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Ausgabe - Sudetenpost

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Erscheinungsort Linz<br />

Lnz<br />

Pb.b<br />

Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In Österreich (SLÖ)<br />

Folge 10 Wien — Linz, 19. Mai 1988 34. Jahrgang<br />

Denkmal der<br />

Vertreibung<br />

(Seite 3)<br />

39. Sudetendeutscher Tag in München<br />

Halleneinteilung<br />

für München<br />

(Seite 5)<br />

Todesmarsch<br />

der Brünner<br />

(Seite 7)<br />

„Recht und Freiheit<br />

Fundament der<br />

Partnerschaft"<br />

Das Motto des 39. Sudetendeutschen Tages zu Pfingsten in München<br />

Der Sprecher unserer Volksgruppe, Staatsminister<br />

a. D. Franz Neubauer, rief auch heuer<br />

wieder alle Landsleute zur Teilnahme am diesjährigen<br />

großen Volksgruppentreffen auf.<br />

Wir, die Sudetendeutschen, wurden 1918,<br />

am Ende des Ersten Weltkrieges, gegen unseren<br />

Willen und unter Bruch des Selbstbestimmungsrechtes<br />

in den damals neugeschaffenen<br />

tschechoslowakischen Staat hineingezwungen.<br />

20 Jahre hindurch wurden die Sudetendeutschen<br />

als Bürger dieses Staates benachteiligt.<br />

Im Jahre 1938 wurde durch das<br />

Münchner Abkommen unsere Heimat von der<br />

Tschechoslowakischen Republik abgetrennt<br />

und an das Deutsche Reich angeschlossen.<br />

Jetzt, 50 Jahre später, wird es nicht an Versuchen<br />

fehlen, die Sudetendeutschen für die<br />

spätere Zerschlagung des tschechoslowakischen<br />

Staates verantwortlich zu machen. Dabei<br />

wird mit Sicherheit die vorangegangene<br />

Unterdrückung der Sudetendeutschen verschwiegen.<br />

Auch im deutsch-tschechischen<br />

Verhältnis kann aber die Geschichtsschreibung<br />

nicht mit dem Jahr 1938 beginnen.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg mußten die Sudetendeutschen<br />

ihre Heimat verlassen. Trotz<br />

der Vertreibung und Zerstreuung konnten die<br />

Einheit und Geschlossenheit unserer Volksgruppe<br />

erhalten werden. Alljährlich dokumentieren<br />

Hunderttausende unserer Landsleute<br />

beim Sudetendeutschen Tag und den vielen<br />

Heimattreffen, daß diese Volksgruppe auch<br />

vier Jahrzehnte nach der Vertreibung noch<br />

lebendig ist.<br />

Dies wollen wir gerade auch heuer erneut in<br />

München unter Beweis stellen. Jahr für Jahr<br />

stoßen Landsleute, die bereits der Bekenntnisgeneration<br />

angehören, zu uns. Die Sudetendeutsche<br />

Landsmannschaft bemüht sich daher,<br />

beim Sudetendeutschen Tag das Programmangebot<br />

für die Angehörigen der jungen<br />

und der mittleren Generation zu erweitern.<br />

Unser Pfingsttreffen ist daher nicht nur ein<br />

Bekenntnistag, sondern auch das große Fest<br />

der sudetendeutschen Familie. Wir möchten<br />

mit jung und alt aus allen Heimatlandschaften<br />

und allen Teilen der Bundesrepublik, aber<br />

auch aus allen Ländern, in denen nach dem<br />

Kriege unsere Landsleute Aufnahme fanden,<br />

herzlichst einladen.<br />

Wir freuen uns, Sie in München begrüßen zu<br />

können.<br />

25. Kreuzbergtreffen beim<br />

Südmährerkreuz in Kleinschweinbarth<br />

Zum 25. Mal findet dieses Treffen beim Südmährerkreuz<br />

am Kreuzberg in Kleinschweinbarth<br />

— gegenüber von Nikolsburg —, in NÖ<br />

gelegen, statt. Am Sonntag, dem 5. Juni 1988,<br />

sind alle sudetendeutschen Landsleute, allen<br />

voran die Südmährer, sowie alle unsere österreichischen<br />

Freunde recht herzlich eingeladen!<br />

Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Festzug<br />

vom Ort zum Kreuzberg, um 10 Uhr ist der<br />

Festgottesdienst, anschließend unter Beteiligung<br />

höchster öffentlicher Würdenträger die<br />

Totenehrung und Kundgebung. Nachmittags<br />

nach heimatlichem Brauch ein Kirtag im Dorfgasthof!<br />

Ab Wien führt die Landsmannschaft Thaya<br />

Autobusse — Anmeldungen dazu sind sofort<br />

jeden Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis<br />

12.30 Uhr im Thaya-Heim in Wien 12, Spießhammergasse<br />

1, Telefon 87 39 53, möglich.<br />

Kommen Sie bitte so rasch wie möglich!<br />

Wir erwarten auch Sie und Ihre jungen Leute<br />

bei diesem Südmährertreffen!<br />

Gedanken zum<br />

Sudetendeutschen<br />

Tag in München<br />

Von SL-Bundesgeschäftsführer<br />

Dieter Max<br />

Der 39. Sudetendeutsche Tag, den wir<br />

heuer in München veranstalten, ist gleichzeitig<br />

der 10. in der bayerischen Landeshauptstadt.<br />

Nach den ersten Pfingsttreffen<br />

in Kempten und Ansbach waren wir<br />

zunächst in Stuttgart und Frankfurt zu<br />

Gast, bis wir erstmals 1954 den Schritt<br />

nach München wagten. Unsere Landsleute<br />

strömten damals in Massen in das<br />

Münchner Messegelände, aber genau zu<br />

dem Zeitpunkt, als die Sudetendeutsche<br />

Jugend unter den Klängen des Egerländer<br />

Marsches zur Kundgebung unterhalb<br />

der Bavaria auf der Theresienwiese einmarschieren<br />

sollte, strömte auch der Regen<br />

wolkenbruchartig auf unsere Landsleute<br />

herab. Was damals sicher niemand<br />

für möglich hielt, traf ein: Zehntausende<br />

Sudetendeutsche hielten aus, bis sich das<br />

Wetter einigermaßen beruhigte und die<br />

Sudetendeutsche Jugend mit reichlicher<br />

Verspätung und naß bis auf die Haut mit<br />

ihrem Einzug die Kundgebung eröffnen<br />

konnte. Niemand wird damals wohl daran<br />

gedacht haben, daß wir uns im Jahre 1988<br />

zum 10. Mal in München treffen würden.<br />

Bei den beiden letzten Veranstaltungen<br />

in München hatten wir jeweils „hohen Besuch".<br />

1984 durften wir neben unserem<br />

Schirmherrn, dem bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Franz Josef Strauß, auch den<br />

Bundespräsidenten Karl Carstens und<br />

1986 den Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl<br />

als Gäste bei uns begrüßen.<br />

Die Sudetendeutschen Tage in München<br />

waren auch für unsere Landsleute<br />

stets besondere Anziehungspunkte. So<br />

spricht auch jetzt schon alles wieder dafür,<br />

daß auch diesmal wieder zu Pfingsten<br />

München von den Sudetendeutschen<br />

überflutet wird.<br />

Nachdem wir 1986 aus technischen<br />

Gründen auf den zwar neuen, aber für unser<br />

Treffen weniger geeigneten Teil des<br />

Münchner Messegeländes ausweichen<br />

mußten, können wir diesmal wieder in die<br />

gewohnte Umgebung zurückkehren. Insgesamt<br />

zwölf große Messehallen werden<br />

für die Ausrichtung des Sudetendeutschen<br />

Tages vorbereitet, davon acht allein<br />

als Trefflokale für unsere Heimatlandschaften<br />

und Heimatkreise.<br />

Im Gegensatz zu 1986 finden auch diesmal<br />

wieder alle Veranstaltungen — also<br />

auch die feierliche Eröffnung und der<br />

Fortsetzung auf Seite 2<br />

Friedberg (links) und Haslach (rechts) sind eng verbunden. Text auf Seite 6.<br />

Im Rahmen der Friedberger Heimattage vom 1. bis 5. Juni 1988 und der Patenschaftsübernahme durch Haslach über die Vertriebenen vom Markt<br />

und Rarre Friedberg a. d. Moldau findet am Sonntag, dem 5. Juni 1988, der<br />

„Tag der Heimatvertriebenen"<br />

in Haslach a. d. Mühl statt. Näheres auf Seite 6


l<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Volkstumsabend — im Messegelände<br />

statt.<br />

Weil sich unsere Sudetendeutschen<br />

Tage immer mehr zum großen sudetendeutschen<br />

Familientreffen entwickeln,<br />

wird es auch am Sonntag nicht nur im<br />

Freigelände, sondern besonders auch in<br />

den Hallen 11 und 12, ein buntes Treiben<br />

mit einem Programmangebot für jung und<br />

alt geben. Die „Heimatlichen Werkstätten",<br />

die bereits im vergangenen Jahr in<br />

Nürnberg viel Beifall und großes Interesse<br />

hervorgerufen haben, können auch heuer<br />

wieder in der Halle 11 besucht werden.<br />

Unsere Heimatspielscharen und zahlreiche<br />

Sing- und Musikgruppen gestalten<br />

am Sonntagnachmittag ein buntes Programm<br />

in der Bayernhalle. In der Halle 1<br />

steht eine Ausstellung unter dem Motto<br />

„Einheit in der Vielfalt", und jung und alt ist<br />

auch herzlichst eingeladen, zum Gastspiel<br />

der bekannten Hohensteiner Puppenbühne,<br />

die im Konferenzraum in der<br />

Halle 3 besucht werden kann. Es gäbe<br />

noch viel darüber zu berichten, was uns<br />

alles heuer in München an Sonderveranstaltungen,<br />

Vorträgen, Ausstellungen<br />

usw. erwarten wird, aber wir alle haben ja<br />

Gelegenheit, uns das zu Pfingsten in<br />

München selbst anzusehen.<br />

Als ich vor einigen Tagen in unserer sudetendeutschen<br />

Heimstätte „Der Heiligenhof"<br />

in Bad Kissingen über die Vorbereitungsarbeiten<br />

für den Sudetendeutschen<br />

Tag berichtete, kamen wir auch auf<br />

die Schwierigkeiten und Probleme zu<br />

sprechen, die sich mit der Gestaltung<br />

eines derartigen Treffens verbinden. Ich<br />

erzählte den Amtsträgern z. B. davon, daß<br />

es in keiner Stadt möglich ist, die für die<br />

Einrichtung der Messehallen als Trefflokale<br />

notwendigen Tische und Bänke von<br />

den örtlichen Brauereien zu bekommen,<br />

weil diese ganz einfach über den Materialbestand<br />

in dem erforderlichen Umfang<br />

gar nicht verfügen. Die Zuhörer waren erstaunt,<br />

daß wir den größten Teil der Tische<br />

und Bänke in Heilbronn und zum Teil sogar<br />

in Köln anmieten und von dort an- und<br />

nach Pfingsten wieder zurücktransportieren<br />

müssen. Die M ¡et-, Transport- und die<br />

Kosten für das Aufstellen und den Abbau<br />

belaufen sich alljährlich auf 50.000 bis<br />

60.000 DM.<br />

Bei den Sudetendeutschen Tagen in<br />

Wien war es überhaupt nicht möglich, die<br />

benötigten Sitzgarnituren in Österreich zu<br />

bekommen und alles mußte aus Deutschland<br />

eingeführt und natürlich auch wieder<br />

zurücktransportiert werden. Rund 150.000<br />

DM kostete allein die Miete des leeren<br />

Messegeländes. Die Nebenkosten für<br />

Strom, Wasser, technisches Personal, Bewachung,<br />

Ein- und Ausbauten usw. erreichen<br />

ungefähr nochmals die gleiche<br />

Höhe. Beim Sudetendeutschen Tag gibt<br />

es nichts, was nicht mit Kosten verbunden<br />

wäre, und selbst für die Benützung eines<br />

Fahnenmastes muß in der Regel Leihgebühr<br />

bezahlt werden. Und wenn man bedenkt,<br />

daß im Bereich eines Messegeländes<br />

jeweils rund 100 dieser Masten stehen,<br />

und wenn man nur für jeden 10 DM<br />

zu entrichten hat, sind 1000 DM zu bezahlen,<br />

an die sicher niemand denkt, wenn er<br />

die Frage stellt, was denn „die in München<br />

mit dem Geld" eigentlich anfangen.<br />

Oft werden wir auch beschimpft, weil in<br />

den Messehallen „viel zuwenig Sitzgelegenheiten"<br />

aufgestellt werden. Zunächst<br />

können wir natürlich nur so viele Tische<br />

und Bänke aufstellen, als wir von den<br />

Brauereien und Möbelverleihfirmen bekommen<br />

und natürlich auch finanzieren<br />

können. Aber das allein ist noch nicht:<br />

Nach den geltenden Sicherheitsbestimmungen<br />

richtet sich nämlich die Anzahl<br />

der Sitzplätze, die wir in einer Halle aufstellen<br />

dürfen, nicht nach der Größe der<br />

Halle, sondern nach den vorhandenen<br />

Notausgängen. Für jeden Meter Tür- oder<br />

Torbreite dürfen wir 150 Sitzplätze aufstellen;<br />

sind also in einer Halle alle Tore und<br />

Türen zusammen 20 Meter breit, so können<br />

3000 Sitzplätze eingerichtet werden.<br />

Sind 40 Notausgänge vorhanden, können<br />

wir 6000 Plätze anbieten, und nicht selten<br />

mußten wir schon ein oder zwei Tische<br />

aus einer Halle wieder entfernen, weil bei<br />

der „Hallenabnahme" festgestellt wurde,<br />

daß sie zuviele waren.<br />

Man könnte noch über vieles berichten,<br />

was alles bei der Vorbereitung eines Sudetendeutschen<br />

Tages, der noch immer<br />

zu den größten Veranstaltungen in der<br />

Bundesrepublik zählt, beachtet werden<br />

muß. Vieles wäre zu erzählen über kleine<br />

Pannen, die sich trotz gewissenhaftester<br />

Vorbereitung immer wieder einmal einstellen<br />

und über kleine Ursachen, die oft<br />

große Wirkung hervorrufen. Trotzdem war<br />

aber jeder unserer bisher 38 Sudetendeutschen<br />

Tage für uns alle ein Erlebnis.<br />

Immer wieder haben wir vor der Weltöffentlichkeit<br />

den Beweis erbracht, daß unsere<br />

sudetendeutsche Volksgruppe auch<br />

nach mehr als 40 Jahren nach der Vertreibung<br />

noch lebendig ist, und ich bin überzeugt,<br />

daß wir dies auch beim 39. Sudetendeutschen<br />

Tag zu Pfingsten 1988 erneut<br />

unter Beweis stellen werden.<br />

Wir in München sind schon seit Wochen<br />

bemüht, den Sudetendeutschen Tag<br />

wieder so zu gestalten, daß auch et wieder<br />

zu einem großen Erlebnis wird. Leisten<br />

auch Sie dazu Ihren Beitrag, kommen<br />

Sie alle zu Pfingsten nach München,<br />

bringen Sie Ihre Freunde, Verwandten<br />

und Bekannten mit und machen Sie so<br />

München wieder zum großen Volksgruppentag<br />

der Sudetendeutschen.<br />

Sudetendeutscher Tag 1988 —<br />

München — Veranstaltungen der<br />

Sudetendeutschen Jugend<br />

Da in diesem Jahr besonders viele Landsleute<br />

aus Österreich zum Sudetendeutschen<br />

Tag in München fahren werden, wollen wir<br />

diese auf das Programm der Sudetendeutschen<br />

Jugend aufmerksam machen. Zum 39.<br />

Mal findet im Rahmen eines Sudetendeutschen<br />

Tages das traditionelle Pfingsttreffen der<br />

Sudetendeutschen Jugend aus aller Welt statt.<br />

In einem großen Zeltlager am Campingplatz<br />

Thalkirchen sowie in den diversen Jugendgästehäusern<br />

in und um München werden die<br />

jungen Leute, die jungen Trachtenträger usw.<br />

untergebracht sein.<br />

Hier nun das Programm:<br />

Samstag, 21. Mai: 13 bis 14 Uhr: „SDJ —<br />

singt, tanzt und informiert in der Fußgängerzone<br />

der Münchner Innenstadt"; 13.30 Uhr: Lagereröffnung<br />

in der Bezirkssportanlage, anschl.:<br />

SD-Fußballtumier (ev. mit einem Spiel<br />

SDJ-Österreich gegen SDJ-Deutschland) auf<br />

der Bezirkssportanlage Thalkirchen; 19 Uhr: a)<br />

SDJ-Kinderabend (mit musischen Wettkämpfen)<br />

im Konferenzraum des Messegeländes; b)<br />

SDJ-Jugendabend (mit musischen Wettkämpfen)<br />

im Hackerkeller; c) Bayerisch-Sudetendeutscher<br />

Volkstumsabend in der Bayernhalle<br />

im Messegelände.<br />

Sonntag, 22. Mai: 8 Uhr: ökumenischer Jugendgottesdienst<br />

im Zeltlager; 10.30 Uhr: Einzug<br />

der SDJ und der Trachtengruppen zur<br />

Handstrickwolle<br />

SPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3<br />

Hauptkundgebung; 14 Uhr: Gesprächsrunde<br />

für die jüngere und mittlere Generation „Junge<br />

Sudetendeutsche fragen ..." — ein Gespräch<br />

und Diskussion mit der Erlebnisgeneration —<br />

Freigelände im Messegelände; ab 14 Uhr: Sudetendeutsches<br />

Volkfest und Familiennachmittag,<br />

mit Trachtenschau, heimatl. Werkstatt, offenem<br />

Singen und Tanzen, Vorführungen usw.<br />

in der Bayernhalle im Messegelände, heimatliche<br />

Werkstatt mit Trachtenausstellung im Foyer;<br />

21.30 Uhr: Feierstunde der Sudetendeutschen<br />

Jugend mit anschl. Fackelzug in der<br />

Münchner Innenstadt.<br />

Aus dieser Programmfolge läßt sich leicht ersehen,<br />

was die SDJ bietet und wie sie sich vorstellt.<br />

Zu all diesen Veranstaltungen sind alle<br />

Landsleute und Freunde, egal ob alt, ob jung,<br />

ob dem Mittelalter zugehörig usw. recht, recht<br />

herzlich eingeladen.<br />

Die SDJ-Österreich ist bei fast allen diesen<br />

Veranstaltungen dabei und wir würden uns<br />

sehr freuen, auch Sie, der Sie nach München<br />

kommen, recht herzlich begrüßen zu dürfen!<br />

In diesem Sinne: auf ein Wiedersehen beim<br />

Sudetendeutschen Tag zu Pfingsten in München!<br />

SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

Appell an die Sudetendeutschen<br />

Eine Resolution der SL-Bundesversammlung<br />

Die Bundesversammlung der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft fordert alle Landsleute<br />

nachdrücklich auf, sich in diesem Jahr verstärkt<br />

zum Selbstbestimmungs- und Heimatrecht<br />

der sudetendeutschen Volksgruppe und<br />

zur historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit<br />

zu bekennen.<br />

1988 ist für den gesamten mitteleuropäischen<br />

Raum historisches Gedenkjahr. Besonders<br />

Sudetendeutsche, Tschechen und Slowaken<br />

werden an eine Reihe von Daten aus ihrer<br />

gemeinsam erlebten und erlittenen Geschichte<br />

erinnert: Daten des Bruches und der zeitweiligen<br />

Unterbrechung ihres jahrhundertelangen<br />

Miteinander- und Zusammenlebens. Böhmen,<br />

Mähren und Sudetenschlesien waren bis zu<br />

den verhängnisvollen Ereignissen und der Vertreibung<br />

der Sudetendeutschen nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg über Jahrhunderte hindurch<br />

Begegnungsraum von Deutschen und Tschechen.<br />

Ob diese Schicksalsgemeinschaft wiederhergestellt<br />

werden kann, ist eine entscheidende<br />

Frage für die künftige Friedensordnung<br />

in Europa. Vertreibungen von Menschen und<br />

Volksgruppen dürfen nicht das letzte Wort der<br />

Geschichte sein. Europa braucht eine dauerhafte<br />

befriedete Ordnung auf der Grundlage<br />

von Recht und Gerechtigkeit, historischer<br />

Wahrheit, Versöhnung und Ausgleich. Grundvoraussetzung<br />

hiefür ist die Verwirklichung<br />

des Heimat- und Selbstbestimmungsrechtes<br />

auch für die sudetendeutsche Volksgruppe.<br />

Deutsche, Tschechen und Slowaken sind gerade<br />

1988 aufgefordert, in der Bewältigung ihrer<br />

leidvollen Vergangenheit im 20. Jahrhundert<br />

ohne unbegründete Schuldzuweisung<br />

und Verschleierung eigenen Fehlverhaltens<br />

einen neuen Weg in die Zukunft zu eröffnen.<br />

VERANSTALTUNGSFOLGE<br />

des 39. Sudetendeutschen<br />

Tages 1988 in München<br />

Samstag, 14. Mai: 14 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />

der Seliger-Gemeinde, Referat:<br />

Dr. Fred Sinowatz, Volkmar Gabert<br />

„Das Münchner Abkommen des Jahres<br />

1938 — Seine Ursachen und die Folgen<br />

für Europa", Ort: Großer Saal Künstlerhaus<br />

am Lenbachplatz München.<br />

Dienstag, 17. Mai: 19.30 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />

der Ackermann-Gemeinde,<br />

Referat: Weihbischof Pieschl, „Kirche und<br />

Menschenrechte", Ort: Sudetendeutsches<br />

Haus München.<br />

Mittwoch, 18. Mai: 19 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />

des Witikobundes, Referat: Dr.<br />

Andreas Luh, Bochum „Die deutsche<br />

Turnbewegung in der Tschechoslowakei<br />

zwischen 1918 und 1939", Ort: Adalbert-<br />

Stifter-Saal, Sudetendeutsches Haus<br />

München.<br />

Donnerstag, 19. Mai: Vortragsveranstaltung<br />

des Adalbert-Stifter-Vereins, Ort:<br />

Adalbert-Stifter-Saal, Sudetendeutsches<br />

Haus München.<br />

Freitag, 20. Mai: 17.30 Uhr: Kranzniederlegung,<br />

Ort: Ehrenmal im Hofgarten,<br />

München; 19 Uhr: Festlicher Abend der<br />

Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

und der Sudetendeutschen Stiftung mit<br />

Verleihung der Sudetendeutschen Kulturpreise<br />

1988 sowie des Sudetendeutschen<br />

Volkstumspreises 1988, Ort: Cuvellies-<br />

Theater, München (geschlossene Veranstaltung,<br />

nur auf gesonderte Einladung).<br />

Samstag, 21. Mai: 9 Uhr: Eröffnung der<br />

Sudetendeutschen Buchausstellung, Ort:<br />

Messegelände — Foyer des Kongreßsaales;<br />

10.30 Uhr: Festliche Eröffnung des 39.<br />

Sudetendeutschen Tages und Feierstunde<br />

zur Verleihung des Europäischen<br />

Karlspreises 1988 der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft sowie Vorstellung der<br />

Träger der Sudetendeutschen Kulturpreise<br />

und des Volkstumspreises 1988, Ort:<br />

Messegelände — Bayernhalle; ca. 13 Uhr:<br />

Trachtenzug von Bayernhalle zum Marienplatz;<br />

14 Uhr: Tagung der Vereinigung Sudetendeutscher<br />

Familienforscher, Ort:<br />

Messegelände — Konferenzraum; 14,30<br />

Uhr: Internationales Forum, Ort: Messegelände<br />

— Tagungsgebäude; 16.30 Uhr:<br />

Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft<br />

Sudetendeutscher Erzieher, Referat:<br />

Bundesminister Hans Klein, MdB<br />

„Entwicklungspolitik im Schulunterricht";<br />

Ort: Sudetendeutsches Haus München,<br />

Adalbert-Stifter-Saal; 19 Uhr: „Kein schöner<br />

Land in dieser Zeit...", Bayerisch-Sudetendeutscher<br />

Volkstumsabend, Ort:<br />

Messegelände — Bayernhalle; 19.30 Uhr:<br />

Sudetendeutsches Schatzkästlein, Ort:<br />

Sudetendeutsches Haus München, Adalbert-Stifter-Saal;<br />

20 Uhr: Sudetendeutsches<br />

Volkstanzfest, Ort: Nockherberg,<br />

München, (Saalöffnung: 18 Uhr).<br />

Sonntag, 22. Mai: 9.30 Uhr: Römisch-<br />

Katholische Pontifikalmesse, Ort: Messegelände<br />

— Kundgebungsplatz; 9.30 Uhr:<br />

Evangelischer Gottesdienst, Ort: Messegelände<br />

— Konferenzsaal; 10.30 Uhr: Einzug<br />

der Trachten- und Jugendgruppen; 11<br />

Uhr: HAUPTKUNDGEBUNG des Sudetendeutschen<br />

Tages, Ort: Messegelände<br />

— Kundgebungsplatz; ab 14 Uhr: Sudetendeutsches<br />

Volksfest und Familiennachmittag,<br />

Ort: Messegelände — Bayernhalle<br />

und Freigelände, mit einer Trachtenschau,<br />

heimatliche Werkstatt, offenem<br />

Singen und Tanzen, Vorführungen von<br />

Chören, Volkstanz- und Musikgruppen<br />

und vielen Überraschungen für jung und<br />

alt. Heimatliche Werkstatt mit Trachtenausstellung,<br />

Ort: Messegelände — Foyer<br />

der Bayernhalle (Halle 11); 15 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />

der sudetendeutschen<br />

Akademiker, Ort: Messegelände — Konferenzraum<br />

Halle 3; 17 Uhr Konzert des<br />

Orchesters der XI. Sudetendeutschen<br />

Musiktage, Ort: Messegelände — Kongreßgebäude.<br />

Ausstellungen: Ausstellung „Einheit in<br />

der Vielfalt", Ort: Messegelände — Halle<br />

1; Preisträger stellen sich vor, Ort: Messegelände<br />

— Foyer der Bayernhalle (Halle<br />

11); Ausstellung „Familienmappen" Ort:<br />

Messegelände — Halle 11.<br />

Budweiser Kultur-Tag<br />

Herzliche Einladung zürn „4. Budweiser<br />

Kultur-Tag" vom Samstag, dem 18. bis<br />

Sonntag, dem 19. Juni, im Heilbad-Kurort<br />

Bad Wimsbach-Neydharting.<br />

Das Programm steht ganz unter dem<br />

Eindruck des am 14. März 1988 so unerwartet<br />

von uns gegangenen Gründers<br />

dieser „Budweiser-Kultur-Tage", unseres<br />

Ehren-Senators Univ.-Prof. Dr. A. Sedlmeyer.<br />

Samstag, 18. April: Anreise-Tag; 11 Uhr:<br />

Gedächtnisgottesdienst in der „St. Neydhart"-Kapelle<br />

im „Paracelsus-Haus" des<br />

Heilmoorbades Neydharting; Mittagspause;<br />

15 Uhr: Kurkonzert; 17 Uhr: Führungen<br />

durch die Museen: „Internationales Moor-<br />

Museum, Dr. Beninger-Heimatmuseum,<br />

„Jungschützen"-Museum, „Neydhartinger<br />

Verkehrs-Museum", „Budweiser-Museum",<br />

Freilicht-Museum; Abendessen in<br />

den Quartieren; 20 Uhr: Volkstümlicher<br />

Abend in Dickinger's „Hof-Taverne" in<br />

Neydharting.<br />

Sonntag, 19. Juni: 9.30 Uhr: Begrüßung<br />

der Festgäste durch Herrn Bürgermeister<br />

Josef Haslinger; 9.45 Uhr: im „ Pa racéis us-<br />

Saal": Video-Vorführung des von Dr.<br />

Jetschgo gestalteten und vom „ORF" als<br />

ersten westlichen Sender in Südböhmen<br />

gedrehten Film über den „Böhmerwald";<br />

10.30 Uhr: freie Diskussion; 11 Uhr: Referat;<br />

Mittagspause.<br />

Über Wunsch werden zu jeder vollen<br />

Stunde (15, 16,17 Uhr) Führungen durch<br />

die Neydhartinger Museen veranstaltet.<br />

Mit großer Freude erwarten Sie<br />

Gemeinde Bad Wimsbach-Neydharting<br />

„Verband Österreichischer Privat-Museen"


Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

Ecke des<br />

Bundesobmannes<br />

In wenigen Tagen werden sich wieder<br />

Hunderttausende Vertriebene aus<br />

allen Teilen Mittel- und Osteuropas<br />

friedlich an verschiedenen Orten treffen,<br />

um einander zu sehen, Erfahrungen<br />

und Planungen auszutauschen<br />

und der Öffentlichkeit zu zeigen, daß<br />

es noch offene Fragen gibt, die, weil<br />

gewaltsam und ohne Rechtsbasis geschaffen,<br />

nicht gelöst sind und sein<br />

können.<br />

Die Vertreiberstaaten bzw. das dort<br />

vorhandene schlechte Gewissen werden<br />

sich wieder lautstark melden und<br />

das alte Lied der diversen Beschimpfungen<br />

vom Stapel lassen.<br />

Die Medien werden zum Teil wieder<br />

auf einem Auge blind, und wenn man<br />

von den zahlreichen jüngeren Leuten<br />

Kenntnis nimmt, kommt meistens eine<br />

jener sinnlosen Fragen, die völlig am<br />

Kern vorbeigehen. So zum Beispiel:<br />

„Willst Du (wollen Sie) ins Sudetenland<br />

zurückgehen?" Viele Menschen<br />

denken leider nicht daran, daß der<br />

Rechtsanspruch und die Verwirklichung<br />

des Rechtes leider zweierlei<br />

sind. Wann und wie der Rechtsanspruch<br />

realisiert werden kann, hängt<br />

von vielerlei Faktoren ab. Er kann<br />

aber nur dann in Anspruch genommen<br />

werden, wenn man nicht auf ihn<br />

verzichtet hat, und darauf kommt es<br />

an. Unrecht wird nicht durch Zeitablauf<br />

zu Recht und darf es nicht werden,<br />

denn Gewalttaten müssen Gewalttaten,<br />

Völkermord muß Völkermord<br />

und Unrecht muß Unrecht bleiben.<br />

Nicht nur, weil es so war, sondern<br />

weil es sich nicht wiederholen darf.<br />

Als ich einem nicht unmaßgeblichen<br />

Herrn der Medien gegenüber<br />

den Rechtsanspruch zum Ausdruck<br />

brachte und auf die Gefahr hinwies,<br />

daß dessen dauernde Nichtbeachtung<br />

zu einer Radikalisierung, besonders<br />

der jüngeren Menschen, führen<br />

könnte, meinte er, daß zu Gewaltmaßnahmen<br />

nur jene greifen, die mit dem<br />

Rücken zur Wand stehen, und außerdem<br />

interessiere jüngere Leute das<br />

Schicksal ihrer Vorfahren nicht, wenn<br />

sie im Wohlstand aufwachsen. Ich<br />

habe ihn auf die Armenier hingewiesen,<br />

die es in aller Welt zu mehr oder<br />

weniger Wohlstand durch ihre Tüchtigkeit<br />

und ihren Arbeitseifer gebracht<br />

haben, zwei Eigenschaften, die man<br />

auch uns nachsagt. Er hat dann ziemlich<br />

schnell das Thema gewechselt,<br />

obwohl es viele Parallelen gibt.<br />

Die Armenier haben vor drei Jahren<br />

den 70. Jahrestag des Völkermordes<br />

an ihrer Nation begangen, und ich will<br />

Ihnen nur einige Aussagen des Obmannes<br />

der Armenisch-Apostolischen<br />

Kirchengemeinde in Österreich<br />

zur Kenntnis bringen:<br />

„Vielen mag es heute unnötig erscheinen,<br />

so weit Zurückliegendes<br />

wieder aufzuwärmen und die Gegenwart<br />

damit zu belasten. Tatsache ist<br />

es aber, daß der Völkermord am armenischen<br />

Volk heute sehr ernste Auswirkungen<br />

sowohl für die Armenier<br />

als auch für die internationale Gemeinschaft<br />

nach sich zieht. Das<br />

Schweigen der Weltöffentlichkeit und<br />

ständige unverhohlene Bemühen türkischerseits,<br />

sogar geschichtliche Tatsachen<br />

zu vertuschen, sind eine ständige<br />

Quelle des wachsenden Unmutes<br />

der Armenier auf der ganzen Welt.<br />

Durch die antiarmenische Hetze der<br />

Türkei verblaßt das Image des Armeniers<br />

als fleißiger, verantwortungsvoller<br />

und friedliebender Bürger immer<br />

mehr und weicht dem eines frustrierten<br />

und rachsüchtigen Menschenschlages.<br />

Der türkische Staat bestand<br />

verzweifelt immer wieder darauf, den<br />

Genozid von 1,5 Millionen Armeniern<br />

abzustreiten und hat mit allen Mitteln<br />

versucht, die Wahrheit über diese Tatsache<br />

vor der Weltöffentlichkeit und<br />

der eigenen Bevölkerung geheim zu<br />

halten. Dabei würde es heute niemandem<br />

auch im entferntesten einfallen,<br />

daß die heutige türkische Regierung<br />

imstande wäre, solche Grausamkeiten<br />

und Unmenschlichkeiten zu begehen,<br />

von einer Schuld der heutigen<br />

Türkei oder des türkischen Volkes<br />

ganz abgesehen. Aber man muß<br />

heute, 70 Jahre danach, erwarten<br />

können, daß die Regierung der Türkei<br />

den damals stattgefundenen Völkermord<br />

zugibt, ihn bedauert und wenigstens<br />

versucht, moralisch das wiedergutzumachen,<br />

was ihre Vorgänger<br />

verbrochen haben.<br />

Für uns Armenier gilt das, was auch<br />

der Präsident der Vereinigten Staaten,<br />

Ronald Reagan, in einer Proklamation<br />

am 22. April 1981 zum Holocaust<br />

aussagte: „Wie das Genozid an<br />

den Armeniern zuvor und wie das an<br />

den Kambodschanern nachher, und<br />

wie so viele Verfolgungen, begangen<br />

an so vielen Völkern, darf man die<br />

Lehren des Holocaust niemals vergessen!"<br />

Der Völkermord, begangen<br />

durch die Nazis während des Zweiten<br />

Weltkrieges, wäre vielleicht nicht geschehen,<br />

hätte damals, im Jahre 1915<br />

und danach, die ganze Welt gegen<br />

die Türkei Stellung bezogen.<br />

Wir Armenier wollen mit unseren<br />

türkischen Mitmenschen in Frieden<br />

leben, so wie wir es jahrhundertelang<br />

getan haben. Es ist aber notwendig,<br />

daß alle Seiten versuchen, durch Information,<br />

durch gegenseitiges Verstehenwollen,<br />

durch Taten und Gesetze<br />

in der Art wie die Bundesrepublik<br />

Deutschland uns lehrt, sich auszusprechen,<br />

zu versöhnen und dadurch<br />

wenigstens einen der so vielen, die<br />

Welt erschütternden Konflikte zu entschärfen"<br />

Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen,<br />

nur könnte man statt den Worten<br />

Armenier und Türken die Worte Sudetendeutsche<br />

und Tschechen setzen<br />

und statt des Jahres 1915 die Jahre<br />

1918, 1919, meint<br />

Ihr Bundesobmann<br />

SUDETENPOST<br />

Pravda Vitezi = Die Wahrheit siegt<br />

Ein Brief an die Sudetendeutsche Jugend — Bundesjugendführung<br />

Am Gedenktag 4. März 1988 habe ich Ihre Information<br />

über die Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

erhalten („Pravda Vitezi = Die<br />

Wahrheit siegt").<br />

Dazu möchte ich bemerken:<br />

Zur Frage „Haben Sie gewußt, daß 1945 über<br />

3 Millionen Sudetendeutsche ihrer Habe beraubt<br />

und aus ihrer Heimat vertrieben wurden<br />

..." stellen Sie fest, daß die Vertreibung<br />

nach dem Willen Stalins geschah. Warum erwähnen<br />

Sie nicht, was die exiltschechische<br />

Regierung in London, was die amerikanische<br />

und die englische Regierung wollten? Schließlich<br />

ist auch deren Wollen aktenkundig. So hat<br />

Eduard Benesch im Londoner Exil schon im<br />

Spätherbst 1938 — also lange vor dem Krieg —<br />

mit seinen Komplizen die Ausweisung von<br />

2,000.000 Sudetendeutschen besprochen. Im<br />

Jahre 1943 erhielten die tschechischen Exilpolitiker<br />

die Zustimmung zu diesem von ihnen geplanten<br />

Verbrechen von Moskau und Washington.<br />

Auch die britische Regierung schloß sich<br />

diesem Gedanken im Jahre 1944 an.<br />

Dies und noch mehr ist der Darstellung des<br />

Historikers Dr. Alfred Schickel (übrigens ein<br />

Sudetendeutscher) in „Die Vertreibung der<br />

Deutschen — Geschichte, Hintergründe, Bewertungen",<br />

erschienen im MUT-Verlag, Asendorf,<br />

1987, zu entnehmen.<br />

Die Vertreibung der Sudetendeutschen ist<br />

somit ein Gemeinschaftsverbrechen gewesen,<br />

an dem Ost und West mitgewirkt haben. Es<br />

stellt sich daher die Frage, warum Sie die<br />

Schuld an der Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

allein Stalin zuweisen. Wollen Sie den<br />

Eindruck erwecken (und warum?), daß die<br />

Tschechen, von denen zweifelsfrei die Initiative<br />

dieses Verbrechens ausgegangen ist, und die<br />

Westmächte eines solchen Verbrechens nicht<br />

fähig wären?<br />

Im Interesse der Wahrheit und auch der Sudetendeutschen,<br />

die genau wissen sollten,<br />

wem sie die Vertreibung zu verdanken haben,<br />

ist Ihre einseitige Darstellung mit Entschiedenheit<br />

abzulehnen. Zu meiner Person möchte ich<br />

bemerken, daß ich, mit einer Sudetendeutschen<br />

verheiratet, weder Kommunist noch<br />

Marxist und — als geborener Wiener — seit<br />

Jahrzehnten Mitglied des Bundes der Erzgebirgler<br />

bin. Name der Redaktion bekannt<br />

Dazu: Die SDJÖ wollte in dem zweiseitigen<br />

Flugblatt besonders den Hintergrund herausarbeiten,<br />

den Stalin mit der Vertreibung der<br />

Deutschen erreichen wollte, nämlich sie als<br />

„sozialen Sprengstoff" in den noch verbliebenen<br />

Resten Deutschlands und Österreichs wirken<br />

zu lassen, um diese Staaten für den Kommunismus<br />

reif zu machen. Daß dieser Plan<br />

nicht aufgegangen ist, ist der politischen Reife<br />

und Vernunft der deutschen Vertriebenen zu<br />

danken. Sie haben im Gegensatz am Wiederaufbau<br />

einen sehr großen Anteil!<br />

Die historische Vollständigkeit litt darunter<br />

sehr, das geben wir gerne zu. Es war nicht unsere<br />

Absicht, die Mitschuld der Westmächte an<br />

unserer Vertreibung unter den Tisch fallen zu<br />

lassen. Dazu haben wir wirklich keinen Grund!<br />

Z.<br />

Heimatvertriebenen-Denkmal im Kahlenbergerdorf<br />

Pfarrer Viktor Robert Knirsch machte es möglich<br />

Vor vielen Jahren begannen Turner vom<br />

überparteilichen ÖTB-Tumverein Langenzersdorf,<br />

NÖ., Geld für ein großes Vertriebenen-<br />

Denkmal vor den Toren Wiens — am Bisamberg<br />

— zu sammeln. Es sollte ins Donautal hinuntergrüßen.<br />

Freunde um den Gemeindearzt<br />

Medizinalrat Dr. Helmuth Sabatin setzten sich<br />

im Gemeinderat Langenzersdorf dafür ein. Am<br />

21. April gab auch der Gemeindeausschuß —<br />

ÖVP, SPÖ und FPÖ waren darin vertreten —<br />

seine einstimmige Zusage!<br />

Da die Vertriebenen-Gedenkstätten sonst<br />

immer von Organisationen der Vertriebenen<br />

selbst errichtet wurden, war dieser Plan eines<br />

alten, einheimischen, österreichischen Vereines<br />

als Zeichen besonderer Solidarität mit<br />

dem Schicksal der schuldlos vertriebenen Mitbürger<br />

anzusehen.<br />

Nachdem schon von der Gemeinde Langenzersdorf<br />

alles geregelt schien, traten dann<br />

Schwierigkeiten auf. Das Naturschutzreferat<br />

der nö. Landesregierung (Prof. Schweiger und<br />

Dr. Tuisl) hatte Bedenken!<br />

Daraufhin überlegten es sich auch die Sozialisten:<br />

„Deshalb verlangen wir aber erst recht<br />

Maßnahmen der Baubehörde, damit uns der<br />

Bisamberg in seiner natürlichen Schönheit erhalten<br />

bleibt. Deshalb auch unser „Nein" zur<br />

Errichtung des geplanten in luftiger Höhe zu<br />

liegen kommenden, weithin sichtbaren Mammutdenkmals<br />

ätzten die „Langenzersdorfer<br />

SPÖ-Informationen" im April 1979.<br />

Auch der damalige ÖVP-Bürgermeister Dr.<br />

Neumayer war damals schon längst umgefallen,<br />

hatte er doch schon im Dezember 1978<br />

eine für die Errichtung des Denkmals anberaumte<br />

Bauverhandlung — eine Stunde vor<br />

deren Beginn — ohne Grundabgabe, abgesagt!<br />

Die <strong>Sudetenpost</strong> rief ihre Leser damals<br />

zu Protestschreiben auf.<br />

Bürgermeister Petz kann sich nicht erinnern<br />

Wie wir dem „Rundblick" 4/88 entnehmen,<br />

tut es dem heutigen Bürgermeister leid, daß<br />

das Denkmal nicht in Langenzersdorf errichtet<br />

wurde. Heute will er sich nur daran erinnern,<br />

daß von einem Denkmal gesprochen wurde,<br />

wo er den Standort auf der „Nase" des Bisamberges<br />

für ungünstig fand. In Wirklichkeit war<br />

er als damaliger Gemeinderat voll informiert<br />

und verhinderte mit die Errichtung des Denkmals!<br />

Neuer Standort<br />

Da also von den höchsten nö. Stellen — in<br />

Zusammenarbeit mit der ÖVP und SPÖ von<br />

Langenzersdorf — dieses Denkmal gefallen<br />

war, trat Ruhe um das Projekt ein.<br />

Dann interessierte der Langenzersdorfer<br />

Lehrer Dir. Hans Eichinger den Pfarrer von St.<br />

Georg zu Wien-Kahlenbergerdorf, Viktor Robert<br />

Knirsch, für ein Mahnmal.<br />

Dieses wurde von Prof. Friedl (ÖTB-Döbling)<br />

geschaffen und an der Außenwand der Pfarrkirche<br />

Kahlenbergerdorf angebracht. Über 400<br />

Personen — darunter auch viele Heimatvertriebene<br />

— gedachten am 7. Mai 1988 in einer von<br />

Pfarrer Knirsch gehaltenen eindrucksvollen Totengedenk-Feldmesse<br />

aller Opfer unseres Volkes.<br />

Anschließend zogen die Teilnehmer der<br />

Messe schweigend zur Denkmalenthüllung<br />

zur nahen Kirche.<br />

Nach der Einweihung sangen alle das Lied<br />

vom guten Kameraden und gingen nachdenklich<br />

nach Hause.<br />

G. Zeihsei<br />

Der Text der Inschrift: In treuer Verbundenheit<br />

mit der unvergessenen Heimat — Verband<br />

d. Volksdeutschen Landsmannschaften i. Ö.<br />

Ackermann- und Klemensgemeinde gedachten<br />

Klemens Maria Hofbauer<br />

Vor einhundert Jahren wurde Hofbauer selig<br />

gesprochen. Ein Heiliger, dessen Lebenswirken<br />

im deutschen und polnischen Raum lag.<br />

Sein Grab in der Kirche Maria am Gestade ist<br />

Ziel der jährlichen Wallfahrt der Südmährer.<br />

Am 23. April fand eine gemeinsame Messe<br />

von Ackermann- und Klemensgemeinde, aber<br />

auch der polnischen und tschechischen Mission<br />

in Wien statt.<br />

Der südmährige Heilige verbindet über seinen<br />

Tod hinaus die Völker, denen er Helfer,<br />

Lehrer und Fürbitter war. Auch in der Kirche in<br />

der CSSR wird seiner besonders gedacht. Das<br />

Jahr 1989 ist seinem Gedenken vorbehalten.<br />

Hier tritt ein Wandel in der Auffassung gegenüber<br />

dem Deutschtum ein. Anschließend an<br />

den Gottesdienst fand ein gemeinsames<br />

Abendessen im alten Rathauskeller statt. Dr.<br />

Ernst Waldstein begrüßte im Namen der Klemensgemeinde<br />

die Gäste zu diesem ersten gemeinsamen<br />

Treffen in Österreich.


SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

25 Jahre Kreuzbergtreffen der Südmährer<br />

Die Auseinandersetzungen zwischen den<br />

europäischen Völkern dereinstigen Habsburg-<br />

Monarchie, so auch zwischen Deutschen und<br />

Tschechen, waren seit gewissermaßen urdenklichen<br />

Zeiten ein stets wiederkehrendes Element<br />

in den Ländern der Monarchie. Diese<br />

Auseinandersetzungen waren im Mittelalter<br />

und in den späteren Jahrhunderten nicht so<br />

sehr auf die Sprachenfrage abgestellt, sondern<br />

lag mehr in den soziologischen Gegensätzen.<br />

Zwischen Deutschen und Tschechen<br />

gab es überdies zufolge des Husitensturmes<br />

erhebliche religiöse Gegensätze.<br />

Die oft gestellte Frage, wer in den Sudetenländern<br />

zuerst da war, ob Deutsche oder<br />

Tschechen, ist eine Frage, die zu beantworten<br />

man wohl auf die Zeit der Völkerwanderung<br />

und der Markomannen und Quaden zurückgehen<br />

müßte, was wenig Sinn hat. Schließlich läßt<br />

sich so jede nationale Frage in Europa mit frühgeschichtlichen<br />

Argumenten aufrollen, ohne<br />

daß man überzeugen kann und für den Bau<br />

des vereinigten Europa nichts bringt.<br />

Mit Sicherheit kann man aber sagen, daß<br />

sich Deutsche und Tschechen ungefähr zur<br />

gleichen Zeit in Böhmen niedergelassen haben,<br />

die Deutschen in den Randzonen anschließend<br />

an die Herkunftsländer, die Tschechen<br />

im Landesinneren. Für die Südmährer<br />

gilt das nicht im gleichen Maße, in Mähren waren<br />

trotz des Großmährischen Reiches von<br />

Svatopluk die Deutschen wohl eher dagewesen,<br />

zumindest in Südmähren von Niederösterreich<br />

aus und in der Sprachinsel Iglau sowie<br />

in einigen anderen Sprachinseln.<br />

Leider hat eine rechtliche Regelung zwischen<br />

den Deutschen und Tschechen im Zentralraum<br />

Europas nie stattgefunden. Nur in den<br />

mährischen Ausgleichsgesetzen 1905 gelang<br />

in Mähren eine bis heute als mustergültig angesehene<br />

Regelung. Wäre das in Böhmen<br />

auch gelungen, wäre die Monarchie nicht mit<br />

dem so schwerwiegenden Konfliktstoff in den<br />

Ersten Weltkrieg eingetreten. Bekanntlich haben<br />

die Tschechen in Böhmen nicht unwesentlich<br />

zum Untergang der Monarchie beigetragen.<br />

Der Ausgang des Ersten Weltkrieges traf<br />

daher alle Sudetendeutschen völlig unerwartet.<br />

Die Republik Deutsch-Österreich machte<br />

alle Anstrengungen, um das Sudetenland, und<br />

zwar das angeschlossene Gebiet und die deutsche<br />

Sprachinseln, zu behalten. Ihre Proteste<br />

an die Pariser Friedenskonferenz blieben aber<br />

ohne jede Wirkung. Dies muß im Jahre 1988<br />

deutlichgemacht werden, weil die Sudetenfrage<br />

in Wirklichkeit bis heute nicht gelöst ist. Die<br />

Potsdamer Beschlüsse sind kein Völkerrechtsvertrag<br />

und außerdem ist ein Vertrag zu Lasten<br />

Dritter insoweit völkerrechtlich unwirksam. Im<br />

Gegenteil, die Vertreibung oder Aussiedlung<br />

oder Transferierung ist ein völkerrechtliches<br />

Delikt.<br />

Alle Österreicher dürfen diese geschichtlichen<br />

Abläufe und völkerrechtlichen Normen nicht<br />

zudecken. Das Jahr 1988 sollte vielmehr Anlaß<br />

dafür sein, ein Zusammenleben der Sudetendeutschen<br />

und der Tschechen erneut in die<br />

Wege zu leiten. Es gibt Stimmen von drüben<br />

und ein Buch mit dem Titel: „Wir haben uns<br />

selbst (die Tschechen) aus Europa vertrieben".<br />

Denn soferne das Gewissen aller Europäer jemals<br />

wieder empfindlich werden sollte, werden<br />

die Vertreibungen 1945 aus Mitteleuropa als<br />

eine unsterbliche Schande all derer im Gedächtnis<br />

bleiben, die sie veranlaßt oder sich<br />

damit abgefunden haben.<br />

25 Jahre Kreuzbergtreffen<br />

der Südmährer<br />

Die überwiegende Mehrheit der Südmährer<br />

hat diese geschichtlichen und völkerrechtlichen<br />

Gegebenheiten begriffen und schon<br />

1950 zum Verzicht auf Rache und Vergeltung,<br />

nicht aber zum Verzicht auf das Heimatrecht<br />

aufgerufen. Damit haben sie einen entscheidenden<br />

Schritt zum Bau des neuen Europas<br />

beigetragen. Natürlich ist dies derzeit nur im<br />

demokratischen Europa durchführbar. Aber<br />

die Europäischen Gemeinschaften haben eindeutig<br />

klargestellt, daß sie nur der Beginn,<br />

nicht aber das ganze Europa sind. Es ist daher<br />

notwendig, nichts zu überstürzen, aber es wäre<br />

falsch zu verschweigen, wie die Völkergemeinschaft<br />

zusammenleben soll. Die Vertretung der<br />

Menschenrechte darf eben nicht nur in Übersee<br />

zur Anwendung kommen, sondern wir sollen<br />

uns um jene Völker kümmern, die in Europa<br />

vor unserer Türe leben. Dabei hat zu gelten:<br />

Jeder Europäer hat Anspruch auf seine Heimat!<br />

Und deshalb glauben die Südmährer an<br />

dieses Europa und kommen seit ihrer Vertreibung<br />

Jahr für Jahr aus allen Teilen Europas<br />

und sogar aus Übersee zum Kreuzberg, um<br />

sich gegenseitig Mut und Trost zu geben. Im<br />

Jahre 1960 haben die Nikolsburger Landsleute<br />

vorgeschlagen, auf dem „Schweinbarther<br />

Berg" gegenüber ihrer Stadt ein Gedenkkreuz<br />

der Südmährer zu errichten. Schon im Dezember<br />

konnte ein sieben Meter hohes Kreuz aufgestellt<br />

werden. Im Juli 1963 war die feierliche<br />

Einweihung.<br />

Seither wird dieser Berg liebevoll der „Kreuzberg"<br />

genannt. Und die Kleinschweinbarther<br />

haben sich ohne Vorbehalt dieser Umbenennung<br />

angeschlossen. Zu seiner Einweihung<br />

sind Tausende Landsleute gekommen, waren<br />

aber mit Recht empört, als sie hörten, daß der<br />

damalige Innenminister die beabsichtigte<br />

Kundgebung nach der hl. Messe verboten<br />

hatte. Der Verfassungsgerichtehof hat der<br />

Volksmeinung in seinem Richterspruch Recht<br />

gegeben und das Verbot aufgehoben. Seither<br />

kommen die Südmährer Jahr für Jahr zu ihrem<br />

Kreuzberg. Die Südmährer danken auch bei<br />

diesem Treffen besonders den Einwohnern der<br />

Großgemeinde Drasenhofen und ihrem Bürgermeister<br />

dafür, daß sie sich auf die Seite der<br />

Südmährer und damit auf die Seite des Rechts<br />

gestellt haben.<br />

Und so soll dieser Rückblick dazu auffordern,<br />

weiterhin dafür zu wirken, daß die einstige<br />

Vision eines nordamerikanischen Präsidenten<br />

vom Selbstbestimmungsrecht aller Völker<br />

auch in Mitteleuropa zum Tragen kommt. Vor<br />

200 Jahren hat schon Goethe unser Schicksal<br />

— so scheint es — vorausgeahnt. Er hat uns<br />

aber auch gestärkt mit den Worten: Wer das<br />

Recht hat und die Geduld — für den kommt<br />

auch die Zeit!!!<br />

Noch eine große Bitte!<br />

Der Dachverband aller Südmährer in Österreich<br />

hat von Landsmann Willi Pfleger für das<br />

Jubiläum »25 Jahre Kreuzberg" Briefumschläge<br />

mit entsprechenden Motiven zur Verfügung<br />

gestellt bekommen. Auf der Vorderseite<br />

wird der Kreuzberg dargestellt, die Rückseite<br />

Sonderbriefmarkenstempel anläßlich des<br />

25. Kreuzbergtreffens<br />

Zu diesem besonderen Anlaß wurde für<br />

alle Briefmarkenfreunde, für alle Landsleute<br />

usw. ein sehr schöner Stempel geschaffen.<br />

Dieser soll vom Kreuzberg aus<br />

in alle Welt gehen und so für uns postalisch<br />

werben. Der Sonderstempel wird in<br />

Kleinschweinbarth zu haben sein, gedruckt<br />

auf sehr schönen Kuverts (auf der<br />

Rückseite mit einer Legende „25 Jahre<br />

Kreuzbergtreffen). Achten Sie auf die Hinweistafeln<br />

in Kleinschweinbarth. Daneben<br />

wird der Sonderstempel auch als<br />

Baustein für den Erhalt des Kreuzberges<br />

aufgelegt werden.<br />

Es wäre sehr schön, wenn sehr viele<br />

Landsleute und Freunde Grüße in alle<br />

Welt mit den schmucken Kuverts mit dem<br />

Sonderstempel versenden könnten —<br />

nehmen Sie aber auch die Bausteine mit<br />

nach Hause, Sie helfen damit den Initiatoren<br />

und den stillen Helfern, den Kreuzberg<br />

auszubauen und zu erhalten!<br />

Hier nun ein Abdruck des Sonderstempels:<br />

\<br />

&D 25JAHRE<br />

I<br />

KREUZBERGTREFFEN DER<br />

HEIMATVERTRIEBENEN<br />

L SÜDMÄHRER J<br />

& bei Kleinschweinbarth


Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

SUDETENPOST<br />

Halleneihteilung der Heimatkreise<br />

in München<br />

Heimatkreis<br />

Halle<br />

Asch 16<br />

Aussig 19<br />

Bäm 2<br />

Bergreichenstein 7<br />

Biala-Bielitz 2<br />

Bilin 21<br />

Bischofteinitz 14<br />

Böhmisch Leipa 19<br />

Braunau 19<br />

Brunn 3<br />

Brüx 21<br />

Budweis 7<br />

Dauba 19<br />

Deutsch-Gabel 19<br />

Duppau 21<br />

Dux 21<br />

Eger 16<br />

Eisenstein 7<br />

Elbogen 16<br />

Falkenau 16<br />

Freiwaldau 2<br />

Freudenthal 2<br />

Friedek-Mistek 2<br />

Friedland 19<br />

Friesetal 5<br />

Fulnek 3<br />

Gablonz 19<br />

Graslitz 16<br />

Grulich 5<br />

Heimatkreis<br />

Halle<br />

Hohenelbe 19<br />

Hohenstadt 5<br />

Iglau 3<br />

Jägemdorf 2<br />

Kaaden 21<br />

Kaplitz 7<br />

Karlsbad 16<br />

Krummau 7<br />

Komotau 21<br />

Landskron 5<br />

Leitmeritz 19<br />

Luditz 16<br />

Mährisch Ostrau 2<br />

Mährisch Schönberg 2<br />

Mährisch Trübau 5<br />

Marienbad 14<br />

Mies 14<br />

Müglitz 5<br />

Neubistritz 7<br />

Neudek 16<br />

Neuem 7<br />

Neutitschein 3<br />

Niemes 19<br />

Nikolsburg 7<br />

Oberes Adlergebirge 5<br />

Odrau 3<br />

Olmütz 3<br />

Petschau 14<br />

Pilsen 14<br />

„Rathäuser und Brunnen aus der<br />

Heimat der Sudetendeutschen"<br />

Diese Ausstellung der Klemensgemeinde in<br />

Wien wurde gemeinsam mit den Landsmannschaften<br />

am 21. April in der Aula der nö. Landesparteileitung<br />

der ÖVP eröffnet.<br />

Als Hausherr begrüßte Abg. z. NR. Gustav<br />

Vetter die Gäste und wies auf die gemeinsame<br />

Geschichte Österreichs und der Sudetenländer<br />

hin. Diese spricht auch aus den Bauten,<br />

welche das Wirken der Deutschen in diesen<br />

Gebieten auch in Zukunft zeigen werden. Hier<br />

zeigt die Geschichte, daß sie nicht erst mit dem<br />

Jahre 1938 beginnt.<br />

Dr. Ernst Waldstein wies auf die Wichtigkeit<br />

derartiger Veranstaltungen hin. Bilddokumentationen<br />

sprechen den Besucher an, das<br />

Wachhalten der Geschichte ist derzeit eine der<br />

vordringlichsten Arbeiten der Klemensgemeinde.<br />

Gert Freißler gab einen kurzen Überblick<br />

über die Tätigkeiten der Klemensgemeinde im<br />

vergangenen Winterhalbjahr, Ausstellungen<br />

und Vorträge, und konnte auch auf die vorgesehenen<br />

Veranstaltungen im Sommer hinweisen.<br />

Dies gilt besonders für die Ausstellungen in<br />

Laa/m., Allentsteig, Waidhofen, Poysdorf und<br />

Heimatkreis<br />

Plan<br />

Podersam<br />

Prachatitz<br />

Prag<br />

Preßnitz<br />

Reichenberg<br />

Römerstadt<br />

Rumburg<br />

Saaz<br />

Sankt Joachimsthal ..<br />

Schluckenau<br />

Sternberg<br />

Tachau<br />

Tepl<br />

Teplitz-Schönau<br />

Teschen<br />

Tetschen-Bodenbach<br />

Trautenau<br />

Troppau<br />

Wagstadt<br />

Warnsdorf<br />

Weipert<br />

Weseritz<br />

Wischau<br />

Zlabings<br />

Znaim<br />

Zwickau<br />

Zwittau<br />

N<br />

Halle<br />

.... 14<br />

.... 21<br />

7<br />

3<br />

.... 21<br />

.... 19<br />

2<br />

.... 19<br />

.... 21<br />

.... 21<br />

192<br />

32<br />

S1-S7<br />

.... 14<br />

14<br />

21<br />

2<br />

.... 19<br />

19<br />

2<br />

3<br />

19<br />

21<br />

14<br />

3<br />

7<br />

7<br />

19<br />

5<br />

Mödling, wobei in Allentsteig eine Diskussion<br />

über das Thema: Heimat, verlorene Heimat,<br />

neue Heimat und über die Begriffe: Umsiedlung,<br />

Vertreibung, Flucht und Emigration, stattfinden<br />

wird. Neben den Vertretern fast aller<br />

Heimatgruppen, sie wurden vom Hausherrn<br />

besonders begrüßt, konnte dieser auch als Vertreter<br />

der SLÖ, Landsmann Schmidt und Frau<br />

Reicht, in Vertretung von Bundesobmann Karsten<br />

Eder, nennen, welcher durch Auslandsmesseteilnahme<br />

verhindert war.<br />

Die Klemensgemeinde hofft auf weitere<br />

enge Zusammenarbeit mit den Landsmannschaften,<br />

gilt es doch unsere Anliegen gemeinsam<br />

an die Öffentlichkeit zu bringen.<br />

Die Lage des Ausstellungsortes im Herzen<br />

Wiens veranlaßte nicht nur Wiener, sondern<br />

auch Wienbesucher zu einem raschen Ausstellungsbesuch.<br />

In den Jahren der Seßhaftmachungsaktionen<br />

der Klemensgemeinde,<br />

kurz nach dem Krieg, war es Landeshauptmann<br />

Hartmann, welchem wir viel zu verdanken<br />

haben. Es zeigt sich, daß Herr Vetter unsere<br />

derzeitige Arbeit ebenfalls nach Möglichkeit<br />

unterstützt, vielleicht auch aus der Verbundenheit<br />

zu der Heimat seines Großvaters, er war<br />

Troppauer, und seiner Frau, sie ist Südmährerin.<br />

Bei der an die Eröffnung anschließenden<br />

Besichtigung der ausgestellten Bilder konnten<br />

Termine über Diavorträge bei den Heimatgruppen<br />

festgelegt werden.<br />

Die Klemensgemeinde möchte sich bei allen<br />

Landsleuten, welche durch ihre Spenden ihre<br />

Arbeit unterstützt, recht herzlich bedanken.<br />

Innerhalb der Laaer Festwochen ist die Ausstellung:<br />

„Rathäuser und Brunnen aus der Heimat<br />

der Sudetendeutschen" in Laa/Thaya im<br />

Alten Rathaus, vom 7 bis 15. Mai, von 9 bis 16<br />

Uhr zu sehen. In Allentsteig in der neuen Schule<br />

vom 28. 5. bis 12. 6.198a<br />

Dr. Walter Becher<br />

in Graz<br />

Anläßlich der Jahreshauptversammlung des<br />

Alpenländischen Kulturverbands-Südmark<br />

wird Dr. Walter Becher als Ehrengast und<br />

Festredner über „Volkstum als Sprach-, Kulturund<br />

Bekenntnisgemeinschaft (Einblicke eines<br />

sudetendeutschen Altösterreichers)" sprechen.<br />

Wir machen auf diese vielsagende Veranstaltung<br />

aufmerksam, die am 26. 5., um<br />

18.30 Uhr beginnend, im Saal des Hotels Steirerhof<br />

stattfinden wird, und erhoffen eine rege<br />

Beteiligung unserer Landsleute.<br />

Dr. Jolande Zellner<br />

Muttertags- und<br />

Vatertags-<br />

Autobusrundfahrt<br />

Letztmalig möchten wir alle interessierten<br />

Landsleute, deren Freunde, alle Eltern und<br />

Großeltern, die jungen Leute und Kinder usw.<br />

recht herzlich zu dieser Fahrt ins Blaue einladen!<br />

Diese Fahrt findet am Donnerstag, dem 2.<br />

Juni 1988 (Fronleichnamstag), statt. Allen Teilnehmern,<br />

ob groß oder klein, ob jung oder alt,<br />

steht bestimmt eine sehr schöne Fahrt in einer<br />

frohen Gemeinschaft bevor. Der Fahrpreis beträgt<br />

— inklusive einer kleinen Jause — nur<br />

S130.—; für Kinder bis zu 14 Jahren S 60.—.<br />

Abfahrt ist um 8 Uhr am Parkplatz Schnellbahnhof<br />

Wien-Nord (Praterstern) auf der Praterseite<br />

(Venedigerau) beim Postamt, die<br />

Rückkunft ist gegen 20.30 Uhr. Noch haben wir<br />

etliche Plätze frei — sofortige Anmeldungen<br />

sind an die Familie Malik, 1180 Wien, Schulgasse<br />

68, Tel. 43 04 075, bzw. bei Nichterreichen<br />

schriftlich bei der Sudetendeutschen Jugend<br />

Wiens, 1180 Wien, Kreuzgasse 77/14 (geben<br />

Sie bitte eine telefonische Erreichbarkeit<br />

an, damit wir Sie zurückrufen können — Postkarte<br />

genügt), zu richten!<br />

Lieber „neuer" Leser!<br />

Heute erhalten Sie zum ersten Mal die<br />

SUDETENPOST — die einzige in Österreich<br />

erscheinende Zeitung der Sudetendeutschen<br />

— zugesandt. Ihre Anschrift<br />

wurde uns von langjährigen Abonnenten<br />

mitgeteilt. Vielleicht sind Sie schon Bezieher<br />

der Heimatzeitung für Ihren Heimatort<br />

oder -kreis — aus dieser erhalten Sie allgemeineinformationen<br />

ütjer das Geschehen<br />

aus Ihrem nächsten Bereich.<br />

Aber wichtige und wertvolle Informationen<br />

für die sudetendeutschen Landsleute<br />

in Österreich (z. B. in Pensions- und<br />

Rentenangelegenheiten, besondere Hinweise,<br />

Festveranstaltungen, interessante<br />

Artikel u. v. a. m.) kann eben nur die<br />

SUDETENPOST bieten!<br />

Überzeugen Sie sich selbst, lesen Sie<br />

diese Probenummer! Treten auch Sie der<br />

großen Leserfamilie bei, denn je mehr<br />

Landsleute unsere Zeitung abonnieren,<br />

umso mehr Informationen können wir bieten.<br />

Bedenken Sie dabei eines: Umso<br />

stärker wir sind, umso mehr können wir für<br />

die Belange unserer Volksgruppe eintreten!<br />

Denn: Einigkeit macht stark — und<br />

dazu gehört auch der Bezug dieser unserer<br />

aller Zeitung!<br />

Im 14tägigen Rhythmus erscheinen<br />

jährlich insgesamt 24 Nummern (davon<br />

zwei als Doppelnummern) und das<br />

Jahresabonnement kostet derzeit S143.—<br />

(monatlich nur S12.—). Wahrlich kein großer<br />

Betrag, den man sich nicht leisten<br />

könnte!<br />

Wir würden uns sehr freuen, auch Sie<br />

bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />

zu können!<br />

Ihre Redaktion<br />

Bestellschein für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />

Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>", Postfach 405, 4010 Linz.<br />

Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.<br />

Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>":<br />

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6 SUDETENPOST Folge 10 vom 19 Mai 1988<br />

Friedberg und Haslach sind schon lange verbunden<br />

Schon in den ersten Anfängen des<br />

Marktes Friedberg bestanden Verbindungen<br />

zum Mühlviertel. Auf dem „Steig", der<br />

von Neufelden über Haslach nach Friedberg<br />

und weiter ins Innere Böhmens führte,<br />

brachten die Säumer das begehrte<br />

Salz von Österreich nach Böhmen. Die<br />

Moldaubrücke, die schon vor der Ortsgründung<br />

Friedbergs vorhanden war, ermöglichte<br />

den Flußübergang. Zum Schütze<br />

dieses Steiges erbaute etwa um das<br />

Jahr 1200 n. Chr. der Edle Witiko eine<br />

Burg auf dem St.-Thomas-Berg. In einer<br />

Urkunde aus demselben Jahre nennt er<br />

sich in seinem Siegel Witiko von Plankenberg.<br />

Witiko, der Gründer Burg Wittinghausen,<br />

kam aus dem Mühlviertel. Durch<br />

Erbschaft waren die Witigonen im Jahre<br />

1194 die Burg Plankenberg an der Mühl<br />

(beim heutigen Bahnhof Neufelden) und<br />

reiche Güter an Mühl und Ranna zugefallen.<br />

Die Witigonen waren ursprünglich in<br />

Bayern beheimatet, besaßen aber auch<br />

Güter in Südböhmen. Wegen geleisteter<br />

Heeresfolge erhielten sie von dem Böhmenkönig<br />

Wladislaw II. noch weitere Ländereien<br />

dazu. Um seinen Besitzungen näher<br />

zu sein, verlegte Witiko seinen Wohnsitz<br />

von der Burg Plankenberg nach der<br />

Burg Wittinghausen bei Friedberg. Unter<br />

dem Schütze der Witigonen entwickelte<br />

sich der Markt Friedberg. Aber auch an<br />

Haslach hatten die Witigonen Interesse.<br />

In einer Urkunde vom 11. September 1341<br />

erwirbt Peter von Rosenberg (wie sich die<br />

Witigonen nach ihrer 1246 erbauten Burg<br />

Rosenberg nennen) vom Bischof Gottfried<br />

von Passau das schon früher besessene<br />

Gut Haslach zurück. Mit kurzen Unterbrechungen<br />

besaßen die Rosenberger<br />

das Gut Haslach bis zum 29. November<br />

1599, als der letzte des Geschlechtes, Peter<br />

Wok von Rosenberg, das Gut Haslach<br />

dem Passauer Bischof, Erzherzog Leopold,<br />

verkaufte.<br />

In späterer Zeit, als der Flachsbau und<br />

die Leinenweberei zu hoher Blüte gelangten,<br />

verbanden den Webermarkt Haslach<br />

und den Webermarkt Friedberg wieder<br />

viele Gemeinsamkeiten, die durch etliche<br />

Heiraten hin und her bezeugt sind.<br />

Der Markt Friedberg, wie er sich auf<br />

dem Bilde, das nach einer alten Vorlage<br />

Volkstumsabend in Gmunden —<br />

ein großer Erfolg<br />

Die intensive Werbung für diesen Abend am<br />

23. April, die sich nicht nur auf reichliche Plakatierung<br />

beschränkte, sondern auch mit vielen<br />

persönlichen Vorsprachen durchgeführt wurde,<br />

war nicht umsonst. Der mit Städtewappen<br />

und Fahnen geschmückte Kammerhofsaal war<br />

im Nu mit Landsleuten aber auch mit Freunden<br />

aus Gmunden und Umgebung gefüllt. Bundesjugendführer<br />

Rogelböck brachte zu Beginn<br />

seine Freude über den guten Besuch zum Ausdruck.<br />

Schon bei seinen einführenden Worten<br />

war das Interesse der Anwesenden zu spüren,<br />

das bis zum Schluß anhielt.<br />

Für die Bezirksgruppe Gmunden begrüßte<br />

der Obmann unter den anwesenden Gästen<br />

Herrn Vizebürgermeister Hofrat Dkfm. Ponocny<br />

sowie Damen und Herren vom Stadt- und<br />

Gemeinderat, Vertreter verschiedener Vereine<br />

und die Landsleute aus den benachbarten Bezirksgruppen<br />

Bad Ischi, Vöcklabruck, Ried und<br />

Wels mit ihren Obmännern. Der Bürgermeister<br />

war leider verhindert und hat einen Vertreter<br />

gesandt. Mit Lichtbildern, Tänzen und Liedern<br />

ging dann die Reise durch das Sudetenland<br />

und hat bei allen Landsleuten Erinnerungen an<br />

die alte Heimat wachgerufen. Die von drei Vortragenden<br />

vorbildlich gelesenen verbindenden<br />

Texte machten den übrigen Anwesenden wie<br />

kaum durch eine andere Möglichkeit bewußt,<br />

was wir durch die Vertreibung verloren haben.<br />

Nach dem Lied „Heimat Dir ferne" und den<br />

Schlußworten des Bundesjugendführers dankte<br />

der Obmann der Jugendgruppe für die Gestaltung<br />

des Abends und Frau Stadtrat Zemann<br />

für die große Unterstützung durch das<br />

Kulturamt. Mit der von allen Anwesenden gesungenen<br />

Landeshymne wurde der Volkstumsabend<br />

beendet.<br />

Das allgemein geäußerte Lob galt der<br />

Volkstanz- wie der Flötengruppe und der Singgruppe<br />

sowie den Vortragenden.<br />

Dank für die Patenschaft<br />

Der Obmann des Landesverbandes der SLÖ<br />

für Wien, NÖ. und Burgenland hat im Namen<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft in<br />

unserer Patenstadt Klosterneuburg im Winter<br />

des Vorjahres für den Kindergarten in der<br />

Markgasse als Dankabstattung für die seit 8.<br />

September 1964 bestehende Patenschaft gedankt.<br />

Mit dieser Verbundenheit zu den Kindern<br />

in Klostemeuburg soll ein noch engerer<br />

Kontakt mit dieser Aktion der Erwiderung nicht<br />

nur als Geste, vielmehr als ein Zeichen freundschaftlicher<br />

Beziehungen beiderseits zum<br />

Ausdruck gebracht werden.<br />

Mit einem ersten Besuch in Anwesenheit<br />

des Vizebürgermeisters Helmut Zuschmann<br />

Erste Hornhauttransplantation<br />

1906 in Ölmütz!<br />

Im Rahmen der „Gesundheitlichen Pressestunde"<br />

wurde vom Wiener Gesundheitsstadtrat<br />

Univ.-Prof. Dr. Stacher bekanntgegeben,<br />

daß Wien derzeit Österreichs Zentrum für<br />

Hornhaut-Transplantationen sei. Federführend<br />

ist die II. Universitäts-Augenklinik, an der in<br />

den letzten zwei Jahren rund 200 Patienten —<br />

über 90 Prozent davon erfolgreich—eine neue<br />

Hornhaut eingepflanzt erhielten. In diesem Zusammenhang<br />

hat eine neuentwickelte und seit<br />

kurzem angewandte Operationsmethode, bei<br />

der eine mittels Laser „geschliffene Hornhaut"<br />

ohne Nähte als „lebende Kontaktlinse" aufgepflanzt<br />

wird und in weiterer Folge einwächst,<br />

bereits weltweite Anerkennung gefunden.<br />

Wie Dr. Stacher betonte, dürfte weit weniger<br />

bekannt sein, daß die erste Hornhauttransplantation<br />

weltweit ebenfalls in Österreich (!), und<br />

zwar vom Primararzt Dr. Eduard Zirm in Olmütz<br />

im Jahre 1906 durchgeführt worden war.<br />

aus dem Heimatbuch gestaltet worden ist,<br />

darstellt, sah etwa vor 200 Jahren so aus:<br />

Die Häuschen waren meist ebenerdig, der<br />

mit Holz verschalte Giebel war dem Marktplatz<br />

zugewandt, die Dächer waren mit<br />

Legschindeln gedeckt und mit Steinen beschwert.<br />

„Großkopferte Schindelnägel"<br />

sagte man dazu. Fast in jedem Hause<br />

stand ein Webstuhl, manchmal waren es<br />

auch zwei oder drei. Der Handel mit Leinwand<br />

hatte einen großen Aufschwung genommen.<br />

Der Handelsherr Greipl mußte<br />

sein Haus vergrößern und der Geschäftslage<br />

anpassen. Drei seiner Töchter heirateten<br />

ins Mühlviertel, eine davon nach<br />

Haslach. Marianne Greipl, geb. am 23.<br />

August 1769, heiratete den Leinwandherrn<br />

Georg Riederer aus Haslach. Der Enkelsohn<br />

Gustav brachte es zu hohem Ansehen.<br />

Er war Hofrat und Postdirektor in<br />

Innsbruck und hatte auch die Post in Persien<br />

eingerichtet. Er wurde für seine Verdienste<br />

in den Adelsstand erhoben. Auf<br />

seinem Grabstein in Salzburg waren<br />

seine Auszeichnungen und Orden vermerkt.<br />

Barbara Zeiss<br />

Neue Bücher<br />

Horst Löffler: Am Scheideweg: 1918<br />

_ 1938 — 1988: Die Sudetendeutschen<br />

gestern, heute — und morgen?<br />

Der Autor ist Betroffener und Handelnder<br />

zugleich: Im Jahre 1940 in Oberplan<br />

im Böhmerwald geboren, wurde er 1945<br />

mit seinen Eltern zunächst nach Bayern<br />

vertrieben und lebt heute bei Stuttgart in<br />

Baden-Württemberg. In der Sudetendeutschen<br />

Jugend groß geworden, gehört er<br />

heute als Mitglied von Bundesversammlung<br />

und Bundesvorstand der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft zum inneren<br />

Führungskreis der Sudetendeutschen<br />

Volksgruppe. In seiner Schrift schildert er<br />

die Ereignisse im Sudetenland in den Jahren<br />

1918/19, in der Zeit bis 1938 und im<br />

Jahre 1938 selbst und weiter bis zur Vertreibung<br />

der Sudetendeutschen aus ihrer<br />

Heimat. Ein Kapitel ist der Lage der Sudetendeutschen<br />

und ihrer Organisationen<br />

von der Vertreibung bis heute gewidmet,<br />

ein weiteres der Situation im Sudetenland<br />

heute, und im Schlußkapitel befaßt sich<br />

der Autor ausführlich mit den aus seiner<br />

Sicht möglichen zukünftigen Entwicklungen<br />

im sudetendeutschen Bereich. Mit<br />

dieser neuen Eckartschrift wird in einem<br />

nicht nur für die Sudetendeutschen wichtigen<br />

Gedenkjahr eine Zusammenfassung<br />

dessen vorgelegt, was sowohl zu 1938 wie<br />

zur gegenwärtigen Lage geführt hat, es<br />

werden aber auch denkbare Wege in die<br />

Zukunft dargestellt.<br />

Preis: S 60.—, Bestellungen erbeten:<br />

Österreichische Landsmannschaft, Fuhrmanngasse<br />

18 a, 1080 Wien, Telefon<br />

48 22 73.<br />

FRIEDBERGERTREFFEN<br />

mit<br />

überreichte der Landes-Obmann Robert Malauschek<br />

im Beisein seines Stellvertreters<br />

Adalbert Schmidl und der Landes-Kulturreferentin<br />

Susanne Swoboda der Kindergartenleiterin<br />

Schwester Alfonsa eine namhafte Bücherspende.<br />

Mit dem herzlichen Dank dafür<br />

von ihr und dem Vizebürgermeister der Stadtgemeinde<br />

wurde der Wunsch geäußert, daß<br />

Musikinstrumente für die Kleinen eine große<br />

Freude bereiten würden. Diese wurden für den<br />

nächsten Besuch bereitwillig von den Vertretern<br />

der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />

auch versprochen und bei einem weiteren Besuch<br />

im Kindergarten am 6. Mai d. J. der Kindergartenleiterin<br />

Schwester Alfonsa bei einer<br />

kleinen Feier anläßlich der Übergabe in Anwesenheit<br />

von Stadtrat OSR Mürwald von Landes-Obmann<br />

Robert Malauschek und seiner<br />

Stellvertreterin Johanna Etthofen in freudiger<br />

Dankbarkeit der Kinder entgegengenommen.<br />

Mit dieser innigen Verbindung unserer Patenstadt<br />

Klosterneuburg und den Sudetendeutschen<br />

wurde ein weiteres Zeichen auch<br />

einer Partnerschaft zur Patenschaft dokumentiert.<br />

PATENSCHAFTS-<br />

FEIER<br />

und<br />

TAG der HEIMATVERTRIEBENEN<br />

1.—5. Juni 88<br />

HASLACH<br />

Am 25. Februar hat der Gemeinderat<br />

Haslach beschlossen, die Patenschaft<br />

über die Heimatvertrrebenen aus Markt<br />

und Pfarre Friedberg a. d. Moldau zu<br />

übernehmen. Mit dieser Patenschaft wird<br />

die jahrhundertelange Verbundenheit<br />

dieser beiden Nachbar-Märkte neu besiegelt.<br />

Die Patenschaftsfeier findet am<br />

Samstag, dem 4. Juni 1988, um 16 Uhr<br />

am Marktplatz unter Beteiligung vieler<br />

Fahnenabordnungen der Nachbargemeinden<br />

sowie der Bürgermusikkapelle<br />

Haslach, der Bürgergarde, der Goldhaubengruppen,<br />

des Gesangsvereines und<br />

der Haslacher Bevölkerung statt.<br />

Uns Friedberger erfüllt diese Patenschaft<br />

mit großer Freude und gibt uns so nahe an<br />

der jetzigen Grenze — nur einige Kilometer<br />

entfernt unseres geliebten Heimatortes<br />

— ein neues Zuhause. In diesem Sinne<br />

wollen wir Friedberger uns als Patenkinder<br />

stets dankbar erweisen.<br />

Unser besonderer Dank gilt vorerst dem<br />

verehrten Herrn Bürgermeister, Dir. Gierlinger,<br />

Vize-Bgm. Zierlinger, dem Gemeinderat<br />

und der Bevölkerung von Haslach<br />

und Umgebung. Karl Koplinger<br />

Achtung! Während der Friedberger-<br />

Heimattage vom 1. bis 5. Juni 1988 ist in<br />

der Hauptschule Haslach die Ausstellung<br />

„Flucht und Vertreibung" zu besichtigen.<br />

Auf einen regen Besuch, auch<br />

der einheimischen Bevölkerung, freut<br />

sich die Ausstellungsleitung<br />

Ing. Peter Ludwig und Gattin<br />

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Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

SUDETENPOST<br />

„Der Todesmarsch der Brünner"<br />

Am Fronleichnamstag, dem 31. Mai 1986,<br />

jährt sich zum 43. Male eine der rohesten Kapitel<br />

der Auspeitschung des deutschen Ostens,<br />

der Treibjagd auf die deutschen Bewohner<br />

Brunns, der Tausende Menschen zum Opfer<br />

fielen. Wir sind es gewöhnt, daß ohne Unterlaß<br />

und zum Überdruß Übergriffe gegen die<br />

Menschlichkeit der Deutschen angeprangert<br />

werden. Wir deutschen Vertriebenen sind weit<br />

entfernt davon, diese zu verniedlichen. Verwahren<br />

aber müssen wir uns in aller Schärfe<br />

gegen eine bewußt einseitige Berichterstattung.<br />

Gibt es doch nur ein unteilbares Menschenrecht.<br />

Wird dagegen so oder so verstoßen,<br />

sollte es vornehmste Pflicht einer Publizistik<br />

sein, darüber objektiv zu berichten und die<br />

Weltöffentlichkeit aufzuklären.<br />

Man schrieb das Frühjahr 1945. Der Wahnsinn<br />

des Völkersmordens verebbte, die Waffen<br />

schwiegen, der Krieg war zu Ende. Ein neuer<br />

Morgen dämmerte über die Brünner Stadt, ein<br />

Fronleichnamstag brach an, doch einer, wie<br />

ihn unsere Stadt seit ihrem Bestehen nie erlebt<br />

hatte. Dieser 31. Mai 1945, er sollte zur größten<br />

und erschütternsten Schicksalswende der<br />

deutschen Menschen Brunns werden.<br />

Brünner Landsleute, die den Todesmarsch<br />

mitgemacht haben, in Österreich und in der<br />

Bundesrepublik Deutschland leben, berichten<br />

darüber, erheben berechtigte Anklage über die<br />

unmenschlichen Grausamkeiten und den<br />

blindwütigen nationalen Fanatismus der<br />

Tschechen, geschürt durch den damaligen<br />

Präsidenten und Deutschenhasser Eduard Beneè<br />

und seine blutdürstige Frau Hanna.<br />

Mitte Mai 1945 kam Präsident Beneè nach<br />

Brunn und sprach zu seinen tschechischen<br />

Landsleuten. Seine Rede war eine einzige Verhetzung<br />

des Volkes, ein Schrei nach „RACHE"<br />

für das „ERLITTENE" nach „VERGELTUNG"<br />

für die Opfer und entfachte in den Zuhörern<br />

einen blindwütigen Haß gegen alles, was<br />

deutsch hieß. Das war die Tat jenes Mannes,<br />

der sich so gern und leider so erfolgreich als<br />

Loblied der Heimat<br />

Herausgegeben vom Steirischen Volksliedwerk<br />

erschien zu Ostern mit Förderung<br />

des Landesjugendreferates der Steiermärkischen<br />

Landesregierung eine neue<br />

Liedersammlung: „Das Loblied der Heimat".<br />

Sie bringt 41 Lieder, meist dreistimmig,<br />

leicht singbar im Kreise der Familie,<br />

der Freunde, in der Schule und in den Jugendgemeinschaften.<br />

Dichter, aus den<br />

meisten einst deutsch besiedelten Landschaften<br />

des alten Österreich-Ungarn,<br />

vom Egerland bis Siebenbürgen, aus<br />

allen Bundesländern vom Bodensee bis<br />

ins Burgenland, haben Schicksal und<br />

Schönheit ihrer Heimat in Verse gefaßt.<br />

Den Sinn ihrer Aussagen verstärken nun<br />

Melodien. Einst haben böhmische, polnische,<br />

ungarische Herrscher deutsche<br />

Bauern, Bergleute und Bürger in ihre Länder<br />

gerufen. Nach vielen Jahrhunderten<br />

mußten nun die Urenkel dieser Pioniere<br />

christlicher und deutscher Kultur auch<br />

nach Österreich wieder zurückkehren und<br />

haben auch hier mitgeholfen, die Folgen<br />

des letzten Krieges, Zerstörungen an Gütern<br />

und Verluste an Menschen zu überwinden.<br />

Vielfach sind sie in Familien aller<br />

unserer Bundesländer hineingewachsen.<br />

Gemeinsam singen sie in neuen Liedern<br />

das Loblied einer ebenso lebenstüchtigen<br />

wie liebenswerten Heimat. In Melodien<br />

gefaßt hat sie Alois Milz, der Schöpfer des<br />

weit über Österreich zum Volkslied gewordenen<br />

Wuldaliedes „Af d'Wulda, af<br />

d'Wulda, scheint d'Sunn a so guida ..."<br />

von Dr. Anton Wallner. Dessen Vaterhaus<br />

stand im Böhmerwald unweit des berühmten<br />

Moldauherzens bei Oberplan. Milz ist<br />

Nachkomme einer aus Niederösterreich<br />

und dem sudetendeutschen Polzenland<br />

stammenden Beamtenfamilie und von Jugend<br />

auf mit den meisten Ländern der<br />

österreichisch-ungarischen Monarchie,<br />

mit ihren verschiedenen Volkstümern,<br />

Sprachinseln und deren Problemen auch<br />

als Volkskundler und Historiker vertraut.<br />

Von da her sein Erlebnis um den Verlust<br />

der Heimat und der sorgenden Liebe zu<br />

ihr, die nun, nach seinem Vorbild Walther<br />

Hensel, aus diesen Lobliedern erklingt.<br />

Zu bestellen bei: Steirisches Volksliedwerk<br />

beim Landesjugendreferat, 8010<br />

Graz, Karmeliterplatz 2<br />

1 Stück S 50.— (DM 7.—)<br />

ab 10 Stück S 40.— (DM 6.—)<br />

Apostel der Freiheit und Menschlichkeit aufspielte<br />

— und diese Tat trug genau jene Früchte,<br />

die Beneè erzielen wollte und auch erzielt<br />

hatte.<br />

In Brunn begann sich die Wirkung dieser wüsten<br />

Hetze rasch zu äußern. Die Tschechen<br />

dankten für keinen deutschen Gruß mehr, sie<br />

verleugneten ihre deutschen Verwandten, die<br />

Unfreundlichkeiten häuften sich, immer hörte<br />

man das Wort: „Man sollte die Deutschen erschlagen!"<br />

Die Arbeiter bewaffneten sich in<br />

den Brünner Waffenwerken — die Antreiber<br />

aus Prag schürten und hetzten — und aus den<br />

Wäldern kamen die Partisanen, deren Mut<br />

nun, da es keinen bewaffneten Feind mehr<br />

gab, ins Ungeheure stieg. Überall schwelte der<br />

Haß.<br />

Am späten Abend des 30. Mai 1945 wurde<br />

von den Tschechen die Parole ausgegeben:<br />

„Alle Deutschen müssen raus!" Truppen bewaffneter<br />

Arbeiter und Partisanen gingen von<br />

Haus zu Haus, donnerten mit Gewehrkolben<br />

an die Wohnungstüren der Deutschen: „Packt<br />

das Wichtigste ein! In zwei Stunden müßt ihr<br />

am Sammelplatz gestellt sein. Fünfzehn Kilo<br />

Gepäck, nicht mehr!"<br />

Gegen drei Uhr morgens, nach sechs Stunden<br />

Wartens, setzt sich die Kolonne der über<br />

50.000 Menschen in Marsch, die wie eine Viehherde<br />

aus ihrer Vaterstadt, ihrer Heimat, davongetrieben<br />

wird. Der Todesmarsch beginnt<br />

— es geht gegen Süden — auf der Ausfallstraße<br />

nach Wien.<br />

Je näher die österreichische Grenze kommt,<br />

umso brutaler werden die Begleitmannschaften.<br />

Endlich wird die Grenze bei Nikolsburg erreicht.<br />

Was sich von Brunn bis zur österreichischen<br />

Grenze abspielte, was sich die tschechische<br />

Mörderbande leistete, ist ein unbeschreibliches<br />

Verbrechen an hilflosen Menschen.<br />

Abertausende Brünner Deutsche haben<br />

einen qualvollen Tod gefunden. Viele arme<br />

Kinder wurden von den Tschechen brutal erschlagen.<br />

Aber auch in Österreich gab es zunächst<br />

keine Hilfe. Die kleineren Dörfer Drasenhofen<br />

— Steinebrunn und Poysdorf waren in kürzester<br />

Zeit überfüllt. Trotzdem haben die im innersten<br />

erschütterten Dorfbewohner ihre Wohnungen,<br />

Scheunen und Ställe zur Verfügung gestellt.<br />

Trotz allem mußten Tausende wieder im<br />

Freien liegen bleiben.<br />

Der breiten Öffentlichkeit und vor allem der<br />

Jugend wird jahrzehntelang von den Medien<br />

nur von Hitler-Greueltaten berichtet, über die<br />

brutale Vertreibung der Sudetendeutschen<br />

durch Tschechen aber nur am Rande. Der<br />

Großes Interesse an<br />

der Rieder Messe 1988<br />

Die Rieder Messe verzeichnet zur Zeit einen<br />

bis jetzt noch nie dagewesenen Anmeldungseingang<br />

für die Rieder Frühjahrsmesse 1988,<br />

die vom 28. Mai bis 5. Juni abgehalten wird.<br />

Neben den Stammausstellern sind es besonders<br />

neue Firmen und Unternehmen aus dem<br />

Ausland, die ihre Platzwünsche deponieren.<br />

Das große Interesse wird einerseits auf die erfolgreiche<br />

Messe 1987 zurückgeführt und andererseits<br />

konnte bei der Frühjahrsmesse 1986<br />

der Großteil der Aussteller gute Geschäftsabschlüsse<br />

während der Veranstaltung und besonders<br />

beim Messenachgeschäft erzielen.<br />

Die Frühjahrsmesse mit den Schwerpunkten<br />

BAUFA — Fachmesse für Bauen und Wohnen,<br />

Garten und Erholung, Allgemeiner Warenmesse<br />

entpuppt sich immer mehr zu einer umfassenden<br />

Informationsschau im österreichbayerischen<br />

Raum.<br />

Bergwoche in Kernten<br />

Alle Bergbegeisterten jedweden Alters mit<br />

guter Kondition, Trittsicherheit, ein wenig Bergerfahrung,<br />

Kameradschaft usw. sind zu dieser<br />

Bergwoche recht herzlich eingeladen. Diese<br />

findet vom 6. bis 12. August 1988 in Kernten<br />

statt, wobei wir eine Überschreitung der Karnischen<br />

Alpen von West nach Ost machen. Alles<br />

in allem bestimmt eine sehr schöne Woche in<br />

einer herrlichen Bergwelt. Jedermann — auch<br />

Nicht-Sudetendeutsche — ist zum Mitmachen<br />

eingeladen, auch die jungen und die junggebliebenen<br />

Leute. Unser Tourenführer Franz<br />

Schaden garantiert wieder für eine schöne und<br />

erlebnisreiche Tour! Auch ein Arzt für alle Fälle<br />

(der hoffentlich nicht benötigt wird) ist mit von<br />

der Partie. Dringende Anmeldungen und Anfragen<br />

beim Tourenführer Franz Schaden,<br />

3100 St. Polten, Birkengasse 6, oder bei der<br />

Sudetendeutschen Jugend, Kreuzgasse 77/14,<br />

1180 Wien.<br />

Großteil der Bevölkerung weiß nicht einmal,<br />

wer die Sudetendeutschen sind. Sehr traurig,<br />

daß man nach 41 Jahren das immer wieder<br />

feststellen muß. Noch trauriger ist, daß man der<br />

heutigen Jugend von der Austreibung der Sudetendeutschen<br />

im Geschichtsunterricht überhaupt<br />

nichts bekanntgibt. Das sind unverzeihliche<br />

Versäumnisse der Geschichtsexperten.<br />

1945 mußten die Sudetendeutschen für Hitlers<br />

Größenwahn büßen. Mehr als drei Millionen<br />

wurden aus ihrer Heimat brutal vertrieben<br />

und 240.000 von den Tschechen ermordet. Das<br />

war schlimmer als alles Unrecht, das die Deutschen<br />

den Tschechen je angetan haben. Was<br />

ist aus unserer Sudetendeutschen Heimat geworden?<br />

Zuerst kam die brutale Vertreibung<br />

der Deutschen, verbunden mit grausamen Ermordungen,<br />

und vor Jahren begann das Sterben<br />

der Landschaft. Einst blühendes und<br />

fruchtbares Gebiet wurde von den Tschechen<br />

verwüstet.<br />

Die tschechische Regierung behauptet, die<br />

Sudetendeutschen seien nicht vertrieben worden,<br />

sondern freiwillig „ausgereist" und hätten<br />

dadurch ihre Heimat im Stich gelassen. Eine<br />

perfekte Geschichtsverfälschung.<br />

Tausende Brünner Landsleute leben in<br />

Österreich und in der Bundesrepublik<br />

Deutschland und alle können den 31. Mai 1945<br />

nicht vergessen. Es wird immer Anklage erhoben<br />

werden gegen die verantwortlichen Austreiber.<br />

Mit Abscheu und Ekel verurteilen wir<br />

den gigantischen Völkermord, der mit den Beschlüssen<br />

von Potsdam in Szene ging.<br />

MASSENGRÄBER 1945<br />

Von Brunn bis zur österreichischen Grenze<br />

ist die Anzahl der Toten nicht bekannt. Es fanden<br />

in Drasenhofen 186 — Steinebrunn 55 —<br />

Poysdorf 12 — Wetzeisdorf 12 — Erdberg 82 —<br />

Mistelbach 131 — Wilfersdorf 32 — Wolkersdorf<br />

27 — Stammersdorf 105 — Purkersdorf<br />

(Wien) 182 — Eisenerz 128 unserer Brünner<br />

Landsleute nach qualvollen Leiden in Massengräbern<br />

ihre letzte Ruhestätte.<br />

Ernst Pokorny<br />

Professor Dr. Moritz Regula<br />

feiert 100. Geburtstag<br />

Am 10.1. jährte sich zum 100. Male der<br />

Geburtstag des Linguisten und Sprachphilosophen<br />

Dr. Moritz Regula, des Vaters<br />

der Landesobfrau der SL in der Steiermark,<br />

Lmn. OStR. Prof. Dr. Jolande Zellner-Regula.<br />

Obwohl in Graz geboren und<br />

seiner Vaterstadt in gefühlsstarker Anhänglichkeit<br />

verpflichtet, bekannte sich<br />

der Wahlsudetendeutsche als Mitglied der<br />

SL stets zum böhmisch-mährisch-schlesischen<br />

Lebensraum. Denn er hatte dort<br />

nach 1918, um gemäß dem Ausspruch des<br />

Ministerialrats Dr. Pohl in Wien, der ihm<br />

die berufliche Rückkehr in sein Geburtsland<br />

verweigert hatte, „als Deutscher eine<br />

Kulturmission zu erfüllen", 33 Jahre als<br />

Gymnasialprofessor gewirkt, in beiden<br />

Weltkriegen als Offizier gedient, 1918 eine<br />

Sudetendeutsche aus Odrau geheiratet<br />

und 1945 das Vertreibungsschicksal erlitten.<br />

Nach der 1907 in Graz mit Auszeichnung<br />

bestandenen Matura schloß der Romanistikstudent<br />

nach ergänzender Ausbildung<br />

an der Sorbonne sein Studium<br />

1911 mit der Promotion zum Dr. phil. und<br />

1912 mit den Lehramtsprüfungen aus Latein<br />

und Französisch an der Grazer Universität<br />

ab und erhielt im selben Jahr<br />

seine erste Anstellung in Hohenelbe,<br />

wo er — mit Unterbrechung wegen des<br />

Kriegseinsatzes in Pardubitz (1915—1917)<br />

— bis 1920 am Realgymnasium unterrichtete.<br />

Auf seinen Wunsch hin kam er noch<br />

im selben Jahr nach Brunn, wo er, abgesehen<br />

von seiner Kriegsdienstleistung am<br />

Dolmetschinstitut in Prag, seine Lehrtätigkeit<br />

am Realgymnasium und teilweise am<br />

Masarykstaatsgymnasium und an der<br />

Volkshochschule bis 1945 ausübte. Nach<br />

Kriegsende wie viele andere Deutsche<br />

aus Brunn im KZ und Arbeitslager Malo<br />

mërice-Borky angehalten und nach drei<br />

Monaten entlassen, gelangte der rechtund<br />

mittellos Gewordene auf Schleichwegen<br />

über den Semmering von der russischen<br />

in die englische Besatzungszone<br />

und fand in Graz als Hiflslehrer am Pestalozzigymnasium<br />

und nach mühseligem<br />

„Aufstieg" zum Professor an der Kepler-<br />

Realschule sein berufliches Wirkungsfeld.<br />

Wie schon in jungen Jahren, widmete<br />

sich Dr. Regula auch im späteren Leben<br />

und erst recht vom Eintritt in den Ruhestand<br />

(1953) an bis zu seinem Tode am<br />

13. 10. 1977 wissenschaftlicher Forschungsarbeit<br />

auf dem Gebiet der romanischen<br />

Philologie, der Komparatistik<br />

und der Sprachphilosophie. Sein umfassendes<br />

Wissen kam ihm dabei ebenso zustatten<br />

wie sein mit subtilem Beobachtungsvermögen<br />

gepaarter philologischer<br />

Scharfblick, der ihn linguistische Phänomene<br />

aufspüren, erklären und treffend<br />

benennen ließ. Mit unermüdlichem Schaffenseifer<br />

ergründete der Linguist bisher<br />

unbeachtete sprachliche Wirklichkeiten<br />

und stieß vor allem auf dem Gebiet der<br />

Syntax zu neuen Erkenntnissen vor, die in<br />

acht Büchern und über 100 Abhandlungen<br />

ihren Niederschlag fanden. Bereits in<br />

der CSSR erschien seine „Französische<br />

Sprachlehre auf biogenetischer Grundlage",<br />

die in entsprechender Bearbeitung<br />

auch an tschechischen Schulen verwendet<br />

wurde, vornehmlich jedoch — wie<br />

überhaupt seine weiteren Studienbücher<br />

— an Universitäten des In- und Auslandes<br />

im Gebrauch stand. Die klaren, tiefgründigen<br />

und zieltreffenden Werke dieses Gelehrten<br />

— um nur einige zu nennen: zweibändige<br />

„Historische Grammatik des<br />

Französischen", „Syntax", „Grundlegung<br />

und Grundprobleme der Syntax", von G.<br />

Maej, Prof. der Universität Tokio, ins Japanische<br />

übersetzt, „Grammatica italiana<br />

descrittiva" (in Zusammenarbeit mit J. Jernej)<br />

— sowie zahlreiche Vorträge bei internationalen<br />

Kongressen, Gastvorlesungen<br />

an mehreren europäischen Universitäten,<br />

Beiträge zu Festschriften für ausländische<br />

Wissenschaftler, Rezensionen und<br />

Artikel mit bahnbrecherischen Forschungsergebnissen<br />

verschafften ihm weltweit<br />

Beachtung. Bosonderer Hochschätzung<br />

erfreute er sich auch seitens seiner ehemaligen<br />

Schüler, zu denen u. a. bedeutende<br />

Persönlichkeiten wie der Altoberbürgermeister<br />

von Passau, Dr. Emil Brichta,<br />

Landeshauptmannstellvertreter in der<br />

Steiermark, Prof. Kurt Jungwirth, Universitätsprofessor<br />

Dipl.-Ing. Dr. Fritz<br />

Löschner in Aachen, Universitätsprofessor<br />

Dr. Herbert Straka in Kiel und Rechtsphilosoph<br />

Universitätsprofessor Dr. Ota<br />

Weinerger in Graz zählen. Herzliche<br />

Freundschaft verband den Altmeister psychologischer<br />

und philosophischer<br />

Sprachbetrachtung auch mit manchem<br />

seiner Fachkollegen, deren jüngere er<br />

Mut einflößend bestärkte und anregte wie<br />

etwa die Universitätsprofessoren Dr. Josip<br />

Jernej und Dr. Stanko Skerlj in Jugoslawien.<br />

An öffentlichen anerkennenden Ehrungen<br />

fehlte es nicht: das silberne Ehrenzeichen<br />

für Verdienste um die Republik<br />

Österreich, das Österreichische Ehrenkreuz<br />

für Wissenschaft und Kunst I. Kl.<br />

und der Rang eines „Chevalier dans I* Ordre<br />

des Palmes Académiques" sowie eine<br />

„Cavaliere dell' Ordine della Stella della<br />

Solidarietà italiana" bezeugen die Wertschätzung<br />

dieses Sprachwissenschaftlers.<br />

Es wäre jedoch unbillig, zwei Wesenszüge<br />

zu verschweigen, die seine Persönlichkeit<br />

maßgeblich mitbestimmten:<br />

die unbändige Reiselust — 80jährig noch<br />

unternahm er eine Weltreise in alle fünf<br />

Erdteile — und die leidenschaftliche Liebe<br />

zur Musik, die ihn in jungen Jahren als<br />

Konzertsänger auftreten, in Brunn als Rezensenten<br />

der deutschen Opernbühne<br />

und als Dirigenten des Schulorchesters<br />

wirken ließ und schließlich zu manch eigener<br />

Komposition be wog. Der Hang zur<br />

leichteren Muse begründete die Freundschaft<br />

mit seinem Landsmann Robert<br />

Stolz, fand aber auch in manch einem<br />

schwung- und farbenreichen Opusculum<br />

seinen Ausdruck. Märsche, Walzer, Lieder,<br />

Hymnen und Musikstücke wie „Erinnerungen<br />

an Prag" sind Schöpfungen<br />

dieses Altösterreichers, den das Schicksal<br />

zum Sudetendeutschen gemacht hat.<br />

Dr. Jolande Zellner


8 SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

Erinnerung an einen großen Sohn Troppaus<br />

=^_<br />

AUFRECHNEN<br />

Der fünfzigste Jahrestag der Märzereignisse<br />

des Jahres 1938 ist vorbei, ob alle<br />

Reden, Veranstaltungen und Veröffentlichungen<br />

zu einer ausgewogenen Betrachtung<br />

des damaligen Geschehens<br />

und zu einer versöhnlichen Haltung der<br />

Gegner von einst und heute beigetragen<br />

haben, darf wohl bezweifelt werden. Eine<br />

sehr seriöse Zeitung in der Wirtschaftsmetropole<br />

eines freundlich gesinnten<br />

Nachbarlandes verweist in einem sehr<br />

ausführlichen Rückblick auf den Wiederhall<br />

des März 1938 im heutigen Österreich<br />

auf die schneidende Schärfe einer sehr<br />

umfangreichen Veröffentlichung (links)-radikaler<br />

Historiker und Publizisten im „Verlag<br />

für Gesellschaftskritik". Ein Verlag, der<br />

in der breiteren Öffentlichkeit bisher nicht<br />

so bekannt war, aber trotzdem einen über<br />

600 Seiten umfassenden Sammelband<br />

produzieren konnte. Wir Sudetendeutsche<br />

können uns also für das 50jährige<br />

Jubiläum des Münchner Abkommens im<br />

Herbst dieses Jahres auf einiges gefaßt<br />

machen, insbesondere deshalb, weil<br />

Rundfunk, Fernsehen und verschiedene<br />

Zeitungen mit größerer Auflage ausschließlich<br />

uns feindlich gesinnte Stimmen<br />

zu Wort kommen lassen. Der arte<br />

Grundsatz „audiatur et altera pars" wird<br />

heute nur zu gerne mißachtet. Nur das<br />

große, traditionsreiche, liberale Wiener<br />

Blatt, das auch seinerzeit in unserer alten<br />

Heimat überall zu lesen war und dazu<br />

Österreichs Zeitung mit der größten Auflage<br />

bilden eine sehr erfreuliche Ausnahme.<br />

Bei allen Gesprächen mit unseren<br />

Gegnern und mit Angehörigen von Generationen,<br />

die über keine persönliche Erfahrung<br />

der Zwischenkriegszeit verfügen,<br />

erfährt man immer, daß ihr Blick einseitig<br />

auf den Nationalsozialismus fixiert ist und<br />

daß sie über gar nichts anderes reden wollen.<br />

Hitler erfährt dadurch eine Überbewertung,<br />

von der er vielleicht nicht einmal<br />

selbst geträumt hat. Kenntnisse der deutschen<br />

Frage seit der napoleonischen Zeit<br />

und seit der Revolution des Jahres 1848<br />

und der tragischen Entscheidung des<br />

Jahres 1866 sind kaum vorhanden. Eine<br />

ernstliche Auseinandersetzung mit der<br />

neuen Aufteilung Ost- und Mitteleuropas,<br />

wie sie die Pariser Friedenskonferenz des<br />

Jahres 1919 geschaffen hatte, wird vermieden.<br />

Das alte Märchen von der Tschechoslowakei<br />

als einziger Demokratie östlich<br />

des Rheines wird immer wieder aufgetischt.<br />

Jeder Hinweis auf alle Gewaltakte<br />

seit dem Winter 1918/19 und seit dem<br />

März 1919 und erst recht auf die unbeschreiblichen<br />

Ausschreitungen nach der<br />

deutschen Kapitulation im Mai 1945 löst<br />

nur den heftigen Vorwurf aus, man rechne<br />

auf. Nun ist es ja sicher richtig, daß man<br />

Menschenleben nicht wie die Soll- und<br />

Haben-Spalte eines Kassabuches aufaddieren<br />

und saldieren kann, so wird aber<br />

auch kein vernünftiger Mensch argumentieren.<br />

Andererseits bleibt Unrecht eben<br />

Unrecht und das eine Unrecht wird nicht<br />

gemildert, indem das andere Unrecht verschwiegen<br />

wird. Die verschiedenen Akteure<br />

des Jubiläumsjahres 1988 können<br />

Gemeint ist der vor 60 Jahren am 18. Mai<br />

1928 verstorbene einstige österr.-ungar. Kriegsminister<br />

von Auffenberg, der dann am 2. September<br />

1914 bei Komarow als Befehlshaber der<br />

k. u. k. 4. Armee General Pieve (Kommandant<br />

der russischen 5. Armee) zur Schlacht stellte<br />

und besiegte.<br />

Wäre es nach des Vaters Willen gegangen,<br />

hätte Moritz v. Auffenberg Jura studieren und<br />

Staatsbeamter werden müssen. Aber Dank<br />

seiner Intelligenz erfüllte er die Bedingung des<br />

Vaters, absolvierte die Untermittelschule mit<br />

Vorzug und erkämpfte sich damit die Erlaubnis,<br />

aktiver Offizier zu werden, zu dem Zeitpunkt,<br />

da er noch im Knabenalter stehend des<br />

„Kaisers Rock" angezogen, lebte Moritz von<br />

Auffenberg in Troppau und bewahrte seiner<br />

Geburtsstadt, obwohl er nur selten besuchsweise<br />

hinkam, warmherzige Sympathie.<br />

Am 2. September 1871 aus der „Alma mater<br />

Theresianer" zum Prager Hausregiment FZM<br />

von Benedeck ausgemustert, absolvierte Auffenberg<br />

die erforderlichen Truppendienstjahre,<br />

bereitete sich aber auf die Aufnahmsprüfung<br />

vor, bestand sie ebenso wie das folgende Studium<br />

an der Kriegsschule zu Wien positiv. Als<br />

junger Generalstabsoffizier hatte Auffenberg<br />

1878/79 den Okkupationsfeldzug mitgemacht.<br />

Seither war sein Interesse an der südosteuropäischen<br />

Frage geweckt und ließ ihn niemals<br />

mehr los. Aber konkrete Gedanken, wie man<br />

sie im Sinne der Habsburgermonarchie lösen<br />

könnte, machte er sich erst rund 25 Jahre später<br />

als Divisionär in Agram, wo er regen Kontakt<br />

mit den kaisertreuen, unter dem magyarischen<br />

Druck stehenden kroatischen Politikern, speziell<br />

Dr. Frank, pflegte. Seit 1909 kommandierender<br />

General (15. Armeekorps) in Sarajewo,<br />

baute Auffenberg, der immer mehr zum Experten<br />

der „Südostfrage" wurde, diese Verbindung<br />

noch intensiver aus. Leider erfüllte sich Auffenbergs<br />

Wunsch, Landeschef von Bosnien/Herzegowina<br />

zu werden, nicht. Denn der Thronfolger<br />

hatte Auffenberg bei einem Generalsemp-<br />

Tribüne der Meinungen<br />

scheinbar gar nicht erkennen, daß ihr Anliegen<br />

in breiteren Schichten der Bevölkerung<br />

umso eher Anklang finden würde,<br />

sobald die Opfer aller Teile der Bevölkerung<br />

anerkannt und nicht z. T. beschimpft<br />

würden. Der Vorwurf „aufrechnen" wurde<br />

vermutlich zum ersten Mal vom seinerzeitigen<br />

deutschen Bundespräsidenten<br />

Heuß geäußert. Ob er fürchtete, daß man<br />

ihm und seinem Parteifreund Reinhold<br />

Meier „aufrechnen" könnte, daß sie die<br />

beiden einzigen prominenten Überlebenden<br />

jenes deutschen Reichstages waren,<br />

der im März 1933 für das Ermächtigungsgesetz<br />

gestimmt hatte? Dieser Vorwurf<br />

wäre natürlich ein Blödsinn gewesen. Wer<br />

wollte sich schon von der vor der Krolloper<br />

brüllenden SA in Stücke hauen lassen?<br />

Auch die sozialdemokratischen Abgeordneten<br />

hatten ja nicht geschlossen die Sitzungen<br />

verlassen, um so die Zahl der Anwesenden<br />

soweit zu reduzieren, daß ein<br />

gültiger Beschluß nicht mehr gefaßt werden<br />

konnte (Vgl. die Erinnerungen von<br />

Reichskanzler a. D. Dr. Heinrich Brüning<br />

über die unwürdigen Szenen vor dem improvisierten<br />

Reichstag in der Krolloper.)<br />

Aber Bundespräsident Heuß wollte bestimmt<br />

nicht alle Opfer des Krieges, der<br />

Gefangenschaft und der Vertreibung auf<br />

Seiten der Achsenmächte mit ewiger Vergessenheit<br />

bestrafen. Warum wird daher<br />

heute immer noch mit dem Schlagwort<br />

„aufrechnen" herumhausiert? Manche<br />

Journalisten, Festredner usw. machen<br />

sich auf diesem Gebiet besonders wichtig.<br />

In Wirklichkeit sind alle diese Typen so<br />

sehr von sich eingenommen und so fanatische<br />

Hasser, daß sie gar nicht merken,<br />

wie sehr sie selbst von der Mentalität des<br />

Nationalsozialismus beherrscht werden.<br />

Sie betrachten Geschichte nicht als objektive<br />

Wissenschaft, sondern als Waffe im<br />

politischen Tages- und Klassenkampf. So<br />

bald nämlich Menschen, die ihnen nicht<br />

genehm sind, z. B. Sudetendeutsche, beraubt,<br />

mißhandelt, gefoltert und getötet<br />

werden, hüllen sie sich in Schweigen und<br />

reiben sich vielleicht klammheimlich die<br />

Hände. Wer aber auf die erwähnten Untaten<br />

hinweist, ist dann eben ein „Aufrechner"<br />

Wir Sudetendeutsche durften ja dem<br />

Märzjubiläum etwas distanziert gegenüberstehen.<br />

Wir stehen nicht an jedes Unrecht<br />

zu verurteilen, da wir ja eine verbindliche<br />

sittliche Wertordnung anerkennen.<br />

Unser Fall war etwas anders gelagert,<br />

denn unsere Heimat wurde auf Grund<br />

eines Vertrages der europäischen Großmächte<br />

von der damaligen ÒSR an das<br />

Deutsche Reich abgetreten. Niemand<br />

konnte ahnen, daß dieser Vertrag Jahrzehnte<br />

später für Null und Nichtig erklärt<br />

werden würde. Aber auch heute wagt niemand<br />

zu sagen, daß ja auf Grund der<br />

Nichtigkeitserklärung die ÒSR im Jahr<br />

1945 ihre eigenen Staatsbürger vertrieben<br />

hatte, eine flagrante Verletzung des seinerzeit<br />

von den Siegermächten unterschriebenen<br />

Minderheiten-Schutzvertrages<br />

von St. Germain. Allerdings, wer kümmert<br />

sich schon um Rechtsfragen, wenn<br />

brutale Gewalt regiert? Das wäre ja wieder<br />

ein „Aufrechner"!<br />

Wilhelm E. Mallmann<br />

fang im Belvedere kennengelernt und ertrutzte<br />

beim Kaiser im September 1911 die Ernennung<br />

dieses Generals zum Kriegsminister. Da er ihm<br />

von Franz Ferdinand aufgezwungen worden,<br />

hegte Franz Joseph I. von vorne herein eine<br />

ausgesprochen persönliche Antipathie, was,<br />

den Parlamentariern natürlich bekannt war und<br />

zusätzlich Auffenberg die Amtsführung erschwerte.<br />

Außerdem hatte Kriegsminister FZM. v.<br />

Schöneich mit dem Parlament ein Abkommen<br />

getroffen, das auch seinem Amtsnachfolger in<br />

finanzieller Beziehung die Hände band. So<br />

mußte Auffenberg für die meisten seiner<br />

Schöpfungen persönlich die Verantwortung<br />

übernehmen, d. h., sich der Gefahr aussetzen,<br />

unter „Ministeranklage" gestellt zu werden. Ein<br />

Beispiel sei hier herausgegriffen. Als Auffenberg<br />

erkannte, daß die Wehrfeindlichkeit der<br />

Parlamentarier durch keinerlei Argumente zu<br />

brechen sei, bestellte er über ihre Köpfe hinweg,<br />

der daraus resultierenden eigenen Gefahr<br />

nicht achtend, bei den „Skodawerken" in<br />

Pilsen die 30.5-Möser. Wäre damals nicht gerade<br />

der „Balkankrieg" ausgebrochen, hätte sich<br />

Auffenberg durch sein eigenmächtiges Handeln<br />

um „Kopf und Kragen" gebracht. Artilleristisch<br />

ist aus seiner Aera noch die Vermehrung<br />

um 76 Feldkanonen-Batterien hervorzuheben.<br />

Gehen wir gleich auf 1914 über, da Auffenberg<br />

in der Praxis seine große Bewährung<br />

glänzend bestand. 28. August — 2. September<br />

1914, katastrophale Niederlage der russischen<br />

5. Armee bei Komarow. Leider konnte Auffenberg<br />

seinen Sieg nicht voll ausnützen, weil er<br />

dem bei Lemberg schwer geschlagenen G. K.<br />

v. Brudermann (k. u. k. 3. Armee) zu Hilfe eilen<br />

mußte. Es kam zu Auffenbergs Schwenkung<br />

bei Rawaruska, die als strategische Meisterleistung<br />

in die Kriegsgeschichte einging. Um der<br />

4. Armee Zeit für die Schwenkung um 180 Grad<br />

zu geben, verstopfte Auffenberg die Anmarschstraßen<br />

derart mit dem preisgegebenen<br />

Kriegsmaterial und machte dadurch ein rasches<br />

Vorrücken der Russen, also einen Erfolg<br />

ihrerseits, unmöglich. Für seine Taten wurde er<br />

wohl in den Freiherrenstand erhoben und mit<br />

dem Großkreuz des Leopoldsordens ausgezeichnet,<br />

aber „krankheitshalber" in die Heimat<br />

geschickt und pensioniert.<br />

Was Auffenberg durch höfische Kabalen an<br />

Leid angetan wurde, das kann man in der Autobiographie<br />

„Aus Österreichs Höhe und Niedergang"<br />

nachlesen und erkennen, daß dieser<br />

hochwertige Mensch schließlich an gebrochenem<br />

Herzen starb.<br />

Kurt Klinenfels<br />

Wien<br />

Bundesverband<br />

Mittwoch, 25. Mai: Festlicher Abend im Redoutensaal,<br />

Linz, Promenade. Der Chor der Böhmerwaldjugend<br />

aus Sao Bento du Sul (Brasilien) bringt Lieder aus<br />

der alten und der neuen Heimat. Beginn 19 Uhr, Eintritt<br />

frei! Freitag, 27. Mai: Die Böhmerwaldjugend und eine<br />

Tanzgruppe aus dem deutschen Nadasch bei Fünfkirchen<br />

(Ungarn) treten gemeinsam auf. 100 Mitwirkende!<br />

1120 Wien, Haus der Begegnung, Längenfeldgasse<br />

13—15, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei! Samstag, 28. Mai:<br />

Auftritt der Nadascher in der Fußgängerzone von<br />

Mödling, zirka 10 bis 11 Uhr; Heimatabend beim Heurigen<br />

Maurer in Großweikersdorf (Jubiläumsstraße)<br />

bei Stockerau; 17.30 Uhr Begrüßung am Stadtplatz;<br />

20 Uhr Darbietungen von Böhmerwäldlern, Deutsch-<br />

Ungarn und der heimischen Volkstanz- und Volksmusikgruppe.<br />

Erzgebirge in Wien<br />

Applaus in der Kirche „Maria Sorg* — Greifenstein<br />

nach der feierlichen Maiandacht. Alle Jahre wieder, so<br />

auch heuer, am 7. Mai, fuhren wir, mit vollbesetztem<br />

Großbus, zuerst in die Kirche nach Greifenstein, dann<br />

in ein Restaurant nach Weidling. In der Traditionskirche<br />

erlebten wir die eindrucksvollste Andacht seit unserer<br />

Vertreibung aus der Heimat. In Absprache zwischen<br />

Prof. Pfarrer Krondorfer und Maestro Erhard Uhi<br />

kamen religiöse Musikwerke zur Erstaufführung: Drei<br />

Eigenkompositionen für Sopran, Tenor und Orgel von<br />

unserem Lm. Erhard Uhi aus Maschau. 1.) Das Muttergotteslied:<br />

eigens geschrieben für die Traditionskirche<br />

„Maria Sorg"; der Dank der Sudetendeutschen in aller<br />

Welt an die Muttergottes. 2.) Ein lat. Ave Maria, welches<br />

unser Lm. schon als lojähriger noch in seiner Heimatstadt<br />

Machau komponierte. Der Beweis seines musikalischen<br />

Könnens schon in früher Jugend. 3.) Hymnus<br />

der Sudeten: Eine Uraufführung. Dieses Werk ist<br />

ein musikalischer Treueschwur an unsere Heimat von<br />

ergreifender Intensität. Zwei junge Künstler von der<br />

Opernklasse des Wiener Konservatoriums, Michaela<br />

Schreiber, Sopran, und Sebastian Reinthaler, Tenor,<br />

sangen mit herrlich klangvoller Stimme und meisterhafter<br />

Interpretation ihre Solis. An der Orgel faszinierte<br />

Maestro Erhard Uhi. Die sinnvolle Predigt unseres Seelsorgers,<br />

des Herrn Pfarrer Krondorfer, war inhaltlich<br />

ganz auf Mutterliebe und Mutterleid ausgerichtet. Am<br />

Ende der Andacht gab es spontanen Beifall für die Gestalter<br />

der unvergeßlichen Maiandacht in der Traditionskirche<br />

der Erzgebirger in Greifenstein an der Donau.<br />

Bei Kaffee und Kuchen gab es dann noch ein nettes,<br />

gemütliches Beisammensein in Weidling an der<br />

Donau. Den Geburtstagskindern vom Monat gratulierte,<br />

wie immer in launiger Weise, unser Schriftführer<br />

Willi Reckziegel. Besinnliches brachten zu Gehör: Elisabeth<br />

Innitzer und Antonia Günther. Lustiges zum<br />

Schmunzeln: Maria Dick und Willi Reckziegel. Unser<br />

Obm. Albert Schmidl beschränkte sich diesmal nur auf<br />

Begrüßungsworte und Veranstaltungshinweise. Für<br />

musikalische Betreuung sorgte Lmn. Erhard Uhi mit<br />

seiner Harmonika. Zur Ehre aller Mütter sangen alle:<br />

O hast Du noch ein Mütterchen. Mit Blumen wurde als<br />

älteste Mutter (91 Jahre) Frau Margarethe Boyer geehrt.<br />

Um 7.30 Uhr war allgemeiner Aufbruch. Daß dieser<br />

Begegnungstag so besonders wundervoll war ist besonders<br />

Maestro Erhard Uhi zu danken.<br />

Nächste Veranstaltungen: Autobusfahrt zum Südmährer-Kreuzbergtreffen,<br />

Sonntag, dem 5. Juni. Abfahrt<br />

des Autobusses in der <strong>Sudetenpost</strong> ersichtlich!<br />

Anmeldungen: Tel. 93 79 413 oder 51 22 962 (SLÖ). —<br />

Samstag, dem 11. Juni: Gemeinschaftsveranstaltung<br />

einer Sing- und Spielgruppe der Erzgebirger aus der<br />

BRD und der Erzgebirger in Wien. Ort: Wienerwaldrestaurant,<br />

Wien 15, Märzstraße 1, Straßenbahnen: 8,<br />

18,49. Beginn: 15 Uhr. Einladungen unseres Schriftführers<br />

Ende Mai beachten! — Sangproben: Mittwoch, 18.<br />

Mai; Mittwoch, 8. Juni; jeweils 15 Uhr, Gmoakeller.<br />

Wir erwarten alle Sangesfreudigen. — Ausschußsitzung:<br />

Mittwoch, 18. Mai, 17 Uhr, Gmoakeller. Es ergehen<br />

keine gesonderten Einladungen.<br />

= Heimatgruppe Freudenthal/ =<br />

Altvater in Wien<br />

Bei der Planung des Frühjahrsausfluges waren wir<br />

alle noch so unternehmungslustig und fröhlich. Herr<br />

Oskar Langer brachte einige gute Tips hiefür, am 26.<br />

April standen wir vor seiner Bahre. Plötzlich und unerwartet<br />

hatte er diese Welt nach einem Gehirnschlag verlassen,<br />

im 83. Lebensjahr. In Freudenthal geboren, in<br />

der Baderaugasse wohnhaft, arbeitete Herr Langer in<br />

der Stadtgemeinde Freudenthal. Tief verwurzelt mit<br />

unserem Brauchtum gestaltete er ungezählte Heimatnachmittage<br />

von uns, angepaßt dem jeweiligen Motto.<br />

Höhepunkte waren jeweils die Sketches mit Lmn. Elli<br />

Poppe. Wir werden ihn sehr vermissen! Seiner Gattin<br />

gilt unsere besondere Anteilnahme, natürlich auch seiner<br />

Schwester und werden wir unseren Teil dazu beitragen,<br />

daß dieser schmerzliche Verlust durch unser Mitgefühl<br />

etwas gemildert wird. I. R.<br />

Landesverband=<br />

Wien, NÖ. u. Bgld.<br />

Wir gratulieren Heiderose Holub zum 70. Geburtstag.<br />

Der Jubilarin gebührt Dank und Anerkennung. Ist<br />

sie doch bemüht, die seit Jahrzehnten bestehende, von<br />

ihrem Vater gegründete, Brüxer Volksrunde in Wien<br />

weiter am Leben zu erhalten. Wir wünschen Lmn. Frau<br />

Holub weiterhin Erfolg in ihrer Heimatarbeit. Für die<br />

Zukunft: Gesundes Wohlergehen! Der Vorstand<br />

= landskron und Umgebung =<br />

Unsere Heimatgruppe veranstaltete am 1. Mai die bereits<br />

zum festen Bestandteil unserer Zusammenkünfte<br />

zählende Muttertagsfeier. In Abwesenheit der neuen<br />

Schriftführerin Fr. Ilse Wernisch möchte ich einen kurzen<br />

Bericht über den Verlauf dieser gelungenen Veranstaltung<br />

abfassen. Unsere Frauen stellten sich mit Frühlingsblumen<br />

und vorzüglichen Backwaren ein und der<br />

gute Landskroner Kaffee mit Schlag sorgten bereits für<br />

einen geselligen Auftakt. Am Schloßberg oder im Theresienbad<br />

wären die Tische nicht schöner geschmückt<br />

gewesen. Mit dem Absingen des Schönhengster Gauliedes<br />

und der Begrüßung aller Anwesenden wurde der<br />

offizielle Teil eingeleitet. Anschließend würdigte ich in<br />

einigen Sätzen die großen Aufgaben unserer Mütter,<br />

welche besonders während der Vertreibungszeit und<br />

beim Neubeginn in den Aufnahmeländern unter den<br />

größten Entbehrungen geduldig und mit viel Gottvertrauen<br />

hingebungsvoll geleistet wurden. Die Männer in<br />

der Gefangenschaft oder sogar gefallen, mußten von<br />

diesen Frauen ebenfalls ersetzt werden. Der Lohn war<br />

groß, denn diese Söhne und Töchter bildeten das Fundament<br />

für den, Wohlstand, den wir heute so selbstverständlich<br />

betrachten. Das von mir anschließend vorgetragene<br />

Gedicht: Die alte Waschfrau, von Adelbert von<br />

Chamisso, verkörperte eindrucksvoll das Leben einer<br />

Mutter, das gezeichnet war mit schwerer Arbeit und<br />

vielen harten Prüfungen einerseits, jedoch der Glaube<br />

und eine große Enthaltsamkeit gaben ihr Kraft und<br />

neuen Mut für dieses Leben. Ein Ebenbild unserer Mütter<br />

aus dem Schönhengstgau. Aus dem Allfälligen<br />

konnte ich die Hoffnung weitergeben, daß ein sudetendeutsches<br />

Zentrum nun auch in Wien zum Tragen<br />

kommt. Für die Frühlingsfahrt nach Ödenburg am 9.6.<br />

herrscht reges Interesse. Falls Landsleute eine Wienfahrt<br />

planen, möchte ich unseren monatlichen Termin<br />

nämlich den ersten Sonntag im Monat kundtun, mit<br />

der Bitte, auch bei uns vorbeizuschauen. Die Anschrift:<br />

Gasthaus Musil, Mollardgasse 3, 1060 Wien. EM.<br />

= Mährisch-ftübauer in Wien =<br />

Nachruf für Mag. pharm. Franz Heger<br />

Der am 26. März Verstorbene wurde am 31. März<br />

1900 als Sohn des Gastwirtes Franz Heger in Mährisch-<br />

Trübau geboren. Er besuchte das Gymnasium in seiner<br />

Heimatstadt und rückte als einjährig Freiwilliger nach<br />

der Matura zur Ableistung des Militärdienstes ein. Mit<br />

Ende des ersten Weltkrieges hatte er die Kadettenschule<br />

abgeschlossen. 1920 ging er nach Wien, studierte Pharmazie,<br />

heiratete die Wienerin Grete Katzmeyer, übte<br />

seinen Apothekerberuf aus und arbeitete auch aktiv bei<br />

der Schönhengster Trachtengruppe in der Zwischenkriegszeit<br />

mit. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor.<br />

Der jüngere verunglückte tragisch 1947 bei einer Bergtour.<br />

Durch seinen älteren Sohn Dr. Günther Heger<br />

wurden ihm drei Enkel zu seiner großen Freude geschenkt.<br />

Den Zweiten Weltkrieg machte Mag. Heger<br />

vom Beginn bis zum bitteren Ende hauptsächlich an der<br />

Ostfront mit und rüstete als Oberstabsapotheker ab.<br />

Nach seiner Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft<br />

arbeitete er bis 1948 in der Central-Apotheke<br />

in Linz und übernahm anschließend bis zu seiner Pensionierung<br />

die Leitung der Apotheke Dr. Klein in der<br />

Mariahilferstraße 72. Seine Schwester Valerie Heger betreute<br />

den Verewigten nach dem Tode seiner Frau bis zu<br />

seinem Ableben. Beide sind eng mit unserer Heimat<br />

verbunden und, soweit es die Gesundheit zuließ, treue<br />

Besucher unserer Heimatrunden. Danksagung: Die<br />

Heimatgruppe Mährisch-Trübau in Wien sagt allen<br />

Spendern, die einen Betrag als Kranzablöse für den verstorbenen<br />

Mag. pharm. Franz Heger überwiesen haben,<br />

aufrichtigsten Dank.<br />

Sippentreffen: Anläßlich seines 75. Geburtstages<br />

(28. April) lud Dr. Walter Stenzl die Angehörigen der<br />

Stenzl-Jarmer-Sippe zu dem schon traditionellen, ein-


Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

SUDETENPOST<br />

mal im Jahr abgehaltenen Verwandtentreffen auf seinen<br />

Landsitz „Auf der Leber" bei Graz ein. Es war dies das<br />

erste Mal, daß sich die Verwandten im privaten Rahmen<br />

zusammenfanden und es erinnerte dieses familiäre<br />

Fest an ähnliche Beisammensein daheim. Es mag dem<br />

Gastgeber das Herkommen vor Augen geschwebt sein,<br />

wie sein Großvater seinen 75. Geburtstag in Lichtenbrunn<br />

im Stenzl-Stammhaus im großen Angehörigenund<br />

Bekanntenkreis begangen hatte. 60 Personen aus<br />

sechs Bundesländern, aus der Bundesrepublik und der<br />

DDR waren angereist und wurden hervorragend bewirtet.<br />

Vier Generationen im Alter von einigen Monaten<br />

bis zu 80 Jahren waren vertreten und es gab ein eifriges<br />

Erzählen, einen angeregten Gedankenaustausch, ein<br />

Sich-Erinnern an freudige, aber auch wehmütige Erlebnisse.<br />

Manche Anwesenden hatten sich ja schon jahrelang<br />

nicht mehr gesehen! Mehrmals mußte Dr. Walter<br />

Stenzl Filme aus vergangenen Tagen mit Familienmotiven<br />

und Szenen aus der alten Heimat vorführen und die<br />

Fotoalben wanderten von Hand zu Hand und die Bilder<br />

wurden eingehend und interessiert besprochen. Im großen<br />

Garten und zum Grundstück gehörenden Wald<br />

fand auch die Jugend ein reichliches Betätigungsfeld.<br />

Der Sprecher der Gesellschaft dankte nach dem Mahle<br />

dem Gastgeber für die treffliche Organisation und der<br />

rührigen Hausfrau Dr. Olga Stenzl und ihrer Tochter<br />

Dr. Roswitha für die vielen Mühen bei der Verköstigung<br />

der großen Schar kräftiger Esser. Die Zeit verging<br />

wie im Fluge und man wollte es nicht wahrhaben, als<br />

die ersten zum Aufbruch mahnten. Denn der Wettergott<br />

hatte es gut mit uns gemeint und es gab immer<br />

noch so viel zu plaudern und in Erinnerungen zu kramen.<br />

Alle Dabeigewesenen werden diesen originellen<br />

Sippentreff nicht so schnell vergessen.<br />

= Museumsverein<br />

„Südmährischer Hof"<br />

Am 7. Mai fand am Südm. Hof die Generalversammlung<br />

mit Wahl statt. Nach der Totenehrung für Msgr.<br />

Prof. Dr. Koch und unseren Landsleuten hielt Bäumst.<br />

Josef Czerny das Wort. Anschließend verlas Dipl.-Ing.<br />

Franz Siegl das Protokoll von der letzten Generalversammlung.<br />

Die Wahl selbst wurde einstimmig und mit<br />

Begeisterung angenommen. Es wurden gewählt: Obmann:<br />

Bäumst. Josef Czerny, Obmann-Stv.: Erich Robinek,<br />

Kassier: Viktor Hönisch, Kassier-Stv.: Hermann<br />

Sinnl, Schriftführer: Dipl.-Ing. Franz Siegl, Schriftführer-Stv.:<br />

Anna Czerny, Organisation u. Kultur: Willibald<br />

Pfleger, 1. Rechnungsprüfer: Ernst Wetzstein, 2.<br />

Rechnungsprüfer: Leopoldine Meister, Beisitzer: Cäcilia<br />

Autherith, Beisitzer: Bäumst. Ing. Hans Czerny, Beisitzer:<br />

Univ.-Prof. Dr. Karl Hörmann, Beisitzer: Hans<br />

Landsgesell, Beisitzer: Eduard Ollinger. Zum Schluß<br />

sprach der neue Obmann-Stellvertreter Erich Robinek<br />

und setzt neue Ziele für die Zukunft des Museumsvereins.<br />

Die anschließende Diskussion brachte gute Stimmung<br />

auf. Mit frischem Wind in den Segeln blickt der<br />

Verein in die Zukunft!<br />

= Reichenberg-FriedSand —<br />

Zur diesjährigen „ordentlichen Hauptversammlung"<br />

der Reichenberg-Friedland-Heimatgruppe wurde für<br />

7. Mai ins Café Ministerium, 1010 Wien, Georg-<br />

Coch-Platz, eingeladen. Die Vorsitzende der Heimatgruppe,<br />

Frau Maria Buxbaum, begrüßte besonders unsere<br />

werte Baronin Doblhoff-Dier, geb. Auersperg. Zuerst<br />

gedachten wir in einer Schweigeminute der verstorbenen<br />

Heimatfreunde des letzten Jahres. Frau Buxbaum<br />

sprach weiter über die Veranstaltungen, die im vergangenen<br />

Jahr stattgefunden hatten. Sie brachte auch ihre<br />

Freude darüber zum Ausdruck, daß wieder fünf neue<br />

Mitglieder unserer Gruppe beitraten. Als nächstes folgte<br />

der Bericht der Schriftführerin, Frau Maria-Magda<br />

Reichel. Von ihr wurde auch das Protokoll der am 10.<br />

3.1987 stattgefundenen „außerordentlichen Hauptversammlung"<br />

vorgelesen. Diese Sitzung war durch den<br />

Tod des Obmannes, Herrn Prof. Grohmann, notwendig<br />

geworden. Bei der Neuwahl wurde Frau Buxbaum<br />

zur Obfrau gewählt. Ergänzend dazu teilte unser Kassier,<br />

Herr Dipl.-Ing. Reckziegel mit, daß lt. Satzung die<br />

nächste Wahl 1989 stattfinden müßte. Dann erfolgte<br />

der Bericht des Kassiers. Die Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n<br />

des letzten Jahres wurden von ihm detailliert angegeben.<br />

Durch den Kassaprüfer, Herrn Dir. Kindermann,<br />

erfolgte die Entlastung des Kassiers. Die Obfrau bedankte<br />

sich bei den Mitarbeitern und schloß den offiziellen<br />

Teil der Versammlung. Da am nächsten Tag<br />

Muttertag war, wurden alle Mütter mit einer Wiener<br />

Jause und einigen netten Worten geehrt. Nun folgte sozusagen<br />

der kulturelle Teil. Wir unternahmen alle noch<br />

eine Reise nach „Island". Leider nur auf der Leinwand.<br />

Unser Landsmann Seidler bot uns in sehr anschaulicher<br />

Weise einen wunderschönen Dia-Vortrag dar und wir<br />

konnten uns eine Vorstellung über das Leben in diesem<br />

fremdartigen nordeuropäischen Land machen. Mit den<br />

Wünschen für gute Gesundheit und einem baldigen<br />

Wiedersehen verabschiedeten wir uns voneinander.<br />

Niederösterreich<br />

Horn<br />

Die Muttertagsfeier der Bezirksgruppe Horn fand am<br />

20. April (aus lokaltechnischen Gründen um eine Woche<br />

vorverlegt) im Extrazimmer des Gasthauses Blie<br />

statt. Folgende Landsleute konnten zum ersten Mal in<br />

unserem Kreis begrüßt werden: Lmn. Gerlinde Stropek<br />

von der sudetendeutschen Jugend in Wien, Lm. Ing.<br />

Stöger, ebenfalls aus Wien, und das aus dem Böhmerwald<br />

stammende Ehepaar Biertögel, jetzt in Waidhofen<br />

an der Thaya wohnhaft. Leider mußten sich etliche<br />

Landsleute — vor allem krankheitsbedingt — entschuldigen<br />

lassen, darunter unser lieber Obmannstellvertreter<br />

Mag. Stefan. Die Räumlichkeiten des Gasthauses<br />

Blie präsentierten sich in schönem Blumenschmuck<br />

und die Tische „unseres" Extrazimmers wurden noch<br />

zusätzlich von Frau Elfriede Stefanitsch, der Mutter des<br />

Obmanns, mit Blumen versehen. Nach der Begrüßung<br />

erklangen einige Lieder des berühmten Sudetendeutschen<br />

Leo Slezak, aufgelockert durch Geschichten und<br />

Gedichte zum Muttertag, von verschiedenen Landsleuten<br />

vorgetragen. Weiters trugen Gerlinde Stropek und<br />

Christian Stefanitsch heimatliche Lieder und Flötenstücke<br />

(aus dem Repertoire der sudetendeutschen Jugend)<br />

vor. — Selbstverständlich wurden auch einige gemeinsame<br />

Lieder gesungen, unterstützt von der großartigen<br />

Akkordeonbegleitung unserer lieben Lmn. J.<br />

Pascher. Nach den Verlautbarungen durch den Obmann<br />

wurde aus Anlaß des Muttertages jeder Dame<br />

eine Nelke überreicht. Mit dem Lied „Wahre Freundschaft"<br />

endete der offizielle Teil dieses Abends. Der<br />

eigentliche Höhepunkt dieser Zusammenkunft war<br />

aber der anschließende inoffizielle Teil, in dem Lmn.<br />

Pascher ihr hervorragendes musikalisches Können bewies<br />

und die begeistert singenden Landsleute stundenlang<br />

mit ihrem Akkordeon begleitete. Ihr sei dafür auf<br />

diesem Wege nochmals sehr herzlich gedankt. Erst gegen<br />

23 Uhr verabschiedeten sich die letzten Gäste, wobei<br />

einige anschließend noch den im gleichen Gasthaus<br />

parallel stattfindenden Festkommers des 84. Stiftungsfestes<br />

der katholischen österreichischen Studentenverbindung<br />

„Waldmark-Horn" besuchten. — Bei unserem<br />

nächsten Heimattreffen am Samstag, dem 4. Juni, referiert<br />

Herr Dr. Adalbert Emich aus Wien zum Thema<br />

„Josef Stalin" (Gasthaus Blie, Beginn 19 Uhr). — Besonders<br />

hinweisen wollen wir auf den gemeinsamen Heurigen<br />

der Bezirksgruppe Horn und des Bundes der Nordböhmen<br />

am Samstag, dem 11. Juni, beim Heurigen<br />

„Pars" in Stockern (bei Maria Dreieichen). Beginn: 16<br />

Uhr. Dazu sind alle Landsleute und Freunde der Sudetendeutschen,<br />

insbesondere aus dem Raum Horn/Eggenburg,<br />

herzlich eingeladen!<br />

Vorschau: Am Sonntag, dem 3. Juli, findet im Festsaal<br />

des Gemeindezentrums von Hagenbrunn bei Korneuburg<br />

ein Diavortrag zum Thema „Eine Reise durch<br />

das Sudetenland" statt. Diese Veranstaltung wird von<br />

Lm. Ing. Viktor Formanek, einem treuen Besucher der<br />

Bezirksgruppe Horn, in Zusammenarbeit mit Vertretern<br />

der Gemeinde Hagenbrunn organisiert. Die musikalische<br />

Umrahmung besorgt eine Gruppe der sudetendeutschen<br />

Jugend. Hagenbrunn soll — neben Maria<br />

Enzersdorf-Brunn — als weiterer Stützpunkt in einem<br />

geplanten Netz sudetendeutscher Bezirks- und Heimatgruppen<br />

im östlichen Österreich aufgebaut werden.<br />

Zur Umsetzung dieses Zieles sind alle interessierten<br />

Landsleute herzlich eingeladen!<br />

Christian Stefanitsch<br />

Oberösterreich<br />

= Verband der ==================<br />

Böhmerwäldler i. Oft.<br />

Pfarre Rosenthal. Am 18. und 19. Juni findet auch<br />

heuer wieder unser Pfarrtreffen in Rainbach i. M. statt.<br />

Dazu werden alle Pfarrangehörigen herzlich eingeladen.<br />

Treffpunkt: Samstag, dem 18. 6., beim Maurerwirt<br />

— Röbl. Nach Vorsprache beim Herrn Bürgermeister<br />

wird uns am Nachmittag von der Musikkapelle<br />

Rainbach ein Platzkonzert präsentiert. Anschließend<br />

wird uns auf Ersuchen Konsulent Herr Lehner einen<br />

Diavortrag über Wallfahrtsorte und -städte in Südböhmen<br />

vorführen. Für eine weitere musikalische Unterhaltung<br />

hat sich unser lieber Landsmann Josef Lorenz<br />

bereiterklärt. Sonntag, dem 19. 6., um 9.30 Uhr findet<br />

in der Kirche Rainbach ein gemeinsamer Gottesdienst<br />

statt. Quartierbestellungen sind an folgende Gastwirte<br />

zu richten: Maurer-Wirt — Röbl, Tel. 0 79 49/260;<br />

Blumauer, Tel. 0 79 49/243; Scherb, Tel. 0 79 49/215.<br />

Auf ein Wiedersehen mit vielen Landsleuten freuen sich<br />

Leo und Anni Böhm<br />

Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliert<br />

zu den Geburtstagen im Monat Juni:<br />

Maria Breitschopf, 90 am 9.6.; Mathias Kroiher, 87 am<br />

11. 6.; Rosa Draxler, 87 am 20. 6.; Johann Antoni, 86<br />

am 1. 6.; Emmi Schimon, 83 am 6. 6.; Maria Wolf, 84<br />

am 20. 6.; Josef Willim, 81 am 24. 6.; Adolf Praxl, 78<br />

am 2. 6.; Alois Hofko, 78 am 12. 6.; Josef Herzog, 76<br />

am 6. 6.; Franz Wagner, 76 am 22. 6.; Johann Kappl, 75<br />

am 4. 6.; Johann Motz, 75 am 4. 6.; Anna Schwarz, 75<br />

am 6. 6.; Hedwig Fiala, 74 am 5. 6.; Hannes Künzl, 74<br />

am 11. 6.; Anna Oggolter, 73 am 10. 6.; Rosa Natschläger,<br />

65 am 9. 6.<br />

= Freistadt *<br />

Die Jahreshauptversammlung der Bezirksgruppe<br />

Freistadt der SLOO fand am Sonntag, dem 24. April,<br />

in der Pension Pirklbauer, Höllgasse 4, statt. Obmann<br />

Wilhelm Prückl konnte hiezu eine große Anzahl von<br />

Mitgliedern begrüßen. Sein besonderer Willkommensgruß<br />

galt: dem Landesobmann der SlOÖ, Kons. Dir.<br />

Franz Zahorka, Freistadts neuem Bürgermeister, dem<br />

Abg. z. NR Dkfm. Mag. Josef Mühlbachler, RR Josef<br />

Knoll, Hofrat Landesschulinspektor Dipl.-Ing. Walter<br />

Vejvar, dem Obmann v. Verband der Böhmerwälder,<br />

Josef Wiltschko, OSR Dir. Hubert Roiß mit Gattin,<br />

Kons. Werner Lehner sowie Karl Koplinger von der <strong>Sudetenpost</strong><br />

mit Gattin und einigen lieben Gästen.<br />

In einer Trauerminute wurde ehrend der drei verstorbenen<br />

Mitglieder gedacht. Auf die Verlesung des Protokolles<br />

der letzten Jahreshauptversammlung wurde einstimmig<br />

verzichtet. Nun gab der Obmann einen Rückblick<br />

über die Aktivitäten im abgelaufenen Vereinsjahr,<br />

er brachte nicht nur die eigenen Veranstaltungen mit<br />

ihren Höhepunkten, sondern auch Begegnungen mit<br />

anderen Gemeinschaften in Erinnerung. Der Mitgliederstand<br />

blieb gleich, den drei Todesfällen standen drei<br />

Neubeitritte gegenüber. Der Kassabericht, gegeben<br />

vom Kassier, Lm. Josef Lorenz, wies einen guten Stand<br />

auf, die Kassa konnte wieder aufgestockt werden. Nach<br />

dem Bericht der Kassaprüfer wurde dem Kassier mit<br />

Dank für die mustergültige Kassaführung sowie dem<br />

gesamten Ausschuß die Entlastung erteilt. Die anschließende<br />

Neuwahl, die LO-St. Josef Wiltschko leitete,<br />

brachte folgendes Ergebnis: Bezirksobmann Wilhelm<br />

Prückl, 1. Stv. OSR Dir. Roiß, 2. Stv. Oberi, i. P. Barbara<br />

Lackinger, Schriftführer Marg. Prückl, Stv. Käthe<br />

Pux, Kassier Josef Lorenz, Stv. Willi Schicho, Kassaprüfer<br />

Ferd. Leitner, Wolfg. Haider, Beiräte Sr. Anne<br />

Kietzenbauer, Hof rat Landesschulinspektor Dipl.- Ing.<br />

Walter Vejvar, Maria Leitner, Kons. Werner Lehner,<br />

Karl Wagner, Thomas Zeiner, Joh. Preslmair, Joh. Haider,<br />

Johann Ringdorfer, alle einstimmig gewählt, nach<br />

Satzungsänderung, die beschlossen wurde, für drei Jahre.<br />

Nach dem Dank des wiedergewählten Bezirksobmannes<br />

an den Wahlleiter, den Vereinsausschuß und<br />

die anwesenden Mitglieder für das erwiesene Vertrauen<br />

bat er alle um weiterhin gute Mitarbeit und Mithilfe. Im<br />

folgenden Referat behandelte der Landesobmann unter<br />

anderem das Problem der Sudetendeutschen, das schon<br />

1918 begann, fand Worte des Lobes für unsere Bezirksgruppe,<br />

schloß mit der Einladung zu den Veranstaltungen<br />

der SIOÖ. Bürgermeister Abg. z. NR Dkfm. Mag.<br />

Josef Mühlbachler, der vom Obmann vorgestellt wurde,<br />

zeigte in seinen klaren Ausführungen Verständnis,<br />

daß wir in der Gemeinschaft die menschlichen Kontakte<br />

pflegen und versuchen, Kultur und Brauchtum der<br />

Heimat zu erhalten, nach Möglichkeit werde er unsere<br />

Anliegen unterstützen. Lm. Karl Koplinger appellierte<br />

an die Anwesenden, den Bestand der <strong>Sudetenpost</strong> zu sichern.<br />

Eingeladen wurde v. OSR Dir. Hubert Roiß zum<br />

Zwettinger Pfarrtreffen, 13./14. August, v. Lm. Josef<br />

Wiltschko zum Rosenberger-Treffen, 2. bis 5. Juni, und<br />

Großtreffen der Böhmerwäldler in Bad Leonfelden,<br />

6./7. August. Nach kurzer Pause leitete das Lied „Mein<br />

schönes Feldaisttal", gesungen, mit Zither begleitet von<br />

Frau Forsthuber und Frau Pux, zur Muttertagsfeier. Mit<br />

dem Anzünden einer Kerze gedachten wir unserer verstorbenen<br />

Mütter, dabei erklang die 1. Strophe des Liedes<br />

„Tief drin im Böhmerwald" mit Gitarre gespielt von<br />

Melanie Gusner und Frau Forsthuber, Zither. Nun folgten<br />

Mutterlieder, Gedichte, vorgetragen von Silke<br />

Birklbauer und Lmn. Prückl, Ehrung der ältesten anwe- »<br />

senden Mutter, einer Kaffeejause für alle mit reichlich<br />

Kuchen, gespendet von mehreren Mitgliedern, und<br />

klang mit dem Böhmerwaldlied aus. M. P.<br />

Im April feierten folgende Landsleute Geburtstag:<br />

Franz Krammer, 1. April 1918; Maria Kristl, 1. April<br />

1906; Anna Witzany, 2. April 1925; Margarete Brunner,<br />

4. April 1924; Maria Kappl, 13. April 1919; Renate<br />

Gaisbüsch, 20. April 1942; Anna Greul, 22. April 1926;<br />

Hildegard Herrmann, 18. April 1909; Ambros Reichensdörfer,<br />

23. April 1911; Brunhilde Gerstl, 24. April<br />

1913; Johann Summerauer, 28. April 1915; Käthe Pux,<br />

28. April 1921; Josef Nader, 29. April 1911; Katharina<br />

Wagner, 30. April 1919.<br />

Es feiern folgende Landsleute Geburtstag im Mai:<br />

Ferdinand Leitner, 1. Mai 1920; Kath. Etzelsdorfer<br />

(Leopoldschlag), 3. Mai 1928; Christine Hitzker, 4. Mai<br />

1901; Marianne Narbeshuber, 5. Mai 1922; Josef Nader<br />

jun., 10. Mai 1965; Luise Hackl, 21. Mai 1924; Franz<br />

Pachner, 23. Mai 1935; Anna Foißner, 25. Mai 1929;<br />

Gertrude Lutz, 25. Mai 1914; Franz Hoffeiner, 25. Mai<br />

1932; Dipl.-Ing. Günter Krecek, 27. Mai 1944; Josef<br />

Witzany, 27. Mai 1918; Johann Stoiber, 28. Mai 1942.<br />

Geburtstage im Juni:<br />

Johann Starkbaum, 2. Juni 1917; Robert Haider, 6.<br />

Juni 1914; Alois Wolf, 7. Juni 1924; Hermann Harne, 9.<br />

Juni 1922; Gertrude Roiß, 10. Juni 1922; Anna Stöglehner,<br />

12. Juni 1921; Rosa Melzer, 13. Juni 1930; Dipl.-<br />

Ing. Graf Czernin-Kinsky, 16. Juni 1920; Erna Zirhan,<br />

17. Juni 1922; Paula Krecek, 17. Juni 1910; Kath. Etzelsdorfer<br />

(Freistadt), 25. Juni 1910; Maria Stummer, 26.<br />

Juni 1918; Edeltraud Wolfinger, 26. Juni 1925; Anna<br />

Höller, 26. Juni 1924; Herta Lorenz, 27. Juni 1923; Prof.<br />

Dr. Josef Sonnberger, 20. Juni 1942; Ernestine Nader,<br />

27. Juni 1920; Johann Klement, 27. Juni 1913; Anna<br />

Raab, 30. Juni 1916; Maria Offenzeller, 30. Juni 1920.<br />

Wir gratulieren allen Geburtstagskindern recht herzlich<br />

und wünschen ihnen noch viele Jahre Gesundheit<br />

und Wohlergehen.<br />

Gmunden<br />

Viele unserer Mitglieder können nicht verstehen, daß<br />

in der Folge 9 vom 5. Mai kein Bericht über den Volkstumsabend<br />

vom 23. April aufscheint. Wir finden es<br />

ebenfalls sonderbar, weil wir alles getan haben, um den<br />

Einsendetermin einzuhalten. Wir mußten zwar die Abholung<br />

der Bilder von der Salzkammergut-Zeitung abwarten,<br />

haben den Brief jedoch rechtzeitig am 26. April<br />

abgesandt. Für die von uns zum Ziel gesetzte verstärkte<br />

Werbung der Nichtbezieher unter unseren Mitgliedern<br />

ist das Fehlen des Berichtes nicht von Vorteil. Vielleicht<br />

wäre dabei eine Unterstützung ihrerseits möglich gewesen.<br />

Wir stellen uns vor, daß Sie an die Landsleute ein<br />

Gratisexemplar mit einer Bestellkarte senden. Das soll<br />

nicht als Abwälzen der Bemühungen verstanden werden,<br />

denn wir werden selbstverständlich zusätzlich fleißig<br />

werben. Nochmals, wir bedauern sehr, daß Sie den<br />

Bericht nicht gebracht haben. Wir sind stets bemüht,<br />

keine langatmigen Ausführungen in der Spalte der Bezirksgruppen<br />

einzusenden, um für anderes Platz zu<br />

sparen und haben in diesen Tagen S 200.— als Spende<br />

überwiesen.<br />

Kaplitz<br />

Wünsche allen Landsleuten viel Freude und Gesundheit<br />

im neuen Lebensjahr: 5. 6. Hedwig Fiala (Baschant<br />

74), Eferding; 7. 6. Hans Gübl (75) Neustadt, Liselotte<br />

Nelböck (Grüner 70), Salzburg; 8. 6. Kath. Schinko<br />

(96) Seeheim; 10. 6. Anna Brabenetz (79) Dallau, Erna<br />

Verani (55), Eschborn; 11. 6. Ing. Ernst Treben (80),<br />

Grieskirchen; 12.6. Reinhilde Knechtel (Lagler 77) Gresten;<br />

14. 6. Maria Friedrich (Wohlschläger 71), Eggern;<br />

15. 6. Anna Forstner (77), Hengesberg; 17. 6. Leopoldine<br />

Fritsch (Galfe 78), Friedberg; 19. 6. Anna Böhm<br />

(84) Münzberg; 23.6. Anna Pinnecker (Großschopf 75)<br />

Linz; 29. 6. Anna Gabauer (Zwetler 82), Nieder Moldau.<br />

Es sind leider wieder einige Bürger von uns in die<br />

ewige Ruhe abberufen worden: Ing. Heinz Berthold,<br />

Gatte von Lydi Kobold, am 11. 4. mit 72 Jahren, Maria<br />

Matejicek, geb. Herzog, aus Stiegeredorf am 11. 4. mit<br />

72 Jahren in Frankfurt, Paul Slabschi aus Kaplitz am<br />

4. 4. mit 76 Jahren, Ludwig Mayer aus Kaplitz ist am<br />

13. 3. in Karlsruhe verstorben. Unsere lieben Verstorbenen<br />

mögen in Gottes Frieden ruhen, den Hinterbliebenen<br />

gilt unsere Anteilnahme. — Im Monat Oktober<br />

gibt es in Freistadt einen Heimatabend und ein Treffen<br />

der Kaplitzer und Umgebung. Den genauen Plan werde<br />

ich Euch in der nächsten Nummer mitteilen. Bitte<br />

kommt zahlreich zu den Sudetendeutschen-Treffen<br />

nach München, Linz und in Maria Schnee.<br />

Es grüßt Euch<br />

Euer WUli Sokol<br />

= Kremsmúnster Oft. —<br />

Am 8. März fand im Gasthaus Schnur & Schlothauer<br />

die Jahreshauptversammlung unserer Ortsgruppe statt.<br />

Der Obmann, Bruno Ulbrich, konnte eine große Anzahl<br />

unserer Mitglieder begrüßen. Als Vertreter der<br />

Landesleitung wurde der Obmann der Böhmerwälder,<br />

LO.-Stv. Josef Wiltschko, willkommen geheißen, ebenso<br />

der Obmann des Seniorenbundes Lm. Artur Wenzel<br />

und der Obmann des TuS Kremsmünster, Lm. Kurt<br />

Gärtner, beide sind langjährige verdiente Mitglieder<br />

unserer Gruppe. Sodann wurde unserer Toten gedacht.<br />

Leider verstarben im vergangenen Jahr zwei unserer<br />

Gründungsmitglieder, Lm. Walter Lau aus Morchenstern,<br />

und Lm. Franz Smetana aus Labau, beide im 78.<br />

Lebensjahr. Es wurde auch an jene 54 Toten erinnert,<br />

welche am 4. März 1919 ihr Leben lassen mußten für<br />

ihr Eintreten an das versprochene Selbstbestimmungsrecht,<br />

wobei erwähnt wurde, daß unter den Opfern 20<br />

Frauen waren und das jüngste 11 Jahre und das älteste<br />

80 Jahre war. Auch die Orte wurden in Erinnerung gerufen,<br />

wo diese und weitere 53 Sudetendeutsche bis<br />

zum Jahr 1922 von den Tschechen ermordet wurden.<br />

Es folgte der Bericht des Schriftführers, welcher von<br />

seinem Stellvertreter Lm. Kurt Weiss vorgetragen wurde,<br />

da Lm. Herbert Reckziegel an der Teilnahme verhindert<br />

war. Sodann berichtete Kassier Lm. Gustav Streit<br />

über die Finanzen unserer Gruppe. Nach Kenntnisnahme<br />

stellte der Kassenprüfer, Lm. Helmut Wenzel, den<br />

Antrag auf Entlastung, welcher einstimmig angenommen<br />

wurde. Im Bericht des Obmannes wurde Rückblick<br />

gehalten auf die landesweiten Veranstaltungen<br />

und über die im Dezember 1987 abgehaltene Jahreshauptversammlung<br />

der Landesgruppe OO. — 1. Gründungsmitglied<br />

Lmn. Maria Wolf konnte im vergangenen<br />

Jahr zur Vollendung des 90. Lebensjahres beglückwünscht<br />

werden, Lmn. Anton Schnabl, Lmn. Josefine<br />

Lau, Lmn. Laura Simon und Lmn. Theresia Bruckner<br />

gratulierten wir zum 80. Geburtstag, jeweils mit einer<br />

Torte und persönlichen Wünschen durch die Mitglieder<br />

des Vorstandes. Sodann kam der Obmann auf das Gedenkjahr<br />

1938 zu sprechen und meinte, daß im Jahre<br />

1918 die Wurzel allen Übels zu finden ist, denn damals<br />

wurden die verhängnisvollen Grundlagen für alle Geschehnisse<br />

im 3. und 4. Jahrzehnt geschaffen, die auch<br />

heute noch, am Beispiel Südtirol ersichtlich, nachwirken.<br />

Die Aufgaben der SL haben sich im Laufe der Jahre<br />

gewandelt, war es am Anfang notwendig, gemeinsam<br />

die nötigsten Bedürfnisse bezüglich Essen, Wohnen<br />

usw. zu befriedigen, später bei der Erlangung der<br />

Staatsbürgerschaft, Lastenausgleich, Wahrung der Pensionsansprüche<br />

etc zu helfen, so gilt es heute die Tradition<br />

des Sudetenlandes zu bewahren und eine allzu einseitige<br />

Geschichtsschreibung zu korrigieren. Mit einem<br />

Appell, die Zusammengehörigkeit unserer Schicksalsgruppe<br />

zu wahren, schloß der Obmann seinen Bericht.<br />

Sodann ergriff unser Gast, LO-Stv. Wiltschko das Wort<br />

und betonte auch die Verpflichtung, das Recht auf die<br />

Heimat aufrechtzuerhalten und sprach von den Aktivitäten,<br />

welche im Bereich unserer Landesgruppe in Zukunft<br />

vorgesehen sind, besondere das Landestreffen<br />

von 2. bis 5. Juni in Haslach und die Veranstaltungen<br />

in Linz und Gmunden. Nach Hinweisen des Obmannes<br />

auf die von der Gablonzer Wohnbaugenossenschaft in<br />

Kremsmünster geplanten Eigentumswohnbauten wurde<br />

das Datum unseres diesjährigen Ausfluges in Stadt<br />

und Land Salzburg festgelegt. Damit schloß der erste<br />

Teil unserer Zusammenkunft. Nach kurzer Pause führte<br />

unser Lm. Robert Dittrich sehr schöne Dias von unseren<br />

Ausflügen in den Jahren von 1980 bis 1986 vor. Erinnerungen<br />

wurden geweckt an viele gemeinsam erlebte<br />

Stunden, wenngleich so mancher Teilnehmer heute<br />

nicht mehr unter den Lebenden weilt. Um 21 Uhr<br />

schloß dieser wohlgelungene Abend. In diesem Jahr<br />

konnten wir bereits drei Mitgliedern zur Vollendung<br />

des 85. Lebensjahres gratulieren, Lm. Dfkm. Otto<br />

Beckel, Lmn. Maria Görner und Lmn. Hilde Krupka,<br />

zur Vollendung des 80. Lebensjahres, Lmn. Alma Schöler.<br />

Unser Ehrenobmann Robert Dittrich und seine Frau<br />

Lydia, beide langjährige Mitglieder der SL, feiern am<br />

15. 5. das Fest der goldenen Hochzeit, auch hier unsere<br />

besten Glückwünsche.<br />

= Vöcklabruck/Attnang = = = = =<br />

Aus Anlaß des Muttertages luden wir unsere Frauen<br />

und Mütter am 4. Mai zu einem kleinen Ausflug ein.<br />

Bei herrlichem Wetter fuhren wir mit Privat-Pkw unser<br />

Ziel, das Gasthaus Kastenhuber am Traunfall, an. Dort<br />

wurden alle Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen bewirtet.<br />

Der Obmann konnte eine sehr große Teilnehmerzahl<br />

begrüßen, auch Mitglieder der Ortsgruppe Seewalchen.<br />

Der offizielle Teil war sehr kurz, dafür aber<br />

der gemütliche umso länger, es waren ja auch Mitglieder<br />

dabei, die nur selten zu unseren monatlichen Treffen<br />

kommen können, da die Verkehreverhältnisse ungünstig<br />

sind. Diesmal wurden alle wieder privat nach<br />

Hause gebracht. Auch unsere Linzer Freunde waren anwesend<br />

und Lm. Franz Hosak wurde zur Vollendung<br />

seines 75. Lebensjahres herzlich gratuliert. Er war das<br />

einzige anwesende Geburtstagskind. Nach einer ausgiebigen<br />

Jause wurde die Heimfahrt angetreten. Die nächste<br />

Zusammenkunft findet am Sonntag, dem 5. Juni,<br />

wie üblich in Attnang statt. Der Jahresausflug wird am<br />

Donneretag, dem 23. Juni, durchgeführt, Einladungen<br />

ergehen noch rechtzeitig. Lmn. Elfriede Kontur, Lm.<br />

Hans Kirchgatterer, Franz Hosak und Hans Unger feiern<br />

im Mai Geburtstag, die Landsmannschaft gratuliert<br />

herzlich. W. S.<br />

Egerländer Muttertagsfeier: Am 7. Mai hielt zum<br />

erstenmal die Eghalanda Gmoi z'Salzburg ihre diesjährige<br />

Muttertagsfeier in den gediegenen, vorbildlich restaurierten<br />

Räumlichkeiten des Lainerhofes ab. Sie gestaltete<br />

sich in Anwesenheit zahlreich eingeladener<br />

Doppelmitglieder zur Gmoi und der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft zu einer großfamiliären Feier mit Ehrung<br />

aller gekommenen Mütter und Großmütter. Im<br />

besonderen wurden deren Geburtstag habende durch<br />

bunte Blumensträuße und bei einem runden Geburtstag<br />

von Mouhm Henriette Zuleger durch Überreichung<br />

eines Geschenkkorbes besondere hervorgehoben. So<br />

wurde der Ablauf der Vortragsfolge nach diesen einführenden<br />

Dankesworten durch Vüastaiha Zuleger ein<br />

Loblied auf alle heimattreuen Mütter in Vergangenheit<br />

und Gegenwart. Wir hörten danach und gaben dankbar<br />

Beifall den vertrauten Zitherklängen von Lm. Ortner,<br />

den Egerländer Mundartgedichten zu Lebenserinnerungen<br />

in der Heimat, vorgetragen von Vetter Zuleger<br />

und den Mouhmen Prantl und Grünangerl sowie<br />

dem gekonnten Flötenspiel eines Enkelmädchens der<br />

letzteren. In die allbekannten Liedfolgen wie „Mutter*<br />

sprache-Mutterlaut" und jO, hast du noch ein Mütterlein"<br />

fielen auch alle Anwesenden stimmlich froh mit<br />

ein. Mouhm Grünangerl bedachte zum Schluß alle<br />

Mütter mit in monatelanger Fleißarbeit gebastelten<br />

Biedermeiersträußlein von besonderer Fertigkeit. So<br />

verließen wir alle befriedigt den gelungenen Egerländer<br />

Muttertagsnachmittag in Erwartung der noch bevorstehenden,<br />

gleichartigen Feier der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft im Stieglbräu am Dienstag, den<br />

17. Mai. So eignen sich anschließend bestens unsere<br />

Glückwünsche zu den Geburtstagen unserer Mitglieder<br />

im Wonnemonat Mai. Männer — 70 Jahre und älter:<br />

Dr. Norbert Pawelka (1903), Bischofshofen, Ing. Karl<br />

Schulz (1905), Seitz/Mähren, jetzt Bürmoos, Andreas<br />

Fiebinger (1906), Roßwald/Jägerndorf, Hans Friedrich<br />

Renelt (1912), Tetschen/Elbe, Karl Strohbach (1917),<br />

Rumburg, Alois Czap (1917), Brunn, jetzt Schwarzach.<br />

Frauen — 70 Jahre und älter: Anna Gaube (1903), Leitmeritz,<br />

Alice Printzen-Adamek (1903), Prag, Edith<br />

Schutzbier (1905), Agram, Maria Glatz (1906), Komotau,<br />

Erna Nahlik (1907), Rothmühl, Else Bartel (1907)<br />

Grottau, Franziska Pfeffer (1911), Teplitz-Schönau,<br />

jetzt Neumarkt, Edith Deimer (1912), Neutitschein, Juliane<br />

Patzak (1912), Hedwig Roßmanith (1914), Troppau,<br />

Hedwig Schreiner (1914), Anna Maria Kölbl<br />

(1916), Christiansberg, Gertrude Locker (1916), Wien.<br />

In Anbetracht der Abwesenheit bezughabender Mitglieder<br />

für das Totengedenken am Karfreitag, nun<br />

nachträglich das Ehrenmal der Salzburger Landsmann-


10 SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />

schaft auf dem Kommunalfriedhof Salzburg, mit der<br />

eingemeißelten Inschrift auf dem Kreuzquerbalken:<br />

DEM GEDENKEN UNSERER TOTEN IN DER HEI-<br />

MAT SUDETENLAND-<br />

Steiermark<br />

Brück a. d. Mur<br />

Den Müttern war der Spruch des Monats gewidmet,<br />

mit dem Obfrau Marie Koppel unsere Vor-Muttertagsfeier<br />

am 1. Mai einleitete. Anschließend wurden die<br />

Gedenktage in Erinnerung gebracht, wobei der Prager<br />

Fenstersturz und der Brünner Todesmarsch ob ihrer Bedeutung<br />

besonders hervorgehoben wurden. Die Obfrau<br />

informierte sodann über die wichtigsten Punkte<br />

bei der Bundesversammlung in Wien. Unseren<br />

Geburtstagskindern Herta Haberl (55), Bertsdorf,<br />

Theo Hanisch (65), Sarajevo, und Irma Pietsch (79),<br />

Winkelsdorf, sprachen wir unsere herzlichsten Glückwünsche<br />

aus. Leider befinden sich unser Kulturreferent<br />

Dipl.-Ing. Mandel und Gattin Irene derzeit im Krankenhaus,<br />

die Genesungswünsche aller Landsleute sollen<br />

ihnen Antrieb geben, ganz besonders schnell wieder<br />

gesund zu werden. Eine Erinnerung an das alte Zuhause<br />

war die dann vorgetragene „Dunkelstunde", es folgte die<br />

Heimkehrergeschichte „Der Muttertag". Wie bei unseren<br />

Muttertagsfeiern gewohnt, gab es Blumenschmuck<br />

auf den Tischen und die Damen wurden mit Kaffee und<br />

Torte, die Herren als »Vorschuß" auf den Vatertag mit<br />

Wein bewirtet. Bitte unseren nächsten Termin zu beachten:<br />

Sonntag, 5. Juni, ist das letzte Monatstreffen vor<br />

der großen Sommerpause, weshalb wir wieder zahlreiches<br />

Erscheinen erwarten.<br />

Leoben<br />

Unser alljährlicher Frühjahrsausflug kann wieder als<br />

gelungene „Fahrt ins Grüne" bezeichnet werden. Bis auf<br />

den letzten Platz besetzt ging es mit dem großen Egger-<br />

Bus am 5. Mai früh morgens bei schönstem Wetter<br />

durch das Mürztal, auf die Schanz, in die Waldheimat,<br />

Fischbacher Alpen, Feistritztal, hinüber in die „Bucklige<br />

Welt" bis St. Corona. Die Fahrtroute wurde vom<br />

Ausschuß (Rudi und Hedi Czermak, Toni und Maria<br />

Schwarz, Heli Mader, Otto Dorner, Erwin Vogel, Fanny<br />

Eisenhut) eine Woche vorher mit zwei Pkw abgefahren<br />

und die Lokalitäten bestellt. Am Feistritzsattel traten<br />

unsere eifrigen „Marketenderinnen" mit „geistiger" Labung<br />

in Aktion, während in St. Corona ein reichliches<br />

Mittagessen (Gasthof Farner, Unternberg) kredenzt<br />

wurde. Vorher besichtigte man noch die bekannte Wallfahrtskirche.<br />

Die landschaftlich schöne Gegend lud zu<br />

einer gemeinsamen Wanderung ein mit Fernblick hinüber<br />

zum Schneeberg oder zum Hochwechsel bzw. weit<br />

hinein nach Ungarn. Die Weiterfahrt über Aspang,<br />

Krumbach, Bad Schönau, Kirchschlag nach Lichtenegg<br />

zeigte nicht nur eine schöne Landschaft, sondern in<br />

Verbindung mit der Blütenpracht der Obstbäume und<br />

Felder wurde sie zu einem unvergeßlichen Erlebnis.<br />

Nach einer Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria<br />

Schnee wartete schon im nahen Großgasthof Neumüller<br />

eine vorbestellte Kaffeejause mit Unterhaltungsmusik.<br />

Unsere kleine Sabine (Urenkelin von Lmn. Sidi<br />

Steinegger) erfreute alle Mütter mit einem lieben Gedicht,<br />

welche anschließend mit einem kleinen Ehrengeschenk<br />

beteilt wurden (Modeschmuck aus Neugablonz<br />

— Spende eines Verwandten von Heli Mader). Daß bei<br />

gemütlichem Beisammensein und Tanz sowie zünftiger<br />

Brettl jause der Aufbruch schwer fiel, ist verständlich.<br />

Über die Autobahn bzw. Schnellstraße kam die Heimfahrt<br />

über den Semmering infolge Stimmungsmusik<br />

und Gesang im Autobus allen recht kurz vor. Ein gelungener<br />

Ausflug im Kreise der großen Familie der Leobner<br />

Landsmannschaft! — Die nächste Fahrt ist am 10./11.<br />

September nach Großgmain bei Salzburg zum Grenztreffen<br />

fixiert. — Am 24725. Juni begrüßen wir 55<br />

Landsleute aus Oberbayern bei uns in Leoben mit<br />

einem gemeinsamen Heimatabend im Großgasthof<br />

Sebinger.<br />

Frauengnippe Graz<br />

Die blütenreiche Jahreszeit und der nahe Muttertag<br />

boten Anregung und Grund genug zu einer flotten<br />

Frühlingsfahrt in die Weststeiermark. Bezirksfrauenreferentin<br />

Lmn. Elisabeth Ruppitsch hatte dankenswerterweise<br />

das Unternehmen mustergültig geplant, so daß<br />

es vorsorgemäßig vonstatten gehen konnte. Am 5. 5.<br />

hatten sich bereits knapp nach 9 Uhr die ersten Reisewilligen<br />

am Treffpunkt beim Opernhaus versammelt.<br />

Bis zur pünktlichen Abfahrtszeit, um 9.30 Uhr, war die<br />

stattliche Teilnehmerzahl von 43 Personen erreicht,<br />

darunter die Landesfrauenreferentin Lmn. Gerhilt Hansel,<br />

die Landesgeschäftsführerin Lmn. Gusti Tschetschounik<br />

und der Bezirksgruppenobmannstv. Lm.<br />

Franz Schmid und der bewährte Otto-Reisebus setzte<br />

sich in Bewegung. Nach Grußworten der Reiseleiterin,<br />

Lmn. Lisi Ruppitsch und der Landesobfrau Lmn. Dr.<br />

Jolande Zellner, gab man sich dem bewegten Streifzug<br />

mitten durch das Frühlingsgrün und den Blütenschmuck<br />

der Landschaft hin und gelangte nach einstündiger<br />

Fahrt ans Ziel. Es war der Gasthof Klugbauer auf<br />

dem Reinischkogel. Hier erwartete ein vorbestelltes frugales<br />

Mittagsmahl die Gäste. Wohlgestärkt verteilten<br />

sie sich in Gruppen zu verschiedentlichen Unternehmungen.<br />

Nachtsüber hatte es geregnet, doch ein mittlerweile<br />

nicht mehr wolkendichter Himmel verlockte<br />

zu Wanderungen oder Spaziergängen innerhalb der<br />

umliegenden von Vogelgesang erfüllten Wälder, bis<br />

man sich zur Muttertagsjause wieder zusammenfand.<br />

Kaffee und Mehlspeise nach Wahl, Spende der Landsmannschaft,<br />

mundeten besonders gut. Muttertagsgedanken<br />

sprach Lmn. Dr. Jolande Zellner aus, wobei sie<br />

das heutige Mutterbild im Gegensatz zum heimatlich<br />

überlieferten und vor allem zur Gestalt der vertreibungsbewährten<br />

Mutter stellte. Das gemeinsam gesungene,<br />

von Lmn. Magda Schirmer angestimmte Lied<br />

»Muttersprache, Mutterlaut" beendete die kurze Feierstunde,<br />

der alsbald die fröhliche, von einem bunten Liederkranz<br />

begleitete Heimfahrt folgte. Dankerfüllte Abschiedsworte<br />

erweckten die Aussicht auf eine ähnliche<br />

Gemeinschaftsfahrt nach der Sommerpause. Erste Urlaubsgrüße<br />

an uns kamen von Ehepaar Ferry und Irene<br />

Iberer aus Kärnten. Wir freuen uns und wünschen auch<br />

allen anderen Frühurlaubern alles Gedeihliche.<br />

Kärnten<br />

Dr. Jolande Zellner<br />

Jahreshauptversammlung der SL in Kärnten. Die<br />

diesjährige ordentliche Jahreshauptversammlung fand<br />

am Samstag, 30. Mai, im Gasthof „Müller" statt. Der<br />

Landesobmann Prof. Dr. Gerlich begrüßte die 41 erschienenen<br />

Delegierten und Gäste, als Vertreter der<br />

Kärntner Landsmannschaft Vorstandsmitglied Dir.<br />

Maklin und ganz besonders den Ehrengast Prof. Wolf<br />

Kowalski, unseren Bundeskulturref eren ten aus Wien.<br />

Nach einer Gedenkminute für die Verstorbenen im letzten<br />

Vereinsjahr und aller Toten der Vertreibung und des<br />

Krieges, gesprochen vom Landesobmann und Frauenreferentin<br />

Gerda Dreier, erstatteten die Amtsträger die<br />

durchwegs positiven Berichte. Landesgeschäftsführer<br />

Puff konnte auf die zahlreichen Aktivitäten innerhalb<br />

des Landesverbandes mit der Kärntner Landsmannschaft<br />

und der Volksdeutschen Landsmannschaften<br />

verweisen. Es folgte — über Antrag von Dr. Dreier —<br />

die einstimmige Entlastung der gesamten Landesleitung.<br />

Versicherungsdirektor Alfons Seemann, Villach,<br />

scheidet als 2. Landesobmannsteil Vertreter aus gesundheitlichen<br />

Gründen aus und ein Dankschreiben ergeht<br />

in den nächsten Tagen an die Eheleute Seemann. Die<br />

Neuwahl, durchgeführt von Prof. Kowalski, ergab eine<br />

kleine Veränderung in der Zusammensetzung des<br />

Hauptausschusses. Der neue Vorstand (Hauptausschuß)<br />

lautet: Landesobmann: Prof. Dr. Wilhelm Gerlich,<br />

1. Landesobmannstellvertreter und Geschäftsführer<br />

Hans Puff, 2. Landesobmannstellvertreter GR.<br />

Ernst Katzer, 3. Landesobmannstellvertreter Karl Anderwald,<br />

Landeskassier Dipl.-Ing. Leopold Anderwald,<br />

Schriftführer Hedda Pohl, Landesfrauenreferentin Gerda<br />

Dreier und die Kassaprüfer Schubert und Bund.<br />

Nach einer kurzen Pause, bei welcher die Delegierten<br />

und Gäste sehr interessante Gespräche führten, so z. B.<br />

über die Zusammenarbeit mit der Jugend, die Frauenarbeit<br />

innerhalb des Landesverbandes, Trachten- und<br />

Brauchtumspflege, Mitgliederwerbung und nicht zuletzt<br />

über den bevorstehenden Sudetendeutschen Tag<br />

zu Pfingsten in München. Der Vortrag des Gastredners<br />

stand diesmal auf sehr hohem Niveau und nachdem<br />

Prof. Kowalski allen Anwesenden die Grüße des Bundesverbandes<br />

übermittelt hatte, sprach der Redner uns<br />

allen — in seinen hochinteressanten Ausführungen<br />

über die geschichtlichen Hintergründe der Ereignisse<br />

1918/1938/1988 — direkt aus der Seele. .Wir brauchen<br />

uns unserer Vergangenheit nicht zu schämen", betonte<br />

der Redner, sollen die Wahrheit nicht unter den Tisch<br />

kehren, sondern auch die heutige Generation von den<br />

Tatsachen überzeugen. Schlußworte des Gastredners<br />

— dem wir noch lange hätten zuhören können — und<br />

die des Landesobmannes beendeten die Jahreshauptversammlung<br />

der SL in Kärnten 1988, die auch diesmal<br />

glatt über die Bühne gegangen war.<br />

Bezirksgruppe Villach<br />

Frauennachmittag: Am 2. Mai fanden sich im Parkhotel<br />

viele Damen ein, die dort einen anregenden Nachmittag<br />

verbrachten. Es konnten sogar die Landesfrauenreferentin<br />

Gerda Dreier und ihr Gatte aus Klagenfurt<br />

DIE<br />

begrüßt werden. Frau Dreier überbrachte die Grüße<br />

der Landesgruppe und ein Dankschreiben für Herrn<br />

Dipl.-Ing. Alfons Seemann, der durch viele Jahre mit<br />

viel Arbeit verbundene Funktionen in der SL ausübte,<br />

diese aber aus Krankheitsgründen niederlegen mußte.<br />

Frau Dreier fand bewegende Worte der Anerkennung<br />

und des Dankes und überreichte Frau Seemann das<br />

Dankschreiben und einen Blumenstrauß. Unsere nächste<br />

Zusammenkunft, zu der alle Landsleute herzlich<br />

eingeladen sind, findet Montag, 6. Juni, 15.30 Uhr, wieder<br />

im Parkhotel statt.<br />

D. Thiel<br />

= St. Veit a. d. Gian = = = = =<br />

Geburtstagsgratulation für unseren Bezirksobmann<br />

Ernst Katzer. Der 60. Geburtstag unseres Bezirksobmannes<br />

und GR war der gegebene Anlaß, daß diesem<br />

verdienten Landsmann und Gemeindemandatar von<br />

mehreren Abordnungen und vielen Gratulanten Glückwünsche,<br />

Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde.<br />

Die gesamte zehnköpfige sudetendeutsche Bezirksleitung<br />

feierte ebenfalls mit dem Jubilar und seinen Familienangehörigen<br />

diesen besonderen Geburtstag. Unser<br />

Bezirksobmannstellvertreter A. Klier sprach besondere<br />

Worte der Anerkennung und des Dankes namens<br />

der Bezirksgruppe aus und Frau Mubi überreichte ein<br />

Ehrengeschenk. Es gibt wohl nur wenige Funktionäre<br />

der Landsmannschaft, welche auf so viele verschiedenartige<br />

erfolgreiche Aktivitäten hinweisen können. Unser<br />

Obmann stammt aus Grulich und war Sohn einer<br />

einst recht wohlhabenden Gewerbefamilie. Als letzter<br />

Kriegsjahrgang 1928 lernte er noch die Schrecken des<br />

Krieges kennen und war anschließend bis zum Oktober<br />

1946 im berüchtigten tschechischen Internierungslager<br />

Josefstadt interniert. Die Heimatvertreibung im Viehwaggon<br />

erfolgte im Oktober 1946. Nach einigen verschiedenen<br />

Zwischenstationen wurde St. Veit/Glan<br />

bzw. das Kärntnerland die zweite Heimat. Hier gründete<br />

der Jubilar auch seine Familie, welcher drei Kinder<br />

entsprossen. Diese Familie mit den drei Schwiegerkindern<br />

und zwei Enkeln sind alle Mitglieder der Sudetendeutschen<br />

Landsmannschaft und weitere drei Familienmitglieder<br />

üben Funktionen in der Landsmannschaft<br />

und Jugendgruppe aus. Eine gut funktionierende Bezirksgruppe<br />

mit einer günstigen Lebensaltersstruktur,<br />

welche sich mitgliedermäßig im letzten Jahrzehnt verdoppelt<br />

hat und wo viele verschiedene Aktivitäten geleistet<br />

werden, ist ein Ergebnis, das entscheidend vom<br />

Obmann mitgestaltet wurde. Als Gemeindemandatar<br />

und langjähriger Fraktionsführer verstand es unser Jubilar,<br />

daß die Sudetendeutsche Landsmannschaft in<br />

unserem Bezirk einen entsprechenden Stellenwert hat,<br />

und ein kleines Zeugnis ist ein großer Schaukasten im<br />

Stadtgemeindeamt und vor allem die Sudetengasse ausgehend<br />

von einem der schönsten Stadtplätze Österreichs.<br />

Möge uns unser Obmann, versehen mit Gesundheit,<br />

noch viele Jahre erhalten bleiben, das wünscht<br />

von ganzem Herzen die gesamte Bezirksgruppe.<br />

JUGEND berichtet<br />

Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />

Bundesjugendföhrung<br />

Werte Landsleute, liebe Leser und junge Freunde! Am<br />

kommenden Wochenende findet in München der Sudetendeutsche<br />

Tag 1988 — das größte Treffen aller Landsleute<br />

und Freunde in diesem Jahr — statt. Im Rahmen<br />

dieser Großveranstaltung wird das Pfingsttreffen der<br />

Sudetendeutschen Jugend durchgeführt, wobei wir<br />

auch aus Österreich sehr stark vertreten sein werden.<br />

Neben den Teilnehmern aus Wien, Niederösterreich<br />

und Oberösterreich, die traditionell stark vertreten<br />

sind, kommt diesmal erstmals eine sehr starke Gruppe<br />

aus Kärnten, was uns natürlich sehr freut. Dies ist ein<br />

Verdienst unseres Landsmannes Katzer aus St. Veit in<br />

Zusammenarbeit mit der Landesjugendführung Kärnten,<br />

unserer Annemarie! Wir hoffen alle auf gutes Wetter,<br />

einige schöne und erlebnisreiche Tage in München.<br />

Das Programm der Sudetendeutschen Jugend ist so abgestimmt,<br />

daß jede Altersgruppe angesprochen wird —<br />

man braucht sich eben nur auszusuchen, woran man<br />

teilnehmen will. Das Programm wurde ja in der letzten<br />

Nummer der „<strong>Sudetenpost</strong>" angeführt. Nochmals laden<br />

wir alle Landsleute recht herzlich ein, die Veranstaltungen<br />

der jungen Generation zu beachten und auch zahlreich<br />

zu besuchen. Es lohnt sich bestimmt! Und solltest<br />

Du Dich — damit sind alle jungen Leute gemeint, die<br />

noch keinen Kontakt zu uns haben oder einen nur sehr<br />

losen — im letzten Augenblick doch noch entschließen,<br />

nach München zu kommen, dann bist Du gerne im<br />

Zeltlager am Campingplatz Thalkirchen (im Süden der<br />

Stadt) im Lagerhof jOsterreich" gesehen!<br />

Nochmals wollen wir alle Trachtenträger unter den<br />

älteren und jüngeren Landsleuten und Freunden, die in<br />

München dabei sind, darauf hinweisen, daß zur Hauptkundgebung<br />

am Sonntag um 10 Uhr der Festzug zum<br />

Einmarsch zur Hauptkundgebung im Messegelände zusammengestellt<br />

wird — wir ersuchen, pünktlich dort zu<br />

sein und mitzumachen. So bieten wir ein buntes Bild<br />

für die vielen Landsleute, die da anwesend sein werden<br />

und auch gegenüber der großen Öffentlichkeit.<br />

Neben den hoffentlich sehr schönen Tagen in München<br />

dürfen wir aber nicht auf die anderen Treffen, Veranstaltungen<br />

usw. vergessen! Unsere Arbeit und Tätigkeit<br />

muß immer wieder, wie eine Spirale oder ein Perpetuum<br />

mobile, weiterlaufen. Darum weisen wir auf<br />

das Sommerlager für Kinder und junge Leute vom 9. bis<br />

17. Juli 1988 in Kärnten ganz besonders hin! Noch haben<br />

wir etliche Plätze zu vergeben — dennoch wird es<br />

aber wirklich Zeit für die letzten Anmeldungen. Siehe<br />

dazu den Aufruf im Inneren der „<strong>Sudetenpost</strong>".<br />

Hinweisen möchten wir aber auch schon jef^t auf das<br />

Winterlager vom 26. 12. 1988 bis 3. 1. 1989 (bis 6. 1.<br />

möglich) für junge Leute und Familien mit Kindern aus<br />

ganz Österreich, wozu wir auf die Ankündigung im Inneren<br />

der „<strong>Sudetenpost</strong>" hinweisen möchten!<br />

Landesgruppe Wien<br />

Heimstunden für junge Leute ab ca. 14 Jahre jeden<br />

Mittwoch ab 19.30 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />

Weidmanngasse 9 (beim Elterleinplatz). Da solltest Du<br />

auch einmal mit Deinen Freunden hinkommen — es<br />

lohnt sich bestimmt (und anschauen kostet nichts!).<br />

Halten Sie uns bzw. ihr die Daumen für unsere Mannschaften,<br />

die im Rahmen der Pfingstwettkämpfe im<br />

Rahmen des Sudetendeutschen Tages teilnehmen — wir<br />

hoffen wieder auf ein gutes Abschneiden und werden<br />

darüber in der kommenden Nummer berichten! Mit<br />

der Trachtengruppe beteiligen wir uns am Festzug im<br />

Rahmen des 6. niederösterreichischen Trachtentreffens<br />

in St. Polten am Sonntag, dem 29. Mai. Der Festzug beginnt<br />

um 14 Uhr, Aufstellung ist um 13 Uhr auf der Promenade.<br />

Ab Wien werden Gemeinschaftsfahrten<br />

durchgeführt, auch ältere Trachtenträger können — soweit<br />

eben der Platz reicht — mitfahren. Dazu ist es aber<br />

notwendig, sich am kommenden Mittwoch, dem 25.<br />

Mai, im Heimabend (Weidmanngasse 9, Wien 17) ab<br />

19.30 Uhr anzumelden.<br />

Unsere diesjährige Muttertags- und Vatertagsfahrt<br />

wird als „Fahrt in den Frühling" am Donnerstag, dem 2.<br />

Juni (Fronleichnamstag), durchgeführt. Abfahrt ist um<br />

8 Uhr vom Bahnhof Praterstern (Wien-Nord) — Parkplatz<br />

vor dem Postamt (in Richtung Prater) mit einem<br />

modernen Autobus, Rückkunft gegen 20.30 Uhr. Der<br />

Fahrpreis beträgt nur S 130.— (inkl. einer kleinen Jause),<br />

für Kinder bis zu 14 Jahren S 60.—. Sofortige Anmeldungen<br />

bei Familie Malik, 1180 Wien, Schulgasse<br />

Nr. 68, Tel. 43 04 075, bzw. bei Nichterreichen<br />

schriftlich<br />

bis zum 29. 5. an die Sudetendeutsche<br />

Jugend Wien, 1180 Wien, Kreuzgasse 77/14, mit<br />

unbedingter Angabe einer telefonischen Erreichbarkeit!<br />

= Landesgruppe Niederösterreich =<br />

Am 27. April fand im nö. Landhaus im Rahmen des<br />

nö. Jugendrates ein sehr interessantes Gespräch mit<br />

einer Delegation des Tschechoslowakischen Jugendverbandes<br />

(mit dessen Vorsitzenden) statt, wobei vor allem<br />

auf den gewünschten Jugendaustausch zwischen den<br />

beiden Ländern auf regionaler Ebene hingewiesen wurde.<br />

Interessant war die Antwort der offiziellen tschechischen<br />

Vertreter auf die Frage, was man denn sagen würde,<br />

wenn eine sudetendeutsche Volkstanzgruppe offiziell<br />

im Rahmen des gegenseitigen Kennenlernens in die<br />

CSSR käme. Die Antwort lautete, daß man jeden der<br />

guten Willens ist, gerne sieht, auch eine sudetendeutsche<br />

Gruppe! Man könnte sich das schon vorstellen.<br />

Wir haben dies gerne zur Kenntnis genommen und werden<br />

unsere dementsprechenden Vorstellungen beim<br />

Landesjugendreferat einbringen! Nächsten Sonntag,<br />

dem 29. Mai, sehen wir einander beim Festzug im Rahmen<br />

des 6. nö. Trachtentreffens in St. Polten. Aufstellung<br />

ist um 13 Uhr in St. Polten auf der Promenade.<br />

Alle Trachtenträger sind aufgerufen, daran teilzunehmen<br />

— egal ob alt, ob jung! Zeigen wir einer breiten<br />

Öffentlichkeit unsere schönen Trachten, damit machen<br />

wir viel Werbung für unsere gute Sache!<br />

Kleine Vorschau: Das diesbezügliche Grenzlandtreffen<br />

mit Sonnwendfeier und Grenzlandrätselwanderung<br />

in Klein Schweinbarth findet heuer am Samstag, dem<br />

18. Juni, statt! Start zur Wanderung zwischen 14 und 16<br />

Uhr vom Dorfgasthof in Kl. Schweinbarth. Siegerehrung<br />

gegen 18.30 Uhr. Sonnwendfeier am Kreuzberg<br />

gegen 21.30 Uhr (bei Einbruch der Dunkelheit)!<br />

Landesgruppe 00.<br />

Am Samstag, dem 4. Juni, findet im Rahmen der<br />

Ennser Festtage ein großer Volkstumsabend unter dem<br />

Motto „Eine Reise durch das Sudetenland" im Pfarrsaal<br />

der Kirche in Lordi mit Beginn um 19.30 Uhr statt.<br />

Diese Veranstaltung wird in Zusammenarbeit zwischen<br />

der SLÖ-Bez.-Gruppe Enns und der SDJÖ vorbereitet.<br />

Schon jetzt wollen wir dazu alle Landsleute und Freunde<br />

recht herzlich einladen. Der Eintritt ist frei (Spenden<br />

werden erbeten). Der »Tag der Heimatvertriebenen'<br />

wird am Sonntag, dem 5. Juni, im Rahmen der Friedberger<br />

Heimattage vom 1. bis 5. Juni in Haslach im<br />

Mühlviertel abgehalten. Die Gemeinde Haslach übernimmt<br />

die Patenschaft über die Heimatvertriebenen<br />

von Maikt und Pfarre Friedberg an der Moldau im<br />

Böhmerwald. Dies ist ein besonderes Ereignis und<br />

schon jetzt laden wir alle Landsleute und vor allem die<br />

jungen Freunde recht herzlich dazu ein! Kommt alle<br />

nach Haslach!<br />

'<br />

= Arbeitskreis Sudmähren<br />

Die Südmährer-Wallfahrt in Maria Dreieichen vereinigte<br />

wieder einmal weit mehr als 4000 Landsleute,<br />

die aus nah und fern gekommen waren. Auch wir waren<br />

mit unseren Trachten und Fahnen dabei. Damit<br />

konnten wir wieder viel Werbung für unsere Gruppe<br />

machen. Eine Tracht ist eben immer wieder ein Anziehungspunkt.<br />

Besonders muß betont werden, daß diesmal<br />

recht viele Mütter und Großmütter anwesend waren<br />

— war doch Muttertag und man benutzte die Gelegenheit<br />

und brachte diese zu dieser sehr schönen Veranstaltung.<br />

Nicht vergessen: Sonntag, 29. Mai, St. Polten:<br />

Großer Festzug im Rahmen des „Tages der niederösterreichischen<br />

Tracht". Festzugaufstellung: 13 Unr, Promenade.<br />

Jeder Trachtenträger ist herzlichst zum Mitmachen<br />

aufgerufen! Sonntag, 5. Juni: 25. Kreuzbergtreffen<br />

in Klein Schweinbarth — sozusagen eine Pflichtveranstaltung<br />

für uns alle — auch Du bist herzlichst eingeladen!<br />

Samstag, 18. Juni: Grenzlandtreffen mit Rätselwanderung<br />

und Sonnwendfeier in Klein Schweinbarth!<br />

Rätselwanderung-Start: 14 bis 16 Uhr, ca. 18.30 Uhr<br />

Siegerehrung und um 21.30 Uhr große Sonnwendfeier<br />

am Kreuzberg.<br />

Die nächste Heimstunde — Dienstag, 7. Juni — findet<br />

wieder wie gewohnt im Heim in Wien 17, Weidmanngasse<br />

9, Beginn 20 Uhr, statt. Eine bunte Programmfolge<br />

sorgt bestimmt wieder für beste Stimmung!<br />

Spenden<br />

für die „Sudetennost"<br />

S 357.<br />

S 257.-<br />

S 157.-<br />

S 150,<br />

S 107,<br />

SlOO,<br />

S 63,<br />

S 57.<br />

Spendenliste Nr. 18<br />

Dkfm. Otto Steffan, Wien<br />

Stefanie Hübner, Wien<br />

Josef Kern, Wien, Edith Swoboda, Linz, Rudolf<br />

Brabenetz, Eberschwang, Mag. Horst<br />

Hegenbart, Krieglach<br />

Johann Rumi, Linz<br />

Fritz u. Mimi Kiesewetter, Wien<br />

Theresia Mugrauer, Stadl-Paura, Hildegard<br />

Klarl, Hörsching<br />

Wilhelm Hardteck, Payerbach<br />

Wien<br />

Erik Zimmermann, Walter Schwärzt, Luzia<br />

Schösser, Juliana Hanzal, Martha Wollein,<br />

Hilde Holik, Hilde Wolf, Rosa Krammler,<br />

Elisabeth Ruckenbauer, Josef Maca, Ernestine<br />

Crosina, Maria Hruby, Anton Bacovsky,<br />

Maria Passek, Alois Matzka<br />

Bundesländer<br />

Johann Strada, Linz, Pauline Gutwirth,<br />

Linz, Martha Kleinhanns, Gallneukirchen,<br />

Dipl.-Ing. Norbert Fischer, Kirchschlag,<br />

Else Lang, Kremsmünster, Karin Heubusch,<br />

Steyr, Klara Cepek, Ottensheim, Johann<br />

Kirchgatterer, Vöcklabruck, Werner Garhofer,<br />

Heidenreichstein, Martha Spiess, Uttendorf,<br />

Franziska Lackner, Deutschlandsberg,<br />

Edeltraud Richter, Graz, Ljuba Hinke,<br />

Irdning, Hildegard Plach, Knittelfeld, Renate<br />

Watzlawik, Brückl/Ktn., Maria Kirchhofer,<br />

Klein St. Paul, Karl Uhi, St. Stefan<br />

Spendenliste Nr. 19<br />

S 300.— Franz Werani, Freistadt<br />

S 200.— Dr. Eckhart Chodura, Marchtrenk<br />

S157.— Hilde Glaser, Wien, Johann u. Anna<br />

Heindl, Linz, Johanna Pranghofer, Haid<br />

S 114.— Gertraud Streit, Wels<br />

S 107.— Ida Adam, Mautern<br />

S 100.— Prof. Otto Stöber, Moorbad Neydharting,<br />

Ida Fechter, Linz, Christine Stiedl, Regau,<br />

Mag. DDr. Franz Andraschko, Graz<br />

S 64.- Erich Thiel, Villach<br />

S 57.— Martha Macho, Wien, Anna Bradel, Wien,<br />

Luise Willisch, Wien, Anni Kaindl, Wien,<br />

Dr. Ilse Tielsch, Wien, Elisabeth Stawiarski,<br />

Wien, Jakob Wurschy, Linz, Walter Jellinek,<br />

Linz, Ing. Richard Pischulti, Linz,<br />

Gunthilde Ortbauer, Linz, Maria Molisch,<br />

Attnang-R, Anna Maria Gotschi, Attnang-<br />

R, Leopoldine Kysela, Bad Ischi, Fritz Waniek<br />

jun.,,Enns, Margarete Sandleiter, Enns,<br />

Elisabeth Grimm, Pasching, Rudolf Brunner,<br />

Pasching, Leopold Werner, Rohrbach,<br />

Wilhelm Beer, Langenzersdorf, Frida Neugebauer,<br />

Graz, Maria Koppel, Kapfenberg.<br />

S 50.— Adele Bauer, Braunau<br />

Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt allen Spendern sehr herzlich!<br />

Redaktionsschluß<br />

Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />

8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />

Spatere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />

werden.<br />

Folge 11<br />

Folge 12<br />

Folge 13/14<br />

Folge 15/16<br />

Folge 17<br />

FolgeiS<br />

Folge 19<br />

Folge 20<br />

Folge 21<br />

Folge 22<br />

Folge 23<br />

Folge 24<br />

3. Juni<br />

16. Juni<br />

I.Juli<br />

4. August<br />

1. September<br />

15. September<br />

6. Oktober<br />

20. Oktober<br />

3. November<br />

17. November<br />

1. Dezember<br />

15. Dezember<br />

(Redaktionsschluß 26. 5.1988)<br />

(Redaktionsschluß 9. 6.1988)<br />

(Redaktionsschluß 23. 6.1988)<br />

(Redaktionsschluß 28. 7.1988)<br />

(Redaktionsschluß 25. 8. 1988)<br />

(Redaktionsschluß 8. 9.1988)<br />

(Redaktionsschluß 29. 9.1988)<br />

(Redaktionsschluß 13. 10.1988)<br />

(Redaktionsschluß 27. 10.1988)<br />

(Redaktionsschluß 10. 11.1988)<br />

(Redaktionsschluß 24. 11.1988)<br />

(Redaktionsschluß 9. 12.1988)<br />

Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscner Presseverein, 40K<br />

Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Heinrich-Gleioner-Haus,<br />

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Koplingef, Verantwortlicher Redakteur Prof. Wolfgang Sperrten Alle in<br />

Linz, Obere Donaulande 7. Druck: LANDESVERLAG Druck, A-4020<br />

ünz, Hafenstraße 1—3. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />

Jahresbezugspreis Inland S 143.— incl. 10 % Mehrwertsteuer, Aueland<br />

S 175— (DM 25—), Einzelpreis S 7.—. Postsparkassenkonto<br />

7734.939. Bankkonto Allg. Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135.<br />

Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgeltliche Einschaltungen<br />

im Textteil sind durch PR gekennzeichnet.

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