Schwand - Evang.-Luth. Kirchengemeinde Leerstetten
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Geistliches Wort<br />
„Denn ein Mensch, der da isst und trinkt<br />
und hat guten Mut bei all seinem Mühen,<br />
das ist eine Gabe Gottes.“ (Prediger 3,13<br />
– Monatsspruch September )<br />
Was ist Glück?<br />
Eine Frage, die zu allen Zeiten bewegt –<br />
manchmal mehr, manchmal weniger. Die<br />
Wege zum Glück sind offensichtlich vielfältig.<br />
„Jeder ist seines Glückes Schmied“<br />
sagt der Volksmund und behauptet damit,<br />
dass der einzelne auch selbst Anteil daran<br />
hat, ob er Glück erfährt. „Glück gehabt!“<br />
sagen wir manchmal und betonen damit<br />
andererseits, wie Glück uns widerfahren<br />
ist als etwas, was uns ganz unerwartet in<br />
den Schoß fällt. Die Forschung kennt heute<br />
bio-chemische („Glückshormone“), soziale<br />
(„Freundschaft“), aber auch gesellschaftliche<br />
Auslöser („Sommermärchen“) für das<br />
Empfinden von Glück. Eigenartig nur, dass<br />
auf einer Weltkarte des Glücks die glücklichsten<br />
Menschen eher in Bangladesh, in<br />
Nigeria auf den Philippinen oder in Indien<br />
leben als in Europa oder in den USA.<br />
Auch mit wenigem kann einer also glücklich<br />
sein!<br />
Gibt es ein Recht auf Glück?<br />
Die amerikanische Verfassung etwa bejaht<br />
dies und spricht vom Menschenrecht „des<br />
Strebens nach Glückseligkeit“. Demzufolge<br />
müsste man das Glück auch immer wieder<br />
erstreben, einfordern, vielleicht sogar einklagen<br />
können. Der amerikanische Traum,<br />
dass jeder einzelne mit Willen und Geschick<br />
„sein Glück machen“ könne, wurzelt in dieser<br />
Überzeugung. Ein zeitgenössischer<br />
europäischer Philosoph betont demgegenüber:<br />
„Um rundum glücklich zu sein, bedarf<br />
es nicht bloß der Eigenleistung. Auch wenn<br />
die erste Quelle des Glücks im Menschen,<br />
seiner Tugend, liegt, braucht es zusätzlich<br />
ein glückliches Geschick, mithin ein Geschenk<br />
von außen.“<br />
(Otfried Höffe, Lebenskunst und Moral.<br />
Oder macht Tugend glücklich? München<br />
2007)<br />
Und wie werde ich glücklich?<br />
Nüchtern sieht das Buch des Predigers den<br />
Menschen. Eingeordnet in Gottes Schöpfung<br />
darf er in ihr wirken und seinen Platz<br />
darin finden. Zugleich soll er erkennen:<br />
was die Welt „im Innersten zusammen hält“<br />
bleibt seinem begrenzten Wissen eigentlich<br />
verborgen. Doch etwas Wesentliches verleiht<br />
Gott ihm: Die Fähigkeit, zu genießen.<br />
Der Mensch soll glücklich werden darin,<br />
dass er genießt, was ihm im Hier und Jetzt<br />
geschenkt ist. Die ganze Welt kann ihm ein<br />
solcher Raum zum Genießen sein: „Freut<br />
euch des Lebens!“<br />
Süße Früchte und bunte Blätter auf dem<br />
Altar, die Morgennebel im Herbst und klare<br />
Sternennächte, ein gut gedeckter Tisch und<br />
die mir wichtigen Menschen um ihn herum,<br />
dankbare Lieder und ein festlich-fröhlicher<br />
Gottesdienst – für den Glücklichen ist das<br />
Glück mit der Hand zu greifen. Und ein<br />
glücklicher Mensch – was für eine wunderbare<br />
Gabe Gottes!<br />
Glückliche Herbsttage wünscht<br />
Gemeindebrief Nr 17 3