02.09.2014 Aufrufe

Ausgabe - Sudetenpost

Ausgabe - Sudetenpost

Ausgabe - Sudetenpost

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

8 SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

Erinnerung an einen großen Sohn Troppaus<br />

=^_<br />

AUFRECHNEN<br />

Der fünfzigste Jahrestag der Märzereignisse<br />

des Jahres 1938 ist vorbei, ob alle<br />

Reden, Veranstaltungen und Veröffentlichungen<br />

zu einer ausgewogenen Betrachtung<br />

des damaligen Geschehens<br />

und zu einer versöhnlichen Haltung der<br />

Gegner von einst und heute beigetragen<br />

haben, darf wohl bezweifelt werden. Eine<br />

sehr seriöse Zeitung in der Wirtschaftsmetropole<br />

eines freundlich gesinnten<br />

Nachbarlandes verweist in einem sehr<br />

ausführlichen Rückblick auf den Wiederhall<br />

des März 1938 im heutigen Österreich<br />

auf die schneidende Schärfe einer sehr<br />

umfangreichen Veröffentlichung (links)-radikaler<br />

Historiker und Publizisten im „Verlag<br />

für Gesellschaftskritik". Ein Verlag, der<br />

in der breiteren Öffentlichkeit bisher nicht<br />

so bekannt war, aber trotzdem einen über<br />

600 Seiten umfassenden Sammelband<br />

produzieren konnte. Wir Sudetendeutsche<br />

können uns also für das 50jährige<br />

Jubiläum des Münchner Abkommens im<br />

Herbst dieses Jahres auf einiges gefaßt<br />

machen, insbesondere deshalb, weil<br />

Rundfunk, Fernsehen und verschiedene<br />

Zeitungen mit größerer Auflage ausschließlich<br />

uns feindlich gesinnte Stimmen<br />

zu Wort kommen lassen. Der arte<br />

Grundsatz „audiatur et altera pars" wird<br />

heute nur zu gerne mißachtet. Nur das<br />

große, traditionsreiche, liberale Wiener<br />

Blatt, das auch seinerzeit in unserer alten<br />

Heimat überall zu lesen war und dazu<br />

Österreichs Zeitung mit der größten Auflage<br />

bilden eine sehr erfreuliche Ausnahme.<br />

Bei allen Gesprächen mit unseren<br />

Gegnern und mit Angehörigen von Generationen,<br />

die über keine persönliche Erfahrung<br />

der Zwischenkriegszeit verfügen,<br />

erfährt man immer, daß ihr Blick einseitig<br />

auf den Nationalsozialismus fixiert ist und<br />

daß sie über gar nichts anderes reden wollen.<br />

Hitler erfährt dadurch eine Überbewertung,<br />

von der er vielleicht nicht einmal<br />

selbst geträumt hat. Kenntnisse der deutschen<br />

Frage seit der napoleonischen Zeit<br />

und seit der Revolution des Jahres 1848<br />

und der tragischen Entscheidung des<br />

Jahres 1866 sind kaum vorhanden. Eine<br />

ernstliche Auseinandersetzung mit der<br />

neuen Aufteilung Ost- und Mitteleuropas,<br />

wie sie die Pariser Friedenskonferenz des<br />

Jahres 1919 geschaffen hatte, wird vermieden.<br />

Das alte Märchen von der Tschechoslowakei<br />

als einziger Demokratie östlich<br />

des Rheines wird immer wieder aufgetischt.<br />

Jeder Hinweis auf alle Gewaltakte<br />

seit dem Winter 1918/19 und seit dem<br />

März 1919 und erst recht auf die unbeschreiblichen<br />

Ausschreitungen nach der<br />

deutschen Kapitulation im Mai 1945 löst<br />

nur den heftigen Vorwurf aus, man rechne<br />

auf. Nun ist es ja sicher richtig, daß man<br />

Menschenleben nicht wie die Soll- und<br />

Haben-Spalte eines Kassabuches aufaddieren<br />

und saldieren kann, so wird aber<br />

auch kein vernünftiger Mensch argumentieren.<br />

Andererseits bleibt Unrecht eben<br />

Unrecht und das eine Unrecht wird nicht<br />

gemildert, indem das andere Unrecht verschwiegen<br />

wird. Die verschiedenen Akteure<br />

des Jubiläumsjahres 1988 können<br />

Gemeint ist der vor 60 Jahren am 18. Mai<br />

1928 verstorbene einstige österr.-ungar. Kriegsminister<br />

von Auffenberg, der dann am 2. September<br />

1914 bei Komarow als Befehlshaber der<br />

k. u. k. 4. Armee General Pieve (Kommandant<br />

der russischen 5. Armee) zur Schlacht stellte<br />

und besiegte.<br />

Wäre es nach des Vaters Willen gegangen,<br />

hätte Moritz v. Auffenberg Jura studieren und<br />

Staatsbeamter werden müssen. Aber Dank<br />

seiner Intelligenz erfüllte er die Bedingung des<br />

Vaters, absolvierte die Untermittelschule mit<br />

Vorzug und erkämpfte sich damit die Erlaubnis,<br />

aktiver Offizier zu werden, zu dem Zeitpunkt,<br />

da er noch im Knabenalter stehend des<br />

„Kaisers Rock" angezogen, lebte Moritz von<br />

Auffenberg in Troppau und bewahrte seiner<br />

Geburtsstadt, obwohl er nur selten besuchsweise<br />

hinkam, warmherzige Sympathie.<br />

Am 2. September 1871 aus der „Alma mater<br />

Theresianer" zum Prager Hausregiment FZM<br />

von Benedeck ausgemustert, absolvierte Auffenberg<br />

die erforderlichen Truppendienstjahre,<br />

bereitete sich aber auf die Aufnahmsprüfung<br />

vor, bestand sie ebenso wie das folgende Studium<br />

an der Kriegsschule zu Wien positiv. Als<br />

junger Generalstabsoffizier hatte Auffenberg<br />

1878/79 den Okkupationsfeldzug mitgemacht.<br />

Seither war sein Interesse an der südosteuropäischen<br />

Frage geweckt und ließ ihn niemals<br />

mehr los. Aber konkrete Gedanken, wie man<br />

sie im Sinne der Habsburgermonarchie lösen<br />

könnte, machte er sich erst rund 25 Jahre später<br />

als Divisionär in Agram, wo er regen Kontakt<br />

mit den kaisertreuen, unter dem magyarischen<br />

Druck stehenden kroatischen Politikern, speziell<br />

Dr. Frank, pflegte. Seit 1909 kommandierender<br />

General (15. Armeekorps) in Sarajewo,<br />

baute Auffenberg, der immer mehr zum Experten<br />

der „Südostfrage" wurde, diese Verbindung<br />

noch intensiver aus. Leider erfüllte sich Auffenbergs<br />

Wunsch, Landeschef von Bosnien/Herzegowina<br />

zu werden, nicht. Denn der Thronfolger<br />

hatte Auffenberg bei einem Generalsemp-<br />

Tribüne der Meinungen<br />

scheinbar gar nicht erkennen, daß ihr Anliegen<br />

in breiteren Schichten der Bevölkerung<br />

umso eher Anklang finden würde,<br />

sobald die Opfer aller Teile der Bevölkerung<br />

anerkannt und nicht z. T. beschimpft<br />

würden. Der Vorwurf „aufrechnen" wurde<br />

vermutlich zum ersten Mal vom seinerzeitigen<br />

deutschen Bundespräsidenten<br />

Heuß geäußert. Ob er fürchtete, daß man<br />

ihm und seinem Parteifreund Reinhold<br />

Meier „aufrechnen" könnte, daß sie die<br />

beiden einzigen prominenten Überlebenden<br />

jenes deutschen Reichstages waren,<br />

der im März 1933 für das Ermächtigungsgesetz<br />

gestimmt hatte? Dieser Vorwurf<br />

wäre natürlich ein Blödsinn gewesen. Wer<br />

wollte sich schon von der vor der Krolloper<br />

brüllenden SA in Stücke hauen lassen?<br />

Auch die sozialdemokratischen Abgeordneten<br />

hatten ja nicht geschlossen die Sitzungen<br />

verlassen, um so die Zahl der Anwesenden<br />

soweit zu reduzieren, daß ein<br />

gültiger Beschluß nicht mehr gefaßt werden<br />

konnte (Vgl. die Erinnerungen von<br />

Reichskanzler a. D. Dr. Heinrich Brüning<br />

über die unwürdigen Szenen vor dem improvisierten<br />

Reichstag in der Krolloper.)<br />

Aber Bundespräsident Heuß wollte bestimmt<br />

nicht alle Opfer des Krieges, der<br />

Gefangenschaft und der Vertreibung auf<br />

Seiten der Achsenmächte mit ewiger Vergessenheit<br />

bestrafen. Warum wird daher<br />

heute immer noch mit dem Schlagwort<br />

„aufrechnen" herumhausiert? Manche<br />

Journalisten, Festredner usw. machen<br />

sich auf diesem Gebiet besonders wichtig.<br />

In Wirklichkeit sind alle diese Typen so<br />

sehr von sich eingenommen und so fanatische<br />

Hasser, daß sie gar nicht merken,<br />

wie sehr sie selbst von der Mentalität des<br />

Nationalsozialismus beherrscht werden.<br />

Sie betrachten Geschichte nicht als objektive<br />

Wissenschaft, sondern als Waffe im<br />

politischen Tages- und Klassenkampf. So<br />

bald nämlich Menschen, die ihnen nicht<br />

genehm sind, z. B. Sudetendeutsche, beraubt,<br />

mißhandelt, gefoltert und getötet<br />

werden, hüllen sie sich in Schweigen und<br />

reiben sich vielleicht klammheimlich die<br />

Hände. Wer aber auf die erwähnten Untaten<br />

hinweist, ist dann eben ein „Aufrechner"<br />

Wir Sudetendeutsche durften ja dem<br />

Märzjubiläum etwas distanziert gegenüberstehen.<br />

Wir stehen nicht an jedes Unrecht<br />

zu verurteilen, da wir ja eine verbindliche<br />

sittliche Wertordnung anerkennen.<br />

Unser Fall war etwas anders gelagert,<br />

denn unsere Heimat wurde auf Grund<br />

eines Vertrages der europäischen Großmächte<br />

von der damaligen ÒSR an das<br />

Deutsche Reich abgetreten. Niemand<br />

konnte ahnen, daß dieser Vertrag Jahrzehnte<br />

später für Null und Nichtig erklärt<br />

werden würde. Aber auch heute wagt niemand<br />

zu sagen, daß ja auf Grund der<br />

Nichtigkeitserklärung die ÒSR im Jahr<br />

1945 ihre eigenen Staatsbürger vertrieben<br />

hatte, eine flagrante Verletzung des seinerzeit<br />

von den Siegermächten unterschriebenen<br />

Minderheiten-Schutzvertrages<br />

von St. Germain. Allerdings, wer kümmert<br />

sich schon um Rechtsfragen, wenn<br />

brutale Gewalt regiert? Das wäre ja wieder<br />

ein „Aufrechner"!<br />

Wilhelm E. Mallmann<br />

fang im Belvedere kennengelernt und ertrutzte<br />

beim Kaiser im September 1911 die Ernennung<br />

dieses Generals zum Kriegsminister. Da er ihm<br />

von Franz Ferdinand aufgezwungen worden,<br />

hegte Franz Joseph I. von vorne herein eine<br />

ausgesprochen persönliche Antipathie, was,<br />

den Parlamentariern natürlich bekannt war und<br />

zusätzlich Auffenberg die Amtsführung erschwerte.<br />

Außerdem hatte Kriegsminister FZM. v.<br />

Schöneich mit dem Parlament ein Abkommen<br />

getroffen, das auch seinem Amtsnachfolger in<br />

finanzieller Beziehung die Hände band. So<br />

mußte Auffenberg für die meisten seiner<br />

Schöpfungen persönlich die Verantwortung<br />

übernehmen, d. h., sich der Gefahr aussetzen,<br />

unter „Ministeranklage" gestellt zu werden. Ein<br />

Beispiel sei hier herausgegriffen. Als Auffenberg<br />

erkannte, daß die Wehrfeindlichkeit der<br />

Parlamentarier durch keinerlei Argumente zu<br />

brechen sei, bestellte er über ihre Köpfe hinweg,<br />

der daraus resultierenden eigenen Gefahr<br />

nicht achtend, bei den „Skodawerken" in<br />

Pilsen die 30.5-Möser. Wäre damals nicht gerade<br />

der „Balkankrieg" ausgebrochen, hätte sich<br />

Auffenberg durch sein eigenmächtiges Handeln<br />

um „Kopf und Kragen" gebracht. Artilleristisch<br />

ist aus seiner Aera noch die Vermehrung<br />

um 76 Feldkanonen-Batterien hervorzuheben.<br />

Gehen wir gleich auf 1914 über, da Auffenberg<br />

in der Praxis seine große Bewährung<br />

glänzend bestand. 28. August — 2. September<br />

1914, katastrophale Niederlage der russischen<br />

5. Armee bei Komarow. Leider konnte Auffenberg<br />

seinen Sieg nicht voll ausnützen, weil er<br />

dem bei Lemberg schwer geschlagenen G. K.<br />

v. Brudermann (k. u. k. 3. Armee) zu Hilfe eilen<br />

mußte. Es kam zu Auffenbergs Schwenkung<br />

bei Rawaruska, die als strategische Meisterleistung<br />

in die Kriegsgeschichte einging. Um der<br />

4. Armee Zeit für die Schwenkung um 180 Grad<br />

zu geben, verstopfte Auffenberg die Anmarschstraßen<br />

derart mit dem preisgegebenen<br />

Kriegsmaterial und machte dadurch ein rasches<br />

Vorrücken der Russen, also einen Erfolg<br />

ihrerseits, unmöglich. Für seine Taten wurde er<br />

wohl in den Freiherrenstand erhoben und mit<br />

dem Großkreuz des Leopoldsordens ausgezeichnet,<br />

aber „krankheitshalber" in die Heimat<br />

geschickt und pensioniert.<br />

Was Auffenberg durch höfische Kabalen an<br />

Leid angetan wurde, das kann man in der Autobiographie<br />

„Aus Österreichs Höhe und Niedergang"<br />

nachlesen und erkennen, daß dieser<br />

hochwertige Mensch schließlich an gebrochenem<br />

Herzen starb.<br />

Kurt Klinenfels<br />

Wien<br />

Bundesverband<br />

Mittwoch, 25. Mai: Festlicher Abend im Redoutensaal,<br />

Linz, Promenade. Der Chor der Böhmerwaldjugend<br />

aus Sao Bento du Sul (Brasilien) bringt Lieder aus<br />

der alten und der neuen Heimat. Beginn 19 Uhr, Eintritt<br />

frei! Freitag, 27. Mai: Die Böhmerwaldjugend und eine<br />

Tanzgruppe aus dem deutschen Nadasch bei Fünfkirchen<br />

(Ungarn) treten gemeinsam auf. 100 Mitwirkende!<br />

1120 Wien, Haus der Begegnung, Längenfeldgasse<br />

13—15, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei! Samstag, 28. Mai:<br />

Auftritt der Nadascher in der Fußgängerzone von<br />

Mödling, zirka 10 bis 11 Uhr; Heimatabend beim Heurigen<br />

Maurer in Großweikersdorf (Jubiläumsstraße)<br />

bei Stockerau; 17.30 Uhr Begrüßung am Stadtplatz;<br />

20 Uhr Darbietungen von Böhmerwäldlern, Deutsch-<br />

Ungarn und der heimischen Volkstanz- und Volksmusikgruppe.<br />

Erzgebirge in Wien<br />

Applaus in der Kirche „Maria Sorg* — Greifenstein<br />

nach der feierlichen Maiandacht. Alle Jahre wieder, so<br />

auch heuer, am 7. Mai, fuhren wir, mit vollbesetztem<br />

Großbus, zuerst in die Kirche nach Greifenstein, dann<br />

in ein Restaurant nach Weidling. In der Traditionskirche<br />

erlebten wir die eindrucksvollste Andacht seit unserer<br />

Vertreibung aus der Heimat. In Absprache zwischen<br />

Prof. Pfarrer Krondorfer und Maestro Erhard Uhi<br />

kamen religiöse Musikwerke zur Erstaufführung: Drei<br />

Eigenkompositionen für Sopran, Tenor und Orgel von<br />

unserem Lm. Erhard Uhi aus Maschau. 1.) Das Muttergotteslied:<br />

eigens geschrieben für die Traditionskirche<br />

„Maria Sorg"; der Dank der Sudetendeutschen in aller<br />

Welt an die Muttergottes. 2.) Ein lat. Ave Maria, welches<br />

unser Lm. schon als lojähriger noch in seiner Heimatstadt<br />

Machau komponierte. Der Beweis seines musikalischen<br />

Könnens schon in früher Jugend. 3.) Hymnus<br />

der Sudeten: Eine Uraufführung. Dieses Werk ist<br />

ein musikalischer Treueschwur an unsere Heimat von<br />

ergreifender Intensität. Zwei junge Künstler von der<br />

Opernklasse des Wiener Konservatoriums, Michaela<br />

Schreiber, Sopran, und Sebastian Reinthaler, Tenor,<br />

sangen mit herrlich klangvoller Stimme und meisterhafter<br />

Interpretation ihre Solis. An der Orgel faszinierte<br />

Maestro Erhard Uhi. Die sinnvolle Predigt unseres Seelsorgers,<br />

des Herrn Pfarrer Krondorfer, war inhaltlich<br />

ganz auf Mutterliebe und Mutterleid ausgerichtet. Am<br />

Ende der Andacht gab es spontanen Beifall für die Gestalter<br />

der unvergeßlichen Maiandacht in der Traditionskirche<br />

der Erzgebirger in Greifenstein an der Donau.<br />

Bei Kaffee und Kuchen gab es dann noch ein nettes,<br />

gemütliches Beisammensein in Weidling an der<br />

Donau. Den Geburtstagskindern vom Monat gratulierte,<br />

wie immer in launiger Weise, unser Schriftführer<br />

Willi Reckziegel. Besinnliches brachten zu Gehör: Elisabeth<br />

Innitzer und Antonia Günther. Lustiges zum<br />

Schmunzeln: Maria Dick und Willi Reckziegel. Unser<br />

Obm. Albert Schmidl beschränkte sich diesmal nur auf<br />

Begrüßungsworte und Veranstaltungshinweise. Für<br />

musikalische Betreuung sorgte Lmn. Erhard Uhi mit<br />

seiner Harmonika. Zur Ehre aller Mütter sangen alle:<br />

O hast Du noch ein Mütterchen. Mit Blumen wurde als<br />

älteste Mutter (91 Jahre) Frau Margarethe Boyer geehrt.<br />

Um 7.30 Uhr war allgemeiner Aufbruch. Daß dieser<br />

Begegnungstag so besonders wundervoll war ist besonders<br />

Maestro Erhard Uhi zu danken.<br />

Nächste Veranstaltungen: Autobusfahrt zum Südmährer-Kreuzbergtreffen,<br />

Sonntag, dem 5. Juni. Abfahrt<br />

des Autobusses in der <strong>Sudetenpost</strong> ersichtlich!<br />

Anmeldungen: Tel. 93 79 413 oder 51 22 962 (SLÖ). —<br />

Samstag, dem 11. Juni: Gemeinschaftsveranstaltung<br />

einer Sing- und Spielgruppe der Erzgebirger aus der<br />

BRD und der Erzgebirger in Wien. Ort: Wienerwaldrestaurant,<br />

Wien 15, Märzstraße 1, Straßenbahnen: 8,<br />

18,49. Beginn: 15 Uhr. Einladungen unseres Schriftführers<br />

Ende Mai beachten! — Sangproben: Mittwoch, 18.<br />

Mai; Mittwoch, 8. Juni; jeweils 15 Uhr, Gmoakeller.<br />

Wir erwarten alle Sangesfreudigen. — Ausschußsitzung:<br />

Mittwoch, 18. Mai, 17 Uhr, Gmoakeller. Es ergehen<br />

keine gesonderten Einladungen.<br />

= Heimatgruppe Freudenthal/ =<br />

Altvater in Wien<br />

Bei der Planung des Frühjahrsausfluges waren wir<br />

alle noch so unternehmungslustig und fröhlich. Herr<br />

Oskar Langer brachte einige gute Tips hiefür, am 26.<br />

April standen wir vor seiner Bahre. Plötzlich und unerwartet<br />

hatte er diese Welt nach einem Gehirnschlag verlassen,<br />

im 83. Lebensjahr. In Freudenthal geboren, in<br />

der Baderaugasse wohnhaft, arbeitete Herr Langer in<br />

der Stadtgemeinde Freudenthal. Tief verwurzelt mit<br />

unserem Brauchtum gestaltete er ungezählte Heimatnachmittage<br />

von uns, angepaßt dem jeweiligen Motto.<br />

Höhepunkte waren jeweils die Sketches mit Lmn. Elli<br />

Poppe. Wir werden ihn sehr vermissen! Seiner Gattin<br />

gilt unsere besondere Anteilnahme, natürlich auch seiner<br />

Schwester und werden wir unseren Teil dazu beitragen,<br />

daß dieser schmerzliche Verlust durch unser Mitgefühl<br />

etwas gemildert wird. I. R.<br />

Landesverband=<br />

Wien, NÖ. u. Bgld.<br />

Wir gratulieren Heiderose Holub zum 70. Geburtstag.<br />

Der Jubilarin gebührt Dank und Anerkennung. Ist<br />

sie doch bemüht, die seit Jahrzehnten bestehende, von<br />

ihrem Vater gegründete, Brüxer Volksrunde in Wien<br />

weiter am Leben zu erhalten. Wir wünschen Lmn. Frau<br />

Holub weiterhin Erfolg in ihrer Heimatarbeit. Für die<br />

Zukunft: Gesundes Wohlergehen! Der Vorstand<br />

= landskron und Umgebung =<br />

Unsere Heimatgruppe veranstaltete am 1. Mai die bereits<br />

zum festen Bestandteil unserer Zusammenkünfte<br />

zählende Muttertagsfeier. In Abwesenheit der neuen<br />

Schriftführerin Fr. Ilse Wernisch möchte ich einen kurzen<br />

Bericht über den Verlauf dieser gelungenen Veranstaltung<br />

abfassen. Unsere Frauen stellten sich mit Frühlingsblumen<br />

und vorzüglichen Backwaren ein und der<br />

gute Landskroner Kaffee mit Schlag sorgten bereits für<br />

einen geselligen Auftakt. Am Schloßberg oder im Theresienbad<br />

wären die Tische nicht schöner geschmückt<br />

gewesen. Mit dem Absingen des Schönhengster Gauliedes<br />

und der Begrüßung aller Anwesenden wurde der<br />

offizielle Teil eingeleitet. Anschließend würdigte ich in<br />

einigen Sätzen die großen Aufgaben unserer Mütter,<br />

welche besonders während der Vertreibungszeit und<br />

beim Neubeginn in den Aufnahmeländern unter den<br />

größten Entbehrungen geduldig und mit viel Gottvertrauen<br />

hingebungsvoll geleistet wurden. Die Männer in<br />

der Gefangenschaft oder sogar gefallen, mußten von<br />

diesen Frauen ebenfalls ersetzt werden. Der Lohn war<br />

groß, denn diese Söhne und Töchter bildeten das Fundament<br />

für den, Wohlstand, den wir heute so selbstverständlich<br />

betrachten. Das von mir anschließend vorgetragene<br />

Gedicht: Die alte Waschfrau, von Adelbert von<br />

Chamisso, verkörperte eindrucksvoll das Leben einer<br />

Mutter, das gezeichnet war mit schwerer Arbeit und<br />

vielen harten Prüfungen einerseits, jedoch der Glaube<br />

und eine große Enthaltsamkeit gaben ihr Kraft und<br />

neuen Mut für dieses Leben. Ein Ebenbild unserer Mütter<br />

aus dem Schönhengstgau. Aus dem Allfälligen<br />

konnte ich die Hoffnung weitergeben, daß ein sudetendeutsches<br />

Zentrum nun auch in Wien zum Tragen<br />

kommt. Für die Frühlingsfahrt nach Ödenburg am 9.6.<br />

herrscht reges Interesse. Falls Landsleute eine Wienfahrt<br />

planen, möchte ich unseren monatlichen Termin<br />

nämlich den ersten Sonntag im Monat kundtun, mit<br />

der Bitte, auch bei uns vorbeizuschauen. Die Anschrift:<br />

Gasthaus Musil, Mollardgasse 3, 1060 Wien. EM.<br />

= Mährisch-ftübauer in Wien =<br />

Nachruf für Mag. pharm. Franz Heger<br />

Der am 26. März Verstorbene wurde am 31. März<br />

1900 als Sohn des Gastwirtes Franz Heger in Mährisch-<br />

Trübau geboren. Er besuchte das Gymnasium in seiner<br />

Heimatstadt und rückte als einjährig Freiwilliger nach<br />

der Matura zur Ableistung des Militärdienstes ein. Mit<br />

Ende des ersten Weltkrieges hatte er die Kadettenschule<br />

abgeschlossen. 1920 ging er nach Wien, studierte Pharmazie,<br />

heiratete die Wienerin Grete Katzmeyer, übte<br />

seinen Apothekerberuf aus und arbeitete auch aktiv bei<br />

der Schönhengster Trachtengruppe in der Zwischenkriegszeit<br />

mit. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor.<br />

Der jüngere verunglückte tragisch 1947 bei einer Bergtour.<br />

Durch seinen älteren Sohn Dr. Günther Heger<br />

wurden ihm drei Enkel zu seiner großen Freude geschenkt.<br />

Den Zweiten Weltkrieg machte Mag. Heger<br />

vom Beginn bis zum bitteren Ende hauptsächlich an der<br />

Ostfront mit und rüstete als Oberstabsapotheker ab.<br />

Nach seiner Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft<br />

arbeitete er bis 1948 in der Central-Apotheke<br />

in Linz und übernahm anschließend bis zu seiner Pensionierung<br />

die Leitung der Apotheke Dr. Klein in der<br />

Mariahilferstraße 72. Seine Schwester Valerie Heger betreute<br />

den Verewigten nach dem Tode seiner Frau bis zu<br />

seinem Ableben. Beide sind eng mit unserer Heimat<br />

verbunden und, soweit es die Gesundheit zuließ, treue<br />

Besucher unserer Heimatrunden. Danksagung: Die<br />

Heimatgruppe Mährisch-Trübau in Wien sagt allen<br />

Spendern, die einen Betrag als Kranzablöse für den verstorbenen<br />

Mag. pharm. Franz Heger überwiesen haben,<br />

aufrichtigsten Dank.<br />

Sippentreffen: Anläßlich seines 75. Geburtstages<br />

(28. April) lud Dr. Walter Stenzl die Angehörigen der<br />

Stenzl-Jarmer-Sippe zu dem schon traditionellen, ein-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!