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DWAYNE<br />
JOHNSON<br />
DAS HERCULES-<br />
TRAINING<br />
DER NEUE WEG ZUM ERFOLG<br />
GET BIGGER!<br />
NOCH MEHR<br />
MUSKELN!<br />
FETT WEG<br />
NUR 30 MIN.<br />
IN DER WOCHE<br />
NATURAL<br />
DOPING<br />
LEGAL &<br />
GESUND!<br />
SIXPACK<br />
MOVE<br />
FITNESS<br />
MIT<br />
SEIL<br />
NR. 10/ 2014<br />
FIT FÜR<br />
DIE LIGA!<br />
DAS<br />
FUSSBALL<br />
TRAINING<br />
DERPROFIS<br />
TREND<br />
MUSCLES<br />
& TATTOO‘S<br />
JAIL-<br />
HOUSE<br />
ROCK<br />
TRAINING<br />
IM KNAST<br />
EXKLUSIV!<br />
ALLES ZUM GRÖSSTEN<br />
FITNESS-TREND<br />
AUS DEN USA.<br />
FANS, TRAINER<br />
& WORKOUTS<br />
CrossFit<br />
Special
MF INHALT<br />
50<br />
Fit Zone<br />
07 GEHEIMTIPP<br />
FÜR DIE ENTSPANNUNG<br />
Der Bund für’s Leben hält<br />
gesund<br />
08 ROPE-TRAINING<br />
Mehr Power auf der Bank und<br />
weniger Speck am Bauch<br />
10 MUST DO MOVE<br />
Seitbeuge , ein funktionales<br />
Gewichtstraining für den<br />
ganzen Körper<br />
12 GEAR-TIPP<br />
Perfektes Lauf- und<br />
<strong>Fitness</strong>training mit den In-Ear-<br />
Kopfhörer von Bose<br />
14 10-MINUTENGERICHT<br />
Kraftbrühen mit Power, die dir<br />
beim Abspecken helfen<br />
16 MF-TREND-STYLE<br />
Tinte auf der Brust:<br />
Muscle & Tattoo’s.<br />
18 MF-MOVIES, NEWS &<br />
WIN Tipps und Verlosungen<br />
der neuesten Filme für richtige<br />
Männer<br />
20 TREND-TEST<br />
Fly oder Psycle? Welcher ist<br />
der bessere Heimtrainer?<br />
22 KILLER-KÖRNER<br />
Wie gesund ist unser Reis<br />
wirklich?<br />
24 DIE NEUE BIO-<br />
ATKINS-DIÄT<br />
Gemüselastig, sinnvoll und<br />
nahrhaft<br />
26 MF-COACH<br />
Wir machen reinen Tisch:<br />
5 <strong>Fitness</strong>regeln unter der Lupe<br />
28 FUNCTIONAL EXPERT:<br />
DEADLIFT<br />
Allrounder oder Killer für den<br />
Rücken<br />
30 LESERBRIEFE<br />
Fragt unseren <strong>Fitness</strong>experten<br />
Dirk van der Klok<br />
32 MICHAELS<br />
FITNESSECKE<br />
Deutschlands gefragtester<br />
Personaltrainer über die Welt<br />
der <strong>Fitness</strong><br />
34 DER MUSKEL-<br />
EXPERTE<br />
Richtig Gewichtheben. Louie<br />
Simmons hält das Tempo hoch<br />
36 DER ERNÄHRUNGS-<br />
EXPERTE<br />
Bestsellerautor Robb Wolf<br />
erklärt, wie die Steinzeitdiät<br />
auch heute funktionieren kann<br />
60<br />
CHECK<br />
OUT!<br />
INFOS WORKOUTS<br />
SHOP UND MEHR UNTER<br />
www.mensfitness.de<br />
4/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Oktober<br />
Features<br />
Trainer<br />
39 DWAYNE „THE ROCK“<br />
JOHNSON Der Weg zum<br />
Halbgott: Das „HERCULES-<br />
Workout<br />
42 OUTDOOR EXTREM<br />
Mit dem Mountainbike durch<br />
Zentralasiens Wakhan-<br />
Korridor<br />
50 NATÜRLICHES<br />
DOPING Völlig legal: Stelle<br />
deine eigenen natürlichen<br />
Drogen her – ohne üble<br />
Nebenwirkungen!<br />
16<br />
32<br />
104 KNOCHENHART<br />
Durch Kastensprünge die<br />
Knochen stärken<br />
105 GYM TALK<br />
Spezialübung: Der Trizeps-<br />
Hammer<br />
107 DAS KNACKI-<br />
WORKOUT Wie funktioniert<br />
Training im Gefängnis?<br />
MF forschte nach<br />
116 MF-LESERREPORT<br />
Weg mit dem Fett! Über 40kg<br />
leichter: Manuel Eisen<br />
52 BUNDESLIGA-<br />
FITNESS<br />
Trainingsmethoden für<br />
perfekte Ganzkörper-<strong>Fitness</strong>.<br />
Auf und neben dem Platz<br />
118 FOOTBALL-<br />
WORKOUT Doppelpack!<br />
Ex-NFL-Profi Michael Strahan<br />
fordert euch heraus<br />
CROSSFIT SPECIAL<br />
60 FRAGEN &<br />
ANTWORTEN ÜBER<br />
CROSSFIT – Waschechte<br />
CrossFit-Anhänger packen<br />
ihre Erfahrungen aus. Alle ihre<br />
Geschichten lest ihr hier.<br />
39<br />
42<br />
122 HOME WORKOUT<br />
Mach die Couch in deinem<br />
Wohnzimmer zum<br />
Trainingsgerät<br />
124 WORKOUT CHECK<br />
Stuart Hayes macht unseren<br />
Leser fit für ein 160km langes<br />
Radrennen<br />
68 PRAXIS: DAS<br />
CROSSFIT-WOD – Knacke<br />
drei der besten CrossFit-<br />
Workouts des Tages (WOD’s)<br />
72 HARDCORE TRAINER<br />
– Knüppelhart: Startrainer<br />
Kelly Starrett bringt euch<br />
an die physischen Grenzen<br />
80 OUTDOOR: OTTER<br />
TRAIL RUN – MF beim<br />
härtesten Geländelauf in<br />
Südafrika.<br />
OUTDOOR GEAR<br />
– MF TESTET:<br />
86 • Laufschuhe fürs Gelände<br />
88 • Die neuesten<br />
Mountainbikes<br />
52<br />
98<br />
125 TRAINING DES<br />
BOX-CHAMPIONS<br />
Supermittelgewicht-<br />
Champion Carl Froch zeigt<br />
euch, wie er 12 Runden<br />
durchhält<br />
132 EXPERIMENT<br />
Abspecken in weniger als 30<br />
Minuten pro Woche mit HIIT?<br />
MF macht den Selbst-Test<br />
135 MUSKELAUFBAU<br />
<strong>Get</strong> bigger! Verlängere deine<br />
Sätze, um <strong>mehr</strong> Muskelmasse<br />
aufzubauen<br />
142 INSPIRATION<br />
Mit dem Personal Trainer zum<br />
Erfolg<br />
91 EAT FIT – Drahtiger<br />
werden durch weniger Obst<br />
und <strong>mehr</strong> Gemüse<br />
92 ZUSATZERNÄHRUNG –<br />
Nahrhafter Smoothie mit <strong>mehr</strong><br />
Aroma und Konsistenz<br />
94 GESUNDE KÖRNER –<br />
Gesündere Kohlenhydrate für<br />
<strong>mehr</strong> <strong>Muskeln</strong> und weniger<br />
Speck<br />
98 FRÜHSTÜCK FÜR<br />
CHAMPIONS – <strong>Get</strong> the<br />
American Style!<br />
135<br />
AUF<br />
DEM<br />
COVER<br />
S. 135<br />
S. 132<br />
S. 50<br />
S. 08<br />
S. 60<br />
S. 68<br />
S. 72<br />
S. 39<br />
S. 52<br />
S. 16<br />
S. 107<br />
MODEL<br />
Alon Gabbay<br />
'MYPROTEIN' Athlet<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/5
MF Oktober<br />
’<br />
HERAUSGEBER<br />
Ultimate Guide Media<br />
REDAKTION<br />
CHEFREDAKTEUR Oliver Bloss<br />
GESCHÄFTSFÜHRER Nathan Berkley<br />
FINANZDIREKTOR Richard Layton<br />
ARTDIRECTOR Roberto Juárez<br />
ENDREDAKTION Andrea Musah<br />
ÜBERSETZUNG Thorsten Distler (www.thorstendistler.de)<br />
MARKETINGLEITER Frieder M. Egermann<br />
VERTRIEBSLEITER<br />
Thorsten Rebek<br />
thorsten.rebek@ultimateguide.de<br />
Telefon: +49 (0) 89 12 09 1 357<br />
Liebe <strong>Fitness</strong>freunde,<br />
auch wenn seit dem Gewinn des Weltmeister-Titels bereits einige Wochen<br />
ins Land gezogen sind, sind Euphorie und Glücksgefühle in uns allen immer<br />
noch deutlich spürbar. Das gilt vor allem für aktive Sportler und <strong>Fitness</strong>jünger.<br />
Die bereits <strong>mehr</strong>fach in Men’s <strong>Fitness</strong> besprochene Motivation(shilfe) kann<br />
bewiesenermaßen Wunder bewirken - sei es am Arbeitsplatz, in der Schule,<br />
beim Sport, oder im täglichen Leben allgemein.<br />
Es beweist auch deutlich, welche Bedeutung die richtige mentale<br />
Einstellung hat. Was sich im Kopf abspielt, kann sich auch auf die Hantelbank<br />
oder den täglichen Trainingsweg auswirken. Im Positiven, wie auch im<br />
Negativen. Positives Denken ist demnach angesagt. Nur ist das nicht immer<br />
so leicht umzusetzen, richtig? Diese Erfahrung hat sicherlich schon jeder von<br />
Euch gehabt. Kein Bock, schlecht drauf – Motivation für Training gleich Null!<br />
INTERNATIONAL<br />
Editor<br />
Nick Hutchings<br />
Deputy Editor Joel Snape<br />
Art Director<br />
Ped Millichamp<br />
Deputy Editor Ben Ince<br />
Managing Editor Chris Miller<br />
Art Editor<br />
Rob Lavery<br />
Features Writer Richard Jordan<br />
Staff Writer<br />
Sam Rider<br />
Group Publisher Russell Blackman<br />
Group Managing Director Ian Westwood<br />
Managing Director Julian Lloyd Evans<br />
Chief Operating Officer/<br />
Chief Financial Officer Brett Reynolds<br />
Group Finance Director Ian Leggett<br />
Chief Executive Officer James Tye<br />
Chairman<br />
Felix Dennis<br />
Words: Jason Anderson, David Castle, Georgina Graham, Lisa James,<br />
Matt Hart, Rib Hicks, Charlie Norton, Sarah Schenker, Shelley Portet, Victoria Webb<br />
Pictures: Shutterstock, <strong>Get</strong>ty, Eyevine, Danny Bird, Oliver Burston, Adrian<br />
Myers , Nathan Daniels, Barry Downard, Linda Doung, Mark Eilbeck, Pete<br />
Webb, Timo Hebditch, Romilly Lockyer, Matt Herring, Stuart Holmes, Richie<br />
Hopson, Tom Miles, Duncan Nicholls, PSC Photography, Rui Ricardo, Glen<br />
Burrows, Action Images, Tom Warry, Martin Paldan, Jenni Leskinen.<br />
BÜRO DEUTSCHLAND<br />
Ultimate Guide Media<br />
Landsberger Straße 302<br />
80687 München<br />
Telefon: +49 (0) 89 90 40 5 805<br />
Fax: +49 (0) 89 90 40 5 066<br />
BÜRO UNITED KINGDOM<br />
Ultimate Guide Media<br />
Argyle House<br />
1 Dee Road<br />
Richmond<br />
Surrey<br />
TW9 2JN<br />
Company No. 06965305<br />
HOMEPAGE: www.mensfitness.de<br />
LESERFRAGEN: leserbriefe@mensfitness.de<br />
BÜRO SPANIEN<br />
Ultimate Guide Media<br />
APDO de Correos 551<br />
03724 Moraira / Alicante<br />
SPAIN<br />
Und hiermit kommen wir auch zum zweiten positiven Aspekt des Sieges<br />
im Endspiel über Argentinien. Das „Wir-Gefühl“ hat einen großen Beitrag zum<br />
Erfolg beigesteuert. Egal ob unter den Spielern oder den begeisterten Fans.<br />
Jeder hatte irgendwie das Gefühl, Teil des Erfolges zu sein. Zumindest das<br />
Gefühl…<br />
PRESSEVERTRIEB<br />
VU VERLAGSUNION KG<br />
AM KLINGENWEG 10<br />
65396 WALLUF<br />
TEL. + 49 612 3620 0<br />
ABONNEMENTS<br />
IPS Pressevertrieb GmbH<br />
Ultimate Guide Abo-Service<br />
Postfach 1331<br />
53340 Meckenheim<br />
E-MAIL: abo-ugm@ips-d.de<br />
Telefon: +49 22 25/70 85-362<br />
Telefax: 0 22 25/70 85-399<br />
Homepage www.ips-d.de<br />
Und das funktioniert auch im Alltag, was in eurem Fall heißt: beim<br />
Training und Workout. Mit dem richtigen Trainingspartner oder –Partnern<br />
an seiner Seite, stellen sich die Erfolge noch schneller ein. Man freut sich<br />
zusammen über jedes errungene Ziel. Motivation und (ganz wichtig!) der<br />
Spaß, sind garantierte Katalysatoren für den Erfolg. Gemeinsam seine Ziele<br />
erreichen lautet die Erfolgsformel. Schweini, Götze, Neuer & Co haben es uns<br />
vorgemacht. Jetzt seid ihr dran…<br />
DRUCK UND BINDUNG:<br />
Quad/Graphics Europe Sp. z o. o.<br />
Drukarnia Wyszków<br />
ul. Pułtuska 120<br />
07-200 Wyszków, Polska<br />
www.quadgraphics.pl<br />
Das Papier, auf dem dieses Magazin gedruckt ist, besteht aus<br />
umweltverträglichen Fasern.<br />
HAFTUNG<br />
Dieses Magazin wurde mit Sorgfalt produziert. Der Verlag kann jedoch keine<br />
Haftung, Gewährleistung, Garantie oder Versicherung für Meinungen, Waren oder<br />
Dienstleistungen übernehmen, die in dieser Ausgabe veröffentlicht wurden. Der<br />
Herausgeber übernimmt außerdem keine Verantwortung für Inhalte von externen<br />
Webseiten, deren Adressen veröffentlicht werden.<br />
DATENSCHUTZERKLÄRUNG<br />
Dieses Magazin wird unter der Lizenz und mit der Erlaubnis von © Dennis Publishing<br />
Limited herausgegeben. Alle Rechte an Material, Titel und Marke dieses Magazins sind<br />
Eigentum von Dennis Publishing Limited und dürfen weder im Ganzen noch teilweise<br />
ohne vorherige schriftliche Genehmigung reproduziert werden.<br />
MEN’S FITNESS ist ein Warenzeichen von Weider Publications LLC und darf ohne<br />
vorherige Erlaubnis von Weider Publications LLC werder verwendet noch in irgendeiner<br />
Form reproduziert werden.<br />
Oliver Bloss<br />
Chefredakteur<br />
6/OKTOBER 2014/mensfitness.de
FitZone<br />
DER COUNTDOWN ZUM<br />
FITTEREN LEBEN<br />
Bei verheirateten<br />
Männern ist<br />
die subjektive<br />
Zufriedenheit<br />
um 135 Prozent<br />
höher als bei<br />
unverheirateten.<br />
Text Flavie Belanco<br />
HERZENSSACHE<br />
Der Bund fürs Leben<br />
hält gesund<br />
Das teure Silberbesteck auf der<br />
■ Geschenkeliste und die Aussicht auf<br />
traute Zweisamkeit bis ans Lebensende sind<br />
schon gute Argumente. Es gibt aber noch einen<br />
weiteren Anreiz, den Ehering überzustreifen:<br />
Im „Journal Of Hypertension“ wurde eine neue<br />
Untersuchung veröffentlicht. Danach hatten<br />
verheiratete Männer tendenziell eine bessere<br />
Chance, ihre Blutdruckwerte mit der Zeit<br />
zu senken. Damit geht auch ein niedrigeres<br />
Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
einher. Der Grund hierfür ist wahrscheinlich<br />
die gegenseitige Fürsorge der Ehepartner,<br />
von der die Gesundheit profitiert und die das<br />
Stressniveau senkt. Die Hochzeitsplanung<br />
selbst mag Nerven kosten. Schließlich wollen<br />
sämtliche Tanten und Cousins eingeladen<br />
und unterhalten werden. Doch die Institution<br />
Ehe lohnt sich auf lange Frist gesehen für die<br />
Gesundheit. Vielleicht brauchst du ja ohnehin<br />
gerade einen neuen Satz Steakmesser ... ■<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/7
GEAR<br />
Fitzone<br />
ROPE-<br />
TRAINING<br />
Mehr Power auf der Bank und<br />
weniger Speck am Bauch – dank<br />
Trainingsseil<br />
Du denkst, das Seilschlagen<br />
■ wäre wieder so ein<br />
neumodischer <strong>Fitness</strong>kram, der<br />
nicht viel taugt? Weit gefehlt.<br />
Wenn du die dicken und schweren<br />
Seile umherschwingst, sieht das<br />
nicht nur beeindruckend aus. Dies<br />
ist zugleich ein brutal effektives<br />
Workout.<br />
Das belegen neueste kanadische<br />
Forschungen. Darin ließen sich mit<br />
drei 15-minütigen Einheiten pro<br />
Woche über vier Wochen hinweg<br />
die Maximalleistungen beim<br />
Liegestütz um 24 und beim Situp<br />
um sieben Prozent steigern. In<br />
einer Studie an der amerikanischen<br />
University of Minnesota brachten<br />
zudem zehn Minuten Ropetraining<br />
den Stoffwechsel deutlich in<br />
Schwung. Kurz gesagt: Mehr Kraft<br />
und weniger Speck. <strong>Noch</strong> Fragen?<br />
Der Krafttrainer Dan Lawrence<br />
bestätigt diese Ergebnisse: „Das<br />
Seilschlagen ist eine tolle Übung<br />
für alle <strong>Fitness</strong>-Sportler.“<br />
Weiter erklärt er: „Bereits zehn<br />
Minuten stellen ein intensives<br />
Ganzkörper-Workout dar. Heb<br />
dir die Seile bis zum Ende des<br />
Workouts auf, um dich mit<br />
60-sekündigen Intervallen im<br />
Wechsel mit 60-sekündigen<br />
Pausen noch einmal richtig<br />
auszupowern.“ Mithilfe der<br />
Varianten im Kasten rechts<br />
erreichst du die gewünschten<br />
Ziele. ■<br />
SCHULTERKREISEN<br />
Ziel Kraft<br />
Stell dich mit leicht gebeugten Knien<br />
aufrecht hin. Die Core-Muskulatur<br />
anspannen und die Arme kreisförmig erst<br />
in eine Richtung und dann in die andere<br />
bewegen (jeweils 30 Sekunden).<br />
Dan Lawrence: „Das fördert die<br />
Griffstärke und stärkt die Schultern. Ein<br />
tolles Training für Boxer, MMA-Fighter<br />
oder Schwimmer, bei denen die Arme<br />
schnell ermüden.“<br />
SEILSCHLAGEN VERTIKAL<br />
Ziel Kraft<br />
Zieh beide Arme nach oben, um direkt im<br />
Anschluss das Seil kräftig auf den Boden<br />
zu schmettern und so große Wellen zu<br />
erzeugen. Bezieh den ganzen Körper mit<br />
ein, in dem du hochspringst und nach der<br />
Landung Hüfte und Knie beugst, um noch<br />
<strong>mehr</strong> Kraft zu entwickeln.<br />
Dan Lawrence: „Diese athletische<br />
Bewegung fordert den gesamten Körper<br />
heraus. Wie beim Kugelhantelschwingen<br />
baust du auch hier Power, Flexibilität und<br />
Tempo auf.“<br />
TIEFE WELLEN<br />
Ziel Fettabbau<br />
Geh so weit in die Knie, dass die<br />
Oberschenkel horizontal zum Boden<br />
verlaufen. Die Core-Muskulatur dabei<br />
fest anspannen. Die Hände mit den<br />
Seilenden vor dem Körper nach vorn<br />
strecken. Dann die Arme mit kurzen und<br />
abrupten Bewegungen abwechselnd<br />
nach oben und unten schlagen, um kleine<br />
Wellen zu erzeugen.<br />
Dan Lawrence: „Du verbrennst hierbei<br />
Fett, während du in den Beinen Kraft<br />
aufbaust. Schließlich hältst du die<br />
untere Phase der Kniebeuge immer eine<br />
komplette Minute lang.“<br />
8/OKTOBER 2014/mensfitness.de
MF MUST DO MOVE<br />
Fitzone<br />
A<br />
KERNFRAGEN<br />
Die Seitbeuge mit hochgestreckten<br />
Armen fordert die schräge<br />
Bauchmuskulatur richtig heraus.<br />
Hast du schon einmal etwas von<br />
■ Arthur Saxon gehört, seinerzeit auch<br />
als „Eisenmeister“ bezeichnet? Nein?<br />
Schade, denn der Mann hat einige nützliche<br />
Tipps in petto. Der Kraftakrobat des<br />
19. Jahrhunderts verdiente sein Geld damit,<br />
um den Globus zu touren und die Leute<br />
zu Kraftvergleichen herauszufordern. Mit<br />
der hier gezeigten Übung baute er sich<br />
die felsenfeste Core-Muskulatur auf, die<br />
ihm zu seinem legendären Status als<br />
Kraftsportler verhalf.<br />
Dazu Shaun Stafford, der bei City<br />
Athletic für die Leistungsanalyse<br />
zuständig ist: „Dies ist ein funktionales<br />
Gewichtstraining für den ganzen Körper.<br />
Es ist besser als alle Core-Übungen<br />
auf dem Gymnastikball oder am<br />
Boden. Der Grund: Die Übung bezieht<br />
zur Stabilisierung der Wirbelsäule die<br />
schräge Bauchmuskulatur stärker mit<br />
ein. Das fördert auch deine Leistungen<br />
bei anderen Gewichtsübungen.“ Das<br />
bedeutet für dich: Eine bessere Haltung<br />
und gigantische Schultern. Für Saxon<br />
hieß das: 168 Kilo beim einarmigen<br />
Frontdrücken. Eine einmalige Leistung<br />
– genauso einmalig wie Saxons<br />
Trainingsanzug. Der Mann war einfach<br />
ein Original.<br />
B<br />
SEITBEUGE MIT<br />
NACH OBEN<br />
GESTRECKTEN<br />
HANTELN<br />
SÄTZE 2<br />
WH 8 PRO SEITE<br />
ANimm die Füße schulterbreit auseinander<br />
und stemm einen Satz leichter<br />
Kurzhanteln über dem Kopf nach oben.<br />
Die Arme durchstrecken, sodass sie auf<br />
die Ohren ausgerichtet sind. Die Core-<br />
Muskulatur angespannt lassen und den<br />
unteren Rücken nicht wölben.<br />
BDas Becken nach vorne ausrichten und<br />
den Rumpf aus der Hüfte heraus langsam<br />
nach rechts beugen – allerdings nur so<br />
weit, wie noch angenehm ist. Die Position<br />
kurz halten und dann vorsichtig wieder<br />
zur Mitte zurückkehren. Die Übung auf der<br />
anderen Seite wiederholen.<br />
Text Alex Harris Fotos Mike Prior<br />
Pralle Muckis<br />
Pump deine <strong>Muskeln</strong> noch einmal richtig voller Blut,<br />
bevor du an den Strand gehst – mit dem<br />
fünfminütigen Zyklus zur Wettkampfvorbereitung<br />
nach Vorbild des letztjährigen Mr. Universe<br />
■Ty Ogedegbe, 2013 Mr. Universe bei Musclemania,<br />
gibt uns einen Einblick in seine Trickkiste: „Bevor ich auf<br />
die Bühne gehe, absolviere ich ein schnelles Workout<br />
mit einem Trainingsband, um die <strong>Muskeln</strong> noch einmal<br />
voller Blut zu pumpen.“ Absolvier von jeder Übung zwölf<br />
Wiederholungen. Die Pausen so kurz wie möglich halten.<br />
Die erste Runde des Zyklus im langsamen Tempo und die<br />
zweite etwas schneller ausführen.<br />
„Die Variation des Tempos bewirkt eine stärkere<br />
Aktivierung der Muskulatur. Alles wirkt dann noch ein<br />
Stück besser ausdefiniert“, so Ogedegbes Tipp. Neuesten<br />
Forschungen im „Journal Of Strength And Conditioning“<br />
zufolge kann der Effekt bis zu 52 Stunden lang andauern.<br />
Schultern<br />
Seitheben<br />
Stell dich mit<br />
den Füßen auf<br />
die Mitte des<br />
Bandes. Dann<br />
beide Enden in die<br />
Hände nehmen<br />
und die Arme bis<br />
in die Horizontale<br />
hochheben.<br />
Arme<br />
Bizeps-Curl<br />
Stell dich in der<br />
Mitte auf Band und<br />
heb die Arme von<br />
der Oberschenkelaußenseite<br />
bis<br />
hoch zu den<br />
Schultern.<br />
Rücken<br />
Vornübergebeugter<br />
Fly<br />
Lehn dich aus<br />
der Hüfte heraus<br />
nach vorne und<br />
führ die Hände<br />
von Kniehöhe<br />
aus seitlich nach<br />
oben, bis du die<br />
Spannung im<br />
Latissimus spürst.<br />
Brust<br />
Breite Liegestütze<br />
Die Hände weit<br />
voneinander<br />
entfernt (doppelte<br />
Schulterbreite) auf<br />
den Boden setzen<br />
und bis zum<br />
Muskelversagen<br />
trainieren.<br />
10/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
AKUSTISCHE<br />
BEGLEITUNG<br />
Du möchtest beim Training nicht immer mit deinen<br />
Gedanken allein sein? Tom Morgan schreibt als<br />
unabhängiger Experte für <strong>Fitness</strong>equipment Kritiken für<br />
den Online-Anbieter „Expert Reviews“. Er unterstützt dich<br />
bei der Auswahl der richtigen Ohrstöpsel zum Laufen.<br />
>> Bose SIE2i ca. 150 €<br />
■ Manche Sport-Kopfhörer glänzen<br />
in einem Bereich, fallen aber bei<br />
anderen Faktoren ab. So gibt es<br />
drahtlose Modelle, bei denen die<br />
Ohrstöpsel rutschen. Andere sitzen<br />
wir angegossen, aber der Sound<br />
klingt wie durch einen Pappbecher<br />
an der Ohrmuschel gefiltert. Die<br />
ersten Sport-Kopfhörer aus dem<br />
Hause Bose allerdings überzeugen<br />
auf der ganzen Linie. Wie von einer<br />
Highend-Audiofirma nicht anders<br />
zu erwarten, bieten sie einen<br />
reichhaltigen Sound mit tiefen<br />
Bässen, prägnanten Mitten und<br />
knackigen Höhen. Die weichen<br />
Gummispitzen schmiegen sich sanft<br />
und doch sicher an den Gehörgang<br />
an. So sitzen die Stöpsel selbst bei<br />
langen Läufen immer schön fest.<br />
Durch die offene Rückseite ist<br />
außerdem gewährleistet, dass du<br />
nicht komplett von der Außenwelt<br />
isoliert bist und herannahende<br />
Gefahren akustisch erkennen<br />
kannst. Ein hydrophobes Akustik-<br />
Gewebe verhindert zudem,<br />
dass der Schweiß Schäden am<br />
Gerät verursacht. Die Inline-<br />
Fernbedienung (für iPhone und<br />
iPod) ist mit wasserdichten Knöpfen<br />
ausgestattet. Das Gerät ist nicht ganz<br />
billig, bei dieser Qualität aber jeden<br />
Cent wert.<br />
bose.de<br />
BESCHREIBUNG<br />
„Sport-Kopfhörer sollten unterwegs toll klingen und<br />
widerstandsfähiger als andere Modelle sein“, sagt Morgan.<br />
„Es gibt viele Hersteller in diesem Bereich. Das liegt daran, dass<br />
das mit dem Handy oder MP3-Player mitgelieferte Zubehör<br />
einfach nicht das Gelbe vom Ei ist. Manche Geräte funktionieren<br />
drahtlos mit Bluetooth, bei anderen lassen sich die Kabel oder<br />
Halsbänder so einstellen, dass sie beim Laufen nicht stören.“<br />
LEISTUNG UND PREIS<br />
„Mit dem Preis steigt vor allem die Soundqualität. Doch es<br />
gibt auch noch andere interessante Zusatzfunktionen“, meint<br />
Morgan. „Dieses Modell bietet eine Inline-Fernbedienung, die<br />
in die Kopfhörer eingebaut ist.“ Damit lassen sich einzelne<br />
Tracks überspringen. Du kannst sogar beim Joggen Anrufe<br />
entgegennehmen. Vorsicht ist allerdings in der obersten<br />
Preisklasse geboten. Die Technik, welche den Sound produziert,<br />
ist hier immer recht empfindlich.“<br />
WICHTIGE FUNKTIONEN<br />
„Alle Sport-Kopfhörer sind bis zu einem gewissen Grad<br />
schweißresistent. So ist sichergestellt, dass sie beim<br />
Sport keine Schäden davontragen. Außerdem ist die<br />
Schweißresistenz auch im Sinne der Hygiene“, erläutert<br />
Morgan. „Nichts ist nerviger, als während des der Tour die<br />
Ohrstöpsel nachjustieren zu müssen. Sie sind daher so<br />
konstruiert, dass sie so sicher und bequem wie möglich sitzen.“<br />
DIE RICHTIGE AUSWAHL<br />
„Die Preise können bei kaum bemerkbaren Unterschieden in der<br />
Soundqualität stark variieren. Die wichtigste Frage ist daher,<br />
wie viel Wert du auf technische Spezifikationen legst“, erklärt<br />
Morgan. „Für Langstreckenläufe sind drahtlose Kopfhörer<br />
weniger gut geeignet, weil die Batterie schnell leer wird. Wenn<br />
du auf öffentlichen Straßen und Wegen läufst, empfiehlt sich<br />
außerdem ein nach außen hin offenes Paar wie der Bose SIE2i.<br />
Damit kannst du den Verkehr besser hören.“ ■<br />
12/OKTOBER 2014/mensfitness.de
10-MINUTEN-GERICHT<br />
Fitzone<br />
KRAFTBRÜHEN<br />
Schmeiß den Mixer an, um dir<br />
eine herzhafte Erbsen-Schinken-<br />
Suppe zusammenzumixen,<br />
die dir beim Abspecken hilft.<br />
■Die einfachste Art, eine flüssige Gemüsebombe voller Nährstoffe<br />
in eine sättigende Mahlzeit zum Muskelaufbau zu verwandeln: Eine<br />
ordentliche Portion Fleisch als Dreingabe. Der Schinken in dieser<br />
Erbsensuppe enthält 22 Gramm Eiweiß. Die Proteine helfen beim<br />
Aufbau schlanker Muskelmasse und wirken sättigend. So kannst<br />
du ungesunden Snacks besser widerstehen. Die Zutaten in diesem<br />
Rezept sind außerdem extrem arm an Kohlenhydraten und Zucker.<br />
Damit vermeidest du ein Ansteigen des Blutzuckerspiegels, der zu<br />
Fetteinlagerungen führen würde. ■<br />
ernaehrung.mensfitness.de<br />
ZUTATEN<br />
• 2 EL Rapsöl<br />
• 1 mittelgroße Zwiebel, gehackt<br />
• 1 mittelgroße Süßkartoffel,<br />
in kleine Würfel geschnitten<br />
• 300 g gefrorene Speiseerbsen<br />
• 300 ml Gemüsebrühe<br />
• 1 00 ml Halbfettmilch<br />
• 100 g Schweinehachse,<br />
zerkleinert<br />
• 1 kleine Handvoll frischer<br />
Minzblätter<br />
• 1 TL gehackter Schnittlauch<br />
• Salz und Pfeffer<br />
ZUBEREITUNG<br />
• Das Öl in einer großen Pfanne<br />
auf mittlerer Stufe erhitzen.<br />
• Die Zwiebel- und<br />
Süßkartoffelstücke dazugeben,<br />
mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken und unter<br />
ständigem Rühren 3 Minuten<br />
lang braten.<br />
• Die Erbsen und die Brühe<br />
hinzufügen und zum Kochen<br />
bringen. Das Ganze 4 Minuten<br />
lang vor sich hinköcheln lassen.<br />
• Die Milch dazugießen und die<br />
Suppe erneut aufwallen lassen.<br />
Dann die Pfanne von der Platte<br />
nehmen.<br />
• Die Suppe in einem Mixer<br />
verarbeiten, bis sie schön<br />
sämig ist.<br />
• In Schüsseln auftragen<br />
und mit dem Schinken,<br />
dem Schnittlauch und den<br />
Minzblättern dekorieren.<br />
SÜSSKARTOFFELN<br />
sind reich an Beta-Carotin, welches<br />
gut fürs Herz ist. Daneben enthalten<br />
sie viel Kupfer. Die Substanz hilft<br />
dem Körper, <strong>mehr</strong> Energie aus<br />
Kohlenhydraten freizusetzen.<br />
ERBSEN<br />
weisen hohe Konzentrationen<br />
der knochenstärken Substanzen<br />
Vitamin K und Mangan auf.<br />
Daneben bieten sie dem Körper<br />
sättigende Ballaststoffe.<br />
ZWIEBELN<br />
sind eine Quelle für das<br />
entzündungshemmende<br />
Quercetin sowie Biotin,<br />
welches den Blutzuckerspiegel<br />
stabilisiert.<br />
SCHINKEN<br />
kurbelt mithilfe von Thiamin<br />
den Stoffwechsel an.<br />
Das darin enthaltene Fett<br />
fördert indes die Aufnahme<br />
des Beta-Carotins.<br />
14/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
WHAT GIRLS LIKE<br />
MUSCLES<br />
& TATTOO<br />
Tattoos liegen im Trend. Nach wie vor – oder?<br />
So könnt ihr (fast) nichts falsch machen.<br />
Welcher Mann präsentiert seiner<br />
Liebsten nicht gerne seinen ganzen<br />
Stolz, gestochen aus schwarzer und/oder<br />
farbiger Tinte? Ob im T-Shirt, Oben-ohne<br />
im Schwimmbad, im Studio, oder einfach<br />
nur am Morgen vorm heimischen Spiegel.<br />
Es sieht einfach cool aus und macht was<br />
her. Tribals, Lebensphilosophien in Wort und<br />
Schrift, Bilder der Liebsten oder der verehrten<br />
Vorbilder – der Phantasie wird freien Lauf<br />
gelassen. Ob das immer so gut gelingt, ist<br />
eine andere Frage…<br />
Doch passen das Bild und die verschiedenen<br />
Stile zum muskulösen Traumkörper?<br />
Entstellen die Motive den fein definierten<br />
Flow der <strong>Muskeln</strong>? Wird aus der V-Form eine<br />
optische R-Form oder schlimmer? Fest steht,<br />
dass nicht immer alles gelungen rüberkommt.<br />
Allerdings, dem einen gefällt’s, dem anderen<br />
weniger. Die Entscheidung muss letztendlich<br />
jeder für sich fällen.<br />
Als Tipp möchten wir euch lediglich<br />
mitgeben, sich vorher mit der Freundin oder<br />
dem Kumpel abzusprechen, damit keine<br />
bösen Überraschungen auf euch zukommen.<br />
Wer von sich ein cooles Tattoo-Bild besitzt,<br />
kann dieses gerne an team@mensfitness.<br />
de senden – Stichwort: TATTOO. Die besten<br />
werden wir veröffentlichen. (Cheap Selfies<br />
werden nicht verwendet!). ■<br />
16/OKTOBER 2014/mensfitness.de
MF MOVIES NEW & WIN<br />
NEU IM KINO<br />
SIN CITY:<br />
A DAME TO KILL FOR<br />
Korrupte Politiker, leichte<br />
Mädchen, dunkle Rächer und<br />
jede Menge Blut – wer sich ins<br />
verkommene Sin City verirrt, ist ohne<br />
entsicherte Waffe und fragwürdige<br />
Moral verloren. Kultregisseur Robert<br />
Rodriguez („Machete“) und Graphic-<br />
Novel-Mastermind Frank Miller kehren<br />
nach ihrem Geniestreich SIN CITY in<br />
die sündigste Stadt der Welt zurück<br />
und adaptieren mit der langersehnten<br />
Fortsetzung SIN CITY: A DAME TO<br />
KILL FOR zwei weitere Episoden aus<br />
Millers Comic-Universum für die große<br />
Leinwand. Story: Seitdem Dwight (Josh<br />
Brolin) vor einigen Jahren das Leben<br />
von Miho (Jamie Chung) rettete, will<br />
er sich jeglichen Ärger vom Leib halten<br />
– bis ihn seine schöne Ex-Freundin<br />
Ava (Eva Green) kontaktiert. Ava<br />
fleht Dwight um Hilfe an, weil sie von<br />
ihrem Ehemann Damien Lord (Marton<br />
Csokas) brutal misshandelt und vom<br />
skrupellosen Chauffeur Manute<br />
(Dennis Haysbert) überwacht wird.<br />
Gleichzeitig erwacht Marv (Mickey<br />
Rourke) eines Morgens zwischen<br />
<strong>mehr</strong>eren toten Jugendlichen. Dabei<br />
wollte er in der vorherigen Nacht doch<br />
nur der schönen Stripperin Nancy<br />
(Jessica Alba) beim Tanzen zusehen.<br />
Marv begibt sich tief ins Herz des<br />
Molochs, um herauszufinden, was<br />
geschehen ist...<br />
Auch Bruce Willis und Jessica Alba<br />
sind wieder ein Teil der schwarzweiß<br />
gestylten Welt von Sin City.<br />
Cool. Böse. Sexy. Blutig. Der Kult geht<br />
weiter!<br />
Kinostart: 18. September 2014<br />
TRANSCENDENCE<br />
„Atemlose Spannung<br />
in Verbindung mit<br />
bahnbrechenden Special<br />
Effects“, verspricht der<br />
von Wally Pfister perfekt<br />
in Szene gesetzte SciFi-<br />
Thriller TRANSENDENCE,<br />
der der brandaktuellen<br />
Frage nach den Risiken der<br />
immer unkalkulierbarer<br />
erscheinenden Computer-<br />
Evolution nachgeht. Neben<br />
Hollywood-Superstar<br />
Johnny Depp agieren<br />
u.a. Paul Bettany und<br />
Oscar-Preisträger Morgan<br />
Freeman im Regiedebüt<br />
des Oscar-prämierten<br />
Kameramanns („Inception“,<br />
„Dark Knight“-Trilogie).<br />
Story: Dr. Will Caster<br />
(Johnny Depp), anerkannter<br />
Experte auf dem Gebiet der<br />
Künstlichen Intelligenz, und<br />
seine Frau Evelyn (Rebecca<br />
Hall) stehen kurz davor, ein<br />
vollkommen neuartiges<br />
Computersystem zu<br />
erschaffen. Eine Gruppe<br />
technikfeindlicher<br />
Extremisten will den<br />
Superrechner um jeden<br />
Preis verhindern und<br />
verübt ein Attentat auf<br />
Dr. Caster. Doch anstatt<br />
den Wissenschaftler<br />
zu stoppen, verhelfen<br />
sie ihm damit erst zum<br />
Erfolg. Denn Evelyn<br />
vollendet das Experiment<br />
gemeinsam mit Max<br />
Waters (Paul Bettany),<br />
einem engen Freund und<br />
Kollegen ihres Mannes.<br />
Sie verbinden das Gehirn<br />
des schwer verletzten<br />
Will mit dem Computer<br />
und lassen seinen<br />
Geist mit der Maschine<br />
verschmelzen. So entsteht<br />
ein hochintelligentes<br />
Wesen, das sich bald<br />
seiner ungeheuren Macht<br />
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im typischen US-Stil<br />
steht, liegt mit „Ride<br />
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Comedian Kevin Hart und<br />
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gewinnen - für ein kühles<br />
Sixpack zusammen mit<br />
dem Kumpel vor der<br />
Glotze taugt der Streifen<br />
aber allemal. Story: Ben<br />
Barber (Kevin Hart) ist<br />
Schulwachmann, Video-<br />
Game-Junkie und eine<br />
echte Quasselstrippe.<br />
Seit zwei Jahren träumt er<br />
davon, die superscharfe<br />
Angela (Tika Sumpter)<br />
zu heiraten – und<br />
ein echter Polizist zu<br />
werden. Angelas Bruder<br />
James (Ice Cube), ein<br />
ausgemachter Hitzkopf<br />
und hochdekorierter<br />
Polizeibeamter, hält<br />
Ben allerdings für einen<br />
lächerlichen Hampelmann.<br />
Als Ben an der Polizei-<br />
Akademie aufgenommen<br />
wird, glaubt er, den<br />
Respekt des erfahrenen<br />
Cops verdient zu haben.<br />
Er ist sich sicher: Nur ein<br />
Tag gemeinsam auf Streife<br />
und alle würden erkennen,<br />
dass Ben es wirklich drauf<br />
hat. Doch als die wilde<br />
Fahrt durch die Nacht<br />
sie zum berüchtigtsten<br />
Gangster der Stadt führt,<br />
findet James schnell<br />
heraus, dass sein neuer<br />
Partner mindestens<br />
genauso gefährlich ist,<br />
wie die umher zischenden<br />
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Teilnahme unter www.mensfitness.de/Verlosung. Stichwort „Ride Along“.<br />
Teilnahmeschluss ist der 06.10.2014.<br />
18/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
Wir schwingen uns auf den Sattel, um die beiden neuen <strong>Fitness</strong>trends auszutesten.<br />
Finde heraus, welcher der beiden Heimtrainer auf Platz eins landet.<br />
RUNDE 1<br />
Der Unterricht<br />
„Das Flywheel ist eine<br />
motivierende datengestützte<br />
Art des Radfahrens im Studio“,<br />
so Ruth Zukerman, die die<br />
Marke Flywheel mitbegründet<br />
hat. „Der Unterricht geht<br />
über 45 bis 60 Minuten. Die<br />
Heimtrainer sind mit Computern<br />
ausgestattet. Diese zeigen das<br />
Tempo, den Widerstand und<br />
den Energieaufwand an. Die<br />
Werte können online auf einem<br />
privaten Account gespeichert<br />
werden. Das motiviert dazu,<br />
immer wieder neue Ziele zu<br />
erreichen. Jeder Unterricht ist<br />
anders, und die Musik-Playlisten<br />
werden ständig aktualisiert.“<br />
RUNDE 2<br />
Das Konzept<br />
„Dies ist ein echtes Ganzkörpertraining.<br />
Es verbrennt nicht nur<br />
Kalorien, während es die Beine<br />
fordert und das Herz-Kreislauf-<br />
System anregt. Auf dem<br />
Flywheel sind zudem Stangen<br />
mit Gewichten montiert, die<br />
ein Oberkörper-Workout<br />
ermöglichen“, erklärt Zukerman.<br />
Flywheel<br />
RUNDE 3<br />
Typische Übung<br />
Pumpen mit dem Oberkörper.<br />
Jede Einheit beinhaltet ein<br />
fünfminütiges Oberkörper-<br />
Workout. Dabei führen die<br />
Teilnehmer an den 2,5 Kilo<br />
schweren Stangen langsame<br />
kleine Bewegungen mit hoher<br />
Wiederholungszahl aus,<br />
während sie mit den Füßen<br />
weitertreten.<br />
RUNDE 4<br />
Die Forschung<br />
Die Erfolgskontrolle ist sinnvoll.<br />
Doch die Pumpbewegungen mit<br />
dem Oberkörper werden die<br />
Muskulatur kaum stark genug<br />
fordern, um große Zuwächse<br />
zu ermöglichen. Eine im<br />
„Journal Of Clinical Psychology“<br />
erschienene Forschungsarbeit<br />
zeigt jedoch: Anstrengendes<br />
Radtraining beansprucht<br />
ohnehin 80 Prozent der<br />
gesamten Muskulatur. Selbst<br />
ohne die kleinen Bewegungen<br />
an der Hantel vernachlässigt du<br />
deinen Rumpf also nicht.<br />
Psycle<br />
RUNDE 1<br />
Der Unterricht<br />
„Beim Psycle handelt sich nicht<br />
um einen Spinning-Unterricht“,<br />
so der ehemalige Profiradfahrer<br />
und Programmdirektor Tim<br />
Weeks. „Das Rad ist lediglich ein<br />
Vehikel für ein unterhaltsames<br />
Ganzkörper-Workout. Die<br />
45-minütigen Einheiten<br />
sind auf maßgeschneiderte<br />
musikalische Begleitung<br />
abgestimmt. Sie beinhalten<br />
Sprints, Oberkörpertraining an<br />
den Kurzhanteln, Meditation<br />
und sogar Ballettübungen. Und<br />
die ganze Zeit über sitzen die<br />
Füße auf den Pedalen, wodurch<br />
eine effektive Fahrtechnik<br />
vermittelt wird.“<br />
RUNDE 2<br />
Das Konzept<br />
„Zunächst einmal messen wir<br />
keine Trainingsfortschritte“,<br />
erläutert Weeks. „Damit<br />
eliminieren wir jeglichen<br />
Wettkampfgedanken, während<br />
wir den Gemeinschaftssinn<br />
fördern. Das gibt dir bis zum<br />
Ende der Stunde einen echten<br />
Endorphin-Kick.“<br />
RUNDE 3<br />
Typische Übung<br />
Der Port de bras, eine<br />
spezifische Ballettfigur.<br />
Die wiegende Armhaltung<br />
vermittelt Anmut und eine<br />
stolze Haltung. Beim Psycle<br />
unterstützt die Figur die saubere<br />
Ausrichtung der Hüfte, sodass<br />
die Muskulatur am Gesäß und<br />
an der Oberschenkelrückseite<br />
effektiv arbeiten kann.<br />
RUNDE 4<br />
Die Forschung<br />
Du magst dich am Ende der<br />
Stunde besser fühlen. Doch<br />
ohne jeglichen Wettbewerb<br />
wirst du dich möglicherweise<br />
nicht so stark fordern wie<br />
gewohnt. Eine Studie der<br />
University of Portsmouth zeigt,<br />
dass Konkurrenz auch im<br />
Sport das Geschäft belebt. Die<br />
untersuchten Radfahrer hielten<br />
bei Konkurrenzdruck länger<br />
einen höheren Energieumsatz<br />
durch als alleine.<br />
Illustrationen Lauren Mortimer<br />
DAS URTEIL<br />
Keine der beiden Methoden taugt dazu, dich auf die Tour<br />
de France vorzubereiten. Psycle ist eine schöne Art der<br />
Entspannung in einem geselligen Umfeld. Es gibt allerdings keine<br />
wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass das Training tatsächlich<br />
fitter macht. Flywheel bringt dich dank der Datenanalyse schon<br />
eher ins Schwitzen. Daher gewinnt diese Methode unseren<br />
Vergleich mit einer Nasenlänge.<br />
20/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
Foto Claire Benoist<br />
KILLER-KÖRNER:<br />
WIE GESUND IST<br />
UNSER REIS WIRKLICH?<br />
Konsumenten von weißem<br />
■und braunem Reis ernähren<br />
sich in der Regel gesünder. Sie<br />
nehmen <strong>mehr</strong> Obst und Gemüse,<br />
dafür aber weniger gesättigte<br />
Fettsäuren und überflüssigen<br />
Zucker zu sich. Zu diesem<br />
Schluss gelangten die Forscher<br />
eine Studie am amerikanischen<br />
Baylor College of Medicine an<br />
über 14.000 Erwachsenen.<br />
Doch der Reis hat auch seine<br />
Schattenseiten: Wie sich<br />
herausgestellt hat, sind die<br />
Körner oft mit krebserregenden<br />
Metallen belastet. Das gilt<br />
vor allem für Ware, die aus<br />
ehemaligen Industriegebieten<br />
stammt.<br />
Im Chinareis ist der größte<br />
Übeltäter Kadmium. Diese<br />
metallische Verbindung kann<br />
Krebs und Nierenerkrankungen<br />
hervorrufen. In einem Test<br />
stellte die ostasiatische<br />
Vertretung von Greenpeace<br />
in 12 von 13 Reisernten<br />
eine bedenklich hohe<br />
Kadmiumkonzentration fest.<br />
Bei Proben aus den<br />
Vereinigten Staaten wurde<br />
Arsen als gefährlichster<br />
Bestandteil ermittelt. Laut<br />
FDA, der amerikanischen<br />
Lebensmittel-überwachungsbehörde,<br />
sind die<br />
Konzentrationen aber zu<br />
niedrig, um sich nachteilig auf<br />
die Gesundheit auszuwirken.<br />
Trotzdem geht mittlerweile<br />
verstärkt die Angst vor<br />
gesundheitlichen Risiken durch<br />
verseuchten Reis um: „Arsen<br />
ist krebserregend, genauso<br />
wie Kadmium“, erklärt Dr. Andy<br />
Meharg, Verfasser des Buchs<br />
„Arsenic & Rice“, das sich mit<br />
dem Thema befasst. „Bereits<br />
kleine Mengen erhöhen auf<br />
Dauer das Krebsrisiko.“<br />
Glücklicherweise heißt das<br />
nicht gleich, dass du den Reis<br />
ab sofort aus dem Speiseplan<br />
streichen musst. Rechts findest<br />
du einige Punkte, auf die du<br />
achten solltest.<br />
HOLLIS TEMPLETON<br />
5 TIPPS, um Metallen<br />
im Reis aus dem Weg zu gehen<br />
1) „Der beste Reis kommt aus Afrika. Die<br />
Ware aus Ägypten, Ghana und Tansania<br />
weist die niedrigste Belastung auf“, meint<br />
Meharg. „Eine gute Alternative ist auch<br />
der Basmatireis aus Indien, Pakistan oder<br />
Nepal.“<br />
2) Lieber weiß als braun: Das Arsen<br />
konzentriert sich vor allem auf die Schale,<br />
die beim weißen Reis entfernt wird,<br />
wodurch diese Variante weniger giftig ist.<br />
3) Normaler weißer Reis ist weniger<br />
belastet als Parboiled-Produkte. Bei<br />
letzteren ist wie auch beim braunen Reis<br />
noch ein Teil der Schale intakt.<br />
4) Bei den amerikanischen Marken<br />
empfiehlt es sich, auf das in Kalifornien<br />
angebaute <strong>Get</strong>reide zurückzugreifen. Es<br />
gibt Reisplantagen, die auf ehemaligen<br />
Baumwollfeldern wie etwa in den<br />
Bundesstaaten Arkansas und Louisiana<br />
angelegt wurden. Dort wurden früher<br />
arsenbasierte Pestizide eingesetzt, die<br />
heutzutage den Reis unter Umständen noch<br />
belasten.<br />
5) Normalerweise wird der Reis in einen<br />
Kochtopf mit Wasser gegeben, wo er die<br />
Flüssigkeit komplett aufsaugt. Um die<br />
Metalle herauszuziehen, kannst du den Reis<br />
wie Nudeln zubereiten. Dazu einen Teil Reis<br />
30 Minuten lang in sechs Teilen Wasser<br />
kochen. Dann das überschüssige Wasser<br />
abgießen, anschließend den Reis zehn<br />
Minuten lang abdecken und ziehen lassen.<br />
Vor allem im Reis<br />
aus China finden<br />
sich Metalle, die<br />
Krebs auslösen<br />
können.<br />
SCHNELLER TIPP<br />
Stopf nicht das<br />
ganze Eiweiß in eine<br />
Mahlzeit hinein<br />
Für den Muskelaufbau ist es<br />
unverzichtbar, die Eiweißzufuhr<br />
gleichmäßig über den Tag zu<br />
verteilen.<br />
Hierzu wurde eine<br />
neue wissenschaftliche<br />
Untersuchung an gesunden<br />
Probanden mit vergleichbaren<br />
Ernährungsgewohnheiten<br />
durchgeführt. Ein Teil der<br />
Probanden deckte dabei mit<br />
jeder Mahlzeit (früh, mittags<br />
und abends) 30 Gramm ihres<br />
täglichen Proteinbedarfs ab. Bei<br />
ihnen war die Eiweißsynthese<br />
um 25 Prozent effektiver als bei<br />
den Testpersonen, die 10 Gramm<br />
Eiweiß am Morgen, 15 Gramm<br />
mittags und 65 Gramm abends zu<br />
sich nahmen.<br />
<strong>Noch</strong> ausgewogener ist die<br />
Ernährung, wenn du einige der<br />
Kohlenhydrate im Frühstück<br />
oder Mittagessen durch ein<br />
Ei, fettfreien griechischen<br />
Joghurt oder Nüsse ersetzt – und<br />
dazu noch der Versuchung<br />
widerstehst, dir abends den<br />
Wanst vollzuschlagen.<br />
QUELLE: UNIVERSITY OF TEXAS<br />
22/OKTOBER 2014/mensfitness.de
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Gemäß dem Motto und<br />
Firmenphilosophie "Nur das BESTE<br />
ist gut genug!" baut Andreas<br />
Frey (Geschäftsführer<br />
und Firmeninhaber<br />
der Firma FREY<br />
Nutrition®) die bereits<br />
hervorragende<br />
Marktstellung auf dem<br />
heiß umkämpften<br />
Proteinriegelmarkt<br />
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was unsere Kunden an unseren Produkten<br />
am meisten schätzen: die Kombination<br />
maximaler Rohstoffqualität mit höchster<br />
Produkteffektivität", so Andreas Frey.<br />
Qualität steht für FREY Nutrition® an<br />
erster Stelle, dicht gefolgt von einer<br />
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über eine sinnvolle Ernährung und ein<br />
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Fitzone<br />
DIE NEUE<br />
BIO-ATKINS<br />
DIÄT:<br />
GEMÜSELASTIG,<br />
NAHRHAFT UND SINNVOLL<br />
Diäten mit niedriger Kohlenhydratzufuhr<br />
■wie etwa die Atkins-Diät können beim<br />
Abspecken helfen. Doch die Unmengen an<br />
Fett, die dabei aufgenommen werden, können<br />
ziemlich ungesund sein.<br />
Hier kommt die Bio-Atkins-Diät ins Spiel.<br />
Bei dieser veganen Low-Carb-Methode<br />
sinkt sowohl das Gewicht als auch der<br />
Cholesterinspiegel. Am St. Michael’s Hospital in<br />
Toronto wurde dazu eine sechsmonatige Studie<br />
durchgeführt. Die Diätgruppe nahm dabei knapp<br />
zwei Kilo <strong>mehr</strong> ab als die Testpersonen, die einer<br />
kohlenhydratlastigen Ernährung mit wenig Fett<br />
folgten. Der Cholesterinspiegel in der Bio-<br />
Atkins-Gruppe sank indes um zehn Prozent. Das<br />
bedeutet, die Methode beugt möglicherweise<br />
auch Herzerkrankungen vor.<br />
„Diese neue Variante ist der ursprünglichen<br />
Atkins-Methode überlegen, was den<br />
Cholesterinspiegel angeht“, meint Jim White von<br />
der Academy of Nutrition and Dietetics. „Das<br />
Prinzip kann auch ein guter Einstieg in einen<br />
weniger strengen Ernährungsplan sein.“<br />
Eine Lizenz, wahllos Gemüseburger in<br />
sich hineinzustopfen, ist dieser Ansatz aber<br />
nicht. Die Testteilnehmer mussten auch die<br />
Kalorienzufuhr um 40 Prozent herunterfahren.<br />
Diät ist eben Diät.<br />
HOLLIS TEMPLETON<br />
Die neue Bio-<br />
Atkins-Diät ist<br />
gesünder fürs<br />
Herz als die<br />
ursprüngliche<br />
Variante.<br />
Foto Claire benoist<br />
Ein Tag mit der<br />
Bio-Atkins-Diät<br />
■ Vielleicht willst du dich nicht ewig auf die Art ernähren.<br />
Aber ein paar Wochen mit der Bio-Atkins-Diät können<br />
eine nette Abwechslung zum Schweinebraten und zum<br />
Käseauflauf sein. Bei dieser Diät sollen 26 Prozent der<br />
Kalorien von Kohlehydraten wie Hafer, Gerste und Gemüse<br />
mit niedrigem Stärkeanteil stammen, 31 Prozent aus<br />
Eiweißquellen wie Sojaprodukten, Nüssen und Müsli, sowie<br />
43 Prozent aus Fettsäuren (Nüsse, Avocados, Gemüseöle).<br />
So sieht ein typischer Bio-Atkins-Tag aus.<br />
FRÜHSTÜCK Veggie-Würste mit Pilzen:<br />
Veggie-Würste, gebraten in Pflanzenöl, eine Scheibe KH-armes Brot mit<br />
zuckerarmer Marmelade, eine Tasse Erdbeeren, dazu Tee oder Kaffee.<br />
MITTAGESSEN Tofu-Avocado-Wraps:<br />
Kohlblätter (als Wrap), gewürzte Tofuwurst (in Scheiben geschnitten),<br />
Balsamico-Essig, 1 gehackte Zwiebel, 1 Avocado, Macadamianüsse, Senf,<br />
1/2 Orange.<br />
ABENDESSEN Sojawürste mit Gerste aus dem Wok:<br />
Sojawürste, 1/3 Tasse Gerste, Pilze, 1 Zwiebel, 1 Paprika, Hasselnüsse,<br />
1 Apfel, Olivenöl, Brokkoli und Rosenkohl (gedünstet), Pflanzenöl.<br />
DARM-ALARM NACH<br />
ALKOHOLEXZESSEN<br />
Wer in Gesellschaft gern ein Gläschen trinkt, sollte<br />
sich Folgendes vor Augen führen: Bereits der<br />
einmalige übermäßige Alkoholkonsum (bei Männern<br />
<strong>mehr</strong> als drei Einheiten Alkohol) stellt eine Gefahr dar.<br />
Einer Gruppe von Männern und Frauen mit einer<br />
Blutalkoholkonzentration von mindestens 0,8 g/l<br />
wurden bei einer Studie Blutproben entnommen.<br />
Dabei stellte sich heraus, dass durch den Alkohol<br />
Darmbakterien in die Leber und in den Kreislauf<br />
gelangen können. „Mögliche Folgen sind Fieber,<br />
Entzündungen und Gewebeschäden“, so Dr. Gyongyi<br />
Szabo.<br />
Selbst, wenn der Betreffende nicht<br />
alkoholabhängig ist, setzt er sich damit unter<br />
Umständen denselben Gefahren aus wie ein<br />
chronischer Trinker.<br />
Wer gesünder leben will, sollte sich auf maximal<br />
zwei bis drei Einheiten Alkohol beschränken.<br />
Vorsicht vor Exzessen!<br />
Selbst, wer nur einmal<br />
über die Stränge<br />
schlägt, lebt<br />
ungesund.<br />
TIFFANY GAGNON<br />
Schnelle Tipps<br />
• Grüne Tomaten: Das unreife<br />
Gemüse enthält Tomatidin.<br />
Diese Zusammensetzung<br />
kann den Aufbau<br />
von Muskelgewebe<br />
unterstützen und vor<br />
Muskelschwund schützen.<br />
University of Iowa<br />
• Neue Zahnbürste: Nach<br />
längerem Gebrauch können<br />
sich in der Zahnbürste über<br />
10 Millionen Bakterien<br />
tummeln. Außerdem sollte<br />
die Bürste nicht in der<br />
Nähe des Toilettendeckels<br />
stehen. University of Texas<br />
• Schlafdisziplin:<br />
Schlafmangel kann die<br />
Genesungsdauer nach<br />
Krankheiten in die Länge<br />
ziehen. Eine gute Vorgabe<br />
sind sieben bis neun<br />
Stunden gesunder Schlaf.<br />
University of Pennsylvania<br />
24/OKTOBER 2014/mensfitness.de
COACH<br />
5 FITNESS-<br />
REGELN<br />
Das HIIT-Kardiotraining ist<br />
der am weitesten verbreitete<br />
<strong>Fitness</strong>trend, den du getrost<br />
vergessen kannst.<br />
UNTER<br />
DER LUPE<br />
In den <strong>Fitness</strong>ratgebern<br />
werden einige Regeln<br />
verzerrt dargestellt. Wir<br />
rücken das Bild wieder<br />
gerade.<br />
Text Sean Hyson, Mitglied des amerikanischen Verbandes für Kraft- und Konditionstrainer (C.S.C.S.) Foto Andrew Cutraro<br />
■Was ist die<br />
wichtigste<br />
Maßnahme, um<br />
etwas für den<br />
Körperbau, die Kraft<br />
und die Gesundheit<br />
zu tun? Ganz einfach:<br />
Hör auf, dich zu<br />
sehr auf Details<br />
zu versteifen. Mit<br />
gesunder Ernährung<br />
und sportlicher<br />
Betätigung (ganz<br />
gleich, wie schlecht<br />
das Workout<br />
strukturiert ist) bist<br />
du bereits auf dem<br />
richtigen Weg. Die<br />
meisten der angeblich<br />
so wichtigen<br />
<strong>Fitness</strong>regeln sind<br />
Schrott.<br />
Hier sind einige<br />
klassische<br />
vermeintliche<br />
<strong>Fitness</strong>-<br />
Prinzipien, die der<br />
Realitätsprüfung<br />
nicht standhalten<br />
und auf die in der<br />
Vergangenheit<br />
wahrscheinlich schon<br />
viele unserer Leser<br />
reingefallen sind. Zeit,<br />
mit den Denkfehlern<br />
aufzuräumen.<br />
Denkfehler Nr. 1<br />
„Nur mit HIIT lässt sich<br />
Fett verbrennen.“<br />
Das hochintensive<br />
Intervalltraining<br />
(HIIT) gehört aktuell<br />
mit zu den größten<br />
<strong>Fitness</strong>trends. Es<br />
stellt eine beliebte<br />
Form des Herz-<br />
Kreislauf-Trainings<br />
dar. Dabei wechseln<br />
sich hochintensive<br />
Phasen mit Pausen<br />
oder lockeren<br />
Trainingsabschnitten<br />
ab. Die Dauer einer<br />
solchen Einheit<br />
beträgt meist um<br />
die 20 Minuten. Das<br />
Prinzip wird vielerorts<br />
als die beste Methode<br />
angepriesen, in<br />
möglichst kurzer<br />
Zeit Kalorien zu<br />
verbrennen. Die<br />
Methode beruft<br />
sich hauptsächlich<br />
auf das Prinzip des<br />
Nachbrennwertes<br />
(kurz EPOC). Das<br />
bedeutet, dass der<br />
Körper in den Tagen<br />
nach einem intensiven<br />
Workout <strong>mehr</strong><br />
Sauerstoff verbraucht,<br />
um die Regeneration<br />
zu unterstützen. Dies<br />
bringt wiederum den<br />
Stoffwechsel auf Trab.<br />
Die HIIT-Workouts<br />
an sich sind zwar<br />
nur kurz, doch der<br />
EPOC-Effekt soll<br />
eine Fettverbrennung<br />
bewirken, die um ein<br />
Vielfaches länger<br />
dauert.<br />
Beim<br />
Nachbrennwert<br />
handelt es sich<br />
zwar um ein real<br />
existierendes<br />
Phänomen. Doch die<br />
tatsächliche Wirkung<br />
ist enttäuschend<br />
schwach. Im Jahr<br />
2006 wurde hierzu<br />
im „Journal of Sports<br />
Science“ ein Bericht<br />
veröffentlicht. Das<br />
Fazit: „Frühere<br />
Studien haben Anlass<br />
zum Optimismus<br />
hinsichtlich der<br />
Wirkung des<br />
Nachbrennwertes auf<br />
die Gewichtskontrolle<br />
gegeben. Dieser<br />
Optimismus ist<br />
größtenteils<br />
ungerechtfertigt.“<br />
Weiter heißt<br />
es dort: „Die<br />
Übungsstimuli, die<br />
zur Aufrechterhaltung<br />
eines fortgesetzten<br />
EPOC-Effekts<br />
notwendig wären,<br />
können Sportler<br />
im Freizeitbereich<br />
normalerweise nicht<br />
erreichen.“ Wer neu<br />
ins Training einsteigt,<br />
ist also noch weit<br />
davon entfernt,<br />
wirklich vom HIIT<br />
profitieren zu können.<br />
Der Trainer und<br />
Ernährungsberater<br />
John Alvino aus der<br />
amerikanischen Stadt<br />
Morristown empfiehlt<br />
ein einfacheres<br />
Kardioprogramm,<br />
nämlich fünf bis zehn<br />
Minuten Seilspringen<br />
am Ende der<br />
Trainingseinheit. Das<br />
ist <strong>mehr</strong> als genug,<br />
um das Herz für die<br />
Anforderungen des<br />
Gewichtstrainings<br />
zu kräftigen und<br />
allgemein einen<br />
aktiven Lebensstil<br />
zu fördern. Wer<br />
abnehmen will,<br />
sollte einfach die<br />
Kalorienzufuhr<br />
herunterfahren.<br />
Oder mit Alvinos<br />
Worten: „Mach<br />
Gewichtstraining,<br />
geh öfter zu Fuß und<br />
bleib aktiv.“ Wer sich<br />
eine bessere Form<br />
wünscht, schafft das<br />
auch ohne HIIT.<br />
Denkfehler Nr. 2<br />
„Nur mit schweren<br />
Gewichten lässt<br />
sich Muskelmasse<br />
aufbauen.“<br />
Größere Gewichte<br />
beanspruchen <strong>mehr</strong><br />
Muskelfasern, was<br />
das Wachstum fördert.<br />
Doch dies ist nicht die<br />
einzige Maßnahme,<br />
um Muskelzuwächse<br />
zu erzielen. „Die<br />
Muskulatur lässt<br />
sich durch die<br />
unterschiedlichsten<br />
Satzlängen<br />
stimulieren“, erklärt<br />
John Meadows,<br />
Mitglied des<br />
amerikanischen<br />
Verbandes für Kraftund<br />
Konditionstrainer<br />
(C.S.C.S.). Meadows<br />
nimmt als Bodybuilder<br />
an Wettkämpfen teil<br />
und arbeitet zudem<br />
als <strong>Fitness</strong>trainer. „Die<br />
Wissenschaft zeigt:<br />
Das Gesamtvolumen<br />
des Gewichts ist<br />
auf lange Sicht der<br />
ausschlaggebende<br />
Faktor für den<br />
Muskelaufbau. Es<br />
kommt also nicht nur<br />
auf die bewegten<br />
Lasten an.“<br />
Leichtere Gewichte<br />
ermöglichen das<br />
Training mit höherem<br />
Volumen, was die<br />
Zahl und Länge der<br />
Sätze angeht. Der<br />
Vorteil: Die Gelenke<br />
und das Bindegewebe<br />
werden dabei nicht<br />
so stark belastet.<br />
Zudem unterstützt<br />
ein solcher Ansatz<br />
stärker die Verbindung<br />
zwischen Gehirn<br />
und Muskulatur.<br />
Die Kontraktion der<br />
<strong>Muskeln</strong> ist nämlich<br />
umso effektiver,<br />
je <strong>mehr</strong> du dich<br />
beim Training auf<br />
die Zielmuskulatur<br />
konzentrierst. „Bei<br />
26/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Fitzone<br />
Stützmuskeln im<br />
Umfeld kleinerer<br />
Gelenke wie etwa an<br />
den Armen, Schultern<br />
und Waden“,<br />
fügt Meadows<br />
hinzu, „können<br />
leichtere Gewichte<br />
effektiver sein. Mit<br />
zu großen Lasten<br />
kannst du nämlich<br />
den Zielbereich<br />
auch überlasten.“<br />
Denk zum Beispiel<br />
einmal daran,<br />
welche Gewichte<br />
du beim Curl packst.<br />
Wahrscheinlich hat<br />
sich das Gewicht über<br />
die Jahre nicht so stark<br />
geändert wie beim<br />
Bankdrücken. Wenn<br />
du aber konstant<br />
trainiert hast, ist dein<br />
Armumfang dabei<br />
trotzdem gewachsen.<br />
Isolationsübungen<br />
funktionieren einfach<br />
am besten mit<br />
leichteren Gewichten.<br />
ergebnisse besagt<br />
die Regel, dass der<br />
Sportler am besten<br />
direkt nach dem<br />
Gewichtstraining<br />
sein Eiweiß zuführt.<br />
Als Zeitfenster für<br />
den bestmöglichen<br />
Muskelaufbau wird<br />
in der Regel eine<br />
Stunde angegeben.<br />
Viele Experten sagen<br />
zwar, dass diese<br />
Theorie durchaus<br />
ihre Richtigkeit hat.<br />
Doch die meisten von<br />
ihnen schätzen, dass<br />
die Gesamtmenge<br />
der Nährstoffe<br />
eine weitaus<br />
größere Bedeutung<br />
hat. Mit anderen<br />
Worten: Solange<br />
du den täglichen<br />
Kalorienbedarfs<br />
durch die richtige<br />
Kombination an<br />
Makronährstoffen<br />
abdeckst, gewinnst du<br />
an Muskelmasse.<br />
Die „International<br />
Society of<br />
Sports Nutrition“<br />
veröffentlichte 2013<br />
eine Metaanalyse<br />
von 23 Studien. Die<br />
wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen<br />
konnten die These<br />
nicht stützen, dass die<br />
Eiweißzufuhr innerhalb<br />
einer Stunde nach<br />
dem Training (oder<br />
eine Stunde davor)<br />
Denkfehler Nr. 3<br />
„Das Regenerationsfenster<br />
nach dem<br />
Workout muss genau<br />
eingehalten werden.“<br />
In den letzten<br />
zehn Jahren hat<br />
der Zeitpunkt der<br />
Nährstoffzufuhr<br />
immer <strong>mehr</strong> an<br />
Bedeutung gewonnen.<br />
Trotz gegenläufiger<br />
Forschungseinen<br />
besonderen<br />
Nutzen zur Steigerung<br />
der Kraft oder<br />
Muskelmasse hat.<br />
Darüber hinaus<br />
machten die<br />
Forscher folgende<br />
Beobachtung: Die<br />
Aufnahme des<br />
Proteins um die<br />
Trainingszeit herum<br />
wirkte sich durchaus<br />
positiv aus. Dies<br />
lag aber an der<br />
allgemeinen Erhöhung<br />
der Eiweißzufuhr,<br />
und nicht etwa am<br />
Zeitpunkt.<br />
Denkfehler Nr. 4<br />
„Maschinen<br />
taugen nicht zum<br />
Muskelaufbau.“<br />
Leichtere<br />
Gewichte sind ein<br />
probates Mittel<br />
zur Verletzungsprävention.<br />
Und<br />
wenn bereits eine<br />
Verletzung vorliegt,<br />
sind Maschinen<br />
durchaus das richtige<br />
Mittel der Wahl. An<br />
den Geräten ist nur<br />
ein vorgegebener<br />
Bewegungsablauf<br />
möglich. Die Maschine<br />
stabilisiert das<br />
Gewicht, was die<br />
Gelenke entlasten<br />
kann. Das ist zu<br />
Beginn des Trainings<br />
nicht ideal. Anfänger<br />
müssen erst einmal<br />
ihre Stützmuskulatur<br />
aufbauen, um an Kraft<br />
zulegen zu können.<br />
Sportler auf mittlerem<br />
Niveau oder Leute,<br />
die Alternativen für<br />
bestehende Übungen<br />
suchen, sollten die<br />
Maschinen nicht ganz<br />
abschreiben.<br />
Meadows weist<br />
darauf hin, dass es<br />
daran möglich ist,<br />
die <strong>Muskeln</strong> bis<br />
zum Versagen zu<br />
trainieren, etwa mit<br />
Dropsätzen. Hierbei<br />
absolviert der Sportler<br />
einen Satz und senkt<br />
dann schnell das<br />
Gewicht, um weitere<br />
Wiederholungen<br />
zu schaffen. Das<br />
Verletzungsrisiko ist<br />
dabei minimal.<br />
Ein weiteres<br />
Argument laut<br />
Meadows:<br />
„Feststehende<br />
Geräte können je<br />
nach Körperform<br />
effektiver sein als<br />
freie Gewichte.“ Wer<br />
groß gewachsen ist,<br />
kann mit Kniebeugen<br />
unter Umständen<br />
nicht so gut seine<br />
Beinmuskulatur<br />
aufbauen wie mit<br />
Beinpressen.<br />
Denkfehler Nr. 5<br />
„Das Frühstück ist die<br />
wichtigste Mahlzeit<br />
des Tages.“<br />
Dazu Alvino: „Oft<br />
wird das Argument<br />
angeführt, dass ein<br />
gutes Frühstück den<br />
Blutzuckerspiegel für<br />
den Rest des Tages<br />
stabilisiert. Doch in<br />
Wirklichkeit ist der<br />
Blutzucker morgens<br />
nach dem Aufstehen<br />
bereits stabil, weil<br />
der Körper während<br />
des Schlafes keine<br />
Nährstoffe bekommen<br />
hat. Deswegen<br />
musst du auch gleich<br />
morgens nüchtern in<br />
die Praxis kommen,<br />
wenn du ein Blutbild<br />
machen lassen willst.<br />
Das Frühstück führt<br />
nur dazu, dass die<br />
Blutzuckerwerte<br />
steigen.“<br />
Aber hilft das<br />
Frühstücken nicht<br />
beim Abnehmen? Im<br />
Fachjournal „Obesity“<br />
erschien 2011 eine<br />
Studie, derzufolge sich<br />
mit dem Abendessen<br />
weit <strong>mehr</strong> ausrichten<br />
lässt. Ein Teil der<br />
Testpersonen nahm<br />
dabei den Großteil<br />
der benötigten<br />
Kohlenhydrate<br />
sechs Monate lang<br />
abends zu sich. Diese<br />
Gruppe nahm <strong>mehr</strong><br />
ab und konnte ihren<br />
Bauchumfang sowie<br />
den Körperfettanteil<br />
stärker reduzieren als<br />
die Kontrollgruppe,<br />
die sich an eine<br />
konventionellere<br />
Ernährung hielt.<br />
Die Probanden<br />
mit der hohen<br />
Kohlenhydratzufuhr<br />
am Abend hatten<br />
außerdem tagsüber<br />
ihren Appetit besser<br />
im Griff.<br />
Wer aber einfach<br />
gern frühstückt oder<br />
morgens richtig<br />
Heißhunger hat, sollte<br />
laut Alvino ruhig weiter<br />
gut frühstücken.<br />
Auch hier ist es<br />
wieder die insgesamt<br />
aufgenommene<br />
Kalorienzahl, die über<br />
Zu- oder Abnahme<br />
entscheidet, und nicht<br />
der Zeitpunkt der<br />
Zufuhr. Die Erziehung<br />
ist ein weiterer<br />
Grund, warum<br />
vielen Leuten das<br />
Frühstück so wichtig<br />
ist. Die meisten Leute<br />
kennen schließlich<br />
das Sprichwort<br />
„Frühstücken wie ein<br />
Kaiser, mittagessen<br />
wie ein König und<br />
abendessen wie<br />
ein Bettler.“ Diese<br />
Regel hat aber den<br />
oben angeführten<br />
Forschungsergebnissen<br />
zufolge<br />
keinen Bestand<br />
<strong>mehr</strong>. ■<br />
CLEVERE FLYS:<br />
Isolationsübungen<br />
wie Kurzhantelflys<br />
erfordern keine<br />
hohen Gewichte, um<br />
gut anzuschlagen.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/27
Functional Expert<br />
n GYM-TO-GO<br />
DEADLIFT<br />
Allrounder oder Killer für den Rücken?<br />
Foto Perform Better<br />
1) Anfangsposition<br />
Deadlift<br />
2) Endposition<br />
Deadlift<br />
DER EXPERTE<br />
Eberhard Schlömmer<br />
ist Diplom-<br />
Sportwissenschaftler<br />
und Perform-Better<br />
Experte. Er hat jahrelange<br />
Erfahrung in der<br />
Ausbildung von Trainern,<br />
Physiotherapeuten und<br />
Medizinern. Er ist zudem<br />
offizieller deutscher<br />
Functional Movement<br />
System Referent.<br />
Mehr Infos unter<br />
perform-better.de<br />
■<br />
Lautes Klirren von schwer<br />
beladenen Eisenstangen,<br />
Kettlebells, ein hoch roter Kopf<br />
und ächzende Stimmen. Meist<br />
sind das die ersten Assoziationen,<br />
wenn man an den Deadlift denkt.<br />
Er ist nicht wegzudenken aus<br />
<strong>Fitness</strong>studios, Athletik- und<br />
CrossFit Hallen. Er ist die absolute<br />
Königsübung zur Entwicklung<br />
einer starken Bein-, Hüft und<br />
Rückenmuskulatur. Leider<br />
wird er immer noch von vielen<br />
gemieden, falsch performed<br />
oder eingeschätzt.<br />
Ein genialer Allrounder im<br />
Trainingsplan! Aber nur, wenn<br />
der Deadlift korrekt erlernt und<br />
die nötigen Voraussetzungen<br />
geschaffen werden. Andernfalls<br />
besteht Verletzungsgefahr,<br />
vor allem für die Wirbelsäule.<br />
Ausreichend<br />
Mobilität<br />
und eine gute Qualität im<br />
Bewegungsablauf sind somit<br />
essentiell.<br />
Häufigste Fehlerbild: ein<br />
runder Rücken. Die größte<br />
Fehlerquelle liegt nicht in einem<br />
schwachen Rücken, was viele<br />
vermuten würden, sondern<br />
oft in einer eingeschränkten<br />
Hüftmobilität. Statt das Becken<br />
ausreichend zu aktivieren,<br />
richtig zu positionieren und<br />
nach vorn zu kippen, um die<br />
Kettlebell oder Langhantel zu<br />
erreichen und somit für optimale<br />
Hebelverhältnisse zu sorgen, holt<br />
der Trainierende die fehlende<br />
Länge und Kraft aus einem<br />
runden Rücken und kompensiert.<br />
Die Ursachen für diese<br />
Dysfunktion sind oft vielschichtig.<br />
Eine frühere Verletzung kann z.B.<br />
der Grund sein, dass der Körper<br />
in eine Ausweichbewegung<br />
geht. Schlechtes, einseitiges<br />
oder falsch gewichtetes Training<br />
auf die vordere Muskelkette<br />
kann eine weitere Ursache sein.<br />
Auch gewöhnt sich der Körper<br />
an einen eingeschränkten<br />
Bewegungsradius, wenn<br />
nicht in der vollen „Range<br />
of Motion“ trainiert wird.<br />
Das Timing ist ebenfalls<br />
entscheidend. Das Becken<br />
muss in der Vorbeuge zuerst<br />
über das Hüftgelenk gekippt<br />
werden, die gerade Wirbelsäule<br />
folgt. Viele Trainierende<br />
tauschen fälschlicherweise<br />
diese Reihenfolge. In der<br />
Rückbewegung wird die Kraft aus<br />
den starken <strong>Muskeln</strong> generiert,<br />
die das Knie und die Hüfte<br />
strecken. Der Kräfteverlauf wird<br />
weiter in die stetig gerade und<br />
neutrale Wirbelsäule transferiert.<br />
Um solche Kompensationen<br />
aufgrund z.B. von Dysbalancen<br />
zu erkennen und auszugleichen,<br />
hilft beispielsweise ein<br />
Functional Movement Screen<br />
(FMS). Der FMS ist ein<br />
standardisiertes Testverfahren,<br />
mit dem grundlegende<br />
Bewegungsmuster zur Erfassung<br />
potentieller Verletzungsrisiken<br />
und ineffizienter Bewegungen<br />
überprüft werden können.<br />
Aus dem Ergebnis lassen sich<br />
wiederum sog. Corrective<br />
Exercises ableiten, durch<br />
welche etwaige Dysbalancen<br />
behoben werden können. Mehr<br />
Infos zum FMS gibt es unter<br />
www.perform-better.de/fms. ■<br />
Optimale Ausführung<br />
eines Deadlifts:<br />
c Füße schulterbreit<br />
c Kettlebell zwischen den<br />
Füssen platzieren<br />
c Zehen leicht nach Außen<br />
c Starte in korrekter Squat<br />
Position, Fersen am<br />
Boden Rücken gerade,<br />
c Kopf in Verlängerung<br />
der Wirbelsäule<br />
c Kettlebell mit gestreckten<br />
Armen greifen<br />
c Oberschenkelrückseite<br />
und Gesäß aktivieren in<br />
dem die Unterschenkel<br />
senkrecht gestellt werden<br />
c Kraft durch Knie- und<br />
Hüftstreckung generieren<br />
c gesamter Torso hebt sich<br />
als eine Einheit mit geradem<br />
Rücken. Kettlebell eng<br />
am Körper führen.<br />
c In den aufrechten Stand kommen<br />
28/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Leserbriefe<br />
Wir beantworten eure<br />
Fragen zum Thema <strong>Fitness</strong>!<br />
Unser MF-Experte und Personal Trainer DIRK VAN DER KLOK hilft euch,<br />
wenn Ihr Fragen zu den Themen <strong>Fitness</strong>, Workouts, Training und Ernährung habt.<br />
Perfekter Trainingsplan<br />
F<br />
: Hallo Dirk, könntest du mir dabei<br />
helfen einen Trainingsplan zu gestalten<br />
für ein perfektes Hypertrophie-Training?<br />
Lennart A.. per Mail<br />
A<br />
: Es ist aus der Ferne nicht ganz leicht,<br />
dir via Email einen umfangreichen<br />
Trainingsplan zu erstellen, um <strong>Muskeln</strong><br />
aufzubauen. Generell sei gesagt, dass du<br />
zum Start ins Training immer mit einem<br />
Ganzkörpertraining beginnen solltest.<br />
(Dauer ca. 4-6 Wochen). Bei diesem Training<br />
trainierst du, wie es der Name schon sagt,<br />
alle großen <strong>Muskeln</strong> (Brust, Rücken, Beine,<br />
Schultern...bis hin zu Bizeps, Trizeps,<br />
etc.). Wenn sich deine Sehnen, Bänder,<br />
Gelenke und <strong>Muskeln</strong> an diese Belastung<br />
gewöhnt haben, solltest du nach rund<br />
acht Wochen ins Split-Training wechseln,<br />
da es Sinn macht, dem Body höhere und<br />
umfangreichere Reize zu geben. Schau Dir<br />
bitte nachfolgende URL einmal an. Ich finde,<br />
dass du dort viele Fragen beantwortet<br />
bekommst, wie du systematisch "nach<br />
Plan" deinem Ziel näher kommen kannst:<br />
wikifit.de/trainingsplaene<br />
Seitliche und gekreuzte<br />
Ausfallschritte<br />
F<br />
: Hi Dirk! Ich trainiere sehr gerne Beine,<br />
weil es mir Spaß macht und ich dadurch<br />
Vorteile in meinem Kampfsport habe. Neben<br />
dem Kreuzheben ist meine Lieblingsübung<br />
der Ausfallschritt mit dem hinterem Bein auf<br />
einer Hantelbank. Ich mag generell Übungen,<br />
bei denen man die einzelnen Körperhälften<br />
gezielt trainieren kann, da man ja immer eine<br />
gute und eine noch stärkere Körperhälfte<br />
hat und daher bei den herkömmlichen<br />
Kniebeugen ein Bein immer etwas weniger<br />
beansprucht wird. Außerdem schult es den<br />
Gleichgewichtssinn, welcher sehr wichtig<br />
im Kampfsport ist. Nun sehe ich in vielen<br />
Büchern oder in der Men‘s <strong>Fitness</strong> seitliche<br />
und gekreuzte Ausfallschritte. Jetzt frage ich<br />
mich: wozu sind diese gut, außer, dass sie dem<br />
Workout Abwechslung geben? Irgendeinen<br />
spezifischen Trainingsreiz müssen die doch<br />
haben, womit sie sich dann von den normalen<br />
Ausfallschritten unterscheiden?<br />
Niklas W.. per Mail<br />
A<br />
: Es ist wichtig ist, oft vernachlässigte<br />
kleinere Beinmuskeln einmal zu<br />
„pumpen“. Die sogenannten Adduktoren,<br />
sowie die Abduktoren samt Hüftbeuger<br />
werden dabei intensiv trainiert. In<br />
Kombination mit den bereits von dir<br />
beschriebenen Übungen absolvierst du<br />
ein „Allround“-Beinprogramm, das es in<br />
sich hat. Ergebnis: Starke Beinmuskeln,<br />
die sich nicht nur vorn (Strecker) und<br />
hinten (Beuger), sowie im Gesäß<br />
abzeichnen. Oft vernachlässigt werden<br />
die im Zusammenspiel agierenden<br />
kleineren <strong>Muskeln</strong>, die durch diese<br />
Übungen, wie auch schon oft in der Men’s<br />
<strong>Fitness</strong> dargestellt, den notwendigen<br />
Halt, die Kraft und vor allem Stärke nach<br />
sich ziehen.<br />
Mehr Muskelwachstum durch<br />
Calisthenics?<br />
F<br />
: Hallo liebes MF Team. Ich habe<br />
vor knapp sechs Monaten wieder<br />
angefangen zu trainieren. Es hat sich<br />
beim Muskelwachstum auch relativ<br />
bemerkbar gemacht. Leider hat sich<br />
aber beim Gewicht nicht viel getan. Ich<br />
wiege jetzt 73,3 kg bei einer Größe von<br />
1.83m. Ich würde jetzt gerne wissen,<br />
was ihr von Calisthenics haltet und es<br />
mir evtl. beim Muskelwachstum helfen<br />
würde? Oder wäre es unnütz jetzt damit<br />
anzufangen? Danke schon mal im Voraus.<br />
Mit freundlichen Grüßen.<br />
Christopher M. per Mail<br />
A<br />
: Du schreibst mir, dass es dein Ziel<br />
ist Muskulatur zu gewinnen. Ich kann<br />
aus deiner Mail nicht entnehmen, was<br />
Du exakt bisher trainiert hast. Generell<br />
gibt es viele Möglichkeiten an Masse<br />
zuzulegen. Dazu stellt sich für mich die<br />
wichtigste Frage: Nämlich, wie es bei<br />
dir mir der Ernährung in Kombination<br />
zu einem Muskelzuwachstraining<br />
aussieht? Ernährung ist stets die<br />
wichtigste Grundlage, wenn es darum<br />
geht "aufzubauen". Das Calisthenic-<br />
Training ist eine völlig andere Art des<br />
Trainings, als die klassischen Methoden,<br />
wie Aufbau-Training mit Gewichten,<br />
Maschinen, etc. im Gym! Check doch<br />
mal: calisthenic-movement.com. Es ist<br />
cool, es ist aber auch extrem hart. Ich<br />
würde dir aus meiner Erfahrung raten,<br />
dass du im Bereich <strong>Fitness</strong>studio erst<br />
einmal das für dich Beste rausholst.<br />
Stelle Deine Trainingsplan um und<br />
variiere Geräte im Tausch zu <strong>mehr</strong> freien<br />
Übungen. Das wurde im Übrigen auch<br />
schon in MF vorgestellt. Ziehe dir einen<br />
erfahren Trainer <strong>Fitness</strong>sportler hinzu,<br />
denn diese wissen, was "wirkt" und sie<br />
können dir mit Sicherheit den einen oder<br />
anderen ultimativen Tipp geben. Wenn<br />
du dann zufriedener bist, mache auf<br />
jeden Fall Calisthenic, weil du sollst den<br />
Unterschied erleben und am eigenen<br />
Körper spüren.<br />
Mehr Eiweiß und nahezu<br />
Vegetarier<br />
F<br />
: Moin, Dirk, wollte mal hören, was<br />
ich beim Studiotraining und nahezu<br />
vegetarischer Ernährung (ab und an mal<br />
Fisch) beachten muss? Habe das Gefühl,<br />
eiweißtechnisch zu kurz zu kommen.<br />
Möchte ungern Shakes nehmen. Tausend<br />
Dank für Deinen Rat und sonnigen Gruß.<br />
Thomas H. per Mail<br />
A<br />
: Wenn du nicht unbedingt Fisch als<br />
Vegetarier essen möchtest, rate<br />
ich dir zu Eiern, ab und an gerne mal<br />
Jogurts (nicht zu häufig) und Quinoa,<br />
welches auch „Pseudogetreide“ genannt<br />
wird. Es enthält Aminosäuren und ist<br />
Glutenfrei. Spinat, Brokkoli und Grünkohl<br />
sind ebenfalls sehr eiweißhaltig. Je<br />
nachdem, wie hoch dein Intensitätslevel<br />
beim Training ist, rate ich dir dennoch,<br />
ab und an einen Shake zu trinken, da<br />
dieser inhaltlich eine hohe Wertigkeit an<br />
Proteinen hat, die Dein Körper besonders<br />
nach dem Training braucht. ■<br />
dirkvanderklok.de<br />
Solltet auch Ihr Fragen zum Thema<br />
<strong>Fitness</strong> haben, sendet eine Mail an<br />
leserbriefe@mensfitness.de<br />
Anmerkung: Die Redaktion behält sich das Recht vor,<br />
Inhalte der Leserbriefe themenorientiert zu kürzen<br />
30/OKTOBER 2014/mensfitness.de
MICHAELS<br />
FITNESS-ECKE<br />
Kolumne<br />
Stay cool!<br />
Stress der Diätenkiller<br />
Mein Telefon klingelt: „Herr Bauer,<br />
ich mache nun seit Wochen Diät,<br />
ernähre mich gesund und treibe Sport.<br />
Aber ich nehme kaum ab. Ich bin völlig<br />
hilflos. Ich muss wohl für immer dick sein.<br />
Was kann ich nur tun?“<br />
Meine Antwort auf solche Anrufe<br />
irritiert den Anrufer am anderen Ende<br />
zumeist: „Nein, nein, da müssen Sie<br />
sich keine Sorgen machen. Das ist völlig<br />
normal“. Normal? Ja, denn der Organismus<br />
wird zu viel dem Stress ausgesetzt.<br />
Seid ihr auch gerade in einer solchen,<br />
anscheinend aussichtslosen Situation? Na<br />
dann mal aufgehorcht: Diäten verbinden<br />
wir hier in Deutschland mit der Assoziation<br />
weglassen. Tatsächlich und wörtlich<br />
übersetzt jedoch, bedeutet Diät gesunde<br />
Lebensweise. Wenn ihr eurem Körper so<br />
mir nichts dir nichts einfach alles wegnehmt<br />
- ist das gesund? Äh, nein. Wie soll er sich<br />
auch so schnell umstellen? Das ist Stress<br />
pur. Und um es perfekt zu machen, wird<br />
dann auch gleich so gesportelt, als stünde<br />
nächste Woche der Marathon an. Klever?<br />
Mitnichten.<br />
Unser Körper ist ein uraltes System.<br />
Rational und bewusst wissen wir natürlich,<br />
dass in unserer Zeit kein Säbelzahntiger<br />
um die Ecke kommt und uns auffressen<br />
will. Auch halten wir keinen monatelangen<br />
Winterschlaf und müssen uns Fettreserven<br />
anfressen. In unserem Unterbewusstsein<br />
läuft ein Programm ab, das so alt und<br />
manifestiert ist, da können wir noch so<br />
bewusst denken und Chakka rufen, daran<br />
wird sich nichts ändern.<br />
So mir nichts dir nichts einfach mal<br />
eben alles umstellen ist somit für den<br />
Körper purer Stress. Dieser sorgt dafür,<br />
dass das Hormon Cortisol ausgeschüttet<br />
wird. Dieses Hormon unterstützt die<br />
Fetteinlagerung und sorgt dafür, dass das<br />
Fett da bleibt, wo es ist. Weil ihr vielleicht<br />
aber der Meinung seid, weiter Vollgas<br />
geben zu müssen, macht euer Organismus<br />
noch etwas Weiteres: er reduziert und<br />
verlangsamt den Stoffwechsel. Dabei<br />
könnt ihr Diät halten und sporteln wie<br />
die Blöden, der Erfolg wird sich jedoch in<br />
Grenzen halten.<br />
Es gibt noch einen weiteren Punkt,<br />
den es zu beachten gilt. Die somatische<br />
Intelligenz. So nennt sich die körpereigene<br />
Intelligenz. Bedeutet, euer Körper sagt<br />
euch, was er braucht und was nicht. Ihr<br />
müsst ihm nur mal zuhören. So blöd es<br />
sich anhört, zu viel Information kann auch<br />
schädlich sein: Z.B. Drei Liter Wasser am<br />
Tag trinken ist wichtig, um ausreichend<br />
Mineralien aufzunehmen? Falsch. Über<br />
Wasser nehmen wir keine Mineralien auf.<br />
Eher das Gegenteil, sie werden durch<br />
zu viel Wasseraufnahme aus dem Blut<br />
gespült. Aber, weil ihr es gelesen habt,<br />
macht ihr es. Unabhängig davon, was euch<br />
euer Körper sagt…<br />
Es gilt: Stress vermeiden, geht die<br />
Sache in Ruhe an. Umso entspannter<br />
ihr seid, umso besser und erfolgreicher<br />
werdet ihr sein. Das heißt nicht, dass<br />
ihr euch nicht ein wenig kasteien und<br />
schwitzen sollt beim sporteln - aber bleibt<br />
cool. Was soll denn schief gehen? Führt<br />
euren Organismus an euer Ziel. Tretet ihn<br />
nicht dorthin.<br />
Entspannte Grüße<br />
Euer Michael Bauer<br />
Michael Bauer entwickelt seit <strong>mehr</strong> als 10 Jahren individuelle <strong>Fitness</strong>- und Gesundheitskonzepte für Schauspieler und Models, sowie für Vorstände, Politiker und<br />
Profisportler. Er gilt als Deutschlands gefragtester Personaltrainer. Bekannt wurde er durch seine nachhaltigen Abnehmkonzepte. Er ist Gründer und Geschäftsführer von<br />
The VIP Personaltraining Company und Begründer des Physio-Psychologischen Trainingskonzepts KKK. www.personaltraining.de / www.bauercoaching.de<br />
32/OKTOBER 2014/mensfitness.de
MUSKELN<br />
Der Experte<br />
HART UND SCHNELL<br />
Beim Gewichtheben geht es nicht nur darum, sich Scheiben auf die Stange zu packen.<br />
Es ist auch wichtig, das Tempo hochzuhalten, wie uns LOUIE SIMMONS erklärt,<br />
der weltweit führende Powerlifting-Coach.<br />
Weitere Infos unter westside-barbell.com (Service nur auf Englisch).<br />
P<br />
Louie Simmons ist<br />
Powerlifter, Krafttrainer<br />
und Eigentümer von Westside<br />
Barbell – dem <strong>Fitness</strong>center, in dem<br />
sich wohl mit die stärksten<br />
Mitglieder der Welt tummeln. Er hat<br />
50 Jahre Erfahrung mit dem<br />
Powerlifting. Außerdem hat er<br />
schon einige der besten Sportler<br />
der Disziplin betreut. Hierzu gehört<br />
auch Dave Hoff, der aktuell mit<br />
1.363 Kilo den Gewichtsrekord für<br />
die kombinierten Werte aus<br />
Kreuzheben, Kniebeuge und<br />
Bankdrücken hält.<br />
LFrage der Technik<br />
Das Powerlifting kann<br />
Schwachpunkte aufdecken. Kriegt<br />
ein Sportler beim Bankdrücken<br />
die Stange vom Gesicht aus nicht<br />
<strong>mehr</strong> nach oben, ist klar: Der Mann<br />
hat einen schwachen Trizeps.<br />
Es ist wichtig, die Hantel in einer<br />
möglichst senkrechten Linie nach<br />
oben und unten zu bewegen. Dies<br />
beugt Rotationsbewegungen<br />
in den Schultern vor,<br />
welche zu Verletzungen der<br />
Rotatorenmanschette oder Rissen<br />
der Brustmuskulatur führen können.<br />
Bei der Kniebeuge lehnen sich die<br />
Leute oft zu weit nach vorn. Der Grund<br />
dafür sind in der Regel schwache<br />
Bauch- oder Rückenmuskeln. Die<br />
Übung sollte aber nicht wie eine<br />
Rumpfbeuge aussehen. Stattdessen<br />
gilt es, beim Absenken die<br />
Oberschenkel auseinanderzudrücken<br />
und sich aus den Fersen heraus<br />
kraftvoll wieder aufzurichten.<br />
LPeriodisiertes Training –<br />
aber richtig<br />
Die traditionelle Form dieser<br />
Trainingsform sieht Übungsblöcke<br />
vor. Dabei konzentriert sich der<br />
Sportler immer nur auf einem<br />
Trainingsaspekt. Ein katastrophal<br />
falscher Ansatz. Es kann sein,<br />
dass jemand einen Monat lang nur<br />
seine Muskelmasse aufbaut, um im<br />
nächsten Monat über einen Block<br />
hinweg an der Dynamik zu arbeiten.<br />
Bis zum dritten Block sind die<br />
ganzen Grundlagen aus Block eins<br />
schon wieder dahin. Dasselbe gilt<br />
für Sportler, die nur auf Maximalkraft<br />
trainieren. Wenn ich das Gewicht<br />
hoch- und das Volumen drastisch<br />
herunterschraube, sind die Zuwächse<br />
willkürlich und zufällig. Wir bei<br />
Westside Barbell nutzen das Prinzip<br />
der gleichzeitigen Periodisierung.<br />
Dabei arbeiten wir immer gleich an<br />
<strong>mehr</strong>eren <strong>Fitness</strong>aspekten. So ist<br />
sichergestellt, dass die Dynamik<br />
oder das Volumen ausreichend hoch<br />
bleiben, während der Gewichtheber<br />
die anderen Faktoren in Angriff<br />
nimmt.<br />
LSchlüsselaspekt Tempo<br />
Für mein Training verwende<br />
ich dynamische Übungen.<br />
Dabei kommen Gewichte unter<br />
Maximallast zum Einsatz,<br />
beispielsweise 60 Prozent meiner<br />
Maximalkraft. Dann trainiere ich mit<br />
größtmöglicher Geschwindigkeit.<br />
Ein anderer wichtiger Ansatz<br />
besteht natürlich darin, mit<br />
größeren Lasten und maximaler<br />
Fünf der zehn besten<br />
Gesamtrekorde im<br />
Powerlifting gehen aufs<br />
Konto der Sportler aus<br />
Simmons‘ Westside-Studio.<br />
Anstrengung zu trainieren. Ich<br />
empfehle in dem Fall vier Workouts<br />
pro Woche – jeweils einen Tag<br />
mit Tempotraining und einen Tag<br />
mit maximaler Anstrengung für<br />
Ober- und Unterkörper. Zwischen<br />
den Trainingstagen auf Tempo<br />
und mit maximaler Belastung<br />
für ein und denselben Körperteil<br />
(Ober- oder Unterkörper) sollte<br />
immer ein Zeitabstand von<br />
72 Stunden liegen. Auch ein Auto<br />
hat Gänge für unterschiedliche<br />
Geschwindigkeiten. Wer sie nicht<br />
alle benutzt, beschädigt auf Dauer<br />
den Motor. Dasselbe gilt für den<br />
Körper beim <strong>Fitness</strong>training.<br />
LExplosive Power<br />
Für den Aufbau explosiver Power<br />
empfehlen sich Kastensprünge<br />
im großen Umfang: 24 pro Einheit<br />
für Anfänger, 40 zweimal pro<br />
Woche für Fortgeschrittene.<br />
Such dir einfach einen Kasten<br />
mittlerer Größe und spring mit<br />
Gewichtsweste, Kugelhanteln<br />
oder sonstigen Zusatzgewichten.<br />
Das steigert die Sprungkraft.<br />
Wenn das Gewicht nämlich immer<br />
identisch ist (mit anderen Worten:<br />
deinem Körpergewicht entspricht),<br />
stagniert die Kraftentwicklung.<br />
Durchs Schlittenziehen kannst du<br />
noch <strong>mehr</strong> Dynamik aufbauen. Um<br />
wieder den Vergleich mit dem Auto<br />
heranzuziehen: Dein Wagen mag<br />
wirklich stark sein, aber durchs<br />
Fahren allein wird er nicht schneller.<br />
Es ist wichtig, ihn zu tunen und die<br />
Kilowattzahl zu erhöhen. Genau<br />
dafür sorgt dieses Training.<br />
LHilfestellung<br />
Im Westside versteifen wir uns nicht<br />
auf die großen Gewichtsübungen.<br />
Dadurch würden wir nur die<br />
Schwachpunkte außen vor lassen.<br />
Vom Kreuzheben absolvieren<br />
wir zum Beispiel keine großen<br />
Wiederholungen, weil es dabei<br />
keine richtige exzentrische Phase<br />
gibt. Stattdessen trainieren wir<br />
schwere Sätze mit einzelnen<br />
Übungen und arbeiten in<br />
Übungen wie Kastensprüngen<br />
oder Rumpfbeugen an den<br />
Schwachpunkten.<br />
Unsere<br />
Faustregel: Trainiere die<br />
Körperteile, die mit in die großen<br />
Gewichtsübungen hineinspielen,<br />
nicht nur die Übungen selbst. ■<br />
34/OKTOBER 2014/mensfitness.de
ERNÄHRUNG<br />
Der Experte<br />
DER MODERNE<br />
FLEISCHFRESSER<br />
Wer sich nach dem Prinzip der Steinzeitdiät ernährt, muss nicht auf die schönen Dinge<br />
im Leben verzichten. Der Bestsellerautor ROBB WOLF erklärt, wie die Ernährung der<br />
Neandertaler auch in der modernen kultivierten Gesellschaft funktionieren kann.<br />
PHierbei besteht die<br />
Ernährung<br />
aus<br />
Lebensmitteln, die auch unsere<br />
Vorfahren gegessen hätten, die<br />
Mammutjäger aus der Steinzeit.<br />
Robb Wolf ist ein Experte für<br />
diese Methode. Der Forscher und<br />
Biochemiker kann einen<br />
nationalen Titel im Powerlifting<br />
vorweisen. Zudem ist er Autor<br />
des internationalen Bestsellers<br />
„The Paleo Solution“, das sich mit<br />
dem Thema befasst. Trotzdem hat<br />
er keinen Tunnelblick, was die<br />
Ernährung angeht. Er erklärt uns<br />
hier, wie sich die Steinzeitdiät<br />
gewinnbringend mit der<br />
kohlenhydrathaltigen modernen<br />
Ernährung kombinieren lässt.<br />
LZiele festlegen<br />
Stell zunächst einmal fest, wo deine<br />
Bedürfnisse liegen. Ich arbeite<br />
sowohl mit Sportlern als auch<br />
mit Leuten, die außer Form oder<br />
krank sind. Die Reduzierung der<br />
Kohlenhydratzufuhr funktioniert<br />
in der Regel ganz gut bei Diabetes<br />
Typ 2, Magenentzündungen<br />
oder sonstigen gesundheitlichen<br />
Problemen mit der Ernährung.<br />
Ein Sportler, der voll im Training<br />
steht, braucht hingegen meist<br />
einen etwas höheren KH<br />
(Kohlenhydrat)-Anteil. Vor<br />
allem dann, wenn es ihm auf die<br />
Muskelmasse ankommt. Es gibt<br />
also zwei Ansätze: Auf der einen<br />
Seite sind da die Menschen, die<br />
sich nicht allzu viel bewegen, auf<br />
der anderen gibt es die Sportler.<br />
Stellt sich die Frage: Welche Art<br />
von KH sollte ein Sportler essen,<br />
der hart trainiert? Eine gute Wahl<br />
sind Kartoffeln und Süßkartoffeln.<br />
Gut geeignet sind auch<br />
<strong>Get</strong>reidesorten wie etwa weißer<br />
Reis, die normalerweise in der<br />
Steinzeitdiät nicht berücksichtigt<br />
werden – vorausgesetzt, sie<br />
verursachen keine größeren<br />
Magenirritationen.<br />
LHerumexperimentieren<br />
Die größten Probleme<br />
verursachen Weißbrot und<br />
Nudeln auf Glutenbasis. Ich mache<br />
den Leuten meist ein Angebot:<br />
Streich diese beiden Lebensmittel<br />
30 Tage lang aus der Ernährung<br />
und schau, wie du dich fühlst,<br />
wie du aussiehst und wie<br />
leistungsfähig du bist. Wer will,<br />
kann die Nahrungsmittel ja später<br />
wieder mit in den Speiseplan<br />
aufnehmen. Diese Zeit reicht<br />
normalerweise aus, um sich die<br />
Unterschiede vor Augen zu führen.<br />
Wer keine besonders große<br />
Glutenunverträglichkeit aufweist<br />
und auch sonst mit Brot und Nudeln<br />
keine gesundheitlichen Probleme<br />
hat, kann wieder im gewünschten<br />
Umfang zur gewohnten Ernährung<br />
zurückkehren. Doch es lohnt<br />
sich, das Experiment einmal<br />
durchzuspielen.<br />
LNicht auf die<br />
KH versteifen<br />
Die Leute denken immer,<br />
bei der Steinzeitdiät gehe es<br />
darum, möglichst wenige KH<br />
aufzunehmen. Wichtiger ist meiner<br />
Meinung nach aber die Zufuhr<br />
der richtigen Makronährstoffe.<br />
Das Ziel besteht letztendlich<br />
darin, die Lebensmittel mit der<br />
größten Nährstoffdichte und dem<br />
geringsten Entzündungspotenzial<br />
zu verwenden. Außerdem muss<br />
der Anteil der Makronährstoffe<br />
den Bedürfnissen des Einzelnen<br />
entsprechen. Ein Kugelstoßer<br />
oder Gewichtheber braucht<br />
beispielsweise <strong>mehr</strong> Eiweiß<br />
aber weniger KH als ein<br />
Ausdauerathlet. Kraftsportler<br />
können sich ihre Energie aus<br />
Fettreserven holen.<br />
LDie Nährstoffdichte<br />
beachten<br />
Es ist bekannt, dass der moderne<br />
Mensch zu viele Kalorien isst.<br />
Wenn du unter der Woche voll auf<br />
die Steinzeitdiät baust, kannst du es<br />
am Wochenende etwas entspannter<br />
angehen lassen.<br />
Steinzeit<br />
in Teilzeit<br />
Du bist noch nicht bereit für den<br />
kompletten Neandertaler-<br />
Speiseplan? Dann versuch es mit<br />
diesen kleinen Kniffen.<br />
GRÜNE BANANEN<br />
Kein Witz, meint Wolf: „Wenn die Banane noch<br />
nicht ganz reif ist, hat sie weniger Stärke und<br />
Zucker als etwa eine überreife Frucht. Die<br />
leuchtend gelben bis leicht braunen Bananen<br />
solltest du dir für die Zeit nach dem Workout<br />
aufsparen. Dann brauchst du nämlich das<br />
Glykogen am meisten.“<br />
TEQUILA<br />
Bevor du jetzt jubelnd in die nächste<br />
Kneipe rennst: Der Tequila sollte all deine<br />
alkoholischen <strong>Get</strong>ränke ersetzen und nicht<br />
zusätzlich getrunken werden. Dazu Wolf:<br />
„Schnäpse sind ein sinnvoller Ersatz fürs Bier.<br />
Das ist tödlich, wenn man das Gebräu gern<br />
trinkt. Wer aber Gluten nur schlecht verträgt, ist<br />
mit Tequila besser bedient.“<br />
UNTERSCHIEDLICHE FLEISCHSORTEN<br />
Wenn du schon sonst nichts machst, solltest<br />
du zumindest beim Fleisch darauf achten,<br />
unterschiedliche tierische Eiweiße zu dir zu<br />
nehmen. „Iss eine bunte Auswahl an Lamm,<br />
Huhn, Fisch und Rind“, empfiehlt Wolf. „Alle<br />
Sorten enthalten unterschiedliche Nährstoffe.“<br />
Also nichts wie her mit der gemischten<br />
Fleischplatte vom Grill.<br />
Aber woran liegt das? Eine Theorie<br />
besagt, dass der Appetit erst dann<br />
gezügelt wird, wenn nicht nur der<br />
Mindestbedarf an Eiweiß und<br />
essenziellen Fettsäuren, sondern<br />
auch der an sowie Vitaminen und<br />
Mineralstoffen abgedeckt ist.<br />
Wenn wir also Lebensmittel in<br />
uns hineinstopfen, die industriell<br />
verarbeitet sind und wenig<br />
Nährstoffe aufweisen, kommt das<br />
Sättigungssignal entsprechend<br />
später. Das ist im Grunde<br />
genommen ein ganz natürlicher<br />
Regulationsprozess.<br />
Das ist durchaus ein plausibles<br />
Argument. Wenn die Leute<br />
nämlich Lebensmittel mit einer<br />
größeren Nährstoffdichte wie<br />
Hühnerbrust, Brokkoli oder<br />
Kartoffeln zu sich nehmen,<br />
werden sie in der Tat schneller<br />
satt. Es ziemlich schwer, von<br />
solchen Nährstoffen zu viel<br />
zu essen – anders als bei<br />
Fertigprodukten mit niedriger<br />
Nährstoffdichte und wenig<br />
Ballaststoffen. Die Lektion?<br />
Wer sich natürlich ernährt, wird<br />
automatisch die richtigen Mengen<br />
zu sich nehmen.<br />
LDie Balance finden<br />
Die größten Erfolge können<br />
normalerweise diejenigen Leute<br />
mit der Steinzeitdiät verzeichnen,<br />
die das Prinzip einen bis drei<br />
Monate lang austesten und sich<br />
dann überlegen, welche Strategie<br />
für sie am besten funktionieren<br />
kann. Im Anschluss entscheiden<br />
sie sich beispielsweise für eine<br />
Steinzeitdiät von Montag bis<br />
Freitag. Am Wochenende lassen<br />
sie es dann locker angehen, um<br />
auch einmal etwas Brot und Bier<br />
sowie Milchprodukte zu sich<br />
nehmen zu können. Sie finden<br />
eine Balance, mit der sie gut<br />
leben können. Wenn sie <strong>mehr</strong><br />
Erfolge sehen wollen, können sie<br />
immer noch die Zügel straffen.■<br />
36/OKTOBER 2014/mensfitness.de
DWAYNE „THE ROCK” JOHNSON<br />
HERCULES<br />
DAS<br />
WORKOUT<br />
Fotos: Paramount Pictures<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/39
HERCULES<br />
Schulterübungen<br />
In seiner neuen Rolle als Hercules im gleichnamigen Blockbuster von Brett Ratner<br />
■ („X-Men – der letzte Widerstand“) kann „The Rock“ wieder mal die gestählten<br />
<strong>Muskeln</strong> spielen lassen. Der mit rund 52 Millionen Dollar Einkommen zweiterfolgreichste<br />
US-Star (nach Robert Downing Jr.) war nicht nur über seine Rolle begeistert, auch<br />
die Verkörperung des klassischen Helden aus der Antike hat es dem sympathischen<br />
Actionstar angetan.<br />
c 4 SETS HAMMER STRENGTH<br />
SCHULTERDRÜCKEN<br />
12, 10, 10, 8 WIEDERHOLUNGEN<br />
c 3 SETS/10 WIEDERHOLUNGEN<br />
KURZHANTELSCHULTERDRÜCKEN<br />
IM SITZEN<br />
c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN MIT<br />
JEWEILS DREIFACH ABSTEIGENDEM<br />
SATZ SEITHEBEN IM STEHEN<br />
c 3 SETS/20 WIEDERHOLUNGEN<br />
EINARMIG AM SEILZUG<br />
SEITHEBEN STEHEND<br />
c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />
REVERSE FLYS AM GERÄT<br />
c 4 SETS/10 WIEDERHOLUNGEN<br />
SEITHEBEN VORGEBEUGT<br />
“Das Unglaubliche an ihm ist, dass er sein Schicksal akzeptiert, der Sohn von Zeus zu<br />
sein, was ihn zu der enormen Stärke verhilft“, meint Dwayne „The Rock“ Johnson auf die<br />
Frage, wie ihn die Verwandlung in den Halbgott beeinflusst hat. „<strong>Noch</strong> wichtiger ist es,<br />
dass er im Grunde immer nur er selbst sein kann. Und das ist letztendlich ein Mann. Und<br />
Männer machen auch Fehler und lernen daraus. Auf der anderen Seite ist er sicher ein<br />
Mann, den du nicht anpissen solltest“.<br />
Der Weg zum Halbgott:<br />
Wie sich Dwayne Johnson in HERCULES-Form gebracht hat, könnt ihr hier sehen. Sein<br />
Training für Arm, Brust, Rücken & Schultern.<br />
WIR<br />
VERLOSEN 2X<br />
„HERCULES“<br />
FITNESSKIT!<br />
Wer eines dieser Sets sein Eigen nennen möchte,<br />
der klickt auf www.mensfitess.de/verlosung<br />
Teilnahmeschluss ist der 06.10.2014. Viel Glück!<br />
40/OKTOBER 2014/mensfitness.de
BIZEPS<br />
Armübungen<br />
c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />
PREACHERCURLS MIT DER SZSTANGE<br />
LANGHANTELCURLS<br />
KURZHANTELCURLS<br />
TRIZEPS<br />
c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />
TRIZEPSDRÜCKEN MIT DEM<br />
KABELZUGNACH UNTEN<br />
TRIZEPSDRÜCKEN MIT DEM<br />
KABELZUGÜBER KOPF<br />
..ABSCHLUSS:<br />
DIPS, BIS DIE MUSKELN GLÜHEN...<br />
Beinübungen<br />
c 4 SETS/25 WIEDERHOLUNGEN<br />
BEINSTRECKER<br />
c 4 SETS/50 WIEDERHOLUNGEN<br />
BEINPRESSE KOMBINIERT<br />
MIT KURZHANTEL<br />
c AUSFALLSCHRITTEN<br />
40 AUSFALLCHRITTE<br />
c 4 SETS/20 WIEDERHOLUNGEN:<br />
HACKENSCHMIDT<br />
KNIEBEUGEN AM GERÄT<br />
RUMÄNISCHES KREUZHEBEN<br />
BEINCURLS IM LIEGEN<br />
Wadenübungen<br />
c 5 SETS/75 WIEDERHOLUNGEN<br />
WADENHEBEN IM STEHEN<br />
c 4 SETS/50 WIEDERHOLUNGEN<br />
WADENHEBEN IM SITZEN<br />
Rückenübungen<br />
c 4 SETS KLIMMZÜGE BIS<br />
NICHTS MEHR GEHT<br />
c 3 SETS EINARMIGES RUDERN<br />
12, 10, 8, 6 WIEDERHOLUNGEN<br />
c 4 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN<br />
BEIDARMIGES RUDERN AN DER<br />
HAMMERSTRENGTHMASCHINE<br />
c 3 SETS/20 WIEDERHOLUNGEN PRO<br />
SEITE CLOSE GRIP AM ÜBERZUG<br />
c 3 SETS/12 WIEDERHOLUNGEN MIT<br />
JEWEILS DOPPELT ABSTEIGENDEM<br />
SATZ KABELZUG<br />
c 4 SETS/10 WIEDERHOLUNGEN<br />
SCHULTERHEBEN MIT JEWEILS<br />
15 SEKUNDEN HALTEN BEI DER<br />
LETZTEN WIEDERHOLUNG<br />
Das<br />
actiongeladene<br />
Heldenepos<br />
startet ab<br />
4. September<br />
in unseren Kinos<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/41
LETZTE<br />
Text und Fotos Dan Milner<br />
DIE<br />
42/OKTOBER 2014/mensfitness.de
WILDNIS<br />
Der Wakhan-Korridor ist<br />
ein 220 Kilometer langer<br />
wilder, gebirgiger Landstrich<br />
in Zentralasien. Die Gegend<br />
wird normalerweise nur von<br />
Yaks durchquert. Zweiräder<br />
oder Autos sind dort<br />
praktisch nie zu sehen. Doch<br />
dieses Jahr haben sich sechs<br />
unerschrockene Abenteurer<br />
dazu aufgemacht,<br />
die Gegend auf dem<br />
Drahtesel zu erkunden.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/43
Ich stemme mich mit der rechten Schulter<br />
gegen einen Maulesel. Ohne mich würde<br />
das Tier umkippen und im tiefen Schnee<br />
versinken.<br />
Das ist das erste Mal, dass ich einen solchen<br />
400 Kilo schweren laut schnaubenden<br />
Brocken stütze, während der verdattert<br />
aus der Wäsche guckt. Ich war auf viele<br />
Herausforderungen vorbereitet, als ich mich<br />
mental auf dieses Abenteuer einstellte –<br />
eine 12-tägige Mountainbiketour über den<br />
Wakhan-Korridor in Afghanistan. Doch auf<br />
die Rolle als Maulesel-Gehhilfe wäre ich<br />
dabei nicht gekommen. Vielleicht war ich ja<br />
einfach nur zu naiv. Aber wie dem auch sei:<br />
Jetzt knie ich hier im Schnee in der einsamen<br />
afghanischen Bergwelt, um eines unserer<br />
Tiere vor einer ernsthaften Verletzung<br />
und der Notschlachtung zu bewahren. Das<br />
wäre nämlich der einzige Ausweg, wenn<br />
sich das Lasttier hier ein Bein bricht. Einer<br />
unserer afghanischen Begleiter würde ihm<br />
dann einfach die Kehle durchschneiden.<br />
Mit zusammengekniffenen Augen blicke<br />
ich durch den Schneesturm zum Horizont,<br />
um unsere eigenen Überlebenschancen<br />
abzuschätzen.<br />
DER KORRIDOR<br />
DER UNGEWISSHEIT<br />
Es ist ein ehrgeiziges Projekt, den von<br />
einer dicken Schneedecke überzogenen<br />
4.809 Meter hohen Karabel-Pass mit<br />
Fahrrädern überqueren zu wollen. Nicht<br />
minder abenteuerlich ist es, sich dabei durch<br />
eine der entlegensten Regionen dieser Welt<br />
zu bewegen. Beim Wakhan-Korridor handelt<br />
es sich um ein 220 km langes Stück Land in<br />
Afghanistan, an der Schnittstelle zwischen<br />
China, Tadschikistan und Pakistan. Dies ist<br />
eines der letzten unberührten Fleckchen Erde.<br />
Die Region liegt weit über dem Meeresspiegel.<br />
An 320 Tagen des Jahres toben dort<br />
Schneestürme. Die spärliche Bevölkerung<br />
beschränkt sich auf ein paar Nomaden mit<br />
ihrem Vieh. Durch diese Gegend ziehen sich<br />
im Zickzack-Kurs <strong>mehr</strong>ere 100 Kilometer an<br />
Singletrails wie Narben durchs Gesicht eines<br />
uralten Hirten – die idealen Voraussetzungen<br />
zum Mountainbiken.<br />
Das raue Klima, der Mangel an Unterkünften<br />
sowie die Gefahr der Höhenkrankheit spielten<br />
während unserer Tourplanungen nur eine<br />
untergeordnete Rolle. Unsere größte Sorge<br />
war viel<strong>mehr</strong> der Zielort Afghanistan an sich.<br />
Immer wieder bekamen wir die Frage zu<br />
Bei der Tour<br />
geht es auf und<br />
ab. Doch selbst<br />
die niedrigsten<br />
Punkte<br />
liegen noch<br />
4.000 Meter<br />
über dem<br />
Meeresspiegel.<br />
Von links nach rechts: Unterstützung durchs afghanische Team - eine der wenigen<br />
Brücken in der Region Wakhan - Mitglieder der dünn gesäten Wakhi-Bevölkerung -<br />
der 4.809 Meter hohe Karabel-Pass - unser Lager in der Nähe einer Weidefläche<br />
44/OKTOBER 2014/mensfitness.de
DIE LETZTE WILDNIS<br />
„DER ANREIZ FÜR UNS IST NICHT ETWA, LEBENDIG AUS<br />
AFGHANISTAN WIEDER ZURÜCKZUKOMMEN, UM AM<br />
STAMMTISCH DAMIT ANZUGEBEN. UNS LOCKT VIEL MEHR<br />
DAS UNBEKANNTE, UNENTDECKTE LAND.“<br />
hören: „Was, da wollt ihr Rad fahren?“ Und<br />
die Frage ist berechtigt. Für Afghanistan<br />
sind Besucher von außerhalb nichts<br />
Neues. Doch deren Absichten waren nicht<br />
immer so harmlos wie in unserem Fall. Die<br />
etablierte Hippy-Wanderroute durch dieses<br />
farbenprächtige Land hat der jahrzehntelange<br />
Krieg zwischen der Sowjetunion und<br />
Afghanistan in den 1980ern weggefegt.<br />
Der seit 2001 vorherrschende Konflikt tat<br />
sein Übriges, um dem Ruf Afghanistans<br />
in der westlichen Welt nachhaltig zu<br />
schaden. Doch die Region Wakhan war<br />
trotz all des Blutvergießens und der ganzen<br />
Auseinandersetzungen über Jahrhunderte<br />
hinweg immer ein friedliches Gebiet.<br />
Diese schmale Landzunge wurde<br />
während des historischen Konflikts zwischen<br />
Großbritannien und Russland um die<br />
Vorherrschaft in Zentralasien entmilitarisiert.<br />
Die beiden Großmächte einigten sich darauf,<br />
die Fläche als eine Art Puffer zu nutzen.<br />
So ist auch zu erklären, dass der Besucher<br />
dort inzwischen eine der friedlichsten und<br />
schönsten Landschaften der Erde vorfindet.<br />
Das heißt, wenn er es schafft, dorthin zu<br />
kommen.<br />
NEUE WEGE<br />
Um das Wakhan-Dorf Sarhad zu erreichen<br />
und mit der Tour zu starten, müssen wir über<br />
Land durch Tadschikistan fahren. Vier Tage<br />
lang rumpeln wir in altersschwachen Toyotas<br />
mit abgefahrenen Reifen und zerbrochenen<br />
Windschutzscheiben durch die Gegend. Je<br />
weiter wir vordringen, umso holpriger werden<br />
die Straßen. Die Reise nimmt uns körperlich<br />
ziemlich mit. Als wir endlich von Sarhad aus<br />
mit unseren Rädern losfahren, genießen wir<br />
es einfach nur, wieder selbst am Lenker zu<br />
sitzen und unsere <strong>Muskeln</strong> durchstrecken zu<br />
können.<br />
Während wir auf einem ebenen Weg vor<br />
uns hintreten, verschwinden hinter uns die<br />
letzten Reste der Zivilisation – die letzten<br />
Autos, Häuser und Toiletten. Ab hier gibt es<br />
auch ein Handynetz <strong>mehr</strong>. Ein befreiender<br />
Gedanke. Allerdings schwingt auch ein wenig<br />
Angst mit. Keiner von uns ist je mit dem<br />
Mountainbike durch dieses Gebiet gefahren.<br />
Unser sechsköpfiges Team besteht außer<br />
mir aus den Fahrern Matt Hunter und Brice<br />
Minnigh, den Kameramännern CJ und Darcy<br />
sowie unserem Tourführer Tom Bodkin. Der<br />
Anreiz für uns ist nicht etwa, lebendig aus<br />
Afghanistan wieder zurückzukommen, um<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/45
am Stammtisch damit anzugeben. Uns lockt<br />
viel<strong>mehr</strong> das unbekannte, unentdeckte Land.<br />
Die Idee für dieses Abenteuer stammt<br />
von Bodkin, Reisführer und Direktor des<br />
Reisebüros SecretCompass, das individuelle<br />
Abenteuer anbietet. Einige Monate vor der<br />
Abfahrt schickte er mir eine Wegbeschreibung,<br />
die mir die Augen öffnete: Temperaturen von<br />
-10 Grad, ein Speiseplan bestehend aus Tee<br />
mit Milch und ungesäuertem Brot, dazu die<br />
lokalen Sitten. So betrachten es Kirgisen etwa<br />
als Unsitte, wenn ihnen jemand die blanken<br />
Fußsohlen zeigt. Ich lese die Informationen<br />
immer und immer wieder und versuche, mich<br />
auf alle Eventualitäten vorzubereiten.<br />
RAUE SEIDE<br />
Der erste Abschnitt unserer Reise führt<br />
uns über die altehrwürdige Seidenstraße.<br />
Diese Handelsstraße entstand etwa im<br />
Jahr 100 v. Chr. als Verbindung zwischen<br />
China und Europa. Sie besteht in diesem<br />
Abschnitt aus einem einfachen schmalen<br />
Pfad, der durch Hunderte von Herdentieren<br />
in die staubigen Hügel getrampelt wurde.<br />
Wir folgen den Serpentinen neben dem<br />
wütenden braunen Wildwasser des Wakhan.<br />
Im Süden thronen die imposanten Gipfel von<br />
Pakistans Hindukusch. Wer sich hier einen<br />
Fahrfehler oder einen Fehltritt leistet, geht<br />
baden – und das wahrscheinlich zum letzten<br />
Mal.<br />
Zwischen den ausgedehnten Radetappen<br />
müssen wir auch immer wieder die Räder<br />
schultern, um steile Anstiege bewältigen<br />
zu können. Das zerklüftet Gelände ist<br />
von bestechender Schönheit – eine gute<br />
Ablenkung, während wir die Füße in<br />
den lockeren, sandigen Untergrund der<br />
Berghänge treiben, um uns unsere eigenen<br />
Stufen zu schaffen. Bei unserer ersten<br />
elfstündigen Tour überqueren wir drei Pässe.<br />
Außerdem müssen wir durch zwei eiskalte<br />
Flüsse waten. Wir sind alle fix und fertig, als<br />
wir am Lagerplatz ankommen.<br />
Die Flussüberquerungen sind die größte<br />
Herausforderung. Im Wakhi-Korridors<br />
gibt es kaum Brücken, wie es scheint.<br />
Die Flüsse bestehen aus schäumenden,<br />
wilden Sturzbächen voller eiskaltem<br />
Schmelzwasser. Es ist jedes Mal eine neue<br />
Herausforderung für die Nerven und den<br />
Gleichgewichtssinn, die Räder durch diese<br />
Ströme auf die andere Seite zu befördern.<br />
Dabei müssen wir aufpassen, dass unsere<br />
tauben Füße nicht durch die Bowlingballgroßen<br />
Felsbrocken getroffen werden,<br />
welche die starke Strömung am Grund der<br />
Flüsse mit sich schleift. Und dann sind da<br />
noch die Esel, die auch auf die andere Seite<br />
wollen.<br />
Ohne unser afghanisches Helferteam und<br />
ihre Tiere kämen wir nicht besonders weit.<br />
Sie transportieren für uns das Equipment<br />
und die Lebensmittel. In diesem Land dauert<br />
der Winter acht Monate, und wir sind für<br />
die sechs Einheimischen eine wertvolle<br />
Einkommensquelle. Zu ihnen zählen unser<br />
Koch Amin Bek, sein Assistent Amin Ali<br />
sowie Yaar Mahammad, der Dolmetscher. Die<br />
Jobbeschreibung klingt allerdings ein wenig zu<br />
hoch gegriffen angesichts der Tatsache, dass<br />
Yaar nicht besonders viel von dem versteht,<br />
Das Team auf<br />
einem Teil der<br />
altehrwürdigen<br />
Seidenstraße<br />
46/OKTOBER 2014/mensfitness.de
DIE LETZTE WILDNIS<br />
was Bodkin ihm zu übersetzen gibt. Die<br />
Kommunikation gestaltet sich daher amüsant<br />
bis frustrierend. Doch in diesem entlegenen<br />
Winkel der Erde ist es fast unmöglich, einen<br />
englischsprachigen Bewohner zu finden. Als<br />
SecretCompass das Gesuch aufgab, kamen<br />
nur drei Kandidaten in die afghanische<br />
Grenzstadt Ishkashim. Einer von ihnen war<br />
zwei Tage lang gereist, um seine Dienste<br />
anzubieten. Ohne den kleinen Beitrag Yaars<br />
wären wir komplett aufgeschmissen.<br />
Wo wir unser Lager aufschlagen, geben<br />
die Tiere vor, die eine Fläche zum Grasen<br />
brauchen. Wir legen auf unseren Etappen<br />
keine allzu großen Distanzen zurück,<br />
wofür ich angesichts der Höhenluft recht<br />
dankbar bin. Wir bewegen uns die meiste<br />
Zeit auf einer Höhe von über 4.000 Metern<br />
fort. Darauf habe ich zwei Monate lang<br />
trainiert. Wer nicht gerade Zugang zu einer<br />
Dekompressionskammer hat, kann sich<br />
jedoch nicht wirklich auf die Strapazen<br />
in dieser Höhe vorbereiten. Richtig<br />
akklimatisierten können wir uns erst vor Ort.<br />
Wir kommen nur langsam voran. Bei<br />
den Anstiegen versuchen wir, einen<br />
Kompromiss zwischen der Trittfrequenz und<br />
der Sauerstoffknappheit zu finden – bis das<br />
Gelände schließlich die Oberhand gewinnt<br />
und uns dazu zwingt, unsere Räder wieder auf<br />
dem Rücken zu tragen. Jeder Berg bedeutet<br />
eine enorme Anstrengung. Dafür werden wir<br />
beim Erreichen der Passgipfel aber immer<br />
durch einen fast euphorischen Zustand<br />
belohnt. Am Höhepunkt unserer Reise –<br />
bildlich als auch geografisch gesprochen –<br />
leuchten unsere Augen vor Stolz, während<br />
wir die dünne Bergluft in uns aufsaugen. Wir<br />
sind uns sicher, dass uns die Erschöpfung<br />
mich davon abhalten wird, die anstehende<br />
Abfahrt zu genießen. Nach den Etappen<br />
bergab ist es immer Zeit für die Mittagspause.<br />
Dafür versammeln wir uns meistens auf<br />
einem Stückchen Weide, auf dem Amin Bek<br />
ein Feuer aus Yak-Mist schürt. Darauf bereitet<br />
er Dal mit Bohnen oder Pommes zu, oder<br />
auch beides. Heruntergespült wird das Ganze<br />
mit einem starken Chai-Tee.<br />
Amin Bek und der Rest des afghanischen<br />
Teams scheinen von unbändiger Energie<br />
getrieben. Sie hüpfen auf den Flüssen<br />
zwischen den Felsen umher, um die Räder<br />
auf die andere Seite zu wuchten und bereiten<br />
selbstlos Tee und Abendessen vor, bevor sie<br />
sich um ihre eigenen Bedürfnisse kümmern.<br />
Für mich ist das die wohl härteste Tour, an<br />
die ich mich jemals herangewagt habe. Die<br />
PACKEN<br />
UND<br />
STARTEN<br />
Eine Abenteuertour<br />
muss nicht übermäßig<br />
teuer oder kompliziert<br />
sein. Hier sind einige<br />
Tipps erfahrener<br />
Abenteurer, um direkt<br />
loszulegen.<br />
GÜNSTIGES EQUIPMENT KAUFEN<br />
„Du musst nicht dein ganzes<br />
Erspartes auf den Tisch legen, um<br />
eine teure Ausrüstung zu kaufen“<br />
so der Abenteuer-erprobte Rad-<br />
Veteran Tom Allen. „Nutze Seiten<br />
wie Freecycle oder gib unter Twitter<br />
ein Gesuch auf, um günstig an<br />
Equipment heranzukommen. Ich<br />
benutze zum Zubereiten warmer<br />
Speisen zum Beispiel einen<br />
selbstgemachten Kocher aus einer<br />
Bierdose. Der ist besser als die<br />
meisten anderen richtigen Kocher,<br />
die ich bisher hatte.“<br />
IN KLEINEN KATEGORIEN DENKEN<br />
Alastair Humphreys ist über <strong>mehr</strong>ere<br />
Jahre hinweg mit dem Rad um die Welt<br />
getourt. Doch auch er ist der Meinung:<br />
„Ein Abenteuer muss nicht gleich<br />
über <strong>mehr</strong>ere Wochen gehen und<br />
Unmengen an Kapital verschlingen.<br />
„Ich bin einmal mit einem Freund den<br />
Autobahnring um London abgelaufen.<br />
Er meinte damals zu mir, das sei härter<br />
gewesen, als China zu durchqueren.<br />
Du kannst zu deiner Oma ins nächste<br />
Bundesland joggen, auf den Kaiserstuhl<br />
hinaufradeln und vieles <strong>mehr</strong>. Überall<br />
warten Abenteuer auf dich.“<br />
DAS KAPITAL<br />
ZUSAMMENSPAREN<br />
„Du brauchst für deine<br />
Tour nicht viel Geld. Ich<br />
empfehle ein Kapital<br />
von 1.250 Euro“, so<br />
Humphreys. „Spar dir<br />
das Geld im Vorfeld<br />
zusammen, indem du<br />
unnötige Kosten wie<br />
Kaffee zum Mitnehmen<br />
vermeidest. Stell ein<br />
Wochenbudget auf und<br />
hol dir Equipment aus<br />
zweiter Hand.“<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/47
DIE LETZTE WILDNIS<br />
„ICH HABE MICH VORHIN NICHT UNTER<br />
EIN MULI GEWORFEN, UM EIN PAAR<br />
MINUTEN SPÄTER AUFZUGEBEN.“<br />
Einheimischen sind natürlich schon ihr Leben<br />
lang an die Umgebung gewohnt. Trotzdem:<br />
Sie scheint nichts aus der Ruhe zu bringen. Sie<br />
sehen uns mit einem Grinsen auf den Lippen<br />
zu, während wir uns abstrampeln. Wenn wir<br />
abends im Lager ankommen, bekommen<br />
wir von ihnen einen aufmunternden Jubel<br />
gespendet. Wirklich verblüfft – wenn auch<br />
ein wenig verdutzt – sind sie darüber, dass<br />
wir hier mit dem Rad fahren wollen. Im<br />
ganzen Landstrich gibt es praktisch keine<br />
Straßen und Fahrzeuge, sondern nur holprige<br />
Wege. Räder sind hier <strong>mehr</strong> oder weniger<br />
überflüssig. Genau deshalb stemme ich mich<br />
jetzt auch auf einem verschneiten Bergpass<br />
gegen einen Maul- statt einen Drahtesel.<br />
Während ich das Tier halte, eilt mir Amin<br />
Ali zur Hilfe, um den Esel von seiner Last zu<br />
befreien. Danach können wir ihn um 180 Grad<br />
drehen und den langsamen Rückzug antreten.<br />
Mit Yaks hätten wir es durch den tiefen Schnee<br />
geschafft. Doch so müssen wir stattdessen<br />
BASISAUSRÜSTUNG<br />
FÜR DIE WILDNIS<br />
Dan Milner verrät uns, welches<br />
Equipment bei keinem Abenteuer<br />
fehlen sollte.<br />
am nächsten Tag den langen Umwege<br />
nehmen. Dabei geht es in ein Tal hinunter und<br />
auf der anderen Seite wieder nach oben. Bei<br />
der 14-stündigen Ausdauertour werden wir<br />
45 Kilometer zurücklegen.<br />
DER GROSSE SHAWR<br />
Im Verlauf dieses Tages treffen wir den<br />
wichtigsten Entschluss unserer Reise. Wir<br />
könnten nach Süden weiterfahren und<br />
wieder auf dem Weg zurückradeln, auf<br />
dem wir gekommen sind. Damit würden<br />
wir wenige Tage vor Ende der Tour von<br />
der geplanten Route abweichen. Die<br />
Alternative wäre, die vorhergesehene<br />
Route zu Ende zu bringen. Das bedeutet,<br />
wir müssten um 4.30 Uhr starten, um uns<br />
auf den 4.867 Meter hohen Shawr-Pass<br />
hinaufzuquälen. Dies wäre der dritte Pass<br />
der Tour, der höher ist als der Mont Blanc.<br />
Über den steinhart gefrorenen Schnee ginge<br />
es dann weiter in die Region Pamir, die unter<br />
LIFEVENTURE<br />
TROCKENSACK<br />
In einem Land mit<br />
so wenigen Brücken<br />
ist dieser Beutel<br />
wahrscheinlich das<br />
wichtigste Zubehör.<br />
ca. 12 €<br />
wigglesport.de<br />
kirgisischer Kontrolle steht. Dort würden<br />
uns kirgisische Nomaden einladen, in ihren<br />
traditionellen Jurten die Nacht zu verbringen.<br />
Erst würden sie uns anstarren. Dann würden<br />
sie uns Tee mit Milch und ranzigen Joghurt<br />
aus Yak-Milch anbieten. Sie würden unsere<br />
Brillen testen und auf unseren Rädern fahren<br />
wollen. Wir würden uns daran erinnern, dass<br />
wir ihnen nicht unsere Fußsohlen zeigen.<br />
Mir ist kalt, ich habe Hunger und ich fühle<br />
mich abgeschlagen. Ich habe feuchte Füße.<br />
Schnee wirbelt durch die kalte Luft. Ich lasse<br />
den Blick über die Landschaft schweifen und<br />
versuche, zu realisieren, wo ich eigentlich<br />
genau bin. So mache ich das immer, wenn<br />
ich an meine Grenzen komme. Dabei denke<br />
ich mir: „Ich habe mich vorhin nicht unter ein<br />
Muli geworfen, um ein paar Minuten später<br />
aufzugeben.“ Mit zugekniffenen Augen<br />
blicke ich auf die gigantischen Gipfelkegel<br />
der Pamir-Bergkette. Dann schwinge ich<br />
mich wieder aufs Fahrrad.<br />
■<br />
MAVIC ALPINE XL<br />
Der leichte und<br />
leistungsfähige<br />
Bergschuh trocknet<br />
schnell und bietet<br />
sowohl auf den<br />
Pedalen als auch<br />
am Berghang einen<br />
hervorragenden Grip.<br />
ca. 110 € boc24.de<br />
OSPREY ESCAPIST 30L<br />
Für mich der Rucksack<br />
der Wahl für eine<br />
<strong>mehr</strong>tägige Radtour. Mit<br />
seinen 1,03 Kilo ist er<br />
definitiv nicht zu schwer.<br />
Er ist auch verfügbar<br />
mit 15, 20 und 25 Litern<br />
Fassungsvermögen.<br />
ca. 100 € outdoortrends.de<br />
JACKE MOUNTAIN<br />
Equipment Bastion (490 g)<br />
Diese isolierte Jacke schützt vor<br />
Schnee, Wind und Kälte, wiegt dabei<br />
aber immer noch weniger als ein<br />
halbes Kilo. ca. 250 € globetrotter.de<br />
48/OKTOBER 2014/mensfitness.de
NATÜRLICHES<br />
DOPING<br />
Plan deine wöchentlichen Einkäufen und triff die richtigen<br />
Vorkehrungen in der Küche, um deine eigenen natürlichen<br />
leistungssteigernden Drogen herzustellen. Alles vollständig legal<br />
und ohne üble Nebenwirkungen.<br />
DOPINGMITTEL<br />
ANABOLIKA<br />
Wenn die Leute von Steroiden sprechen,<br />
meinen sie damit meistens Anabolika.<br />
Steroide sind Dopingmittel zur Stärkung<br />
der Muskulatur, die vom Sprinter bis<br />
zum Bodybuilder schon Sportler aller<br />
Disziplinen für ihre Zwecke genutzt<br />
haben. Sie bewirken ein verstärktes<br />
Muskelwachstum, können aber auch zu<br />
Unfruchtbarkeit führen, Haarausfall am<br />
Kopf und starker Körperbehaarung am<br />
restlichen Körper führen. Ganz davon<br />
abgesehen, dass die Substanz natürlich<br />
illegal ist.<br />
Anabole Steroide<br />
bewirken ein verstärktes<br />
Muskelwachstum, können<br />
aber auch zu Unfruchtbarkeit<br />
und Haarausfall am<br />
Kopf führen. Es gibt eine<br />
Rindfleischsorte aus<br />
Grasfütterung, die wohl als<br />
bestes muskelaufbauendes<br />
Lebensmittel der Welt<br />
bezeichnet werden kann.<br />
NATÜRLICHES DOPING<br />
BISONFLEISCH<br />
Das Bio-Rindfleisch aus Grasfütterung<br />
ist das wohl weltweit beste Lebensmittel<br />
zum Muskelaufbau. Es enthält viele<br />
Omega-3-Fettsäuren. Diese steigern<br />
die anabole Wirkung nach dem Training.<br />
Dazu versorgt das Fleisch den Körper<br />
mit Kreatin, Glutamin und Glycin zum<br />
Muskelaufbau. Ein weiterer Vorteil: Es ist<br />
mit 21,6 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm<br />
proteinhaltiger als normales Rindfleisch,<br />
welches 19,6 Gramm pro 100 Gramm<br />
aufweist.<br />
50/OKTOBER 2014/mensfitness.de
DOPINGMITTEL<br />
HGH<br />
Der Körper produziert dieses<br />
Wachstumshormon auch selbst. Manchen<br />
Sportlern reicht das aber nicht aus. Sie<br />
verwenden eine synthetische Version, um<br />
das Wachstum noch stärker anzukurbeln.<br />
Auch dieses Dopingmittel bringt<br />
ungünstige Nebenwirkungen mit sich.<br />
Die Betreffenden legen beispielsweise<br />
am Gesicht plötzlich stark zu, wodurch es<br />
schwer wird, die Einnahme zu verleugnen.<br />
NATÜRLICHES DOPING<br />
GRIECHISCHER JOGHURT<br />
MIT ANANAS<br />
Der ideale Snack vor dem Schlafengehen.<br />
Im „Journal Of Clinical Endocrinology“<br />
wurde hierzu eine Studie veröffentlicht.<br />
Demnach fördert die Ananas die<br />
nächtliche Ausschüttung von Serotonin<br />
und Melatonin. Das unterstützt wiederum<br />
die HGH-Produktion. Der griechische<br />
Joghurt ist zudem reich an L-Glutamin. In<br />
verschiedenen Untersuchungen hat sich<br />
gezeigt, dass auch diese Substanz den<br />
HGH-Spiegel nach oben treibt.<br />
LEBENSMITTEL<br />
UPGRADE<br />
DOPINGMITTEL<br />
EPO<br />
Vor einigen Jahren hatte jedes Tourde-France-Team<br />
mit einigermaßen<br />
unlauteren Absichten einen<br />
synthetischen Vorrat des Hormons<br />
Erythropoietin (EPO) mit im Gepäck. Das<br />
Hormon kommt auch von Natur aus im<br />
Körper vor. Es reguliert die Produktion<br />
der roten Blutzellen und fördert dadurch<br />
den Sauerstofftransport zur Muskulatur.<br />
Dies erhöht die Ausdauerleistung. Der<br />
Nachteil: Wer es übertreibt, verwandelt<br />
sein Blut zu einer breiigen Masse.<br />
NATÜRLICHES DOPING<br />
RÜHREI MIT PAPRIKA<br />
Die am weitesten verbreitete<br />
ernährungstechnische Maßnahme<br />
zur Steigerung der Produktion roter<br />
Blutzellen kommt auch bei der<br />
Behandlung der Blutarmut zum Einsatz.<br />
Hierbei wird einfach die als „Häm“<br />
bezeichnet Eisenart in Form von Eigelb<br />
und rotem Fleisch zugeführt. Die an<br />
Vitamin C reiche Paprika unterstützt die<br />
Aufnahme des Eisens.<br />
DOPINGMITTEL<br />
TRT<br />
Die schlechte Nachricht: Ab 30 beginnt<br />
die Testosteronkonzentration automatisch<br />
zu sinken. Das wirkt sich in verschiedener<br />
Hinsicht negativ aus – auf die Muskelmasse,<br />
den Körperfettanteil sowie die Potenz.<br />
Liegt ein medizinisches Problem<br />
vor, kann der Arzt eine Testosteron-<br />
Ersatztherapie (TRT) verordnen. Allerdings<br />
mit dem nachteiligen Ergebnis, dass die<br />
körpereigene Testosteronproduktion<br />
dadurch noch weiter sinkt.<br />
NATÜRLICHES DOPING<br />
WILD UND BROKKOLI<br />
Fleisch ist ein starker Testosteronlieferant.<br />
Neue Forschungsergebnisse der<br />
amerikanischen University of Utah<br />
deuten allerdings darauf hin, dass ein<br />
Überschuss an gesättigten Fettsäuren<br />
wie etwa im Rindfleisch die Produktion<br />
wiederum beeinträchtigen kann. Die<br />
Lösung für dieses Problem: Wild. Was<br />
den Brokkoli angeht, so enthält er Indol-<br />
3-Carbinol. Der pflanzliche Wirkstoff<br />
stärkt den muskelaufbauenden Effekt<br />
des Testosterons. Gleichzeitig wirkt er<br />
östrogenbedingten Schäden entgegen.<br />
<strong>Noch</strong> aromatischer schmecken Wild und<br />
Brokkoli, wenn sie in Butter gebraten<br />
werden. Für zusätzliches Aroma sorgt<br />
auch Parmesan, den du einfach auf den<br />
Brokkoli streuen kannst.<br />
DOPINGMITTEL<br />
ADDERALL<br />
Ursprünglich wurde das Medikament<br />
nur für die Behandlung von Kindern<br />
eingesetzt, die an ADHD leiden.<br />
Inzwischen gilt die „Intelligenzdroge“ als<br />
Geheimwaffe für übereifrige Studenten<br />
und Karrieremenschen. Es besteht<br />
jedoch die Möglichkeit, dass es sich dabei<br />
lediglich um einen Placeboeffekt handelt.<br />
In einer amerikanischen Studie schnitten<br />
nämlich die Probanden bei kognitiven<br />
Tests mit der Substanz keineswegs<br />
besser ab.<br />
NATÜRLICHES DOPING<br />
BLAUBEEREN MIT<br />
MANDELN<br />
Blaubeeren weisen unter allen<br />
Obstsorten den höchsten Anteil an<br />
Anthocyanin auf. Dieses Flavonoid<br />
steigert die Gedächtnisleistung, trägt<br />
zur Verjüngung der Gehirnzellen bei und<br />
senkt das Demenzrisiko. Mandel sind<br />
indes reich an Tyrosin. Diese Aminosäure<br />
unterstützt wie auch das Medikament<br />
Adderall die Dopamin-Produktion.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/51
ERSTKLASSIGE<br />
FITNESS<br />
Pünktlich zum Start der neuen Bundesliga -Saison 2014/15, enthüllt<br />
MF Trainingsmethoden, mit denen du all deine <strong>Fitness</strong>ziele erreichen<br />
kannst – ganz gleich in welchem Sport<br />
KRAFT UND KONDITION<br />
Als Krafttrainer bereitet Mathew Monte-Colombo seine Spieler darauf<br />
vor, in jeder Saison 38 Ligaspiele und <strong>mehr</strong> zu überstehen. Hier sind<br />
seine Tipps für einen erstklassigen Körperbau.<br />
Text Mark Bailey Fotos Joel Anderson, Model Antoine Allen Unser besonderer Dank gilt thelondonsoccerdome.com<br />
DEN MUSKELKADER TRAINIEREN<br />
„Top Fußballer sind sehr kräftig, aber<br />
wenn es ihnen an Kraftausdauer mangelt,<br />
haben Sie ein höheres Verletzungsrisiko.<br />
Wir möchten, dass unsere Spieler große<br />
Übungen für <strong>mehr</strong>ere Gelenke machen,<br />
mit denen sie die Grundlage für eine gute<br />
Stärke legen: Kniebeugen, Kreuzheben,<br />
Rumänisches Kreuzheben, Clean Pulls, Jerks<br />
und Schwünge mit der Kugelhantel. Für<br />
Kraftausdauer solltest du dir drei bis sechs<br />
Sätze mit acht und <strong>mehr</strong> Wiederholungen<br />
vornehmen. Du brauchst keine 150 kg<br />
zu heben – es ist besser, die gesamte<br />
Bandbreite der Bewegung mit einem<br />
niedrigeren Gewicht zu absolvieren und<br />
anschließend auch abgekämpft noch in der<br />
Lage zu sein, die Bewegung effizient zu<br />
wiederholen.“<br />
DIE SIEGREICHE BALANCE FINDEN<br />
„Fußballer müssen mit einem Bein<br />
abspringen und mit einem Fuß über<br />
dem Boden schießen. Daher trainieren<br />
wir die Beine einzeln, um die Kraft in<br />
den Beinen zu entwickeln, ihre Stabilität<br />
herauszufordern und einem Ungleichgewicht<br />
vorzubeugen. Mit Bulgarischen Split-<br />
Kniebeugen stärken wir die vorderen<br />
und hinteren Oberschenkelmuskeln<br />
sowie die Gesäßmuskeln, dehnen die<br />
Hüftbeugemuskeln, entwickeln die<br />
körperliche Eigenwahrnehmung (der<br />
sechste Sinn des Körpers, der die<br />
räumliche Bewusstheit und Bewegung<br />
der Glieder koordiniert) und trainieren die<br />
Rumpfmuskulatur. Außerdem machen wir<br />
Split-Kniebeugen, bei denen der vordere<br />
Fuß angehoben ist und Kasten Step-ups.<br />
Normalerweise macht ein Spieler drei bis<br />
fünf Sätze mit fünf bis acht Wiederholungen.“<br />
IMMER AN DIE UNTERSTÜTZER DENKEN<br />
„Die hinteren Oberschenkelmuskeln und<br />
die Gesäßmuskeln sind wichtig für Stabilität<br />
und Körperwahrnehmung. Dadurch helfen<br />
Sie dabei, Verletzungen vorzubeugen.<br />
Wir machen Nordische Oberschenkel-<br />
Curls (zwei bis drei Sätze mit vier bis<br />
acht Wiederholungen) sowie Hip Thrusts<br />
und Oberschenkel-Curls mit einem<br />
Gymnastikball (jeweils drei bis fünf Sätze<br />
mit vier bis acht Wiederholungen) und Glute<br />
Bridges (bis zu 45 Sekunden).“<br />
DICH SELBST HERAUSFORDERN<br />
„Fußballer brauchen aufgrund der ständigen<br />
Richtungsänderungen ihrer Bewegungen<br />
eine starke Rumpfmuskulatur. Daher<br />
bevorzugen wir Übungen, die nach<br />
Belieben erweitert<br />
werden können – wie<br />
Planks, Holzhacken<br />
und die Pallof-Presse.“<br />
HOLZHACKEN<br />
„Du kannst vom Stehen zum Knien übergehen,<br />
und anschließend das Ganze in einer<br />
Ausfallschrittstellung machen. Oder du gehst<br />
von niedrig zu hoch oder hoch zu niedrig<br />
über. Oder du machst Drehbewegungen<br />
mit oder gegen den Uhrzeigersinn (mit<br />
einem Band oder einem Kabel).“<br />
PLANK<br />
„Wenn du drei Planks mit 45 Sekunden<br />
schaffst, kannst du das Ganze etwas<br />
schwieriger machen, indem du ein Bein vom<br />
Boden anhebst, <strong>mehr</strong> Gewicht nimmst oder<br />
das Ganze mit einem Partner durchführst,<br />
wobei eine Stange auf euren Rücken liegt.“<br />
PALLOF PRESSE<br />
„Dabei stehst du seitlich neben einer<br />
Kabelmaschine oder einem gesicherten Band<br />
und hältst den Griff oder das Band in Höhe deiner<br />
Brust und drückst nach vorne. Wenn du dies<br />
geschafft hast, kannst du die Variante im Knien<br />
oder auf einem Bein versuchen. Oder ändere die<br />
Kabelposition zwischen mittel, hoch und niedrig.“<br />
52/OKTOBER 2014/mensfitness.de
WELTMEISTER<br />
FITNESS<br />
Ein Mangel an Kraftausdauer ist gleichbedeutend mit<br />
einem höheren Verletzungsrisiko.
WELTMEISTER<br />
FITNESS<br />
Versuche, die Quelle deiner Kohlehydrate<br />
abzuwechseln, anstatt immer nur Nudeln zu essen
ERNÄHRUNG<br />
Matt Lovell ist Sport-Ernährungswissenschaftler und verrät uns, wie<br />
man wie ein Fußballprofi isst. Lovell’s Buch „A Fist Full of Food“ wurde<br />
vor Kurzem veröffentlicht.<br />
„Fußballspieler brauchen Kohlehydrate als<br />
Energie. Ich ermutige die Spieler, darauf zu<br />
achten, wie sie Kohlehydrate verwenden,<br />
indem sie sich an diese einfachen Richtlinien<br />
halten.“<br />
Eine Grundlage aus ursprünglichen<br />
Lebensmitteln legen<br />
„Ich möchte, dass die Spieler ihre<br />
Kohlehydrate aus Gemüse bekommen.<br />
Süßkartoffeln, Pastinaken, Möhren und<br />
Steckrüben liegen dabei klar auf der Hand,<br />
aber auch Zwiebeln, Paprika und Auberginen<br />
sind tolle Energielieferanten.“<br />
Abwechslungsreiche Kohlehydrate<br />
„Jahrelang wurde Fußballern gesagt, dass<br />
Nudeln gut für ihre Energie sind. Ich bin jedoch<br />
kein Fan davon, sie ständig zu essen, denn dabei<br />
gibt es die Gefahr einer Überkonsumierung<br />
von Weizen. Versuche, die Quelle deiner<br />
Kohlehydrate täglich abzuwechseln anstatt<br />
ständig nur Nudeln zu essen.“<br />
Was Neues ausprobieren<br />
„Ich finde es gut, wenn die Fußballer sich auf<br />
Abenteuer einlassen und neue Kohlehydrate<br />
ausprobieren, wie z.B. der rote Reis aus<br />
der Camargue, der <strong>mehr</strong> Pigment- und<br />
Nährstoffe als gewöhnlicher Reis hat. Oder<br />
Quinoa, das reich an Eiweiß ist.“<br />
Die Einnahme manipulieren<br />
„Wir ermutigen die Spieler, ihre<br />
Kohlehydratzufuhr an ihre Arbeit anzupassen.<br />
Um eine besser Körperbeschaffenheit zu<br />
erreichen, sollten sie vor den Spielen <strong>mehr</strong> zu<br />
sich nehmen und an leichten Tagen weniger.“<br />
HERZKREISLAUFTRAINING<br />
Konditionstrainer Mathes Monte-Colombo<br />
verrät die besten <strong>Fitness</strong>-Drills, mit denen<br />
Sportler die vollen 90 Minuten durchhalten<br />
können.<br />
„Bei Ausdauertraining setze ich auf Übungen, bei<br />
denen Zeit und Distanz gemessen wird, sodass<br />
ein Spieler seine Fortschritte überwachen kann.<br />
Beim Fußball wird hart und schnell mit nur kurzen<br />
Ruhepausen gespielt, daher konzentrieren wir<br />
uns darauf. Eine gute Übung vor Saisonstart ist<br />
eine, die ich ‚halber Weg zur Hölle und zurück’<br />
nenne. Suche dir eine 50 m lange Strecke<br />
(auf einem Fußballfeld von der Torlinie bis zur<br />
Mittellinie) und laufe die 50 m Strecke sechs<br />
Mal hin und her mit jeweils 60 Sekunden Pause<br />
zwischen den Läufen. Absolviere drei Sätze<br />
mit jeweils zwei Minuten Pause zwischen den<br />
Sätzen. Notiere die Zeit für jeden Lauf und<br />
berechne den Durchschnitt für einen 300 m (6<br />
x 50 m) Satz. Ein Premier League Fußballer wird<br />
unter 60 Sekunden liegen. Versuche schneller<br />
als 70 Sekunden zu liegen, aber alles unter 75<br />
ist schon besser als der Durchschnitt.“<br />
ERNÄHRE DICH WIE IN DER PREMIER LEAGUE<br />
AM ABEND VORHER<br />
19 UHR<br />
„Ein typisches Abendessen für einen<br />
Fußballspieler könnte ein Steak mit Salsa Verde,<br />
Süßkartoffeln und gedünstetem Spinat sein.<br />
Oder eine gesunde Lasagne mit Ricotta. Oder<br />
ein Risotto mit Hähnchen und Gemüse.“<br />
SPIELTAG<br />
7 UHR FRÜHSTÜCK<br />
„Beginne den Tag mit Porridge, Beeren und<br />
Joghurt oder etwas Toast mit pochiertem<br />
Ei oder Rührei und dazu ein Obstsalat.“<br />
10 UHR ZEIT FÜR DENWASSERHAUSHALT<br />
„Hydration ist wichtig, deswegen trinken die<br />
Spieler sehr viel Wasser. Manche Spieler<br />
trinken grünen Tee, der beruhigt und ist<br />
gleichzeitig gut für die Konzentration, denn<br />
er erhöht den Spiegel der Neurotransmitter<br />
Dopamin und Gamma-Aminobuttersäure.<br />
Dopamin ist verantwortlich für Motivation und<br />
Antrieb, während Gamma-Aminobuttersäure<br />
den Rhythmus des Gehirns regelt.“<br />
11 UHR MITTAGESSEN<br />
„Die Spieler sollten etwa vier Stunden<br />
vor dem Anpfiff essen. Das Mittagessen<br />
sollte abwechslungsreich sein, aber immer<br />
hochwertiges Eiweiß, Gemüse und stärkehaltige<br />
Kohlehydrate für die Energie enthalten.<br />
Ich empfehle Thunfisch, der einen hohen<br />
Anteil an verzweigtkettigen Aminosäuren<br />
hat, was gut für die Leistung und leicht zu<br />
verdauen ist. Dazu eine Pellkartoffel für die<br />
guten, stärkehaltigen Kohlehydrate.“<br />
13 UHR SNACK VOR DEM MATCH<br />
„Zwei bis drei Stunden vor dem Anpfiff sollten<br />
die Spieler ein zweites energiereiches Essen zu<br />
sich nehmen – zum Beispiel etwas Milchreis.“<br />
15 UHR ANPFIFF<br />
„Ich möchte, dass die Spieler sich von schnell<br />
löslichem Zucker fernhalten und Sportgetränke<br />
vermeiden, bis sie mindestens eine Stunde<br />
lang sportlich aktiv waren. Anderenfalls<br />
könnten diese sie lethargisch machen.“<br />
17 UHR ERHOLUNG<br />
„Der Zeitraum nach dem Spiel ist aus<br />
Ernährungssicht sehr nachgiebig, denn<br />
verlorene Energie muss jetzt mit Kohlehydraten<br />
und Flüssigkeit wieder aufgefüllt werden.<br />
Hähnchen-Fajitas, gesunde Pizzen (aus<br />
Vollkornmehl und mit viel Gemüse), Hähnchen<br />
süß-sauer und Kartoffelspalten sind dabei<br />
ideal. Dazu einen Erholungsdrink.“<br />
PSYCHOLOGIE<br />
Dan Abrahams, ein Sportpsychologe,<br />
verrät uns, wie man mit dem Druck<br />
umgeht.<br />
NUTZE DEINE KONSOLE<br />
„Ich sage den Spielern, sie sollen sich<br />
vorstellen, dass sie ein Videospiel mit einer<br />
Konsole mit zwei Buttons spielen. Button<br />
A regelt die Verhaltensweise und Button<br />
B regelt die ‚Selbstgespräche’. Wenn du in<br />
Stress gerätst, solltest du beide Buttons<br />
benutzen. Wenn du wütend wirst, bedeutet<br />
Button A, sich der Situation zu entziehen.<br />
Button B hingegen könnte Schlüsselwörter<br />
wie ‚Entspann dich’ beinhalten.“<br />
DIE CHEMIE MUSS STIMMEN<br />
„Eine hohe Leistung unter Druck abzuliefern<br />
steht in direktem Zusammenhang mit einem<br />
hohen Sauerstoffspiegel im Blut. Es hilft nicht<br />
nur dabei, einen klaren Gedanken zu fassen,<br />
sondern auch beim Ausstoß von Chemikalien<br />
wie Testosteron und Adrenalin. Wenn du<br />
unter Druck stehst, versuche 30 Sekunden<br />
lang tief mit deinem Zwerchfell zu atmen –<br />
fünf Sekunden ein und fünf Sekunden aus –<br />
um den Sauerstoff im Blut zu erhöhen.“<br />
KOPF HOCH<br />
„Forschungsergebnisse der Sozial-psychologin<br />
Amy Cuddy belegen, dass die Körperhaltung<br />
die Psychologie beeinflussen kann. Bei einer<br />
positiven Körperhaltung wird dein Körper<br />
mit Hormonen und Chemikalien durchflutet<br />
und deine Leistung gesteigert. Ich ermutige<br />
die Spieler, eine positive Körpersprache<br />
beizubehalten. Das bedeutet eine aufrechte<br />
Haltung und das Stehen auf den Zehenspitzen<br />
– insbesondere nach einem Fehler.“<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/55
WELTMEISTER<br />
FITNESS<br />
WENDIGKEIT UND BALANCE<br />
TRX Sprinter Start<br />
GURTDETAILS Hoch angebracht<br />
und auf den Boden herunterfallend.<br />
ABFOLGE 2 x 15 Wiederholungen auf jedem Bein.<br />
Dabei 20 Sekunden Pause zwischen den Sätzen.<br />
WIE? „Stelle dich so hin, dass du mit dem Gesicht<br />
weg von der Befestigung schaust und bringe die Gurte<br />
unter deine Arme. Nimm die Griffe vor deine Brust,<br />
lehne dich nach vorn und stütz dein Körpergewicht<br />
in dieser Position. Spreize deine Beine, sodass eins<br />
nach hinten und eins nach vorne zeigt. Drücke dich<br />
vom Ballen deines Vorderfußes ab und ziehe das<br />
andere Knie zur Brust. Zur Erweiterung kannst du<br />
dabei auch noch hüpfen, aber achte darauf, dass du<br />
jedes Mal zur Ausgangsposition zurückkehrst.“<br />
WARUM? „Diese Übung ist hervorragend geeignet,<br />
um alle Laufmuskeln auf einmal zu aktivieren.<br />
Es hilft dir bei der Beschleunigung, Balance und<br />
Geschwindigkeit. Außerdem erhöht es garantiert<br />
deine Herzfrequenz, sodass dein Stoffwechsel<br />
angekurbelt wird und du <strong>mehr</strong> Fett verbrennst.“<br />
TRX Ausfallschritt<br />
GURTDETAILS Hoch angebracht und bis<br />
auf Mitte der Waden herunterfallend<br />
ABFOLGE 2 x 15 Wiederholungen auf<br />
jedem Bein. Dabei 20 Sekunden<br />
Pause zwischen den Sätzen.<br />
WIE? „Stelle dich so hin, dass<br />
du mit dem Gesicht weg von der<br />
Befestigung schaust und stelle<br />
einen Fuß in die Schlinge. Senke<br />
dich in einem Ausfallschritt<br />
ab, bis der Oberschenkel<br />
deines stehenden Beines<br />
waagerecht ist. Drücke dich<br />
durch den stehenden Fuß wieder<br />
nach oben. Als Erweiterung<br />
kannst du vom Boden abspringen.“<br />
WARUM? „Damit baust du Stabilität und Balance<br />
sowie Kraft auf, die du brauchst, um immer am Ball<br />
zu bleiben. Mit dem zusätzlichen Hüpfer entwickelst<br />
du <strong>mehr</strong> Kontrolle über deine <strong>Muskeln</strong> und Kraft.“<br />
TRX Bergsteiger<br />
GURTDETAILS Hoch angebracht und<br />
bis auf Mitte der Waden herunterfallend<br />
ABFOLGE 2 x 30 Sekunden Stöße mit<br />
unregelmäßig auftretenden Spitzen.<br />
WIE? „Knie dich hin, schau weg von der Befestigung<br />
und lege beide Füße in die Fußschlingen. Deine<br />
Hände sind genau unterhalb deiner Schultern.<br />
Hebe die Knie vom Boden ab und hebe die Hüfte<br />
leicht an. Ziehe ein Knie zur Brust. Dann drücke es<br />
wieder zurück und ziehe das andere Knie an. Um<br />
einen Schwerpunkt auf die Rumpfmuskulatur zu<br />
legen, kannst du in unterschiedlichen Intervallen<br />
Spitzen zufügen (dabei streckst du beide Beine<br />
aus und hebst die Hüfte hoch zur Decke).“<br />
WARUM? „Diese Übung ist gut für Kraft,<br />
Balance und <strong>Fitness</strong>. Um die Herzfrequenz auf<br />
den absoluten Höchststand zu bringen, bitte einen<br />
Partner darum in unregelmäßigen Abständen<br />
‚Spitze’ zu rufen. So liegt es außerhalb deiner<br />
eigenen Kontrolle, wann du die Spitzen machst.“<br />
TRX Drills bauen Kraft<br />
auf, mit denen du<br />
immer am Ball bleibst<br />
56/OKTOBER 2014/mensfitness.de
SCHNELLIGKEIT UND KRAFT<br />
DAS SPIEL ERHÖHEN<br />
„Deine Wadenmuskeln sind für die Schnelligkeit sehr wichtig.<br />
Die meisten Menschen laufen nicht auf ihren Fußballen, daher<br />
haben sie Probleme, wenn sie mit dem Sprint-Training beginnen.<br />
Fußballspieler und Kurzstreckenläufer haben ausgedehnte<br />
Wadenmuskeln, denn sie laufen ständig so. Probiere drei Sätze mit<br />
zehn Mal Wadenheben – zunächst einfach so, anschließend mit<br />
etwas zusätzlichem Gewicht.“<br />
GREIFE NACH DER DREI-VIERTEL-MARKIERUNG<br />
„Sprinter haben immer große Gesäßmuskeln: Sie sind unser Motor.<br />
Fußballspielern rate ich davon ab, tiefe Kniebeugen zu machen, denn<br />
dies kann sehr belastend für die Knie und Sehnen sein. Es ist besser, nur<br />
Drei-Viertel-Kniebeugen zu machen und sich kurz vor der ‚Sitzhöhe’ –<br />
oder noch höher – wieder nach oben zu drücken. Das Wichtigste daran<br />
ist die explosive Geschwindigkeit des Auftriebs. Gehe langsam und<br />
kontrolliert nach unten und spanne dann die Gesäßmuskeln an, um<br />
dich wirklich kraftvoll wieder nach oben zu drücken.“<br />
Der frühere britische Läufer und spätere Schnelligkeitstrainer<br />
Darren Campbell, verrät, wie du deine explosive<br />
Geschwindigkeit und Kraft auf Hochtouren bringst.<br />
IMMER SCHÖN SAUBER BLEIBEN<br />
„Die besten Übungen für eine explosive Kraft sind Cleans – also das<br />
Anheben der Langhantel vom Boden zur Brust. Du solltest drei Sätze<br />
mit fünf Wiederholungen machen, aber weil es hier gleichzeitig<br />
um Schnelligkeit geht, mach erst eine Wiederholung, dann einen<br />
Schritt zurück und dann die nächste Wiederholung. Für eine wirklich<br />
explosive Kraft, musst du jedes Mal von Neuem beginnen.“<br />
NICHTS AUF DIE LEICHTE SCHULTER NEHMEN<br />
„Sprinter haben tendenziell breite Schultern und Arme, denn<br />
daher kommt der Antrieb ihres Oberkörpers. Bei Fußballspieler<br />
sollten diese nicht ganz so groß sein, aber da die Arme wie<br />
Propeller funktionieren, sollten sie dennoch stark sein. Trainiere<br />
deine Schultern (probiere drei Sätze mit zehn Überkopf-Pressen)<br />
und mache drei Sätze mit 20 Armschwüngen – zunächst ohne<br />
Gewicht, anschließend mit Kurzhanteln. Achte aber darauf, dass<br />
die Kurzhanteln nicht zu schwer sind, sodass sie den raschen,<br />
fließenden Armschwung nicht beeinträchtigen.“<br />
58/OKTOBER 2014/mensfitness.de
WELTMEISTER<br />
FITNESS<br />
KRAFT DER RUMPFMUSKULATUR<br />
„Fußballer übertragen die Kraft aus ihrem Oberkörper und ihren<br />
Schultern über die Rumpfmuskulatur auf die Beine. Wenn man Kraft<br />
durch etwas Labberiges überträgt, löst sie sich auf. Aber wenn du sie<br />
durch etwas Stabiles überträgst, machst du dich selbst damit stärker.<br />
Um diese Stabilität zu erreichen, musst du deine gesamte<br />
Bauchwand aktivieren, die sich von deinen Six-Pack-<strong>Muskeln</strong><br />
(Rectus Abdominis) zu deiner Wirbelsäule erstreckt. Durch die<br />
Aktivierung der kompletten Muskulatur wird die Kraftübertragung<br />
verbessert, Balance ausgebildet und eine übermäßige Bewegung<br />
der Wirbelsäule reduziert – und somit sinkt die Verletzungsgefahr.<br />
Die dem Pilates entstammende Abfolge ist eine hervorragende<br />
Methode, um knallharte Bauchmuskeln zu entwickeln.“<br />
EINBEINIGES DEHNEN (rechts)<br />
Lege dich auf den Rücken und halte die Füße auf dem Boden.<br />
Spanne deine Bauchmuskeln an und hebe ein Bein leicht vom<br />
Boden an. Nun hebe das andere Knie vom Boden ab und ziehe<br />
es hoch zu deiner Brust. Auf der anderen Seite wiederholen.<br />
Yogalehrerin Sarah Ramsden erklärt, wie Pilates zu einer<br />
knallharten Rumpfmuskulatur beitragen kann.<br />
SCHRÄGES DEHNEN (unten)<br />
Mache das gleiche wie beim einbeinigen Dehnen, aber drehe hierbei<br />
deinen Oberkörper zur Seite des angehobenen Knies. Deine Hände<br />
sind dabei hinter deinem Kopf. Auf der anderen Seite wiederholen.<br />
Achte darauf, deine Schultern und nicht nur die Ellbogen zu bewegen.<br />
DOPPELBEINIGES DEHNEN (unten)<br />
Lege dich auf den Rücken mit angewinkelten Beinen. Hebe<br />
die Schultern an und lasse deine Hände neben deine Knie<br />
gleiten. Strecke nun deine Beine aus und lehne dich zurück.<br />
Strecke dabei die Arme hinter deinem Kopf aus.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/59
EXKLUSIV AUS DEN USA,<br />
DEM CF-MUTTERLAND<br />
CrossFit<br />
Special<br />
CROSSFIT<br />
HAUTNAH<br />
Fotos Andrew Cutraro
S<br />
ie bezeichnen ihre Einheiten als „Workouts des Tages“ (WODs) und ihre <strong>Fitness</strong>center als<br />
„Boxen“. Sicher hast du schon einmal von der CrossFit-Szene gehört. Bei der über aus<br />
erfolgreichen, inzwischen 14 Jahre alten <strong>Fitness</strong>bewegung, quälen sich die Sportler durch<br />
Gruppen-Workouts mit extrem hoher Intensität. In die Einheiten fließen Komponenten des<br />
Powerliftings, der Calisthenics, des Turnens und des Kardiotrainings mit ein.<br />
Verändert CrossFit dein Leben? Hat die Bewegung etwas von einer Sekte? Stellt es die<br />
Lösung all deiner <strong>Fitness</strong>probleme dar? Kann es für manche Leute gefährlich sein? Wir<br />
haben einige waschechte CrossFit-Anhänger um Erfahrungen aus erster Hand gebeten,<br />
um Antworten auf diese Fragen zu bekommen. Von der Hochzeit im CrossFit-Stil über<br />
den Hedgefonds-Verwalter, der seinen Job fürs CrossFit an den Nagel hängte bis hin zum<br />
Schutzmann, der seinem Lehrer fast eine Ohrfeige gegeben hätte, war alles dabei. Ach ja,<br />
und die Antwort auf alle unsere Fragen lautet: Ja! Hier sind alle Geschichten.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/61
„ICH HABE MEINEN JOB ALS HEDGEFONDS-<br />
VERWALTER AN DEN NAGEL GEHÄNGT, UM<br />
CROSSFIT ZU MEINEM BERUF ZU MACHEN.“<br />
JAY ADAMS<br />
NEW YORK, NEW YORK<br />
ALTER: 26<br />
BERUF: Leiter einer Crossfit-Box<br />
und <strong>Fitness</strong>lehrer<br />
■ Ich ließ mich immer krankschreiben,<br />
um den ganzen Tag lang in der Box<br />
verbringen zu können. Ich ging dann<br />
ins <strong>Fitness</strong>center, um zu trainieren<br />
und mit den Trainern zu plaudern. Ich<br />
fühlte mich dort einfach pudelwohl.<br />
Die Arbeit in Businessklamotten als<br />
Schreibtischhengst, der den ganzen<br />
Tag lang nur E-Mails beantwortet ...<br />
das war nichts fü r mich. Ich war früher<br />
Hedgefonds-Verwalter. Es lag nicht<br />
daran, dass ich nicht clever genug<br />
gewesen wäre. Es hat sich nur nie richtig<br />
gut angefühlt. Ich wollte einen Job<br />
haben, der mich zufrieden macht. Ich<br />
fühlte mich wirklich down. Also reichte<br />
ich meine Kündigung ein.<br />
Richtig schockiert war allerdings keiner<br />
darüber. Sie wussten alle genauso gut<br />
wie ich, dass ich einfach nicht ins Büro<br />
gehöre.<br />
Ich habe einen Abschluss in<br />
Internationalen Beziehungen von der<br />
renommierten Johns Hopkins University.<br />
Doch ich hatte meine Berufswahl immer<br />
CrossFit<br />
Special<br />
bereut. Es war wirklich verrückt. Ich ging<br />
12 Stunden lang arbeiten und freute mich<br />
dabei immer schon auf meine anderthalb<br />
Stunden im <strong>Fitness</strong>center. Danach fühlte<br />
ich mich wieder schlecht, weil ich wusste,<br />
dass am nächsten Morgen alles wieder<br />
von vorne anfangen würde. Und das Tag<br />
ein, Tag aus.<br />
Inzwischen bin ich zertifizierter<br />
CrossFit-Trainer. Im Footballteam im<br />
College spielte ich als Fullback. Im<br />
Training kamen wir damals mit den<br />
ersten CrossFit-Übungen in Berührung.<br />
Nach meinem Abschluss vor etwa<br />
drei Jahren testete ich die Methode<br />
erneut. Vor allem, weil ich das Laufen<br />
hasste, aber trotzdem ein Kardiotraining<br />
brauchte. Dabei fand ich heraus, dass<br />
selbst eine leere Langhantel bei der<br />
Kniebeuge mit gestreckten Armen für<br />
mich zu viel war. Damals verlor ich sogar<br />
gegen ein Mädchen, als ich bei einem<br />
Workout mittrainierte. Da es mir gegen<br />
den Strich ging, so schlecht zu sein, kam<br />
ich immer wieder. Das Mädchen, das<br />
besser war als ich, entpuppte sich am<br />
Ende als Kaleena Ladeairous – die beste<br />
weibliche CrossFit-Sportlerin im ganzen<br />
Nordosten. Inzwischen nehme ich auch<br />
selbst an Wettkämpfen teil.<br />
Manche Leute behaupten, CrossFit sei<br />
fast wie eine Sekte, weil die Sportler so<br />
überzeugt von ihrer Sache sind. Selbst,<br />
wenn es so wäre: Es gibt Sekten mit<br />
schlimmeren Philosophien. CrossFit-<br />
Anhänger glauben an die <strong>Fitness</strong>,<br />
positive Veränderungen im Lebensstil<br />
und gesunde Ernährung. Davon lasse ich<br />
mich gern indoktrinieren.<br />
„MEINE FRAU<br />
ZOG SICH EINE<br />
VERLETZUNG ZU –<br />
GENAU WIE ICH<br />
UND ALLE ANDEREN<br />
MITGLIEDER.“<br />
ALEX PECK<br />
CHICAGO, ILLINOIS<br />
ALTER: 38<br />
BERUF: Mechaniker<br />
■ Meine Frau fing vor drei Jahren mit<br />
dem CrossFit an. Ich stieg sechs Monate<br />
später ein. Anfangs machte ich erst einmal<br />
Einzeltraining. Zu Beginn fand ich den<br />
Programmablauf ganz gut. Insgesamt<br />
blieb ich 18 Monate lang dabei.<br />
Auf den ersten Blick ist der Aufbau<br />
der Einheiten ganz gut durchdacht.<br />
Doch bei näherem Hinsehen ist die<br />
starke Ermüdung in Verbindung mit den<br />
technisch sehr anspruchsvollen Abläufen<br />
wie dem Powerlifting oder olympischen<br />
Gewichtheben katastrophal. Unter anderem<br />
werden Handstand-Liegestütze trainiert, bei<br />
denen der Kopf aufgesetzt wird. Dafür ist<br />
die Wirbelsäule nicht ausgelegt.<br />
Ich kenne keinen, der sich nicht verletzt<br />
hätte. In der Regel waren das nur kleinere<br />
Sachen. Bei anderen Mitgliedern waren<br />
aber sogar Operationen nötig. Schuld<br />
war manchmal der Sportler selbst, der<br />
zu sehr an seine Grenzen gegangen war.<br />
In anderen Fällen waren die allgemeinen<br />
oder individuell vor Ort erstellten CrossFit-<br />
Trainingsprogramme verantwortlich.<br />
Meine Frau muss sich wegen eines<br />
Labrum-Risses operieren lassen, der sie<br />
außer Gefecht setzt. Das CrossFit-Training<br />
hat auf jeden Fall zur Verschlimmerung<br />
des Zustands beigetragen. (Auch wenn<br />
sich die Ursache nicht sicher benennen<br />
lässt.) Ich selbst habe mir während des<br />
mörderischen CrossFit-Workouts „Linda“<br />
den Rücken verrenkt. Ich absolvierte das<br />
Workout wie vorgeschrieben, sogar mit<br />
einem Trainer. Trotzdem zog ich mir eine<br />
Verletzung zu, die von Zeit zu Zeit immer<br />
wieder aufbricht.<br />
Vor zwei Wochen nahm einer meiner<br />
Freunde an einem Wettkampf teil.<br />
Dabei setzte er ein Gewicht auf Zeit<br />
um und musste am Ende mit einer<br />
doppelten Zerrung im Handgelenk<br />
ausscheiden. Eine andere Freundin riss<br />
sich bei Kastensprüngen mit hohen<br />
Wiederholungszahlen das vordere<br />
Kreuzband. Die CrossFit-Szene spielt<br />
die Risiken immer herunter. Die<br />
Verantwortung wird auf die Sportler<br />
abgewälzt, in der Art: „Jeder sollte selbst<br />
wissen, wie weit er gehen kann und wann<br />
es Zeit ist, aufzuhören.“ Trotzdem wird<br />
eine Konkurrenzsituation geschaffen.<br />
Die Gruppen-Workouts an sich sind<br />
schon motivierend. Wenn sich das Ganze<br />
aber zum Wettkampf auswächst, sind<br />
Verletzungen vorprogrammiert.<br />
62/OKTOBER 2014/mensfitness.de
„ICH HÄTTE MEINEM CROSSFIT-TRAINER<br />
FAST EINE OHRFEIGE VERPASST.“<br />
MARK BUA<br />
CARLSBAD, CALIFORNIA<br />
ALTER: 43<br />
BERUF: Polizeibeamter<br />
■ Ich trainiere seit 1994 Kampfkunst.<br />
Ich habe den 3. Dan [den Schwarzgurt<br />
des dritten Grades]. Außerdem habe<br />
ich Erfahrung mit dem Gewichtstraining<br />
und dem Yoga. Damals waren viele<br />
der Leute, mit denen ich trainierte,<br />
schon einmal mit dem CrossFit in<br />
Berührung gekommen. Daher wollte<br />
ich die „neue Methode“, von der jeder<br />
sprach, auch einmal ausprobieren. In<br />
der ersten Einheit wurden zunächst<br />
meine Fähigkeiten eingestuft. Es ließ<br />
sich gut an.<br />
Ich fing mit leichten Einheiten an.<br />
Dabei spürte ich, dass ich <strong>Muskeln</strong><br />
benutzte, die ich schon lange nicht<br />
<strong>mehr</strong> beansprucht hatte. Als das<br />
Training aber regelmäßiger wurde,<br />
hatte ich das Gefühl, nicht genügend<br />
Zeit zur Regeneration zu haben. Ich<br />
hatte teilweise tagelang Muskelkater.<br />
Außerdem gefiel mir das Prinzip des<br />
Maximaltrainings nicht. Schließlich war<br />
ich schon über 40 und hatte keine Lust<br />
auf Probleme mit dem unteren Rücken.<br />
Dann war da noch mein Lehrer – ein<br />
23-jähriger Jungspund mit Napoleon-<br />
Allüren. Wahrscheinlich lebt er noch<br />
bei seinen Eltern. Zu Beginn machte er<br />
ein paar neunmalkluge Bemerkungen,<br />
wenn ich meine Probleme mit einer<br />
Übung hatte. In einer Einheit hatte<br />
ich gerade die Hände in die Hüften<br />
gestemmt, und er meinte zu mir:<br />
„Mark, nimm die Hände an die Seite<br />
und stell dich gerade hin!“ Ich dachte<br />
mir nur: „Sind wir jetzt bei Militär, oder<br />
was?“<br />
Ein anderes Mal saß ich vor dem<br />
Unterricht alleine da, und er konnte sich<br />
wieder die dumme Bemerkung nicht<br />
verkneifen: „Na, spielst du gerne den<br />
Einzelgänger?“, hörte ich ihn sagen.<br />
Ich hatte den Eindruck, dass er das<br />
<strong>Fitness</strong>center als sein Hoheitsgebiet<br />
betrachtete – als Ausgleich für sein<br />
echtes Zuhause. Das war einfach zu<br />
viel. Was mich auch störte, war der<br />
Gruppenzwang. Die anderen Mitglieder<br />
fragten mich beispielsweise: „He, wir<br />
machen Steinzeitdiät. Bist du dabei,<br />
oder nicht?“ Oder: „He Mann, ziehst<br />
du es mit durch?“ Worauf ich nur<br />
entgegnete: „Nein, lass mal gut sein.“<br />
„AM CROSSFIT GEFÄLLT MIR, DASS<br />
ES NIE LANGWEILIG WIRD. DIE<br />
ABWECHSLUNG SORGT DAFÜR, DASS DU<br />
IMMER WIEDER KOMMST.“<br />
MERLYNE JEANLOUIS,<br />
ANWÄLTIN, 29<br />
„ICH BIN DIE WOHL UNGEWÖHNLICHSTE<br />
CROSSFIT-ANHÄNGERIN DER WELT.“<br />
ELLIS HENICAN<br />
NEW YORK<br />
ALTER: 55<br />
BERUF: Autorin und Politikbeobachterin<br />
■ Mir war von Anfang an bewusst: Ich<br />
werde CrossFit und die Trainingsstunden<br />
in der Box hassen! Ich wusste, dass das<br />
Programm bei Polizisten, Feuerwehrleuten<br />
und den Spezialeinheiten beliebt war.<br />
Alles, was ich zuvor darüber gehört hatte,<br />
klang schrecklich. Ein CrossFit-Sportler<br />
muss seine Übungen für jeden Tag vorher<br />
festlegen. Die Trainer schreien dich an<br />
wie die Turnlehrer in der Schule. Dazu<br />
noch das Gruppentraining, wodurch ein<br />
ziemlicher Druck entsteht. Und zu guter<br />
Letzt die Räumlichkeiten, die so schäbig<br />
aussehen, dass sie die Bezeichnung<br />
„<strong>Fitness</strong>center“ nicht verdient haben. Beim<br />
CrossFit gibt es weder Erholungsbäder<br />
noch Aromatherapie.<br />
Kurzum: Alles am CrossFit<br />
widerstrebte mir. Mein Problem war<br />
nur, dass ich zusammen mit einem<br />
Elitesoldaten ein Buch schreiben wollte.<br />
Und er überredete mich. Am Ende wagte<br />
ich mich tatsächlich heran. Ich nahm an<br />
den drei Basiseinheiten teil. Ich zahlte<br />
den Monatsbeitrag.<br />
Und jetzt, fast zwei Jahre später, muss<br />
ich sagen: Ich habe CrossFit lieben<br />
gelernt. Ich gehe vier oder fünf Mal pro<br />
Woche trainieren. Die Trainer finde ich<br />
einfach toll. Sie unterstützen dich und<br />
sind großzügig. Und sie kennen sich<br />
wirklich aus. Auch die Mitglieder meiner<br />
Gruppe kenne und schätze ich sehr. Wir<br />
kümmern uns umeinander. Ich bin noch<br />
weit vom perfekten Sportler entfernt.<br />
Und das werde ich wahrscheinlich auch<br />
nie werden. Trotzdem: So fit wie heute<br />
war ich noch nie. Es macht mir nichts aus,<br />
als CrossFit-Freak bezeichnet zu werden.<br />
Ich durfte die Erfahrung machen,<br />
dass ich vieles schaffen kann, was ich<br />
vorher nicht für möglich gehalten hätte.<br />
Ich mache Handstand-Liegestütze,<br />
Kastensprünge von einem dreiviertel<br />
Meter Höhe und zehn Klimmzüge<br />
am Stück. Außerdem beherrsche ich<br />
saubere Kniebeugen, Ausfallschritte und<br />
Liegestütze mit Strecksprung.<br />
Ich bin mir sicher, dass in meinem alten<br />
<strong>Fitness</strong>center auch nette Leute waren.<br />
Beweisen kann ich es aber nicht. Ich<br />
habe nämlich nie mit ihnen gesprochen.<br />
Die einzigen kurzen Gespräche führte<br />
ich mit der Empfangsdame am Eingang.<br />
Ansonsten trainierte ich alleine vor<br />
mich hin. Dabei beschäftigte ich mich<br />
mit Maschinen, die ich nie wirklich<br />
beherrschte, während meine Pausen<br />
geradezu lächerlich lang waren. Keinen<br />
schien es zu interessieren, ob ich richtig<br />
trainiere. Es kein Wunder, dass ich nur so<br />
wenige Fortschritte machte.<br />
„DAS CROSSFIT HAT MIR DIE KARRIERE<br />
GERETTET.“<br />
WAYNE BURDETTE<br />
DACULA, GEORGIA<br />
ALTER: 41<br />
BERUF: Feuerwehrmann<br />
■ Ich arbeitete als Sanitäter in einem sehr<br />
leistungsorientierten Löschzug. Ich hatte<br />
auch ein Zertifikat als Feuerwehrmann. Um<br />
richtig eingesetzt werden, musst du aber<br />
zuerst die Feuerwehrschule abschließen.<br />
An der Akademie war ich aufgrund von<br />
Verletzungen und meines Übergewichts<br />
jedoch schon dreimal gescheitert. Ich hatte<br />
schon alles versucht – flüssige Ernährung,<br />
unterschiedliche Trainingsprogramme –<br />
aber nichts davon hatte angeschlagen.<br />
Vor zwei Jahren fing ich mit dem CrossFit<br />
an, zusammen mit zwei anderen Jungs<br />
meiner Station. Wir machten die Übungen<br />
in voller Feuerwehrmontur. Der ganze Kram<br />
wiegt gut 20 Kilo. Dabei gaben wir jedes<br />
Mal Vollgas. Beim Training nahm ich gut<br />
35 Kilo ab, von 145 auf etwas über 106 Kilo.<br />
Dank CrossFit konnte ich endlich die<br />
Feuerwehrprüfung ablegen. Wir mussten<br />
an einem fünfstöckigen Turm hochklettern,<br />
was ich auch schaffte. Bei den vorherigen<br />
Prüfungen war ich außerdem immer schon<br />
nach zehn Liegestützen kaputt gewesen.<br />
Diesmal schaffte ich gut 60 Wiederholungen.<br />
Es war alles einfacher: das Abrollen des<br />
Schlauchs vom Löschwagen, das Atmen mit<br />
Sauerstoffmaske, einfach alle körperlichen<br />
Anforderungen.<br />
Ohne CrossFit wäre ich wohl ewig<br />
Sanitäter geblieben. Das ist auch ein<br />
schöner Beruf. Aber jetzt kann ich auch zum<br />
Leutnant oder sogar noch weiter befördert<br />
werden.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/63
„ICH WAR MAL MIT EINEM<br />
CROSSFIT-SPORTLER LIIERT.<br />
EIN RIESIGER FEHLER.“<br />
KELLY ALTO<br />
LOS ANGELES, CALIFORNIA<br />
ALTER: 23<br />
BERUF: Bloggerin<br />
■ Ich war einmal kurze Zeit mit<br />
einem Kerl zusammen, der CrossFit<br />
machte. Das Ganze dauerte nur zwei<br />
oder drei Wochen. Er sprach immer<br />
nur übers CrossFit. Er war wie ein<br />
Neandertaler, hatte seine Ernährung<br />
komplett auf Steinzeitdiät eingestellt,<br />
und seine Ausdünstungen rochen<br />
einfach schrecklich. Keine Ahnung,<br />
warum er überhaupt einen fahren<br />
lassen musste, während ich dabei<br />
war ... Alle seine T-Shirts trugen das<br />
CrossFit-Logo. Er wollte, dass es alle<br />
Welt sieht. Wenn ich mit jemandem<br />
schlafe, dann will ich eigentlich,<br />
dass er mich ansieht, nicht sich<br />
selbst. Es war wirklich fast so, als<br />
wäre man mit einem cholerischen<br />
Höhlenmenschen zusammen.<br />
Ständig wollte er andere von seiner<br />
Sache überzeugen. Auch ich sollte<br />
mit dem CrossFit anfangen. Sein<br />
Argument: „Es ist echt scharf, wenn<br />
MASON SHUPE<br />
ALEXANDRIA, VIRGINIA<br />
ALTER: 49<br />
BERUF: Salon-Besitzer<br />
■ Es ist inzwischen vier Jahre her, dass<br />
einer meiner Freunde meinte, ich müsste<br />
endlich etwas tun. Ich wog gut 160 Kilo.<br />
Es fiel mir schon schwer, einfach nur über<br />
die Hügel in meinem Viertel zu kommen.<br />
Als ich mit dem CrossFit anfing, stieg ich<br />
gleich voll ein. Ich war 45, vor Kurzem<br />
wieder Single und wollte einfach ohne<br />
Klamotten wieder eine bessere Figur<br />
abgeben.<br />
In der Grundschule war ich der<br />
typische pausbäckige Junge, dessen<br />
Eltern Klamotten in Übergröße kaufen<br />
mussten. Als ich mit 44 versuchte,<br />
ein Seil hochzuklettern, sackte ich<br />
heulend in mich zusammen. Ich hatte<br />
das mein ganzes Leben lang noch nicht<br />
geschafft. Ein besonderer Moment ist der<br />
amerikanische Volkstrauertag, wenn ich<br />
das CrossFit-Workout „Murph“ in Angriff<br />
nehme. Ich tue es für meinen Vater, der<br />
Mitglied der Air Force war. Er starb, als<br />
ich sieben Jahre alt war. Beim ersten Mal<br />
war es sozusagen noch ein Baby-Murph.<br />
Doch ich komme jedes Jahr immer näher<br />
an das echte Workout des Tages heran.<br />
Es ist für mich jedes Jahr immer wieder<br />
die Mädchen richtig prall sind!“ Da<br />
war ich allerdings andere Meinung.<br />
Los Angeles ist das CrossFit-<br />
Mekka. Du musst einfach nur die<br />
Straße runterlaufen und triffst Leute,<br />
die lächerliche Sachen abziehen.<br />
Sie wuchten Reifen umher und<br />
ächzen laut, während ihnen die<br />
Halsschlagadern anschwellen. Das<br />
ist mir alles zu arg. So kann man sich<br />
doch nicht verhalten. Die Leute, die<br />
CrossFit machen, sind einfach nur<br />
selbstverliebte Armleuchter. Geben<br />
damit an, wie sie 60-Kilo-Frauen<br />
locker durch die Luft werfen können,<br />
und wie oft sie pro Woche trainieren.<br />
Die Leute sind fast wie Abhängige –<br />
wenn sie einmal dabei sind, können<br />
sie nicht <strong>mehr</strong> aufhören.<br />
Ich würde keinem trauen, der in der<br />
Szene ist. Es ist fast so, als hätten<br />
sie Spaß am Schmerz. Ich denke,<br />
viele von ihnen trainieren wegen der<br />
Mädels. Aber ich würde nie <strong>mehr</strong> mit<br />
einem Kerl ausgehen, der CrossFit<br />
macht. Was, wenn ich etwas gegen<br />
seine Steinzeitdiät sage, und er sich<br />
dazu entschließt, mich rückwärts<br />
durch die Wand zu hauen?<br />
„ICH HABE ES GESCHAFFT,<br />
GUT 55 KILO ABZUNEHMEN UND DIE<br />
FINGER VOM ALKOHOL ZU LASSEN.“<br />
eine mitreißende Erfahrung.<br />
Meine Traumfrau habe ich noch nicht<br />
kennengelernt. Ich war schon mit Frauen<br />
zusammen, die von mir verlangten,<br />
weniger Zeit in der CrossFit-Box zu<br />
verbringen. Das ist für mich ein No-go.<br />
Wer will, dass ich mit dem CrossFit<br />
aufhöre, muss weiterziehen.<br />
Insgesamt habe ich gut 55 Kilo<br />
abgenommen. Schon nach dem ersten<br />
Monat wog ich knapp 14 Kilo weniger.<br />
Ich hörte dafür mit dem Trinken auf und<br />
fing mit einer strengen Steinzeitdiät<br />
an – mit überwältigendem Erfolg.<br />
Selbst die Medikamente gegen hohen<br />
Blutdruck und hohe Cholesterinwerte<br />
muss ich nicht <strong>mehr</strong> nehmen.<br />
Paul<br />
Byrom<br />
(zweiter<br />
von links)<br />
„BEIM CROSSFIT<br />
HABE ICH<br />
ANSCHLUSS<br />
GEFUNDEN.“<br />
PAUL BYROM<br />
NEW YORK<br />
ALTER: 35<br />
BERUF: Sänger<br />
■ Vor einigen Jahren bin ich von Irland nach<br />
New York gezogen. Als Musiker tourte ich das<br />
ganze Jahr über durchs Land, oder ich machte<br />
Aufnahmen in New York. Ich war eine Zeit<br />
lang Mitglied in einem <strong>Fitness</strong>center in New<br />
York City, aber irgendwie war ich nicht <strong>mehr</strong><br />
motiviert. Obwohl ich Fortschritte machte,<br />
fand ich das Training extrem fad. Ich hatte<br />
schon immer mal gern einen über den Durst<br />
getrunken. Außerdem stopfte ich damals viel<br />
Mist in mich hinein. Wenn wir [die Band Celtic<br />
Thunder] auf Tour waren, ging es von der Bühne<br />
direkt in den Bus, wo es Pizza und Chips gab.<br />
Wegen meines ungewöhnlichen<br />
Lebenswandels kam ich nicht gerade mit<br />
vielen Leuten in Kontakt. In New York ist<br />
es ziemlich schwer, neue Bekanntschaften<br />
zu schließen. Mein bester Freund in Dublin<br />
empfahl mir, es einmal mit CrossFit zu<br />
versuchen. Er meinte, es sei eine tolle Art,<br />
neue Leute kennenzulernen. Du kannst<br />
in New York leben, ohne dass überhaupt<br />
jemand weiß, dass du existierst. Wenn du<br />
aber CrossFit machst, hast du eine ganze<br />
Gemeinschaft um dich herum. Die Leute<br />
unterhalten sich so mit dir, als würden sie<br />
dich schon ewig kennen.<br />
Das CrossFit hat auch meinen sportlichen<br />
Ehrgeiz geweckt – und das, obwohl ich nie<br />
wirklich gut im Sport war. Inzwischen gehe<br />
ich jeden Tag in die Box. Es ist unglaublich,<br />
wie schnell ich mich weiterentwickle.<br />
Ich habe inzwischen sogar einen<br />
Waschbrettbauch. So etwas hatte ich mein<br />
ganzes Leben noch nicht. Vor Kurzem fuhr<br />
ich mit einem Freund nach Vegas. Dabei<br />
schauten wir auch kurz in einer Box vorbei,<br />
um unsere Kräfte zu messen. Als ich das<br />
meiner Frau erzählte, schüttelte sie nur<br />
den Kopf.<br />
Ich glaube, dass auch meine Freunde<br />
ziemlich überrascht sind. Früher drehte sich<br />
bei mir alles nur um die Musik, das Singen,<br />
das Trinken und Partys. Und plötzlich bin ich<br />
topfit und habe einen Körperfettanteil von<br />
7,9 Prozent. Inzwischen verzichte ich sogar<br />
gern auf die Pubtour am Freitagabend, damit<br />
ich am Samstag um 10.00 Uhr wieder im<br />
<strong>Fitness</strong>center stehen kann. Ich habe vor,<br />
am Ball zu bleiben. Ich will nicht wieder der<br />
Kerl mit der flachen Brust und dem dicken<br />
Bauch werden, der ich früher war. Wenn<br />
meine Frau auf die Arbeit geht, gehe ich zum<br />
CrossFit.<br />
64/OKTOBER 2014/mensfitness.de
CrossFit<br />
Special<br />
„BEIM CROSSFIT<br />
WAR ICH ZUM<br />
ERSTEN MAL TEIL<br />
EINES TEAMS.“<br />
J. C. HERZ<br />
WASHINGTON, D.C.<br />
ALTER: 42<br />
BERUF: Autorin und Rednerin<br />
„CROSSFIT HAT MICH ZUM MODEL GEMACHT.“<br />
CHRIS RYAN<br />
NEW YORK<br />
ALTER: 34<br />
BERUF: Model<br />
■ Ein paar meine Freunde stellten<br />
mir einen Kerl vor, der in Austin in<br />
Texas eine Box betrieb. Der meinte<br />
zu mir: „Wie, du hast in der Schulzeit<br />
Leichtathletik gemacht? Dann solltest du<br />
mal mitkommen.“ Das war Ende 2009.<br />
Die meisten CrossFit-Übungen kannte<br />
ich bereits – bis auf die Sachen, die auf<br />
Turnerübungen und Gewichtheben<br />
aufbauen. Die größte Veränderung<br />
für mich als Sportler war, dass ich<br />
mich wirklich auf meine Beweglichkeit<br />
konzentrieren konnte. Durch das<br />
Sprinten war meine Beinmuskulatur<br />
stark verspannt, genau wie die<br />
Schulterpartie. Ich schaffte nicht einmal<br />
die Kniebeugen mit Frontauflage aus<br />
der Ablage heraus. Meine Handgelenke<br />
waren einfach zu unbeweglich. Und<br />
selbst mit einem Besenstil über den<br />
Kopf packte ich keine Kniebeugen mit<br />
nach oben gestreckten Armen.<br />
Das CrossFit hat mich wirklich zu den<br />
Grundlagen zurückgeführt. Ich habe<br />
wieder angefangen, mir die Biomechanik<br />
der Bewegungen bewusst zu machen.<br />
Inzwischen arbeite ich als Model. Beim<br />
Shooting kannst du gut die normalen<br />
Bodybuilder von den anderen Leuten<br />
unterscheiden: Sie können nämlich<br />
ihre Arme nicht gerade über den<br />
Kopf strecken. Das Auge der Kamera<br />
lügt nie. Wer nicht beweglich ist, gibt<br />
auch keine bewegliche Figur ab. Es ist<br />
wichtig, dass du dich mit einer gewissen<br />
Geschmeidigkeit bewegen kannst.<br />
Das CrossFit macht sich bei den<br />
Shootings und am Set wirklich bezahlt:<br />
Einmal drehte sich ein Kerl zu mir um und<br />
meinte: „Mann, unglaublich, wie leicht<br />
du in die Kniebeuge kommst.“ Es ist toll,<br />
wenn du vor der Kamera beweglicher<br />
bist und nicht aussiehst wie ein träger<br />
Muskelberg. Außerdem macht es richtig<br />
Spaß, für ein paar Schnappschüsse auf<br />
den Händen zu laufen.<br />
■ In der Schule war ich kleiner und<br />
langsamer und nicht so stark wie meine<br />
Klassenkameraden. Um in der Pubertät<br />
Dampf abzulassen, fing ich mit dem<br />
Laufen an. Echten Mannschaftsgeist mit<br />
Training, einem Coach und Wettkämpfen<br />
hatte ich damals aber noch nie erlebt. Ich<br />
war ein Grufti-Mädchen der Generation X.<br />
Paradoxerweise heiratete ich später<br />
eine echte Sportskanone: einen 1,91 Meter<br />
großen ehemaligen Footballspieler,<br />
der neuerdings statt ins <strong>Fitness</strong>center<br />
in die CrossFit-Box rannte. Seine<br />
Gesichtszüge wurden dabei immer<br />
markanter. Außerdem plapperte er fortan<br />
unverständliches Kauderwelsch über<br />
sein Tages-Workout usw.: „Wir haben<br />
eine Reihe mit 21-15-9 Thrusters und Wall<br />
Balls gemacht ...“ So verliefen unsere<br />
Gespräche beim Abendessen. Mir wurde<br />
klar, dass ich mit CrossFit anfangen muss,<br />
um unsere Ehe zu retten.<br />
Und es hat voll reingehauen. Für mich<br />
war es nichts Neues, im Sport schlechte<br />
Leistungen abzuliefern. Neu war allerdings,<br />
dass sich jemand dafür interessierte. Bei<br />
einer Einheit hatte ich eine Langhantel<br />
schon dreiviertel des Weges nach oben<br />
gestemmt. Allerdings ging mir an der<br />
Stelle die Kraft in den Schultern aus. Bis<br />
ich jemanden rufen hörte: „Du packst das!“<br />
und „Los-los-los-los-los!“ Es waren die<br />
Stimmen der anderen Teilnehmer. Der<br />
Kerl vom amerikanischen Geheimdienst.<br />
Die Leute von den Army Rangers. Mein<br />
erster Gedanke war: „Wow, da startet<br />
wohl einer einen Angriff auf seine<br />
persönliche Bestleistung. Erst da stellte<br />
ich erschrocken fest, dass diese Alphatiere<br />
tatsächlich mich anfeuerten.<br />
J.C. Herz ist Autorin des Buchs<br />
„E-Learning to Breathe Fire: The Rise of<br />
CrossFit and the Primal Future of <strong>Fitness</strong>“.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/65
„MIR WIDERSTREBT DIESE MILITÄRISCHE<br />
ART BEIM CROSSFIT.“<br />
SAMIR CHOPRA<br />
BROOKLYN, NEW YORK<br />
ALTER: 47<br />
BERUF: Professor der Philosophie<br />
■ Ich war nach jahrelangem Training<br />
im <strong>Fitness</strong>center frustriert. Da stieß<br />
ich aufs CrossFit. Es wurde mir von<br />
Freunden empfohlen. Einer von ihnen<br />
sagte: „Du solltest es mal ausprobieren.<br />
Aber gib nicht so viel auf die etwas<br />
beängstigende reaktionäre Ausrichtung.“<br />
Ich sah mir die Website einmal an.<br />
Einige der dort zu lesenden Beiträge<br />
hatten etwas leicht Liberalistisches.<br />
Vieles klang wie der Ärger des kleinen<br />
Mannes gegen die große Politik.<br />
Außerdem gab es Posts, in denen der<br />
Brechreiz glorifiziert wurde, nach dem<br />
Motto: „trainieren, bis der Arzt kommt“.<br />
Das Ganze wirkte befremdend. So,<br />
als wäre es nicht die richtige Szene<br />
für mich. Aber da die Empfehlung von<br />
Freunden gekommen war, entschloss<br />
ich mich letztendlich doch für einen<br />
Schnupperkurs. Gut, dass mein erster<br />
Trainer kein großer, weißer Glatzkopf<br />
war. Er war richtig gut. Er brachte uns die<br />
Abläufe bei und meinte, wir sollten es<br />
langsam angehen. Trotzdem verletzte<br />
ich mich praktisch gleich in der ersten<br />
Stunde:<br />
Beim Kreuzheben fuhr es mir in den<br />
Rücken. Eine klassische Verletzung für<br />
Leute in meinem Alter. Beeindruckend<br />
war allerdings, dass die Jungs mich<br />
innerhalb nur weniger Monate wieder in<br />
Form brachten. Die Ärzte erklärten mir,<br />
ich müsse pausieren. Ich aber dachte<br />
mir: Ihr könnt mich mal. Die CrossFit-<br />
Mitglieder bei mir in der Box sind<br />
Verfechter der aktiven Regeneration. Das<br />
war gut mit meiner Trainingsphilosophie<br />
vereinbar.<br />
Ich bin ein großer Fan der Workouts.<br />
Nur die militärische Atmosphäre gefällt<br />
mir nicht so gut. Besonders schwer<br />
tue ich mir mit den „Helden“-Workouts<br />
zu Ehren gefallener Veteranen der<br />
Kriege im Irak und in Afghanistan.<br />
Der Grundgedanke ist, dass du dich<br />
bei der Einheit an die großen Taten<br />
der Kriegshelden erinnerst. Das<br />
schmeckte mir ganz und gar nicht.<br />
Für mich war der Krieg im Irak<br />
illegal, und diese Männer starben<br />
für die Umsetzung einer kriminellen<br />
Außenpolitik. Wenn die Leute<br />
behaupten, das amerikanische Militär<br />
bringe der Welt Freiheit, kann ich das<br />
nicht ernst nehmen.<br />
Einige der anderen CrossFit-<br />
Mitglieder bei mir in der Box kennen<br />
meine politischen Einstellungen. Einige<br />
sind sogar echte Veteranen. Einer von<br />
ihnen arbeitete zum Beispiel für die<br />
Spezialeinheiten. Außerdem ist da der<br />
ehemalige FBI-Mann, der mich immer<br />
wieder politisch herausfordert – aber<br />
nicht auf feindselige Art.<br />
Nach dem Anschlag auf den<br />
Boston-Marathon im Jahr 2013 schrieb<br />
ich in meinem Blog über den Mut der<br />
Menschen und Kinder von Bagdad. Bei<br />
ihnen besteht jeden Tag die Gefahr<br />
eines solchen Anschlags. Das hat dazu<br />
geführt, dass einer der Teilnehmer [der<br />
privat in der Box trainiert] komplett<br />
die Fassung verlor. Es war wirklich<br />
schockierend, mitzuerleben, wie er<br />
ausgeflippt ist. Ansonsten sind die Leute<br />
bei uns im Studio ziemlich angenehme<br />
Zeitgenossen.<br />
Eine gute Sache, wenn im <strong>Fitness</strong>center<br />
sowohl Mitglieder der Streitkräfte<br />
als auch Kriegsgegner willkommen<br />
sind. Schließlich kannst du draußen<br />
kein Schild aufhängen, auf dem steht:<br />
„Kriegstreiber müssen leider draußen<br />
bleiben.“<br />
„GRÖSSE XS IST<br />
VERGANGENHEIT.<br />
UND DAS IST AUCH<br />
GUT SO.“<br />
JENNIFER HUDY<br />
DETROIT, MICHIGAN<br />
ALTER: 31<br />
BERUF: Buchhalterin, Bloggerin<br />
■ Zuerst fand ich die Leute der CrossFit-<br />
Szene zu muskulös. Ich selbst wollte<br />
eigentlich nie so aussehen. In der<br />
Schule war ich in der Theatergruppe.<br />
Besonders sportlich war ich nie. Doch<br />
in den letzten beiden Jahren – davon 16<br />
Monate mit CrossFit-Training – habe ich<br />
viereinhalb Kilo zugenommen. Wie sich<br />
herausgestellt hat, mag ich mich mit etwas<br />
dickeren Oberschenkeln und einem prallen<br />
Hintern <strong>mehr</strong>. Es gefällt mir, dass ich am<br />
Hintern und an den Schultern zugelegt<br />
habe. Ich hätte sogar gern noch kräftigere<br />
Beine und Schultern.<br />
Vor Kurzem musste ich mich von der<br />
Hälfte meiner Klamotten trennen. Meine<br />
neue Garderobe unterstreicht meine Beine<br />
und meine Schultern. Was man hat, darf<br />
man ruhig zeigen. Alle meiner Facebook-<br />
Beiträge drehen sich ums CrossFit. Ich bin<br />
mir sicher, dass einige meiner Freunde und<br />
Bekannte meine Beiträge ausblenden –<br />
genau, wie auch ich die endlosen Posts<br />
frischgebackener Mütter und Väter zum<br />
eigenen Nachwuchs ausblende.<br />
Gleich zu Beginn meiner CrossFit-<br />
Laufbahn lernte ich einen neuen Partner<br />
kennen. Allerdings dauerte das Ganze<br />
nur etwa einen Monat lang. Es ist schwer,<br />
jemanden zu finden, der die gleichen<br />
Ziele hat: Ich esse, schlafe und gehe zum<br />
Training. Ich tue mir schwer, für jemanden<br />
einen Tag in der Box zu opfern, um mit ihm<br />
auszugehen.<br />
CrossFit war das ganze letzte Jahr<br />
über ein ziemlich guter Ersatz für eine<br />
Beziehung. Dort laufen überall Jungs<br />
mit breiten Schultern und starken<br />
Brustmuskeln herum. Wenn du dir dann<br />
normale Männer anschaust ... Nun ja,<br />
sagen wir einfach: Meine Ansprüche sind<br />
gestiegen.<br />
Es gibt nicht viele Kerle, die sich<br />
gerne hinsetzen, um mit dir CrossFit-<br />
Videos anzuschauen. Aber genauso<br />
sieht für mich das perfekte Date aus:<br />
Zusammenfassungen der letzten<br />
CrossFit-Wettkämpfe auf YouTube,<br />
dazu Hähnchenschlegel oder Steak mit<br />
Süßkartoffeln.<br />
66/OKTOBER 2014/mensfitness.de
CrossFit<br />
Special<br />
„WIR HABEN IM<br />
CROSSFIT-STIL GEHEIRATET.“<br />
JOANNA WOOD<br />
MONCTON,<br />
NEW BRUNSWICK, KANADA<br />
ALTER: 29<br />
BERUF: <strong>Fitness</strong>center-Betreiberin<br />
■ Ich lernte Kevin 2010 kennen. Nur<br />
wenig später fing ich mit dem CrossFit<br />
an. Er war Besitzer eines CrossFit-<br />
<strong>Fitness</strong>centers, und ich wollte es<br />
unbedingt ausprobieren.<br />
Obwohl ich eher klein geraten bin,<br />
zeigte sich, dass ich für meine Größe<br />
ziemlich stark bin. Die Langhantel ist<br />
inzwischen meine beste Freundin.<br />
<strong>Noch</strong> im August desselben Jahres<br />
holte ich mir mein Zertifikat als<br />
CrossFit-Trainerin. Danach fingen<br />
wir an, zusammenzuarbeiten.<br />
Am 24. Dezember fand ich<br />
im letzten Fenster meines<br />
Schoko-Adventskalenders einen<br />
Hochzeitsring.<br />
Kevin und mir war schon immer klar,<br />
dass wir keine traditionelle Hochzeit<br />
feiern würden. Wir machten immer<br />
Witze darüber, dass wir das Ganze<br />
als Workout gestalten wollten. Den<br />
Gedanken spannen wir weiter.<br />
Die Tische dekorierten wir mit<br />
echten Kugelhanteln. In den Ecken<br />
der Rezeption lagen Hantelscheiben<br />
und Langhanteln mit Borten. Um den<br />
Bräutigam auf Augenhöhe küssen<br />
zu können, verwendete ich einen<br />
Kasten, wie er auch für plyometrische<br />
Übungen eingesetzt wird. Selbst<br />
unsere Torte hatte die Form einer<br />
Kugelhantel. Anstatt unseres ersten<br />
Tanzes machten wir unser erstes<br />
Workout als Ehepaar: Kniebeugen<br />
mit Frontauflage, Seilspringen (was<br />
im Hochzeitskleid ziemlich viel Spaß<br />
macht) und Kastensprünge. Die<br />
meisten Besucher unserer Hochzeit<br />
waren ebenfalls CrossFit-Mitglieder.<br />
Wenn sie uns küssen sehen wollten,<br />
mussten sie Übungen absolvieren,<br />
statt mit ihren Gläsern anzustoßen.<br />
Ein unvergesslicher Moment war<br />
der, als die Schwiegermütter in ihren<br />
Kleidern Liegestütze mit Strecksprung<br />
vorführen mussten.<br />
„ICH HABE MIR ZUM<br />
STUDIENBEGINN<br />
EIN BISSCHEN<br />
MEHR FLEISCH<br />
AUF DIE RIPPEN<br />
GEPACKT.“<br />
DALE DURANT<br />
MUNNSVILLE, NEW YORK<br />
ALTER: 20<br />
BERUF: Student<br />
■ In der Highschool dachte ich noch:<br />
„Solange ich so dünn bin wie jetzt, bin ich<br />
auch gesund.“ Als ich mit dem CrossFit<br />
anfing, legte ich diese Einstellung schnell<br />
ad acta. Ich war einfach zu dürr. Der einzige<br />
Körperteil, in dem ich ein bisschen Kraft<br />
hatte, waren meine Beine.<br />
Im ersten Semester am College fing ich<br />
mit CrossFit an. Ich legte von 63 auf 79 Kilo<br />
zu. Es war unglaublich. Bis Januar hatte ich<br />
mir etwa neun Pfund Muskelmasse auf die<br />
Rippen gepackt. Zwei Monate lang folgte ich<br />
der Steinzeitdiät – eine tolle Sache. Ich strich<br />
dabei sehr viele ungesunde Lebensmittel<br />
vom Speiseplan.<br />
Viele meiner Freunde sind keine so<br />
großen <strong>Fitness</strong>fans. Es ist merkwürdig,<br />
ihre Entwicklung nach einem Jahr College<br />
mitzuverfolgen. Wenn in den USA ein<br />
Student neu anfängt, so heißt es, legt er<br />
erst einmal ein paar Kilo zu. Bei meinen<br />
Freunden war das wirklich der Fall. Ich habe<br />
ebenfalls ordentlich Masse dazugewonnen,<br />
allerdings an ganz anderen Stellen. Wenn<br />
ich mir die ganzen Leute nach dem Studium<br />
so anschaue, sehen sie alles andere als<br />
gesund aus. Was mich angeht, so habe ich<br />
dank CrossFit Selbstvertrauen getankt.<br />
Ich bin bereit für die Herausforderungen<br />
des Lebens. Auch die Mädchen finden<br />
mich eindeutig attraktiver. Selbst das<br />
Vorstellungsgespräch für meinen<br />
Ferienjob bin ich mit <strong>mehr</strong> Selbstvertrauen<br />
angegangen. Ich arbeite als Aufseher im<br />
Park, wo ich mit dem Fahrrad Streife fahre.<br />
„AM ENDE DACHTE ICH MIR EINFACH:<br />
‚WAS SOLL‘S? ICH PROBIER DAS JETZT<br />
AUS.‘ UND ES WAR HERRLICH.“<br />
DANIEL CALLINAN,<br />
POLIZIST IN NEW YORK, 28<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/67
CrossFit<br />
Special<br />
DIE BOX<br />
IM GRIFF<br />
Knacke drei der beliebtesten<br />
CrossFit-Workouts des Tages und<br />
werde dabei richtig fit<br />
Text Sean Hyson, Mitglied des amerikanischen Verbandes für Kraft- und Konditionstrainer (C.S.C.S.) Fotos James michelfelder und therese sommerseth<br />
Ob du nun CrossFit-Fan bist oder nicht<br />
■ – du musst zugeben, dass die WODs<br />
(Workouts des Tages) echte Messlatten für<br />
die allgemeine <strong>Fitness</strong> sind. Genau deshalb<br />
lassen die CrossFit-Trainer die Schüler diese<br />
Workouts auch so oft durchexerzieren – um<br />
ihre Fortschritte zu messen. Wenn du die<br />
Durchläufe in kürzerer Zeit schaffst oder <strong>mehr</strong><br />
Punkte erreichst, kannst du sicher sein, dass<br />
du stärker, schneller, ausdauernder und (als<br />
positiver Nebeneffekt) wahrscheinlich auch<br />
schlanker geworden bist.<br />
Steigere mit unseren Spezialtipps deine<br />
Leistung bei drei der beliebtesten CrossFit-<br />
WODs: „Angie“, „Fran“ und „Fight Gone Bad“.<br />
Um dir zu helfen, haben wir Rob Orlando in<br />
seiner Box aufgesucht. Der durch Reebok<br />
gesponserte CrossFit-Wettkampfsportler<br />
ist der Besitzer des <strong>Fitness</strong>centers Hybrid<br />
Athletics in der amerikanischen Stadt<br />
Stamford. Wir empfehlen dir, für jedes WOD<br />
selbst deine Ausgangsbasis zu ermitteln.<br />
Setze dann Schritt für Schritt Orlandos Tipps in<br />
die Tat um, während du besser wirst. ■<br />
TROCKEN DURCHGEZOGEN.<br />
Reib deine Hände mit Kreide<br />
ein, um beim Klimmzug einen<br />
festeren Griff zu haben und<br />
nicht abzurutschen.<br />
68/OKTOBER 2014/mensfitness.de
DAS WORKOUT<br />
ANGIE<br />
Absolvier den folgenden Durchlauf und halte deine Zeit fest.<br />
Schließ alle Wiederholungen einer Übung ab, bevor du mit<br />
der nächsten weitermachst.<br />
■ 100 Klimmzüge im<br />
Obergriff<br />
■ Liegestütze<br />
■ 100 Sit-ups<br />
■ Kniebeugen mit<br />
Eigengewicht<br />
HINTERGRUND<br />
Angie ist ein Test<br />
für die Kraft und<br />
Ausdauer des<br />
gesamten Körpers,<br />
der die vier<br />
grundlegendsten<br />
<strong>Fitness</strong>übungen<br />
umfasst.<br />
ZIELZEIT<br />
Etwa 25 Minuten<br />
HARTE WODS<br />
SOLLTEST DU<br />
IN ETAPPEN<br />
UNTERTEILEN.<br />
DER SCHLÜSSEL<br />
ZUM ERFOLG<br />
„Die beste Methode besteht<br />
1) darin, die große Zahl an<br />
Wiederholungen in kleinere<br />
Einheiten zu unterteilen“,<br />
empfiehlt Orlando. „Versuch<br />
außerdem, bei sämtlichen<br />
Sätzen ein Muskelversagen zu<br />
vermeiden.“ Möglicherweise<br />
schaffst du sogar 20 Klimmzüge<br />
im ersten Satz. Bis zum dritten<br />
bist du aber durch den Wind,<br />
und deine Wiederholungszahl<br />
sackt ab.<br />
Unterteile die Gesamtzahl<br />
an Wiederholungen in kleine<br />
Sätze und mach kurze Pausen.<br />
Absolvier beispielsweise<br />
am Anfang 20 Sätze zu fünf<br />
Wiederholungen. Nimm dir<br />
zwischen den Sätzen ein wenig<br />
Zeit zum Durchatmen. Auf die Art<br />
bleibst du länger frisch. So wirst<br />
du letztendlich schneller fertig.<br />
Spar dir Zeit und Energie,<br />
2) indem du eine Kippe mit in<br />
den Klimmzug einbaust. Dabei<br />
lässt du die Hüfte nach vorne<br />
schnellen, um den Körper über<br />
die Stange zu befördern. Häng<br />
dich zu Beginn an die Stange<br />
und hol mit gestreckten Armen<br />
etwas Schwung. Halte die Beine<br />
gerade und geschlossen. Beuge<br />
nicht die Hüfte, sondern schwing<br />
aus dem Schultergelenk heraus<br />
etwas nach vorn und hinten.<br />
Dabei die Bauchmuskulatur<br />
anspannen.<br />
Wenn du das beherrschst,<br />
leite den Aufschwung ein,<br />
indem du am Ende des<br />
Vorwärtsschwungs die Beine<br />
ruckartig nach vorne führst. Der<br />
hinter der Stange befindliche Teil<br />
des Körpers bekommt dadurch<br />
einen Impuls, den du nach oben<br />
umlenken kannst. Drück dich<br />
in der oberen Position von der<br />
Stange weg, um auf dem Weg<br />
nach unten Schwung für die<br />
nächste Wiederholung zu holen.<br />
BALLBEHANDLUNG.<br />
Platzier die Ellbogen unter dem<br />
Ball, nicht an der Seite. Auf die<br />
Art sparst du Energie.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/69
CrossFit<br />
Special
DAS WORKOUT<br />
FRAN<br />
Absolvier drei Runden zu je 21, 15 und 9 Wiederholungen<br />
des Stoßens aus der Kniebeuge und des Klimmzugs im<br />
Obergriff. Halte deine Zeit fest.<br />
GEHEIMTIPP. LANDE KONTROLLIERT<br />
AUF DEM KASTEN. DU SOLLTEST DIE<br />
FÜSSE PRAKTISCH GERÄUSCHLOS<br />
AUFSETZEN.<br />
■ 21 WH Stoßen<br />
aus der Kniebeuge<br />
(43 Kilo)<br />
■ 21 Klimmzüge im<br />
Obergriff<br />
■ 15 WH Stoßen<br />
aus der Kniebeuge<br />
■ 15 Klimmzüge im<br />
Obergriff<br />
■ 9 WH Stoßen aus<br />
der Kniebeuge<br />
■ 9 Klimmzüge im<br />
Obergriff<br />
HINTERGRUND<br />
Wie auch ein Sprint<br />
ist Fran ein Maßstab<br />
für die Dynamik.<br />
Dabei kommen<br />
zwei Bewegungen<br />
zum Einsatz, die<br />
praktisch sämtliche<br />
<strong>Muskeln</strong> des Körpers<br />
beanspruchen. Das<br />
Stoßen aus der<br />
Kniebeuge ist eine<br />
Kombination aus<br />
der Kniebeuge mit<br />
Frontauflage und<br />
dem Frontdrücken<br />
mit Beineinsatz. Beim<br />
Klimmzug kannst<br />
du schon wie zuvor<br />
im WOD Angie mit<br />
einer Kippbewegung<br />
Schwung holen.<br />
ZIELZEIT<br />
8–10 Minuten<br />
DER SCHLÜSSEL<br />
ZUM ERFOLG<br />
„Wie bei den meisten<br />
1) CrossFit-Workouts, die auf<br />
dem Muster 21-15-9 aufbauen,<br />
stößt du beim 15er-Satz an<br />
die Schmerzgrenze“, erklärt<br />
Orlando. „Wenn du diesen Satz<br />
nicht ohne Pause zwischen<br />
den Wiederholungen schaffst,<br />
absolvier drei Sätze zu fünf<br />
Wiederholungen. Achte während<br />
der Erholungsphasen aber auf<br />
die Zeit. Versuch, dich dabei<br />
auf drei tiefe Atemzüge zu<br />
beschränken.“<br />
Erhöhe bei jeder<br />
Wiederholung des Workouts die<br />
Zahl der aufeinanderfolgenden<br />
Wiederholungen.<br />
Du hältst die Stange<br />
2) mit parallel zum Boden<br />
laufenden Oberarmen fest. Die<br />
Hantel liegt in der Grundposition<br />
auf der Schultervorderseite auf.<br />
Dabei besteht die Gefahr, dass<br />
der Sportler die Stange während<br />
der Pausen fallen lässt.<br />
„Wenn das passiert, verlierst<br />
du mindestens 20 Sekunden“,<br />
warnt Orlando. „Widersteh also<br />
der Versuchung, die Hantel<br />
loszulassen. Gewöhn dich lieber<br />
daran, in der Grundposition tief<br />
durchzuatmen, um neue Kraft<br />
zu tanken.“<br />
DAS WORKOUT<br />
FIGHT GONE<br />
BAD<br />
Absolvier die folgenden Übungen jeweils eine Minute lang. Leg<br />
zwischen ihnen keine Pause ein. Gib dir für jede abgeschlossene<br />
Wiederholung einen Punkt – außer fürs Rudern, wo jede verbrannte<br />
Kalorie einen Punkt zählt. Ruh dich zwischen den Durchläufen eine<br />
Minute lang aus und bring insgesamt drei Runden hinter dich. Zähl<br />
am Ende alle Punkte zusammen und notier dir deinen Wert.<br />
■ Ballwerfen gegen<br />
die Wand<br />
(9-Kilo-Ball auf ein 3<br />
m hohes Ziel)<br />
■ Sumo-Kreuzheben/<br />
Kreuzheben mit<br />
Rudern (34 kg)<br />
■ Kastensprünge<br />
(50 cm)<br />
■ Frontdrücken mit<br />
Beineinsatz (34 kg)<br />
■ Maschine<br />
ÜBERSICHT<br />
Benannt nach der<br />
MMA-Legende<br />
B.J. Penn, der das<br />
Workout testete und<br />
es mit einem üblen<br />
Kampf (engl.: „fight<br />
gone bad“) verglich.<br />
Dieses WOD ist eine<br />
Herausforderung<br />
für das mentale<br />
Durchhaltevermögen<br />
als auch die<br />
Kraftausdauer.<br />
DER SCHLÜSSEL<br />
ZUM ERFOLG<br />
Bei Schulterproblemen solltest du für das Sumo-Kreuzheben/<br />
1) Kreuzheben mit Rudern einen breiten Griff an der Stange wählen<br />
(<strong>mehr</strong> als schulterbreit). So stellst du sicher, dass sich die Ellbogen in der<br />
Endposition nicht weiter oben befinden als die Handgelenke. Dies ist eine<br />
sicherere und gelenkfreundlichere Variante. „Drück bei den Kastensprüngen<br />
und beim Frontdrücken mit Beineinsatz etwas auf die Tube, und lass es<br />
dann an der Rudermaschine etwas langsamer angehen“, rät Orlando. Da<br />
sich die Sprünge und das Frontdrücken relativ schnell ausführen lassen,<br />
kannst du hier schnell viele Punkte sammeln, indem du ordentlich Gas gibst.<br />
„Die Minute auf der Rudermaschine kannst du dann als zusätzliche aktive<br />
Regeneration nutzen.“ So bist du besser für die nächste Runde gewappnet.<br />
Um den Punktestand nach oben zu treiben, musst du deine<br />
2) durchschnittliche Gesamtleistung nur leicht verbessern. Es bringt<br />
nichts, wenn du bei jeder Übung versuchst, die Welt einzureißen. Wenn<br />
du beim letzten Mal im „Fight Gone Bad“ 240 Punkte erzielt hast, sind das<br />
80 Punkte pro Runde. Durch fünf geteilt wären dass lediglich 16 Punkte pro<br />
Übung. Mit anderen Worten: Um <strong>mehr</strong> Punkte zu erzielen, musst du einfach<br />
nur 17 oder <strong>mehr</strong> Wiederholungen (oder im Fall des Ruderns Kalorien) pro<br />
Runde erreichen.<br />
Behalte die Zahl im Hinterkopf und versuch, sie zu knacken. Versuch<br />
nicht, in deinen starken Übungen <strong>mehr</strong> zu erreichen. Spar dir die Kraft lieber<br />
für deine Schwachpunkte.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/71
Tut CrossFit weh?<br />
CrossFit<br />
Special<br />
Text Tyler Graham Fotos Jake Stangel
Dieser Kerl<br />
tritt seinen Schülern<br />
richtig in den Hintern.<br />
Kelly Starrett<br />
zählt zu den ganz<br />
großen Namen der<br />
<strong>Fitness</strong>branche.<br />
Der knüppelharte<br />
Trainer und<br />
ehemalige<br />
Wildwassersportler<br />
bringt seinen<br />
Schülern die<br />
Grundlagen<br />
menschlicher<br />
Physiologie und<br />
Mobilität näher.<br />
Seine Philosophie:<br />
Wer mit 100 nicht<br />
<strong>mehr</strong> trainiert,<br />
hat alles falsch<br />
gemacht.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/73
Meister der<br />
Beweglichkeit. Starrett<br />
entwickelte seine<br />
Trainingsphilosophie<br />
bei der Reha<br />
nach einer<br />
überlastungsbedingten<br />
Verletzung.<br />
10.000 Studios in aller Welt anbieten. Unter<br />
den Amateursportlern, so könnte man<br />
sagen, brauchen nur wenige ein so starkes<br />
„Fahrgestell“ wie die CrossFit-Anhänger.<br />
Das ist auch gleichzeitig eine der größten<br />
Kritikpunkte, der immer wieder zum CrossFit<br />
mit seinen hochintensiven Workouts laut<br />
wird: Es heißt, das Training sei nichts für den<br />
Durchschnittssportler oder zumindest nichts<br />
für Leute ohne eine ordentliche Kondition.<br />
Die Workouts des Tages (kurz WODs)<br />
bestehen aus Zirkeltraining mit Übungen wie<br />
Medizinballwerfen gegen die Wand, Sumo-<br />
Kreuzheben, Kastensprüngen, dynamischem<br />
Frontdrücken und Wiederholungen an der<br />
Rudermaschine (der Name des WODs mit<br />
dieser speziellen Übungsreihe lautet „Fight<br />
Gone Bad“ – Anleitung siehe Seite 98). Im<br />
April wurde an der School of Medicine and<br />
Dentistry der amerikanischen University of<br />
Rochester eine Studie veröffentlicht. Darin<br />
zogen sich in einer CrossFit-Gruppe von<br />
486 Teilnehmern 19 Prozent über einen<br />
Zeitraum von vier Monaten Verletzungen<br />
zu. Betroffen waren zumeist der Rücken, die<br />
Schultern oder die Knie.<br />
Kelly Starrett sieht eher aus wie ein<br />
Gewichtheber als wie ein typischer<br />
Physiotherapeut. Er gibt mit seinen<br />
1,88 Meter und 103 Kilo eine<br />
imposante Figur ab. Dazu sind sein linker<br />
Arm sowie seine prallen Waden mit einer<br />
Mischung bunter Tattoos überzogen. Wenn<br />
der Doktor der Physiotherapie wieder einmal<br />
über sportliche Leistungen predigt, klingt<br />
das nicht nach Anatomielektion. Stattdessen<br />
verwendet er das Bild eines Rennwagens,<br />
um seinen Standpunkt zu verdeutlichen.<br />
„Du kannst mit einem BMW im zweiten<br />
Gang mit 100 km/h um die Rennstrecke<br />
fahren. Das kannst du aber nicht ewig<br />
machen“, erklärt er. Nicht nur, dass sich<br />
damit die Leistung des Wagens verringert.<br />
Es wird außerdem nicht lange dauern, bis<br />
das Auto schlappmacht. Laut Starrett macht<br />
der moderne Mensch jeden Tag aber genau<br />
das: Wir sitzen den ganzen Tag lang im<br />
Büro, wobei sich unsere Hüftbeuger, die<br />
Oberschenkelrückseite sowie die Waden<br />
verkürzen. Wer bei einer solchen langfristigen<br />
Fehlbelastung des Gewebes ins <strong>Fitness</strong>center<br />
geht, braucht sich nicht wundern, wenn er<br />
plötzlich Knieschmerzen bekommt. Das wäre<br />
genauso, als würde ein Wagen die ganze Zeit<br />
mit angezogener Handbremse fahren. Das<br />
kann nicht lange gutgehen. „Es ist wichtig,<br />
zuerst einmal die Wirbelsäule wieder richtig<br />
auszurichten. Erst danach geht es an die<br />
falschen Bewegungsmuster in der Hüfte<br />
oder den Schultern“, erläutert er. Oder, um<br />
in der Autometapher zu bleiben: „Es bringt<br />
nichts, dem Motor zu reparieren, wenn das<br />
Fahrgestell kaputt ist.“<br />
Starretts Rennwagen-Analogie bringt<br />
keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse<br />
mit sich. Doch genau diese heitere und<br />
anschauliche Art, häppchenweise kleine<br />
Wissensbrocken zu servieren, haben aus ihm<br />
einen der erfolgreichsten und gefragtesten<br />
Trainer der <strong>Fitness</strong>industrie gemacht. In<br />
der CrossFit-Welt entfaltet der <strong>Fitness</strong>guru<br />
sein ganzes Potenzial. Bei der Methode<br />
handelt es sich um eine Hardcore-Mischung<br />
an Trainingsstilen, die mittlerweile fast<br />
---------------------------------------<br />
„CrossFit-Einheiten sind wirklich hart“,<br />
meint dazu Zach Even-Esh, ein anerkannter<br />
Kraft- und Leistungstrainer sowie der<br />
Gründer des Underground Strength Gym in<br />
der amerikanischen Stadt New Jersey. „Und<br />
wenn du dich selbst überforderst, kann es<br />
eben passieren, dass du auf die Nase fällst.<br />
Das gilt fürs CrossFit genauso wie für andere<br />
Disziplinen. Verletzungen können aber auch<br />
eine Folge zu vieler sitzender Tätigkeiten<br />
und einer schlechten Ernährung sein.<br />
Wenn wir uns verletzen, gehen wir in der<br />
Regel zum Arzt, lassen uns Schmerzmittel<br />
verschreiben und müssen eine Zeit lang<br />
pausieren. Kelly verfolgt den umgekehrten<br />
Ansatz. Er bringt die Leute wieder ins Lot.“<br />
Starrett will gar nicht abstreiten, dass<br />
es beim CrossFit zu Verletzungen kommt.<br />
Seiner Meinung nach sind diese Blessuren<br />
aber zu vernachlässigen, wenn man sie<br />
anderen Verletzungen gegenüberstellt, die<br />
sich im Alltag ereignen. „Im Vergleich mit<br />
anderen Sportarten kann CrossFit als sicher<br />
beschrieben werden“, sagt er. „In Amerika<br />
verletzen sich zum Beispiel jedes Jahr<br />
80 Prozent der 30 Millionen Läufer.“ Die<br />
steigende Zahl der CrossFit-Verletzungen<br />
führt er ganz einfach darauf zurück, dass<br />
immer <strong>mehr</strong> Menschen CrossFit betreiben.<br />
„Ich bringe den Leuten eine gute Haltung<br />
bei. Erst, wenn die Biomechanik stimmt und<br />
der Sportler eine gute Kontrolle über seine<br />
Motorik hat, erhöhen wir die Intensität. Das<br />
Problem ist wie bei jedem anderen Sport,<br />
dass zu viele Sportler ohne die richtige<br />
Biomechanik die Intensität erhöhen. Da sind<br />
Unfälle vorprogrammiert.“<br />
Starrett bekommt zahlreiche Anfragen,<br />
und das nicht nur von CrossFit-Fans. Die<br />
74/OKTOBER 2014/mensfitness.de
CrossFit<br />
Special<br />
Liste seiner Kunden deckt das gesamte<br />
Spektrum großer Profiathleten ab:<br />
Olympiateilnehmer, Fußballstars aus der<br />
englischen Premier League, Sportler aus<br />
den amerikanischen Basketball-, Baseballund<br />
Football-Profiligen NBA, MLB und<br />
NFL, dazu Radfahrer und Ausdauerathleten<br />
von Weltklasseniveau sowie klassische<br />
Balletttänzerinnen. Selbst Breakdancer hat<br />
er schon trainiert. Sie alle suchen Starrett<br />
wegen seiner einmaligen Sichtweise<br />
der Mobilitätsgrundlagen auf. Er bringt<br />
beispielsweise Weltklassesprinter bei,<br />
wie sie im Stand ihren Körper ausrichten<br />
sollen. Außerdem wollen seine Kunden<br />
seine einzigartigen Methoden zur Behebung<br />
körperlicher Schmerzen kennenlernen.<br />
In letzter Zeit fällt es Starrett immer<br />
schwerer, unter dem Radar der Öffentlichkeit<br />
zu fliegen. Er ist Bestseller-Autor, und<br />
seine Website mobilitywod.com besuchten<br />
seit ihrem Start im Jahr 2011 über fünf<br />
Millionen Benutzer. „CrossFit-Sportlern<br />
gefällt es, zusammen zu leiden. Das ist<br />
wie beim Militär“, so Even-Esh. „Kelly hat<br />
eine besondere Ausstrahlung, mit der er zu<br />
vielen Leuten einen direkten Zugang findet,<br />
um sie zu motivieren. Es ist eine Mischung<br />
aus Intensität, Enthusiasmus und Wissen.<br />
Die CrossFit-Community hat also auch<br />
ihre Superstars. Das ist etwa so bei wie bei<br />
Rockfans, die schier ausflippen, wenn sie<br />
Bruce Springsteen zu Gesicht bekommen.<br />
Kelly ist so etwas wie der Rockstar der<br />
CrossFit-Szene.“<br />
Im Mai dieses Jahres besuchte er in Seoul<br />
in Südkorea CrossFit-Studios vor Ort. In der<br />
Reebok-Zentrale gab er Vorträge (Reebok<br />
ist der offizielle CrossFit-Sponsor) über die<br />
Gestaltung einer neuen Büroumgebung,<br />
die für den Körper günstiger ist. Während<br />
seines Besuchs musste er für knapp<br />
2.000 Selfies mit CrossFit-Sportlern und<br />
-Trainern posieren, so seine Schätzung. Die<br />
Entwicklung ist wirklich rasant verlaufen.<br />
Dazu Starrett: „Wirklich cool, wie diese<br />
sportliche Revolution die <strong>Fitness</strong>welt<br />
beflügelt hat. Vor vier Jahren habe ich<br />
mein erstes YouTube-Video hochgeladen.<br />
Nicht einmal meine Frau wusste davon.<br />
Unglaublich, was inzwischen aus dem<br />
Ganzen geworden ist.“<br />
---------------------------------------<br />
Starrett hat einen lupenreinen<br />
kalifornischen Akzent. Aufgewachsen ist er<br />
aber in den bayerischen Alpen, in Garmisch.<br />
Dort haben es ihm zunächst das Skifahren<br />
und der Kajaksport angetan. „Das war,<br />
bevor sich die Leute auf einzelne Sportarten<br />
spezialisierten“, erzählt er. „Alle unsere<br />
Vorbilder waren Allrounder: Sie schnallten<br />
sich die Ski an die Füße, spielten Fußball<br />
und stiegen ins Kajak.“ Starretts Mutter war<br />
eine amerikanische Professorin. Sie nahm<br />
die Familie mit in die Staaten, wo Starrett zur<br />
Highschool ging.<br />
Er setzte sein Studium an der University<br />
of Colorado fort, wo er sich ins Extrem-<br />
Kajakfahren und Wildwasser-Rafting<br />
verguckte. Wer sein Allheilmittel zur<br />
Behandlung von Verletzungen kennt, kann<br />
sich leicht vorstellen, wie sein früheres<br />
sportliches Leben ausgesehen hat: „Schnapp<br />
dir einen Eiswürfel aus deinem Gin Tonic und<br />
leg ihn dir auf den Ellbogen.“ Starrett trat in<br />
Wettkämpfen in aller Welt an. Er steuerte<br />
durch über hundert Wildwasserstrecken<br />
von Grad V und gewann zwei nationale<br />
Meisterschaften als Mitglied des US-Teams.<br />
Viel Zeit verbrachte auch damit, Touristen<br />
durch gefährliche Passagen zu lotsen. Dabei,<br />
so gibt er zu Protokoll, entwickelte er seine<br />
Fähigkeiten als CrossFit-Lehrer. In beiden<br />
Funktionen musste er gut umschalten<br />
können: vom unterhaltsamen und<br />
sympathischen Typ auf der einen Seite zum<br />
strengen Militärausbilder auf der anderen.<br />
In seiner letzten Wildwasser-Saison<br />
machte Starrett zwei Erfahrungen, die sein<br />
Leben für immer verändern sollten: Zunächst<br />
lernte er seine zukünftige Frau Juliet kennen,<br />
Weltmeisterin im Paddelsport. Außerdem<br />
zog er sich eine überlastungsbedingte<br />
Verletzung zu.<br />
Jahrelang war Starrett mit dem Paddel auf<br />
der rechten Seite seines Kanus gefahren.<br />
Am Ende wurde seine rechte Hand taub.<br />
Seinen Kopf konnte er nicht <strong>mehr</strong> als fünf<br />
Grad drehen. Er versuchte, dem Schmerz mit<br />
Massagen, Kortisonspritzen und Prednison-<br />
Behandlungen beizukommen. Doch nichts<br />
davon schlug an.<br />
„Das war wirklich eine chaotische Zeit“,<br />
erinnert er sich. „Ich fragte die Ärzte nach den<br />
Ursachen, und sie meinten nur: ‚Eine typische<br />
Abnutzungserscheinung.‘ Ich entgegnete<br />
damals: ‚Was zum Geier ...? Sie wussten<br />
schon vorher, dass meine Hand taub werden<br />
würde?‘“<br />
Als sich Starrett als Mitglied des nationalen<br />
Kanu- und Kajakteams die Verletzung zuzog,<br />
wurde er Handelsvertreter für Necky Kayaks.<br />
Er deckte den ganzen Bereich von Montana<br />
ganz im Norden Amerikas bis Texas ganz im<br />
Süden ab. Zusammen mit seinem Hund lebte<br />
er in einem Lastwagen aus dem Koffer. Unter<br />
der heißen Sonne umherzutouren war für ihn<br />
mit Anfang 20 noch kein Problem gewesen.<br />
Doch inzwischen hatte er ein Alter erreicht,<br />
wo er auch an seine Gesundheits- und<br />
Altersvorsorge denken und <strong>mehr</strong> auf seinen<br />
Körper achten musste. Als sich Juliet 2000 in<br />
Oakland an der Rechtsakademie einschrieb,<br />
zog Starrett mit ihr nach Oakland. Dort<br />
besuchte er das Samuel Merritt College, um<br />
seinen Doktor in Physiotherapie zu machen.<br />
Mit der Zeit schaffte er es, Schritt für<br />
Schritt die Taubheit in seinem rechten Arm<br />
zu überwinden. Als Nächstes richtete er sein<br />
Interesse aufs Gewichtheben und technisch<br />
saubere Bewegungsabläufe. Damals hörte<br />
er auch von dem neuen Workout, dass<br />
„Ein Prozent der orthopädischen<br />
Probleme ist sportbedingt, bei<br />
einem weiteren Prozent liegt eine<br />
Erkrankung vor. Der ganze Rest<br />
hängt vom Lebenswandel ab.“<br />
der Krafttrainer Greg Glassman gerade<br />
entwickelte. Es handelt sich dabei um die<br />
Geburtsstunde des CrossFit. Starrett war<br />
sofort von der Idee fasziniert. Nur wenig<br />
später eröffnete er zusammen mit Juliet<br />
eines der landesweit ersten CrossFit-Studios.<br />
„Wir wollten geschäftlich etwas riskieren<br />
und entschlossen uns daher zu einem<br />
Start-up“, berichtet er. „Seit ich im Alter von<br />
12 Jahren mit dem Kajakfahren angefangen<br />
habe, gehe ich Risiken ein. Und ich hatte<br />
schon oft verdammt viel Angst.“ Während<br />
der Gründungsphase formte Starrett seine<br />
Konzepte zum Kraft- und Konditionstraining.<br />
„Ich fing mit der Physio-Ausbildung und dem<br />
CrossFit etwa gleichzeitig an. Dabei merkte<br />
ich: Wenn die Leute beim Workout effektivere<br />
Haltungen einnahmen, sank dabei gleichzeitig<br />
auch das Verletzungsrisiko“, sagt er.<br />
Starrett hat erfahren, wie es ist, sich<br />
seine Beweglichkeit im rechten Arm wieder<br />
erarbeiten zu müssen. Er geht inzwischen<br />
davon aus, dass ein normaler Sportler ohne<br />
die richtige Technik nicht einmal joggen<br />
oder Rad fahren sollte. Seiner Meinung nach<br />
muss zuerst einmal der Bewegungsumfang<br />
passen, weil sich der Sportler sonst selbst<br />
kaputt macht. „Den alten Spruch ‚Übung<br />
macht den Meister‘ würde ich so nicht<br />
unterschreiben“, erläutert er. Für ihn steht<br />
viel<strong>mehr</strong> die Macht der Gewohnheit im<br />
Vordergrund. „[Der ehemalige Radsportler]<br />
Floyd Landis fuhr zum Beispiel so lange,<br />
bis ihm die Hüfte aus dem Gelenk sprang.<br />
Ein absoluter Wahnsinn“, meint er<br />
mit einem ungläubigen Gesichtsausdruck.<br />
Starrett arbeitete 2010 mit dem Team<br />
RadioShack und dessen Leistungstrainer<br />
Allen Lim zusammen, um die Fahrer auf die<br />
Tour de France vorzubereiten.<br />
Er glaubt fest daran, dass CrossFit die<br />
erste Sportart ist, deren Anhänger nicht<br />
irgendwann zusammenbrechen wie<br />
schrottreife Autos. „Das Gewebe ist auf eine<br />
Lebensdauer von 110 Jahren ausgelegt“,<br />
erklärt er. „Das müssen die Trainer erst einmal<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/75
kapieren.“ Anstatt sich aber auf die richtige<br />
Technik zu konzentrieren, versteifen sie sich<br />
zu sehr auf sportspezifisches Training oder<br />
den Aufbau protziger <strong>Muskeln</strong>. Für Starrett<br />
sollten viel<strong>mehr</strong> die Bewegungsmuster<br />
im Mittelpunkt stehen, die zur Heilung des<br />
Körpers beitragen. Er bringt seinen Kunden<br />
die Selbstdiagnose bei. Zuhause können<br />
sie dann in Eigenregie die Spannungen<br />
abbauen, die sich tagsüber bei ihnen im<br />
Körper angesammelt haben. „Jeder sollte<br />
dazu in der Lage sein, die grundlegenden<br />
Wartungsarbeiten am eigenen Körper<br />
durchzuführen“, so sein Wunsch.<br />
Als Starrett seinen ersten Artikel für<br />
das „CrossFit Journal“ schrieb, das Online-<br />
Sprachrohr der <strong>Fitness</strong>bewegung, fiel ihm<br />
auf: Die Leute wissen einfach zu wenig über<br />
den eigenen Körper. Hierzu Starret: „Du<br />
weißt nicht, wo dein Lendenmuskel liegt?<br />
Genau das ist das Problem, verdammt!“<br />
(Zur Info: Beim Musculus psoas handelt es<br />
sich um einen Hüftbeuger. Er setzt unten<br />
am Brustkorb an und zieht sich nach unten<br />
bis zur Beckeninnenseite. Laut Starrett „das<br />
zarteste Stück Muskel des Menschen“.)<br />
Er richtete sein Hauptaugenmerk auf die<br />
Vermittlung der Grundlagen und ging dazu<br />
über, die Haltung sowie die Bewegungen<br />
der Leute zu verbessern. Erst danach ließ<br />
er sie an die Gewichte heran. Nach seinem<br />
Dafürhalten gibt es <strong>mehr</strong> Parallelen als<br />
Unterschiede zwischen einem Olympiasieger<br />
im Bodenturnen und einem Bürohengst.<br />
„Ein Prozent der orthopädischen Probleme<br />
rührt von akuten Verletzungen im Sport her,<br />
ein weiteres Prozent von Erkrankungen<br />
wie Knochenkrebs. Der ganze große Rest<br />
hängt vom Lebenswandel ab“, unterstreicht<br />
Starrett. „Die ersten Untersuchungen zum<br />
Thema Schmerz waren ziemlich fatalistisch.<br />
Damals hieß es, ab 55 seien Schmerzen<br />
normal. Das ist Wahnsinn. Der Schmerz ist<br />
nichts anderes als ein Anzeichen für eine<br />
Verletzung. Der überwiegende Teil aller<br />
orthopädischen chirurgischen Eingriffe ist<br />
vermeidbar.“<br />
Im Jahr 2010 hatte Starrett die Idee zu<br />
Kurzfilmen zum Thema Beweglichkeit. Die<br />
täglichen Beiträge sollten über ein ganzes<br />
Jahr hinweg laufen. „Der Grundgedanke:<br />
Wenn du dir jeden Tag zehn Minuten lang Zeit<br />
nimmst, kannst du dich verbessern“, so seine<br />
Erklärung. „Es ist klar, dass die Leute nicht<br />
jeden Tag eine Stunde lang Zeit dafür haben.<br />
Es geht nur darum, sie auf die richtige Fährte<br />
zu bringen.“<br />
In Starretts erstem Video zeigt er<br />
CrossFit-Sportlern die richtige Ausführung<br />
der Kniebeuge. Dabei erklärt er auch, dass<br />
in anderen Ländern die Leute weniger<br />
Probleme mit der Hüfte und dem unteren<br />
Rücken haben. Das sind Länder, wo die<br />
Menschen noch regelmäßig in die Knie<br />
gehen, um zu essen, miteinander zu reden<br />
oder auf die Toilette zu gehen. Sein Ansatz<br />
war daher ganz einfach: Er bat seine Schüler<br />
darum, zehn Minuten lang in der Kniebeuge<br />
zu verbringen. „Ich sagte nur: ‚Stellt euch<br />
vor, ihr wärt am Lagerfeuer, oder ihr<br />
würdet in Thailand zu Abend essen – ganz<br />
ursprünglich.‘ Das war für die Leute eine ganz<br />
neue Erfahrung.“<br />
Die Abkürzung WOD steht im CrossFit<br />
fürs „Workout des Tages“ („Workout of<br />
the Day“). Starrett verwendet für seine<br />
Einheiten ein ganz ähnliches Akronym:<br />
MobilityWODs. Das ist zwar nicht gerade<br />
der trendigste aller Namen, aber der Begriff<br />
blieb einfach hängen. Stand 2014 hat seine<br />
Website über fünf Millionen Besucher zu<br />
verzeichnen. „Der ursprüngliche Plan war,<br />
das Ganze ein Jahr lang laufen zu lassen,<br />
dabei alle Gebiete abzudecken und dann<br />
wieder aufzuhören“, erzählt er. „Das ist jetzt<br />
mittlerweile vier Jahre her.“<br />
„Die CrossFit-Szene hat ihre<br />
eigenen Superstars. Das ist<br />
etwa so bei wie bei Rockfans, die<br />
schier ausflippen, wenn sie Bruce<br />
Springsteen zu Gesicht bekommen.<br />
Kelly ist so etwas wie der Rockstar<br />
der CrossFit-Szene.“<br />
Letztes Jahr veröffentlichte er sein Buch<br />
„Werde ein geschmeidiger Leopard“. Den<br />
Leoparden hat er sich zum Vorbild genommen,<br />
weil das Tier jederzeit auf dem Sprung und<br />
einsatzbereit ist. Dafür muss es nicht erst seine<br />
Oberschenkel dehnen oder ein Aufwärmtraining<br />
absolvieren. Bei uns Menschen, so sein<br />
Standpunkt, war es früher einmal genauso. In<br />
einigen CrossFit-Studios steht eine Ausgabe<br />
des Buches als eine Art Handbuch oder Bibel<br />
der Bewegung bereit. „Die Frage, um die sich<br />
alles dreht: Bist du geschmeidig genug?“, so<br />
Starrett. Das etwa 30 Euro teure Physiologie-<br />
Lehrwerk zur Gelenkmechanik ist ein echter<br />
Wälzer und wurde in der „New York Times“ als<br />
Bestseller gelistet.<br />
Für viele CrossFit-Anhänger ist ein<br />
Besuch Starretts im eigenen <strong>Fitness</strong>studio<br />
wie eine Auszeichnung. Im Juni wurde<br />
das amerikanische Nachrichtenmagazin<br />
„60 Minutes“ auf den Physiotherapeuten<br />
aufmerksam. In „Showtime“, dem<br />
Sportformat der Sendung, stellten die Macher<br />
Starrett im Porträt vor. Das Fernsehteam<br />
folgte ihm dabei bis nach England, wo er mit<br />
den Fußballprofis von Arsenal arbeitete. In<br />
einem weiteren Beitrag ist er in New Orleans<br />
zu sehen, wo er die amerikanischen NFL-<br />
Profi-Footballspieler der Saints unterstützt.<br />
Starretts Fans zufolge finden seine Worte<br />
einen solchen Anklang, weil sie so universell<br />
sind. Außerdem baut er auf einem positiven<br />
Grundsatz auf. Dieser lässt sich ganz einfach<br />
auf die folgende Aussage herunterbrechen:<br />
Schmerzen sind nicht natürlich.<br />
Laut Starrett sollte jeder Mensch die<br />
Grundlagen der menschlichen Bewegung<br />
beherrschen: den aufrechten Stand,<br />
Kniebeugen, Liegestütze, Dips, Klimmzüge<br />
und das Kreuzheben. Viele Leute glauben,<br />
es wäre einfach, richtig zu stehen. Doch dem<br />
widerspricht Starrett:<br />
„Das richtige Stehen will gelernt sein. Es<br />
ist wichtig, dabei mit den Füßen im Boden zu<br />
verwurzeln, um die Hüfte zu stabilisieren.“<br />
Seine Anleitung zum technisch sauberen<br />
aufrechten Stand: „Die Zehen weisen<br />
zunächst direkt nach vorne, werden dann<br />
aber leicht nach außen gedreht – so, als<br />
wolle man die Füße förmlich in den Boden<br />
hineinschrauben.“<br />
Starrett hat auch Haltungsvorgaben für<br />
die Arbeit am Computer und sogar fürs<br />
SMS-Schreiben. In beiden Fällen werden<br />
die Schultern nach außen gedreht, die<br />
Wirbelsäule aufgerichtet, und der Kopf in<br />
neutraler Position gehalten. In einem seiner<br />
denkwürdigen MobilityWODs ist zu sehen,<br />
wie er einem Sportler das Handy aus der<br />
Hand schlägt, der in gekrümmter Haltung<br />
SMS schreibt. „Es ist mir egal, ob du der<br />
Twittergott bist“, so die Rüge im Anschluss.<br />
„Du schadest dir gerade selbst, Junge.“<br />
Starretts Motto: „Ausprobieren,<br />
überprüfen und weitergeben.“ Eine seiner<br />
Einheiten für zuhause besteht darin, sich<br />
auf einen Tennisball zu legen und damit<br />
den eigenen Körper am Rücken oder an<br />
der Hüfte zu massieren. Starrett empfiehlt<br />
dieses einfache Hilfsmittel schon seit Jahren<br />
zum Auflösen von Triggerpunkten – Knoten,<br />
welche die natürliche Bewegungsfähigkeit<br />
einschränken.<br />
„Hast du Schmerzen, wenn du dich auf<br />
einen Tennisball legst, dann ist das nicht<br />
normal“, erläutert Starrett. Massier mit<br />
dem Ball den ganzen Körper vom Kopf bis<br />
zu den Zehen: den Rücken, die Beine, die<br />
Füße und den Brustkorb. Du wirst dann erst<br />
einmal merken, wie viele Verspannungen<br />
und Knoten sich in deiner Muskulatur<br />
angesammelt haben. Starrett liefert ein<br />
weiteres Beispiel: „Leg dich auf den Bauch,<br />
schieb den Ball zur Oberschenkelvorderseite<br />
und verlagere das Gewicht auf den Ball.<br />
Wenn du dann anfängst, verkrampft zu<br />
76/OKTOBER 2014/mensfitness.de
CrossFit<br />
Special<br />
atmen, ist deine Muskulatur verspannt.<br />
Normalerweise solltest du bis zum Erbrechen<br />
trainieren können, ohne muskuläre<br />
Schmerzen zu haben.“<br />
Bei den meisten Leuten ist die Ursache<br />
für diese Schmerzen muskulär oder faszial<br />
bedingt. Mit 10–15 Minuten Gewebsmassage<br />
pro Tag lässt sich das beheben. Dazu einfach<br />
den Ball an eine Stelle rollen, die schmerzt<br />
und diese so lang massieren, bis sich das<br />
Gewebe entspannt. Das Prinzip ist ähnlich<br />
dem bei der Schaumstoffrolle.<br />
Eine weitere Pflichtübung in Starretts<br />
Repertoire ist die Zwerchfellatmung: „Wir<br />
verbringen viel Zeit damit, den Leuten die<br />
richtige Atmung beizubringen“, meint er. Er<br />
verwendet einen Softball, um den Bereich<br />
auf Höhe des Zwerchfells zu lockern. „Die<br />
meisten Leute erschrecken, wenn sie merken,<br />
wie angespannt ihre Bauchmuskulatur und<br />
wie steif ihr Zwerchfell ist“, sagt er. Starrett<br />
geht davon aus, dass es genügt, zehn<br />
Minuten vor dem Schlafengehen den Softball<br />
über den Unterbauch rollen zu lassen, um<br />
nachher richtig gut durchzuschlafen.<br />
„Das Nervensystem ist oft der begrenzende<br />
Faktor für die Leistungsfähigkeit, gesunden<br />
Schlaf und die Regenerationsfähigkeit“, so<br />
seine Erklärung. „Oft kommen Leute mit<br />
schlechten Schlafgewohnheiten zu uns.<br />
Wir lassen sie dann diese Bauchmassage<br />
ausführen, und schon verbessert sich das<br />
Schlafmuster.“ Wie beim Tennisball legst du<br />
dich auch hier einfach auf den Softball, um<br />
die Bauchmuskulatur zu entspannen. „Jeder,<br />
der schon einmal eine Massage bekommen<br />
hat, wird das Prinzip verstehen“, versichert<br />
er. „Wie nach einer Massage solltest du dich<br />
auch bei dieser Methode entspannt und<br />
müde fühlen.“<br />
Starrett hat vor Kurzem seine eigene<br />
tragbare Equipmentserie ins Leben gerufen.<br />
Bei Rogue <strong>Fitness</strong> handelt sich um einen<br />
Langhantel-Fabrikanten aus Detroit, der in der<br />
CrossFit-Szene sehr beliebt ist. Zusammen<br />
haben sie ein Hilfsmittel entworfen, dass sie<br />
als Gemini bezeichnen. Es handelt sich dabei<br />
um die ausgeklügeltere Variante für Massagen<br />
nach dem Tennisballprinzip. Ein weiteres<br />
Produkt trägt den Namen Super Nova. Diese<br />
größere Massagehilfe empfiehlt Starrett zur<br />
Lockerung des Zwerchfells mit dem Ziel, die<br />
Atmung und den Schlaf zu verbessern.<br />
Außerdem ist Starretts neues Buch<br />
„Ready to Run“ bereits erschienen. Bei der<br />
Wahl des Titels hat er sich von Christopher<br />
McDougalls bahnbrechendem Werk „Born to<br />
Run“ inspirieren lassen. Der Autor des „New<br />
York Times“-Bestsellers stellt die These auf,<br />
dass der Mensch eigentlich von Natur aus ein<br />
Vorderfußläufer ist. Die Quintessenz: Stark<br />
gedämpfte Sportschuhe mit großen klobigen<br />
Sohlen sind eine Katastrophe für die Füße.<br />
Dem Argument stimmt Starrett voll zu:<br />
„Ein Sportler bringt ohne Zweifel bessere<br />
Leistungen, wenn er Schuhe trägt, in<br />
denen sich seine Füße natürlich bewegen<br />
können.“ Er findet flachere und stabilere<br />
Schuhe besser, weil sie natürlichere<br />
Bewegungsmuster unterstützen. „Übrigens<br />
halte ich es für unnatürlich, wenn jemand<br />
keine 5.000 Meter am Stück joggen kann“,<br />
fügt er hinzu. „Beim Laufen kommen alle<br />
Sportarten zusammen.“<br />
Starrett räumt selbst ein, dass nicht alle<br />
seine Theorien revolutionär sind. „Die Yogis<br />
und Kampfkunstexperten predigen schon<br />
seit Jahrtausenden, wie wichtig eine stabile<br />
Schulterposition ist“, meint er dazu. „Joseph<br />
Pilates [ der Gründer des Pilates-Trainings, das<br />
deine Freundin besucht] hat auf dem Prinzip<br />
aufgebaut. Und wir haben jetzt endlich die<br />
Möglichkeiten an der Hand, um die Probleme<br />
anzugehen.“ Mit den „Möglichkeiten“ meint<br />
Starrett das Hilfsmittel, das ihn berühmt<br />
gemacht hat: das Internet mit seinen Blogs,<br />
Der Therapeut.<br />
Starrett führt seine<br />
pädagogischen<br />
Fähigkeiten auf seine<br />
Vergangenheit als<br />
Wildwasserführer<br />
zurück.<br />
Nachrichtenbrettern und unzähligen anderen<br />
Optionen, Informationen auszutauschen und<br />
zu beschaffen.<br />
Gegen Ende seines Besuchs in Korea<br />
im letzten Jahr fuhr Starrett an einem<br />
Straßenstand vorbei. Dort verkaufte eine Frau<br />
zu Stapeln aufgetürmte Tierknochen und<br />
Hörner. Diese waren so geformt, dass man<br />
sich damit über die Haut kratzen konnte – mit<br />
dem Ziel, Schmerzen und Verspannungen<br />
aufzulösen und das Immunsystem<br />
anzukurbeln. Die Jahrtausende alte Praxis<br />
wird in China als Gua Sha bezeichnet.<br />
Dazu Starrett: „Dasselbe Prinzip verfolgen<br />
wir mit unseren modernen Techniken. Es ist<br />
also nicht so, als gäbe es das Wissen noch<br />
nicht. Aber jetzt, wo es das Internet gibt,<br />
können wir diese Lücken füllen." ■<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/77
EISENMANN<br />
Deutschlands derzeit erfolgreichster Triathlet Sebastian Kienle ist gerade dabei, jede<br />
Menge neue Rekorde aufzustellen. Dazu gehört auch der angepeilte Weltmeistertitel<br />
beim prestigeträchtigsten Rennen des Jahres, dem Ironman auf Hawaii. Bevor es in<br />
die Vorbereitung geht, sprach MF mit dem sympathischen Ausnahmesportler.<br />
FOTOS: DREHMOMENTE.DE<br />
[ ADVERTORIAL]<br />
Hallo Sebastian, Gratulation<br />
zu deinem Sieg mit neuem<br />
Streckenrekord beim Ironman<br />
Frankfurt.<br />
Hattest du schon vor dem Rennen das<br />
Gefühl das hier etwas geht?<br />
Ich bin selten übermäßig selbstbewusst<br />
kurz vor so einem Rennen. Aber ich wusste<br />
schon, dass die Vorbereitung sehr gut lief<br />
und dann kann man nur hoffen, dass man<br />
es auch umsetzen kann.<br />
Wie wurdest du zu einem Ironman und<br />
kannst du dich noch an deinen ersten<br />
Wettkampf erinnern?<br />
Das war ein langer Weg und ich habe<br />
mir bewusst sehr lange Zeit gelassen.<br />
Natürlich kann man sich noch an den<br />
ersten Wettkampf erinnern. Das war in<br />
Sarlach/Süssen, ich war so aufgeregt, dass<br />
ich meine Sachen schon zwei Wochen vor<br />
dem Rennen gepackt hatte, um ja nichts zu<br />
vergessen.<br />
Welche Tipps kannst du unseren Lesern<br />
geben wenn sie mit Triathlon anfangen<br />
möchten?<br />
Lasst es langsam angehen, wer gleich von<br />
null auf Langdistanz will, tut sich und seinem<br />
Körper keinen Gefallen. Genießt den Weg,<br />
denn der ist wie immer auch das Ziel!<br />
Du bist ja bekannt für deine Radleistung.<br />
Welche Übungen absolvierst du im<br />
<strong>Fitness</strong>studio, um die Kraft in den Beinen<br />
zu trainieren?<br />
Sehr viel Beinpresse, Kniebeugen mit<br />
Langhantel, Slagline und Kniebeugen auf<br />
einer Vibrationsplatte, immer in Kombination<br />
mit Ruderergometer oder Radergometer. Der<br />
Rumpf ist aber mindestens ebenso wichtig,<br />
sonst kommen die PS nicht auf die Straße.<br />
Für den zweimaligen Hawaiisieger<br />
Chris McCormack bis du der Favorit für<br />
Hawaii. Wer hat deiner Meinung nach die<br />
größten Chancen mit dir um den Titel zu<br />
kämpfen?<br />
Sicher Jan Frodeno, mit ihm wird zu<br />
rechnen sein. Dann Frederik Van Lierde, der<br />
Titelverteidiger und als Geheimtipp vielleicht<br />
noch Ivan Rana, der Gewinner des Ironman<br />
Klagenfurt und ein sehr starker Läufer.<br />
Du fährst ein Zeitfahrrad. Steht es bei dir,<br />
wie bei manch anderem Triathleten, auch<br />
im Schlafzimmer?<br />
Nein (lacht), aber es soll ja Leute geben,<br />
bei denen es auch im Bett schläft. Aber es<br />
stimmt, dass man schon eine sehr enge<br />
„Beziehung“ zum Rad hat.<br />
Am Ende eines Ironman müssen die<br />
Athleten noch einen Marathon laufen.<br />
Wie viele Paar Schuhe verbrauchst Du<br />
von Deinem Sponsor New Balance im<br />
Jahr?<br />
So an die 10 Paar, wobei die oft nicht<br />
„verbraucht“ sind. Aber man sollte<br />
einen Schuh auch nicht laufen bis er<br />
auseinanderfliegt.<br />
Wir wünschen dir natürlich viel Erfolg<br />
bei den Ironman Weltmeisterschaften auf<br />
Hawaii.<br />
Vielen Dank.<br />
Im letzten Jahr bist du Weltmeister über<br />
die 70.3 Distanz geworden und hast als<br />
dritter bei den Weltmeisterschaften<br />
auf Hawaii geinished. Wie sieht deine<br />
Vorbereitung in den nächsten Wochen<br />
aus, bevor es wieder nach Big Island geht?<br />
Nach dem Ironman Frankfurt war erst<br />
mal Ruhe angesagt, jetzt kommt ein<br />
Block mit etwas <strong>mehr</strong> Umfang, der später<br />
dann wiederum zu Gunsten der Intensität<br />
reduziert wird. Ich reise direkt von der 70.3<br />
Weltmeisterschaft in Kanada nach Kona,<br />
die letzten fünf Wochen vor dem Rennen<br />
trainiere ich auf Hawaii. Das habe ich auch<br />
die letzten zwei Jahre so gemacht und es<br />
hat ja ganz gut funktioniert.
MF startet beim ...<br />
Otter-Geländelauf<br />
Riesige Felsbrocken, brutale Anstiege, eiskalte Flüsse –<br />
und zu allem Überfluss auch noch Schlangen. Alex Flynn<br />
von MF ist nach Südafrika gereist, um an einem der weltweit<br />
härtesten Geländeläufe teilzunehmen.<br />
Fotos Peter Kirk, Jacques Marais (jacquesmarais.co.za), Glenn Murray<br />
Ich bin auf Ultramarathon-Events über Berge, durch<br />
Urwälder und Wüsten gelaufen. Ich habe die USA der<br />
Breite nach durchquert und die Strecke von London nach<br />
Rom hinter mich gebracht. Doch in Südafrika, da gibt es<br />
einen Marathonlauf, mit dem ich noch eine Rechnung offen<br />
habe.<br />
Auf dem Papier klingt der Otter-Geländelauf eigentlich<br />
gar nicht so hart – vor allem nicht für erfahrene Ultraläufer.<br />
Die 42,2 Kilometer lange Strecke schlängelt sich durch<br />
den südafrikanischen Garden Route-Nationalpark. Dieses<br />
Gebiet beeindruckt die Besucher durch seine unglaubliche<br />
Natur. Ein Traum für jeden Läufer. In gewisser Hinsicht aber<br />
auch ein Albtraum. Dieser Lauf bringt die Beinmuskeln<br />
an ihre Grenzen. Es geht hier praktisch ständig bergauf<br />
und bergab durch immer wieder wechselndes Gelände:<br />
Klippenvorsprünge, von Baumwurzeln überzogene<br />
Waldwege, Stufen unterschiedlicher Höhe ... Die<br />
Teilnehmer haben praktisch nie die Chance, einmal in<br />
„ICH BIN SO<br />
KONZENTRIERT<br />
AUF DEN WEG<br />
VOR MIR, DASS<br />
ICH SOGAR<br />
EIN SCHILD<br />
VERPASSE. ES<br />
WEIST VOM<br />
FELSIGEN<br />
UFER WEG<br />
IN RICHTUNG<br />
EINES<br />
WEITEREN<br />
HÜGELS.“<br />
einen Laufrhythmus zu kommen. Dann sind da noch<br />
die Felsbrocken. Einige von ihnen sind so groß, dass die<br />
Teilnehmer um sie herumlaufen müssen. Bei anderen<br />
wiederum führt kein Weg an der Klettereinlage vorbei.<br />
Einige kleinere Steine scheinen absichtlich so platziert zu<br />
sein, dass sie eine Gefahr für die Schienbeine und Zehen<br />
darstellen. Zu den weiteren natürlichen Gefahren und<br />
Herausforderungen zählen Schlangen, Leoparden und<br />
sogar Haie, elf hohe Berge, vier Flussüberquerungen und<br />
ein Gesamtpensum von 2.600 Höhenmetern. Kein Wunder<br />
dass dieses Rennen als Grail of Trail, als Heiliger Gral der<br />
Geländeläufe, bezeichnet wird.<br />
Zum ersten Mal nahm ich an diesem Event 2011 teil,<br />
im Zuge der 10 Million Metres-Initiative. Dabei ging es<br />
darum, für die „Cure Parkinson“-Stiftung Gelder zu<br />
sammeln. Auch ich habe die Parkinson-Krankheit, was<br />
mich manchmal beim Sport behindert. Zu den Symptomen<br />
zählen Muskelzittern, steife Gelenke, Gelenkschmerzen<br />
80/OKTOBER 2014/mensfitness.de
OUTDOOR<br />
Alex Flynn von MF nimmt<br />
sich das unregelmäßige und<br />
technisch sehr anspruchsvolle<br />
Gelände des „Grail of Trail“ vor.<br />
und Abgeschlagenheit. Trotzdem hatte ich damals<br />
Vertrauen in meine Fähigkeiten. Unerwartet traf mich<br />
allerdings der Fehltritt auf einem Fels etwa nach der<br />
Hälfte des Rennens. Dabei verknackste ich mir das<br />
Gelenk und riss mir das Ligamentum talofibulare<br />
anterius. Die Verletzung war so groß, dass die<br />
Ärzte und Physiotherapeuten mir nicht sagen<br />
konnten, ob ich jemals wieder Sport treiben kann.<br />
Glücklicherweise heilte die Verletzung aus. Ich<br />
musste also noch einmal nach Südafrika fahren,<br />
um meinen Heiligen Gral zu finden.<br />
LOGISTISCHE PROBLEME<br />
Es ist schwer, ins Starterfeld des Otter Trail Run<br />
hineinzukommen. Aus Gründen des Umweltschutzes<br />
geben die South African-Nationalparks den Organisatoren<br />
von Magnetic South jedes Jahr nur etwa 100 Plätze frei.<br />
<strong>Noch</strong> schwerer wird es, wenn die Anschlussmaschine<br />
in Johannesburg ohne dich abfliegt. Jetzt muss ich die<br />
700 Kilometer so schnell ich nur kann mit dem Auto<br />
zurücklegen, um noch rechtzeitig das Nature’s Valley<br />
zu erreichen, wo das Rennen startet. Es ist fast<br />
Mitternacht, als ich am Vorabend des Salt River<br />
Prologue vor Ort ankomme. Das Zeitrennen dient<br />
der Positionsbestimmung fürs Haupt-Event am<br />
darauffolgenden Tag. Ich bin K.o., das ist eine<br />
denkbar schlechte Wettkampfvorbereitung.<br />
Am nächsten Morgen nehme ich unter<br />
der heißen Sonne meine Startposition zum<br />
Prologue ein. Vom Meer weht eine frische<br />
Brise herüber, die für eine willkommene<br />
Abkühlung sorgt. Meine Muskulatur ist von der<br />
Reise noch ganz verspannt. Der Schlafmangel<br />
tut sein Übriges, sodass dieses 4,2 Kilometer<br />
lange Minirennen für mich härter wird als erwartet.<br />
Der erste Abschnitt führt am Strand entlang, wo der Sand<br />
die Beinmuskeln beim Umrunden der Felsbrocken kräftig<br />
fordert. Nach 300 Metern geht es an den ersten Anstieg.<br />
Ich versuche, das Tempo hoch zu halten und gleichzeitig<br />
locker zu bleiben. Dabei wird mir erst bewusst, was für<br />
eine außergewöhnliche Herausforderung erst das richtige<br />
Rennen sein wird.<br />
82/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Der Heilige Gral<br />
Alex Flynn im Gespräch mit dem Sieger des Otter Trail Run, dem<br />
neuen Streckenrekordhalter Ricky Lightfoot. Alex wollte<br />
wissen, wie Rickys Vorbereitungen für einen harten<br />
Geländelauf aussehen.<br />
AUF VERGLEICHBAREM GELÄNDE TRAINIEREN<br />
„Das Umfeld, indem du trainierst, sollte so nah wie möglich<br />
an die eigentliche Laufstrecke herankommen. Eine bessere<br />
Vorbereitung gibt es nicht“, erklärt Lightfoot. „Wenn du mit<br />
dem unwegsamen und anspruchsvollen Gelände zuhause<br />
zurechtkommst, wird dir das Rennen leichter fallen. Wenn du<br />
hingegen nur auf flachem Asphalt oder Gras trainierst und nie<br />
an deine Grenzen gehst, wird das Rennen hart für dich.“<br />
DIE ERNÄHRUNG TESTEN<br />
„Probier verschiedene Möglichkeiten aus. Finde heraus, was<br />
für dich am besten funktioniert. Der Test unter realistischen<br />
Bedingungen ist die einzige Möglichkeit, die Ernährung über<br />
eine Distanz von 25 Kilometern oder <strong>mehr</strong> auszuprobieren.<br />
Du musst wissen, wann du zusätzliche Sportlernahrung oder<br />
Gels brauchst, um dein Rennen richtig zu planen. Ratschläge<br />
anderer Läufer bringen dir nicht viel. Was dem einen guttut,<br />
kann den anderen ausbremsen.“<br />
DIE RICHTIGEN SCHUHE AUSWÄHLEN<br />
„Das richtige Schuhwerk ist das A und O. Schließlich müssen<br />
dich deine Füße über 42 Kilometer tragen – oder so weit,<br />
wie der Geländelauf eben geht. Die Schuhe sollten nicht nur<br />
bequem sein, sondern auf ungleichmäßigem Untergrund<br />
auch so viel Grip wie möglich bieten.“<br />
DIE STRECKE ABCHECKEN<br />
„Sieh dir die Strecke wenn möglich bereits im Vorfeld an.<br />
Nichts ist besser, als die Tour vorher zu begutachten oder<br />
sogar teilweise schon zu laufen. Wenn du die 30-Kilometer-<br />
Marke erreichst, ist es ein riesiger Vorteil, den weiteren<br />
Verlauf zu kennen. Du weißt dann, wie sehr du noch Gas<br />
geben kannst oder ob du noch Nährstoffe brauchst.“<br />
Die Teilnehmer müssen sich<br />
ihren Weg über die glitschigen<br />
Felsen suchen, bevor es wieder<br />
hinauf in den Wald geht.<br />
GEDULDIG SEIN<br />
„Ein Aspekt, den viele außer Acht lassen. Aus Erfahrung<br />
kann ich nur sagen, dass es günstig ist, einen ordentlichen<br />
Zeitpuffer einzuplanen. Es ist ungünstig, wenn ich eine halbe<br />
Stunde vor dem Start erst auftauche und dann direkt loslaufe.<br />
Schließlich muss sich der Körper nach einer Reise erst ans<br />
Klima gewöhnen. Du brauchst außerdem auch etwas Zeit<br />
zur Erholung. Ein Flug oder auch eine lange Fahrt können die<br />
<strong>Muskeln</strong> und Gelenke steif machen. Versuch, früh genug vor<br />
Ort zu sein, um vor dem großen Tag noch einen kleinen Lauf<br />
absolvieren zu können.“<br />
STÜRMISCHER EINSTAND<br />
Am nächsten Tag geht es um 5.00 Uhr früh los. Es stehen<br />
Minibusse bereit, welche die Teilnehmer an den Start bringen,<br />
der an der Storms-Flussmündung liegt. Die Sonne scheint,<br />
aber es ist trotzdem kalt und windig. Das medizinische Team<br />
tapt meine Gelenke, um mir seitlich zusätzliche Stabilität zu<br />
geben und das Risiko zu senken, dass sich die Verletzung von<br />
2011 wiederholt. Dabei fällt mir erst die schwere Dünung mit<br />
den dicken Wellen auf, die gegen die Felswände schmettern.<br />
Ich kehre der beängstigenden Aussicht Rücken zu und richte<br />
den Blick auf die vor mir liegende Strecke. Zum Starterfeld<br />
zählen auch Ricky Lightfoot aus Großbritannien, seines<br />
Zeichens Weltmeister im Geländelauf, Iain Don Wauchope,<br />
der Sieger von 2012 sowie weitere bekannte südafrikanische<br />
Läufer wie Kane Reilly, AJ Calitz und Lucky Mia. Sie werden<br />
sich nicht nur auf die Jagd nach dem ersten Platz machen,<br />
sondern auch versuchen, Ryan Sandes‘ Streckenrekord von<br />
vier Stunden, 40 Minuten und 15 Sekunden einzustellen – eine<br />
Zeit, die viele für unschlagbar halten. Was mich persönlich<br />
angeht, so will ich einfach nur über die Ziellinie kommen.<br />
Mit dem Otter Trail Run ist nicht zu spaßen. Die<br />
ersten vier Kilometer führen über einen der technisch<br />
anspruchsvollsten Streckenabschnitte der Welt. Der felsige<br />
Pfad windet sich um die Landzunge, bevor er schließlich<br />
hinunter zu einem steinigen Strand führt. Die Steine<br />
unterscheiden sich in ihrer Größe und Form. Der Untergrund<br />
ist dadurch unberechenbar. Gerade, wenn sich die Läufer<br />
an diese Bedingungen gewöhnt haben, kommt der<br />
Uferabschnitt mit den glitschigen Felsen. Hier das Tempo zu<br />
forcieren ist unmöglich. Möglicherweise bin ich mit meiner<br />
Erkrankung etwas vorsichtiger, als es vielleicht notwendig<br />
wäre. Doch es wäre wirklich bitter und schmerzhaft, sich<br />
hier ein Bein zu brechen. Daher laufe ich ganz gleichmäßig.<br />
Dieser Teil des Rennens gefällt mir am wenigsten.<br />
Im Anschluss führt die Strecke wieder vom Ufer weg<br />
und in den Wald hinein. Es folgt der erste Anstieg. Mein<br />
Gedanke dabei ist: „Bei einem bewaldeten Berg weiß man<br />
wenigstens, was man hat.“ Allerdings muss ich schockiert<br />
feststellen, dass der Anstieg endlos zu sein scheint. Einmal<br />
muss ich sogar auf Händen und Knien aufwärts krabbeln.<br />
Dabei drücke ich mich mit den Beinen kräftig vom Boden ab.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/83
OUTDOOR<br />
SCHMERZHAFTER<br />
NATIONALPARK<br />
Dann lässt die Steigung endlich nach, und ich<br />
bekomme langsam wieder etwas Gefühl in meine<br />
bleischweren Beine. Die Landschaft, durch die<br />
sich das Rennen zieht, soll mit die schönsten<br />
Eindrücke bieten, die der Planet Erde zu bieten<br />
hat. Ich komme allerdings nicht dazu, groß darauf<br />
zu achten. Viel zu sehr bin ich damit beschäftigt,<br />
die Strecke abzuscannen, nach dem nächsten<br />
Felsen und nach verdächtigem Rascheln im<br />
Gebüsch, hinter dem sich die unterschiedlichsten<br />
Bestien verstecken können. Auch das eiskalte<br />
Wasser beim Durchqueren der Flüsse zieht meine<br />
Aufmerksamkeit von den äußeren Eindrücken ab, ganz<br />
zu schweigen von den Schmerzen, wenn ich mit den Zehen<br />
an den Steinen im Flussbett anecke.<br />
Ich bin so konzentriert auf den Weg vor mir, dass ich<br />
sogar ein Schild verpasse. Es weist vom felsigen Ufer weg<br />
in Richtung eines weiteren Hügels, der erneut hinauf in den<br />
Wald führt. Bei solchen Rennen besteht immer die Gefahr,<br />
solche Fehler zu machen. Dass ich falsch liege, merke ich<br />
erst, als einer der Streckenaufseher mich sieht. Er ruft<br />
mir zu, dass ich auf der Klippe stehen sollte, statt auf den<br />
darunterliegenden Felsen. Ich habe keine andere Wahl: Ich<br />
muss den Uferweg zurücklaufen. Die 20 Minuten, bis ich<br />
wieder an der Abzweigung bin, sind wirklich entmutigend.<br />
Als wäre das noch nicht schlimm genug, machen sich jetzt<br />
auch noch die Ermüdung und einzelne Symptome meiner<br />
Krankheit bemerkbar.<br />
Zurück auf der richtigen Fährte versuche ich, noch<br />
einmal das Tempo zu forcieren. Doch mein Körper<br />
spielt nicht mit. Inzwischen hat der Schlussläufer zu<br />
mir aufgeschlossen. Sein Job besteht darin, alle Läufer<br />
ins Ziel zu bringen, die eine Zeit von höchstens acht<br />
LEIDER<br />
SCHAFFTE ES<br />
ALEX WIEDER<br />
NICHT, SICH<br />
EINE MEDAILLE<br />
FÜR DEN<br />
ZIELEINLAUF ZU<br />
SICHERN.<br />
Stunden angepeilt haben. Er läuft neben mir her und<br />
muntert mich auf, so gut er kann. Durch meinen<br />
Fehler am Ufer ist mir die Kontrolle beim Otter<br />
Trail Run jedoch erneut entglitten. Als ich den<br />
nächsten Qualifikationspunkt bei Kilometer 22<br />
erreiche, liege ich schon zehn Minuten hinter<br />
der Zeitvorgabe. Der Streckenaufseher wirft<br />
mich zurecht aus dem Rennen. Ich darf nicht<br />
weiterlaufen. Es wurmt mich, aufgeben<br />
zu müssen. Doch jetzt weiterzumachen,<br />
wäre ziemlich riskant. Die Flut wäre bei der<br />
Überquerung des Bloukrans einfach zu hoch,<br />
und ich habe nicht vor, als Haifischfutter zu enden.<br />
LEICHTFÜSSIGER LIGHTFOOD<br />
Während ich mich an den Gedanken gewöhne, ein zweites<br />
Mal gescheitert zu sein, läuft Ricky Lightfoot ein unglaubliches<br />
Rennen. Er lässt dabei nicht nur die Konkurrenz stehen. Er<br />
ist damit der erste ausländische Sportler, der den Grail of<br />
Trail für sich entscheidet. Daneben bricht er auch noch den<br />
Streckenrekord mit einer Zeit von vier Stunden, 15 Minuten<br />
und 27 Sekunden. Für so einen anspruchsvollen Marathon ist<br />
das ein sensationelles Ergebnis.<br />
Für mich ist das Rennen hingegen immer noch eine<br />
offene Baustelle. Zwar hatte ich mit den absolvierten<br />
Teilstücken meine liebe Mühe und Not. Trotzdem ist es<br />
sehr frustrierend, zu wissen, dass ich den Checkpoint bei<br />
Kilometer 22 mit genug Zeit im Gepäck gepackt hätte, wenn<br />
ich nicht vom Weg abgekommen wäre. Ich frage mich, ob ich<br />
es nochmals versuchen soll. Ich fühle mich ein wenig wie ein<br />
Superheld, der seinem Erzfeind gegenübersteht. Ich hasse<br />
den Gedanken, dass da draußen noch etwas ist, was ich noch<br />
nicht besiegt habe. Wir sehen uns wieder, Otter Trail Run. ■<br />
Weitere Informationen zum Otter Trail Run findest du unter<br />
theotter.co.za (Service nur auf Englisch).<br />
84/OKTOBER 2014/mensfitness.de
MF TESTET …<br />
LAUFSCHUHE<br />
FÜRS GELÄNDE<br />
Voller Selbstvertrauen<br />
über Stock und Stein: Mit<br />
unserer Auswahl der besten<br />
Geländeläufer<br />
2<br />
KOMFORT<br />
„Der Komfort sollte immer an erster Stelle<br />
stehen“, rät die Profi-Geländeläuferin Lesley<br />
Paterson. „Geh in einen Laufladen, der ein<br />
Laufband besitzt. Durch die Anprobe allein<br />
bekommst du kein Gefühl für die Leistung<br />
des Schuhwerks im Gelände. Die Schuhe<br />
sollten sich vom ersten Schritt an bequem<br />
anfühlen. Wenn du auch nur die kleinsten<br />
Bedenken hast, lass die Finger davon. Bei den<br />
dynamischen Touren auf felsigem Untergrund<br />
merkst du jede kleine Reibung gleich doppelt<br />
so stark.“<br />
POLSTERUNG<br />
Wenn du Querfeldeinrennen nicht gewöhnt<br />
bist, solltest du lieber einen Schuh mit<br />
dickerer Sohle und starker Polsterung wählen.<br />
Erfahrene Sportler ziehen unter Umständen<br />
Schuhwerk vor, das es ihnen ermöglicht,<br />
ein Gespür für das Geläuf zu bekommen,<br />
um bei jedem Schritt kleine Anpassungen<br />
vorzunehmen. Ein guter Kompromiss sind<br />
sechs bis acht Millimeter Unterschied<br />
zwischen der Sohle an der Ferse und am<br />
Zehenteil. Damit vermeidest du es, die<br />
Ferse zuerst aufzusetzen. Schuhe mit dieser<br />
Spezifikation fördern die ergonomischere<br />
Mittelfußtechnik.“<br />
SCHUTZ<br />
„Für gut gepflegte Wege ist ein leichter Schuh<br />
mit minimaler Polsterung am besten geeignet.<br />
Wenn es aber durch feuchte und sumpfige<br />
Passagen geht, empfiehlt sich ein Modell mit<br />
wasserdichter Gore-Tex-Auskleidung. Damit<br />
bleibt der Fuß weitestgehend trocken. Auf<br />
steinigem Gelände brauchst du Schuhwerk<br />
mit einer starken Zehenkappe, um Stöße<br />
abzudämpfen, wenn du gegen lose Steine<br />
trittst.“<br />
GRIP<br />
„Stell dir die Frage, unter welchen<br />
Bedingungen deine Läufe stattfinden. Wenn<br />
du dich viel im Schlamm und auf nassen<br />
Wegen bewegst, würde ich dir zu einem<br />
Modell mit breiteren Stollen raten. Dadurch<br />
sammelt sich an der Sohle nicht so schnell der<br />
Schlamm, was deinen Grip und dein Lauftempo<br />
beeinträchtigen kann. Führen dich deine<br />
Einheiten <strong>mehr</strong> über trockene und sandige<br />
Routen, sind engere Stollen griffiger.“ ■<br />
TESTSIEGER<br />
1<br />
21run.com/ru_de<br />
1/ BROOKS CASCADIA 9<br />
ca. 95 € """""<br />
■ Der Cascadia 9 ist mit atmungsaktivem,<br />
schnell trocknendem Obermaterial<br />
ausgestattet, das eine gute Stützfunktion<br />
aufweist und den Fuß stabilisiert.<br />
Zusätzlichen Schutz bietet die verstärkte<br />
Fersenkappe. Der Unterschied in der<br />
Sohlenstärke beträgt von der Ferse bis zur<br />
Zehe zehn Zentimeter. Der hintere Teil des<br />
Fußes ist also gut gedämpft. Der Schuh<br />
hat einen starken Grip, der sich aber auf<br />
ebenmäßigeren Abschnitten keineswegs<br />
klobig anfühlt, dank der flachen in<br />
verschiedene Richtungen verlaufenden<br />
Stollen. Das Modell gibt dir die nötige<br />
Sicherheit, auch im höheren Tempo die<br />
Umgebung zu genießen.<br />
skechers.de<br />
2/ SKECHERS GO<br />
BIONIC TRAIL<br />
ca. 80 € """"<br />
■ Das wasserabweisende Netzmaterial<br />
des Go Bionic schützt die Füße vor Nässe.<br />
Selbst, wenn es einmal durch Pfützen und<br />
Bäche geht, trocknet es schnell wieder ab.<br />
Das synthetische Obermaterial ist sehr<br />
widerstandsfähig, während die Stollen<br />
dank der großen Zwischenabstände nicht<br />
zu schnell mit Matsch verklumpen. Es<br />
gibt zwei Modelle (mit vier Millimetern<br />
Unterschied in der Sohlenstärke<br />
zwischen Zehen- und Fersenteil, oder<br />
mit gleichmäßiger Sohle). Mit diesem<br />
Profil ist der Schuh besser für erfahrene<br />
Barfußläufer geeignet als für Neueinsteiger<br />
im Gelände.<br />
86/OKTOBER 2014/mensfitness.de
3<br />
DER BESTE<br />
SCHUH IN PUNCTO<br />
VIELSEITIGKEIT<br />
4<br />
DER BESTE SCHUH<br />
FÜR ERFAHRENE<br />
LÄUFER<br />
Diese Schuhe sind<br />
wie gemacht für<br />
Abenteuerrennen<br />
mit rutschigen<br />
Hindernissen,<br />
Geländeabschnitten<br />
und nassem<br />
Untergrund.<br />
5<br />
3/ INOV-8 TRAILROC 245<br />
ca. 105 € """""<br />
■ Die kombinierte Sohle des Trailroc 245<br />
besteht im Vorderfußbereich aus steifem<br />
und widerstandskräftigem Gummi,<br />
welches dich bei Anstiegen unterstützt,<br />
einem gedämpften Mittelfuß sowie einem<br />
griffigen Gummiteil an der Ferse, der dir<br />
auf felsigem Untergrund den nötigen Halt<br />
gibt. Die kleinen und eng angeordneten<br />
Stollen ermöglichen auch auf der Straße<br />
einen sauberen Grip. Allerdings ist das<br />
Fußgewölbe nicht verstärkt, während an<br />
der Sohle der Unterschied zwischen Ferse<br />
und Zehen nur drei Millimeter beträgt. Am<br />
besten eignet sich dieser Schuh daher für<br />
den natürlichen Laufstil.<br />
sp24.com bergzeit.de zalando.de<br />
4/ VIVOBAREFOOT<br />
TRAIL FREAK<br />
ca. 65 € """"<br />
■ Die nur 2,5 Millimeter dicke Außensohle<br />
dieses Barfußläufers ist kein guter Schutz<br />
für Sportler, die sich auf die schwerfällige<br />
Fersentechnik verlassen. Erfahrenen<br />
Läufern gibt sie jedoch ein gutes Gespür<br />
für den Untergrund. Mit dem Trail Freak<br />
ist es möglich, sich Schritt für Schritt aufs<br />
Gelände einzustimmen. Die Stollen sind<br />
in verschiedenen Richtungen angeordnet<br />
und sorgen so für maximalen Griff.<br />
Geschnürt wird der Schuh mithilfe von<br />
Zugbändern, was besonders beim Umstieg<br />
im Gelände-Triathlon sehr praktisch ist.<br />
5/ MERRELL<br />
ALL OUT RUSH<br />
ca. 120 € """"<br />
■ Du beneidest die Sportler mit<br />
minimalistischem Schuhwerk, bist aber<br />
noch nicht bereit, ganz auf die Polsterung<br />
zu verzichten? Dieses Modell hilft dir beim<br />
Umstieg. Die Sohle ist an der Ferse sechs<br />
Millimeter stärker als an der Schuhspitze.<br />
So ist der Fuß gut geschützt, während du<br />
an deiner Mittelfußtechnik arbeitest. Die<br />
Stoßdämpfung am Vorderfuß reduziert<br />
derweil das Risiko von Zehenverletzungen.<br />
Geradezu wie gemacht fürs Gelände sind<br />
die runden Stollen. Auf der Straße sind sie<br />
allerdings weniger praktisch.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/87
MF TESTET …<br />
MOUNTAINBIKES<br />
Ob Heide, Erzgebirge,<br />
Taunus, Fränkische Schweiz,<br />
Sauerland oder Alpen: Mit<br />
den neuen Mountainbikes<br />
machst du nicht so schnell<br />
schlapp ...<br />
BESTES RAD<br />
IM TEST<br />
WHYTE T-129 S<br />
ca. 2.650 €<br />
■ Das in Großbritannien<br />
hergestellte Whyte<br />
ist das schwerste Rad<br />
in dieser Testreihe.<br />
Dank seiner Geometrie<br />
und der guten<br />
Schlammverdrängung<br />
ist es wie gemacht<br />
für feuchtes und<br />
hügeliges Gelände.<br />
Am besten ist es mit<br />
seinen 29-Zoll-Rädern<br />
und 120 Millimetern<br />
Federweg für<br />
Querfeldein- und<br />
Trailfahrten geeignet.<br />
Ein besonderes Extra<br />
ist das fernbedienbare<br />
Sitzrohr. So musst du<br />
nicht extra absteigen,<br />
wenn dir eine lange<br />
Passage bergab<br />
bevorsteht.<br />
BITTE BEACHTEN: JEDES<br />
RAD KANN MIT ZWEI<br />
UNTERSCHIEDLICHEN<br />
REIFENSÄTZEN GELIEFERT WERDEN<br />
(FÜR SOMMER UND WINTER).<br />
GRÖSSE<br />
„Beim Mountainbike kommt<br />
es auf andere Faktoren an als<br />
beim Straßenrad“, erklärt Barry<br />
Goddin von der Cycle Surgery.<br />
„Hier setzt du dich nicht mit<br />
zum Lenker gestreckten Armen<br />
vornübergebeugt auf den<br />
Sattel. Du nimmst stattdessen<br />
eine aufrechte Haltung ein und<br />
beugst die Arme. Wenn du<br />
nämlich bergab fährst, musst du<br />
aufstehen und den Schwerpunkt<br />
nach hinten verlagern können,<br />
um das Gleichgewicht zu halten.“<br />
FEDERUNG<br />
„Der Federweg beschreibt<br />
den vertikalen Spielraum des<br />
Rades. Als Faustregel gilt: Je<br />
größer der Federweg, umso<br />
besser ist das Mountainbike<br />
für steile Abfahrten geeignet.<br />
Der Maximalwert liegt bei<br />
203 Millimetern. Eine Federung<br />
mit 100 Millimetern ist ideal für<br />
flachere Querfeldeinfahrten.“<br />
RADGRÖSSE<br />
„Die Radgröße hängt von<br />
deinen Touren ab. Wenn du<br />
oft Langstrecken fährst, gern<br />
guten Grip hast und dich einfach<br />
amüsieren möchtest, hol dir ein<br />
29-Zoll-Rad. [Das entspricht<br />
74 Zentimetern.] Es bietet <strong>mehr</strong><br />
Grip und rollt schneller, ist also<br />
wie gemacht für Geländefahrten.<br />
Fortgeschrittene Fahrer sollten<br />
sich an eine Größe von 27,5 Zoll<br />
[70 cm] halten. Diese Räder sind<br />
nämlich besser manövrierbar.“<br />
AUFBAU<br />
„Der aktuelle Trend geht hin zum<br />
verkürzten hinteren Ende. Das<br />
Oberrohr zwischen dem Sattel<br />
und dem Lenker ist ziemlich lang,<br />
während die Enden der Gabel<br />
relativ stark nach vorn weisen.<br />
Das gibt dir <strong>mehr</strong> Stabilität<br />
und Kontrolle, wenn du Berge<br />
hinunterrauschst.“<br />
88/OKTOBER 2014/mensfitness.de
ORANGE FIVE PRO<br />
ca. 3.790 €<br />
■ Die Federung des Five Pro<br />
hat nur einen Aufhängepunkt.<br />
Dadurch ist es unkompliziert in<br />
der Wartung. Schließlich gibt es<br />
nicht so viele Teile, die kaputtgehen<br />
können. Mit einem Federweg<br />
von 140 Millimetern und den<br />
27,5 Zoll großen Rädern ist es sehr<br />
gut manövrierbar und wirklich<br />
bequem. Es eignet sich besonders<br />
gut für enge Abfahrten. Das Orange<br />
ist ein Begleiter für ganztägige<br />
Radtouren. Das British Hope-<br />
Radset steht zudem für höchste<br />
Qualität.<br />
SPECIALIZED CAMBER EXPERT<br />
CARBON EVO<br />
ca. 2.780 €<br />
■ Der beste Allrounder unter den<br />
vorgestellten Modellen. Das Camber<br />
steht für maximalen Komfort ohne<br />
Einbußen beim Tempo. Auf den<br />
29-Zoll-Rädern kannst du über<br />
flache Schlammwege brettern,<br />
ohne viel Angst haben zu müssen,<br />
dass dir das Rad wegrutscht. Die<br />
Federung von 120 Millimetern<br />
kommt auch mit felsigen Abfahrten<br />
gut klar.<br />
TREK REMEDY 8 27.5<br />
ca. 3.400 €<br />
■ Das Remedy 8 ist ein echter<br />
Bergsteiger. Es ist sowohl vorne<br />
als auch hinten mit einem<br />
Fox Evolution-Stoßdämpfer<br />
ausgestattet. Damit schwebst<br />
du förmlich über Stock und<br />
Stein. Dadurch entsteht nie der<br />
Eindruck, dass die 140 Millimeter<br />
Federweg voll ausgereizt werden.<br />
Das Rad verzeiht also selbst einen<br />
maximal aggressiven Fahrstil. Die<br />
27,5-Zoll-Räder ermöglichen auch<br />
auf anspruchsvollen Trails eine<br />
präzise Steuerung.<br />
GIANT ANTHEM 27.5 1<br />
ca. 2.840 €<br />
■ Dies ist das schnellste und<br />
leichteste Rad, das wir auf<br />
diesen Seiten vorstellen. Der<br />
Federweg des Anthem geht über<br />
100 Millimeter, während die Räder<br />
einen Durchmesser von 27,5 Zoll<br />
haben. Damit ist dieser Bergflitzer<br />
wie gemacht für Fahrten durch<br />
dichte Wälder und über steile<br />
Abhänge. Eine besondere Stärke<br />
ist die Shimano-Schaltgruppe<br />
(diese beinhaltet den Umwerfer<br />
und das Schaltwerk). Fazit: Ein für<br />
diese Klasse hervorragendes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis.
AUFTANKEN<br />
GLÜCKSGRIFF<br />
Iss weniger Obst und <strong>mehr</strong><br />
Gemüse, um richtig drahtig<br />
zu werden<br />
■<br />
Obst und Gemüse bilden<br />
die Basis einer gesunden<br />
Ernährung. Das bestätigt auch<br />
die Ernährungspyramide auf den<br />
Internetseiten des Infodienstes<br />
für Ernährung, Landwirtschaft,<br />
Verbraucherschutz e. V. Darin<br />
werden fünf Portionen Obst oder<br />
Gemüse pro Tag empfohlen. Wer<br />
aber massenweise Früchte in sich<br />
hineinstopft, untergräbt dadurch<br />
unter Umständen die eigenen<br />
Diätziele.<br />
Zwar enthält Obst grundsätzlich<br />
schon gesunde Nährstoffe,<br />
daneben ist es aber auch reich<br />
an Fruktose. Diese Zuckerart<br />
lässt den Blutzuckerspiegel<br />
nach oben schnellen und führt<br />
so zu Fetteinlagerungen. Zu<br />
diesem Ergebnis kam eine<br />
Studie, die das US National<br />
Centre for Biotechnology<br />
Information veröffentlichte. Die<br />
Wissenschaftler kamen zum<br />
folgenden Ergebnis: Bei den<br />
Testteilnehmern mit der höchsten<br />
Fruktosezufuhr war das Risiko<br />
der Fettleibigkeit um 30 Prozent<br />
höher als in der Gruppe mit den<br />
niedrigsten Fruktoseanteilen in<br />
der Ernährung. Gleichzeitig war<br />
das Risiko von Fettreserven im<br />
Bauchbereich um zehn Prozent<br />
erhöht.<br />
Wenn du also richtig rank und<br />
schlank werden willst, solltest<br />
du dich auf zwei Portionen<br />
Obst pro Tag beschränken. Im<br />
Idealfall nimmst du Beeren zu<br />
dir, die viele Antioxidantien und<br />
wenig Fruktose enthalten. Was<br />
das Gemüse angeht, so kannst<br />
dir damit nach Herzenslust den<br />
Bauch vollschlagen. Es ist nämlich<br />
ähnlich nährstoffreich wie Obst,<br />
weist aber einen relativ geringen<br />
Fruktoseanteil auf. ■<br />
Heißhunger auf Süßes? Versuch, das Obst durch Artischocken zu ersetzen.<br />
Sie enthalten eine Verbindung namens Cynarin. Diese Zusammensetzung<br />
macht das Essen süß, ohne den Blutzuckerspiegel nach oben zu treiben.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/91
ZUSATZERNÄHRUNG<br />
FRISCHE<br />
MISCHUNG<br />
Du kippst dir nach dem Workout<br />
immer noch einen langweiligen<br />
Mix aus Wasser und Pulver<br />
mit Schokogeschmack in den<br />
Rachen? Wir finden, du hast einen<br />
nahrhafteren Smoothie mit <strong>mehr</strong><br />
Aroma und Konsistenz verdient.<br />
Das folgende Rezept stammt vom<br />
Ernährungsexperten Dr. Chris<br />
Chapman. Es enthält zwei der fünf<br />
notwendigen Portionen Obst und<br />
Gemüse pro Tag. Eine reichhaltige<br />
Mischung aus Fettsäuren, Eiweiß<br />
und Energie für echte Sieger.<br />
ZUTATEN<br />
• 1 Banane, gehackt<br />
• 80 g<br />
Beerenmischung<br />
aus der<br />
Tiefkühltruhe<br />
• 250 ml Milch<br />
• 1 EL Erdnussbutter<br />
• 1 Löffel Eiweißpulver<br />
(Schokogeschmack)<br />
• 20 g Kreatin-<br />
Monohydrat<br />
1 BANANEN<br />
enthalten eine<br />
große Portion<br />
Vitamin B6. Dies ist<br />
unverzichtbar für<br />
den Aminosäure-<br />
Stoffwechsel und<br />
den Aufbau neuer<br />
Muskelmasse.<br />
2 BEEREN<br />
sind Vitamin-<br />
C-Lieferanten. Die<br />
Substanz spielt<br />
eine Schlüsselrolle<br />
bei der<br />
Kollagenproduktion<br />
und hilft dadurch bei<br />
der Reparatur des<br />
Bindegewebes.<br />
3 MILCH<br />
enthält<br />
gesättigte<br />
Fettsäuren. Diese<br />
sind wichtige<br />
Baublöcke fürs<br />
Testosteron – ein<br />
wichtiger Faktor<br />
beim schweren<br />
Gewichtstraining.<br />
4 ERDNUSSBUTTER<br />
steckt voller<br />
Ballaststoffe,<br />
Eiweiß zum<br />
Muskelaufbau<br />
sowie ungesättigter<br />
Fettsäuren. Letztere<br />
senken den Anteil<br />
des ungesunden<br />
LDL-Cholesterins.<br />
5 MOLKEPROTEIN<br />
ist wasserlöslich<br />
und wird<br />
dadurch schnell<br />
aufgenommen. Es<br />
stellt Aminosäuren<br />
bereit, welche<br />
die Reparatur des<br />
Muskelgewebes<br />
unterstützen.<br />
6 KREATIN<br />
hilft bei der<br />
Aufstockung der<br />
kraftspendenden<br />
ATP-Reserven.<br />
Diese geben dir<br />
im Training die<br />
notwendige Energie,<br />
um Gewichte zu<br />
heben.<br />
STARKE KOMBO<br />
HANFPROTEIN<br />
„Ein Eiweißshake nach dem Workout<br />
bremst den Muskelabbau. Ich verwende<br />
aber keine Molke, weil ich eine<br />
Laktoseintoleranz habe.“<br />
FISCHÖL<br />
„Die Substanz ist gut fürs Herz, die<br />
Haut, die Gelenke und die allgemeine<br />
Gesundheit. Ich nehme bei jeder Mahlzeit<br />
zwei Kapseln davon ein.“<br />
Der Defensivspieler Jack Crawford vom erstklassigen Footballverein der<br />
Oakland Raiders verrät uns, wie er sich für die amerikanische Profiliga NFL in<br />
Form hält.<br />
GLUTAMIN<br />
„Vor und nach einer intensiven Trainingseinheit<br />
eingenommen kann dieses Ergänzungsmittel<br />
große Unterschiede bewirken, was die Leistung<br />
und Regenerationsfähigkeit angeht.’<br />
VERLÄSSLICHE<br />
LEISTUNG<br />
„Nach drei Tagen<br />
mit doppelten<br />
Trainingseinheiten<br />
bin ich ziemlich<br />
k. o. Diese<br />
Ergänzungsmittel<br />
helfen mir, die<br />
Schmerzen besser<br />
durchzustehen und<br />
das Maximum zu<br />
bringen.“<br />
92/OKTOBER 2014/mensfitness.de
STARKE KÖRNER<br />
NEUE KÖRNER<br />
Text Candice Kumai, Foto Claire benoist<br />
BRAUCHT DAS<br />
LAND<br />
■ Du hast keine Ahnung, wie das Wort<br />
„Quinoa“ ausgesprochen wird? Dann sag<br />
einfach „Inkareis“. In den Lebensmittelläden<br />
ist aber inzwischen noch ein gutes Dutzend<br />
weiterer neuer oder wiederentdeckter<br />
<strong>Get</strong>reidesorten erhältlich. Zu den neusten<br />
Vollkorntrends zählen auch Sorten<br />
wie Amaranth oder Grünkern. Sie<br />
versprechen, vor Herzerkrankungen,<br />
Diabetes und Fettleibigkeit zu schützen.<br />
Wir wollten wissen, ob diese Alternativen<br />
wirklich besser sind als die gute alte Schüssel<br />
brauner Reis. Deshalb haben wir uns in die<br />
Grünkern enthält<br />
<strong>mehr</strong> Eiweiß und<br />
Ballaststoffe als<br />
brauner Reis.<br />
Grünkern<br />
■Hierbei handelt es sich um das Korn des Dinkels, das frühzeitig geerntet wird – daher<br />
auch die grüne Farbe und der Name. Anschließend wird das Korn geröstet. Die eigentliche<br />
Heimat des Grünkerns ist Eurasien. Durch den halbreifen Zustand weist der Dinkel<br />
<strong>mehr</strong> Eiweiß und Ballaststoffe auf als reifere Körnerprodukte. Eine viertel Tasse enthält<br />
ungekocht sechs Gramm Eiweiß und vier Gramm Ballaststoffe. Damit schlägt der junge<br />
Dinkel den braunen Reis. Grünkern versorgt den Körper zudem mit Bestandteilen wie<br />
Lutein und Zeaxanthin. Die beiden Antioxidantien fördern die Gesundheit der Augen.<br />
Gesündere Kohlenhydrate für <strong>mehr</strong><br />
<strong>Muskeln</strong> und weniger Speck – nutze<br />
diese gesunden Alternativen<br />
Küche gestellt und dabei sogar noch einige<br />
weitere Vorteile entdeckt. Dazu zählen etwa<br />
die sanftere Wirkung auf den Blutzuckerspiegel<br />
sowie einzigartige Inhaltsstoffe wie Lutein<br />
und Lysin. Die beiden Verbindungen fördern<br />
jeweils die Sehkraft sowie den Muskelaufbau.<br />
Hier sind drei tolle Rezepte, um die<br />
neuen Superfoods mit in den Speiseplan<br />
aufzunehmen. ■<br />
GRÜNKERN-<br />
SALAT MIT<br />
AVOCADOS<br />
UND<br />
PFLAUMEN-<br />
TOMATEN<br />
Portionen: 4<br />
ZUTATEN<br />
• 1 Tasse Grünkern<br />
• 2 reife Pflaumentomaten,<br />
in Scheiben geschnitten<br />
• 1 mittelgroße Gurke,<br />
geschält und in halbe<br />
Scheiben geschnitten<br />
• ½ Tasse frische Petersilie,<br />
zerkleinert, Stängel<br />
entfernt<br />
• 1 große, reife Avocado, in<br />
Scheiben geschnitten<br />
FÜRS DRESSING:<br />
• 2 EL natives Olivenöl extra<br />
Saft ½ Zitrone<br />
• ¼ EL frisch geriebener<br />
Ingwer<br />
• ½ TL Knoblauchpulver<br />
• 1 EL Sojasauce<br />
ANLEITUNG<br />
1) Den Grünkern zusammen<br />
mit 2½–3 Tassen Wasser<br />
in einen mittelgroßen<br />
Kochtopf geben. Den<br />
Inhalt aufkochen<br />
lassen und dann etwa<br />
20 Minuten lang vor sich<br />
hinköcheln lassen (oder<br />
so lang, bis das Korn<br />
die ganze Flüssigkeit<br />
aufgenommen hat). Zum<br />
Abkühlen wieder vom<br />
Herd herunternehmen.<br />
2) Alle Zutaten des<br />
Dressings in eine große<br />
Schüssel geben und gut<br />
miteinander mischen.<br />
3) Den abgekühlten<br />
Grünkern mit in die<br />
Schüssel geben und mit<br />
den restlichen Zutaten<br />
mischen.<br />
4) Die Tomaten- und<br />
Gurkenstücke sowie die<br />
Petersilie dazugeben.<br />
Das Ganze vorsichtig<br />
miteinander mischen. Die<br />
Avocado-Scheiben auf<br />
den Salat geben und mit<br />
Gewürzen abschmecken.<br />
94/OKTOBER 2014/mensfitness.de
TOFU-<br />
SCHÜSSEL<br />
MIT<br />
GERSTE UND<br />
ZUCKER-<br />
ERBSEN<br />
Portionen: 4<br />
ZUTATEN<br />
• 2 Tassen Gerstengraupen<br />
• 1½ Tassen geschälte Bio-<br />
Edamame<br />
• 1 Tasse Zuckererbsen, mit<br />
abgeschnittenen Spitzen<br />
und längs aufgeschnitten<br />
• 2 mittelgroße Blöcke<br />
geräucherter Tofu, in<br />
gut 2 cm große Würfel<br />
geschnitten<br />
• 1 Tasse Rucola (optional)<br />
FÜRS DRESSING:<br />
• 2½ EL Sojasauce<br />
• Saft einer ¾ Zitrone<br />
• 2 EL natives Olivenöl extra<br />
• Zitronenschale (optional)<br />
ANLEITUNG<br />
1) Die Gerste zusammen<br />
mit 5½ Tassen Wasser<br />
in einen mittelgroßen<br />
Kochtopf geben und zum<br />
Kochen bringen. Dann<br />
auf niedriger Stufe etwa<br />
50 Minuten lang vor sich<br />
hinköcheln lassen (oder<br />
solange, bis das Korn die<br />
Flüssigkeit aufgenommen<br />
hat). Den Topf vom Ofen<br />
herunternehmen und<br />
etwas abkühlen lassen.<br />
2) Alle Zutaten des<br />
Dressings in eine große<br />
Schüssel geben und gut<br />
miteinander mischen.<br />
3) Die abgekühlte Gerste<br />
mit in die Schüssel geben<br />
und mit den restlichen<br />
Zutaten mischen.<br />
4) Die geschälte Edamame<br />
und die Zuckererbsen<br />
dazugeben und vorsichtig<br />
mit hineinmischen.<br />
Zur Abrundung<br />
die geräucherten<br />
Tofu-Würfel und den<br />
Rucola daraufgeben.<br />
Anschließend den<br />
Salat je nach Belieben<br />
abschmecken.<br />
Amaranth<br />
■Hierbei handelt<br />
es sich um die<br />
einzige glutenfreie<br />
<strong>Get</strong>reidesorte, die<br />
wir hier vorstellen.<br />
Genau genommen<br />
handelt es sich<br />
dabei auch nicht um<br />
<strong>Get</strong>reide, sondern um<br />
einen Samen. Was<br />
daran so besonders<br />
ist? Amaranth<br />
enthält Lysin – eine<br />
Aminosäure, die in der<br />
Mehrzahl der anderen<br />
Körner nicht zu finden<br />
ist. Wie auch Quinoa<br />
kann Amaranth also<br />
als komplettes Eiweiß<br />
bezeichnet werden.<br />
CREMIGER<br />
HAFERBREI<br />
MIT<br />
AMARANTH<br />
UND<br />
NEKTARINEN<br />
Portionen: 2<br />
ZUTATEN<br />
• 1 Tasse Kokos- oder<br />
Mandelmilch<br />
• 1 Tasse Amaranth<br />
• ½ TL Meersalz<br />
FÜR DIE OBERE<br />
SCHICHT:<br />
• 2 EL Mandelbutter<br />
• 2 EL fettfreier griechischer<br />
Joghurt<br />
• 1 EL hochwertiger Honig<br />
aus lokalem Anbau<br />
• ½ Nektarine, in dünne<br />
Scheiben geschnitten<br />
ANLEITUNG<br />
1) In einem mittelgroßen<br />
Kochtopf zwei Tassen<br />
Wasser zusammen mit<br />
einer Tasse Kokos- oder<br />
Mandelmilch zum Kochen<br />
bringen.<br />
2) Wenn die Flüssigkeit<br />
Blasen wirft, den<br />
Amaranth dazugeben<br />
und den Herd<br />
herunterdrehen, sodass<br />
der Topfinhalt nur noch<br />
leicht vor sich hinköchelt.<br />
Dann das Meersalz<br />
dazugeben. Das Ganze<br />
in etwa 20 Minuten lang<br />
Gerste<br />
■Die Gerste weist eine<br />
bissfeste Konsistenz auf,<br />
fast wie Nudeln. Sie ist<br />
dennoch hart genug, um<br />
im wallenden Wasser<br />
nicht zu Brei zu werden.<br />
Eine schlaue Alternative<br />
also für den Reis in<br />
Suppen oder die Nudeln<br />
in asiatischen Gerichten.<br />
Die Gerste schmeckt<br />
nicht nur im Bier gut. Das<br />
nussige Korn weist einen<br />
glykämischen Index<br />
von nur 28 Punkten auf.<br />
Zum Vergleich: Weißer<br />
Reis liegt bei 89. Das<br />
bedeutet, dass Gerste<br />
nur eine geringfügige<br />
Wirkung auf den<br />
Blutzuckerspiegel hat.<br />
Forschungen deuten<br />
darauf hin, dass langsam<br />
verdauliche Körner<br />
auch dazu beitragen, die<br />
Cholesterinwerte und<br />
den Blutdruck zu senken.<br />
Damit helfen sie beim<br />
Abnehmen.<br />
Wissenschaftliche<br />
Untersuchungen<br />
deuten darauf<br />
hin, dass die<br />
Gerste den<br />
Cholesterinspiegel<br />
und den Blutdruck<br />
senkt.<br />
kochen lassen, oder so<br />
lange, bis sich der Inhalt<br />
verfestigt.<br />
3) Wenn der Amaranth<br />
durch ist, den<br />
Topfinhalt in zwei<br />
Frühstücksschüsseln<br />
geben. Darauf jeweils<br />
1 EL Mandelbutter, 1 EL<br />
griechischen Joghurt, 1 EL<br />
Honig sowie ½ Nektarine<br />
geben. Wenn erwünscht,<br />
kannst du noch zusätzlich<br />
Mandel- oder Kokosmilch<br />
dazugeben. Alles<br />
miteinander mischen und<br />
genießen.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/95
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untersucht, um die Ansammlung<br />
von Milchsäure zu testen. Der<br />
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96/OKTOBER 2014/mensfitness.de
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BEST BODY NUTRITION<br />
Bei Creatin handelt es sich um<br />
eine körpereigene Substanz, deren<br />
Verzehr die körperliche Leistung<br />
während kurzer, hochintensiver,<br />
wiederholter Trainingseinheiten<br />
erhöht. Creatin wird nach<br />
der Einnahme zu etwa zwei<br />
Drittel zu Creatinphosphat (CP)<br />
umgewandelt und wird so im<br />
Muskel gespeichert. CP erhöht den<br />
Gehalt an Adenosintriphosphat<br />
(ATP). ATP ist der Treibstoff für<br />
unsere <strong>Muskeln</strong>. Je höher der<br />
ATP-Spiegel im Muskel ist, desto<br />
länger kann eine Leistung im<br />
Maximalbereich aufrechterhalten<br />
werden. Beim Training gehen auch<br />
Mineralien verloren, darum wurde<br />
das Best Body Nutrition Creatin<br />
mit Magnesium angereichert.<br />
Magnesium ist wichtig für das<br />
Elektrolytgleichgewicht und zur<br />
Aufrechterhaltung der normalen<br />
Muskelfunktion. Ebenso kann es<br />
Muskelkrämpfen vorbeugen. BBN<br />
empfiehlt pro Portion 3,5 g Creatin<br />
Monohydrat Powder mit 200 ml<br />
Flüssigkeit zu mischen. Bei einer<br />
erhöhten Creatinzufuhr ist es<br />
wichtig ausreichend zu trinken.<br />
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bei intensivem Krafttraining,<br />
im Bodybuilding und bei<br />
Schnellkraftsportarten wie<br />
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Monohydrat ist optimal für<br />
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Steigerung von Energie, Kraft<br />
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Löslichkeit sichert eine schnelle<br />
Aufnahme in den Muskelzellen.<br />
Zusätzlich wirkt es positiv<br />
auf den Energiestoffwechsel<br />
und es kann länger und<br />
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intensiver trainiert werden.<br />
Die Kombination von Creatine<br />
Monohydrat und regelmäßigem<br />
Krafttraining führen zu einer<br />
deutlichen Verringerung des<br />
Körperfettanteils. Creatine<br />
Monohydrat sorgt dafür,<br />
dass der ATP-Vorrat im<br />
Training aufrechterhalten<br />
wird und somit <strong>mehr</strong><br />
Wiederholungen mit maximaler<br />
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der Creatin (auch: Kreatin) an<br />
Alpha-Ketoglutarat gekoppelt<br />
wird. Die Bioverfügbarkeit der<br />
Creatin AKG Kapseln ist dadurch<br />
besonders hoch. Da ca. 20 % aller<br />
Sportler nicht auf normale Creatin<br />
Monohydrate reagieren, ist für<br />
diese sogenannten Non-Responder<br />
Creatin AKG in Kapsel-Form<br />
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des ATP (Adenosintriphosphat)<br />
besonders beim Muskelaufbau<br />
und hoher muskulärer Belastung<br />
die notwendige Energie. Durch die<br />
Creatin-Kapseln wird eine höhere<br />
Konzentration in der Muskulatur<br />
geschaffen, die für ein hartes<br />
Workout und den Aufbau von<br />
Muskelmasse genutzt wird.<br />
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von Kreatin, die derzeit erhältlich sind. Aufgrund seines<br />
hohen pH-Werts wird Kre-Alkalyn® in voller Stärke an das<br />
Gewebe übertragen, sodass es optimale Ergebnisse und eine<br />
gesteigerte ATP-Produktion bewirken kann. Kre-Alkalyn®<br />
erfordert keine Aufbauphase und verursacht keine der<br />
unangenehmen Nebenwirkungen, die zum Teil bei anderen<br />
Kreatinformen auftreten.<br />
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Trainingsniveau hochschrauben will. Die Einnahme<br />
erfolgt vor dem Workout. Die ausgezeichnete Kombination<br />
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in die Lage, härter, länger und gewinnbringender zu trainieren,<br />
während Ihre zunehmend effizientere Gewebepumpe Ihnen<br />
ein gutes Gefühl verleiht.<br />
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FRÜHSTÜCK<br />
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Pfannkuchen sind<br />
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der Zubereitung,<br />
erfordern weniger<br />
Zutaten und<br />
schmecken besser.<br />
Am besten gleich<br />
selbst testen.<br />
Text Sean Hyson, Mitglied des amerikanischen Verbandes der Kraft- und Konditionstrainer (C.S.C.S.) Foto David Arky<br />
PFANNKUCHEN<br />
OHNE MEHL<br />
Portionen: (5 große Pfannkuchen)<br />
ZUTATEN<br />
• 2 Bananen<br />
• 4 ganze Eier<br />
• 2 EL Mandelbutter<br />
• 1 EL Kokosöl<br />
• Erdbeeren (Marmelade<br />
oder frisch – optional)<br />
NÄHRWERTE<br />
812 Kalorien, 34 g Eiweiß,<br />
60 g KH, 52 g Fett<br />
ANLEITUNG<br />
1) Bananen, Eier und<br />
Mandelbutter zum Teig<br />
vermischen. Dafür einen<br />
Mixer auf niedriger Stufe<br />
verwenden oder die<br />
Zutaten mit einer Gabel<br />
zerdrücken.<br />
2) Eine mittelgroße<br />
Bratpfanne auf hoher<br />
Stufe erhitzen. Das<br />
Kokosöl in die Pfanne<br />
geben. Wenn das Öl<br />
heiß ist, einen Teil des<br />
Teigs in die Pfanne<br />
schütten, sodass der<br />
Boden bedeckt ist.<br />
Solange kochen, bis sich<br />
Blasen bilden. Dann den<br />
Pfannkuchen wenden.<br />
Eine weitere Minute lang<br />
braten (oder solange, bis<br />
die Unterseite braun ist).<br />
3) Die fertigen Pfannkuchen<br />
auf Teller verteilen<br />
und die Erdbeeren/die<br />
Erdbeermarmelade (falls<br />
gewünscht) daraufgeben.<br />
(Hinweis: Auch ohne<br />
Erdbeeren schmecken<br />
die Pfannkuchen schon<br />
angenehm süß.)<br />
FRÜHSTÜCK<br />
FÜR<br />
CHAMPIONS<br />
Die erste Mahlzeit des Tages steckt oft voller Kalorien<br />
ohne Nährwert. Tausch einige der Zutaten aus, um den<br />
Geschmack und die Konsistenz zu erhalten und trotzdem<br />
weniger Kohlenhydrate und <strong>mehr</strong> Eiweiß zu dir zu nehmen.<br />
98/OKTOBER 2014/mensfitness.de
WAFFELTRAUM.<br />
Verwende für den<br />
Teig Leinsamen,<br />
welche voller<br />
Ballaststoffe<br />
und gesunder<br />
Fettsäuren<br />
stecken, die gut<br />
fürs Herz sind.<br />
LEINSAMEN-WAFFELN MIT FRIKADELLEN Portionen: (3 Waffeln und 3 Frikadellen)<br />
ZUTATEN<br />
WAFFELN<br />
• ½ EL Leinsamen<br />
• ¼ Tasse Haushaltsmehl<br />
• 1/8 Tasse Vollkornmehl<br />
• 1 EL Weizenkeime<br />
• ½ EL Zucker<br />
• ½ TL Backpulver<br />
• 1 Prise Salz<br />
• ½ Tasse fettfreie Milch<br />
• ¼ Tasse geschlagene Eier<br />
(etwa 1 ½ Eier)<br />
• ½ EL Canola-Öl<br />
• ½ TL Vanilleextrakt<br />
• Ölspray<br />
• Zuckerfreier Sirup<br />
FRIKADELLEN<br />
• ¼ EL Meersalz<br />
• ¼ TL Salbei<br />
• ¼ TL Thymian<br />
• ¼ TL Paprikagewürz<br />
• ¼ TL schwarzer Pfeffer<br />
• 1 Prise Cayennepfeffer<br />
• 450 g Schweine-<br />
Hackfleisch<br />
NÄHRWERTE<br />
774 Kalorien, 77 g<br />
Eiweiß, 56 g KH, 25 g Fett<br />
ANLEITUNG<br />
WAFFELN<br />
1) Die Leinsamen in eine<br />
Kaffeemühle oder in einen Mixer<br />
geben, zerkleinern und dann<br />
beiseitestellen.<br />
2) Die erforderlichen Mengen<br />
beider Mehlsorten bestimmen.<br />
Die Leinsamen, das Mehl, die<br />
Weizenkeime, den Zucker, das<br />
Backpulver und das Salz in eine<br />
große Schüssel geben. Eine Mulde<br />
in die Mitte der Mischung drücken.<br />
3) In einer weiteren Schüssel die<br />
Milch, die Eier, das Öl und das<br />
Vanilleextrakt miteinander<br />
verrühren. Dann das Ganze zur<br />
Schüssel mit dem Mehl dazugeben<br />
und beides miteinander vermischen,<br />
bis ein feuchter Teig entsteht.<br />
4) Das Waffeleisen mit dem Sprühöl<br />
behandeln und vorheizen. Pro<br />
Waffel ¼ Tasse Teig aufs Eisen<br />
geben und die Flüssigkeit gut bis an<br />
die Kanten verteilen. Die Waffeln<br />
6 Minuten lang kochen lassen, oder<br />
solange, bis der Teig zu rauchen<br />
aufhört. Mit den übrigen Waffen<br />
genauso verfahren.<br />
5) Die Waffeln mit dem zuckerfreien<br />
Sirup servieren.<br />
FRIKADELLEN<br />
1) Die Gewürze in einer kleinen<br />
Schüssel miteinander mischen<br />
und dann mit den Händen ins<br />
Schweinefleisch hineinkneten.<br />
Aus der Mischung drei Frikadellen<br />
formen.<br />
2) Eine Bratpfanne auf mittlerer<br />
Stufe auf den Ofen stellen. Wenn<br />
die Pfanne heiß ist, das Fleisch<br />
dazugeben und auf jeder Seite<br />
3–4 Minuten lang braten, bis die<br />
Frikadellen in der Mitte nicht <strong>mehr</strong><br />
rosa sind.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/99
AMERICAN STYLE<br />
FRÜHSTÜCK<br />
WENN DU<br />
DIE EIER<br />
POCHIERST,<br />
MUSSTE SIE<br />
NICHT IN ÖL<br />
ODER BUTTER<br />
BRATEN.<br />
DADURCH<br />
SPARST DU DIR<br />
KALORIEN.<br />
POCHIERTE EIER AUF<br />
KRABBENMUFFINS<br />
Portionen: 2<br />
ZUTATEN<br />
• ¼ Tasse Bio-Vollmilch<br />
• ¼ Tasse fettarme<br />
Mayonnaise<br />
• ½ EL frischer Zitronensaft<br />
• 1 TL Dijon-Senf<br />
• ¼ TL schwarzer Pfeffer<br />
• 1 EL Bio-Butter<br />
• ½ EL Weißweinessig<br />
• 4 große Eier<br />
• 2 Muffins, getoastet<br />
• 115 g frische Krabben ohne<br />
Schalen<br />
• Frisch gemahlener<br />
schwarzer Pfeffer<br />
• 1 EL gehackter frischer<br />
Schnittlauch (optional)<br />
NÄHRWERTE<br />
298 Kalorien, 18 g Eiweiß,<br />
27 g KH, 12 g Fett<br />
BRUNCH-ERPROBT.<br />
Der Profi-Tipp: Um keine<br />
unerwünschten Schalen im<br />
Essen zu haben, solltest du<br />
die Eier auf einer flachen<br />
Oberfläche statt an einer<br />
Kante aufschlagen.<br />
ANLEITUNG<br />
1) Für die Sauce die ersten<br />
fünf Zutaten in einer<br />
kleinen Bratpfanne auf<br />
niedriger Stufe unter<br />
ständigem Rühren<br />
erhitzen. Die Butter<br />
dazugeben und einrühren,<br />
bis sie geschmolzen ist.<br />
Die Pfanne warmhalten.<br />
2) Für die Eier einen großen<br />
Topf bis zu zwei Dritteln<br />
mit Wasser füllen. Das<br />
Wasser zum Kochen<br />
bringen und den Herd<br />
herunterdrehen, damit es<br />
vor sich hinköchelt.<br />
3) Den Weißweinessig<br />
ins Wasser geben. Die<br />
Eier einzeln in eine<br />
Tasse schlagen und<br />
dann vorsichtig in den<br />
Topf gießen, um sie<br />
3 Minuten lang oder<br />
bis zum gewünschten<br />
Garungsgrad kochen zu<br />
lassen.<br />
3) Auf zwei Teller jeweils<br />
einen aufgeschnittenen<br />
Muffin legen und die<br />
Krabben gleichmäßig<br />
darauf verteilen. Die Eier<br />
mit einer Schaumkelle<br />
aus dem Topf heben.<br />
5) Auf jede Muffinhälfte<br />
vorsichtig eines der Eier<br />
legen. Auf jede Portion<br />
etwa 3 EL der Sauce<br />
geben. Darüber den<br />
gemahlenen Pfeffer<br />
streuen. Falls erwünscht<br />
mit Schnittlauch garnieren.<br />
100/OKTOBER 2014/mensfitness.de
AMERICAN STYLE<br />
FRÜHSTÜCK<br />
JOGHURT-<br />
PARFAIT<br />
Portionen: 1<br />
ZUTATEN<br />
• 1 EL Aprikosenmarmelade<br />
• 1 Tasse Erdbeeren, in<br />
Scheiben geschnitten<br />
• ½ Becher fettarmer<br />
griechischer Joghurt<br />
• ¼ Tasse fettarme<br />
Müslimischung<br />
• 1 EL Mandeln, gehackt<br />
NÄHRWERTE<br />
273 Kalorien, 15 g Eiweiß,<br />
47 g KH, 5 g Fett<br />
ZUCKER- UND<br />
FETTREDUZIERT: DAS<br />
PERFEKTE PARFAIT AUS<br />
OBST UND FETTARMEM<br />
JOGHURT.<br />
ANLEITUNG<br />
1) Die Aprikosenstücke in<br />
eine Schüssel geben<br />
und auf hoher Stufe<br />
15 Sekunden lang in der<br />
Mikrowelle erhitzen. Die<br />
Erdbeeren vorsichtig<br />
mit den Aprikosen<br />
vermischen.<br />
2) Etwas Joghurt in ein Glas<br />
löffeln und darauf die<br />
Erdbeermischung geben.<br />
Weiter schichtweise<br />
den Joghurt und die<br />
Obstmischung ins Glas<br />
geben. Zur Abrundung<br />
mit der Müslimischung<br />
und den Mandeln<br />
bestreuen. Auftragen.<br />
PESTO-BURRITO<br />
Portionen: 1<br />
ZUTATEN<br />
• 2 ganze Eier<br />
• 1 ½ TL fettarmer<br />
griechischer Joghurt<br />
• ¼ Tasse fettreduzierter<br />
Cheddar, zerkleinert<br />
• Ölspray<br />
• 2 EL fein gehackte<br />
Zwiebeln<br />
• 1 ½ TL fertige Pesto-Sauce<br />
• 3 Pflaumentomaten, in<br />
Scheiben geschnitten<br />
• 1 Scheibe magerer Speck<br />
• 1 Tortilla (25 cm groß)<br />
• Salz und Pfeffer zum<br />
Abschmecken<br />
• 1 Tasse Weintrauben<br />
NÄHRWERTE<br />
687 Kalorien, 34 g Eiweiß,<br />
70 g KH, 32 g Fett<br />
ANLEITUNG<br />
1) Die Eier einer Schüssel<br />
mit dem Joghurt<br />
vermischen und dann den<br />
Cheddar einrühren.<br />
2) Eine Pfanne mit dem<br />
Ölspray behandeln<br />
und bei mittlerer Stufe<br />
auf den Ofen stellen.<br />
Die Zwiebelstücke<br />
und die Pesto-Sauce<br />
hinzufügen. Das Ganze<br />
solange kochen, bis die<br />
Zwiebelstücke glasig<br />
sind.<br />
3) Die Tomatenscheiben<br />
in die Pesto-<br />
Zwiebelmischung<br />
einrühren. Die<br />
Eiermischung dann mit in<br />
die Pfanne geben. Alles<br />
zusammen so lange<br />
kochen und verrühren,<br />
bis die Eier durch sind<br />
(etwa 3 Minuten lang).<br />
Die Mischung am<br />
Ende aus der Pfanne<br />
herausnehmen und<br />
beiseitestellen.<br />
4) Jetzt den mageren Speck<br />
in die Pfanne legen und<br />
solange kochen, bis er<br />
durch und schön knackig<br />
ist. Dann das Fleisch<br />
wieder aus der Pfanne<br />
herausnehmen.<br />
5) Die Pfanne erneut mit<br />
dem Öl einsprühen und<br />
die Tortilla hineinlegen.<br />
Diese so lange erhitzen,<br />
bis sie warm ist und dann<br />
auf einen Teller legen.<br />
6) Die Eier und den<br />
Speck im Zentrum<br />
der Tortilla verteilen<br />
und mit Salz und<br />
Pfeffer abschmecken.<br />
Die unteren fünf<br />
Zentimeter der Tortilla<br />
nach oben klappen,<br />
damit die Füllung nicht<br />
herauslaufen kann und<br />
dann den Teigmantel<br />
fest zusammenrollen.<br />
Die Trauben als Beilage<br />
servieren.<br />
102/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Ausdauer-Workouts<br />
können zum Rückgang der<br />
Knochendichte führen.<br />
Als Gegenmaßnahme<br />
solltest du Milch zum<br />
Regenerationsshake nach<br />
dem Training hinzufügen, um<br />
die Reserven aufzustocken.<br />
Illustration Barry Downard@Debut Art Quelle University of Colorado<br />
n<br />
KNOCHENHART<br />
Durch Kastensprünge die Knochen stärken<br />
Du hast starke <strong>Muskeln</strong>? Schön und gut. Aber<br />
wenn die Muckis an einem stabilen Knochengerüst<br />
hängen, bist du noch weitaus kräftiger und weniger<br />
verletzungsanfällig. Das Geheimrezept für eine hohe<br />
Knochendichte? Kastensprünge. Laut einer Studie in der<br />
Publikation „Medicine & Science In Sports & Exercise“<br />
führen Übungen mit einer großen Kraftentwicklung bei<br />
schnellen und explosiven Bewegungsabläufen dazu,<br />
dass sich die Knochen biegen. Dabei werden Zellen<br />
von einem Teil der Knochenmatrix in einen anderen<br />
gedrückt. Das Gewebe reagiert darauf mit dem Aufbau<br />
dichterer Knochenmasse zur Stärkung des Skeletts.<br />
Kastensprünge sind die ideale Übung, um diesen<br />
Prozess in Gang zu bringen. Füge etwa zu deinem<br />
Beintag drei Sätze zu fünf Sprüngen dazu. Als<br />
angenehmen Nebeneffekt bringst du dabei deine<br />
schnellen Muskelfasern auf Touren, wodurch du<br />
explosive Power entwickelst und Fett loswirst. n<br />
104/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Gym Talk<br />
SPEZIALÜBUNG<br />
DER TRIZEPSHAMMER<br />
■Jedes <strong>Fitness</strong>center hat ihn: Den Prahlhans,<br />
der sich für zwei schnelle Überzüge die<br />
schwerste Kurzhantel schnappt und das Eisen<br />
dann dem unbedeutenden Rest des Volkes<br />
überlässt. Doch so jemand sollte für dich<br />
kein Vorbild sein. Versuch es stattdessen mit<br />
dieser Eigengewichtsübung. Sie beansprucht<br />
dieselben <strong>Muskeln</strong>, ist härter und kommt<br />
dazu noch ganz ohne Equipment aus. Du<br />
sparst dir damit Zeit, während du dir kolossale<br />
Oberarme aufbaust. Außerdem wirst du<br />
dadurch im <strong>Fitness</strong>center nicht zum<br />
Einzelgänger. ■<br />
DIE ÜBUNG IST<br />
DIR ZU HART?<br />
Dann taste<br />
dich mit einer<br />
einfacheren<br />
Variante an<br />
einer höheren<br />
Plattform heran.<br />
Eine Möglichkeit<br />
wäre etwa eine<br />
Langhantel, die<br />
du im Powerrack<br />
befestigst. Du<br />
könntest auch<br />
einfach an der<br />
Fensterbank<br />
trainieren.<br />
Der Trainer Andy McKenzie macht uns die Übung vor:<br />
1 „Setz die Hände zu einer Art erhöhten Liegestütz<br />
an die Kante einer Bank. Rutsch dann mit den Füßen nach<br />
hinten, bis die Arme gestreckt sind.“<br />
„Anschließend die Arme beugen, um den Körper<br />
2 absenken zu lassen. Die untere Position eine<br />
Sekunde lang halten und dann wieder nach oben kommen.“<br />
Eine Wiederholung ist schon ganz gut. Fünf wären<br />
geradezu fantastisch. ■<br />
Trautes Heim<br />
Du hast genug vom <strong>Fitness</strong>center?<br />
Unsere Experten sagen wir, welches günstige<br />
Equipment am besten für Hause geeignet ist.<br />
1<br />
Was ist das<br />
beste Equipment<br />
für den kleinen<br />
Geldbeutel?<br />
2<br />
Was ist die beste<br />
Ausrüstung<br />
für alle, die ein<br />
bisschen <strong>mehr</strong><br />
investieren<br />
wollen?<br />
3<br />
3) Was ist<br />
die beste<br />
Ausrüstung für<br />
Sportler, denen<br />
es nicht aus Geld<br />
ankommt?<br />
Will Harvey<br />
The Athlete Centre<br />
EINE KLIMMZUGSTANGE<br />
Eine einfache Stange, die sich am Türrahmen<br />
befestigen lässt, ermöglicht dir einige extrem<br />
effektive <strong>Fitness</strong>-Workouts mit Eigengewicht.<br />
Die Übungen: Klimmzüge im Obergriff,<br />
Liegestütze, Beinheben zur Stange und der<br />
Liegestütz mit Strecksprung. Versuch, davon<br />
über drei bis fünf Durchläufe hinweg jeweils<br />
zehn Wiederholungen auszuführen.<br />
EIN KNIEBEUGENSTÄNDER MIT LANGHANTEL<br />
Einen massiven Ständer und eine vernünftige<br />
Hantel gibt es schon für ein paar Hundert<br />
Euro. Das ist alles, was du für ein gut durch<br />
strukturiertes Krafttraining brauchst. Du kannst<br />
daran eine ganze Reihe an Ganzkörperübungen<br />
ausführen, wie etwa Kniebeugen und<br />
Kreuzheben. Ein echt starkes Preis-Mucki-<br />
Verhältnis.<br />
EINE BANK ZUM RÜCKENSTRECKEN<br />
Das Rückenstrecken ist eine einfache und<br />
doch extrem effektive Übung zur Stärkung der<br />
hinteren kinetischen Kette. Es hilft, bei großen<br />
Gewichtsübungen schneller die nächste Stufe<br />
zu erreichen. Wenn du erst damit anfängst,<br />
bringen dich bereits fünf Sätze zu je fünf<br />
Wiederholungen schon ein ganzes Stück weiter.<br />
Tom Eastham<br />
Easthams <strong>Fitness</strong><br />
EIN PAAR KUGELHANTELN<br />
Eines der ältesten Geräte, die es gibt. Und<br />
immer noch eines der besten Hilfsmittel zum<br />
Kraftaufbau am ganzen Körper. Absolvier je fünf<br />
Sätze zu zehn Wiederholungen der Kniebeuge<br />
mit Frontauflage und des Frontdrückens. Ruh<br />
dich zwischen den Sätzen jeweils 60 Sekunden<br />
lang aus.<br />
EIN TRXZUGBAND<br />
Die beweglichen und instabilen Bänder sorgen<br />
für ein Ganzkörper-Workout, das die Core-<br />
Muskulatur bei jeder Übung herausfordert. Eine<br />
tolles Programm sind Liegestütze, direkt gefolgt<br />
vom umgekehrten Rudern mit den Händen<br />
in den Schlaufen. Erhöhe dabei stufenweise<br />
die Wiederholungszahl. Fang mit einer<br />
Wiederholung jeder Übung an und arbeite dich<br />
bis auf zehn Wiederholungen vor. Zwischen den<br />
Supersätzen jeweils fünf Sekunden pausieren.<br />
EIN SET FÜRS OLYMPISCHE GEWICHTHEBEN<br />
Das bedeutet: eine Olympia-Stange mit<br />
Scheiben. Du baust damit Kraft, Dynamik<br />
und Ausdauer am gesamten Körper auf.<br />
Gleichzeitig legst du an Muskelmasse zu,<br />
während deine Beweglichkeit steigt. Absolvier<br />
je drei Wiederholungen des Kreuzhebens,<br />
des Umsetzens aus dem Hang und des<br />
vornübergebeugten Ruderns.<br />
James Stark<br />
Stark <strong>Fitness</strong><br />
TURNRINGE<br />
Zweifelsohne eines der besten Geräte zum<br />
Aufbau von Kraft im Oberkörper und in der tief<br />
liegenden Halte- und Stützmuskulatur des<br />
Rumpfes (sog. Core). Klimmzüge im Untergriff,<br />
Dips und statische Halteübungen bringen<br />
Abwechslung ins Workout. Das Training ist<br />
wirklich hart, aber die Mühe lohnt sich.<br />
EINE OLYMPIALANGHANTEL<br />
Die traditionelle 20-Kilo-Hantel unterstützt<br />
deine Bewegungsmuster und baut richtig<br />
Kraft im Körper auf. Absolvier für einen<br />
anspruchsvollen Durchlauf jeweils zehn<br />
Wiederholungen der folgenden Übungen:<br />
Kreuzheben, rumänisches Kreuzheben,<br />
vornübergebeugtes Rudern, aufrechtes<br />
Rudern, Frontdrücken und Kniebeugen mit<br />
Rückenauflage.<br />
EIN SCHLITTEN<br />
Die Geräte sind wie gemacht zum Aufbau von<br />
Kondition und zum Abspecken. Schieb den<br />
Schlitten über eine Sprintstrecke von 25 Metern,<br />
ruh dich dann 30 Sekunden lang aus und zieh<br />
ihn wieder zurück. Die Spurts sollten kurz und<br />
hart sein, um dich richtig herauszufordern.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/105
Knacki-Workout<br />
TRAINING<br />
IM BAU<br />
Trotz der eingeschränkten Auswahl an Equipment<br />
und der geringen Kontrolle über die Ernährung<br />
schaffen es manche Häftlinge dennoch, sich im<br />
Gefängnis richtig knackige Muckis anzutrainieren.<br />
MF hat einen Insassen interviewt und nach seinen<br />
<strong>Fitness</strong>geheimnissen für die Zelle befragt.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/107
Knacki-Workout<br />
Der Knast ist alles andere als eine ideale<br />
■ Umgebung fürs Training. Der Freiraum ist begrenzt,<br />
es stehen nur wenige Geräte zur Verfügung und in der<br />
Kantine schenken sie in der Regel keine Eiweißshakes<br />
aus. Manche der Gefangenen trotzen diesen widrigen<br />
Umständen und nutzen die Zeit ihrer Gefängnisstrafe,<br />
um richtig fit zu werden.<br />
Clint Warren wurde 2010 in Amerika wegen<br />
Marihuana-Handels zu zehn Monaten in der Willard-<br />
Cybulski Correctional Institution in Connecticut<br />
verurteilt. Während der Haft entwickelte er ein<br />
Eigengewichtsprogramm zum Muskelaufbau, das auch<br />
draußen in der Freiheit funktioniert.<br />
Am Ende präsentierte er sich als geläuterter Mann:<br />
„Ich habe Fehler gemacht und will alles versuchen,<br />
nicht wieder in dieselben Fallen zu tappen“, vertraut<br />
uns Warren an. „Ich habe inzwischen ein Zertifikat<br />
als Personal Trainer und betreibe eine Internet-<br />
Beratungsagentur. Dazu betreue ich Menschen mit<br />
Drogen- und Alkoholproblemen.“<br />
AUSSCHWITZEN STATT AUSSITZEN<br />
Warren nahm sich fest vor, nicht einfach nur seine Zeit<br />
abzusitzen. „Ich fasste den Vorsatz, an mir zu arbeiten“,<br />
erklärt er uns.<br />
Vor dem Gefängnis schaffte er bei der Kniebeuge<br />
215 Kilo, beim Kreuzheben 240, beim Bankdrücken<br />
145 und beim Frontrücken 90. Außerdem machte er<br />
Yoga, Jiu-Jitsu und CrossFit. Durch den Freiheitsentzug<br />
musste er sein Training radikal umstellen. „Ich hatte<br />
keine Hanteln und daher keine Chance <strong>mehr</strong> auf<br />
Übungen mit schweren Gewichten. Also musste das<br />
Eigengewichtstraining reichen. Glücklicherweise stand<br />
eine Klimmzugstange, eine Bank zum Rückenstrecken,<br />
eine Dip-Station sowie ein Bauchmuskelroller zur<br />
Verfügung.“<br />
Durch seine Anpassungsfähigkeit konnte er den<br />
Mangel an Trainingsequipment ausgleichen. „Als ich<br />
wieder rauskam, stellte ich fest, dass bei meinen vier<br />
großen Gewichtsübungen die Maximalkraft nur leicht<br />
abgefallen war“, berichtet er. „Dazu hatte ich neun Kilo<br />
abgenommen. Als ich wieder zulegte, wurde ich Kilo<br />
für Kilo stärker als zuvor.“<br />
Nach seiner Freilassung teilte Warren<br />
seine Trainingserfahrung im Kittchen auf der<br />
Internetplattform Reddit mit der Community – mit dem<br />
Ziel, auch anderen Insassen auf dem Weg ins neue<br />
Leben zu helfen. Seine Tipps eignen sich allgemein für<br />
jeden, der sich <strong>Muskeln</strong> auf die Knochen packen will,<br />
aber nicht viel Platz und Equipment zur Verfügung hat.<br />
Tage 1 und 4<br />
Oberkörper<br />
Diese Supersätze konzentrieren sich auf Zug- und Schubübungen<br />
zur Entwicklung von Masse und Kraft.<br />
DER KOMMENTAR DES EXPERTEN<br />
„Wenn nur begrenztes Equipment zur Verfügung steht,<br />
ist dieser Plan zwar brutal, aber effektiv“, erläutert<br />
Richard Tidmarsh, Eigentümer und leitender Trainer<br />
des Studios Reach <strong>Fitness</strong> (r4reach.com). „Ich bin ein<br />
Fan von Eigengewichtsübungen. Du kannst sie überall<br />
und jederzeit nutzen, um tolle Ergebnisse zu erzielen.“<br />
„Clints Programm beinhaltet vier Tage mit je zwei<br />
Workouts – eine HIIT-Einheit gleich am Morgen zur<br />
Fettverbrennung und zum Aufbau der Kondition, dazu<br />
eine Runde im späteren Verlauf des Tages, die sich<br />
auf einzelne Muskelgruppen konzentriert“, erläutert<br />
Tidmarsh. „Die Supersatz-Kombinationen und hohen<br />
Wiederholungszahlen bauen Kraft und Masse auf.“<br />
SO FUNKTIONIEREN DIE WORKOUTS<br />
Die Tage 1, 3, 4 und 6 beinhalten Supersätze.<br />
Führe die Übungen 1A und 1B hintereinander<br />
aus, ruh dich dann 60 Sekunden lang aus und<br />
wiederhol den Durchlauf. Folge bei den anderen<br />
Supersätzen demselben Schema. Die Liegestütze<br />
mit Strecksprung solltest du so schnell wie<br />
möglich absolvieren. Konzentrier dich bei allen<br />
anderen Übungen auf die exzentrische Phase (das<br />
Absenken). So baust du <strong>mehr</strong> Muskelmasse auf.<br />
108/OKTOBER 2014/mensfitness.de
1A KLIMMZUG IM BREITEN OBERGRIFF<br />
Sätze 10 WH 10 Pause 0 Sek.<br />
• Geh im Obergriff mit weit voneinander entfernten<br />
Händen (doppelte Schulterbreite) an die Stange.<br />
• Den Körper auspendeln lassen und dann nach oben<br />
ziehen, bis sich das Kinn oberhalb der Stange befindet.<br />
• Dann langsam wieder zurück in die Ausgangsposition kommen.<br />
1B LIEGESTÜTZE<br />
Sätze 10 WH 25 Pause 0 Sek.<br />
• Komm in den Liegestütz und achte darauf, dass der<br />
Körper von den Schultern bis zu den Fersen eine gerade<br />
Linie bildet. Die Arme sind etwas weiter als schulterbreit<br />
voneinander entfernt und anfangs komplett gestreckt.<br />
• Dann den Körper langsam sinken lassen, bis der Brustkorb<br />
nur noch eine Faustbreit vom Boden entfernt ist.<br />
• Drück dich am Ende kraftvoll wieder nach oben.<br />
2A RUDERN MIT EIGENGEWICHT<br />
Sätze 6 WH 15 Pause 60 Sek.<br />
• Knie dich unter die Dip-Stangen und greif sie<br />
mit beiden Händen im Neutralgriff.<br />
• Die Füße auf einen Kasten oder eine Stufe setzen, um<br />
die Herausforderung zu erhöhen. Der Körper bildet<br />
von Kopf bis zu den Zehen eine gerade Linie.<br />
• Jetzt die Arme beugen, um den Körper<br />
hoch zu den Stangen zu ziehen.<br />
• Wenn sich der Brustkorb auf Höhe der Stangen<br />
befindet, die Bewegung umkehren.<br />
2B HANDSTAND-LIEGESTÜTZ<br />
Sätze 6 WH 6 Pause 60 Sek.<br />
• Setz die Hände vor einer Wand auf den Boden und schwing<br />
einen Fuß nach oben zur Wand. Stoß dich mit dem anderen Fuß<br />
vom Boden ab, um in den Handstand an der Wand zu kommen.<br />
• Den gesamten Körper anspannen und die Arme beugen,<br />
bis der Kopf nur noch eine Faustbreit vom Boden entfernt<br />
ist. Den Körper langsam und gleichmäßig absenken.<br />
Die Füße dürfen dabei die Wand berühren.<br />
• Drück dich am Ende mit einer kraftvollen Bewegung wieder<br />
nach oben. Wenn dir das zu hart ist, kannst du stattdessen<br />
auch einfach fünf Sekunden lang im Handstand verbringen.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/109
Knacki-Workout<br />
Tage 2 und 5<br />
Kondition und<br />
Unterkörper<br />
Dieses Programm beinhaltet einen hoch intensiven Anteil. Es beansprucht die<br />
Oberschenkelvorder- und Rückseite sowie die Gesäßmuskeln.<br />
MORGENTRAINING<br />
1 LIEGESTÜTZ MIT<br />
STRECKSPRUNG<br />
Sätze 5 WH 40 Pause 60 Sek.<br />
• Komm zunächst in die obere<br />
Position des Liegestützes.<br />
• Dann mit den Füßen nach vorne<br />
springen, sodass sie unterhalb des<br />
Rumpfes am Boden aufsitzen.<br />
• Anschließend hochspringen und über<br />
dem Kopf in die Hände klatschen.<br />
• Am Ende wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
110/OKTOBER 2014/mensfitness.de
ABENDTRAINING Absolvier zehn Runden des<br />
folgenden Durchlaufs so schnell wie möglich.<br />
1 KNIEBEUGE MIT<br />
SPRUNG<br />
WH 25<br />
• Die Füße schulterbreit<br />
auseinandernehmen und<br />
die Hände auf Höhe des<br />
Brustkorbs halten.<br />
• Dann in die Kniebeuge<br />
gehen, bis die Oberschenkel<br />
parallel zum Boden laufen.<br />
• Anschließend hochspringen<br />
und die Arme nach unten<br />
drücken, um Schwung zu holen.<br />
2 AUSFALLSCHRITT<br />
WH 10 pro Seite<br />
• Setz die Füße schulterbreit auseinander.<br />
• Mit einem Fuß einen großen Schritt nach vorn machen,<br />
bis das hintere Knie fast den Boden berührt. Dabei darauf<br />
achten, dass das vordere Knie nicht weiter nach vorn<br />
wandert als bis zu den Zehen des vorderen Fußes.<br />
• Drück dich am Ende mit dem vorderen Bein<br />
wieder nach oben in die Ausgangsposition.<br />
• Führ erst alle Wiederholungen auf einer Seite<br />
aus, bevor du zur anderen übergehst.<br />
3 EINBEINIGES HÜFTHEBEN<br />
WH 10 pro Seite<br />
• Leg dich auf den Boden, beug die Knie um<br />
90 Grad und setz die Füße flach auf.<br />
• Die Hände sollten an der Körperseite liegen.<br />
• Nun die Hüfte anheben und dabei ein Bein so weit anheben,<br />
dass es mit dem Oberkörper eine Linie bildet.<br />
• Führ erst alle Wiederholungen auf einer Seite<br />
aus, bevor du zur anderen übergehst.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/111
Knacki-Workout<br />
Tage 3 und 6<br />
Bauchmuskeln und<br />
unterer Rücken<br />
Diese Trainingseinheiten dienen dazu, den Bauchbereich zu stählen.<br />
MORGENTRAINING<br />
1 LIEGESTÜTZE MIT<br />
STRECKSPRUNG<br />
Sätze 5 WH 40 Pause 60 Sek.<br />
• Komm zunächst in die obere<br />
Position des Liegestützes.<br />
• Dann mit den Füßen nach vorne<br />
springen, sodass sie unterhalb des<br />
Rumpfes am Boden aufsitzen.<br />
• Anschließend hochspringen und über<br />
dem Kopf in die Hände klatschen.<br />
• Am Ende wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
112/OKTOBER 2014/mensfitness.de
ABENDTRAINING<br />
1A BEINHEBEN AN DER STANGE IM<br />
BREITEN GRIFF<br />
Sätze 10 WH 12 Pause 0 Sek.<br />
• Geh im Obergriff mit weit voneinander entfernten<br />
Händen (doppelte Schulterbreite) an die Stange.<br />
• Die Bauchmuskeln anspannen und die Beine<br />
anheben, bis sie parallel zum Boden laufen.<br />
1B RÜCKENSTRECKEN<br />
Sätze 10 WH 20 Pause 60 Sek.<br />
• Nimm in der Maschine Platz. Das untere Polster liegt<br />
dabei an den Waden an, während sich die Hüftbeuger<br />
knapp oberhalb des oberen Polsters befinden.<br />
• Jetzt die Hände vor dem Brustkorb verschränken<br />
und den Oberkörper so weit sinken lassen, dass in<br />
der Hüfte ein Winkel von 90 Grad entsteht.<br />
• Anschließend den Oberkörper wieder so weit anheben,<br />
dass der Körper eine gerade Linie bildet.<br />
2A SIT-UP<br />
Sätze 6 WH 40 Pause 0 Sek.<br />
• Leg dich mit gebeugten Knien auf den Boden. Die Füße sitzen<br />
flach am Boden auf, die Hände befinden sich hinter den Ohren.<br />
• Nun die Core-Muskulatur anspannen und den Oberkörper so<br />
weit anheben, dass der Oberkörper vertikal zum Boden verläuft.<br />
• Dann langsam wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
2B RAD<br />
Sätze 6 WH 12 Pause 60 Sek.<br />
• Leg dich mit gebeugten Knien und Armen auf den Rücken. Die<br />
Füße flach am Boden aufsetzen und die Hände mit nach vorne<br />
weisenden Fingerspitzen unterhalb der Ellbogen platzieren.<br />
• Den Körper im Anschluss aus den Füßen und Händen heraus<br />
nach oben drücken, um in die Radposition zu kommen.<br />
• Die Nackenmuskeln dabei anspannen, um die obere Wirbelsäule<br />
zu schützen und den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule<br />
halten. Am Ende wieder in die Ausgangsposition zurückkehren.<br />
3A TRAINING AM<br />
BAUCHMUSKELROLLER<br />
Sätze 4 WH 20 Pause 0 Sek.<br />
• Knie dich mit dem Bauchmuskelroller direkt<br />
vor den Beinen auf den Boden.<br />
• Jetzt die Core-Muskulatur anspannen und den Roller<br />
so weit wie möglich nach vorne schieben, ohne jedoch<br />
mit dem Oberkörper den Boden zu berühren.<br />
• Danach wieder zurück in die Ausgangsposition rollen.<br />
3B SUPERMAN<br />
Sätze 4 WH 20 Pause 60 Sek.<br />
• Leg dich mit gestreckten Armen und Beinen auf den Boden.<br />
• Dann den Kopf, die Hände und die Füße anheben.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/113
Gadget für Pedalritter,<br />
Paddler und pulsgescheite Läufer<br />
Ein neues Hi-Tech Toy macht fit<br />
und viel Spaß – b eim Laufen,<br />
Radeln und Rudern.<br />
Der neue BlueLeza HRM Blue ist<br />
ein ultraleichter, wasserdichter und<br />
technologisch hochentwickelter Begleiter<br />
für viele Sportarten. Der HRM<br />
Blue ist ein Produkt des Start-Up<br />
Unternehmens BlueLeza und hat in<br />
diesem Jahr den “ISPO Brand New<br />
Finalist Award für <strong>Fitness</strong>” gewonnen.<br />
Der BlueLeza HRM Blue Bluetooth<br />
Smart Pulsgurt unterscheidet sich in<br />
vielen cleveren Details. Mit<br />
einem<br />
Gewicht<br />
<strong>Fitness</strong> App mit dem HRM Blue<br />
verbinden – fertig! Übrigens: Selbst<br />
wenn <strong>mehr</strong>ere Sportler das Produkt<br />
nutzen, stellt die eindeutige Identifizierung<br />
des Sensors sicher, dass jeder<br />
Sportler seine individuellen Daten<br />
empfängt. Der Sensor kann einfach<br />
angelegt und wieder abgenommen<br />
werden, und steckt problemlos einen<br />
Regenguss oder eine Handwäsche<br />
weg. Auch der Batteriewechsel und<br />
die Abfrage des Ladestands in einer<br />
<strong>Fitness</strong> App ist denkbar einfach.<br />
[ ADVERTORIAL]<br />
BlueLeza (www.blueleza.com) wurde<br />
2012 von zwei erfahrenen IT- und<br />
Telekom-Experten gegründet und ist<br />
auf kabellose Sensoren auf Basis des<br />
Technologie-Standards „Bluetooth<br />
Smart“ spezialisiert. Das Produkt- und<br />
Leistungsportfolio von BlueLeza umfasst<br />
Sensoren zur Erfassung von<br />
Bewegungs-, Puls- und sonstigen biometrischen<br />
Daten. Zielgruppe von<br />
BlueLeza sind gleichermaßen Breiten-,<br />
Senioren- oder Spitzensportler und<br />
-sportlerinnen, die ihren <strong>Fitness</strong>grad<br />
kennen lernen, überwachen und<br />
verbessern wollen.<br />
ISPO<br />
Brand<br />
New<br />
Finalist<br />
Award für<br />
<strong>Fitness</strong><br />
2014/15<br />
von nur 14 Gramm ist<br />
der Pulssensor nur halb so schwer<br />
wie die meisten Produkte. Im Gegensatz<br />
zu anderen Pulssensoren ist er<br />
darüber hinaus bis zu einer Tiefe von<br />
1,5 Metern wasserdicht und staubdicht.<br />
Damit eignet sich der HRM Blue<br />
nicht nur hervorragend für Läufer<br />
und Radfahrer, sondern auch für<br />
Wassersportler wie Ruderer oder<br />
Stand-up Paddler – und natürlich für<br />
Triathleten.<br />
Der Tragekomfort ist dank des<br />
cleveren Designs und des speziellen<br />
Frontverschlusses selbst bei ausdauernder<br />
Verwendung einzigartig. Ein<br />
weiterer Vorteil des HRM Blue: Er wird<br />
derzeit offiziell von <strong>Fitness</strong> Apps auf<br />
gleich drei Smartphone-Plattformen<br />
unterstützt. Das gute Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis prädestiniert das „österreichische“<br />
<strong>Fitness</strong>-Spielzeug als smarte<br />
und sinnvolle Geschenkidee für<br />
Sport- und <strong>Fitness</strong>interessierte.<br />
Die einfache Handhabung spricht<br />
für sich: Eine <strong>Fitness</strong> App herunterladen.<br />
Danach Bluetooth am<br />
Smartphone aktivieren und in der<br />
Neuer Bluetooth-Standard: Obwohl<br />
der Standard „Bluetooth Smart“ erst<br />
Ende 2009 von der Bluetooth Special<br />
Interest Group spezifiziert worden ist,<br />
hat er sich aufgrund seiner vielen Vorteile<br />
bereits bestens im Medizin- und<br />
<strong>Fitness</strong>bereich etabliert. Einer der entscheidenden<br />
Vorteile ist sein „Low<br />
Energy“-Protokoll, das den Aufbau<br />
von Übertragungen in nur fünf Millisekunden<br />
gestattet. Dadurch kann der<br />
Stromverbrauch auf bis zu ein Zehntel<br />
reduziert und so selbst ausgedehnte<br />
Trainings aufgezeichnet werden. Derzeit<br />
unterstützen schon weit über 100<br />
Millionen Endgeräte diesen Standard<br />
und auch die Anzahl der verfügbaren<br />
Anwendungen wird mit jedem Tag<br />
größer. Der HRM Blue folgt exakt dem<br />
Bluetooth SIG HRP (Heart Rate Profile)<br />
und ist so konzipiert, dass er den Puls<br />
während des Trainings durch das Lesen<br />
elektrischer Signale mittels gepolsterter<br />
Elektroden auf der Haut überwacht.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.blueleza.com und<br />
www.youtube.com/user/BlueLeza.
leser-report<br />
MANUEL EISEN<br />
SÖRTH<br />
ALTER 24<br />
BERUF: Student der<br />
Automobilwirtschaft<br />
Größe: 185cm / Gewicht:<br />
86 Kg<br />
VORLIEBEN: Sport &<br />
<strong>Fitness</strong> , Extremsport<br />
(„Adrenalinjunkie“), Reisen,<br />
Klettern.<br />
FITNESSSTUDIO: Sportclub<br />
Optimum, Altenkirchen (..top<br />
Betreuung“)<br />
ERFOLGSSTORY<br />
DEM FETT<br />
KEINE<br />
CHANCE<br />
Text: Oliver Bloss; Fotos: M. Eisen<br />
2008<br />
2014<br />
(-42kg)<br />
MANUELS FETTWEGSTORY<br />
■ „Angefangen hat alles 2008/2009…“, erzählt<br />
Manuel. Damals hatte er ein Höchstgewicht von<br />
127kg und die Hosengröße 42. Es war Zeit, etwas<br />
an diesem Zustand zu ändern. Sein Erfolgsrezept:<br />
Langsam beginnen abzunehmen, regelmäßig<br />
Sport treiben, sowie der Verzicht auf Kohlenhydrate<br />
und Alkohol. Als die Waage 110kg anzeigte,<br />
fing er mit Krafttraining und regelmäßigen<br />
Ausdauereinheiten an. Ein Mountainbike wurde<br />
angeschafft und mit Freunden gemeinsam Sport<br />
betrieben. Es lief wie von selbst. Hierbei war auch<br />
das positive Feedback von Freunden eine riesige<br />
Motivation. 2010 wog Manuel 83,5 Kg, hatte<br />
Hosengröße 32, T-Shirts in Größe M und war<br />
rundum glücklich. In seinem <strong>Fitness</strong>studio gewann<br />
„der dicke Junge, dem keiner etwas zutraute“ drei<br />
Mal in Folge einen Ruderwettbewerb über 2000<br />
Meter. Sport steht auch heute täglich auf seinem<br />
Stundenplan. “Ich betrachte Lebensmittel nicht nur<br />
<strong>mehr</strong> als Pizza, Brot, Eier, Steak oder Salat. Ich sehe<br />
dahinter Nährwerte und ob diese gut oder schlecht<br />
für meinen Körper sind“, sagt er heute. Ende<br />
letzten Jahres hat er seine persönliche „Mission<br />
Sixpack“ ins Leben gerufen. Ständiger Begleiter<br />
war unter anderem Men´s <strong>Fitness</strong>. Nach Hochladen<br />
eines Fotos in einer <strong>Fitness</strong>gruppe waren die<br />
Rückmeldung gigantisch und Fragen zu Ernährung,<br />
Sport, Motivation, Trainingsplänen, oder auch zu<br />
Hautproblemen schneiten bei ihm herein. Diese<br />
gibt er auch gerne an die MF-Leser weiter.<br />
ZU SEINEM TRAININGSPLAN MEINT<br />
MANUEL:<br />
„Mein Trainingsplan ist einfach und ich<br />
ändere ihn ca. alle 2-3 Monate. Oft ist es eine<br />
Kombination aus eher ausdauerndem Training<br />
(viele Wiederholungen/Sätze, wenig Gewicht)<br />
und sehr intensiven Einheiten, bei denen 8-12<br />
Wiederholungen das Ziel sind.<br />
Ich teile mein Training an 5 Tagen die Woche auf<br />
diverse Muskelgruppen auf:<br />
Im Ausdauerbereich: 2-3 Laufeinheiten in<br />
der Woche mit mind. 10 km Mountainbiking (im<br />
Winter Spinning) und eine ideale Kraft/Ausdauer-<br />
Kombination "Rudern". Einer der wichtigsten<br />
Faktoren um motiviert zu sein und zu bleiben ist ein<br />
Trainingspartner an der Seite.<br />
Beim Essen ging es nicht nach Plan. Eine<br />
ausgewogene Ernährung, bestehend aus viel<br />
Eiweiß in tierischer und pflanzlicher Form wie<br />
Fisch, Geflügel und Soja war mir wichtig. Außerdem<br />
Unmengen an Salat, sowie der weitestgehende<br />
Verzicht auf Kohlenhydrate und Alkohol. Viel Wasser<br />
und grüner Tee. Zwischenmahlzeiten wie Quark,<br />
Obst und Nüsse waren immer in Maßen erlaubt.“■<br />
116/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Strahans Workout<br />
Bist du tough<br />
genug für<br />
Ex-Footballprofi<br />
Michael<br />
Strahans<br />
doppelte<br />
Trainingseinheit?<br />
■ Wenn das Training gut<br />
läuft, passiert es schnell,<br />
dass sich der Sportler an<br />
die Belastung gewöhnt.<br />
Wer den nötigen Ehrgeiz<br />
mitbringt, kann sich aber<br />
immer wieder neuen<br />
Herausforderungen<br />
stellen. Genau diesem<br />
Prinzip<br />
folgt der ehemalige<br />
Profi-Footballspieler<br />
Michael Strahan. Er sucht<br />
sich immer wieder neue<br />
Herausforderungen.<br />
Dabei profitiert er auch<br />
von seiner athletischen<br />
Form aus seiner Zeit in der<br />
National Football League,<br />
die er sich erhalten hat.<br />
Das hier abgedruckte<br />
zweitägige Workout haben<br />
wir uns direkt von Strahans<br />
Trainer besorgt.<br />
Wie du siehst, hat es bei<br />
ihm angeschlagen.<br />
Jetzt bist du am Zug.<br />
DOPPELPACK<br />
118/OKTOBER 2014/mensfitness.de
■ Michael Strahan hat nach dem Sieg des Super Bowl<br />
mit den New York Giants im Jahr 2007 die Football-<br />
Schuhe an den Nagel gehängt. Doch im Herzen ist er<br />
immer noch eine echte Sportskanone. In der Show<br />
„Live“ tritt er an drei Tagen die Woche zusammen<br />
mit Kelly als Übungsleiter in Szene. Das Programm<br />
ergänzt er durch zwei weitere Einzeleinheiten. Das<br />
Wochenende nimmt er sich normalerweise komplett<br />
frei. Strahan müsste zwar nicht <strong>mehr</strong> Form eines<br />
Football-Verteidigers haben, um seine 1,60 Meter<br />
große Trainingspartnerin herumzuwuchten.<br />
Angesichts seiner Workouts und seiner Form<br />
deutet aber nicht viel darauf hin, dass er seit seinem<br />
Ausscheiden aus dem Profisport viel Muskelmasse<br />
eingebüßt hätte. Wir haben Strahans Trainer nach<br />
Einzelheiten seines Programms befragt.<br />
SO FUNKTIONIERT'S<br />
„Unsere morgendlichen Workouts sind sehr ausdauerlastig. Es handelt<br />
sich dabei um funktionale Einheiten“, erklärt uns Strahans Trainer<br />
Latreal Mitchell. „In der zweiten Runde des Tages stemmen wir dann die<br />
großen Gewichte. Diese Einheit entspricht in etwa einem Bodybuilding-<br />
Splittraining.“ Die Mischung sorgt dafür, dass Strahan gesund und schlank<br />
bleibt, während er seine Muskelmasse erhält. Wir möchten hier ein<br />
typisches Morgenprogramm vorstellen. Es ist als Zirkeltraining angelegt,<br />
das die Herzfrequenz nach oben treibt und Kondition aufbaut. Dazu kommt<br />
ein Beispiel-Workout für den Nachmittag. Dieses nimmt den Rücken, die<br />
Oberschenkelrückseite und die Bauchmuskeln in Angriff.<br />
ANLEITUNG<br />
Führ das Morgen-Workout als Zirkeltraining durch.<br />
Absolvier von jeder Übung jeweils einen Satz mit so kurzen<br />
Pausen wie möglich zwischen den Sätzen. Insgesamt<br />
solltest du den Durchlauf drei bis vier Mal wiederholen. Das<br />
Workout sollte zwischen 20 und 30 Minuten in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Das Nachmittags-Workout besteht aus normalen<br />
Sätzen. Es werden pro Übung je drei Sätze zu zehn<br />
Wiederholungen trainiert.<br />
Morgen-Workout<br />
1 SEILSCHLAGEN<br />
NACH OBEN/<br />
UNTEN<br />
WH: 30–45 Sekunden lang<br />
wiederholen<br />
Die Seile an einem festen<br />
Ankerpunkt festbinden<br />
und in jede Hand ein Ende<br />
nehmen. Die Hüfte und<br />
die Knie beugen, um in<br />
die Grundstellung zu<br />
kommen. Beide Seilenden<br />
nach oben führen.<br />
Anschließend die Seile<br />
nach unten auf den Boden<br />
schmettern und dann<br />
so schnell wie möglich<br />
wieder nach oben ziehen.<br />
Bei der Bewegung sollte<br />
das Seil Wellen schlagen.<br />
2 Z HOCKE MIT<br />
BODENGLEITERN<br />
WH: 20<br />
In die Ausgangsposition<br />
des Liegestützes<br />
kommen und die Füße auf<br />
Möbelgleiter, Valslides<br />
(erhältlich unter valslide.<br />
de), Handtücher oder<br />
zwei Stück Pappe<br />
(funktioniert auf Laminat<br />
und gewachsten<br />
Holzfußböden ) setzen.<br />
Jetzt die Füße am Boden<br />
nach vorne schieben, um<br />
die Knie unter Einsatz der<br />
Bauchmuskulatur zum<br />
Brustkorb heranzuziehen.<br />
Den unteren Rücken<br />
dabei nicht runden.<br />
DIE GLEITER<br />
FORDERN DIE<br />
STÜTZMUSKULATUR<br />
HERAUS.<br />
3 X SEITLICHES<br />
SEILSCHLAGEN<br />
WH: 30–45 Sekunden lang wiederholen<br />
In dieselbe Grundposition wie beim<br />
Seilschlagen nach oben und unten<br />
kommen. Diesmal aber die Arme schnell<br />
nach außen und innen bewegen. Auf die<br />
Art horizontale Wellen im Seil erzeugen.<br />
4 KUGELHANTEL-<br />
SCHWINGEN<br />
WH: 20<br />
In beide Hände eine Kugelhantel nehmen<br />
(oder zwei Kurzhanteln jeweils an den<br />
Enden greifen) und die Hüfte nach hinten<br />
strecken. Die natürliche Wölbung des<br />
unteren Rückens dabei beibehalten. Die<br />
Knie ganz natürlich beugen. Wenn in der<br />
Gesäßmuskulatur die Dehnung spürbar<br />
wird, die Hüfte explosiv wieder strecken.<br />
Den Schwung dazu nutzen, um die Gewichte<br />
hoch auf Augenhöhe zu katapultieren.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/119
Strahans Workout<br />
5 WECHSELSEITIGER<br />
AUSFALLSCHRITT<br />
NACH HINTEN MIT<br />
SEILEN<br />
WH: 30–45 Sek. lang wiederholen (pro<br />
Seite)<br />
In dieselbe Grundposition<br />
wie vorher beim Seilschlagen<br />
gehen. Diesmal aber die Hände<br />
wechselseitig bewegen (erst die<br />
linke Hand, dann die rechte), um<br />
erst das rechte und dann das linke<br />
Seil auf den Boden zu schlagen.<br />
Während der Wellenbewegung<br />
eines Seils mit dem Bein der<br />
Gegenseite nach hinten in den<br />
Ausfallschritt kommen. Den<br />
Körper dabei so weit absenken,<br />
dass sich das hintere Knie knapp<br />
oberhalb des Bodens befindet.<br />
6 MEDIZINBALL-<br />
SCHMETTERN<br />
WH: 20<br />
Mit einem 3,5 bis 4,5 Kilo<br />
schweren Ball vor dem<br />
Brustkorb die Füße schulterbreit<br />
auseinandernehmen. Nun<br />
die Arme über den Kopf<br />
führen, bis eine Dehnung in<br />
der Bauchmuskulatur spürbar<br />
wird. Dann den Ball kräftig<br />
gegen den Boden schmettern<br />
und wieder auffangen,<br />
wenn er nach oben prallt.<br />
VERWENDE<br />
DEN GRÖSSTEN<br />
GYMNASTIKBALL,<br />
DEN DU<br />
SCHAFFST.<br />
7 X KLAPPMESSER<br />
AM GYMNASTIKBALL<br />
WH: 10<br />
Leg dich auf den Rücken und<br />
nimm einen Gymnastikball<br />
zwischen die Füße. Die Füße<br />
zusammenpressen und den Ball<br />
mit gestreckten Beinen anheben.<br />
Gleichzeitig mit dem Oberkörper<br />
nach oben kommen und mit<br />
gestreckten Armen nach dem<br />
Ball greifen. Den Gymnastikball<br />
dann von den Füßen an die<br />
Hände übergeben. Anschließend<br />
Ober- und Unterkörper wieder<br />
zum Boden sinken lassen. In der<br />
unteren Position liegt der Ball<br />
hinter dem Kopf am Boden auf.<br />
Die Bewegung wiederholen,<br />
um den Ball wieder an die Füße<br />
zu übergeben. Jede Übergabe<br />
zählt als eine Wiederholung.<br />
8 SEILSPRINGEN<br />
WH: 60 Sek. lang wiederholen<br />
Die Seilenden sollten bis auf<br />
Brusthöhe reichen, wenn<br />
du dich in der Mitte aufs Seil<br />
stellst. Trainier 60 Sekunden<br />
lang im beliebigen Sprungstil.<br />
Nachmittags-Workout<br />
1 TEMPO-KLIMMZUG<br />
Mit <strong>mehr</strong> als schulterbreit<br />
voneinander entfernten<br />
Händen im Obergriff an die<br />
Klimmzugstange gehen. Den<br />
Körper dann über drei Sekunden<br />
hinweg nach oben ziehen, sodass<br />
sich das Kinn oberhalb der Stange<br />
befindet. Im Anschluss innerhalb<br />
einer Sekunde wieder zurück in<br />
die Ausgangsposition sinken.<br />
2 Z KREUZHEBEN/<br />
RUDERN MIT<br />
GESTRECKTEN<br />
BEINEN<br />
Mit gestreckten Armen<br />
eine Langhantel vor den<br />
Oberschenkeln festhalten. Die<br />
Bauchmuskeln anspannen<br />
und die Hüfte nach hinten<br />
herausnehmen. Dabei die<br />
natürliche Wölbung des<br />
unteren Rückens beibehalten.<br />
Die Knie nur leicht beugen<br />
und dann wieder strecken,<br />
bis eine Dehnung in der<br />
Oberschenkelrückseite spürbar<br />
wird. Die Schulterblätter<br />
zusammenpressen und dabei<br />
die Langhantel hoch zum Bauch<br />
ziehen. Die Stange wieder sinken<br />
lassen und die Hüfte strecken, um<br />
zurück in den aufrechten Stand zu<br />
kommen. Die gesamte Abfolge<br />
zählt als eine Wiederholung.<br />
BEI ÜBUNGEN, IN DENEN DU DIE HÜFTE NACH<br />
HINTEN HERAUSSCHIEBST, SOLLTEST DU DAS<br />
GEWICHT AUF DIE FERSEN VERLAGERN.<br />
120/OKTOBER 2014/mensfitness.de
3 YBRETT MIT<br />
HÜFTSENKEN UND<br />
-HEBEN<br />
In den Liegestütz kommen und<br />
die Bauchmuskulatur anspannen.<br />
Jetzt den Rücken wölben, um die<br />
Hüfte nach unten zum Boden<br />
zu führen. Direkt im Anschluss<br />
die Hüfte beugen und die Hände<br />
fest gegen den Boden stemmen.<br />
Dann das Gesäß weit nach oben<br />
und hinten herausnehmen,<br />
sodass der Oberkörper und die<br />
Arme eine gerade Linie bilden.<br />
In der Oberschenkelrückseite<br />
und den Waden sollte eine<br />
Dehnung spürbar sein.<br />
DAS BRETT MIT<br />
HÜFTHEBEN<br />
UND -SENKEN<br />
BAUT KRAFT<br />
IM UNTEREN<br />
RÜCKEN AUF.<br />
4 KABELZIEHEN<br />
ÜBER KREUZ FÜR<br />
DIE HINTEREN<br />
DELTAMUSKELN<br />
Befestige an den oberen Seilzügen<br />
zweier gegenüberliegender<br />
Kabelstationen Bügelgriffe. Die<br />
Griffe jeweils in die Hand der<br />
Gegenseite nehmen, sodass<br />
sich die Kabel vor dem Körper<br />
kreuzen. Jetzt die Schulterblätter<br />
zusammenpressen und die<br />
Arme seitlich nach außen<br />
ziehen. Die Spannung einen<br />
Augenblick lang halten.<br />
5 X EINBEIN-<br />
KNIEBEUGE IM<br />
UHRZEIGERSINN<br />
Auf einem Bein balancierend das<br />
Ende einer Kurzhantel in beide<br />
Hände nehmen. Die Hüfte nach<br />
hinten herausführen und das<br />
Knie des Standbeins beugen.<br />
Mit angehobenem Brustkorb<br />
den Oberkörper sinken lassen,<br />
um ein Stück nach links zu<br />
greifen. Stell dir vor, am Boden<br />
wären die Stundenstriche einer<br />
Uhr aufgemalt. Das vordere<br />
Ende der Kurzhantel sollte<br />
auf 11 Uhr weisen. Den Körper<br />
wieder aufrichten und dann<br />
erneut nach unten kommen, um<br />
den imaginären 12-Stunden-<br />
Strich zu berühren. Den Ablauf<br />
wiederholen und die Hantel beim<br />
nächsten Mal ein Stück nach<br />
rechts zum 1-Uhr-Strich führen.<br />
Jede Berührung der Hantel<br />
mit dem Boden zählt als eine<br />
Wiederholung. Die Übung mit<br />
dem anderen Bein wiederholen.<br />
6 BEINHEBEN AN<br />
DER STANGE MIT<br />
GESTRECKTEN<br />
BEINEN<br />
Im Neutral- oder Obergriff an<br />
die Klimmzugstange gehen<br />
und den Körper auspendeln<br />
lassen. Die Bauchmuskeln<br />
anspannen und die Beine bis<br />
hoch zur Stange führen.<br />
7 RUDERN AM<br />
ZUGBAND<br />
Stell die Zugbänder auf die<br />
passende Länge ein. Jetzt<br />
die Schlaufen in die Hände<br />
nehmen und den Körper vom<br />
Verankerungspunkt weg nach<br />
hinten lehnen. Der Winkel<br />
zwischen dem Körper und<br />
dem Boden sollte kleiner<br />
als 45 Grad sein. Von der<br />
Ausgangsposition aus den Körper<br />
hoch zu den Griffen ziehen.<br />
HALTE DIE SPANNUNG IN DER<br />
BAUCHMUSKULATUR ÜBER DEN GESAMTEN<br />
SATZ HINWEG AUFRECHT UND LASS DIE<br />
HÜFTE NICHT ABSACKEN.<br />
8W BEINCURL AM ZUGBAND<br />
Die Zugbänder so einstellen, dass sich die Schlaufen etwas über dem<br />
Boden befinden. Dann mit dem Rücken auf den Boden legen und die Füße<br />
in die Schlaufen stecken. Die Bauchmuskulatur anspannen und mit den<br />
Fersen Druck nach unten ausüben, um die Hüfte nach oben zu heben.<br />
Anschließend die Knie beugen und die Fersen zum Gesäß heranziehen.<br />
9 SEITSTÜTZ AM ZUGBAND<br />
Die Füße in die Schlaufen stecken und den linken Unterarm am<br />
Boden aufsetzen. Die Hüfte nach oben führen, sodass der Körper<br />
eine gerade Linie bildet. Anschließend die Hüfte wieder zum Boden<br />
sinken lassen. Diese Abfolge zählt als eine Wiederholung. Nach<br />
einem Satz die Übung auf der anderen Seite wiederholen.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/121
Home Workout<br />
COUCH<br />
TRAINING<br />
Hast du eine bequeme Couch<br />
im Wohnzimmer stehen?<br />
Ideal! Wir zeigen dir, wie du<br />
sie so verwendest, dass<br />
du fitter statt fetter wirst.<br />
B<br />
A<br />
Wie du wahrscheinlich schon einmal<br />
gehört hast, ist das Sitzen an sich<br />
nicht besonders gesund. Es schränkt den<br />
Blutfluss ein, lässt die Gesäßmuskulatur<br />
erlahmen und steht mit einer ganzen<br />
Palette an Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
in Zusammenhang. Doch jetzt die gute<br />
Nachricht: Du kannst mit deinem Sofa <strong>mehr</strong><br />
machen, als dich beim Serienmarathon<br />
oder zum Couchsurfen hineinzulümmeln.<br />
Mit etwas Kreativität und taktisch<br />
geschickt platzierten Kissen wird aus<br />
dem guten alten Dreisitzer ein richtiges<br />
Mehrzweck-<strong>Fitness</strong>gerät. Sozusagen<br />
deine ganz persönliche Trainingsbank.<br />
SO FUNKTIONIERT<br />
DAS WORKOUT<br />
Schließ alle Sätze und<br />
Wiederholungen einer Übung<br />
ab, bevor du mit der nächsten<br />
weitermachst. Wiederhol den<br />
Durchlauf ein- bis zweimal und<br />
lass zwischen den Zyklen 60–<br />
90 Sekunden Pause. Absolvier<br />
das Training ein- bis zweimal<br />
pro Woche als Ergänzung zu den<br />
gewohnten <strong>Fitness</strong>einheiten.<br />
Die Übungen dienen dazu,<br />
Schwachpunkte auszumerzen,<br />
an die du mit den herkömmlichen<br />
Ausführungen des Bankdrückens,<br />
der Kniebeuge und des<br />
Kreuzhebens möglicherweise<br />
nicht herankommst.<br />
W 1 HALBSEITIGE<br />
KNIEBEUGE<br />
Sätze 3 WH 12 pro Seite<br />
c Stell dich vors Sofa und leg<br />
einen Fuß auf die Sitzfläche.<br />
c Jetzt das vordere Bein<br />
anwinkeln, um nach unten in<br />
die Kniebeuge zu kommen. In<br />
der unteren Position berührt<br />
das hintere Bein leicht den<br />
Boden. Achte darauf, mit dem<br />
vorderen Knie maximal bis zu<br />
den Zehenspitzen nach vorn<br />
zu gehen.<br />
c Den Körper dann kontrolliert<br />
wieder aufrichten. Führ erst<br />
alle Wiederholungen auf<br />
einer Seite aus, bevor du zur<br />
anderen übergehst.<br />
122/OKTOBER 2014/mensfitness.de
2 TRIZEPS-DIPS Z<br />
Sätze 3 WH Bis zum Muskelversagen<br />
c Platzier die Füße vor dir am Boden, sodass<br />
die Beine gestreckt sind. Die Hände mit den<br />
Fingerspitzen nach vorn aufs Sofa setzen. Dann<br />
so weit nach unten gehen, dass die Oberarme<br />
parallel zum Boden laufen. Anschließend den<br />
Körper wieder nach oben drücken.<br />
c Die Übung wird umso leichter, je weiter du die<br />
Füße zum Sofa ziehst.<br />
B<br />
A<br />
B<br />
A<br />
X 3 OBERSCHENKEL-CURL<br />
Sätze 3 WH 6<br />
c Stütz die Füße an der Unterseite des Sofas ein<br />
(oder bitte ein Mitglied deiner Familie darum, sie<br />
festzuhalten). Leg dir unter die Knie ein Kissen.<br />
Am Anfang hältst du den Körper senkrecht. Lass<br />
dich dann so langsam wie möglich nach vorn in<br />
Richtung Boden sinken.<br />
c Fang dein Gewicht in der unteren Position mit den<br />
Händen auf. Drück dich dann wieder ab, um in die<br />
Ausgangsposition zurückzukehren.<br />
B<br />
A<br />
X 4 HÜFTHEBEN<br />
Sätze 3 WH 10 pro Seite<br />
c Leg dich auf den Boden und setz einen Fuß an die<br />
vordere Sofakante. Der andere Fuß ist senkrecht<br />
nach oben gestreckt. Drück dich dann vom Sofa<br />
ab, um die Hüfte anzuheben. Bleib eine Sekunde<br />
lang in der oberen Position und lass am Ende die<br />
Hüfte wieder sinken.<br />
c Führ erst alle Wiederholungen auf einer Seite aus,<br />
bevor du zu anderen übergehst.<br />
c Die Übung ist dir zu hart? Dann setz beide Füße<br />
auf dem Sofa auf.<br />
5 KNIEANZIEHEN Z<br />
Sätze 3 WH 20<br />
c Setz dich vorne auf die Sitzfläche und greif die<br />
Sofakante mit den Händen. Dann die Beine so weit<br />
wie möglich nach vorn strecken. Den Oberkörper<br />
zum Ausgleich nach hinten lehnen.<br />
c Den Oberkörper dann wieder hoch in die<br />
Senkrechte führen und dabei die Knie anziehen.<br />
A B<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/123
Workout Check<br />
WORKOUT AUF DEM PRÜFSTAND<br />
Der MF-Leser Peer Schmidt möchte für ein 160 Kilometer langes Radrennen in Form kommen.<br />
Stuart Hayes ist bei den Olympischen Spielen im Triathlon angetreten. Er arbeitet zudem als<br />
Trainer und weiß genau, wie er Peer fit bekommt.<br />
DER PLAN<br />
MO<br />
DI MI DO FR SA SO<br />
RADFAHREN<br />
1 Std. (85 U/min)<br />
FITNESSCENTER Liegestütze (3 x 20),<br />
Klimmzüge im Obergriff (2 x 10), halbseitige<br />
Kniebeuge (30 kg, 3 x 8), Klimmzüge im Untergriff<br />
(3 x 10), Kniebeuge (35 kg, 3 x 12)<br />
Pause<br />
RADFAHREN<br />
2 Std. (<strong>mehr</strong> als 85 U/min)<br />
RADFAHREN<br />
2 Std. (90 U/min)<br />
FITNESSCENTER<br />
wie dienstags<br />
RADFAHREN<br />
2 Std. (80 U/min)<br />
MF-LESER<br />
Peer, 27<br />
ZIEL<br />
Ausdauer fürs<br />
Radfahren<br />
Ich fahre seit zwei<br />
Jahren ohne festen<br />
Trainingsplan.<br />
Diesen Sommer<br />
nehme ich<br />
an einem<br />
Hobbyrennen über<br />
160 Kilometer teil.<br />
Deshalb absolviere<br />
ich derzeit ein<br />
selbst erstelltes<br />
wöchentliches<br />
Workout-<br />
Programm. Ich<br />
würde trotzdem<br />
gern wissen, ob<br />
es eine effektivere<br />
Art gibt, sich<br />
auf Rennen<br />
vorzubereiten.<br />
DIE LÖSUNG<br />
INTERVALLTRAINING AUF DEM RAD<br />
Warm-up (10–15 Min.), 4 x 15 Min. mit<br />
hoher Intensität (zwischendurch je 5 Min.<br />
leichtes Spinning), Cool-down (15 Min.)<br />
FITNESSCENTER<br />
Beintraining 3 x 8 halbseitige Kniebeugen,<br />
3 x 12 Kniebeugen<br />
Pilates<br />
PAUSE<br />
FAHRRAD-INTERVALLE<br />
Warm-up (10–15 Min.), 30 x 1 Min. mit<br />
hoher Intensität (zwischendurch je 1 Min.<br />
leichtes Spinning), Cool-down (15 Min.)<br />
AKTIVE REGENERATION<br />
2 Std. (90–100 U/min)<br />
PILATES<br />
STRASSENTOUR (MIT HÜGELN)<br />
4–6 Stunden<br />
MO<br />
DI MI DO FR SA SO<br />
„Isometrische Halteübungen trainieren die Gesäßmuskulatur und die Bauchmuskeln gleichermaßen.<br />
Sie sorgen für ein besseres Muskelgleichgewicht und senken das Verletzungsrisiko.“<br />
DER TRAINER<br />
Stuart Hayes hat den ITU<br />
World Cup gewonnen. Zudem<br />
war er bei den Olympischen<br />
Spielen 2012 Mitglied des britischen Triathlon-<br />
Teams. Mit dem Team Dillon unterstützt er<br />
jetzt zukünftige Champions. Hayes beschreibt<br />
die Voraussetzungen: „Möchte Peer eine 160<br />
Kilometer lange Tour durchstehen, muss er<br />
die 160 Kilometer auch im Training hinter sich<br />
bringen. Es gilt, die Trainingsdauer auf dem Rad<br />
schrittweise zu steigern und das Oberkörper-<br />
Work-out im <strong>Fitness</strong>center herunterzufahren.“<br />
TRAININGSVOLUMEN<br />
„Peer muss die erforderlichen Grundlagen<br />
schaffen, indem er einmal pro Woche eine lange<br />
Fahrt absolviert – vorzugsweise mit einigen<br />
Bergabschnitten. Dabei muss er sich Stück für<br />
Stück an die 160 Kilometer herantasten. Wenn<br />
er mit dem Rad zur Arbeit pendelt, gibt ihm das<br />
wertvolle zusätzliche Trainingszeit und <strong>mehr</strong><br />
Erfahrung auf der Straße. Etwa zwei Wochen<br />
vor dem Event ist es wichtig, das Volumen<br />
wieder herunterzuschrauben. Andernfalls<br />
geht er müde an den Start.“<br />
FORCIERTES TEMPO<br />
„Wenn Peer wettkampffähig sein möchte,<br />
braucht er auch Intervalltraining. Das kann er auf<br />
dem Wattbike, dem Rollentrainer oder einem<br />
herkömmlichen Trainingsrad absolvieren. Intervalltraining<br />
bedeutet, dass er nicht einfach<br />
nur mit einer Frequenz von 85 Umdrehungen<br />
pro Minute vor sich hin strampelt. Stattdessen<br />
wechselt er zwischen schnellen zu langsamen<br />
Phasen ab. So kann sich sein Körper an die Anforderungen<br />
der Tempowechsel anpassen und<br />
lernen, schneller zu regenerieren. Dabei verbrennt<br />
er auch Fett, sodass er weniger Gewicht<br />
auf den Sattel bringt.“<br />
GESÄSSMUSKELTRAINING<br />
„Peer braucht kein separates Oberkörpertraining,<br />
weil er hauptsächlich seine Beine<br />
einsetzen wird. Kniebeugen sind eine tolle<br />
Sache. Allerdings sollte er keine allzu großen<br />
Gewichte auflegen. Schließlich ist es wichtig,<br />
dass er seine Form in Sattel hält und die<br />
Gesäßmuskulatur richtig angespannt. Die gibt<br />
ihm erst den richtigen Vortrieb. Sehr hilfreich<br />
wäre auch Pilates-Unterricht zweimal pro<br />
Woche. Die isometrischen Halteübungen<br />
trainieren die Gesäßmuskulatur und die<br />
Bauchmuskeln gleichermaßen. Sie sorgen für<br />
ein besseres Muskelgleichgewicht und senken<br />
das Verletzungsrisiko, weil der Sportler damit<br />
die Wirbelsäule beim Fahren entlastet.<br />
NAHRUNGSZUFUHR UNTERWEGS<br />
„Peer muss auf seinen Fahrten richtig<br />
nachtanken. Im Idealfall nimmt er alle 40<br />
Minuten ein Gel oder einen Riegel zu sich.<br />
Auch ein elektrolytisches <strong>Get</strong>ränk sollte<br />
immer mit dabei sein. Es hilft, die über den<br />
Schweiß verlorengegangene Flüssigkeit<br />
wieder aufzufüllen und baut Krämpfen<br />
vor. Die richtigen Nährstoffe nach der Tour<br />
sorgen außerdem dafür, dass er sich am<br />
nächsten Tag nicht müde und kaputt fühlt.<br />
Ein Regenerationsshake 20 Minuten nach<br />
Zieleinlauf ist ideal.“ ■<br />
124/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Boxing Drills<br />
CARL FROCH<br />
ALTER 36<br />
GRÖSSE 185 cm<br />
GEWICHT 76 kg<br />
ERFOLGE<br />
c Aktueller Champion<br />
im WBA- und IBF-<br />
Supermittelgewicht<br />
c Ehemaliger Champion im<br />
WBC-Supermittelgewicht<br />
c Bilanz von 32 Siegen und<br />
zwei Niederlagen als<br />
Profikämpfer, darunter<br />
23 Siege per Knock-out<br />
CARL FROCH,<br />
SPITZNAME „DIE<br />
KOBRA“, IST<br />
BOXCHAMPION IM<br />
SUPERMITTELGEWICHT.<br />
HIER BESCHREIBT<br />
ER, WIE ER BIS ZUM<br />
ENDE VON RUNDE 12<br />
DURCHHÄLT.<br />
CARL DIE<br />
KOBRA<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/125
Boxing Drills<br />
fühle mich auf jeden Fall einer<br />
Erfahrung beraubt“, so Carl Frochs<br />
„Ich<br />
Kommentar zu seinem erfolgreichen<br />
Weltmeisterschaftskampf gegen George<br />
Groves im November 2013, den der<br />
Schiedsrichter in der neunten Runde beendete.<br />
„Der Kampf wurde zu früh abgebrochen, und<br />
das hat mich um den verdienten Triumph<br />
gebracht.“<br />
Die Entscheidung und die darauffolgende<br />
Kritik an Froch trotz der späteren klaren<br />
Titelverteidigung belastet „die Kobra“ immer<br />
noch. Dasselbe gilt für Groves‘ Einstellung und<br />
sein Hang zum Provozieren. „Er muss noch<br />
viel lernen“, sagt Froch bei unserem Interview<br />
im <strong>Fitness</strong>center Phoenix ABC in Nottingham,<br />
wo er als Jugendlicher trainierte. „Er ist wie ein<br />
arroganter und respektloser Teenager. Ich bin<br />
Manns genug, um zuzugeben, dass er mir in<br />
Runde eins ein Schnippchen geschlagen und<br />
mich danach zwei Runden lang ordentlich in<br />
die Mangel genommen hat. Doch das war nur<br />
ein Drittel des Kampfes. In Runde neun war<br />
ich am Drücker. Da habe ich ihn windelweich<br />
geprügelt. Der Abbruch hat mich wirklich<br />
gewurmt, weil ich den Kerl nicht ausstehen<br />
kann und einen starken Abschluss hinlegen<br />
wollte. Ich wollte ihn so richtig vermöbeln.“<br />
AUSDAUER BIS ZUM SCHLUSS<br />
Der starke Abschluss war schon immer<br />
ein Markenzeichen Frochs – von der<br />
ersten Titelverteidigung, als er nach einem<br />
Punkterückstand und einem K.-o. in Runde<br />
vier gegen Jermaine Taylor noch das<br />
Comeback schaffte, bis hin zum Fight gegen<br />
Groves. Worauf ist diese sagenhafte Ausdauer<br />
zurückzuführen? Dazu Froch ganz trocken:<br />
„Ich arbeite hart an mir. In den Runden neun<br />
bis 12 werden die echten Champions gemacht.<br />
Geht ein Kampf über die komplette Distanz,<br />
dann entscheidet diese Phase über den<br />
Sieg. Deswegen ist es ganz offensichtlich ein<br />
gewaltiger Vorteil, wenn du am Schluss noch<br />
einmal eine Schippe drauflegen kannst.“<br />
Dass er ein Kinn aus Granit zu haben<br />
scheint, unterstützt zweifelsohne seine<br />
Comeback-Qualitäten. Doch laut Froch ist<br />
das <strong>Fitness</strong>niveau ein genauso wichtiger<br />
Faktor. „Die Nehmerqualitäten hängen zu<br />
einem großen Teil von deiner <strong>Fitness</strong> ab. Mit<br />
starken Beinmuskeln, einem harten Core und<br />
ausreichend Training auf dem Buckel kommst<br />
du viel leichter wieder auf die Füße, wenn du<br />
so richtig was wegstecken musst.“<br />
Die Robustheit ist keine Eigenschaft, die<br />
der Boxer von zuhause mitbringen muss. So<br />
etwas lässt sich trainieren. Und Froch erkennt<br />
einen Kämpfer, der seine Hausaufgaben<br />
gemacht hat. „Amir Khan wurde während<br />
seiner Karriere ein paarmal auf die Bretter<br />
geschickt. Alle meinen, er hätte einen Kiefer<br />
aus Glas“, erklärt er. „Doch als er gegen<br />
Marcos Maidana antrat, schaffte er es, sich am<br />
Schluss durchzubeißen, als ihn sein Gegner<br />
richtig durch den Fleischwolf drehte. Das hat er<br />
seinem <strong>Fitness</strong>niveau und der Arbeit im Studio<br />
zu verdanken.“<br />
Der Champion im<br />
Supermittelgewicht führt<br />
ein Trainingstagebuch, um<br />
seine Ziele zu erreichen.<br />
ZIELERFASSUNG<br />
Einer der Schlüsselfaktoren für Frochs<br />
Erfolge ist die präzise Erfolgskontrolle im<br />
Training. „Seit ich Profi bin, führe ich ein<br />
Trainingstagebuch“, so Froch. „Das hilft mir<br />
bei der Orientierung. Wenn ich meine Ziele<br />
erreiche, gibt mir das Selbstvertrauen für den<br />
Kampf. Ich weiß dann, dass ich fit bin. Meine<br />
persönlichen Bestleistungen habe ich mit<br />
Mitte bis Ende 20 aufgestellt. Doch selbst jetzt<br />
mit 36 breche ich noch viele eigene Rekorde.<br />
Ich weiß also, dass ich körperlich immer noch<br />
richtig gut drauf bin. Wenn ich einmal die<br />
Vorgaben nicht <strong>mehr</strong> erreichen kann, weiß<br />
ich, dass es Zeit ist, aufzuhören. Dann muss<br />
ich auf meinen Körper hören.“<br />
Froch trainiert wie ein Wahnsinniger. „Das<br />
Training muss anstrengend sein“, bestätigt<br />
er uns. „Ohne Fleiß kein Preis. Das ist eine<br />
abgedroschene Phrase. Aber wenn du Erfolge<br />
sehen willst, musst du die Messlatte immer<br />
wieder ein Stück höher legen. Und das tut<br />
eben weh. Wenn du morgens aufwachst, dir<br />
der ganze Körper wehtut und du dich fühlst wie<br />
ausgespuckt, dann tut sich wirklich was.“ Froch<br />
lässt den Worten Taten folgen. Im <strong>Fitness</strong>center<br />
absolviert er konstant immer wieder Einheiten,<br />
die ihn auf 15 Runden vorbereiten. Und das,<br />
obwohl er in einem Profi-Fight nie über <strong>mehr</strong><br />
als 12 Runden gehen muss.<br />
„Ich trainiere absichtlich so, dass ich<br />
drei weitere Runden durchhalten könnte“,<br />
erläutert Froch. „Genau deshalb gebe ich am<br />
Schluss immer noch eine so gute Figur ab. Ich<br />
wünschte, alle Fights würden über 15 Runden<br />
gehen. Ich denke, dann hätte mich noch keiner<br />
geschlagen. Andre Ward [der Froch 2011 den<br />
WBC-Titel wegschnappte] ist der Einzige, der<br />
mich jemals besiegt hat, und auch er hatte<br />
einen langen Atem. [Froch zählt Mikkel Kessler<br />
nicht mit, der 2010 in einem umstrittenen<br />
Kampf nach Punkten zunächst gewonnen<br />
126/OKTOBER 2014/mensfitness.de
„OHNE FLEISS KEIN PREIS. DAS IST EINE<br />
ABGEDROSCHENE PHRASE. ABER WENN<br />
DU ERFOLGE SEHEN WILLST,<br />
MUSST DU HART TRAINIEREN.“<br />
Froch ist bekannt für sein<br />
eisernes Kinn. Er wurde<br />
noch nie k. o. geschlagen<br />
Stehvermögen für den Ring<br />
Mit Frochs Kardioläufen im Rücken hältst<br />
du zwölf Runden lang durch.<br />
■ „Das Boxen ist eine Disziplin, die sowohl<br />
aerobe als auch anaerobe Bestandteile enthält.<br />
Deshalb muss auch das Lauftraining entsprechend<br />
abwechslungsreich sein“, meint Froch. Der<br />
Champion geht jeden Tag laufen. Doch selbst mit nur<br />
drei seiner anaeroben Einheiten pro Woche kannst<br />
du im Kardiobereich gewaltige Fortschritte machen.<br />
MONTAG ANAEROBES TRAINING<br />
c 12 x 100 m Sprinten mit jeweils 9 Sekunden<br />
Pause zwischen den Spurts<br />
MITTWOCH AEROBES TRAINING<br />
c 10 km Laufen im gleichmäßigen Tempo<br />
FREITAG AEROBES/ANAEROBES TRAINING<br />
c 5 km Laufen im schnellen Tempo,<br />
vorzugsweise am Berg<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/127
Boxing Drills<br />
<br />
AUF SEITE 130<br />
FINDEST DU<br />
FROCHS<br />
ZIRKELTRAINING<br />
FÜR DEN CORE<br />
aber dann in einer Wiederholung gegen Froch<br />
verloren hatte.] Allerdings glaube ich nicht,<br />
dass er weitere drei Runden gepackt hätte.“<br />
Neben endlosen Trainingsrunden am<br />
Schlagpolster, am Schlagsack und mit seinen<br />
Sparringspartnern geht Froch jeden Tag laufen,<br />
um Kondition aufzubauen (siehe Kasten<br />
rechts). Dazu beschäftigt er einen Kraft- und<br />
Konditionstrainer in Vollzeit. „Wir machen<br />
alles vom Eigengewichts-Zirkeltraining mit<br />
Klimmzügen und Dips für die Explosivität bis hin<br />
zu plyometrischen Übungen wie Kastensprüngen<br />
und Medizinballschmettern“, wie er uns wissen<br />
lässt. „Ich nehme das Training wirklich ernst. So,<br />
wie es im Profisport sein muss.“<br />
SÜSSE DISZIPLIN<br />
Ein anderer Bereich, an den Froch höchste<br />
Ansprüche stellt, ist die Ernährung. „Beim<br />
Speiseplan war ich schon immer sehr streng“,<br />
bestätigt er uns. „Ich esse gern Süßes und liebe<br />
Käsekuchen. Aber ich muss aufpassen, dass<br />
ich mich von dem Zeug fernhalte. Vor allem,<br />
weil ich nicht jünger werde und der Körper von<br />
Haus aus leichter Speckreserven aufbaut.“<br />
Das Limit fürs Supermittelgewicht liegt bei<br />
76 Kilo. Anders als der ehemalige Weltmeister<br />
im Halbweltergewicht, Ricky Hatton, versucht<br />
Froch, zwischen den Kämpfen nicht allzu<br />
viel zuzulegen. „Bei 82 Kilo ist für mich die<br />
Grenze“, beschreibt er seine Strategie. „Wenn<br />
ich dieses Limit überschreite, kann ich meinen<br />
Job nicht <strong>mehr</strong> ausüben. Wollte ich dick werden<br />
und trotzdem noch Wettkämpfe bestreiten,<br />
müsste ich mit dem Darten anfangen.“<br />
In den letzten Wochen seiner Trainingslager<br />
senkt Froch die Kohlenhydratzufuhr. Parallel<br />
erhöht er den Anteil des Kardiotrainings,<br />
um sein Kampfgewicht zu erreichen. „Nur<br />
so geht es“, sagt er. „Manche Leute setzen<br />
sich in die Sauna und zehren den Körper<br />
aus, um Gewicht abzuschütteln. Das halte<br />
ich für gefährlich. George Groves gab an, vor<br />
unserem letzten Kampf mit dieser Methode<br />
vier Kilo runterbekommen zu haben. Meiner<br />
Meinung nach ist das Schummelei.“<br />
ZWEITER ANLAUF<br />
Im Wiederholungskampf bekam Froch<br />
endlich die Chance, Groves und seine Kritiker<br />
ruhigzustellen. Wir fragen ihn, warum er denkt,<br />
beim zweiten Anlauf <strong>mehr</strong> Erfolg zu haben.<br />
Seine Antwort: „Es ist immer verlockend, im<br />
Ring mit jemandem abzurechnen, mit dem<br />
man noch ein Hühnchen zu rupfen hat. Genau<br />
das ist bei mir im ersten Kampf falsch gelaufen.<br />
Ich erwischte Groves ziemlich problemlos<br />
mit meinem Jab. Ich wartete geduldig ab und<br />
landete bei einem Angriff einen schönen<br />
Haken. Dabei dachte ich mir ‚Gut, ich komme<br />
also durch‘. Also habe ich mich noch <strong>mehr</strong> aus<br />
der Deckung locken lassen. Mit meinem Schlag<br />
traf ich ihn dabei aber nur so halb. So kam es,<br />
dass ich offen vor ihm stand. Das hat er genutzt,<br />
um mich mit rechts auf die Bretter zu schicken.“<br />
Froch wurde noch nie k. o. geschlagen.<br />
Er sagt, sein Wille, wieder aufzustehen und<br />
weiterzukämpfen habe ihm beim Kampf schon<br />
so einige Male aus der Zwickmühle geholfen.<br />
„Das ist einfach Teil meiner Einstellung und<br />
meines Kampfstils“, sagt er. „Ich weiß, dass<br />
die Leute viel Geld zahlen, um mich kämpfen<br />
zu sehen. Wenn ich mich nicht richtig ins<br />
Zeug lege und keinen Spaß an der Sache<br />
habe, überträgt sich das auf die Fans. Das ist<br />
nicht unbedingt immer von Vorteil. Meinen<br />
Trainer habe ich damit schon einige Male auf<br />
die Palme gebracht. Dank meiner <strong>Fitness</strong> und<br />
meines harten Kinns bin ich damit aber immer<br />
ganz gut durchgekommen.“<br />
Am 31. Mai in Wembley streckte Froch in<br />
der achten Runde des Wiederholungsfights<br />
seinen Gegner nieder. Doch schon vor dem<br />
Kampf gab er sich ziemlich siegessicher:<br />
„George Groves zeigte letztendlich bei<br />
seinem ersten Auftritt gegen mich nur zwei<br />
gute Runden. Dann hat ihn der Hammer des<br />
Champions voll erwischt, und er kommt nicht<br />
damit klar“, meinte Froch bei unserem Treffen<br />
mit einem Lächeln auf den Lippen. „Das<br />
Ergebnis wird diesmal wieder das gleiche sein:<br />
Er wird sich in der Nacht nach dem Kampf in<br />
den Schlaf weinen, weil er verloren hat. Und<br />
ich werde am nächsten Morgen als Champion<br />
neben einem dicken Gürtel aufwachen.“ ■<br />
„ES IST IMMER<br />
VERLOCKEND, IM<br />
RING MIT JEMANDEM<br />
ABZURECHNEN, MIT<br />
DEM MAN NOCH EIN<br />
HÜHNCHEN ZU<br />
RUPFEN HAT.“<br />
128/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Boxing Drills<br />
Kernige<br />
Bauchmuskeln<br />
Frochs Zyklus der alten Schule für eine<br />
schlagresistente Core-Muskulatur<br />
■ Reihe die angegebenen Sätze der<br />
einzelnen Übungen direkt aneinander,<br />
ruh dich dann 60 Sekunden lang aus und<br />
wiederhol im Anschluss den Durchlauf<br />
noch dreimal<br />
X 1 SIT-UP<br />
WH 10<br />
c Leg dich auf den Rücken, beug<br />
die Knie und setz die Füße<br />
auf den Boden. Die Hände<br />
befinden sich hinter dem Kopf.<br />
c Jetzt den Oberkörper so weit<br />
anheben, dass er senkrecht<br />
zum Boden läuft. Beim<br />
Hochkommen ausatmen.<br />
c Die Position eine Sekunde<br />
lang halten, dann langsam<br />
wieder in die Ausgangsposition<br />
zurückkehren.<br />
W 2<br />
KÄFER-CRUNCH<br />
WH 5 pro Seite<br />
c Mit gebeugten Knien auf den<br />
Rücken legen und die Finger<br />
an die Schläfen führen.<br />
c Nun den Schultergürtel<br />
anheben und den Oberkörper<br />
drehen, um mit einem<br />
Ellbogen das Knie der<br />
Gegenseite zu berühren.<br />
c Mit weiterhin angespannten<br />
Bauchmuskeln die Übung<br />
auf der anderen Seite<br />
wiederholen. Bei jeder<br />
WH die Seite wechseln.<br />
3 BOOT<br />
Zeit 30 Sek.<br />
c Nimm die Arme auf dem Rücken liegend<br />
zur Körperseite und schließ die Beine.<br />
c Die Bauchmuskeln anspannen und die Core-<br />
Muskulatur (die tief liegende Halte- und<br />
Stützmuskulatur des Rumpfes) aktivieren.<br />
Dann die Füße um 20 Zentimeter anheben.<br />
Die Beine dabei gestreckt lassen.<br />
c Die Position 30 Sekunden lang halten<br />
und dann behutsam wieder in die<br />
Ausgangsposition zurückkehren.<br />
4 LIEGESTÜTZE MIT KLATSCHEN<br />
WH 10<br />
c Die Hände anfangs schulterbreit voneinander<br />
entfernt auf den Boden setzen. Der Körper bildet<br />
vom Kopf bis zu den Fersen eine gerade Linie.<br />
c Jetzt den Brustkorb zum Boden sinken lassen, bis die<br />
Ellbogen um 90 Grad gebeugt sind. Dann den Körper explosiv<br />
wieder nach oben drücken, um beide Hände vom Boden<br />
nehmen und kurz in die Hände klatschen zu können.<br />
c Nach dem Klatschen wieder auf den Handflächen landen.<br />
5 BRETT<br />
Zeit 45 Sek.<br />
c Der Körper bildet von den Schultern bis zu den Fersen eine<br />
gerade Linie. Die Ellbogen befinden sich direkt unterhalb<br />
der Schultern, der Blick ist zum Boden gerichtet.<br />
c Diese Position halten, ohne die Hüfte absacken zu lassen.<br />
130/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Das Experiment<br />
Fotos Jenni Leskinen<br />
Ist es möglich, in weniger als 30 Minuten pro Woche abzuspecken und den<br />
Kreislauf auf Vordermann zu bringen? Ben Ince von MF hat das hochintensive<br />
Intervalltraining einen Monat lang ausprobiert, um es herauszufinden.<br />
Du stehst ständig unter Strom und hast<br />
■ wenig Zeit? Dachten wir uns. Viele<br />
Büroarbeiter machen gerade einmal eine<br />
halbe Stunde lang Mittagspause. Diese Zeit<br />
reicht kaum aus, um sich ein Sandwich in den<br />
Rachen zu schieben. Wie soll es da möglich<br />
sein, auch noch ein Workout unterzubringen,<br />
um den Anschluss zu den Kollegen nicht zu<br />
verlieren, die zum Essen gleich am Bürotisch<br />
bleiben?<br />
Das hochintensive Intervalltraining (HIIT)<br />
könnte die richtige Antwort auf diese Frage<br />
sein. Das Prinzip ist ganz einfach: Es wird<br />
über kurze Phasen mit Vollgas trainiert,<br />
um den Stoffwechsel und das Herz-<br />
Kreislauf-System maximal zu fordern. Aber<br />
funktioniert das Prinzip wirklich? Ich wollte<br />
es wissen und habe dazu den praktischen<br />
30-minütigen HIIT-Unterricht von Virgin<br />
Active ausprobiert.<br />
„Das HIIT ist ein echter Fettkiller“, so Gillian<br />
Reeves, der für Virgin in Großbritannien das<br />
Gruppentraining managt. „Die Teilnehmer<br />
arbeiten bei hoher Belastung mit sehr kurzen<br />
Pausen. Der Körper verbrennt dadurch auch<br />
lange nach dem Training noch weitaus<br />
länger Kalorien als nach Kardio-Einheiten<br />
mit mäßiger Intensität.“ Die Crux dabei laut<br />
Reeves: „Jeder hat es selbst in der Hand, mit<br />
dieser hohen Intensität zu arbeiten. Es ist in<br />
der Regel nicht möglich, so ein hohes Niveau<br />
lange durchzuhalten. Wenn du das Gefühl<br />
hast, dass nach 30 Minuten noch Sprit im<br />
Tank ist, hast du wahrscheinlich nicht hart<br />
genug gearbeitet, um das Potenzial voll<br />
auszuschöpfen.“<br />
INTENSIVE ATMOSPHÄRE<br />
Das HIIT-Prinzip lässt sich auf fast alle<br />
Workout-Typen übertragen (siehe Kasten<br />
auf Seite 127). Daher weiß ich nicht, was mich<br />
in der ersten Einheit erwartet. Nach ein paar<br />
Minuten mit dynamischen Dehnübungen<br />
und Flexibilisierungstraining erklärt uns<br />
der Lehrer, dass das heutige Workout aus<br />
Eigengewichtsübungen besteht. Dabei<br />
wechseln sich in acht Blöcken 20-sekündige<br />
hochintensive Phasen mit jeweils zehn<br />
Sekunden Pause ab. Der erste Durchgang:<br />
Pendelläufe von einem Ende des Studios<br />
zum anderen.<br />
Die ersten paar Runden sind noch ganz<br />
gut machbar. Doch nach der Hälfte der<br />
Einheit fange ich an, zu keuchen. Schnell<br />
wird mir klar, dass die zehn Sekunden Pause<br />
nicht wirklich lang sind, wenn du von Anfang<br />
bis Ende voll auf die Tube drückst. Nach einer<br />
dankenswerterweise für HIIT-Maßstäbe<br />
relativ langen 60-sekündigen Pause geht es<br />
mit dem Hauptteil weiter: Zweierpaare aus<br />
Eigengewichtsübungen, die jeweils vier Mal<br />
wiederholt werden. Dabei findet dasselbe<br />
Belastungs-Pausen-Schema wie zuvor<br />
Anwendung. Jedes Übungspaar beinhaltet<br />
einen dynamischen Sprung sowie eine<br />
Bodenübung. So kommt der positive Effekt<br />
des Ganzkörpertrainings besser zum Tragen.<br />
Durchs erste Paar komme ich ganz gut<br />
durch. Es handelt sich um Kniebeugen<br />
mit Sprung sowie den „Bergsteiger“.<br />
Doch schon das zweite Übungspärchen<br />
(Ausfallschritte mit Sprung und Liegestütze)<br />
wird deutlich härter. Bis zum dritten<br />
Durchlauf (Liegestütze mit Strecksprung<br />
und Vor- und Rückwärtslaufen mit den<br />
Händen aus dem Stand in den Liegestütz)<br />
habe ich schon das Gefühl, mir würde<br />
gleich das Herz in der Brust explodieren.<br />
Dieses Muster wiederholt sich im Verlauf<br />
der Trainingswochen immer wieder.<br />
Es sind keine spezifischen Satzlängen<br />
vorgeschrieben. Deswegen gebe ich einfach<br />
jedes Mal immer ein Stück <strong>mehr</strong>.<br />
SPRUNGHAFTER EINSTIEG<br />
Auch am Ende des vierten und letzten<br />
Wochentrainings bin ich wieder triefnass.<br />
Mein Herz-Kreislauf-System ist dabei aber<br />
eindeutig leistungsfähiger. Vor allem meine<br />
Fähigkeit, die Liegestütze und Kniebeugen mit<br />
Sprung durchzuziehen, obwohl ich müde bin.<br />
Dazu ist mein Bauch merklich geschrumpft<br />
(siehe Kasten). Selbst meine Ausdauer auf<br />
dem Fußball-Kleinfeld hat sich verbessert.<br />
Für eine einzige (wenn auch ziemlich<br />
harte) 30-minütige Einheit als Zusatz zum<br />
wöchentlichen Trainingsprogramm ist das<br />
ein überwältigendes Ergebnis.<br />
Wie bei jeder anderen Trainingsart hängt<br />
es allerdings auch hier davon ab, wie stark<br />
du dich selbst forderst. Wer die notwendige<br />
Intensität aufs Parkett bringt, wird mit dem<br />
HIIT auf jeden Fall sein Herz-Kreislauf-<br />
System deutlich stärken und merklich<br />
abnehmen. Und das ganz ohne einen<br />
endlosen stundenlangen Trainingstrott. ■<br />
132/OKTOBER 2014/mensfitness.de
HIIT-SOLO<br />
Wenn für dich kein Unterricht infrage<br />
kommt, versuch es mit diesen HIIT-<br />
Workouts in Eigenregie.<br />
1 / RADFAHREN<br />
Gib 45 Sekunden lang voll Stoff und nimm<br />
im Anschluss zur aktiven Regeneration<br />
das Tempo 90 Sekunden lang wieder<br />
heraus. Den Durchlauf zehn Mal<br />
wiederholen.<br />
Ben von MF<br />
absolviert<br />
20 intensive<br />
Sekunden lang<br />
Hocksprünge.<br />
2 / RUDERN<br />
Rudere 20 Sekunden lang, als ginge<br />
es um dein Leben. Ruh dich dann zehn<br />
Sekunden lang aus. Wiederhol diesen<br />
Durchlauf acht Mal.<br />
3 / LAUFEN<br />
Sprinte über 35 Meter so schnell wie<br />
möglich und leg dann eine zehnsekündige<br />
Pause ein. Wiederhol den Zyklus sechs<br />
bis zehn Mal.<br />
Die Ergebnisse<br />
Ben von MF hat mit der Schublehre seine Erfolge mitverfolgt.<br />
Mein Herz-Kreislauf-System hat vom HIIT definitiv profitiert. Das eigentliche Ziel war<br />
für mich allerdings der Abbau überflüssiger Speckreserven, die sich aufgrund meines<br />
eingefahrenen Trainings angesammelt hatten. Ich verwendete eine Schublehre, um<br />
die Hautfalten am Körper zu messen. Auf dieser Grundlage bestimmte ich meinen<br />
Körperfettanteil zu Beginn und am Ende der vier Wochen. Während dieser Zeit stieg<br />
ich auch regelmäßig auf die Waage.<br />
Das Ergebnis: Erfolg auf der ganzen Linie. Mein Körperfettanteil fiel von zehn auf<br />
sieben Prozent, während ich mein Gesamtgewicht um zwei Kilo reduzieren konnte.<br />
„Schnell wird mir klar, dass die zehn<br />
Sekunden Pause nicht wirklich lang sind,<br />
wenn du voll auf die Tube drückst.“<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/133
<strong>Get</strong> bigger<br />
HALTE<br />
Text Ben Bruno Fotos James Michelfelder & therese Sommerseth<br />
DURCH!<br />
Um die gewünschte Muskelmasse aufzubauen,<br />
kann es reichen, einfach<br />
die Sätze zu verlängern.<br />
Wir sagen dir, wie du <strong>mehr</strong><br />
Wiederholungen schaffst.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/135
<strong>Get</strong> bigger<br />
■ Eine wichtige Strategie<br />
zum Muskelaufbau ist<br />
die Verlängerung der<br />
Anspannungsdauer. Der<br />
Grundgedanke: Je länger du<br />
die Spannung der Muskulatur<br />
aufrechterhalten kannst,<br />
umso <strong>mehr</strong> werden die Fasern<br />
erschöpft. Im Anschluss<br />
wachsen sie dann, um sich<br />
anzupassen. Auch, wenn<br />
du jetzt stöhnen wirst: Ein<br />
Weg, die Muskelspannung<br />
länger aufrechtzuerhalten,<br />
ist die Erhöhung der<br />
Wiederholungszahlen. Eine<br />
andere Möglichkeit besteht<br />
darin, die Bewegung an<br />
einem bestimmten Punkt<br />
einzufrieren und die Position<br />
zu halten. Countdown-Sätze<br />
nutzen beide Prinzipien<br />
gleichzeitig und bieten<br />
somit den maximalen<br />
Wachstumsreiz.<br />
SO FUNKTIONIERT'S<br />
Das Problem bei großen<br />
Satzlängen von zwölf oder<br />
<strong>mehr</strong> Wiederholungen:<br />
Oft geht dabei die Form<br />
flöten, wodurch das<br />
Verletzungsrisiko steigt.<br />
Mehr Wiederholungen<br />
bedeuten außerdem<br />
meist auch leichtere<br />
Gewichte, was natürlich<br />
nicht im Sinne der<br />
Muskelspannung ist.<br />
Countdown-Sätze<br />
erschöpfen die Muskulatur<br />
mit relativ niedrigen<br />
Wiederholungszahlen.<br />
Der Trick sind dabei<br />
die isometrischen<br />
Halteübungen, die effektiv<br />
die Muskulatur länger in<br />
Anspannung versetzen. Du<br />
könntest beispielsweise<br />
sechs Wiederholungen<br />
des Seitheben ausführen<br />
und dann die Arme<br />
sechs Sekunden lang auf<br />
90 Grad gestreckt halten.<br />
Im Anschluss einfach den<br />
Durchlauf wiederholen<br />
und dabei die Satzlängen<br />
auf fünf, vier ... bis auf eine<br />
Wiederholung senken.<br />
Nach sechs Wochen<br />
mit diesem Programm<br />
wirst du sehen, welchen<br />
großen Einfluss die<br />
Muskelspannung auf den<br />
Trainingserfolg hat.<br />
ANLEITUNG<br />
Jedes Workout (Tage 1, 2 und 3) wird einmal<br />
pro Woche absolviert. Lass zwischen den<br />
einzelnen Einheiten mindestens einen Tag<br />
Pause.<br />
Führ die mit „A“, „B“ (und manchmal<br />
„C“ und „D“) gekennzeichneten Übungen<br />
hintereinander aus. Leg dazwischen Pausen<br />
nach Bedarf ein. Du machst also einen Satz<br />
der Übung A, gefolgt von einer Pause und<br />
der Übung B. Danach folgt eine weitere<br />
Pause, bevor du den Durchlauf wiederholst,<br />
bis die vorgeschriebene Satzzahl erreicht<br />
ist. Halte dich in den anderen Sätzen dann<br />
an das normale Trainingsschema (alle Sätze<br />
einer Übung hintereinander).<br />
Tag 1<br />
1A Z<br />
KREUZHEBEN<br />
Sätze: 4 WH: 5<br />
Die Füße etwa hüftbreit<br />
auseinandernehmen und<br />
die Hüfte nach hinten<br />
herausstrecken. Gleichzeitig mit<br />
den Händen nach unten greifen,<br />
um die Hände knapp außerhalb<br />
der Knie auf die Stange zu<br />
setzen. Die natürliche Wölbung<br />
im unteren Rücken beibehalten<br />
und die Fersen in den Boden<br />
stemmen. Auf diese Art die<br />
Stange nach oben befördern,<br />
um in den aufrechten Stand zu<br />
kommen. In der Endposition<br />
ist die Hüfte voll gestreckt.<br />
1B<br />
LIEGESTÜTZ<br />
Sätze: 3<br />
WH: Countdown<br />
von 6 abwärts<br />
Den Körper<br />
absenken, bis sich<br />
der Brustkorb gut zwei<br />
Zentimeter über dem Boden<br />
befindet. Dann den Körper<br />
wieder nach oben drücken.<br />
Auf die Art sechs<br />
Wiederholungen durchführen,<br />
dann in die untere Position<br />
kommen und diese sechs<br />
Sekunden lang halten.<br />
Daran direkt fünf weitere<br />
Wiederholungen anschließen<br />
und die untere Position dann<br />
fünf Sekunden lang halten.<br />
Nach diesem Schema mit dem<br />
Countdown fortfahren, bis<br />
eine WH und die einsekündige<br />
Haltedauer erreicht sind.<br />
2A<br />
LATZIEHEN<br />
Sätze: 3 WH: Countdown von 5<br />
abwärts<br />
Befestige an der Latzugstation<br />
die Stange mit den gebogenen<br />
Enden und nimm auf dem<br />
Sitz Platz. Geh im <strong>mehr</strong> als<br />
schulterbreiten Griff an die<br />
Stange, um diese nach unten<br />
zum Schlüsselbein zu ziehen.<br />
Absolvier fünf Wiederholungen<br />
und halte dann die Stange fünf<br />
Sekunden lang auf Höhe des<br />
Schlüsselbeins fest. Fahr auf<br />
die Art mit dem Countdown fort,<br />
bis du eine WH erreicht hast.<br />
2B Z<br />
TRIZEPSSTRECKEN<br />
Sätze: 3 WH: 15<br />
Einen Seilgriff am oberen<br />
Seilzug einer Kabelmaschine<br />
befestigen und ein Ende<br />
in jede Hand nehmen. Nun<br />
mit am Körper anliegenden<br />
Oberarmen die Ellbogen<br />
strecken und die Endposition<br />
eine Sekunde lang halten.<br />
RICHTE DEN BLICK<br />
AUF EINEN PUNKT<br />
VOR DIR AM BODEN.<br />
136/OKTOBER 2014/mensfitness.de
2C X<br />
LANGHANTEL-<br />
ROLLEN<br />
Sätze: 3 WH: 12<br />
Belade eine Hantel mit fünf<br />
Kilo schweren Scheiben und<br />
knie dich so vor die Hantel,<br />
dass sich die Schultern über<br />
der Stange befinden. Nun die<br />
Bauchmuskeln anspannen<br />
und die Stange nach vorne<br />
rollen. Geh so weit nach vorne,<br />
wie du kannst, ohne die Hüfte<br />
absacken zu lassen. Dann die<br />
Hantel wieder zurück in die<br />
Ausgangsposition rollen.<br />
3 Z<br />
SUMO-KNIEBEUGE<br />
Sätze: 1 WH: Countdown von 6 abwärts<br />
Mit beiden Händen vor dem Brustkorb das Ende einer Kurzhantel<br />
festhalten. Die Füße schulterbreit auseinandernehmen und die Fußspitzen<br />
leicht nach außen drehen. Die Hüfte nach hinten herausstrecken, um<br />
in die Kniebeuge zu kommen. Nach sechs Wiederholungen die untere<br />
Position sechs Sekunden lang halten. Mit dem Countdown fortfahren,<br />
bis eine WH und die einsekündige Haltedauer erreicht sind.<br />
Tag 2<br />
1A Z<br />
BANKDRÜCKEN<br />
Sätze: 4 WH: 5<br />
Im etwas weiter als<br />
schulterbreiten Griff an die<br />
Stange gehen und den unteren<br />
Rücken wölben, sodass er<br />
nicht auf der Bank aufliegt.<br />
Die Hantel aus dem Gestell<br />
herausnehmen und zum<br />
Brustbein absenken. Dabei die<br />
Ellbogen seitlich um 45 Grad<br />
herausnehmen. Wenn die<br />
Stange den Körper berührt,<br />
die Füße fest in den Boden<br />
stemmen und das Gewicht<br />
wieder nach oben drücken.<br />
HEB BEIM HOCHSTEMMEN DER STANGE<br />
NICHT DES GESÄSS VOM POLSTER.<br />
1B Z<br />
HALBSEITIGE<br />
KNIEBEUGE<br />
Sätze: 4 WH: Countdown von 5<br />
abwärts<br />
Stell dich einen Ausfallschritt<br />
entfernt vor die Trainingsbank.<br />
An der Körperseite Kurzhanteln<br />
festhalten und den Fußrücken<br />
des rechten Fußes auf die Bank<br />
hinter dem Körper auflegen.<br />
Dann nach unten gehen, bis<br />
das hintere Knie fast den<br />
Boden berührt und der vordere<br />
Oberschenkel horizontal<br />
zum Boden läuft. Nach fünf<br />
Wiederholungen in die untere<br />
Position gehen und diese fünf<br />
Sekunden lang halten. Mit dem<br />
Countdown fortfahren, bis<br />
eine WH und die einsekündige<br />
Haltedauer erreicht sind.<br />
2A<br />
KLIMMZUG<br />
Sätze: 3 WH: So viele wie möglich<br />
Mit schulterbreit<br />
voneinander entfernten<br />
Händen im Untergriff an die<br />
Klimmzugstange gehen.<br />
Den Körper dann nach oben<br />
ziehen, sodass sich das Kinn<br />
oberhalb der Stange befindet.<br />
mensfitness.de/OKTOBER 2014/137
<strong>Get</strong> bigger<br />
SPANN DIE BAUCH- UND<br />
GESÄSSMUSKULATUR<br />
WÄHREND DER<br />
ÜBUNGEN AN. DAS GIBT<br />
DIR MEHR STABILITÄT.<br />
3A WECHSELSEITIGER KURZHANTELCURL<br />
Sätze: 3 WH: 10 pro Seite<br />
Nimm im aufrechten Stand in jede Hand eine Hantel. Mit dem Oberarm<br />
eng am Körper eines der Gewichte nach oben führen. Die Hantel dann<br />
wieder sinken lassen und dabei die andere nach oben führen.<br />
2B Z<br />
SEITHEBEN<br />
Sätze: 3 WH: Countdown<br />
von 6 abwärts<br />
Die Kurzhanteln<br />
seitlich nach oben<br />
heben, bis die Arme<br />
um etwas <strong>mehr</strong><br />
als 90 Grad nach<br />
außen gestreckt<br />
sind. Nach sechs<br />
Wiederholungen die<br />
obere Position sechs<br />
Sekunden lang halten.<br />
Mit dem Countdown<br />
fortfahren, bis eine WH<br />
und die einsekündige<br />
Haltedauer<br />
erreicht sind.<br />
2C<br />
SEITSTÜTZ<br />
Sätze: 3 WH: 30 Sek. lang halten<br />
(pro Seite)<br />
Leg dich auf die rechte<br />
Körperseite und setz den<br />
rechten Unterarm am<br />
Boden auf. Die Füße liegen<br />
übereinander. Jetzt die<br />
Bauchmuskeln anspannen,<br />
um Hüfte anzuheben. Die<br />
Position halten. Die Übung<br />
anschließend auf der anderen<br />
Seite wiederholen.<br />
3B W TRIZEPSSTRECKEN IM LIEGEN<br />
Sätze: 3 WH: 10<br />
Leg dich auf die Bank und nimm eine SZ-Stange in die Hände. Die Stange<br />
dann nach oben stemmen, sodass sie sich etwas hinter dem Kopf befindet<br />
und der Trizeps angespannt ist, wenn du die Arme beugst. Das Gewicht<br />
hinter dem Kopf absenken und dann die Ellbogen wieder komplett<br />
durchstrecken. Die Oberarme bleiben dabei fest in ihrer vertikalen Position.<br />
Tag 3<br />
1A<br />
KNIEBEUGE MIT<br />
FRONTAUFLAGE<br />
Sätze: 4 WH: 5<br />
Eine Langhantel im Powerrack<br />
etwa auf Schulterhöhe<br />
einstellen. Die Stange dann in<br />
die schulterbreit voneinander<br />
entfernten Hände nehmen.<br />
Jetzt die Ellbogen anheben,<br />
sodass die Oberarme parallel<br />
zum Boden laufen. Das Gewicht<br />
aus dem Gestell nehmen und<br />
auf den Fingerspitzen aufliegen<br />
lassen. Solange die Ellbogen<br />
angehoben bleiben, wirst du so<br />
keine Probleme damit haben,<br />
die Stange zu halten. Nun ein<br />
Schritt nach hinten machen<br />
und die Füße schulterbreit<br />
auseinandersetzen. Die<br />
Zehen weisen leicht nach<br />
außen. Dann so tief wie<br />
möglich in die Knie gehen.<br />
1B W<br />
DIP<br />
Sätze: 3 WH: Countdown von 5 abwärts<br />
An den Parallelstangen den Körper so weit sinken lassen, dass die<br />
Oberarme parallel zum Boden laufen. Nach fünf Wiederholungen<br />
die untere Position fünf Sekunden lang halten. Mit dem Countdown<br />
fortfahren, bis eine WH und die einsekündige Haltedauer erreicht sind.<br />
DRÜCK DEN KÖRPER<br />
BEIM AUFSTEHEN<br />
AUS DER KNIEBEUGE<br />
AUS DEN FERSEN<br />
HERAUS NACH OBEN.<br />
138/OKTOBER 2014/mensfitness.de
<strong>Get</strong> bigger<br />
2A Y<br />
RUDERN AUF DER<br />
SCHRÄGBANK<br />
Sätze: 3 WH: Countdown von 5 abwärts<br />
Stell eine Bank in die Schräge und leg dich<br />
mit dem Brustkorb nach unten auf Polster.<br />
Nimm dann in jede Hand eine Kurzhantel,<br />
sodass die Handflächen nach innen weisen.<br />
Die Schulterblätter zusammenpressen<br />
und dabei die Kurzhanteln seitlich nach<br />
oben ziehen. Nach fünf WH die obere<br />
Position fünf Sekunden lang halten. Mit dem<br />
Countdown fortfahren, bis eine WH und die<br />
einsekündige Haltedauer erreicht sind.<br />
DIE OBERARME BLEIBEN<br />
FEST AN IHRE POSITION<br />
SEITLICH AM KÖRPER.<br />
2D W<br />
HAMMERCURL<br />
Sätze: 3 WH: 12<br />
Nimm in jede Hand eine Kurzhantel, sodass<br />
die Handflächen nach innen weisen.<br />
Die Oberarme eng am Körper behalten<br />
und die Gewichte nach oben führen.<br />
2B W<br />
BEINCURL<br />
Sätze: 3 WH: 10<br />
Achte darauf, dass die Knie auf die Rotationsachse der Maschine<br />
ausgerichtet sind. Die Fußgelenke beugen, um die Zehen näher an die<br />
Schienbeine heranzuziehen. Im Anschluss die Knie vollständig beugen.<br />
2C<br />
BEINHEBEN AN DER STANGE<br />
Sätze: 3 WH: 10<br />
Setz die Hände so weit voneinander entfernt an die Klimmzugstange,<br />
wie es dir bequem erscheint. Unter Einsatz der Bauchmuskulatur<br />
dann die Beine so weit wie möglich anheben.<br />
140/OKTOBER 2014/mensfitness.de
Inspiration<br />
Fotos Jenni Leskinen<br />
„Als ich meine technischen<br />
Probleme behoben hatte,<br />
verbesserten sich meine<br />
Ergebnisse.“<br />
Erst, als sich Richard an einen Personal<br />
Trainer wendete, machte er wieder<br />
Fortschritte im Sport.<br />
war eine echte Lektion“, rekapituliert<br />
der 26-jährige Journalist Richard Brown<br />
„Das<br />
seine letzten acht Trainingswochen. „Der<br />
spezifische Plan hat den Ausschlag dafür gegeben,<br />
dass ich deutliche Fortschritte gemacht habe.“<br />
Die Suche nach der richtigen Form war für Brown<br />
lange Zeit eine langwierige und frustrierende<br />
Erfahrung. „Ich ging viermal pro Woche je anderthalb<br />
Stunden lang trainieren. Aber ich schaffte es einfach<br />
nicht, mich von der Speckschicht über meinen <strong>Muskeln</strong><br />
zu befreien.“<br />
Am Ende hatte Brown die Nase voll und bat den<br />
Personal Trainer Rich Phillipps von Embody <strong>Fitness</strong><br />
um Hilfe. In den darauffolgenden acht Wochen machte<br />
er <strong>mehr</strong> Fortschritte als in den ganzen acht Jahren<br />
zuvor, was seinen Körperbau anging.<br />
GRUNDLAGEN<br />
Der erste Schritt bestand in der Bewertung seiner<br />
körperlichen Fähigkeiten und seines Trainingsansatzes.<br />
„Er hatte auf jeden Fall Potenzial“, berichtet Phillipps,<br />
„doch seinen Workouts fehlte es an Struktur.“<br />
Phillipps' Lösung sah folgendermaßen aus:<br />
Brown begann erst einmal mit 14 Tagen Ganzkörper-<br />
<strong>Fitness</strong>training. Dabei arbeitete er bei den wichtigen<br />
Gewichtsübungen an seiner Form. Danach ging es<br />
mit einem klassischen Muskelaufbau-Programm<br />
weiter. „Wir hielten uns an den Plan und erhöhten<br />
schrittweise die Gewichte. So machten wir schnell<br />
große Fortschritte“, erläutert Phillipps. „Die positiven<br />
Auswirkungen auf seinen Körperbau sind eindeutig<br />
erkennbar. Auch in funktionaler Hinsicht ist er jetzt<br />
stärker.“<br />
Brown denkt, dass er seine neue gewonnenen<br />
Kräfte dem Techniktraining zu verdanken hat. „Es<br />
gab Übungen, die ich schon lange Zeit einfach falsch<br />
machte. Als ich sie korrigierte, verbesserten sich auch<br />
die Leistungen merklich. Beim einarmigen Rudern<br />
beispielsweise konnte ich das Gewicht von 35 auf 50<br />
Kilo erhöhen.“<br />
Ein anderes wesentliches Element war die<br />
Ernährung. „Ich habe die Umstellung teilweise sogar<br />
richtig genossen – vor allem das Steak am Morgen.<br />
Schwer fiel es mir wiederum, nach 14.00 Uhr nur<br />
wenig zu essen, abgesehen von etwas weißem Fisch<br />
und Huhn.“<br />
ALKOHOLKONTROLLE<br />
Ein weiteres Hindernis war der Alkohol. „Sein Beruf<br />
und sein soziales Umfeld erschwerten ihm den<br />
Verzicht“, erinnert sich Phillipps. „Durch die ansonsten<br />
gute Disziplin bei der Ernährung konnte er dieses<br />
Manko aber ausgleichen.“<br />
Brown will sich unbedingt noch weiterentwickeln.<br />
„Ich weiß jetzt, wie es funktioniert. Das heißt, ich muss<br />
mich einfach nur dahinterklemmen und die neuen<br />
Veränderungen auch durchhalten. Das ist natürlich um<br />
Einiges einfacher, wenn du auch Ergebnisse siehst.“ ■<br />
Nachher<br />
Vorher<br />
RICHARD<br />
ALTER 26<br />
GRÖSSE 1,75 m<br />
GEWICHT VORHER 82 kg<br />
GEWICHT AKTUELL 78 kg<br />
LEKTION<br />
GELERNT<br />
Der Trainer Rich Phillipps<br />
verrät uns die besten<br />
Tipps für einen knackigen<br />
Körperbau.<br />
c EIWEISSZUFUHR<br />
„Hochwertiges<br />
Eiweiß in<br />
ausreichenden<br />
Mengen ist ein<br />
Schlüsselfaktor<br />
zum Aufbau<br />
schlanker<br />
Muskelmasse.<br />
Außerdem<br />
unterstützt es die<br />
Fettverbrennung“,<br />
erklärt Phillipps.<br />
„Ich empfehle 2,5<br />
Gramm Eiweiß<br />
pro Kilogramm<br />
Körpergewicht<br />
am Tag.“<br />
c INTENSITÄT<br />
„Es ist wirklich<br />
wichtig, bei jedem<br />
Workout alles zu<br />
geben. Das perfekt<br />
ausformulierte<br />
Programm ist die<br />
eine Seite. Wer<br />
aber richtig gute<br />
Fortschritte machen<br />
will, muss sich in<br />
jedem einzelnen<br />
Satz ordentlich<br />
reinknien.“<br />
c PERIODISIERUNG<br />
„Um beim<br />
Körperbau<br />
Fortschritte zu<br />
machen, musst<br />
du die Workouts<br />
systematisch<br />
planen und<br />
aufbauen. Versuch,<br />
die Lasten<br />
jede Woche zu<br />
steigern und führ<br />
ein detailliertes<br />
Trainingstagebuch.“<br />
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144/OKTOBER 2014/mensfitness.de
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