?<br />

Will Harvey<br />

The Athlete Centre<br />

EINE KLIMMZUGSTANGE<br />

Eine einfache Stange, die sich am Türrahmen<br />

befestigen lässt, ermöglicht dir einige extrem<br />

effektive <strong>Fitness</strong>-Workouts mit Eigengewicht.<br />

Die Übungen: Klimmzüge im Obergriff,<br />

Liegestütze, Beinheben zur Stange und der<br />

Liegestütz mit Strecksprung. Versuch, davon<br />

über drei bis fünf Durchläufe hinweg jeweils<br />

zehn Wiederholungen auszuführen.<br />

EIN KNIEBEUGENSTÄNDER MIT LANGHANTEL<br />

Einen massiven Ständer und eine vernünftige<br />

Hantel gibt es schon für ein paar Hundert<br />

Euro. Das ist alles, was du für ein gut durch<br />

strukturiertes Krafttraining brauchst. Du kannst<br />

daran eine ganze Reihe an Ganzkörperübungen<br />

ausführen, wie etwa Kniebeugen und<br />

Kreuzheben. Ein echt starkes Preis-Mucki-<br />

Verhältnis.<br />

EINE BANK ZUM RÜCKENSTRECKEN<br />

Das Rückenstrecken ist eine einfache und<br />

doch extrem effektive Übung zur Stärkung der<br />

hinteren kinetischen Kette. Es hilft, bei großen<br />

Gewichtsübungen schneller die nächste Stufe<br />

zu erreichen. Wenn du erst damit anfängst,<br />

bringen dich bereits fünf Sätze zu je fünf<br />

Wiederholungen schon ein ganzes Stück weiter.<br />

Tom Eastham<br />

Easthams <strong>Fitness</strong><br />

EIN PAAR KUGELHANTELN<br />

Eines der ältesten Geräte, die es gibt. Und<br />

immer noch eines der besten Hilfsmittel zum<br />

Kraftaufbau am ganzen Körper. Absolvier je fünf<br />

Sätze zu zehn Wiederholungen der Kniebeuge<br />

mit Frontauflage und des Frontdrückens. Ruh<br />

dich zwischen den Sätzen jeweils 60 Sekunden<br />

lang aus.<br />

EIN TRX­ZUGBAND<br />

Die beweglichen und instabilen Bänder sorgen<br />

für ein Ganzkörper-Workout, das die Core-<br />

Muskulatur bei jeder Übung herausfordert. Eine<br />

tolles Programm sind Liegestütze, direkt gefolgt<br />

vom umgekehrten Rudern mit den Händen<br />

in den Schlaufen. Erhöhe dabei stufenweise<br />

die Wiederholungszahl. Fang mit einer<br />

Wiederholung jeder Übung an und arbeite dich<br />

bis auf zehn Wiederholungen vor. Zwischen den<br />

Supersätzen jeweils fünf Sekunden pausieren.<br />

EIN SET FÜRS OLYMPISCHE GEWICHTHEBEN<br />

Das bedeutet: eine Olympia-Stange mit<br />

Scheiben. Du baust damit Kraft, Dynamik<br />

und Ausdauer am gesamten Körper auf.<br />

Gleichzeitig legst du an Muskelmasse zu,<br />

während deine Beweglichkeit steigt. Absolvier<br />

je drei Wiederholungen des Kreuzhebens,<br />

des Umsetzens aus dem Hang und des<br />

vornübergebeugten Ruderns.<br />

James Stark<br />

Stark <strong>Fitness</strong><br />

TURNRINGE<br />

Zweifelsohne eines der besten Geräte zum<br />

Aufbau von Kraft im Oberkörper und in der tief<br />

liegenden Halte- und Stützmuskulatur des<br />

Rumpfes (sog. Core). Klimmzüge im Untergriff,<br />

Dips und statische Halteübungen bringen<br />

Abwechslung ins Workout. Das Training ist<br />

wirklich hart, aber die Mühe lohnt sich.<br />

EINE OLYMPIA­LANGHANTEL<br />

Die traditionelle 20-Kilo-Hantel unterstützt<br />

deine Bewegungsmuster und baut richtig<br />

Kraft im Körper auf. Absolvier für einen<br />

anspruchsvollen Durchlauf jeweils zehn<br />

Wiederholungen der folgenden Übungen:<br />

Kreuzheben, rumänisches Kreuzheben,<br />

vornübergebeugtes Rudern, aufrechtes<br />

Rudern, Frontdrücken und Kniebeugen mit<br />

Rückenauflage.<br />

EIN SCHLITTEN<br />

Die Geräte sind wie gemacht zum Aufbau von<br />

Kondition und zum Abspecken. Schieb den<br />

Schlitten über eine Sprintstrecke von 25 Metern,<br />

ruh dich dann 30 Sekunden lang aus und zieh<br />

ihn wieder zurück. Die Spurts sollten kurz und<br />

hart sein, um dich richtig herauszufordern.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/105


Knacki-Workout<br />

TRAINING<br />

IM BAU<br />

Trotz der eingeschränkten Auswahl an Equipment<br />

und der geringen Kontrolle über die Ernährung<br />

schaffen es manche Häftlinge dennoch, sich im<br />

Gefängnis richtig knackige Muckis anzutrainieren.<br />

MF hat einen Insassen interviewt und nach seinen<br />

<strong>Fitness</strong>geheimnissen für die Zelle befragt.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/107


Knacki-Workout<br />

Der Knast ist alles andere als eine ideale<br />

■ Umgebung fürs Training. Der Freiraum ist begrenzt,<br />

es stehen nur wenige Geräte zur Verfügung und in der<br />

Kantine schenken sie in der Regel keine Eiweißshakes<br />

aus. Manche der Gefangenen trotzen diesen widrigen<br />

Umständen und nutzen die Zeit ihrer Gefängnisstrafe,<br />

um richtig fit zu werden.<br />

Clint Warren wurde 2010 in Amerika wegen<br />

Marihuana-Handels zu zehn Monaten in der Willard-<br />

Cybulski Correctional Institution in Connecticut<br />

verurteilt. Während der Haft entwickelte er ein<br />

Eigengewichtsprogramm zum Muskelaufbau, das auch<br />

draußen in der Freiheit funktioniert.<br />

Am Ende präsentierte er sich als geläuterter Mann:<br />

„Ich habe Fehler gemacht und will alles versuchen,<br />

nicht wieder in dieselben Fallen zu tappen“, vertraut<br />

uns Warren an. „Ich habe inzwischen ein Zertifikat<br />

als Personal Trainer und betreibe eine Internet-<br />

Beratungsagentur. Dazu betreue ich Menschen mit<br />

Drogen- und Alkoholproblemen.“<br />

AUSSCHWITZEN STATT AUSSITZEN<br />

Warren nahm sich fest vor, nicht einfach nur seine Zeit<br />

abzusitzen. „Ich fasste den Vorsatz, an mir zu arbeiten“,<br />

erklärt er uns.<br />

Vor dem Gefängnis schaffte er bei der Kniebeuge<br />

215 Kilo, beim Kreuzheben 240, beim Bankdrücken<br />

145 und beim Frontrücken 90. Außerdem machte er<br />

Yoga, Jiu-Jitsu und CrossFit. Durch den Freiheitsentzug<br />

musste er sein Training radikal umstellen. „Ich hatte<br />

keine Hanteln und daher keine Chance <strong>mehr</strong> auf<br />

Übungen mit schweren Gewichten. Also musste das<br />

Eigengewichtstraining reichen. Glücklicherweise stand<br />

eine Klimmzugstange, eine Bank zum Rückenstrecken,<br />

eine Dip-Station sowie ein Bauchmuskelroller zur<br />

Verfügung.“<br />

Durch seine Anpassungsfähigkeit konnte er den<br />

Mangel an Trainingsequipment ausgleichen. „Als ich<br />

wieder rauskam, stellte ich fest, dass bei meinen vier<br />

großen Gewichtsübungen die Maximalkraft nur leicht<br />

abgefallen war“, berichtet er. „Dazu hatte ich neun Kilo<br />

abgenommen. Als ich wieder zulegte, wurde ich Kilo<br />

für Kilo stärker als zuvor.“<br />

Nach seiner Freilassung teilte Warren<br />

seine Trainingserfahrung im Kittchen auf der<br />

Internetplattform Reddit mit der Community – mit dem<br />

Ziel, auch anderen Insassen auf dem Weg ins neue<br />

Leben zu helfen. Seine Tipps eignen sich allgemein für<br />

jeden, der sich <strong>Muskeln</strong> auf die Knochen packen will,<br />

aber nicht viel Platz und Equipment zur Verfügung hat.<br />

Tage 1 und 4<br />

Oberkörper<br />

Diese Supersätze konzentrieren sich auf Zug- und Schubübungen<br />

zur Entwicklung von Masse und Kraft.<br />

DER KOMMENTAR DES EXPERTEN<br />

„Wenn nur begrenztes Equipment zur Verfügung steht,<br />

ist dieser Plan zwar brutal, aber effektiv“, erläutert<br />

Richard Tidmarsh, Eigentümer und leitender Trainer<br />

des Studios Reach <strong>Fitness</strong> (r4reach.com). „Ich bin ein<br />

Fan von Eigengewichtsübungen. Du kannst sie überall<br />

und jederzeit nutzen, um tolle Ergebnisse zu erzielen.“<br />

„Clints Programm beinhaltet vier Tage mit je zwei<br />

Workouts – eine HIIT-Einheit gleich am Morgen zur<br />

Fettverbrennung und zum Aufbau der Kondition, dazu<br />

eine Runde im späteren Verlauf des Tages, die sich<br />

auf einzelne Muskelgruppen konzentriert“, erläutert<br />

Tidmarsh. „Die Supersatz-Kombinationen und hohen<br />

Wiederholungszahlen bauen Kraft und Masse auf.“<br />

SO FUNKTIONIEREN DIE WORKOUTS<br />

Die Tage 1, 3, 4 und 6 beinhalten Supersätze.<br />

Führe die Übungen 1A und 1B hintereinander<br />

aus, ruh dich dann 60 Sekunden lang aus und<br />

wiederhol den Durchlauf. Folge bei den anderen<br />

Supersätzen demselben Schema. Die Liegestütze<br />

mit Strecksprung solltest du so schnell wie<br />

möglich absolvieren. Konzentrier dich bei allen<br />

anderen Übungen auf die exzentrische Phase (das<br />

Absenken). So baust du <strong>mehr</strong> Muskelmasse auf.<br />

108/OKTOBER 2014/mensfitness.de


1A KLIMMZUG IM BREITEN OBERGRIFF<br />

Sätze 10 WH 10 Pause 0 Sek.<br />

• Geh im Obergriff mit weit voneinander entfernten<br />

Händen (doppelte Schulterbreite) an die Stange.<br />

• Den Körper auspendeln lassen und dann nach oben<br />

ziehen, bis sich das Kinn oberhalb der Stange befindet.<br />

• Dann langsam wieder zurück in die Ausgangsposition kommen.<br />

1B LIEGESTÜTZE<br />

Sätze 10 WH 25 Pause 0 Sek.<br />

• Komm in den Liegestütz und achte darauf, dass der<br />

Körper von den Schultern bis zu den Fersen eine gerade<br />

Linie bildet. Die Arme sind etwas weiter als schulterbreit<br />

voneinander entfernt und anfangs komplett gestreckt.<br />

• Dann den Körper langsam sinken lassen, bis der Brustkorb<br />

nur noch eine Faustbreit vom Boden entfernt ist.<br />

• Drück dich am Ende kraftvoll wieder nach oben.<br />

2A RUDERN MIT EIGENGEWICHT<br />

Sätze 6 WH 15 Pause 60 Sek.<br />

• Knie dich unter die Dip-Stangen und greif sie<br />

mit beiden Händen im Neutralgriff.<br />

• Die Füße auf einen Kasten oder eine Stufe setzen, um<br />

die Herausforderung zu erhöhen. Der Körper bildet<br />

von Kopf bis zu den Zehen eine gerade Linie.<br />

• Jetzt die Arme beugen, um den Körper<br />

hoch zu den Stangen zu ziehen.<br />

• Wenn sich der Brustkorb auf Höhe der Stangen<br />

befindet, die Bewegung umkehren.<br />

2B HANDSTAND-LIEGESTÜTZ<br />

Sätze 6 WH 6 Pause 60 Sek.<br />

• Setz die Hände vor einer Wand auf den Boden und schwing<br />

einen Fuß nach oben zur Wand. Stoß dich mit dem anderen Fuß<br />

vom Boden ab, um in den Handstand an der Wand zu kommen.<br />

• Den gesamten Körper anspannen und die Arme beugen,<br />

bis der Kopf nur noch eine Faustbreit vom Boden entfernt<br />

ist. Den Körper langsam und gleichmäßig absenken.<br />

Die Füße dürfen dabei die Wand berühren.<br />

• Drück dich am Ende mit einer kraftvollen Bewegung wieder<br />

nach oben. Wenn dir das zu hart ist, kannst du stattdessen<br />

auch einfach fünf Sekunden lang im Handstand verbringen.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/109


Knacki-Workout<br />

Tage 2 und 5<br />

Kondition und<br />

Unterkörper<br />

Dieses Programm beinhaltet einen hoch intensiven Anteil. Es beansprucht die<br />

Oberschenkelvorder- und Rückseite sowie die Gesäßmuskeln.<br />

MORGENTRAINING<br />

1 LIEGESTÜTZ MIT<br />

STRECKSPRUNG<br />

Sätze 5 WH 40 Pause 60 Sek.<br />

• Komm zunächst in die obere<br />

Position des Liegestützes.<br />

• Dann mit den Füßen nach vorne<br />

springen, sodass sie unterhalb des<br />

Rumpfes am Boden aufsitzen.<br />

• Anschließend hochspringen und über<br />

dem Kopf in die Hände klatschen.<br />

• Am Ende wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

110/OKTOBER 2014/mensfitness.de


ABENDTRAINING Absolvier zehn Runden des<br />

folgenden Durchlaufs so schnell wie möglich.<br />

1 KNIEBEUGE MIT<br />

SPRUNG<br />

WH 25<br />

• Die Füße schulterbreit<br />

auseinandernehmen und<br />

die Hände auf Höhe des<br />

Brustkorbs halten.<br />

• Dann in die Kniebeuge<br />

gehen, bis die Oberschenkel<br />

parallel zum Boden laufen.<br />

• Anschließend hochspringen<br />

und die Arme nach unten<br />

drücken, um Schwung zu holen.<br />

2 AUSFALLSCHRITT<br />

WH 10 pro Seite<br />

• Setz die Füße schulterbreit auseinander.<br />

• Mit einem Fuß einen großen Schritt nach vorn machen,<br />

bis das hintere Knie fast den Boden berührt. Dabei darauf<br />

achten, dass das vordere Knie nicht weiter nach vorn<br />

wandert als bis zu den Zehen des vorderen Fußes.<br />

• Drück dich am Ende mit dem vorderen Bein<br />

wieder nach oben in die Ausgangsposition.<br />

• Führ erst alle Wiederholungen auf einer Seite<br />

aus, bevor du zur anderen übergehst.<br />

3 EINBEINIGES HÜFTHEBEN<br />

WH 10 pro Seite<br />

• Leg dich auf den Boden, beug die Knie um<br />

90 Grad und setz die Füße flach auf.<br />

• Die Hände sollten an der Körperseite liegen.<br />

• Nun die Hüfte anheben und dabei ein Bein so weit anheben,<br />

dass es mit dem Oberkörper eine Linie bildet.<br />

• Führ erst alle Wiederholungen auf einer Seite<br />

aus, bevor du zur anderen übergehst.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/111


Knacki-Workout<br />

Tage 3 und 6<br />

Bauchmuskeln und<br />

unterer Rücken<br />

Diese Trainingseinheiten dienen dazu, den Bauchbereich zu stählen.<br />

MORGENTRAINING<br />

1 LIEGESTÜTZE MIT<br />

STRECKSPRUNG<br />

Sätze 5 WH 40 Pause 60 Sek.<br />

• Komm zunächst in die obere<br />

Position des Liegestützes.<br />

• Dann mit den Füßen nach vorne<br />

springen, sodass sie unterhalb des<br />

Rumpfes am Boden aufsitzen.<br />

• Anschließend hochspringen und über<br />

dem Kopf in die Hände klatschen.<br />

• Am Ende wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

112/OKTOBER 2014/mensfitness.de


ABENDTRAINING<br />

1A BEINHEBEN AN DER STANGE IM<br />

BREITEN GRIFF<br />

Sätze 10 WH 12 Pause 0 Sek.<br />

• Geh im Obergriff mit weit voneinander entfernten<br />

Händen (doppelte Schulterbreite) an die Stange.<br />

• Die Bauchmuskeln anspannen und die Beine<br />

anheben, bis sie parallel zum Boden laufen.<br />

1B RÜCKENSTRECKEN<br />

Sätze 10 WH 20 Pause 60 Sek.<br />

• Nimm in der Maschine Platz. Das untere Polster liegt<br />

dabei an den Waden an, während sich die Hüftbeuger<br />

knapp oberhalb des oberen Polsters befinden.<br />

• Jetzt die Hände vor dem Brustkorb verschränken<br />

und den Oberkörper so weit sinken lassen, dass in<br />

der Hüfte ein Winkel von 90 Grad entsteht.<br />

• Anschließend den Oberkörper wieder so weit anheben,<br />

dass der Körper eine gerade Linie bildet.<br />

2A SIT-UP<br />

Sätze 6 WH 40 Pause 0 Sek.<br />

• Leg dich mit gebeugten Knien auf den Boden. Die Füße sitzen<br />

flach am Boden auf, die Hände befinden sich hinter den Ohren.<br />

• Nun die Core-Muskulatur anspannen und den Oberkörper so<br />

weit anheben, dass der Oberkörper vertikal zum Boden verläuft.<br />

• Dann langsam wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />

2B RAD<br />

Sätze 6 WH 12 Pause 60 Sek.<br />

• Leg dich mit gebeugten Knien und Armen auf den Rücken. Die<br />

Füße flach am Boden aufsetzen und die Hände mit nach vorne<br />

weisenden Fingerspitzen unterhalb der Ellbogen platzieren.<br />

• Den Körper im Anschluss aus den Füßen und Händen heraus<br />

nach oben drücken, um in die Radposition zu kommen.<br />

• Die Nackenmuskeln dabei anspannen, um die obere Wirbelsäule<br />

zu schützen und den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule<br />

halten. Am Ende wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />

3A TRAINING AM<br />

BAUCHMUSKELROLLER<br />

Sätze 4 WH 20 Pause 0 Sek.<br />

• Knie dich mit dem Bauchmuskelroller direkt<br />

vor den Beinen auf den Boden.<br />

• Jetzt die Core-Muskulatur anspannen und den Roller<br />

so weit wie möglich nach vorne schieben, ohne jedoch<br />

mit dem Oberkörper den Boden zu berühren.<br />

• Danach wieder zurück in die Ausgangsposition rollen.<br />

3B SUPERMAN<br />

Sätze 4 WH 20 Pause 60 Sek.<br />

• Leg dich mit gestreckten Armen und Beinen auf den Boden.<br />

• Dann den Kopf, die Hände und die Füße anheben.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/113


Gadget für Pedalritter,<br />

Paddler und pulsgescheite Läufer<br />

Ein neues Hi-Tech Toy macht fit<br />

und viel Spaß – b eim Laufen,<br />

Radeln und Rudern.<br />

Der neue BlueLeza HRM Blue ist<br />

ein ultraleichter, wasserdichter und<br />

technologisch hochentwickelter Begleiter<br />

für viele Sportarten. Der HRM<br />

Blue ist ein Produkt des Start-Up<br />

Unternehmens BlueLeza und hat in<br />

diesem Jahr den “ISPO Brand New<br />

Finalist Award für <strong>Fitness</strong>” gewonnen.<br />

Der BlueLeza HRM Blue Bluetooth<br />

Smart Pulsgurt unterscheidet sich in<br />

vielen cleveren Details. Mit<br />

einem<br />

Gewicht<br />

<strong>Fitness</strong> App mit dem HRM Blue<br />

verbinden – fertig! Übrigens: Selbst<br />

wenn <strong>mehr</strong>ere Sportler das Produkt<br />

nutzen, stellt die eindeutige Identifizierung<br />

des Sensors sicher, dass jeder<br />

Sportler seine individuellen Daten<br />

empfängt. Der Sensor kann einfach<br />

angelegt und wieder abgenommen<br />

werden, und steckt problemlos einen<br />

Regenguss oder eine Handwäsche<br />

weg. Auch der Batteriewechsel und<br />

die Abfrage des Ladestands in einer<br />

<strong>Fitness</strong> App ist denkbar einfach.<br />

[ ADVERTORIAL]<br />

BlueLeza (www.blueleza.com) wurde<br />

2012 von zwei erfahrenen IT- und<br />

Telekom-Experten gegründet und ist<br />

auf kabellose Sensoren auf Basis des<br />

Technologie-Standards „Bluetooth<br />

Smart“ spezialisiert. Das Produkt- und<br />

Leistungsportfolio von BlueLeza umfasst<br />

Sensoren zur Erfassung von<br />

Bewegungs-, Puls- und sonstigen biometrischen<br />

Daten. Zielgruppe von<br />

BlueLeza sind gleichermaßen Breiten-,<br />

Senioren- oder Spitzensportler und<br />

-sportlerinnen, die ihren <strong>Fitness</strong>grad<br />

kennen lernen, überwachen und<br />

verbessern wollen.<br />

ISPO<br />

Brand<br />

New<br />

Finalist<br />

Award für<br />

<strong>Fitness</strong><br />

2014/15<br />

von nur 14 Gramm ist<br />

der Pulssensor nur halb so schwer<br />

wie die meisten Produkte. Im Gegensatz<br />

zu anderen Pulssensoren ist er<br />

darüber hinaus bis zu einer Tiefe von<br />

1,5 Metern wasserdicht und staubdicht.<br />

Damit eignet sich der HRM Blue<br />

nicht nur hervorragend für Läufer<br />

und Radfahrer, sondern auch für<br />

Wassersportler wie Ruderer oder<br />

Stand-up Paddler – und natürlich für<br />

Triathleten.<br />

Der Tragekomfort ist dank des<br />

cleveren Designs und des speziellen<br />

Frontverschlusses selbst bei ausdauernder<br />

Verwendung einzigartig. Ein<br />

weiterer Vorteil des HRM Blue: Er wird<br />

derzeit offiziell von <strong>Fitness</strong> Apps auf<br />

gleich drei Smartphone-Plattformen<br />

unterstützt. Das gute Preis-Leistungs-<br />

Verhältnis prädestiniert das „österreichische“<br />

<strong>Fitness</strong>-Spielzeug als smarte<br />

und sinnvolle Geschenkidee für<br />

Sport- und <strong>Fitness</strong>interessierte.<br />

Die einfache Handhabung spricht<br />

für sich: Eine <strong>Fitness</strong> App herunterladen.<br />

Danach Bluetooth am<br />

Smartphone aktivieren und in der<br />

Neuer Bluetooth-Standard: Obwohl<br />

der Standard „Bluetooth Smart“ erst<br />

Ende 2009 von der Bluetooth Special<br />

Interest Group spezifiziert worden ist,<br />

hat er sich aufgrund seiner vielen Vorteile<br />

bereits bestens im Medizin- und<br />

<strong>Fitness</strong>bereich etabliert. Einer der entscheidenden<br />

Vorteile ist sein „Low<br />

Energy“-Protokoll, das den Aufbau<br />

von Übertragungen in nur fünf Millisekunden<br />

gestattet. Dadurch kann der<br />

Stromverbrauch auf bis zu ein Zehntel<br />

reduziert und so selbst ausgedehnte<br />

Trainings aufgezeichnet werden. Derzeit<br />

unterstützen schon weit über 100<br />

Millionen Endgeräte diesen Standard<br />

und auch die Anzahl der verfügbaren<br />

Anwendungen wird mit jedem Tag<br />

größer. Der HRM Blue folgt exakt dem<br />

Bluetooth SIG HRP (Heart Rate Profile)<br />

und ist so konzipiert, dass er den Puls<br />

während des Trainings durch das Lesen<br />

elektrischer Signale mittels gepolsterter<br />

Elektroden auf der Haut überwacht.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.blueleza.com und<br />

www.youtube.com/user/BlueLeza.


leser-report<br />

MANUEL EISEN<br />

SÖRTH<br />

ALTER 24<br />

BERUF: Student der<br />

Automobilwirtschaft<br />

Größe: 185cm / Gewicht:<br />

86 Kg<br />

VORLIEBEN: Sport &<br />

<strong>Fitness</strong> , Extremsport<br />

(„Adrenalinjunkie“), Reisen,<br />

Klettern.<br />

FITNESSSTUDIO: Sportclub<br />

Optimum, Altenkirchen (..top<br />

Betreuung“)<br />

ERFOLGSSTORY<br />

DEM FETT<br />

KEINE<br />

CHANCE<br />

Text: Oliver Bloss; Fotos: M. Eisen<br />

2008<br />

2014<br />

(-42kg)<br />

MANUELS FETT­WEG­STORY<br />

■ „Angefangen hat alles 2008/2009…“, erzählt<br />

Manuel. Damals hatte er ein Höchstgewicht von<br />

127kg und die Hosengröße 42. Es war Zeit, etwas<br />

an diesem Zustand zu ändern. Sein Erfolgsrezept:<br />

Langsam beginnen abzunehmen, regelmäßig<br />

Sport treiben, sowie der Verzicht auf Kohlenhydrate<br />

und Alkohol. Als die Waage 110kg anzeigte,<br />

fing er mit Krafttraining und regelmäßigen<br />

Ausdauereinheiten an. Ein Mountainbike wurde<br />

angeschafft und mit Freunden gemeinsam Sport<br />

betrieben. Es lief wie von selbst. Hierbei war auch<br />

das positive Feedback von Freunden eine riesige<br />

Motivation. 2010 wog Manuel 83,5 Kg, hatte<br />

Hosengröße 32, T-Shirts in Größe M und war<br />

rundum glücklich. In seinem <strong>Fitness</strong>studio gewann<br />

„der dicke Junge, dem keiner etwas zutraute“ drei<br />

Mal in Folge einen Ruderwettbewerb über 2000<br />

Meter. Sport steht auch heute täglich auf seinem<br />

Stundenplan. “Ich betrachte Lebensmittel nicht nur<br />

<strong>mehr</strong> als Pizza, Brot, Eier, Steak oder Salat. Ich sehe<br />

dahinter Nährwerte und ob diese gut oder schlecht<br />

für meinen Körper sind“, sagt er heute. Ende<br />

letzten Jahres hat er seine persönliche „Mission<br />

Sixpack“ ins Leben gerufen. Ständiger Begleiter<br />

war unter anderem Men´s <strong>Fitness</strong>. Nach Hochladen<br />

eines Fotos in einer <strong>Fitness</strong>gruppe waren die<br />

Rückmeldung gigantisch und Fragen zu Ernährung,<br />

Sport, Motivation, Trainingsplänen, oder auch zu<br />

Hautproblemen schneiten bei ihm herein. Diese<br />

gibt er auch gerne an die MF-Leser weiter.<br />

ZU SEINEM TRAININGSPLAN MEINT<br />

MANUEL:<br />

„Mein Trainingsplan ist einfach und ich<br />

ändere ihn ca. alle 2-3 Monate. Oft ist es eine<br />

Kombination aus eher ausdauerndem Training<br />

(viele Wiederholungen/Sätze, wenig Gewicht)<br />

und sehr intensiven Einheiten, bei denen 8-12<br />

Wiederholungen das Ziel sind.<br />

Ich teile mein Training an 5 Tagen die Woche auf<br />

diverse Muskelgruppen auf:<br />

Im Ausdauerbereich: 2-3 Laufeinheiten in<br />

der Woche mit mind. 10 km Mountainbiking (im<br />

Winter Spinning) und eine ideale Kraft/Ausdauer-<br />

Kombination "Rudern". Einer der wichtigsten<br />

Faktoren um motiviert zu sein und zu bleiben ist ein<br />

Trainingspartner an der Seite.<br />

Beim Essen ging es nicht nach Plan. Eine<br />

ausgewogene Ernährung, bestehend aus viel<br />

Eiweiß in tierischer und pflanzlicher Form wie<br />

Fisch, Geflügel und Soja war mir wichtig. Außerdem<br />

Unmengen an Salat, sowie der weitestgehende<br />

Verzicht auf Kohlenhydrate und Alkohol. Viel Wasser<br />

und grüner Tee. Zwischenmahlzeiten wie Quark,<br />

Obst und Nüsse waren immer in Maßen erlaubt.“■<br />

116/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Strahans Workout<br />

Bist du tough<br />

genug für<br />

Ex-Footballprofi<br />

Michael<br />

Strahans<br />

doppelte<br />

Trainingseinheit?<br />

■ Wenn das Training gut<br />

läuft, passiert es schnell,<br />

dass sich der Sportler an<br />

die Belastung gewöhnt.<br />

Wer den nötigen Ehrgeiz<br />

mitbringt, kann sich aber<br />

immer wieder neuen<br />

Herausforderungen<br />

stellen. Genau diesem<br />

Prinzip<br />

folgt der ehemalige<br />

Profi-Footballspieler<br />

Michael Strahan. Er sucht<br />

sich immer wieder neue<br />

Herausforderungen.<br />

Dabei profitiert er auch<br />

von seiner athletischen<br />

Form aus seiner Zeit in der<br />

National Football League,<br />

die er sich erhalten hat.<br />

Das hier abgedruckte<br />

zweitägige Workout haben<br />

wir uns direkt von Strahans<br />

Trainer besorgt.<br />

Wie du siehst, hat es bei<br />

ihm angeschlagen.<br />

Jetzt bist du am Zug.<br />

DOPPELPACK<br />

118/OKTOBER 2014/mensfitness.de


■ Michael Strahan hat nach dem Sieg des Super Bowl<br />

mit den New York Giants im Jahr 2007 die Football-<br />

Schuhe an den Nagel gehängt. Doch im Herzen ist er<br />

immer noch eine echte Sportskanone. In der Show<br />

„Live“ tritt er an drei Tagen die Woche zusammen<br />

mit Kelly als Übungsleiter in Szene. Das Programm<br />

ergänzt er durch zwei weitere Einzeleinheiten. Das<br />

Wochenende nimmt er sich normalerweise komplett<br />

frei. Strahan müsste zwar nicht <strong>mehr</strong> Form eines<br />

Football-Verteidigers haben, um seine 1,60 Meter<br />

große Trainingspartnerin herumzuwuchten.<br />

Angesichts seiner Workouts und seiner Form<br />

deutet aber nicht viel darauf hin, dass er seit seinem<br />

Ausscheiden aus dem Profisport viel Muskelmasse<br />

eingebüßt hätte. Wir haben Strahans Trainer nach<br />

Einzelheiten seines Programms befragt.<br />

SO FUNKTIONIERT'S<br />

„Unsere morgendlichen Workouts sind sehr ausdauerlastig. Es handelt<br />

sich dabei um funktionale Einheiten“, erklärt uns Strahans Trainer<br />

Latreal Mitchell. „In der zweiten Runde des Tages stemmen wir dann die<br />

großen Gewichte. Diese Einheit entspricht in etwa einem Bodybuilding-<br />

Splittraining.“ Die Mischung sorgt dafür, dass Strahan gesund und schlank<br />

bleibt, während er seine Muskelmasse erhält. Wir möchten hier ein<br />

typisches Morgenprogramm vorstellen. Es ist als Zirkeltraining angelegt,<br />

das die Herzfrequenz nach oben treibt und Kondition aufbaut. Dazu kommt<br />

ein Beispiel-Workout für den Nachmittag. Dieses nimmt den Rücken, die<br />

Oberschenkelrückseite und die Bauchmuskeln in Angriff.<br />

ANLEITUNG<br />

Führ das Morgen-Workout als Zirkeltraining durch.<br />

Absolvier von jeder Übung jeweils einen Satz mit so kurzen<br />

Pausen wie möglich zwischen den Sätzen. Insgesamt<br />

solltest du den Durchlauf drei bis vier Mal wiederholen. Das<br />

Workout sollte zwischen 20 und 30 Minuten in Anspruch<br />

nehmen.<br />

Das Nachmittags-Workout besteht aus normalen<br />

Sätzen. Es werden pro Übung je drei Sätze zu zehn<br />

Wiederholungen trainiert.<br />

Morgen-Workout<br />

1 SEILSCHLAGEN<br />

NACH OBEN/<br />

UNTEN<br />

WH: 30–45 Sekunden lang<br />

wiederholen<br />

Die Seile an einem festen<br />

Ankerpunkt festbinden<br />

und in jede Hand ein Ende<br />

nehmen. Die Hüfte und<br />

die Knie beugen, um in<br />

die Grundstellung zu<br />

kommen. Beide Seilenden<br />

nach oben führen.<br />

Anschließend die Seile<br />

nach unten auf den Boden<br />

schmettern und dann<br />

so schnell wie möglich<br />

wieder nach oben ziehen.<br />

Bei der Bewegung sollte<br />

das Seil Wellen schlagen.<br />

2 Z HOCKE MIT<br />

BODENGLEITERN<br />

WH: 20<br />

In die Ausgangsposition<br />

des Liegestützes<br />

kommen und die Füße auf<br />

Möbelgleiter, Valslides<br />

(erhältlich unter valslide.<br />

de), Handtücher oder<br />

zwei Stück Pappe<br />

(funktioniert auf Laminat<br />

und gewachsten<br />

Holzfußböden ) setzen.<br />

Jetzt die Füße am Boden<br />

nach vorne schieben, um<br />

die Knie unter Einsatz der<br />

Bauchmuskulatur zum<br />

Brustkorb heranzuziehen.<br />

Den unteren Rücken<br />

dabei nicht runden.<br />

DIE GLEITER<br />

FORDERN DIE<br />

STÜTZMUSKULATUR<br />

HERAUS.<br />

3 X SEITLICHES<br />

SEILSCHLAGEN<br />

WH: 30–45 Sekunden lang wiederholen<br />

In dieselbe Grundposition wie beim<br />

Seilschlagen nach oben und unten<br />

kommen. Diesmal aber die Arme schnell<br />

nach außen und innen bewegen. Auf die<br />

Art horizontale Wellen im Seil erzeugen.<br />

4 KUGELHANTEL-<br />

SCHWINGEN<br />

WH: 20<br />

In beide Hände eine Kugelhantel nehmen<br />

(oder zwei Kurzhanteln jeweils an den<br />

Enden greifen) und die Hüfte nach hinten<br />

strecken. Die natürliche Wölbung des<br />

unteren Rückens dabei beibehalten. Die<br />

Knie ganz natürlich beugen. Wenn in der<br />

Gesäßmuskulatur die Dehnung spürbar<br />

wird, die Hüfte explosiv wieder strecken.<br />

Den Schwung dazu nutzen, um die Gewichte<br />

hoch auf Augenhöhe zu katapultieren.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/119


Strahans Workout<br />

5 WECHSELSEITIGER<br />

AUSFALLSCHRITT<br />

NACH HINTEN MIT<br />

SEILEN<br />

WH: 30–45 Sek. lang wiederholen (pro<br />

Seite)<br />

In dieselbe Grundposition<br />

wie vorher beim Seilschlagen<br />

gehen. Diesmal aber die Hände<br />

wechselseitig bewegen (erst die<br />

linke Hand, dann die rechte), um<br />

erst das rechte und dann das linke<br />

Seil auf den Boden zu schlagen.<br />

Während der Wellenbewegung<br />

eines Seils mit dem Bein der<br />

Gegenseite nach hinten in den<br />

Ausfallschritt kommen. Den<br />

Körper dabei so weit absenken,<br />

dass sich das hintere Knie knapp<br />

oberhalb des Bodens befindet.<br />

6 MEDIZINBALL-<br />

SCHMETTERN<br />

WH: 20<br />

Mit einem 3,5 bis 4,5 Kilo<br />

schweren Ball vor dem<br />

Brustkorb die Füße schulterbreit<br />

auseinandernehmen. Nun<br />

die Arme über den Kopf<br />

führen, bis eine Dehnung in<br />

der Bauchmuskulatur spürbar<br />

wird. Dann den Ball kräftig<br />

gegen den Boden schmettern<br />

und wieder auffangen,<br />

wenn er nach oben prallt.<br />

VERWENDE<br />

DEN GRÖSSTEN<br />

GYMNASTIKBALL,<br />

DEN DU<br />

SCHAFFST.<br />

7 X KLAPPMESSER<br />

AM GYMNASTIKBALL<br />

WH: 10<br />

Leg dich auf den Rücken und<br />

nimm einen Gymnastikball<br />

zwischen die Füße. Die Füße<br />

zusammenpressen und den Ball<br />

mit gestreckten Beinen anheben.<br />

Gleichzeitig mit dem Oberkörper<br />

nach oben kommen und mit<br />

gestreckten Armen nach dem<br />

Ball greifen. Den Gymnastikball<br />

dann von den Füßen an die<br />

Hände übergeben. Anschließend<br />

Ober- und Unterkörper wieder<br />

zum Boden sinken lassen. In der<br />

unteren Position liegt der Ball<br />

hinter dem Kopf am Boden auf.<br />

Die Bewegung wiederholen,<br />

um den Ball wieder an die Füße<br />

zu übergeben. Jede Übergabe<br />

zählt als eine Wiederholung.<br />

8 SEILSPRINGEN<br />

WH: 60 Sek. lang wiederholen<br />

Die Seilenden sollten bis auf<br />

Brusthöhe reichen, wenn<br />

du dich in der Mitte aufs Seil<br />

stellst. Trainier 60 Sekunden<br />

lang im beliebigen Sprungstil.<br />

Nachmittags-Workout<br />

1 TEMPO-KLIMMZUG<br />

Mit <strong>mehr</strong> als schulterbreit<br />

voneinander entfernten<br />

Händen im Obergriff an die<br />

Klimmzugstange gehen. Den<br />

Körper dann über drei Sekunden<br />

hinweg nach oben ziehen, sodass<br />

sich das Kinn oberhalb der Stange<br />

befindet. Im Anschluss innerhalb<br />

einer Sekunde wieder zurück in<br />

die Ausgangsposition sinken.<br />

2 Z KREUZHEBEN/<br />

RUDERN MIT<br />

GESTRECKTEN<br />

BEINEN<br />

Mit gestreckten Armen<br />

eine Langhantel vor den<br />

Oberschenkeln festhalten. Die<br />

Bauchmuskeln anspannen<br />

und die Hüfte nach hinten<br />

herausnehmen. Dabei die<br />

natürliche Wölbung des<br />

unteren Rückens beibehalten.<br />

Die Knie nur leicht beugen<br />

und dann wieder strecken,<br />

bis eine Dehnung in der<br />

Oberschenkelrückseite spürbar<br />

wird. Die Schulterblätter<br />

zusammenpressen und dabei<br />

die Langhantel hoch zum Bauch<br />

ziehen. Die Stange wieder sinken<br />

lassen und die Hüfte strecken, um<br />

zurück in den aufrechten Stand zu<br />

kommen. Die gesamte Abfolge<br />

zählt als eine Wiederholung.<br />

BEI ÜBUNGEN, IN DENEN DU DIE HÜFTE NACH<br />

HINTEN HERAUSSCHIEBST, SOLLTEST DU DAS<br />

GEWICHT AUF DIE FERSEN VERLAGERN.<br />

120/OKTOBER 2014/mensfitness.de


3 YBRETT MIT<br />

HÜFTSENKEN UND<br />

-HEBEN<br />

In den Liegestütz kommen und<br />

die Bauchmuskulatur anspannen.<br />

Jetzt den Rücken wölben, um die<br />

Hüfte nach unten zum Boden<br />

zu führen. Direkt im Anschluss<br />

die Hüfte beugen und die Hände<br />

fest gegen den Boden stemmen.<br />

Dann das Gesäß weit nach oben<br />

und hinten herausnehmen,<br />

sodass der Oberkörper und die<br />

Arme eine gerade Linie bilden.<br />

In der Oberschenkelrückseite<br />

und den Waden sollte eine<br />

Dehnung spürbar sein.<br />

DAS BRETT MIT<br />

HÜFTHEBEN<br />

UND -SENKEN<br />

BAUT KRAFT<br />

IM UNTEREN<br />

RÜCKEN AUF.<br />

4 KABELZIEHEN<br />

ÜBER KREUZ FÜR<br />

DIE HINTEREN<br />

DELTAMUSKELN<br />

Befestige an den oberen Seilzügen<br />

zweier gegenüberliegender<br />

Kabelstationen Bügelgriffe. Die<br />

Griffe jeweils in die Hand der<br />

Gegenseite nehmen, sodass<br />

sich die Kabel vor dem Körper<br />

kreuzen. Jetzt die Schulterblätter<br />

zusammenpressen und die<br />

Arme seitlich nach außen<br />

ziehen. Die Spannung einen<br />

Augenblick lang halten.<br />

5 X EINBEIN-<br />

KNIEBEUGE IM<br />

UHRZEIGERSINN<br />

Auf einem Bein balancierend das<br />

Ende einer Kurzhantel in beide<br />

Hände nehmen. Die Hüfte nach<br />

hinten herausführen und das<br />

Knie des Standbeins beugen.<br />

Mit angehobenem Brustkorb<br />

den Oberkörper sinken lassen,<br />

um ein Stück nach links zu<br />

greifen. Stell dir vor, am Boden<br />

wären die Stundenstriche einer<br />

Uhr aufgemalt. Das vordere<br />

Ende der Kurzhantel sollte<br />

auf 11 Uhr weisen. Den Körper<br />

wieder aufrichten und dann<br />

erneut nach unten kommen, um<br />

den imaginären 12-Stunden-<br />

Strich zu berühren. Den Ablauf<br />

wiederholen und die Hantel beim<br />

nächsten Mal ein Stück nach<br />

rechts zum 1-Uhr-Strich führen.<br />

Jede Berührung der Hantel<br />

mit dem Boden zählt als eine<br />

Wiederholung. Die Übung mit<br />

dem anderen Bein wiederholen.<br />

6 BEINHEBEN AN<br />

DER STANGE MIT<br />

GESTRECKTEN<br />

BEINEN<br />

Im Neutral- oder Obergriff an<br />

die Klimmzugstange gehen<br />

und den Körper auspendeln<br />

lassen. Die Bauchmuskeln<br />

anspannen und die Beine bis<br />

hoch zur Stange führen.<br />

7 RUDERN AM<br />

ZUGBAND<br />

Stell die Zugbänder auf die<br />

passende Länge ein. Jetzt<br />

die Schlaufen in die Hände<br />

nehmen und den Körper vom<br />

Verankerungspunkt weg nach<br />

hinten lehnen. Der Winkel<br />

zwischen dem Körper und<br />

dem Boden sollte kleiner<br />

als 45 Grad sein. Von der<br />

Ausgangsposition aus den Körper<br />

hoch zu den Griffen ziehen.<br />

HALTE DIE SPANNUNG IN DER<br />

BAUCHMUSKULATUR ÜBER DEN GESAMTEN<br />

SATZ HINWEG AUFRECHT UND LASS DIE<br />

HÜFTE NICHT ABSACKEN.<br />

8W BEINCURL AM ZUGBAND<br />

Die Zugbänder so einstellen, dass sich die Schlaufen etwas über dem<br />

Boden befinden. Dann mit dem Rücken auf den Boden legen und die Füße<br />

in die Schlaufen stecken. Die Bauchmuskulatur anspannen und mit den<br />

Fersen Druck nach unten ausüben, um die Hüfte nach oben zu heben.<br />

Anschließend die Knie beugen und die Fersen zum Gesäß heranziehen.<br />

9 SEITSTÜTZ AM ZUGBAND<br />

Die Füße in die Schlaufen stecken und den linken Unterarm am<br />

Boden aufsetzen. Die Hüfte nach oben führen, sodass der Körper<br />

eine gerade Linie bildet. Anschließend die Hüfte wieder zum Boden<br />

sinken lassen. Diese Abfolge zählt als eine Wiederholung. Nach<br />

einem Satz die Übung auf der anderen Seite wiederholen.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/121


Home Workout<br />

COUCH­<br />

TRAINING<br />

Hast du eine bequeme Couch<br />

im Wohnzimmer stehen?<br />

Ideal! Wir zeigen dir, wie du<br />

sie so verwendest, dass<br />

du fitter statt fetter wirst.<br />

B<br />

A<br />

Wie du wahrscheinlich schon einmal<br />

gehört hast, ist das Sitzen an sich<br />

nicht besonders gesund. Es schränkt den<br />

Blutfluss ein, lässt die Gesäßmuskulatur<br />

erlahmen und steht mit einer ganzen<br />

Palette an Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

in Zusammenhang. Doch jetzt die gute<br />

Nachricht: Du kannst mit deinem Sofa <strong>mehr</strong><br />

machen, als dich beim Serienmarathon<br />

oder zum Couchsurfen hineinzulümmeln.<br />

Mit etwas Kreativität und taktisch<br />

geschickt platzierten Kissen wird aus<br />

dem guten alten Dreisitzer ein richtiges<br />

Mehrzweck-<strong>Fitness</strong>gerät. Sozusagen<br />

deine ganz persönliche Trainingsbank.<br />

SO FUNKTIONIERT<br />

DAS WORKOUT<br />

Schließ alle Sätze und<br />

Wiederholungen einer Übung<br />

ab, bevor du mit der nächsten<br />

weitermachst. Wiederhol den<br />

Durchlauf ein- bis zweimal und<br />

lass zwischen den Zyklen 60–<br />

90 Sekunden Pause. Absolvier<br />

das Training ein- bis zweimal<br />

pro Woche als Ergänzung zu den<br />

gewohnten <strong>Fitness</strong>einheiten.<br />

Die Übungen dienen dazu,<br />

Schwachpunkte auszumerzen,<br />

an die du mit den herkömmlichen<br />

Ausführungen des Bankdrückens,<br />

der Kniebeuge und des<br />

Kreuzhebens möglicherweise<br />

nicht herankommst.<br />

W 1 HALBSEITIGE<br />

KNIEBEUGE<br />

Sätze 3 WH 12 pro Seite<br />

c Stell dich vors Sofa und leg<br />

einen Fuß auf die Sitzfläche.<br />

c Jetzt das vordere Bein<br />

anwinkeln, um nach unten in<br />

die Kniebeuge zu kommen. In<br />

der unteren Position berührt<br />

das hintere Bein leicht den<br />

Boden. Achte darauf, mit dem<br />

vorderen Knie maximal bis zu<br />

den Zehenspitzen nach vorn<br />

zu gehen.<br />

c Den Körper dann kontrolliert<br />

wieder aufrichten. Führ erst<br />

alle Wiederholungen auf<br />

einer Seite aus, bevor du zur<br />

anderen übergehst.<br />

122/OKTOBER 2014/mensfitness.de


2 TRIZEPS-DIPS Z<br />

Sätze 3 WH Bis zum Muskelversagen<br />

c Platzier die Füße vor dir am Boden, sodass<br />

die Beine gestreckt sind. Die Hände mit den<br />

Fingerspitzen nach vorn aufs Sofa setzen. Dann<br />

so weit nach unten gehen, dass die Oberarme<br />

parallel zum Boden laufen. Anschließend den<br />

Körper wieder nach oben drücken.<br />

c Die Übung wird umso leichter, je weiter du die<br />

Füße zum Sofa ziehst.<br />

B<br />

A<br />

B<br />

A<br />

X 3 OBERSCHENKEL-CURL<br />

Sätze 3 WH 6<br />

c Stütz die Füße an der Unterseite des Sofas ein<br />

(oder bitte ein Mitglied deiner Familie darum, sie<br />

festzuhalten). Leg dir unter die Knie ein Kissen.<br />

Am Anfang hältst du den Körper senkrecht. Lass<br />

dich dann so langsam wie möglich nach vorn in<br />

Richtung Boden sinken.<br />

c Fang dein Gewicht in der unteren Position mit den<br />

Händen auf. Drück dich dann wieder ab, um in die<br />

Ausgangsposition zurückzukehren.<br />

B<br />

A<br />

X 4 HÜFTHEBEN<br />

Sätze 3 WH 10 pro Seite<br />

c Leg dich auf den Boden und setz einen Fuß an die<br />

vordere Sofakante. Der andere Fuß ist senkrecht<br />

nach oben gestreckt. Drück dich dann vom Sofa<br />

ab, um die Hüfte anzuheben. Bleib eine Sekunde<br />

lang in der oberen Position und lass am Ende die<br />

Hüfte wieder sinken.<br />

c Führ erst alle Wiederholungen auf einer Seite aus,<br />

bevor du zu anderen übergehst.<br />

c Die Übung ist dir zu hart? Dann setz beide Füße<br />

auf dem Sofa auf.<br />

5 KNIEANZIEHEN Z<br />

Sätze 3 WH 20<br />

c Setz dich vorne auf die Sitzfläche und greif die<br />

Sofakante mit den Händen. Dann die Beine so weit<br />

wie möglich nach vorn strecken. Den Oberkörper<br />

zum Ausgleich nach hinten lehnen.<br />

c Den Oberkörper dann wieder hoch in die<br />

Senkrechte führen und dabei die Knie anziehen.<br />

A B<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/123


Workout Check<br />

WORKOUT AUF DEM PRÜFSTAND<br />

Der MF-Leser Peer Schmidt möchte für ein 160 Kilometer langes Radrennen in Form kommen.<br />

Stuart Hayes ist bei den Olympischen Spielen im Triathlon angetreten. Er arbeitet zudem als<br />

Trainer und weiß genau, wie er Peer fit bekommt.<br />

DER PLAN<br />

MO<br />

DI MI DO FR SA SO<br />

RADFAHREN<br />

1 Std. (85 U/min)<br />

FITNESSCENTER Liegestütze (3 x 20),<br />

Klimmzüge im Obergriff (2 x 10), halbseitige<br />

Kniebeuge (30 kg, 3 x 8), Klimmzüge im Untergriff<br />

(3 x 10), Kniebeuge (35 kg, 3 x 12)<br />

Pause<br />

RADFAHREN<br />

2 Std. (<strong>mehr</strong> als 85 U/min)<br />

RADFAHREN<br />

2 Std. (90 U/min)<br />

FITNESSCENTER<br />

wie dienstags<br />

RADFAHREN<br />

2 Std. (80 U/min)<br />

MF-LESER<br />

Peer, 27<br />

ZIEL<br />

Ausdauer fürs<br />

Radfahren<br />

Ich fahre seit zwei<br />

Jahren ohne festen<br />

Trainingsplan.<br />

Diesen Sommer<br />

nehme ich<br />

an einem<br />

Hobbyrennen über<br />

160 Kilometer teil.<br />

Deshalb absolviere<br />

ich derzeit ein<br />

selbst erstelltes<br />

wöchentliches<br />

Workout-<br />

Programm. Ich<br />

würde trotzdem<br />

gern wissen, ob<br />

es eine effektivere<br />

Art gibt, sich<br />

auf Rennen<br />

vorzubereiten.<br />

DIE LÖSUNG<br />

INTERVALLTRAINING AUF DEM RAD<br />

Warm-up (10–15 Min.), 4 x 15 Min. mit<br />

hoher Intensität (zwischendurch je 5 Min.<br />

leichtes Spinning), Cool-down (15 Min.)<br />

FITNESSCENTER<br />

Beintraining 3 x 8 halbseitige Kniebeugen,<br />

3 x 12 Kniebeugen<br />

Pilates<br />

PAUSE<br />

FAHRRAD-INTERVALLE<br />

Warm-up (10–15 Min.), 30 x 1 Min. mit<br />

hoher Intensität (zwischendurch je 1 Min.<br />

leichtes Spinning), Cool-down (15 Min.)<br />

AKTIVE REGENERATION<br />

2 Std. (90–100 U/min)<br />

PILATES<br />

STRASSENTOUR (MIT HÜGELN)<br />

4–6 Stunden<br />

MO<br />

DI MI DO FR SA SO<br />

„Isometrische Halteübungen trainieren die Gesäßmuskulatur und die Bauchmuskeln gleichermaßen.<br />

Sie sorgen für ein besseres Muskelgleichgewicht und senken das Verletzungsrisiko.“<br />

DER TRAINER<br />

Stuart Hayes hat den ITU<br />

World Cup gewonnen. Zudem<br />

war er bei den Olympischen<br />

Spielen 2012 Mitglied des britischen Triathlon-<br />

Teams. Mit dem Team Dillon unterstützt er<br />

jetzt zukünftige Champions. Hayes beschreibt<br />

die Voraussetzungen: „Möchte Peer eine 160<br />

Kilometer lange Tour durchstehen, muss er<br />

die 160 Kilometer auch im Training hinter sich<br />

bringen. Es gilt, die Trainingsdauer auf dem Rad<br />

schrittweise zu steigern und das Oberkörper-<br />

Work-out im <strong>Fitness</strong>center herunterzufahren.“<br />

TRAININGSVOLUMEN<br />

„Peer muss die erforderlichen Grundlagen<br />

schaffen, indem er einmal pro Woche eine lange<br />

Fahrt absolviert – vorzugsweise mit einigen<br />

Bergabschnitten. Dabei muss er sich Stück für<br />

Stück an die 160 Kilometer herantasten. Wenn<br />

er mit dem Rad zur Arbeit pendelt, gibt ihm das<br />

wertvolle zusätzliche Trainingszeit und <strong>mehr</strong><br />

Erfahrung auf der Straße. Etwa zwei Wochen<br />

vor dem Event ist es wichtig, das Volumen<br />

wieder herunterzuschrauben. Andernfalls<br />

geht er müde an den Start.“<br />

FORCIERTES TEMPO<br />

„Wenn Peer wettkampffähig sein möchte,<br />

braucht er auch Intervalltraining. Das kann er auf<br />

dem Wattbike, dem Rollentrainer oder einem<br />

herkömmlichen Trainingsrad absolvieren. Intervalltraining<br />

bedeutet, dass er nicht einfach<br />

nur mit einer Frequenz von 85 Umdrehungen<br />

pro Minute vor sich hin strampelt. Stattdessen<br />

wechselt er zwischen schnellen zu langsamen<br />

Phasen ab. So kann sich sein Körper an die Anforderungen<br />

der Tempowechsel anpassen und<br />

lernen, schneller zu regenerieren. Dabei verbrennt<br />

er auch Fett, sodass er weniger Gewicht<br />

auf den Sattel bringt.“<br />

GESÄSSMUSKELTRAINING<br />

„Peer braucht kein separates Oberkörpertraining,<br />

weil er hauptsächlich seine Beine<br />

einsetzen wird. Kniebeugen sind eine tolle<br />

Sache. Allerdings sollte er keine allzu großen<br />

Gewichte auflegen. Schließlich ist es wichtig,<br />

dass er seine Form in Sattel hält und die<br />

Gesäßmuskulatur richtig angespannt. Die gibt<br />

ihm erst den richtigen Vortrieb. Sehr hilfreich<br />

wäre auch Pilates-Unterricht zweimal pro<br />

Woche. Die isometrischen Halteübungen<br />

trainieren die Gesäßmuskulatur und die<br />

Bauchmuskeln gleichermaßen. Sie sorgen für<br />

ein besseres Muskelgleichgewicht und senken<br />

das Verletzungsrisiko, weil der Sportler damit<br />

die Wirbelsäule beim Fahren entlastet.<br />

NAHRUNGSZUFUHR UNTERWEGS<br />

„Peer muss auf seinen Fahrten richtig<br />

nachtanken. Im Idealfall nimmt er alle 40<br />

Minuten ein Gel oder einen Riegel zu sich.<br />

Auch ein elektrolytisches <strong>Get</strong>ränk sollte<br />

immer mit dabei sein. Es hilft, die über den<br />

Schweiß verlorengegangene Flüssigkeit<br />

wieder aufzufüllen und baut Krämpfen<br />

vor. Die richtigen Nährstoffe nach der Tour<br />

sorgen außerdem dafür, dass er sich am<br />

nächsten Tag nicht müde und kaputt fühlt.<br />

Ein Regenerationsshake 20 Minuten nach<br />

Zieleinlauf ist ideal.“ ■<br />

124/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Boxing Drills<br />

CARL FROCH<br />

ALTER 36<br />

GRÖSSE 185 cm<br />

GEWICHT 76 kg<br />

ERFOLGE<br />

c Aktueller Champion<br />

im WBA- und IBF-<br />

Supermittelgewicht<br />

c Ehemaliger Champion im<br />

WBC-Supermittelgewicht<br />

c Bilanz von 32 Siegen und<br />

zwei Niederlagen als<br />

Profikämpfer, darunter<br />

23 Siege per Knock-out<br />

CARL FROCH,<br />

SPITZNAME „DIE<br />

KOBRA“, IST<br />

BOXCHAMPION IM<br />

SUPERMITTELGEWICHT.<br />

HIER BESCHREIBT<br />

ER, WIE ER BIS ZUM<br />

ENDE VON RUNDE 12<br />

DURCHHÄLT.<br />

CARL DIE<br />

KOBRA<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/125


Boxing Drills<br />

fühle mich auf jeden Fall einer<br />

Erfahrung beraubt“, so Carl Frochs<br />

„Ich<br />

Kommentar zu seinem erfolgreichen<br />

Weltmeisterschaftskampf gegen George<br />

Groves im November 2013, den der<br />

Schiedsrichter in der neunten Runde beendete.<br />

„Der Kampf wurde zu früh abgebrochen, und<br />

das hat mich um den verdienten Triumph<br />

gebracht.“<br />

Die Entscheidung und die darauffolgende<br />

Kritik an Froch trotz der späteren klaren<br />

Titelverteidigung belastet „die Kobra“ immer<br />

noch. Dasselbe gilt für Groves‘ Einstellung und<br />

sein Hang zum Provozieren. „Er muss noch<br />

viel lernen“, sagt Froch bei unserem Interview<br />

im <strong>Fitness</strong>center Phoenix ABC in Nottingham,<br />

wo er als Jugendlicher trainierte. „Er ist wie ein<br />

arroganter und respektloser Teenager. Ich bin<br />

Manns genug, um zuzugeben, dass er mir in<br />

Runde eins ein Schnippchen geschlagen und<br />

mich danach zwei Runden lang ordentlich in<br />

die Mangel genommen hat. Doch das war nur<br />

ein Drittel des Kampfes. In Runde neun war<br />

ich am Drücker. Da habe ich ihn windelweich<br />

geprügelt. Der Abbruch hat mich wirklich<br />

gewurmt, weil ich den Kerl nicht ausstehen<br />

kann und einen starken Abschluss hinlegen<br />

wollte. Ich wollte ihn so richtig vermöbeln.“<br />

AUSDAUER BIS ZUM SCHLUSS<br />

Der starke Abschluss war schon immer<br />

ein Markenzeichen Frochs – von der<br />

ersten Titelverteidigung, als er nach einem<br />

Punkterückstand und einem K.-o. in Runde<br />

vier gegen Jermaine Taylor noch das<br />

Comeback schaffte, bis hin zum Fight gegen<br />

Groves. Worauf ist diese sagenhafte Ausdauer<br />

zurückzuführen? Dazu Froch ganz trocken:<br />

„Ich arbeite hart an mir. In den Runden neun<br />

bis 12 werden die echten Champions gemacht.<br />

Geht ein Kampf über die komplette Distanz,<br />

dann entscheidet diese Phase über den<br />

Sieg. Deswegen ist es ganz offensichtlich ein<br />

gewaltiger Vorteil, wenn du am Schluss noch<br />

einmal eine Schippe drauflegen kannst.“<br />

Dass er ein Kinn aus Granit zu haben<br />

scheint, unterstützt zweifelsohne seine<br />

Comeback-Qualitäten. Doch laut Froch ist<br />

das <strong>Fitness</strong>niveau ein genauso wichtiger<br />

Faktor. „Die Nehmerqualitäten hängen zu<br />

einem großen Teil von deiner <strong>Fitness</strong> ab. Mit<br />

starken Beinmuskeln, einem harten Core und<br />

ausreichend Training auf dem Buckel kommst<br />

du viel leichter wieder auf die Füße, wenn du<br />

so richtig was wegstecken musst.“<br />

Die Robustheit ist keine Eigenschaft, die<br />

der Boxer von zuhause mitbringen muss. So<br />

etwas lässt sich trainieren. Und Froch erkennt<br />

einen Kämpfer, der seine Hausaufgaben<br />

gemacht hat. „Amir Khan wurde während<br />

seiner Karriere ein paarmal auf die Bretter<br />

geschickt. Alle meinen, er hätte einen Kiefer<br />

aus Glas“, erklärt er. „Doch als er gegen<br />

Marcos Maidana antrat, schaffte er es, sich am<br />

Schluss durchzubeißen, als ihn sein Gegner<br />

richtig durch den Fleischwolf drehte. Das hat er<br />

seinem <strong>Fitness</strong>niveau und der Arbeit im Studio<br />

zu verdanken.“<br />

Der Champion im<br />

Supermittelgewicht führt<br />

ein Trainingstagebuch, um<br />

seine Ziele zu erreichen.<br />

ZIELERFASSUNG<br />

Einer der Schlüsselfaktoren für Frochs<br />

Erfolge ist die präzise Erfolgskontrolle im<br />

Training. „Seit ich Profi bin, führe ich ein<br />

Trainingstagebuch“, so Froch. „Das hilft mir<br />

bei der Orientierung. Wenn ich meine Ziele<br />

erreiche, gibt mir das Selbstvertrauen für den<br />

Kampf. Ich weiß dann, dass ich fit bin. Meine<br />

persönlichen Bestleistungen habe ich mit<br />

Mitte bis Ende 20 aufgestellt. Doch selbst jetzt<br />

mit 36 breche ich noch viele eigene Rekorde.<br />

Ich weiß also, dass ich körperlich immer noch<br />

richtig gut drauf bin. Wenn ich einmal die<br />

Vorgaben nicht <strong>mehr</strong> erreichen kann, weiß<br />

ich, dass es Zeit ist, aufzuhören. Dann muss<br />

ich auf meinen Körper hören.“<br />

Froch trainiert wie ein Wahnsinniger. „Das<br />

Training muss anstrengend sein“, bestätigt<br />

er uns. „Ohne Fleiß kein Preis. Das ist eine<br />

abgedroschene Phrase. Aber wenn du Erfolge<br />

sehen willst, musst du die Messlatte immer<br />

wieder ein Stück höher legen. Und das tut<br />

eben weh. Wenn du morgens aufwachst, dir<br />

der ganze Körper wehtut und du dich fühlst wie<br />

ausgespuckt, dann tut sich wirklich was.“ Froch<br />

lässt den Worten Taten folgen. Im <strong>Fitness</strong>center<br />

absolviert er konstant immer wieder Einheiten,<br />

die ihn auf 15 Runden vorbereiten. Und das,<br />

obwohl er in einem Profi-Fight nie über <strong>mehr</strong><br />

als 12 Runden gehen muss.<br />

„Ich trainiere absichtlich so, dass ich<br />

drei weitere Runden durchhalten könnte“,<br />

erläutert Froch. „Genau deshalb gebe ich am<br />

Schluss immer noch eine so gute Figur ab. Ich<br />

wünschte, alle Fights würden über 15 Runden<br />

gehen. Ich denke, dann hätte mich noch keiner<br />

geschlagen. Andre Ward [der Froch 2011 den<br />

WBC-Titel wegschnappte] ist der Einzige, der<br />

mich jemals besiegt hat, und auch er hatte<br />

einen langen Atem. [Froch zählt Mikkel Kessler<br />

nicht mit, der 2010 in einem umstrittenen<br />

Kampf nach Punkten zunächst gewonnen<br />

126/OKTOBER 2014/mensfitness.de


„OHNE FLEISS KEIN PREIS. DAS IST EINE<br />

ABGEDROSCHENE PHRASE. ABER WENN<br />

DU ERFOLGE SEHEN WILLST,<br />

MUSST DU HART TRAINIEREN.“<br />

Froch ist bekannt für sein<br />

eisernes Kinn. Er wurde<br />

noch nie k. o. geschlagen<br />

Stehvermögen für den Ring<br />

Mit Frochs Kardioläufen im Rücken hältst<br />

du zwölf Runden lang durch.<br />

■ „Das Boxen ist eine Disziplin, die sowohl<br />

aerobe als auch anaerobe Bestandteile enthält.<br />

Deshalb muss auch das Lauftraining entsprechend<br />

abwechslungsreich sein“, meint Froch. Der<br />

Champion geht jeden Tag laufen. Doch selbst mit nur<br />

drei seiner anaeroben Einheiten pro Woche kannst<br />

du im Kardiobereich gewaltige Fortschritte machen.<br />

MONTAG ANAEROBES TRAINING<br />

c 12 x 100 m Sprinten mit jeweils 9 Sekunden<br />

Pause zwischen den Spurts<br />

MITTWOCH AEROBES TRAINING<br />

c 10 km Laufen im gleichmäßigen Tempo<br />

FREITAG AEROBES/ANAEROBES TRAINING<br />

c 5 km Laufen im schnellen Tempo,<br />

vorzugsweise am Berg<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/127


Boxing Drills<br />

<br />

AUF SEITE 130<br />

FINDEST DU<br />

FROCHS<br />

ZIRKELTRAINING<br />

FÜR DEN CORE<br />

aber dann in einer Wiederholung gegen Froch<br />

verloren hatte.] Allerdings glaube ich nicht,<br />

dass er weitere drei Runden gepackt hätte.“<br />

Neben endlosen Trainingsrunden am<br />

Schlagpolster, am Schlagsack und mit seinen<br />

Sparringspartnern geht Froch jeden Tag laufen,<br />

um Kondition aufzubauen (siehe Kasten<br />

rechts). Dazu beschäftigt er einen Kraft- und<br />

Konditionstrainer in Vollzeit. „Wir machen<br />

alles vom Eigengewichts-Zirkeltraining mit<br />

Klimmzügen und Dips für die Explosivität bis hin<br />

zu plyometrischen Übungen wie Kastensprüngen<br />

und Medizinballschmettern“, wie er uns wissen<br />

lässt. „Ich nehme das Training wirklich ernst. So,<br />

wie es im Profisport sein muss.“<br />

SÜSSE DISZIPLIN<br />

Ein anderer Bereich, an den Froch höchste<br />

Ansprüche stellt, ist die Ernährung. „Beim<br />

Speiseplan war ich schon immer sehr streng“,<br />

bestätigt er uns. „Ich esse gern Süßes und liebe<br />

Käsekuchen. Aber ich muss aufpassen, dass<br />

ich mich von dem Zeug fernhalte. Vor allem,<br />

weil ich nicht jünger werde und der Körper von<br />

Haus aus leichter Speckreserven aufbaut.“<br />

Das Limit fürs Supermittelgewicht liegt bei<br />

76 Kilo. Anders als der ehemalige Weltmeister<br />

im Halbweltergewicht, Ricky Hatton, versucht<br />

Froch, zwischen den Kämpfen nicht allzu<br />

viel zuzulegen. „Bei 82 Kilo ist für mich die<br />

Grenze“, beschreibt er seine Strategie. „Wenn<br />

ich dieses Limit überschreite, kann ich meinen<br />

Job nicht <strong>mehr</strong> ausüben. Wollte ich dick werden<br />

und trotzdem noch Wettkämpfe bestreiten,<br />

müsste ich mit dem Darten anfangen.“<br />

In den letzten Wochen seiner Trainingslager<br />

senkt Froch die Kohlenhydratzufuhr. Parallel<br />

erhöht er den Anteil des Kardiotrainings,<br />

um sein Kampfgewicht zu erreichen. „Nur<br />

so geht es“, sagt er. „Manche Leute setzen<br />

sich in die Sauna und zehren den Körper<br />

aus, um Gewicht abzuschütteln. Das halte<br />

ich für gefährlich. George Groves gab an, vor<br />

unserem letzten Kampf mit dieser Methode<br />

vier Kilo runterbekommen zu haben. Meiner<br />

Meinung nach ist das Schummelei.“<br />

ZWEITER ANLAUF<br />

Im Wiederholungskampf bekam Froch<br />

endlich die Chance, Groves und seine Kritiker<br />

ruhigzustellen. Wir fragen ihn, warum er denkt,<br />

beim zweiten Anlauf <strong>mehr</strong> Erfolg zu haben.<br />

Seine Antwort: „Es ist immer verlockend, im<br />

Ring mit jemandem abzurechnen, mit dem<br />

man noch ein Hühnchen zu rupfen hat. Genau<br />

das ist bei mir im ersten Kampf falsch gelaufen.<br />

Ich erwischte Groves ziemlich problemlos<br />

mit meinem Jab. Ich wartete geduldig ab und<br />

landete bei einem Angriff einen schönen<br />

Haken. Dabei dachte ich mir ‚Gut, ich komme<br />

also durch‘. Also habe ich mich noch <strong>mehr</strong> aus<br />

der Deckung locken lassen. Mit meinem Schlag<br />

traf ich ihn dabei aber nur so halb. So kam es,<br />

dass ich offen vor ihm stand. Das hat er genutzt,<br />

um mich mit rechts auf die Bretter zu schicken.“<br />

Froch wurde noch nie k. o. geschlagen.<br />

Er sagt, sein Wille, wieder aufzustehen und<br />

weiterzukämpfen habe ihm beim Kampf schon<br />

so einige Male aus der Zwickmühle geholfen.<br />

„Das ist einfach Teil meiner Einstellung und<br />

meines Kampfstils“, sagt er. „Ich weiß, dass<br />

die Leute viel Geld zahlen, um mich kämpfen<br />

zu sehen. Wenn ich mich nicht richtig ins<br />

Zeug lege und keinen Spaß an der Sache<br />

habe, überträgt sich das auf die Fans. Das ist<br />

nicht unbedingt immer von Vorteil. Meinen<br />

Trainer habe ich damit schon einige Male auf<br />

die Palme gebracht. Dank meiner <strong>Fitness</strong> und<br />

meines harten Kinns bin ich damit aber immer<br />

ganz gut durchgekommen.“<br />

Am 31. Mai in Wembley streckte Froch in<br />

der achten Runde des Wiederholungsfights<br />

seinen Gegner nieder. Doch schon vor dem<br />

Kampf gab er sich ziemlich siegessicher:<br />

„George Groves zeigte letztendlich bei<br />

seinem ersten Auftritt gegen mich nur zwei<br />

gute Runden. Dann hat ihn der Hammer des<br />

Champions voll erwischt, und er kommt nicht<br />

damit klar“, meinte Froch bei unserem Treffen<br />

mit einem Lächeln auf den Lippen. „Das<br />

Ergebnis wird diesmal wieder das gleiche sein:<br />

Er wird sich in der Nacht nach dem Kampf in<br />

den Schlaf weinen, weil er verloren hat. Und<br />

ich werde am nächsten Morgen als Champion<br />

neben einem dicken Gürtel aufwachen.“ ■<br />

„ES IST IMMER<br />

VERLOCKEND, IM<br />

RING MIT JEMANDEM<br />

ABZURECHNEN, MIT<br />

DEM MAN NOCH EIN<br />

HÜHNCHEN ZU<br />

RUPFEN HAT.“<br />

128/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Boxing Drills<br />

Kernige<br />

Bauchmuskeln<br />

Frochs Zyklus der alten Schule für eine<br />

schlagresistente Core-Muskulatur<br />

■ Reihe die angegebenen Sätze der<br />

einzelnen Übungen direkt aneinander,<br />

ruh dich dann 60 Sekunden lang aus und<br />

wiederhol im Anschluss den Durchlauf<br />

noch dreimal<br />

X 1 SIT-UP<br />

WH 10<br />

c Leg dich auf den Rücken, beug<br />

die Knie und setz die Füße<br />

auf den Boden. Die Hände<br />

befinden sich hinter dem Kopf.<br />

c Jetzt den Oberkörper so weit<br />

anheben, dass er senkrecht<br />

zum Boden läuft. Beim<br />

Hochkommen ausatmen.<br />

c Die Position eine Sekunde<br />

lang halten, dann langsam<br />

wieder in die Ausgangsposition<br />

zurückkehren.<br />

W 2<br />

KÄFER-CRUNCH<br />

WH 5 pro Seite<br />

c Mit gebeugten Knien auf den<br />

Rücken legen und die Finger<br />

an die Schläfen führen.<br />

c Nun den Schultergürtel<br />

anheben und den Oberkörper<br />

drehen, um mit einem<br />

Ellbogen das Knie der<br />

Gegenseite zu berühren.<br />

c Mit weiterhin angespannten<br />

Bauchmuskeln die Übung<br />

auf der anderen Seite<br />

wiederholen. Bei jeder<br />

WH die Seite wechseln.<br />

3 BOOT<br />

Zeit 30 Sek.<br />

c Nimm die Arme auf dem Rücken liegend<br />

zur Körperseite und schließ die Beine.<br />

c Die Bauchmuskeln anspannen und die Core-<br />

Muskulatur (die tief liegende Halte- und<br />

Stützmuskulatur des Rumpfes) aktivieren.<br />

Dann die Füße um 20 Zentimeter anheben.<br />

Die Beine dabei gestreckt lassen.<br />

c Die Position 30 Sekunden lang halten<br />

und dann behutsam wieder in die<br />

Ausgangsposition zurückkehren.<br />

4 LIEGESTÜTZE MIT KLATSCHEN<br />

WH 10<br />

c Die Hände anfangs schulterbreit voneinander<br />

entfernt auf den Boden setzen. Der Körper bildet<br />

vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade Linie.<br />

c Jetzt den Brustkorb zum Boden sinken lassen, bis die<br />

Ellbogen um 90 Grad gebeugt sind. Dann den Körper explosiv<br />

wieder nach oben drücken, um beide Hände vom Boden<br />

nehmen und kurz in die Hände klatschen zu können.<br />

c Nach dem Klatschen wieder auf den Handflächen landen.<br />

5 BRETT<br />

Zeit 45 Sek.<br />

c Der Körper bildet von den Schultern bis zu den Fersen eine<br />

gerade Linie. Die Ellbogen befinden sich direkt unterhalb<br />

der Schultern, der Blick ist zum Boden gerichtet.<br />

c Diese Position halten, ohne die Hüfte absacken zu lassen.<br />

130/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Das Experiment<br />

Fotos Jenni Leskinen<br />

Ist es möglich, in weniger als 30 Minuten pro Woche abzuspecken und den<br />

Kreislauf auf Vordermann zu bringen? Ben Ince von MF hat das hochintensive<br />

Intervalltraining einen Monat lang ausprobiert, um es herauszufinden.<br />

Du stehst ständig unter Strom und hast<br />

■ wenig Zeit? Dachten wir uns. Viele<br />

Büroarbeiter machen gerade einmal eine<br />

halbe Stunde lang Mittagspause. Diese Zeit<br />

reicht kaum aus, um sich ein Sandwich in den<br />

Rachen zu schieben. Wie soll es da möglich<br />

sein, auch noch ein Workout unterzubringen,<br />

um den Anschluss zu den Kollegen nicht zu<br />

verlieren, die zum Essen gleich am Bürotisch<br />

bleiben?<br />

Das hochintensive Intervalltraining (HIIT)<br />

könnte die richtige Antwort auf diese Frage<br />

sein. Das Prinzip ist ganz einfach: Es wird<br />

über kurze Phasen mit Vollgas trainiert,<br />

um den Stoffwechsel und das Herz-<br />

Kreislauf-System maximal zu fordern. Aber<br />

funktioniert das Prinzip wirklich? Ich wollte<br />

es wissen und habe dazu den praktischen<br />

30-minütigen HIIT-Unterricht von Virgin<br />

Active ausprobiert.<br />

„Das HIIT ist ein echter Fettkiller“, so Gillian<br />

Reeves, der für Virgin in Großbritannien das<br />

Gruppentraining managt. „Die Teilnehmer<br />

arbeiten bei hoher Belastung mit sehr kurzen<br />

Pausen. Der Körper verbrennt dadurch auch<br />

lange nach dem Training noch weitaus<br />

länger Kalorien als nach Kardio-Einheiten<br />

mit mäßiger Intensität.“ Die Crux dabei laut<br />

Reeves: „Jeder hat es selbst in der Hand, mit<br />

dieser hohen Intensität zu arbeiten. Es ist in<br />

der Regel nicht möglich, so ein hohes Niveau<br />

lange durchzuhalten. Wenn du das Gefühl<br />

hast, dass nach 30 Minuten noch Sprit im<br />

Tank ist, hast du wahrscheinlich nicht hart<br />

genug gearbeitet, um das Potenzial voll<br />

auszuschöpfen.“<br />

INTENSIVE ATMOSPHÄRE<br />

Das HIIT-Prinzip lässt sich auf fast alle<br />

Workout-Typen übertragen (siehe Kasten<br />

auf Seite 127). Daher weiß ich nicht, was mich<br />

in der ersten Einheit erwartet. Nach ein paar<br />

Minuten mit dynamischen Dehnübungen<br />

und Flexibilisierungstraining erklärt uns<br />

der Lehrer, dass das heutige Workout aus<br />

Eigengewichtsübungen besteht. Dabei<br />

wechseln sich in acht Blöcken 20-sekündige<br />

hochintensive Phasen mit jeweils zehn<br />

Sekunden Pause ab. Der erste Durchgang:<br />

Pendelläufe von einem Ende des Studios<br />

zum anderen.<br />

Die ersten paar Runden sind noch ganz<br />

gut machbar. Doch nach der Hälfte der<br />

Einheit fange ich an, zu keuchen. Schnell<br />

wird mir klar, dass die zehn Sekunden Pause<br />

nicht wirklich lang sind, wenn du von Anfang<br />

bis Ende voll auf die Tube drückst. Nach einer<br />

dankenswerterweise für HIIT-Maßstäbe<br />

relativ langen 60-sekündigen Pause geht es<br />

mit dem Hauptteil weiter: Zweierpaare aus<br />

Eigengewichtsübungen, die jeweils vier Mal<br />

wiederholt werden. Dabei findet dasselbe<br />

Belastungs-Pausen-Schema wie zuvor<br />

Anwendung. Jedes Übungspaar beinhaltet<br />

einen dynamischen Sprung sowie eine<br />

Bodenübung. So kommt der positive Effekt<br />

des Ganzkörpertrainings besser zum Tragen.<br />

Durchs erste Paar komme ich ganz gut<br />

durch. Es handelt sich um Kniebeugen<br />

mit Sprung sowie den „Bergsteiger“.<br />

Doch schon das zweite Übungspärchen<br />

(Ausfallschritte mit Sprung und Liegestütze)<br />

wird deutlich härter. Bis zum dritten<br />

Durchlauf (Liegestütze mit Strecksprung<br />

und Vor- und Rückwärtslaufen mit den<br />

Händen aus dem Stand in den Liegestütz)<br />

habe ich schon das Gefühl, mir würde<br />

gleich das Herz in der Brust explodieren.<br />

Dieses Muster wiederholt sich im Verlauf<br />

der Trainingswochen immer wieder.<br />

Es sind keine spezifischen Satzlängen<br />

vorgeschrieben. Deswegen gebe ich einfach<br />

jedes Mal immer ein Stück <strong>mehr</strong>.<br />

SPRUNGHAFTER EINSTIEG<br />

Auch am Ende des vierten und letzten<br />

Wochentrainings bin ich wieder triefnass.<br />

Mein Herz-Kreislauf-System ist dabei aber<br />

eindeutig leistungsfähiger. Vor allem meine<br />

Fähigkeit, die Liegestütze und Kniebeugen mit<br />

Sprung durchzuziehen, obwohl ich müde bin.<br />

Dazu ist mein Bauch merklich geschrumpft<br />

(siehe Kasten). Selbst meine Ausdauer auf<br />

dem Fußball-Kleinfeld hat sich verbessert.<br />

Für eine einzige (wenn auch ziemlich<br />

harte) 30-minütige Einheit als Zusatz zum<br />

wöchentlichen Trainingsprogramm ist das<br />

ein überwältigendes Ergebnis.<br />

Wie bei jeder anderen Trainingsart hängt<br />

es allerdings auch hier davon ab, wie stark<br />

du dich selbst forderst. Wer die notwendige<br />

Intensität aufs Parkett bringt, wird mit dem<br />

HIIT auf jeden Fall sein Herz-Kreislauf-<br />

System deutlich stärken und merklich<br />

abnehmen. Und das ganz ohne einen<br />

endlosen stundenlangen Trainingstrott. ■<br />

132/OKTOBER 2014/mensfitness.de


HIIT-SOLO<br />

Wenn für dich kein Unterricht infrage<br />

kommt, versuch es mit diesen HIIT-<br />

Workouts in Eigenregie.<br />

1 / RADFAHREN<br />

Gib 45 Sekunden lang voll Stoff und nimm<br />

im Anschluss zur aktiven Regeneration<br />

das Tempo 90 Sekunden lang wieder<br />

heraus. Den Durchlauf zehn Mal<br />

wiederholen.<br />

Ben von MF<br />

absolviert<br />

20 intensive<br />

Sekunden lang<br />

Hocksprünge.<br />

2 / RUDERN<br />

Rudere 20 Sekunden lang, als ginge<br />

es um dein Leben. Ruh dich dann zehn<br />

Sekunden lang aus. Wiederhol diesen<br />

Durchlauf acht Mal.<br />

3 / LAUFEN<br />

Sprinte über 35 Meter so schnell wie<br />

möglich und leg dann eine zehnsekündige<br />

Pause ein. Wiederhol den Zyklus sechs<br />

bis zehn Mal.<br />

Die Ergebnisse<br />

Ben von MF hat mit der Schublehre seine Erfolge mitverfolgt.<br />

Mein Herz-Kreislauf-System hat vom HIIT definitiv profitiert. Das eigentliche Ziel war<br />

für mich allerdings der Abbau überflüssiger Speckreserven, die sich aufgrund meines<br />

eingefahrenen Trainings angesammelt hatten. Ich verwendete eine Schublehre, um<br />

die Hautfalten am Körper zu messen. Auf dieser Grundlage bestimmte ich meinen<br />

Körperfettanteil zu Beginn und am Ende der vier Wochen. Während dieser Zeit stieg<br />

ich auch regelmäßig auf die Waage.<br />

Das Ergebnis: Erfolg auf der ganzen Linie. Mein Körperfettanteil fiel von zehn auf<br />

sieben Prozent, während ich mein Gesamtgewicht um zwei Kilo reduzieren konnte.<br />

„Schnell wird mir klar, dass die zehn<br />

Sekunden Pause nicht wirklich lang sind,<br />

wenn du voll auf die Tube drückst.“<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/133


<strong>Get</strong> bigger<br />

HALTE<br />

Text Ben Bruno Fotos James Michelfelder & therese Sommerseth<br />

DURCH!<br />

Um die gewünschte Muskelmasse aufzubauen,<br />

kann es reichen, einfach<br />

die Sätze zu verlängern.<br />

Wir sagen dir, wie du <strong>mehr</strong><br />

Wiederholungen schaffst.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/135


<strong>Get</strong> bigger<br />

■ Eine wichtige Strategie<br />

zum Muskelaufbau ist<br />

die Verlängerung der<br />

Anspannungsdauer. Der<br />

Grundgedanke: Je länger du<br />

die Spannung der Muskulatur<br />

aufrechterhalten kannst,<br />

umso <strong>mehr</strong> werden die Fasern<br />

erschöpft. Im Anschluss<br />

wachsen sie dann, um sich<br />

anzupassen. Auch, wenn<br />

du jetzt stöhnen wirst: Ein<br />

Weg, die Muskelspannung<br />

länger aufrechtzuerhalten,<br />

ist die Erhöhung der<br />

Wiederholungszahlen. Eine<br />

andere Möglichkeit besteht<br />

darin, die Bewegung an<br />

einem bestimmten Punkt<br />

einzufrieren und die Position<br />

zu halten. Countdown-Sätze<br />

nutzen beide Prinzipien<br />

gleichzeitig und bieten<br />

somit den maximalen<br />

Wachstumsreiz.<br />

SO FUNKTIONIERT'S<br />

Das Problem bei großen<br />

Satzlängen von zwölf oder<br />

<strong>mehr</strong> Wiederholungen:<br />

Oft geht dabei die Form<br />

flöten, wodurch das<br />

Verletzungsrisiko steigt.<br />

Mehr Wiederholungen<br />

bedeuten außerdem<br />

meist auch leichtere<br />

Gewichte, was natürlich<br />

nicht im Sinne der<br />

Muskelspannung ist.<br />

Countdown-Sätze<br />

erschöpfen die Muskulatur<br />

mit relativ niedrigen<br />

Wiederholungszahlen.<br />

Der Trick sind dabei<br />

die isometrischen<br />

Halteübungen, die effektiv<br />

die Muskulatur länger in<br />

Anspannung versetzen. Du<br />

könntest beispielsweise<br />

sechs Wiederholungen<br />

des Seitheben ausführen<br />

und dann die Arme<br />

sechs Sekunden lang auf<br />

90 Grad gestreckt halten.<br />

Im Anschluss einfach den<br />

Durchlauf wiederholen<br />

und dabei die Satzlängen<br />

auf fünf, vier ... bis auf eine<br />

Wiederholung senken.<br />

Nach sechs Wochen<br />

mit diesem Programm<br />

wirst du sehen, welchen<br />

großen Einfluss die<br />

Muskelspannung auf den<br />

Trainingserfolg hat.<br />

ANLEITUNG<br />

Jedes Workout (Tage 1, 2 und 3) wird einmal<br />

pro Woche absolviert. Lass zwischen den<br />

einzelnen Einheiten mindestens einen Tag<br />

Pause.<br />

Führ die mit „A“, „B“ (und manchmal<br />

„C“ und „D“) gekennzeichneten Übungen<br />

hintereinander aus. Leg dazwischen Pausen<br />

nach Bedarf ein. Du machst also einen Satz<br />

der Übung A, gefolgt von einer Pause und<br />

der Übung B. Danach folgt eine weitere<br />

Pause, bevor du den Durchlauf wiederholst,<br />

bis die vorgeschriebene Satzzahl erreicht<br />

ist. Halte dich in den anderen Sätzen dann<br />

an das normale Trainingsschema (alle Sätze<br />

einer Übung hintereinander).<br />

Tag 1<br />

1A Z<br />

KREUZHEBEN<br />

Sätze: 4 WH: 5<br />

Die Füße etwa hüftbreit<br />

auseinandernehmen und<br />

die Hüfte nach hinten<br />

herausstrecken. Gleichzeitig mit<br />

den Händen nach unten greifen,<br />

um die Hände knapp außerhalb<br />

der Knie auf die Stange zu<br />

setzen. Die natürliche Wölbung<br />

im unteren Rücken beibehalten<br />

und die Fersen in den Boden<br />

stemmen. Auf diese Art die<br />

Stange nach oben befördern,<br />

um in den aufrechten Stand zu<br />

kommen. In der Endposition<br />

ist die Hüfte voll gestreckt.<br />

1B<br />

LIEGESTÜTZ<br />

Sätze: 3<br />

WH: Countdown<br />

von 6 abwärts<br />

Den Körper<br />

absenken, bis sich<br />

der Brustkorb gut zwei<br />

Zentimeter über dem Boden<br />

befindet. Dann den Körper<br />

wieder nach oben drücken.<br />

Auf die Art sechs<br />

Wiederholungen durchführen,<br />

dann in die untere Position<br />

kommen und diese sechs<br />

Sekunden lang halten.<br />

Daran direkt fünf weitere<br />

Wiederholungen anschließen<br />

und die untere Position dann<br />

fünf Sekunden lang halten.<br />

Nach diesem Schema mit dem<br />

Countdown fortfahren, bis<br />

eine WH und die einsekündige<br />

Haltedauer erreicht sind.<br />

2A<br />

LATZIEHEN<br />

Sätze: 3 WH: Countdown von 5<br />

abwärts<br />

Befestige an der Latzugstation<br />

die Stange mit den gebogenen<br />

Enden und nimm auf dem<br />

Sitz Platz. Geh im <strong>mehr</strong> als<br />

schulterbreiten Griff an die<br />

Stange, um diese nach unten<br />

zum Schlüsselbein zu ziehen.<br />

Absolvier fünf Wiederholungen<br />

und halte dann die Stange fünf<br />

Sekunden lang auf Höhe des<br />

Schlüsselbeins fest. Fahr auf<br />

die Art mit dem Countdown fort,<br />

bis du eine WH erreicht hast.<br />

2B Z<br />

TRIZEPSSTRECKEN<br />

Sätze: 3 WH: 15<br />

Einen Seilgriff am oberen<br />

Seilzug einer Kabelmaschine<br />

befestigen und ein Ende<br />

in jede Hand nehmen. Nun<br />

mit am Körper anliegenden<br />

Oberarmen die Ellbogen<br />

strecken und die Endposition<br />

eine Sekunde lang halten.<br />

RICHTE DEN BLICK<br />

AUF EINEN PUNKT<br />

VOR DIR AM BODEN.<br />

136/OKTOBER 2014/mensfitness.de


2C X<br />

LANGHANTEL-<br />

ROLLEN<br />

Sätze: 3 WH: 12<br />

Belade eine Hantel mit fünf<br />

Kilo schweren Scheiben und<br />

knie dich so vor die Hantel,<br />

dass sich die Schultern über<br />

der Stange befinden. Nun die<br />

Bauchmuskeln anspannen<br />

und die Stange nach vorne<br />

rollen. Geh so weit nach vorne,<br />

wie du kannst, ohne die Hüfte<br />

absacken zu lassen. Dann die<br />

Hantel wieder zurück in die<br />

Ausgangsposition rollen.<br />

3 Z<br />

SUMO-KNIEBEUGE<br />

Sätze: 1 WH: Countdown von 6 abwärts<br />

Mit beiden Händen vor dem Brustkorb das Ende einer Kurzhantel<br />

festhalten. Die Füße schulterbreit auseinandernehmen und die Fußspitzen<br />

leicht nach außen drehen. Die Hüfte nach hinten herausstrecken, um<br />

in die Kniebeuge zu kommen. Nach sechs Wiederholungen die untere<br />

Position sechs Sekunden lang halten. Mit dem Countdown fortfahren,<br />

bis eine WH und die einsekündige Haltedauer erreicht sind.<br />

Tag 2<br />

1A Z<br />

BANKDRÜCKEN<br />

Sätze: 4 WH: 5<br />

Im etwas weiter als<br />

schulterbreiten Griff an die<br />

Stange gehen und den unteren<br />

Rücken wölben, sodass er<br />

nicht auf der Bank aufliegt.<br />

Die Hantel aus dem Gestell<br />

herausnehmen und zum<br />

Brustbein absenken. Dabei die<br />

Ellbogen seitlich um 45 Grad<br />

herausnehmen. Wenn die<br />

Stange den Körper berührt,<br />

die Füße fest in den Boden<br />

stemmen und das Gewicht<br />

wieder nach oben drücken.<br />

HEB BEIM HOCHSTEMMEN DER STANGE<br />

NICHT DES GESÄSS VOM POLSTER.<br />

1B Z<br />

HALBSEITIGE<br />

KNIEBEUGE<br />

Sätze: 4 WH: Countdown von 5<br />

abwärts<br />

Stell dich einen Ausfallschritt<br />

entfernt vor die Trainingsbank.<br />

An der Körperseite Kurzhanteln<br />

festhalten und den Fußrücken<br />

des rechten Fußes auf die Bank<br />

hinter dem Körper auflegen.<br />

Dann nach unten gehen, bis<br />

das hintere Knie fast den<br />

Boden berührt und der vordere<br />

Oberschenkel horizontal<br />

zum Boden läuft. Nach fünf<br />

Wiederholungen in die untere<br />

Position gehen und diese fünf<br />

Sekunden lang halten. Mit dem<br />

Countdown fortfahren, bis<br />

eine WH und die einsekündige<br />

Haltedauer erreicht sind.<br />

2A<br />

KLIMMZUG<br />

Sätze: 3 WH: So viele wie möglich<br />

Mit schulterbreit<br />

voneinander entfernten<br />

Händen im Untergriff an die<br />

Klimmzugstange gehen.<br />

Den Körper dann nach oben<br />

ziehen, sodass sich das Kinn<br />

oberhalb der Stange befindet.<br />

mensfitness.de/OKTOBER 2014/137


<strong>Get</strong> bigger<br />

SPANN DIE BAUCH- UND<br />

GESÄSSMUSKULATUR<br />

WÄHREND DER<br />

ÜBUNGEN AN. DAS GIBT<br />

DIR MEHR STABILITÄT.<br />

3A WECHSELSEITIGER KURZHANTELCURL<br />

Sätze: 3 WH: 10 pro Seite<br />

Nimm im aufrechten Stand in jede Hand eine Hantel. Mit dem Oberarm<br />

eng am Körper eines der Gewichte nach oben führen. Die Hantel dann<br />

wieder sinken lassen und dabei die andere nach oben führen.<br />

2B Z<br />

SEITHEBEN<br />

Sätze: 3 WH: Countdown<br />

von 6 abwärts<br />

Die Kurzhanteln<br />

seitlich nach oben<br />

heben, bis die Arme<br />

um etwas <strong>mehr</strong><br />

als 90 Grad nach<br />

außen gestreckt<br />

sind. Nach sechs<br />

Wiederholungen die<br />

obere Position sechs<br />

Sekunden lang halten.<br />

Mit dem Countdown<br />

fortfahren, bis eine WH<br />

und die einsekündige<br />

Haltedauer<br />

erreicht sind.<br />

2C<br />

SEITSTÜTZ<br />

Sätze: 3 WH: 30 Sek. lang halten<br />

(pro Seite)<br />

Leg dich auf die rechte<br />

Körperseite und setz den<br />

rechten Unterarm am<br />

Boden auf. Die Füße liegen<br />

übereinander. Jetzt die<br />

Bauchmuskeln anspannen,<br />

um Hüfte anzuheben. Die<br />

Position halten. Die Übung<br />

anschließend auf der anderen<br />

Seite wiederholen.<br />

3B W TRIZEPSSTRECKEN IM LIEGEN<br />

Sätze: 3 WH: 10<br />

Leg dich auf die Bank und nimm eine SZ-Stange in die Hände. Die Stange<br />

dann nach oben stemmen, sodass sie sich etwas hinter dem Kopf befindet<br />

und der Trizeps angespannt ist, wenn du die Arme beugst. Das Gewicht<br />

hinter dem Kopf absenken und dann die Ellbogen wieder komplett<br />

durchstrecken. Die Oberarme bleiben dabei fest in ihrer vertikalen Position.<br />

Tag 3<br />

1A<br />

KNIEBEUGE MIT<br />

FRONTAUFLAGE<br />

Sätze: 4 WH: 5<br />

Eine Langhantel im Powerrack<br />

etwa auf Schulterhöhe<br />

einstellen. Die Stange dann in<br />

die schulterbreit voneinander<br />

entfernten Hände nehmen.<br />

Jetzt die Ellbogen anheben,<br />

sodass die Oberarme parallel<br />

zum Boden laufen. Das Gewicht<br />

aus dem Gestell nehmen und<br />

auf den Fingerspitzen aufliegen<br />

lassen. Solange die Ellbogen<br />

angehoben bleiben, wirst du so<br />

keine Probleme damit haben,<br />

die Stange zu halten. Nun ein<br />

Schritt nach hinten machen<br />

und die Füße schulterbreit<br />

auseinandersetzen. Die<br />

Zehen weisen leicht nach<br />

außen. Dann so tief wie<br />

möglich in die Knie gehen.<br />

1B W<br />

DIP<br />

Sätze: 3 WH: Countdown von 5 abwärts<br />

An den Parallelstangen den Körper so weit sinken lassen, dass die<br />

Oberarme parallel zum Boden laufen. Nach fünf Wiederholungen<br />

die untere Position fünf Sekunden lang halten. Mit dem Countdown<br />

fortfahren, bis eine WH und die einsekündige Haltedauer erreicht sind.<br />

DRÜCK DEN KÖRPER<br />

BEIM AUFSTEHEN<br />

AUS DER KNIEBEUGE<br />

AUS DEN FERSEN<br />

HERAUS NACH OBEN.<br />

138/OKTOBER 2014/mensfitness.de


<strong>Get</strong> bigger<br />

2A Y<br />

RUDERN AUF DER<br />

SCHRÄGBANK<br />

Sätze: 3 WH: Countdown von 5 abwärts<br />

Stell eine Bank in die Schräge und leg dich<br />

mit dem Brustkorb nach unten auf Polster.<br />

Nimm dann in jede Hand eine Kurzhantel,<br />

sodass die Handflächen nach innen weisen.<br />

Die Schulterblätter zusammenpressen<br />

und dabei die Kurzhanteln seitlich nach<br />

oben ziehen. Nach fünf WH die obere<br />

Position fünf Sekunden lang halten. Mit dem<br />

Countdown fortfahren, bis eine WH und die<br />

einsekündige Haltedauer erreicht sind.<br />

DIE OBERARME BLEIBEN<br />

FEST AN IHRE POSITION<br />

SEITLICH AM KÖRPER.<br />

2D W<br />

HAMMERCURL<br />

Sätze: 3 WH: 12<br />

Nimm in jede Hand eine Kurzhantel, sodass<br />

die Handflächen nach innen weisen.<br />

Die Oberarme eng am Körper behalten<br />

und die Gewichte nach oben führen.<br />

2B W<br />

BEINCURL<br />

Sätze: 3 WH: 10<br />

Achte darauf, dass die Knie auf die Rotationsachse der Maschine<br />

ausgerichtet sind. Die Fußgelenke beugen, um die Zehen näher an die<br />

Schienbeine heranzuziehen. Im Anschluss die Knie vollständig beugen.<br />

2C<br />

BEINHEBEN AN DER STANGE<br />

Sätze: 3 WH: 10<br />

Setz die Hände so weit voneinander entfernt an die Klimmzugstange,<br />

wie es dir bequem erscheint. Unter Einsatz der Bauchmuskulatur<br />

dann die Beine so weit wie möglich anheben.<br />

140/OKTOBER 2014/mensfitness.de


Inspiration<br />

Fotos Jenni Leskinen<br />

„Als ich meine technischen<br />

Probleme behoben hatte,<br />

verbesserten sich meine<br />

Ergebnisse.“<br />

Erst, als sich Richard an einen Personal<br />

Trainer wendete, machte er wieder<br />

Fortschritte im Sport.<br />

war eine echte Lektion“, rekapituliert<br />

der 26-jährige Journalist Richard Brown<br />

„Das<br />

seine letzten acht Trainingswochen. „Der<br />

spezifische Plan hat den Ausschlag dafür gegeben,<br />

dass ich deutliche Fortschritte gemacht habe.“<br />

Die Suche nach der richtigen Form war für Brown<br />

lange Zeit eine langwierige und frustrierende<br />

Erfahrung. „Ich ging viermal pro Woche je anderthalb<br />

Stunden lang trainieren. Aber ich schaffte es einfach<br />

nicht, mich von der Speckschicht über meinen <strong>Muskeln</strong><br />

zu befreien.“<br />

Am Ende hatte Brown die Nase voll und bat den<br />

Personal Trainer Rich Phillipps von Embody <strong>Fitness</strong><br />

um Hilfe. In den darauffolgenden acht Wochen machte<br />

er <strong>mehr</strong> Fortschritte als in den ganzen acht Jahren<br />

zuvor, was seinen Körperbau anging.<br />

GRUNDLAGEN<br />

Der erste Schritt bestand in der Bewertung seiner<br />

körperlichen Fähigkeiten und seines Trainingsansatzes.<br />

„Er hatte auf jeden Fall Potenzial“, berichtet Phillipps,<br />

„doch seinen Workouts fehlte es an Struktur.“<br />

Phillipps' Lösung sah folgendermaßen aus:<br />

Brown begann erst einmal mit 14 Tagen Ganzkörper-<br />

<strong>Fitness</strong>training. Dabei arbeitete er bei den wichtigen<br />

Gewichtsübungen an seiner Form. Danach ging es<br />

mit einem klassischen Muskelaufbau-Programm<br />

weiter. „Wir hielten uns an den Plan und erhöhten<br />

schrittweise die Gewichte. So machten wir schnell<br />

große Fortschritte“, erläutert Phillipps. „Die positiven<br />

Auswirkungen auf seinen Körperbau sind eindeutig<br />

erkennbar. Auch in funktionaler Hinsicht ist er jetzt<br />

stärker.“<br />

Brown denkt, dass er seine neue gewonnenen<br />

Kräfte dem Techniktraining zu verdanken hat. „Es<br />

gab Übungen, die ich schon lange Zeit einfach falsch<br />

machte. Als ich sie korrigierte, verbesserten sich auch<br />

die Leistungen merklich. Beim einarmigen Rudern<br />

beispielsweise konnte ich das Gewicht von 35 auf 50<br />

Kilo erhöhen.“<br />

Ein anderes wesentliches Element war die<br />

Ernährung. „Ich habe die Umstellung teilweise sogar<br />

richtig genossen – vor allem das Steak am Morgen.<br />

Schwer fiel es mir wiederum, nach 14.00 Uhr nur<br />

wenig zu essen, abgesehen von etwas weißem Fisch<br />

und Huhn.“<br />

ALKOHOLKONTROLLE<br />

Ein weiteres Hindernis war der Alkohol. „Sein Beruf<br />

und sein soziales Umfeld erschwerten ihm den<br />

Verzicht“, erinnert sich Phillipps. „Durch die ansonsten<br />

gute Disziplin bei der Ernährung konnte er dieses<br />

Manko aber ausgleichen.“<br />

Brown will sich unbedingt noch weiterentwickeln.<br />

„Ich weiß jetzt, wie es funktioniert. Das heißt, ich muss<br />

mich einfach nur dahinterklemmen und die neuen<br />

Veränderungen auch durchhalten. Das ist natürlich um<br />

Einiges einfacher, wenn du auch Ergebnisse siehst.“ ■<br />

Nachher<br />

Vorher<br />

RICHARD<br />

ALTER 26<br />

GRÖSSE 1,75 m<br />

GEWICHT VORHER 82 kg<br />

GEWICHT AKTUELL 78 kg<br />

LEKTION<br />

GELERNT<br />

Der Trainer Rich Phillipps<br />

verrät uns die besten<br />

Tipps für einen knackigen<br />

Körperbau.<br />

c EIWEISSZUFUHR<br />

„Hochwertiges<br />

Eiweiß in<br />

ausreichenden<br />

Mengen ist ein<br />

Schlüsselfaktor<br />

zum Aufbau<br />

schlanker<br />

Muskelmasse.<br />

Außerdem<br />

unterstützt es die<br />

Fettverbrennung“,<br />

erklärt Phillipps.<br />

„Ich empfehle 2,5<br />

Gramm Eiweiß<br />

pro Kilogramm<br />

Körpergewicht<br />

am Tag.“<br />

c INTENSITÄT<br />

„Es ist wirklich<br />

wichtig, bei jedem<br />

Workout alles zu<br />

geben. Das perfekt<br />

ausformulierte<br />

Programm ist die<br />

eine Seite. Wer<br />

aber richtig gute<br />

Fortschritte machen<br />

will, muss sich in<br />

jedem einzelnen<br />

Satz ordentlich<br />

reinknien.“<br />

c PERIODISIERUNG<br />

„Um beim<br />

Körperbau<br />

Fortschritte zu<br />

machen, musst<br />

du die Workouts<br />

systematisch<br />

planen und<br />

aufbauen. Versuch,<br />

die Lasten<br />

jede Woche zu<br />

steigern und führ<br />

ein detailliertes<br />

Trainingstagebuch.“<br />

142/OKTOBER 2014/mensfitness.de


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144/OKTOBER 2014/mensfitness.de


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