Ausgabe - Sudetenpost
Ausgabe - Sudetenpost
Ausgabe - Sudetenpost
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Erscheinungsort Linz<br />
Lnz<br />
Pb.b<br />
Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft In Österreich (SLÖ)<br />
Folge 10 Wien — Linz, 19. Mai 1988 34. Jahrgang<br />
Denkmal der<br />
Vertreibung<br />
(Seite 3)<br />
39. Sudetendeutscher Tag in München<br />
Halleneinteilung<br />
für München<br />
(Seite 5)<br />
Todesmarsch<br />
der Brünner<br />
(Seite 7)<br />
„Recht und Freiheit<br />
Fundament der<br />
Partnerschaft"<br />
Das Motto des 39. Sudetendeutschen Tages zu Pfingsten in München<br />
Der Sprecher unserer Volksgruppe, Staatsminister<br />
a. D. Franz Neubauer, rief auch heuer<br />
wieder alle Landsleute zur Teilnahme am diesjährigen<br />
großen Volksgruppentreffen auf.<br />
Wir, die Sudetendeutschen, wurden 1918,<br />
am Ende des Ersten Weltkrieges, gegen unseren<br />
Willen und unter Bruch des Selbstbestimmungsrechtes<br />
in den damals neugeschaffenen<br />
tschechoslowakischen Staat hineingezwungen.<br />
20 Jahre hindurch wurden die Sudetendeutschen<br />
als Bürger dieses Staates benachteiligt.<br />
Im Jahre 1938 wurde durch das<br />
Münchner Abkommen unsere Heimat von der<br />
Tschechoslowakischen Republik abgetrennt<br />
und an das Deutsche Reich angeschlossen.<br />
Jetzt, 50 Jahre später, wird es nicht an Versuchen<br />
fehlen, die Sudetendeutschen für die<br />
spätere Zerschlagung des tschechoslowakischen<br />
Staates verantwortlich zu machen. Dabei<br />
wird mit Sicherheit die vorangegangene<br />
Unterdrückung der Sudetendeutschen verschwiegen.<br />
Auch im deutsch-tschechischen<br />
Verhältnis kann aber die Geschichtsschreibung<br />
nicht mit dem Jahr 1938 beginnen.<br />
Nach dem Zweiten Weltkrieg mußten die Sudetendeutschen<br />
ihre Heimat verlassen. Trotz<br />
der Vertreibung und Zerstreuung konnten die<br />
Einheit und Geschlossenheit unserer Volksgruppe<br />
erhalten werden. Alljährlich dokumentieren<br />
Hunderttausende unserer Landsleute<br />
beim Sudetendeutschen Tag und den vielen<br />
Heimattreffen, daß diese Volksgruppe auch<br />
vier Jahrzehnte nach der Vertreibung noch<br />
lebendig ist.<br />
Dies wollen wir gerade auch heuer erneut in<br />
München unter Beweis stellen. Jahr für Jahr<br />
stoßen Landsleute, die bereits der Bekenntnisgeneration<br />
angehören, zu uns. Die Sudetendeutsche<br />
Landsmannschaft bemüht sich daher,<br />
beim Sudetendeutschen Tag das Programmangebot<br />
für die Angehörigen der jungen<br />
und der mittleren Generation zu erweitern.<br />
Unser Pfingsttreffen ist daher nicht nur ein<br />
Bekenntnistag, sondern auch das große Fest<br />
der sudetendeutschen Familie. Wir möchten<br />
mit jung und alt aus allen Heimatlandschaften<br />
und allen Teilen der Bundesrepublik, aber<br />
auch aus allen Ländern, in denen nach dem<br />
Kriege unsere Landsleute Aufnahme fanden,<br />
herzlichst einladen.<br />
Wir freuen uns, Sie in München begrüßen zu<br />
können.<br />
25. Kreuzbergtreffen beim<br />
Südmährerkreuz in Kleinschweinbarth<br />
Zum 25. Mal findet dieses Treffen beim Südmährerkreuz<br />
am Kreuzberg in Kleinschweinbarth<br />
— gegenüber von Nikolsburg —, in NÖ<br />
gelegen, statt. Am Sonntag, dem 5. Juni 1988,<br />
sind alle sudetendeutschen Landsleute, allen<br />
voran die Südmährer, sowie alle unsere österreichischen<br />
Freunde recht herzlich eingeladen!<br />
Beginn ist um 9.30 Uhr mit einem Festzug<br />
vom Ort zum Kreuzberg, um 10 Uhr ist der<br />
Festgottesdienst, anschließend unter Beteiligung<br />
höchster öffentlicher Würdenträger die<br />
Totenehrung und Kundgebung. Nachmittags<br />
nach heimatlichem Brauch ein Kirtag im Dorfgasthof!<br />
Ab Wien führt die Landsmannschaft Thaya<br />
Autobusse — Anmeldungen dazu sind sofort<br />
jeden Dienstag und Donnerstag von 8.30 bis<br />
12.30 Uhr im Thaya-Heim in Wien 12, Spießhammergasse<br />
1, Telefon 87 39 53, möglich.<br />
Kommen Sie bitte so rasch wie möglich!<br />
Wir erwarten auch Sie und Ihre jungen Leute<br />
bei diesem Südmährertreffen!<br />
Gedanken zum<br />
Sudetendeutschen<br />
Tag in München<br />
Von SL-Bundesgeschäftsführer<br />
Dieter Max<br />
Der 39. Sudetendeutsche Tag, den wir<br />
heuer in München veranstalten, ist gleichzeitig<br />
der 10. in der bayerischen Landeshauptstadt.<br />
Nach den ersten Pfingsttreffen<br />
in Kempten und Ansbach waren wir<br />
zunächst in Stuttgart und Frankfurt zu<br />
Gast, bis wir erstmals 1954 den Schritt<br />
nach München wagten. Unsere Landsleute<br />
strömten damals in Massen in das<br />
Münchner Messegelände, aber genau zu<br />
dem Zeitpunkt, als die Sudetendeutsche<br />
Jugend unter den Klängen des Egerländer<br />
Marsches zur Kundgebung unterhalb<br />
der Bavaria auf der Theresienwiese einmarschieren<br />
sollte, strömte auch der Regen<br />
wolkenbruchartig auf unsere Landsleute<br />
herab. Was damals sicher niemand<br />
für möglich hielt, traf ein: Zehntausende<br />
Sudetendeutsche hielten aus, bis sich das<br />
Wetter einigermaßen beruhigte und die<br />
Sudetendeutsche Jugend mit reichlicher<br />
Verspätung und naß bis auf die Haut mit<br />
ihrem Einzug die Kundgebung eröffnen<br />
konnte. Niemand wird damals wohl daran<br />
gedacht haben, daß wir uns im Jahre 1988<br />
zum 10. Mal in München treffen würden.<br />
Bei den beiden letzten Veranstaltungen<br />
in München hatten wir jeweils „hohen Besuch".<br />
1984 durften wir neben unserem<br />
Schirmherrn, dem bayerischen Ministerpräsidenten<br />
Franz Josef Strauß, auch den<br />
Bundespräsidenten Karl Carstens und<br />
1986 den Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl<br />
als Gäste bei uns begrüßen.<br />
Die Sudetendeutschen Tage in München<br />
waren auch für unsere Landsleute<br />
stets besondere Anziehungspunkte. So<br />
spricht auch jetzt schon alles wieder dafür,<br />
daß auch diesmal wieder zu Pfingsten<br />
München von den Sudetendeutschen<br />
überflutet wird.<br />
Nachdem wir 1986 aus technischen<br />
Gründen auf den zwar neuen, aber für unser<br />
Treffen weniger geeigneten Teil des<br />
Münchner Messegeländes ausweichen<br />
mußten, können wir diesmal wieder in die<br />
gewohnte Umgebung zurückkehren. Insgesamt<br />
zwölf große Messehallen werden<br />
für die Ausrichtung des Sudetendeutschen<br />
Tages vorbereitet, davon acht allein<br />
als Trefflokale für unsere Heimatlandschaften<br />
und Heimatkreise.<br />
Im Gegensatz zu 1986 finden auch diesmal<br />
wieder alle Veranstaltungen — also<br />
auch die feierliche Eröffnung und der<br />
Fortsetzung auf Seite 2<br />
Friedberg (links) und Haslach (rechts) sind eng verbunden. Text auf Seite 6.<br />
Im Rahmen der Friedberger Heimattage vom 1. bis 5. Juni 1988 und der Patenschaftsübernahme durch Haslach über die Vertriebenen vom Markt<br />
und Rarre Friedberg a. d. Moldau findet am Sonntag, dem 5. Juni 1988, der<br />
„Tag der Heimatvertriebenen"<br />
in Haslach a. d. Mühl statt. Näheres auf Seite 6
l<br />
Fortsetzung von Seite 1<br />
Volkstumsabend — im Messegelände<br />
statt.<br />
Weil sich unsere Sudetendeutschen<br />
Tage immer mehr zum großen sudetendeutschen<br />
Familientreffen entwickeln,<br />
wird es auch am Sonntag nicht nur im<br />
Freigelände, sondern besonders auch in<br />
den Hallen 11 und 12, ein buntes Treiben<br />
mit einem Programmangebot für jung und<br />
alt geben. Die „Heimatlichen Werkstätten",<br />
die bereits im vergangenen Jahr in<br />
Nürnberg viel Beifall und großes Interesse<br />
hervorgerufen haben, können auch heuer<br />
wieder in der Halle 11 besucht werden.<br />
Unsere Heimatspielscharen und zahlreiche<br />
Sing- und Musikgruppen gestalten<br />
am Sonntagnachmittag ein buntes Programm<br />
in der Bayernhalle. In der Halle 1<br />
steht eine Ausstellung unter dem Motto<br />
„Einheit in der Vielfalt", und jung und alt ist<br />
auch herzlichst eingeladen, zum Gastspiel<br />
der bekannten Hohensteiner Puppenbühne,<br />
die im Konferenzraum in der<br />
Halle 3 besucht werden kann. Es gäbe<br />
noch viel darüber zu berichten, was uns<br />
alles heuer in München an Sonderveranstaltungen,<br />
Vorträgen, Ausstellungen<br />
usw. erwarten wird, aber wir alle haben ja<br />
Gelegenheit, uns das zu Pfingsten in<br />
München selbst anzusehen.<br />
Als ich vor einigen Tagen in unserer sudetendeutschen<br />
Heimstätte „Der Heiligenhof"<br />
in Bad Kissingen über die Vorbereitungsarbeiten<br />
für den Sudetendeutschen<br />
Tag berichtete, kamen wir auch auf<br />
die Schwierigkeiten und Probleme zu<br />
sprechen, die sich mit der Gestaltung<br />
eines derartigen Treffens verbinden. Ich<br />
erzählte den Amtsträgern z. B. davon, daß<br />
es in keiner Stadt möglich ist, die für die<br />
Einrichtung der Messehallen als Trefflokale<br />
notwendigen Tische und Bänke von<br />
den örtlichen Brauereien zu bekommen,<br />
weil diese ganz einfach über den Materialbestand<br />
in dem erforderlichen Umfang<br />
gar nicht verfügen. Die Zuhörer waren erstaunt,<br />
daß wir den größten Teil der Tische<br />
und Bänke in Heilbronn und zum Teil sogar<br />
in Köln anmieten und von dort an- und<br />
nach Pfingsten wieder zurücktransportieren<br />
müssen. Die M ¡et-, Transport- und die<br />
Kosten für das Aufstellen und den Abbau<br />
belaufen sich alljährlich auf 50.000 bis<br />
60.000 DM.<br />
Bei den Sudetendeutschen Tagen in<br />
Wien war es überhaupt nicht möglich, die<br />
benötigten Sitzgarnituren in Österreich zu<br />
bekommen und alles mußte aus Deutschland<br />
eingeführt und natürlich auch wieder<br />
zurücktransportiert werden. Rund 150.000<br />
DM kostete allein die Miete des leeren<br />
Messegeländes. Die Nebenkosten für<br />
Strom, Wasser, technisches Personal, Bewachung,<br />
Ein- und Ausbauten usw. erreichen<br />
ungefähr nochmals die gleiche<br />
Höhe. Beim Sudetendeutschen Tag gibt<br />
es nichts, was nicht mit Kosten verbunden<br />
wäre, und selbst für die Benützung eines<br />
Fahnenmastes muß in der Regel Leihgebühr<br />
bezahlt werden. Und wenn man bedenkt,<br />
daß im Bereich eines Messegeländes<br />
jeweils rund 100 dieser Masten stehen,<br />
und wenn man nur für jeden 10 DM<br />
zu entrichten hat, sind 1000 DM zu bezahlen,<br />
an die sicher niemand denkt, wenn er<br />
die Frage stellt, was denn „die in München<br />
mit dem Geld" eigentlich anfangen.<br />
Oft werden wir auch beschimpft, weil in<br />
den Messehallen „viel zuwenig Sitzgelegenheiten"<br />
aufgestellt werden. Zunächst<br />
können wir natürlich nur so viele Tische<br />
und Bänke aufstellen, als wir von den<br />
Brauereien und Möbelverleihfirmen bekommen<br />
und natürlich auch finanzieren<br />
können. Aber das allein ist noch nicht:<br />
Nach den geltenden Sicherheitsbestimmungen<br />
richtet sich nämlich die Anzahl<br />
der Sitzplätze, die wir in einer Halle aufstellen<br />
dürfen, nicht nach der Größe der<br />
Halle, sondern nach den vorhandenen<br />
Notausgängen. Für jeden Meter Tür- oder<br />
Torbreite dürfen wir 150 Sitzplätze aufstellen;<br />
sind also in einer Halle alle Tore und<br />
Türen zusammen 20 Meter breit, so können<br />
3000 Sitzplätze eingerichtet werden.<br />
Sind 40 Notausgänge vorhanden, können<br />
wir 6000 Plätze anbieten, und nicht selten<br />
mußten wir schon ein oder zwei Tische<br />
aus einer Halle wieder entfernen, weil bei<br />
der „Hallenabnahme" festgestellt wurde,<br />
daß sie zuviele waren.<br />
Man könnte noch über vieles berichten,<br />
was alles bei der Vorbereitung eines Sudetendeutschen<br />
Tages, der noch immer<br />
zu den größten Veranstaltungen in der<br />
Bundesrepublik zählt, beachtet werden<br />
muß. Vieles wäre zu erzählen über kleine<br />
Pannen, die sich trotz gewissenhaftester<br />
Vorbereitung immer wieder einmal einstellen<br />
und über kleine Ursachen, die oft<br />
große Wirkung hervorrufen. Trotzdem war<br />
aber jeder unserer bisher 38 Sudetendeutschen<br />
Tage für uns alle ein Erlebnis.<br />
Immer wieder haben wir vor der Weltöffentlichkeit<br />
den Beweis erbracht, daß unsere<br />
sudetendeutsche Volksgruppe auch<br />
nach mehr als 40 Jahren nach der Vertreibung<br />
noch lebendig ist, und ich bin überzeugt,<br />
daß wir dies auch beim 39. Sudetendeutschen<br />
Tag zu Pfingsten 1988 erneut<br />
unter Beweis stellen werden.<br />
Wir in München sind schon seit Wochen<br />
bemüht, den Sudetendeutschen Tag<br />
wieder so zu gestalten, daß auch et wieder<br />
zu einem großen Erlebnis wird. Leisten<br />
auch Sie dazu Ihren Beitrag, kommen<br />
Sie alle zu Pfingsten nach München,<br />
bringen Sie Ihre Freunde, Verwandten<br />
und Bekannten mit und machen Sie so<br />
München wieder zum großen Volksgruppentag<br />
der Sudetendeutschen.<br />
Sudetendeutscher Tag 1988 —<br />
München — Veranstaltungen der<br />
Sudetendeutschen Jugend<br />
Da in diesem Jahr besonders viele Landsleute<br />
aus Österreich zum Sudetendeutschen<br />
Tag in München fahren werden, wollen wir<br />
diese auf das Programm der Sudetendeutschen<br />
Jugend aufmerksam machen. Zum 39.<br />
Mal findet im Rahmen eines Sudetendeutschen<br />
Tages das traditionelle Pfingsttreffen der<br />
Sudetendeutschen Jugend aus aller Welt statt.<br />
In einem großen Zeltlager am Campingplatz<br />
Thalkirchen sowie in den diversen Jugendgästehäusern<br />
in und um München werden die<br />
jungen Leute, die jungen Trachtenträger usw.<br />
untergebracht sein.<br />
Hier nun das Programm:<br />
Samstag, 21. Mai: 13 bis 14 Uhr: „SDJ —<br />
singt, tanzt und informiert in der Fußgängerzone<br />
der Münchner Innenstadt"; 13.30 Uhr: Lagereröffnung<br />
in der Bezirkssportanlage, anschl.:<br />
SD-Fußballtumier (ev. mit einem Spiel<br />
SDJ-Österreich gegen SDJ-Deutschland) auf<br />
der Bezirkssportanlage Thalkirchen; 19 Uhr: a)<br />
SDJ-Kinderabend (mit musischen Wettkämpfen)<br />
im Konferenzraum des Messegeländes; b)<br />
SDJ-Jugendabend (mit musischen Wettkämpfen)<br />
im Hackerkeller; c) Bayerisch-Sudetendeutscher<br />
Volkstumsabend in der Bayernhalle<br />
im Messegelände.<br />
Sonntag, 22. Mai: 8 Uhr: ökumenischer Jugendgottesdienst<br />
im Zeltlager; 10.30 Uhr: Einzug<br />
der SDJ und der Trachtengruppen zur<br />
Handstrickwolle<br />
SPERDIN, Klagenfurt, Paradeisergasse 3<br />
Hauptkundgebung; 14 Uhr: Gesprächsrunde<br />
für die jüngere und mittlere Generation „Junge<br />
Sudetendeutsche fragen ..." — ein Gespräch<br />
und Diskussion mit der Erlebnisgeneration —<br />
Freigelände im Messegelände; ab 14 Uhr: Sudetendeutsches<br />
Volkfest und Familiennachmittag,<br />
mit Trachtenschau, heimatl. Werkstatt, offenem<br />
Singen und Tanzen, Vorführungen usw.<br />
in der Bayernhalle im Messegelände, heimatliche<br />
Werkstatt mit Trachtenausstellung im Foyer;<br />
21.30 Uhr: Feierstunde der Sudetendeutschen<br />
Jugend mit anschl. Fackelzug in der<br />
Münchner Innenstadt.<br />
Aus dieser Programmfolge läßt sich leicht ersehen,<br />
was die SDJ bietet und wie sie sich vorstellt.<br />
Zu all diesen Veranstaltungen sind alle<br />
Landsleute und Freunde, egal ob alt, ob jung,<br />
ob dem Mittelalter zugehörig usw. recht, recht<br />
herzlich eingeladen.<br />
Die SDJ-Österreich ist bei fast allen diesen<br />
Veranstaltungen dabei und wir würden uns<br />
sehr freuen, auch Sie, der Sie nach München<br />
kommen, recht herzlich begrüßen zu dürfen!<br />
In diesem Sinne: auf ein Wiedersehen beim<br />
Sudetendeutschen Tag zu Pfingsten in München!<br />
SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
Appell an die Sudetendeutschen<br />
Eine Resolution der SL-Bundesversammlung<br />
Die Bundesversammlung der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft fordert alle Landsleute<br />
nachdrücklich auf, sich in diesem Jahr verstärkt<br />
zum Selbstbestimmungs- und Heimatrecht<br />
der sudetendeutschen Volksgruppe und<br />
zur historischen Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit<br />
zu bekennen.<br />
1988 ist für den gesamten mitteleuropäischen<br />
Raum historisches Gedenkjahr. Besonders<br />
Sudetendeutsche, Tschechen und Slowaken<br />
werden an eine Reihe von Daten aus ihrer<br />
gemeinsam erlebten und erlittenen Geschichte<br />
erinnert: Daten des Bruches und der zeitweiligen<br />
Unterbrechung ihres jahrhundertelangen<br />
Miteinander- und Zusammenlebens. Böhmen,<br />
Mähren und Sudetenschlesien waren bis zu<br />
den verhängnisvollen Ereignissen und der Vertreibung<br />
der Sudetendeutschen nach dem<br />
Zweiten Weltkrieg über Jahrhunderte hindurch<br />
Begegnungsraum von Deutschen und Tschechen.<br />
Ob diese Schicksalsgemeinschaft wiederhergestellt<br />
werden kann, ist eine entscheidende<br />
Frage für die künftige Friedensordnung<br />
in Europa. Vertreibungen von Menschen und<br />
Volksgruppen dürfen nicht das letzte Wort der<br />
Geschichte sein. Europa braucht eine dauerhafte<br />
befriedete Ordnung auf der Grundlage<br />
von Recht und Gerechtigkeit, historischer<br />
Wahrheit, Versöhnung und Ausgleich. Grundvoraussetzung<br />
hiefür ist die Verwirklichung<br />
des Heimat- und Selbstbestimmungsrechtes<br />
auch für die sudetendeutsche Volksgruppe.<br />
Deutsche, Tschechen und Slowaken sind gerade<br />
1988 aufgefordert, in der Bewältigung ihrer<br />
leidvollen Vergangenheit im 20. Jahrhundert<br />
ohne unbegründete Schuldzuweisung<br />
und Verschleierung eigenen Fehlverhaltens<br />
einen neuen Weg in die Zukunft zu eröffnen.<br />
VERANSTALTUNGSFOLGE<br />
des 39. Sudetendeutschen<br />
Tages 1988 in München<br />
Samstag, 14. Mai: 14 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />
der Seliger-Gemeinde, Referat:<br />
Dr. Fred Sinowatz, Volkmar Gabert<br />
„Das Münchner Abkommen des Jahres<br />
1938 — Seine Ursachen und die Folgen<br />
für Europa", Ort: Großer Saal Künstlerhaus<br />
am Lenbachplatz München.<br />
Dienstag, 17. Mai: 19.30 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />
der Ackermann-Gemeinde,<br />
Referat: Weihbischof Pieschl, „Kirche und<br />
Menschenrechte", Ort: Sudetendeutsches<br />
Haus München.<br />
Mittwoch, 18. Mai: 19 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />
des Witikobundes, Referat: Dr.<br />
Andreas Luh, Bochum „Die deutsche<br />
Turnbewegung in der Tschechoslowakei<br />
zwischen 1918 und 1939", Ort: Adalbert-<br />
Stifter-Saal, Sudetendeutsches Haus<br />
München.<br />
Donnerstag, 19. Mai: Vortragsveranstaltung<br />
des Adalbert-Stifter-Vereins, Ort:<br />
Adalbert-Stifter-Saal, Sudetendeutsches<br />
Haus München.<br />
Freitag, 20. Mai: 17.30 Uhr: Kranzniederlegung,<br />
Ort: Ehrenmal im Hofgarten,<br />
München; 19 Uhr: Festlicher Abend der<br />
Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
und der Sudetendeutschen Stiftung mit<br />
Verleihung der Sudetendeutschen Kulturpreise<br />
1988 sowie des Sudetendeutschen<br />
Volkstumspreises 1988, Ort: Cuvellies-<br />
Theater, München (geschlossene Veranstaltung,<br />
nur auf gesonderte Einladung).<br />
Samstag, 21. Mai: 9 Uhr: Eröffnung der<br />
Sudetendeutschen Buchausstellung, Ort:<br />
Messegelände — Foyer des Kongreßsaales;<br />
10.30 Uhr: Festliche Eröffnung des 39.<br />
Sudetendeutschen Tages und Feierstunde<br />
zur Verleihung des Europäischen<br />
Karlspreises 1988 der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft sowie Vorstellung der<br />
Träger der Sudetendeutschen Kulturpreise<br />
und des Volkstumspreises 1988, Ort:<br />
Messegelände — Bayernhalle; ca. 13 Uhr:<br />
Trachtenzug von Bayernhalle zum Marienplatz;<br />
14 Uhr: Tagung der Vereinigung Sudetendeutscher<br />
Familienforscher, Ort:<br />
Messegelände — Konferenzraum; 14,30<br />
Uhr: Internationales Forum, Ort: Messegelände<br />
— Tagungsgebäude; 16.30 Uhr:<br />
Vortragsveranstaltung der Arbeitsgemeinschaft<br />
Sudetendeutscher Erzieher, Referat:<br />
Bundesminister Hans Klein, MdB<br />
„Entwicklungspolitik im Schulunterricht";<br />
Ort: Sudetendeutsches Haus München,<br />
Adalbert-Stifter-Saal; 19 Uhr: „Kein schöner<br />
Land in dieser Zeit...", Bayerisch-Sudetendeutscher<br />
Volkstumsabend, Ort:<br />
Messegelände — Bayernhalle; 19.30 Uhr:<br />
Sudetendeutsches Schatzkästlein, Ort:<br />
Sudetendeutsches Haus München, Adalbert-Stifter-Saal;<br />
20 Uhr: Sudetendeutsches<br />
Volkstanzfest, Ort: Nockherberg,<br />
München, (Saalöffnung: 18 Uhr).<br />
Sonntag, 22. Mai: 9.30 Uhr: Römisch-<br />
Katholische Pontifikalmesse, Ort: Messegelände<br />
— Kundgebungsplatz; 9.30 Uhr:<br />
Evangelischer Gottesdienst, Ort: Messegelände<br />
— Konferenzsaal; 10.30 Uhr: Einzug<br />
der Trachten- und Jugendgruppen; 11<br />
Uhr: HAUPTKUNDGEBUNG des Sudetendeutschen<br />
Tages, Ort: Messegelände<br />
— Kundgebungsplatz; ab 14 Uhr: Sudetendeutsches<br />
Volksfest und Familiennachmittag,<br />
Ort: Messegelände — Bayernhalle<br />
und Freigelände, mit einer Trachtenschau,<br />
heimatliche Werkstatt, offenem<br />
Singen und Tanzen, Vorführungen von<br />
Chören, Volkstanz- und Musikgruppen<br />
und vielen Überraschungen für jung und<br />
alt. Heimatliche Werkstatt mit Trachtenausstellung,<br />
Ort: Messegelände — Foyer<br />
der Bayernhalle (Halle 11); 15 Uhr: Vortragsveranstaltung<br />
der sudetendeutschen<br />
Akademiker, Ort: Messegelände — Konferenzraum<br />
Halle 3; 17 Uhr Konzert des<br />
Orchesters der XI. Sudetendeutschen<br />
Musiktage, Ort: Messegelände — Kongreßgebäude.<br />
Ausstellungen: Ausstellung „Einheit in<br />
der Vielfalt", Ort: Messegelände — Halle<br />
1; Preisträger stellen sich vor, Ort: Messegelände<br />
— Foyer der Bayernhalle (Halle<br />
11); Ausstellung „Familienmappen" Ort:<br />
Messegelände — Halle 11.<br />
Budweiser Kultur-Tag<br />
Herzliche Einladung zürn „4. Budweiser<br />
Kultur-Tag" vom Samstag, dem 18. bis<br />
Sonntag, dem 19. Juni, im Heilbad-Kurort<br />
Bad Wimsbach-Neydharting.<br />
Das Programm steht ganz unter dem<br />
Eindruck des am 14. März 1988 so unerwartet<br />
von uns gegangenen Gründers<br />
dieser „Budweiser-Kultur-Tage", unseres<br />
Ehren-Senators Univ.-Prof. Dr. A. Sedlmeyer.<br />
Samstag, 18. April: Anreise-Tag; 11 Uhr:<br />
Gedächtnisgottesdienst in der „St. Neydhart"-Kapelle<br />
im „Paracelsus-Haus" des<br />
Heilmoorbades Neydharting; Mittagspause;<br />
15 Uhr: Kurkonzert; 17 Uhr: Führungen<br />
durch die Museen: „Internationales Moor-<br />
Museum, Dr. Beninger-Heimatmuseum,<br />
„Jungschützen"-Museum, „Neydhartinger<br />
Verkehrs-Museum", „Budweiser-Museum",<br />
Freilicht-Museum; Abendessen in<br />
den Quartieren; 20 Uhr: Volkstümlicher<br />
Abend in Dickinger's „Hof-Taverne" in<br />
Neydharting.<br />
Sonntag, 19. Juni: 9.30 Uhr: Begrüßung<br />
der Festgäste durch Herrn Bürgermeister<br />
Josef Haslinger; 9.45 Uhr: im „ Pa racéis us-<br />
Saal": Video-Vorführung des von Dr.<br />
Jetschgo gestalteten und vom „ORF" als<br />
ersten westlichen Sender in Südböhmen<br />
gedrehten Film über den „Böhmerwald";<br />
10.30 Uhr: freie Diskussion; 11 Uhr: Referat;<br />
Mittagspause.<br />
Über Wunsch werden zu jeder vollen<br />
Stunde (15, 16,17 Uhr) Führungen durch<br />
die Neydhartinger Museen veranstaltet.<br />
Mit großer Freude erwarten Sie<br />
Gemeinde Bad Wimsbach-Neydharting<br />
„Verband Österreichischer Privat-Museen"
Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
Ecke des<br />
Bundesobmannes<br />
In wenigen Tagen werden sich wieder<br />
Hunderttausende Vertriebene aus<br />
allen Teilen Mittel- und Osteuropas<br />
friedlich an verschiedenen Orten treffen,<br />
um einander zu sehen, Erfahrungen<br />
und Planungen auszutauschen<br />
und der Öffentlichkeit zu zeigen, daß<br />
es noch offene Fragen gibt, die, weil<br />
gewaltsam und ohne Rechtsbasis geschaffen,<br />
nicht gelöst sind und sein<br />
können.<br />
Die Vertreiberstaaten bzw. das dort<br />
vorhandene schlechte Gewissen werden<br />
sich wieder lautstark melden und<br />
das alte Lied der diversen Beschimpfungen<br />
vom Stapel lassen.<br />
Die Medien werden zum Teil wieder<br />
auf einem Auge blind, und wenn man<br />
von den zahlreichen jüngeren Leuten<br />
Kenntnis nimmt, kommt meistens eine<br />
jener sinnlosen Fragen, die völlig am<br />
Kern vorbeigehen. So zum Beispiel:<br />
„Willst Du (wollen Sie) ins Sudetenland<br />
zurückgehen?" Viele Menschen<br />
denken leider nicht daran, daß der<br />
Rechtsanspruch und die Verwirklichung<br />
des Rechtes leider zweierlei<br />
sind. Wann und wie der Rechtsanspruch<br />
realisiert werden kann, hängt<br />
von vielerlei Faktoren ab. Er kann<br />
aber nur dann in Anspruch genommen<br />
werden, wenn man nicht auf ihn<br />
verzichtet hat, und darauf kommt es<br />
an. Unrecht wird nicht durch Zeitablauf<br />
zu Recht und darf es nicht werden,<br />
denn Gewalttaten müssen Gewalttaten,<br />
Völkermord muß Völkermord<br />
und Unrecht muß Unrecht bleiben.<br />
Nicht nur, weil es so war, sondern<br />
weil es sich nicht wiederholen darf.<br />
Als ich einem nicht unmaßgeblichen<br />
Herrn der Medien gegenüber<br />
den Rechtsanspruch zum Ausdruck<br />
brachte und auf die Gefahr hinwies,<br />
daß dessen dauernde Nichtbeachtung<br />
zu einer Radikalisierung, besonders<br />
der jüngeren Menschen, führen<br />
könnte, meinte er, daß zu Gewaltmaßnahmen<br />
nur jene greifen, die mit dem<br />
Rücken zur Wand stehen, und außerdem<br />
interessiere jüngere Leute das<br />
Schicksal ihrer Vorfahren nicht, wenn<br />
sie im Wohlstand aufwachsen. Ich<br />
habe ihn auf die Armenier hingewiesen,<br />
die es in aller Welt zu mehr oder<br />
weniger Wohlstand durch ihre Tüchtigkeit<br />
und ihren Arbeitseifer gebracht<br />
haben, zwei Eigenschaften, die man<br />
auch uns nachsagt. Er hat dann ziemlich<br />
schnell das Thema gewechselt,<br />
obwohl es viele Parallelen gibt.<br />
Die Armenier haben vor drei Jahren<br />
den 70. Jahrestag des Völkermordes<br />
an ihrer Nation begangen, und ich will<br />
Ihnen nur einige Aussagen des Obmannes<br />
der Armenisch-Apostolischen<br />
Kirchengemeinde in Österreich<br />
zur Kenntnis bringen:<br />
„Vielen mag es heute unnötig erscheinen,<br />
so weit Zurückliegendes<br />
wieder aufzuwärmen und die Gegenwart<br />
damit zu belasten. Tatsache ist<br />
es aber, daß der Völkermord am armenischen<br />
Volk heute sehr ernste Auswirkungen<br />
sowohl für die Armenier<br />
als auch für die internationale Gemeinschaft<br />
nach sich zieht. Das<br />
Schweigen der Weltöffentlichkeit und<br />
ständige unverhohlene Bemühen türkischerseits,<br />
sogar geschichtliche Tatsachen<br />
zu vertuschen, sind eine ständige<br />
Quelle des wachsenden Unmutes<br />
der Armenier auf der ganzen Welt.<br />
Durch die antiarmenische Hetze der<br />
Türkei verblaßt das Image des Armeniers<br />
als fleißiger, verantwortungsvoller<br />
und friedliebender Bürger immer<br />
mehr und weicht dem eines frustrierten<br />
und rachsüchtigen Menschenschlages.<br />
Der türkische Staat bestand<br />
verzweifelt immer wieder darauf, den<br />
Genozid von 1,5 Millionen Armeniern<br />
abzustreiten und hat mit allen Mitteln<br />
versucht, die Wahrheit über diese Tatsache<br />
vor der Weltöffentlichkeit und<br />
der eigenen Bevölkerung geheim zu<br />
halten. Dabei würde es heute niemandem<br />
auch im entferntesten einfallen,<br />
daß die heutige türkische Regierung<br />
imstande wäre, solche Grausamkeiten<br />
und Unmenschlichkeiten zu begehen,<br />
von einer Schuld der heutigen<br />
Türkei oder des türkischen Volkes<br />
ganz abgesehen. Aber man muß<br />
heute, 70 Jahre danach, erwarten<br />
können, daß die Regierung der Türkei<br />
den damals stattgefundenen Völkermord<br />
zugibt, ihn bedauert und wenigstens<br />
versucht, moralisch das wiedergutzumachen,<br />
was ihre Vorgänger<br />
verbrochen haben.<br />
Für uns Armenier gilt das, was auch<br />
der Präsident der Vereinigten Staaten,<br />
Ronald Reagan, in einer Proklamation<br />
am 22. April 1981 zum Holocaust<br />
aussagte: „Wie das Genozid an<br />
den Armeniern zuvor und wie das an<br />
den Kambodschanern nachher, und<br />
wie so viele Verfolgungen, begangen<br />
an so vielen Völkern, darf man die<br />
Lehren des Holocaust niemals vergessen!"<br />
Der Völkermord, begangen<br />
durch die Nazis während des Zweiten<br />
Weltkrieges, wäre vielleicht nicht geschehen,<br />
hätte damals, im Jahre 1915<br />
und danach, die ganze Welt gegen<br />
die Türkei Stellung bezogen.<br />
Wir Armenier wollen mit unseren<br />
türkischen Mitmenschen in Frieden<br />
leben, so wie wir es jahrhundertelang<br />
getan haben. Es ist aber notwendig,<br />
daß alle Seiten versuchen, durch Information,<br />
durch gegenseitiges Verstehenwollen,<br />
durch Taten und Gesetze<br />
in der Art wie die Bundesrepublik<br />
Deutschland uns lehrt, sich auszusprechen,<br />
zu versöhnen und dadurch<br />
wenigstens einen der so vielen, die<br />
Welt erschütternden Konflikte zu entschärfen"<br />
Diesen Worten ist nichts hinzuzufügen,<br />
nur könnte man statt den Worten<br />
Armenier und Türken die Worte Sudetendeutsche<br />
und Tschechen setzen<br />
und statt des Jahres 1915 die Jahre<br />
1918, 1919, meint<br />
Ihr Bundesobmann<br />
SUDETENPOST<br />
Pravda Vitezi = Die Wahrheit siegt<br />
Ein Brief an die Sudetendeutsche Jugend — Bundesjugendführung<br />
Am Gedenktag 4. März 1988 habe ich Ihre Information<br />
über die Vertreibung der Sudetendeutschen<br />
erhalten („Pravda Vitezi = Die<br />
Wahrheit siegt").<br />
Dazu möchte ich bemerken:<br />
Zur Frage „Haben Sie gewußt, daß 1945 über<br />
3 Millionen Sudetendeutsche ihrer Habe beraubt<br />
und aus ihrer Heimat vertrieben wurden<br />
..." stellen Sie fest, daß die Vertreibung<br />
nach dem Willen Stalins geschah. Warum erwähnen<br />
Sie nicht, was die exiltschechische<br />
Regierung in London, was die amerikanische<br />
und die englische Regierung wollten? Schließlich<br />
ist auch deren Wollen aktenkundig. So hat<br />
Eduard Benesch im Londoner Exil schon im<br />
Spätherbst 1938 — also lange vor dem Krieg —<br />
mit seinen Komplizen die Ausweisung von<br />
2,000.000 Sudetendeutschen besprochen. Im<br />
Jahre 1943 erhielten die tschechischen Exilpolitiker<br />
die Zustimmung zu diesem von ihnen geplanten<br />
Verbrechen von Moskau und Washington.<br />
Auch die britische Regierung schloß sich<br />
diesem Gedanken im Jahre 1944 an.<br />
Dies und noch mehr ist der Darstellung des<br />
Historikers Dr. Alfred Schickel (übrigens ein<br />
Sudetendeutscher) in „Die Vertreibung der<br />
Deutschen — Geschichte, Hintergründe, Bewertungen",<br />
erschienen im MUT-Verlag, Asendorf,<br />
1987, zu entnehmen.<br />
Die Vertreibung der Sudetendeutschen ist<br />
somit ein Gemeinschaftsverbrechen gewesen,<br />
an dem Ost und West mitgewirkt haben. Es<br />
stellt sich daher die Frage, warum Sie die<br />
Schuld an der Vertreibung der Sudetendeutschen<br />
allein Stalin zuweisen. Wollen Sie den<br />
Eindruck erwecken (und warum?), daß die<br />
Tschechen, von denen zweifelsfrei die Initiative<br />
dieses Verbrechens ausgegangen ist, und die<br />
Westmächte eines solchen Verbrechens nicht<br />
fähig wären?<br />
Im Interesse der Wahrheit und auch der Sudetendeutschen,<br />
die genau wissen sollten,<br />
wem sie die Vertreibung zu verdanken haben,<br />
ist Ihre einseitige Darstellung mit Entschiedenheit<br />
abzulehnen. Zu meiner Person möchte ich<br />
bemerken, daß ich, mit einer Sudetendeutschen<br />
verheiratet, weder Kommunist noch<br />
Marxist und — als geborener Wiener — seit<br />
Jahrzehnten Mitglied des Bundes der Erzgebirgler<br />
bin. Name der Redaktion bekannt<br />
Dazu: Die SDJÖ wollte in dem zweiseitigen<br />
Flugblatt besonders den Hintergrund herausarbeiten,<br />
den Stalin mit der Vertreibung der<br />
Deutschen erreichen wollte, nämlich sie als<br />
„sozialen Sprengstoff" in den noch verbliebenen<br />
Resten Deutschlands und Österreichs wirken<br />
zu lassen, um diese Staaten für den Kommunismus<br />
reif zu machen. Daß dieser Plan<br />
nicht aufgegangen ist, ist der politischen Reife<br />
und Vernunft der deutschen Vertriebenen zu<br />
danken. Sie haben im Gegensatz am Wiederaufbau<br />
einen sehr großen Anteil!<br />
Die historische Vollständigkeit litt darunter<br />
sehr, das geben wir gerne zu. Es war nicht unsere<br />
Absicht, die Mitschuld der Westmächte an<br />
unserer Vertreibung unter den Tisch fallen zu<br />
lassen. Dazu haben wir wirklich keinen Grund!<br />
Z.<br />
Heimatvertriebenen-Denkmal im Kahlenbergerdorf<br />
Pfarrer Viktor Robert Knirsch machte es möglich<br />
Vor vielen Jahren begannen Turner vom<br />
überparteilichen ÖTB-Tumverein Langenzersdorf,<br />
NÖ., Geld für ein großes Vertriebenen-<br />
Denkmal vor den Toren Wiens — am Bisamberg<br />
— zu sammeln. Es sollte ins Donautal hinuntergrüßen.<br />
Freunde um den Gemeindearzt<br />
Medizinalrat Dr. Helmuth Sabatin setzten sich<br />
im Gemeinderat Langenzersdorf dafür ein. Am<br />
21. April gab auch der Gemeindeausschuß —<br />
ÖVP, SPÖ und FPÖ waren darin vertreten —<br />
seine einstimmige Zusage!<br />
Da die Vertriebenen-Gedenkstätten sonst<br />
immer von Organisationen der Vertriebenen<br />
selbst errichtet wurden, war dieser Plan eines<br />
alten, einheimischen, österreichischen Vereines<br />
als Zeichen besonderer Solidarität mit<br />
dem Schicksal der schuldlos vertriebenen Mitbürger<br />
anzusehen.<br />
Nachdem schon von der Gemeinde Langenzersdorf<br />
alles geregelt schien, traten dann<br />
Schwierigkeiten auf. Das Naturschutzreferat<br />
der nö. Landesregierung (Prof. Schweiger und<br />
Dr. Tuisl) hatte Bedenken!<br />
Daraufhin überlegten es sich auch die Sozialisten:<br />
„Deshalb verlangen wir aber erst recht<br />
Maßnahmen der Baubehörde, damit uns der<br />
Bisamberg in seiner natürlichen Schönheit erhalten<br />
bleibt. Deshalb auch unser „Nein" zur<br />
Errichtung des geplanten in luftiger Höhe zu<br />
liegen kommenden, weithin sichtbaren Mammutdenkmals<br />
ätzten die „Langenzersdorfer<br />
SPÖ-Informationen" im April 1979.<br />
Auch der damalige ÖVP-Bürgermeister Dr.<br />
Neumayer war damals schon längst umgefallen,<br />
hatte er doch schon im Dezember 1978<br />
eine für die Errichtung des Denkmals anberaumte<br />
Bauverhandlung — eine Stunde vor<br />
deren Beginn — ohne Grundabgabe, abgesagt!<br />
Die <strong>Sudetenpost</strong> rief ihre Leser damals<br />
zu Protestschreiben auf.<br />
Bürgermeister Petz kann sich nicht erinnern<br />
Wie wir dem „Rundblick" 4/88 entnehmen,<br />
tut es dem heutigen Bürgermeister leid, daß<br />
das Denkmal nicht in Langenzersdorf errichtet<br />
wurde. Heute will er sich nur daran erinnern,<br />
daß von einem Denkmal gesprochen wurde,<br />
wo er den Standort auf der „Nase" des Bisamberges<br />
für ungünstig fand. In Wirklichkeit war<br />
er als damaliger Gemeinderat voll informiert<br />
und verhinderte mit die Errichtung des Denkmals!<br />
Neuer Standort<br />
Da also von den höchsten nö. Stellen — in<br />
Zusammenarbeit mit der ÖVP und SPÖ von<br />
Langenzersdorf — dieses Denkmal gefallen<br />
war, trat Ruhe um das Projekt ein.<br />
Dann interessierte der Langenzersdorfer<br />
Lehrer Dir. Hans Eichinger den Pfarrer von St.<br />
Georg zu Wien-Kahlenbergerdorf, Viktor Robert<br />
Knirsch, für ein Mahnmal.<br />
Dieses wurde von Prof. Friedl (ÖTB-Döbling)<br />
geschaffen und an der Außenwand der Pfarrkirche<br />
Kahlenbergerdorf angebracht. Über 400<br />
Personen — darunter auch viele Heimatvertriebene<br />
— gedachten am 7. Mai 1988 in einer von<br />
Pfarrer Knirsch gehaltenen eindrucksvollen Totengedenk-Feldmesse<br />
aller Opfer unseres Volkes.<br />
Anschließend zogen die Teilnehmer der<br />
Messe schweigend zur Denkmalenthüllung<br />
zur nahen Kirche.<br />
Nach der Einweihung sangen alle das Lied<br />
vom guten Kameraden und gingen nachdenklich<br />
nach Hause.<br />
G. Zeihsei<br />
Der Text der Inschrift: In treuer Verbundenheit<br />
mit der unvergessenen Heimat — Verband<br />
d. Volksdeutschen Landsmannschaften i. Ö.<br />
Ackermann- und Klemensgemeinde gedachten<br />
Klemens Maria Hofbauer<br />
Vor einhundert Jahren wurde Hofbauer selig<br />
gesprochen. Ein Heiliger, dessen Lebenswirken<br />
im deutschen und polnischen Raum lag.<br />
Sein Grab in der Kirche Maria am Gestade ist<br />
Ziel der jährlichen Wallfahrt der Südmährer.<br />
Am 23. April fand eine gemeinsame Messe<br />
von Ackermann- und Klemensgemeinde, aber<br />
auch der polnischen und tschechischen Mission<br />
in Wien statt.<br />
Der südmährige Heilige verbindet über seinen<br />
Tod hinaus die Völker, denen er Helfer,<br />
Lehrer und Fürbitter war. Auch in der Kirche in<br />
der CSSR wird seiner besonders gedacht. Das<br />
Jahr 1989 ist seinem Gedenken vorbehalten.<br />
Hier tritt ein Wandel in der Auffassung gegenüber<br />
dem Deutschtum ein. Anschließend an<br />
den Gottesdienst fand ein gemeinsames<br />
Abendessen im alten Rathauskeller statt. Dr.<br />
Ernst Waldstein begrüßte im Namen der Klemensgemeinde<br />
die Gäste zu diesem ersten gemeinsamen<br />
Treffen in Österreich.
SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
25 Jahre Kreuzbergtreffen der Südmährer<br />
Die Auseinandersetzungen zwischen den<br />
europäischen Völkern dereinstigen Habsburg-<br />
Monarchie, so auch zwischen Deutschen und<br />
Tschechen, waren seit gewissermaßen urdenklichen<br />
Zeiten ein stets wiederkehrendes Element<br />
in den Ländern der Monarchie. Diese<br />
Auseinandersetzungen waren im Mittelalter<br />
und in den späteren Jahrhunderten nicht so<br />
sehr auf die Sprachenfrage abgestellt, sondern<br />
lag mehr in den soziologischen Gegensätzen.<br />
Zwischen Deutschen und Tschechen<br />
gab es überdies zufolge des Husitensturmes<br />
erhebliche religiöse Gegensätze.<br />
Die oft gestellte Frage, wer in den Sudetenländern<br />
zuerst da war, ob Deutsche oder<br />
Tschechen, ist eine Frage, die zu beantworten<br />
man wohl auf die Zeit der Völkerwanderung<br />
und der Markomannen und Quaden zurückgehen<br />
müßte, was wenig Sinn hat. Schließlich läßt<br />
sich so jede nationale Frage in Europa mit frühgeschichtlichen<br />
Argumenten aufrollen, ohne<br />
daß man überzeugen kann und für den Bau<br />
des vereinigten Europa nichts bringt.<br />
Mit Sicherheit kann man aber sagen, daß<br />
sich Deutsche und Tschechen ungefähr zur<br />
gleichen Zeit in Böhmen niedergelassen haben,<br />
die Deutschen in den Randzonen anschließend<br />
an die Herkunftsländer, die Tschechen<br />
im Landesinneren. Für die Südmährer<br />
gilt das nicht im gleichen Maße, in Mähren waren<br />
trotz des Großmährischen Reiches von<br />
Svatopluk die Deutschen wohl eher dagewesen,<br />
zumindest in Südmähren von Niederösterreich<br />
aus und in der Sprachinsel Iglau sowie<br />
in einigen anderen Sprachinseln.<br />
Leider hat eine rechtliche Regelung zwischen<br />
den Deutschen und Tschechen im Zentralraum<br />
Europas nie stattgefunden. Nur in den<br />
mährischen Ausgleichsgesetzen 1905 gelang<br />
in Mähren eine bis heute als mustergültig angesehene<br />
Regelung. Wäre das in Böhmen<br />
auch gelungen, wäre die Monarchie nicht mit<br />
dem so schwerwiegenden Konfliktstoff in den<br />
Ersten Weltkrieg eingetreten. Bekanntlich haben<br />
die Tschechen in Böhmen nicht unwesentlich<br />
zum Untergang der Monarchie beigetragen.<br />
Der Ausgang des Ersten Weltkrieges traf<br />
daher alle Sudetendeutschen völlig unerwartet.<br />
Die Republik Deutsch-Österreich machte<br />
alle Anstrengungen, um das Sudetenland, und<br />
zwar das angeschlossene Gebiet und die deutsche<br />
Sprachinseln, zu behalten. Ihre Proteste<br />
an die Pariser Friedenskonferenz blieben aber<br />
ohne jede Wirkung. Dies muß im Jahre 1988<br />
deutlichgemacht werden, weil die Sudetenfrage<br />
in Wirklichkeit bis heute nicht gelöst ist. Die<br />
Potsdamer Beschlüsse sind kein Völkerrechtsvertrag<br />
und außerdem ist ein Vertrag zu Lasten<br />
Dritter insoweit völkerrechtlich unwirksam. Im<br />
Gegenteil, die Vertreibung oder Aussiedlung<br />
oder Transferierung ist ein völkerrechtliches<br />
Delikt.<br />
Alle Österreicher dürfen diese geschichtlichen<br />
Abläufe und völkerrechtlichen Normen nicht<br />
zudecken. Das Jahr 1988 sollte vielmehr Anlaß<br />
dafür sein, ein Zusammenleben der Sudetendeutschen<br />
und der Tschechen erneut in die<br />
Wege zu leiten. Es gibt Stimmen von drüben<br />
und ein Buch mit dem Titel: „Wir haben uns<br />
selbst (die Tschechen) aus Europa vertrieben".<br />
Denn soferne das Gewissen aller Europäer jemals<br />
wieder empfindlich werden sollte, werden<br />
die Vertreibungen 1945 aus Mitteleuropa als<br />
eine unsterbliche Schande all derer im Gedächtnis<br />
bleiben, die sie veranlaßt oder sich<br />
damit abgefunden haben.<br />
25 Jahre Kreuzbergtreffen<br />
der Südmährer<br />
Die überwiegende Mehrheit der Südmährer<br />
hat diese geschichtlichen und völkerrechtlichen<br />
Gegebenheiten begriffen und schon<br />
1950 zum Verzicht auf Rache und Vergeltung,<br />
nicht aber zum Verzicht auf das Heimatrecht<br />
aufgerufen. Damit haben sie einen entscheidenden<br />
Schritt zum Bau des neuen Europas<br />
beigetragen. Natürlich ist dies derzeit nur im<br />
demokratischen Europa durchführbar. Aber<br />
die Europäischen Gemeinschaften haben eindeutig<br />
klargestellt, daß sie nur der Beginn,<br />
nicht aber das ganze Europa sind. Es ist daher<br />
notwendig, nichts zu überstürzen, aber es wäre<br />
falsch zu verschweigen, wie die Völkergemeinschaft<br />
zusammenleben soll. Die Vertretung der<br />
Menschenrechte darf eben nicht nur in Übersee<br />
zur Anwendung kommen, sondern wir sollen<br />
uns um jene Völker kümmern, die in Europa<br />
vor unserer Türe leben. Dabei hat zu gelten:<br />
Jeder Europäer hat Anspruch auf seine Heimat!<br />
Und deshalb glauben die Südmährer an<br />
dieses Europa und kommen seit ihrer Vertreibung<br />
Jahr für Jahr aus allen Teilen Europas<br />
und sogar aus Übersee zum Kreuzberg, um<br />
sich gegenseitig Mut und Trost zu geben. Im<br />
Jahre 1960 haben die Nikolsburger Landsleute<br />
vorgeschlagen, auf dem „Schweinbarther<br />
Berg" gegenüber ihrer Stadt ein Gedenkkreuz<br />
der Südmährer zu errichten. Schon im Dezember<br />
konnte ein sieben Meter hohes Kreuz aufgestellt<br />
werden. Im Juli 1963 war die feierliche<br />
Einweihung.<br />
Seither wird dieser Berg liebevoll der „Kreuzberg"<br />
genannt. Und die Kleinschweinbarther<br />
haben sich ohne Vorbehalt dieser Umbenennung<br />
angeschlossen. Zu seiner Einweihung<br />
sind Tausende Landsleute gekommen, waren<br />
aber mit Recht empört, als sie hörten, daß der<br />
damalige Innenminister die beabsichtigte<br />
Kundgebung nach der hl. Messe verboten<br />
hatte. Der Verfassungsgerichtehof hat der<br />
Volksmeinung in seinem Richterspruch Recht<br />
gegeben und das Verbot aufgehoben. Seither<br />
kommen die Südmährer Jahr für Jahr zu ihrem<br />
Kreuzberg. Die Südmährer danken auch bei<br />
diesem Treffen besonders den Einwohnern der<br />
Großgemeinde Drasenhofen und ihrem Bürgermeister<br />
dafür, daß sie sich auf die Seite der<br />
Südmährer und damit auf die Seite des Rechts<br />
gestellt haben.<br />
Und so soll dieser Rückblick dazu auffordern,<br />
weiterhin dafür zu wirken, daß die einstige<br />
Vision eines nordamerikanischen Präsidenten<br />
vom Selbstbestimmungsrecht aller Völker<br />
auch in Mitteleuropa zum Tragen kommt. Vor<br />
200 Jahren hat schon Goethe unser Schicksal<br />
— so scheint es — vorausgeahnt. Er hat uns<br />
aber auch gestärkt mit den Worten: Wer das<br />
Recht hat und die Geduld — für den kommt<br />
auch die Zeit!!!<br />
Noch eine große Bitte!<br />
Der Dachverband aller Südmährer in Österreich<br />
hat von Landsmann Willi Pfleger für das<br />
Jubiläum »25 Jahre Kreuzberg" Briefumschläge<br />
mit entsprechenden Motiven zur Verfügung<br />
gestellt bekommen. Auf der Vorderseite<br />
wird der Kreuzberg dargestellt, die Rückseite<br />
Sonderbriefmarkenstempel anläßlich des<br />
25. Kreuzbergtreffens<br />
Zu diesem besonderen Anlaß wurde für<br />
alle Briefmarkenfreunde, für alle Landsleute<br />
usw. ein sehr schöner Stempel geschaffen.<br />
Dieser soll vom Kreuzberg aus<br />
in alle Welt gehen und so für uns postalisch<br />
werben. Der Sonderstempel wird in<br />
Kleinschweinbarth zu haben sein, gedruckt<br />
auf sehr schönen Kuverts (auf der<br />
Rückseite mit einer Legende „25 Jahre<br />
Kreuzbergtreffen). Achten Sie auf die Hinweistafeln<br />
in Kleinschweinbarth. Daneben<br />
wird der Sonderstempel auch als<br />
Baustein für den Erhalt des Kreuzberges<br />
aufgelegt werden.<br />
Es wäre sehr schön, wenn sehr viele<br />
Landsleute und Freunde Grüße in alle<br />
Welt mit den schmucken Kuverts mit dem<br />
Sonderstempel versenden könnten —<br />
nehmen Sie aber auch die Bausteine mit<br />
nach Hause, Sie helfen damit den Initiatoren<br />
und den stillen Helfern, den Kreuzberg<br />
auszubauen und zu erhalten!<br />
Hier nun ein Abdruck des Sonderstempels:<br />
\<br />
&D 25JAHRE<br />
I<br />
KREUZBERGTREFFEN DER<br />
HEIMATVERTRIEBENEN<br />
L SÜDMÄHRER J<br />
& bei Kleinschweinbarth
Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
SUDETENPOST<br />
Halleneihteilung der Heimatkreise<br />
in München<br />
Heimatkreis<br />
Halle<br />
Asch 16<br />
Aussig 19<br />
Bäm 2<br />
Bergreichenstein 7<br />
Biala-Bielitz 2<br />
Bilin 21<br />
Bischofteinitz 14<br />
Böhmisch Leipa 19<br />
Braunau 19<br />
Brunn 3<br />
Brüx 21<br />
Budweis 7<br />
Dauba 19<br />
Deutsch-Gabel 19<br />
Duppau 21<br />
Dux 21<br />
Eger 16<br />
Eisenstein 7<br />
Elbogen 16<br />
Falkenau 16<br />
Freiwaldau 2<br />
Freudenthal 2<br />
Friedek-Mistek 2<br />
Friedland 19<br />
Friesetal 5<br />
Fulnek 3<br />
Gablonz 19<br />
Graslitz 16<br />
Grulich 5<br />
Heimatkreis<br />
Halle<br />
Hohenelbe 19<br />
Hohenstadt 5<br />
Iglau 3<br />
Jägemdorf 2<br />
Kaaden 21<br />
Kaplitz 7<br />
Karlsbad 16<br />
Krummau 7<br />
Komotau 21<br />
Landskron 5<br />
Leitmeritz 19<br />
Luditz 16<br />
Mährisch Ostrau 2<br />
Mährisch Schönberg 2<br />
Mährisch Trübau 5<br />
Marienbad 14<br />
Mies 14<br />
Müglitz 5<br />
Neubistritz 7<br />
Neudek 16<br />
Neuem 7<br />
Neutitschein 3<br />
Niemes 19<br />
Nikolsburg 7<br />
Oberes Adlergebirge 5<br />
Odrau 3<br />
Olmütz 3<br />
Petschau 14<br />
Pilsen 14<br />
„Rathäuser und Brunnen aus der<br />
Heimat der Sudetendeutschen"<br />
Diese Ausstellung der Klemensgemeinde in<br />
Wien wurde gemeinsam mit den Landsmannschaften<br />
am 21. April in der Aula der nö. Landesparteileitung<br />
der ÖVP eröffnet.<br />
Als Hausherr begrüßte Abg. z. NR. Gustav<br />
Vetter die Gäste und wies auf die gemeinsame<br />
Geschichte Österreichs und der Sudetenländer<br />
hin. Diese spricht auch aus den Bauten,<br />
welche das Wirken der Deutschen in diesen<br />
Gebieten auch in Zukunft zeigen werden. Hier<br />
zeigt die Geschichte, daß sie nicht erst mit dem<br />
Jahre 1938 beginnt.<br />
Dr. Ernst Waldstein wies auf die Wichtigkeit<br />
derartiger Veranstaltungen hin. Bilddokumentationen<br />
sprechen den Besucher an, das<br />
Wachhalten der Geschichte ist derzeit eine der<br />
vordringlichsten Arbeiten der Klemensgemeinde.<br />
Gert Freißler gab einen kurzen Überblick<br />
über die Tätigkeiten der Klemensgemeinde im<br />
vergangenen Winterhalbjahr, Ausstellungen<br />
und Vorträge, und konnte auch auf die vorgesehenen<br />
Veranstaltungen im Sommer hinweisen.<br />
Dies gilt besonders für die Ausstellungen in<br />
Laa/m., Allentsteig, Waidhofen, Poysdorf und<br />
Heimatkreis<br />
Plan<br />
Podersam<br />
Prachatitz<br />
Prag<br />
Preßnitz<br />
Reichenberg<br />
Römerstadt<br />
Rumburg<br />
Saaz<br />
Sankt Joachimsthal ..<br />
Schluckenau<br />
Sternberg<br />
Tachau<br />
Tepl<br />
Teplitz-Schönau<br />
Teschen<br />
Tetschen-Bodenbach<br />
Trautenau<br />
Troppau<br />
Wagstadt<br />
Warnsdorf<br />
Weipert<br />
Weseritz<br />
Wischau<br />
Zlabings<br />
Znaim<br />
Zwickau<br />
Zwittau<br />
N<br />
Halle<br />
.... 14<br />
.... 21<br />
7<br />
3<br />
.... 21<br />
.... 19<br />
2<br />
.... 19<br />
.... 21<br />
.... 21<br />
192<br />
32<br />
S1-S7<br />
.... 14<br />
14<br />
21<br />
2<br />
.... 19<br />
19<br />
2<br />
3<br />
19<br />
21<br />
14<br />
3<br />
7<br />
7<br />
19<br />
5<br />
Mödling, wobei in Allentsteig eine Diskussion<br />
über das Thema: Heimat, verlorene Heimat,<br />
neue Heimat und über die Begriffe: Umsiedlung,<br />
Vertreibung, Flucht und Emigration, stattfinden<br />
wird. Neben den Vertretern fast aller<br />
Heimatgruppen, sie wurden vom Hausherrn<br />
besonders begrüßt, konnte dieser auch als Vertreter<br />
der SLÖ, Landsmann Schmidt und Frau<br />
Reicht, in Vertretung von Bundesobmann Karsten<br />
Eder, nennen, welcher durch Auslandsmesseteilnahme<br />
verhindert war.<br />
Die Klemensgemeinde hofft auf weitere<br />
enge Zusammenarbeit mit den Landsmannschaften,<br />
gilt es doch unsere Anliegen gemeinsam<br />
an die Öffentlichkeit zu bringen.<br />
Die Lage des Ausstellungsortes im Herzen<br />
Wiens veranlaßte nicht nur Wiener, sondern<br />
auch Wienbesucher zu einem raschen Ausstellungsbesuch.<br />
In den Jahren der Seßhaftmachungsaktionen<br />
der Klemensgemeinde,<br />
kurz nach dem Krieg, war es Landeshauptmann<br />
Hartmann, welchem wir viel zu verdanken<br />
haben. Es zeigt sich, daß Herr Vetter unsere<br />
derzeitige Arbeit ebenfalls nach Möglichkeit<br />
unterstützt, vielleicht auch aus der Verbundenheit<br />
zu der Heimat seines Großvaters, er war<br />
Troppauer, und seiner Frau, sie ist Südmährerin.<br />
Bei der an die Eröffnung anschließenden<br />
Besichtigung der ausgestellten Bilder konnten<br />
Termine über Diavorträge bei den Heimatgruppen<br />
festgelegt werden.<br />
Die Klemensgemeinde möchte sich bei allen<br />
Landsleuten, welche durch ihre Spenden ihre<br />
Arbeit unterstützt, recht herzlich bedanken.<br />
Innerhalb der Laaer Festwochen ist die Ausstellung:<br />
„Rathäuser und Brunnen aus der Heimat<br />
der Sudetendeutschen" in Laa/Thaya im<br />
Alten Rathaus, vom 7 bis 15. Mai, von 9 bis 16<br />
Uhr zu sehen. In Allentsteig in der neuen Schule<br />
vom 28. 5. bis 12. 6.198a<br />
Dr. Walter Becher<br />
in Graz<br />
Anläßlich der Jahreshauptversammlung des<br />
Alpenländischen Kulturverbands-Südmark<br />
wird Dr. Walter Becher als Ehrengast und<br />
Festredner über „Volkstum als Sprach-, Kulturund<br />
Bekenntnisgemeinschaft (Einblicke eines<br />
sudetendeutschen Altösterreichers)" sprechen.<br />
Wir machen auf diese vielsagende Veranstaltung<br />
aufmerksam, die am 26. 5., um<br />
18.30 Uhr beginnend, im Saal des Hotels Steirerhof<br />
stattfinden wird, und erhoffen eine rege<br />
Beteiligung unserer Landsleute.<br />
Dr. Jolande Zellner<br />
Muttertags- und<br />
Vatertags-<br />
Autobusrundfahrt<br />
Letztmalig möchten wir alle interessierten<br />
Landsleute, deren Freunde, alle Eltern und<br />
Großeltern, die jungen Leute und Kinder usw.<br />
recht herzlich zu dieser Fahrt ins Blaue einladen!<br />
Diese Fahrt findet am Donnerstag, dem 2.<br />
Juni 1988 (Fronleichnamstag), statt. Allen Teilnehmern,<br />
ob groß oder klein, ob jung oder alt,<br />
steht bestimmt eine sehr schöne Fahrt in einer<br />
frohen Gemeinschaft bevor. Der Fahrpreis beträgt<br />
— inklusive einer kleinen Jause — nur<br />
S130.—; für Kinder bis zu 14 Jahren S 60.—.<br />
Abfahrt ist um 8 Uhr am Parkplatz Schnellbahnhof<br />
Wien-Nord (Praterstern) auf der Praterseite<br />
(Venedigerau) beim Postamt, die<br />
Rückkunft ist gegen 20.30 Uhr. Noch haben wir<br />
etliche Plätze frei — sofortige Anmeldungen<br />
sind an die Familie Malik, 1180 Wien, Schulgasse<br />
68, Tel. 43 04 075, bzw. bei Nichterreichen<br />
schriftlich bei der Sudetendeutschen Jugend<br />
Wiens, 1180 Wien, Kreuzgasse 77/14 (geben<br />
Sie bitte eine telefonische Erreichbarkeit<br />
an, damit wir Sie zurückrufen können — Postkarte<br />
genügt), zu richten!<br />
Lieber „neuer" Leser!<br />
Heute erhalten Sie zum ersten Mal die<br />
SUDETENPOST — die einzige in Österreich<br />
erscheinende Zeitung der Sudetendeutschen<br />
— zugesandt. Ihre Anschrift<br />
wurde uns von langjährigen Abonnenten<br />
mitgeteilt. Vielleicht sind Sie schon Bezieher<br />
der Heimatzeitung für Ihren Heimatort<br />
oder -kreis — aus dieser erhalten Sie allgemeineinformationen<br />
ütjer das Geschehen<br />
aus Ihrem nächsten Bereich.<br />
Aber wichtige und wertvolle Informationen<br />
für die sudetendeutschen Landsleute<br />
in Österreich (z. B. in Pensions- und<br />
Rentenangelegenheiten, besondere Hinweise,<br />
Festveranstaltungen, interessante<br />
Artikel u. v. a. m.) kann eben nur die<br />
SUDETENPOST bieten!<br />
Überzeugen Sie sich selbst, lesen Sie<br />
diese Probenummer! Treten auch Sie der<br />
großen Leserfamilie bei, denn je mehr<br />
Landsleute unsere Zeitung abonnieren,<br />
umso mehr Informationen können wir bieten.<br />
Bedenken Sie dabei eines: Umso<br />
stärker wir sind, umso mehr können wir für<br />
die Belange unserer Volksgruppe eintreten!<br />
Denn: Einigkeit macht stark — und<br />
dazu gehört auch der Bezug dieser unserer<br />
aller Zeitung!<br />
Im 14tägigen Rhythmus erscheinen<br />
jährlich insgesamt 24 Nummern (davon<br />
zwei als Doppelnummern) und das<br />
Jahresabonnement kostet derzeit S143.—<br />
(monatlich nur S12.—). Wahrlich kein großer<br />
Betrag, den man sich nicht leisten<br />
könnte!<br />
Wir würden uns sehr freuen, auch Sie<br />
bald zu unseren ständigen Lesern zählen<br />
zu können!<br />
Ihre Redaktion<br />
Bestellschein für die „<strong>Sudetenpost</strong>"<br />
Bestellschein bitte ausschneiden und einsenden an: „<strong>Sudetenpost</strong>", Postfach 405, 4010 Linz.<br />
Telefonische Bestellung: 0 73 2 / 27 36 69.<br />
Ich bestelle die „<strong>Sudetenpost</strong>":<br />
Name:<br />
Straße:<br />
Plz:<br />
Ort:
6 SUDETENPOST Folge 10 vom 19 Mai 1988<br />
Friedberg und Haslach sind schon lange verbunden<br />
Schon in den ersten Anfängen des<br />
Marktes Friedberg bestanden Verbindungen<br />
zum Mühlviertel. Auf dem „Steig", der<br />
von Neufelden über Haslach nach Friedberg<br />
und weiter ins Innere Böhmens führte,<br />
brachten die Säumer das begehrte<br />
Salz von Österreich nach Böhmen. Die<br />
Moldaubrücke, die schon vor der Ortsgründung<br />
Friedbergs vorhanden war, ermöglichte<br />
den Flußübergang. Zum Schütze<br />
dieses Steiges erbaute etwa um das<br />
Jahr 1200 n. Chr. der Edle Witiko eine<br />
Burg auf dem St.-Thomas-Berg. In einer<br />
Urkunde aus demselben Jahre nennt er<br />
sich in seinem Siegel Witiko von Plankenberg.<br />
Witiko, der Gründer Burg Wittinghausen,<br />
kam aus dem Mühlviertel. Durch<br />
Erbschaft waren die Witigonen im Jahre<br />
1194 die Burg Plankenberg an der Mühl<br />
(beim heutigen Bahnhof Neufelden) und<br />
reiche Güter an Mühl und Ranna zugefallen.<br />
Die Witigonen waren ursprünglich in<br />
Bayern beheimatet, besaßen aber auch<br />
Güter in Südböhmen. Wegen geleisteter<br />
Heeresfolge erhielten sie von dem Böhmenkönig<br />
Wladislaw II. noch weitere Ländereien<br />
dazu. Um seinen Besitzungen näher<br />
zu sein, verlegte Witiko seinen Wohnsitz<br />
von der Burg Plankenberg nach der<br />
Burg Wittinghausen bei Friedberg. Unter<br />
dem Schütze der Witigonen entwickelte<br />
sich der Markt Friedberg. Aber auch an<br />
Haslach hatten die Witigonen Interesse.<br />
In einer Urkunde vom 11. September 1341<br />
erwirbt Peter von Rosenberg (wie sich die<br />
Witigonen nach ihrer 1246 erbauten Burg<br />
Rosenberg nennen) vom Bischof Gottfried<br />
von Passau das schon früher besessene<br />
Gut Haslach zurück. Mit kurzen Unterbrechungen<br />
besaßen die Rosenberger<br />
das Gut Haslach bis zum 29. November<br />
1599, als der letzte des Geschlechtes, Peter<br />
Wok von Rosenberg, das Gut Haslach<br />
dem Passauer Bischof, Erzherzog Leopold,<br />
verkaufte.<br />
In späterer Zeit, als der Flachsbau und<br />
die Leinenweberei zu hoher Blüte gelangten,<br />
verbanden den Webermarkt Haslach<br />
und den Webermarkt Friedberg wieder<br />
viele Gemeinsamkeiten, die durch etliche<br />
Heiraten hin und her bezeugt sind.<br />
Der Markt Friedberg, wie er sich auf<br />
dem Bilde, das nach einer alten Vorlage<br />
Volkstumsabend in Gmunden —<br />
ein großer Erfolg<br />
Die intensive Werbung für diesen Abend am<br />
23. April, die sich nicht nur auf reichliche Plakatierung<br />
beschränkte, sondern auch mit vielen<br />
persönlichen Vorsprachen durchgeführt wurde,<br />
war nicht umsonst. Der mit Städtewappen<br />
und Fahnen geschmückte Kammerhofsaal war<br />
im Nu mit Landsleuten aber auch mit Freunden<br />
aus Gmunden und Umgebung gefüllt. Bundesjugendführer<br />
Rogelböck brachte zu Beginn<br />
seine Freude über den guten Besuch zum Ausdruck.<br />
Schon bei seinen einführenden Worten<br />
war das Interesse der Anwesenden zu spüren,<br />
das bis zum Schluß anhielt.<br />
Für die Bezirksgruppe Gmunden begrüßte<br />
der Obmann unter den anwesenden Gästen<br />
Herrn Vizebürgermeister Hofrat Dkfm. Ponocny<br />
sowie Damen und Herren vom Stadt- und<br />
Gemeinderat, Vertreter verschiedener Vereine<br />
und die Landsleute aus den benachbarten Bezirksgruppen<br />
Bad Ischi, Vöcklabruck, Ried und<br />
Wels mit ihren Obmännern. Der Bürgermeister<br />
war leider verhindert und hat einen Vertreter<br />
gesandt. Mit Lichtbildern, Tänzen und Liedern<br />
ging dann die Reise durch das Sudetenland<br />
und hat bei allen Landsleuten Erinnerungen an<br />
die alte Heimat wachgerufen. Die von drei Vortragenden<br />
vorbildlich gelesenen verbindenden<br />
Texte machten den übrigen Anwesenden wie<br />
kaum durch eine andere Möglichkeit bewußt,<br />
was wir durch die Vertreibung verloren haben.<br />
Nach dem Lied „Heimat Dir ferne" und den<br />
Schlußworten des Bundesjugendführers dankte<br />
der Obmann der Jugendgruppe für die Gestaltung<br />
des Abends und Frau Stadtrat Zemann<br />
für die große Unterstützung durch das<br />
Kulturamt. Mit der von allen Anwesenden gesungenen<br />
Landeshymne wurde der Volkstumsabend<br />
beendet.<br />
Das allgemein geäußerte Lob galt der<br />
Volkstanz- wie der Flötengruppe und der Singgruppe<br />
sowie den Vortragenden.<br />
Dank für die Patenschaft<br />
Der Obmann des Landesverbandes der SLÖ<br />
für Wien, NÖ. und Burgenland hat im Namen<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft in<br />
unserer Patenstadt Klosterneuburg im Winter<br />
des Vorjahres für den Kindergarten in der<br />
Markgasse als Dankabstattung für die seit 8.<br />
September 1964 bestehende Patenschaft gedankt.<br />
Mit dieser Verbundenheit zu den Kindern<br />
in Klostemeuburg soll ein noch engerer<br />
Kontakt mit dieser Aktion der Erwiderung nicht<br />
nur als Geste, vielmehr als ein Zeichen freundschaftlicher<br />
Beziehungen beiderseits zum<br />
Ausdruck gebracht werden.<br />
Mit einem ersten Besuch in Anwesenheit<br />
des Vizebürgermeisters Helmut Zuschmann<br />
Erste Hornhauttransplantation<br />
1906 in Ölmütz!<br />
Im Rahmen der „Gesundheitlichen Pressestunde"<br />
wurde vom Wiener Gesundheitsstadtrat<br />
Univ.-Prof. Dr. Stacher bekanntgegeben,<br />
daß Wien derzeit Österreichs Zentrum für<br />
Hornhaut-Transplantationen sei. Federführend<br />
ist die II. Universitäts-Augenklinik, an der in<br />
den letzten zwei Jahren rund 200 Patienten —<br />
über 90 Prozent davon erfolgreich—eine neue<br />
Hornhaut eingepflanzt erhielten. In diesem Zusammenhang<br />
hat eine neuentwickelte und seit<br />
kurzem angewandte Operationsmethode, bei<br />
der eine mittels Laser „geschliffene Hornhaut"<br />
ohne Nähte als „lebende Kontaktlinse" aufgepflanzt<br />
wird und in weiterer Folge einwächst,<br />
bereits weltweite Anerkennung gefunden.<br />
Wie Dr. Stacher betonte, dürfte weit weniger<br />
bekannt sein, daß die erste Hornhauttransplantation<br />
weltweit ebenfalls in Österreich (!), und<br />
zwar vom Primararzt Dr. Eduard Zirm in Olmütz<br />
im Jahre 1906 durchgeführt worden war.<br />
aus dem Heimatbuch gestaltet worden ist,<br />
darstellt, sah etwa vor 200 Jahren so aus:<br />
Die Häuschen waren meist ebenerdig, der<br />
mit Holz verschalte Giebel war dem Marktplatz<br />
zugewandt, die Dächer waren mit<br />
Legschindeln gedeckt und mit Steinen beschwert.<br />
„Großkopferte Schindelnägel"<br />
sagte man dazu. Fast in jedem Hause<br />
stand ein Webstuhl, manchmal waren es<br />
auch zwei oder drei. Der Handel mit Leinwand<br />
hatte einen großen Aufschwung genommen.<br />
Der Handelsherr Greipl mußte<br />
sein Haus vergrößern und der Geschäftslage<br />
anpassen. Drei seiner Töchter heirateten<br />
ins Mühlviertel, eine davon nach<br />
Haslach. Marianne Greipl, geb. am 23.<br />
August 1769, heiratete den Leinwandherrn<br />
Georg Riederer aus Haslach. Der Enkelsohn<br />
Gustav brachte es zu hohem Ansehen.<br />
Er war Hofrat und Postdirektor in<br />
Innsbruck und hatte auch die Post in Persien<br />
eingerichtet. Er wurde für seine Verdienste<br />
in den Adelsstand erhoben. Auf<br />
seinem Grabstein in Salzburg waren<br />
seine Auszeichnungen und Orden vermerkt.<br />
Barbara Zeiss<br />
Neue Bücher<br />
Horst Löffler: Am Scheideweg: 1918<br />
_ 1938 — 1988: Die Sudetendeutschen<br />
gestern, heute — und morgen?<br />
Der Autor ist Betroffener und Handelnder<br />
zugleich: Im Jahre 1940 in Oberplan<br />
im Böhmerwald geboren, wurde er 1945<br />
mit seinen Eltern zunächst nach Bayern<br />
vertrieben und lebt heute bei Stuttgart in<br />
Baden-Württemberg. In der Sudetendeutschen<br />
Jugend groß geworden, gehört er<br />
heute als Mitglied von Bundesversammlung<br />
und Bundesvorstand der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft zum inneren<br />
Führungskreis der Sudetendeutschen<br />
Volksgruppe. In seiner Schrift schildert er<br />
die Ereignisse im Sudetenland in den Jahren<br />
1918/19, in der Zeit bis 1938 und im<br />
Jahre 1938 selbst und weiter bis zur Vertreibung<br />
der Sudetendeutschen aus ihrer<br />
Heimat. Ein Kapitel ist der Lage der Sudetendeutschen<br />
und ihrer Organisationen<br />
von der Vertreibung bis heute gewidmet,<br />
ein weiteres der Situation im Sudetenland<br />
heute, und im Schlußkapitel befaßt sich<br />
der Autor ausführlich mit den aus seiner<br />
Sicht möglichen zukünftigen Entwicklungen<br />
im sudetendeutschen Bereich. Mit<br />
dieser neuen Eckartschrift wird in einem<br />
nicht nur für die Sudetendeutschen wichtigen<br />
Gedenkjahr eine Zusammenfassung<br />
dessen vorgelegt, was sowohl zu 1938 wie<br />
zur gegenwärtigen Lage geführt hat, es<br />
werden aber auch denkbare Wege in die<br />
Zukunft dargestellt.<br />
Preis: S 60.—, Bestellungen erbeten:<br />
Österreichische Landsmannschaft, Fuhrmanngasse<br />
18 a, 1080 Wien, Telefon<br />
48 22 73.<br />
FRIEDBERGERTREFFEN<br />
mit<br />
überreichte der Landes-Obmann Robert Malauschek<br />
im Beisein seines Stellvertreters<br />
Adalbert Schmidl und der Landes-Kulturreferentin<br />
Susanne Swoboda der Kindergartenleiterin<br />
Schwester Alfonsa eine namhafte Bücherspende.<br />
Mit dem herzlichen Dank dafür<br />
von ihr und dem Vizebürgermeister der Stadtgemeinde<br />
wurde der Wunsch geäußert, daß<br />
Musikinstrumente für die Kleinen eine große<br />
Freude bereiten würden. Diese wurden für den<br />
nächsten Besuch bereitwillig von den Vertretern<br />
der Sudetendeutschen Landsmannschaft<br />
auch versprochen und bei einem weiteren Besuch<br />
im Kindergarten am 6. Mai d. J. der Kindergartenleiterin<br />
Schwester Alfonsa bei einer<br />
kleinen Feier anläßlich der Übergabe in Anwesenheit<br />
von Stadtrat OSR Mürwald von Landes-Obmann<br />
Robert Malauschek und seiner<br />
Stellvertreterin Johanna Etthofen in freudiger<br />
Dankbarkeit der Kinder entgegengenommen.<br />
Mit dieser innigen Verbindung unserer Patenstadt<br />
Klosterneuburg und den Sudetendeutschen<br />
wurde ein weiteres Zeichen auch<br />
einer Partnerschaft zur Patenschaft dokumentiert.<br />
PATENSCHAFTS-<br />
FEIER<br />
und<br />
TAG der HEIMATVERTRIEBENEN<br />
1.—5. Juni 88<br />
HASLACH<br />
Am 25. Februar hat der Gemeinderat<br />
Haslach beschlossen, die Patenschaft<br />
über die Heimatvertrrebenen aus Markt<br />
und Pfarre Friedberg a. d. Moldau zu<br />
übernehmen. Mit dieser Patenschaft wird<br />
die jahrhundertelange Verbundenheit<br />
dieser beiden Nachbar-Märkte neu besiegelt.<br />
Die Patenschaftsfeier findet am<br />
Samstag, dem 4. Juni 1988, um 16 Uhr<br />
am Marktplatz unter Beteiligung vieler<br />
Fahnenabordnungen der Nachbargemeinden<br />
sowie der Bürgermusikkapelle<br />
Haslach, der Bürgergarde, der Goldhaubengruppen,<br />
des Gesangsvereines und<br />
der Haslacher Bevölkerung statt.<br />
Uns Friedberger erfüllt diese Patenschaft<br />
mit großer Freude und gibt uns so nahe an<br />
der jetzigen Grenze — nur einige Kilometer<br />
entfernt unseres geliebten Heimatortes<br />
— ein neues Zuhause. In diesem Sinne<br />
wollen wir Friedberger uns als Patenkinder<br />
stets dankbar erweisen.<br />
Unser besonderer Dank gilt vorerst dem<br />
verehrten Herrn Bürgermeister, Dir. Gierlinger,<br />
Vize-Bgm. Zierlinger, dem Gemeinderat<br />
und der Bevölkerung von Haslach<br />
und Umgebung. Karl Koplinger<br />
Achtung! Während der Friedberger-<br />
Heimattage vom 1. bis 5. Juni 1988 ist in<br />
der Hauptschule Haslach die Ausstellung<br />
„Flucht und Vertreibung" zu besichtigen.<br />
Auf einen regen Besuch, auch<br />
der einheimischen Bevölkerung, freut<br />
sich die Ausstellungsleitung<br />
Ing. Peter Ludwig und Gattin<br />
tfofti -S feo.- {ü<br />
V<br />
^ ÄubrtfnbeußfljflaniBinannsdjaU (ÖteröSterrtut)<br />
Sftfr(íkiUo->eu>Su>t<br />
Wfi<br />
j
Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
SUDETENPOST<br />
„Der Todesmarsch der Brünner"<br />
Am Fronleichnamstag, dem 31. Mai 1986,<br />
jährt sich zum 43. Male eine der rohesten Kapitel<br />
der Auspeitschung des deutschen Ostens,<br />
der Treibjagd auf die deutschen Bewohner<br />
Brunns, der Tausende Menschen zum Opfer<br />
fielen. Wir sind es gewöhnt, daß ohne Unterlaß<br />
und zum Überdruß Übergriffe gegen die<br />
Menschlichkeit der Deutschen angeprangert<br />
werden. Wir deutschen Vertriebenen sind weit<br />
entfernt davon, diese zu verniedlichen. Verwahren<br />
aber müssen wir uns in aller Schärfe<br />
gegen eine bewußt einseitige Berichterstattung.<br />
Gibt es doch nur ein unteilbares Menschenrecht.<br />
Wird dagegen so oder so verstoßen,<br />
sollte es vornehmste Pflicht einer Publizistik<br />
sein, darüber objektiv zu berichten und die<br />
Weltöffentlichkeit aufzuklären.<br />
Man schrieb das Frühjahr 1945. Der Wahnsinn<br />
des Völkersmordens verebbte, die Waffen<br />
schwiegen, der Krieg war zu Ende. Ein neuer<br />
Morgen dämmerte über die Brünner Stadt, ein<br />
Fronleichnamstag brach an, doch einer, wie<br />
ihn unsere Stadt seit ihrem Bestehen nie erlebt<br />
hatte. Dieser 31. Mai 1945, er sollte zur größten<br />
und erschütternsten Schicksalswende der<br />
deutschen Menschen Brunns werden.<br />
Brünner Landsleute, die den Todesmarsch<br />
mitgemacht haben, in Österreich und in der<br />
Bundesrepublik Deutschland leben, berichten<br />
darüber, erheben berechtigte Anklage über die<br />
unmenschlichen Grausamkeiten und den<br />
blindwütigen nationalen Fanatismus der<br />
Tschechen, geschürt durch den damaligen<br />
Präsidenten und Deutschenhasser Eduard Beneè<br />
und seine blutdürstige Frau Hanna.<br />
Mitte Mai 1945 kam Präsident Beneè nach<br />
Brunn und sprach zu seinen tschechischen<br />
Landsleuten. Seine Rede war eine einzige Verhetzung<br />
des Volkes, ein Schrei nach „RACHE"<br />
für das „ERLITTENE" nach „VERGELTUNG"<br />
für die Opfer und entfachte in den Zuhörern<br />
einen blindwütigen Haß gegen alles, was<br />
deutsch hieß. Das war die Tat jenes Mannes,<br />
der sich so gern und leider so erfolgreich als<br />
Loblied der Heimat<br />
Herausgegeben vom Steirischen Volksliedwerk<br />
erschien zu Ostern mit Förderung<br />
des Landesjugendreferates der Steiermärkischen<br />
Landesregierung eine neue<br />
Liedersammlung: „Das Loblied der Heimat".<br />
Sie bringt 41 Lieder, meist dreistimmig,<br />
leicht singbar im Kreise der Familie,<br />
der Freunde, in der Schule und in den Jugendgemeinschaften.<br />
Dichter, aus den<br />
meisten einst deutsch besiedelten Landschaften<br />
des alten Österreich-Ungarn,<br />
vom Egerland bis Siebenbürgen, aus<br />
allen Bundesländern vom Bodensee bis<br />
ins Burgenland, haben Schicksal und<br />
Schönheit ihrer Heimat in Verse gefaßt.<br />
Den Sinn ihrer Aussagen verstärken nun<br />
Melodien. Einst haben böhmische, polnische,<br />
ungarische Herrscher deutsche<br />
Bauern, Bergleute und Bürger in ihre Länder<br />
gerufen. Nach vielen Jahrhunderten<br />
mußten nun die Urenkel dieser Pioniere<br />
christlicher und deutscher Kultur auch<br />
nach Österreich wieder zurückkehren und<br />
haben auch hier mitgeholfen, die Folgen<br />
des letzten Krieges, Zerstörungen an Gütern<br />
und Verluste an Menschen zu überwinden.<br />
Vielfach sind sie in Familien aller<br />
unserer Bundesländer hineingewachsen.<br />
Gemeinsam singen sie in neuen Liedern<br />
das Loblied einer ebenso lebenstüchtigen<br />
wie liebenswerten Heimat. In Melodien<br />
gefaßt hat sie Alois Milz, der Schöpfer des<br />
weit über Österreich zum Volkslied gewordenen<br />
Wuldaliedes „Af d'Wulda, af<br />
d'Wulda, scheint d'Sunn a so guida ..."<br />
von Dr. Anton Wallner. Dessen Vaterhaus<br />
stand im Böhmerwald unweit des berühmten<br />
Moldauherzens bei Oberplan. Milz ist<br />
Nachkomme einer aus Niederösterreich<br />
und dem sudetendeutschen Polzenland<br />
stammenden Beamtenfamilie und von Jugend<br />
auf mit den meisten Ländern der<br />
österreichisch-ungarischen Monarchie,<br />
mit ihren verschiedenen Volkstümern,<br />
Sprachinseln und deren Problemen auch<br />
als Volkskundler und Historiker vertraut.<br />
Von da her sein Erlebnis um den Verlust<br />
der Heimat und der sorgenden Liebe zu<br />
ihr, die nun, nach seinem Vorbild Walther<br />
Hensel, aus diesen Lobliedern erklingt.<br />
Zu bestellen bei: Steirisches Volksliedwerk<br />
beim Landesjugendreferat, 8010<br />
Graz, Karmeliterplatz 2<br />
1 Stück S 50.— (DM 7.—)<br />
ab 10 Stück S 40.— (DM 6.—)<br />
Apostel der Freiheit und Menschlichkeit aufspielte<br />
— und diese Tat trug genau jene Früchte,<br />
die Beneè erzielen wollte und auch erzielt<br />
hatte.<br />
In Brunn begann sich die Wirkung dieser wüsten<br />
Hetze rasch zu äußern. Die Tschechen<br />
dankten für keinen deutschen Gruß mehr, sie<br />
verleugneten ihre deutschen Verwandten, die<br />
Unfreundlichkeiten häuften sich, immer hörte<br />
man das Wort: „Man sollte die Deutschen erschlagen!"<br />
Die Arbeiter bewaffneten sich in<br />
den Brünner Waffenwerken — die Antreiber<br />
aus Prag schürten und hetzten — und aus den<br />
Wäldern kamen die Partisanen, deren Mut<br />
nun, da es keinen bewaffneten Feind mehr<br />
gab, ins Ungeheure stieg. Überall schwelte der<br />
Haß.<br />
Am späten Abend des 30. Mai 1945 wurde<br />
von den Tschechen die Parole ausgegeben:<br />
„Alle Deutschen müssen raus!" Truppen bewaffneter<br />
Arbeiter und Partisanen gingen von<br />
Haus zu Haus, donnerten mit Gewehrkolben<br />
an die Wohnungstüren der Deutschen: „Packt<br />
das Wichtigste ein! In zwei Stunden müßt ihr<br />
am Sammelplatz gestellt sein. Fünfzehn Kilo<br />
Gepäck, nicht mehr!"<br />
Gegen drei Uhr morgens, nach sechs Stunden<br />
Wartens, setzt sich die Kolonne der über<br />
50.000 Menschen in Marsch, die wie eine Viehherde<br />
aus ihrer Vaterstadt, ihrer Heimat, davongetrieben<br />
wird. Der Todesmarsch beginnt<br />
— es geht gegen Süden — auf der Ausfallstraße<br />
nach Wien.<br />
Je näher die österreichische Grenze kommt,<br />
umso brutaler werden die Begleitmannschaften.<br />
Endlich wird die Grenze bei Nikolsburg erreicht.<br />
Was sich von Brunn bis zur österreichischen<br />
Grenze abspielte, was sich die tschechische<br />
Mörderbande leistete, ist ein unbeschreibliches<br />
Verbrechen an hilflosen Menschen.<br />
Abertausende Brünner Deutsche haben<br />
einen qualvollen Tod gefunden. Viele arme<br />
Kinder wurden von den Tschechen brutal erschlagen.<br />
Aber auch in Österreich gab es zunächst<br />
keine Hilfe. Die kleineren Dörfer Drasenhofen<br />
— Steinebrunn und Poysdorf waren in kürzester<br />
Zeit überfüllt. Trotzdem haben die im innersten<br />
erschütterten Dorfbewohner ihre Wohnungen,<br />
Scheunen und Ställe zur Verfügung gestellt.<br />
Trotz allem mußten Tausende wieder im<br />
Freien liegen bleiben.<br />
Der breiten Öffentlichkeit und vor allem der<br />
Jugend wird jahrzehntelang von den Medien<br />
nur von Hitler-Greueltaten berichtet, über die<br />
brutale Vertreibung der Sudetendeutschen<br />
durch Tschechen aber nur am Rande. Der<br />
Großes Interesse an<br />
der Rieder Messe 1988<br />
Die Rieder Messe verzeichnet zur Zeit einen<br />
bis jetzt noch nie dagewesenen Anmeldungseingang<br />
für die Rieder Frühjahrsmesse 1988,<br />
die vom 28. Mai bis 5. Juni abgehalten wird.<br />
Neben den Stammausstellern sind es besonders<br />
neue Firmen und Unternehmen aus dem<br />
Ausland, die ihre Platzwünsche deponieren.<br />
Das große Interesse wird einerseits auf die erfolgreiche<br />
Messe 1987 zurückgeführt und andererseits<br />
konnte bei der Frühjahrsmesse 1986<br />
der Großteil der Aussteller gute Geschäftsabschlüsse<br />
während der Veranstaltung und besonders<br />
beim Messenachgeschäft erzielen.<br />
Die Frühjahrsmesse mit den Schwerpunkten<br />
BAUFA — Fachmesse für Bauen und Wohnen,<br />
Garten und Erholung, Allgemeiner Warenmesse<br />
entpuppt sich immer mehr zu einer umfassenden<br />
Informationsschau im österreichbayerischen<br />
Raum.<br />
Bergwoche in Kernten<br />
Alle Bergbegeisterten jedweden Alters mit<br />
guter Kondition, Trittsicherheit, ein wenig Bergerfahrung,<br />
Kameradschaft usw. sind zu dieser<br />
Bergwoche recht herzlich eingeladen. Diese<br />
findet vom 6. bis 12. August 1988 in Kernten<br />
statt, wobei wir eine Überschreitung der Karnischen<br />
Alpen von West nach Ost machen. Alles<br />
in allem bestimmt eine sehr schöne Woche in<br />
einer herrlichen Bergwelt. Jedermann — auch<br />
Nicht-Sudetendeutsche — ist zum Mitmachen<br />
eingeladen, auch die jungen und die junggebliebenen<br />
Leute. Unser Tourenführer Franz<br />
Schaden garantiert wieder für eine schöne und<br />
erlebnisreiche Tour! Auch ein Arzt für alle Fälle<br />
(der hoffentlich nicht benötigt wird) ist mit von<br />
der Partie. Dringende Anmeldungen und Anfragen<br />
beim Tourenführer Franz Schaden,<br />
3100 St. Polten, Birkengasse 6, oder bei der<br />
Sudetendeutschen Jugend, Kreuzgasse 77/14,<br />
1180 Wien.<br />
Großteil der Bevölkerung weiß nicht einmal,<br />
wer die Sudetendeutschen sind. Sehr traurig,<br />
daß man nach 41 Jahren das immer wieder<br />
feststellen muß. Noch trauriger ist, daß man der<br />
heutigen Jugend von der Austreibung der Sudetendeutschen<br />
im Geschichtsunterricht überhaupt<br />
nichts bekanntgibt. Das sind unverzeihliche<br />
Versäumnisse der Geschichtsexperten.<br />
1945 mußten die Sudetendeutschen für Hitlers<br />
Größenwahn büßen. Mehr als drei Millionen<br />
wurden aus ihrer Heimat brutal vertrieben<br />
und 240.000 von den Tschechen ermordet. Das<br />
war schlimmer als alles Unrecht, das die Deutschen<br />
den Tschechen je angetan haben. Was<br />
ist aus unserer Sudetendeutschen Heimat geworden?<br />
Zuerst kam die brutale Vertreibung<br />
der Deutschen, verbunden mit grausamen Ermordungen,<br />
und vor Jahren begann das Sterben<br />
der Landschaft. Einst blühendes und<br />
fruchtbares Gebiet wurde von den Tschechen<br />
verwüstet.<br />
Die tschechische Regierung behauptet, die<br />
Sudetendeutschen seien nicht vertrieben worden,<br />
sondern freiwillig „ausgereist" und hätten<br />
dadurch ihre Heimat im Stich gelassen. Eine<br />
perfekte Geschichtsverfälschung.<br />
Tausende Brünner Landsleute leben in<br />
Österreich und in der Bundesrepublik<br />
Deutschland und alle können den 31. Mai 1945<br />
nicht vergessen. Es wird immer Anklage erhoben<br />
werden gegen die verantwortlichen Austreiber.<br />
Mit Abscheu und Ekel verurteilen wir<br />
den gigantischen Völkermord, der mit den Beschlüssen<br />
von Potsdam in Szene ging.<br />
MASSENGRÄBER 1945<br />
Von Brunn bis zur österreichischen Grenze<br />
ist die Anzahl der Toten nicht bekannt. Es fanden<br />
in Drasenhofen 186 — Steinebrunn 55 —<br />
Poysdorf 12 — Wetzeisdorf 12 — Erdberg 82 —<br />
Mistelbach 131 — Wilfersdorf 32 — Wolkersdorf<br />
27 — Stammersdorf 105 — Purkersdorf<br />
(Wien) 182 — Eisenerz 128 unserer Brünner<br />
Landsleute nach qualvollen Leiden in Massengräbern<br />
ihre letzte Ruhestätte.<br />
Ernst Pokorny<br />
Professor Dr. Moritz Regula<br />
feiert 100. Geburtstag<br />
Am 10.1. jährte sich zum 100. Male der<br />
Geburtstag des Linguisten und Sprachphilosophen<br />
Dr. Moritz Regula, des Vaters<br />
der Landesobfrau der SL in der Steiermark,<br />
Lmn. OStR. Prof. Dr. Jolande Zellner-Regula.<br />
Obwohl in Graz geboren und<br />
seiner Vaterstadt in gefühlsstarker Anhänglichkeit<br />
verpflichtet, bekannte sich<br />
der Wahlsudetendeutsche als Mitglied der<br />
SL stets zum böhmisch-mährisch-schlesischen<br />
Lebensraum. Denn er hatte dort<br />
nach 1918, um gemäß dem Ausspruch des<br />
Ministerialrats Dr. Pohl in Wien, der ihm<br />
die berufliche Rückkehr in sein Geburtsland<br />
verweigert hatte, „als Deutscher eine<br />
Kulturmission zu erfüllen", 33 Jahre als<br />
Gymnasialprofessor gewirkt, in beiden<br />
Weltkriegen als Offizier gedient, 1918 eine<br />
Sudetendeutsche aus Odrau geheiratet<br />
und 1945 das Vertreibungsschicksal erlitten.<br />
Nach der 1907 in Graz mit Auszeichnung<br />
bestandenen Matura schloß der Romanistikstudent<br />
nach ergänzender Ausbildung<br />
an der Sorbonne sein Studium<br />
1911 mit der Promotion zum Dr. phil. und<br />
1912 mit den Lehramtsprüfungen aus Latein<br />
und Französisch an der Grazer Universität<br />
ab und erhielt im selben Jahr<br />
seine erste Anstellung in Hohenelbe,<br />
wo er — mit Unterbrechung wegen des<br />
Kriegseinsatzes in Pardubitz (1915—1917)<br />
— bis 1920 am Realgymnasium unterrichtete.<br />
Auf seinen Wunsch hin kam er noch<br />
im selben Jahr nach Brunn, wo er, abgesehen<br />
von seiner Kriegsdienstleistung am<br />
Dolmetschinstitut in Prag, seine Lehrtätigkeit<br />
am Realgymnasium und teilweise am<br />
Masarykstaatsgymnasium und an der<br />
Volkshochschule bis 1945 ausübte. Nach<br />
Kriegsende wie viele andere Deutsche<br />
aus Brunn im KZ und Arbeitslager Malo<br />
mërice-Borky angehalten und nach drei<br />
Monaten entlassen, gelangte der rechtund<br />
mittellos Gewordene auf Schleichwegen<br />
über den Semmering von der russischen<br />
in die englische Besatzungszone<br />
und fand in Graz als Hiflslehrer am Pestalozzigymnasium<br />
und nach mühseligem<br />
„Aufstieg" zum Professor an der Kepler-<br />
Realschule sein berufliches Wirkungsfeld.<br />
Wie schon in jungen Jahren, widmete<br />
sich Dr. Regula auch im späteren Leben<br />
und erst recht vom Eintritt in den Ruhestand<br />
(1953) an bis zu seinem Tode am<br />
13. 10. 1977 wissenschaftlicher Forschungsarbeit<br />
auf dem Gebiet der romanischen<br />
Philologie, der Komparatistik<br />
und der Sprachphilosophie. Sein umfassendes<br />
Wissen kam ihm dabei ebenso zustatten<br />
wie sein mit subtilem Beobachtungsvermögen<br />
gepaarter philologischer<br />
Scharfblick, der ihn linguistische Phänomene<br />
aufspüren, erklären und treffend<br />
benennen ließ. Mit unermüdlichem Schaffenseifer<br />
ergründete der Linguist bisher<br />
unbeachtete sprachliche Wirklichkeiten<br />
und stieß vor allem auf dem Gebiet der<br />
Syntax zu neuen Erkenntnissen vor, die in<br />
acht Büchern und über 100 Abhandlungen<br />
ihren Niederschlag fanden. Bereits in<br />
der CSSR erschien seine „Französische<br />
Sprachlehre auf biogenetischer Grundlage",<br />
die in entsprechender Bearbeitung<br />
auch an tschechischen Schulen verwendet<br />
wurde, vornehmlich jedoch — wie<br />
überhaupt seine weiteren Studienbücher<br />
— an Universitäten des In- und Auslandes<br />
im Gebrauch stand. Die klaren, tiefgründigen<br />
und zieltreffenden Werke dieses Gelehrten<br />
— um nur einige zu nennen: zweibändige<br />
„Historische Grammatik des<br />
Französischen", „Syntax", „Grundlegung<br />
und Grundprobleme der Syntax", von G.<br />
Maej, Prof. der Universität Tokio, ins Japanische<br />
übersetzt, „Grammatica italiana<br />
descrittiva" (in Zusammenarbeit mit J. Jernej)<br />
— sowie zahlreiche Vorträge bei internationalen<br />
Kongressen, Gastvorlesungen<br />
an mehreren europäischen Universitäten,<br />
Beiträge zu Festschriften für ausländische<br />
Wissenschaftler, Rezensionen und<br />
Artikel mit bahnbrecherischen Forschungsergebnissen<br />
verschafften ihm weltweit<br />
Beachtung. Bosonderer Hochschätzung<br />
erfreute er sich auch seitens seiner ehemaligen<br />
Schüler, zu denen u. a. bedeutende<br />
Persönlichkeiten wie der Altoberbürgermeister<br />
von Passau, Dr. Emil Brichta,<br />
Landeshauptmannstellvertreter in der<br />
Steiermark, Prof. Kurt Jungwirth, Universitätsprofessor<br />
Dipl.-Ing. Dr. Fritz<br />
Löschner in Aachen, Universitätsprofessor<br />
Dr. Herbert Straka in Kiel und Rechtsphilosoph<br />
Universitätsprofessor Dr. Ota<br />
Weinerger in Graz zählen. Herzliche<br />
Freundschaft verband den Altmeister psychologischer<br />
und philosophischer<br />
Sprachbetrachtung auch mit manchem<br />
seiner Fachkollegen, deren jüngere er<br />
Mut einflößend bestärkte und anregte wie<br />
etwa die Universitätsprofessoren Dr. Josip<br />
Jernej und Dr. Stanko Skerlj in Jugoslawien.<br />
An öffentlichen anerkennenden Ehrungen<br />
fehlte es nicht: das silberne Ehrenzeichen<br />
für Verdienste um die Republik<br />
Österreich, das Österreichische Ehrenkreuz<br />
für Wissenschaft und Kunst I. Kl.<br />
und der Rang eines „Chevalier dans I* Ordre<br />
des Palmes Académiques" sowie eine<br />
„Cavaliere dell' Ordine della Stella della<br />
Solidarietà italiana" bezeugen die Wertschätzung<br />
dieses Sprachwissenschaftlers.<br />
Es wäre jedoch unbillig, zwei Wesenszüge<br />
zu verschweigen, die seine Persönlichkeit<br />
maßgeblich mitbestimmten:<br />
die unbändige Reiselust — 80jährig noch<br />
unternahm er eine Weltreise in alle fünf<br />
Erdteile — und die leidenschaftliche Liebe<br />
zur Musik, die ihn in jungen Jahren als<br />
Konzertsänger auftreten, in Brunn als Rezensenten<br />
der deutschen Opernbühne<br />
und als Dirigenten des Schulorchesters<br />
wirken ließ und schließlich zu manch eigener<br />
Komposition be wog. Der Hang zur<br />
leichteren Muse begründete die Freundschaft<br />
mit seinem Landsmann Robert<br />
Stolz, fand aber auch in manch einem<br />
schwung- und farbenreichen Opusculum<br />
seinen Ausdruck. Märsche, Walzer, Lieder,<br />
Hymnen und Musikstücke wie „Erinnerungen<br />
an Prag" sind Schöpfungen<br />
dieses Altösterreichers, den das Schicksal<br />
zum Sudetendeutschen gemacht hat.<br />
Dr. Jolande Zellner
8 SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
Erinnerung an einen großen Sohn Troppaus<br />
=^_<br />
AUFRECHNEN<br />
Der fünfzigste Jahrestag der Märzereignisse<br />
des Jahres 1938 ist vorbei, ob alle<br />
Reden, Veranstaltungen und Veröffentlichungen<br />
zu einer ausgewogenen Betrachtung<br />
des damaligen Geschehens<br />
und zu einer versöhnlichen Haltung der<br />
Gegner von einst und heute beigetragen<br />
haben, darf wohl bezweifelt werden. Eine<br />
sehr seriöse Zeitung in der Wirtschaftsmetropole<br />
eines freundlich gesinnten<br />
Nachbarlandes verweist in einem sehr<br />
ausführlichen Rückblick auf den Wiederhall<br />
des März 1938 im heutigen Österreich<br />
auf die schneidende Schärfe einer sehr<br />
umfangreichen Veröffentlichung (links)-radikaler<br />
Historiker und Publizisten im „Verlag<br />
für Gesellschaftskritik". Ein Verlag, der<br />
in der breiteren Öffentlichkeit bisher nicht<br />
so bekannt war, aber trotzdem einen über<br />
600 Seiten umfassenden Sammelband<br />
produzieren konnte. Wir Sudetendeutsche<br />
können uns also für das 50jährige<br />
Jubiläum des Münchner Abkommens im<br />
Herbst dieses Jahres auf einiges gefaßt<br />
machen, insbesondere deshalb, weil<br />
Rundfunk, Fernsehen und verschiedene<br />
Zeitungen mit größerer Auflage ausschließlich<br />
uns feindlich gesinnte Stimmen<br />
zu Wort kommen lassen. Der arte<br />
Grundsatz „audiatur et altera pars" wird<br />
heute nur zu gerne mißachtet. Nur das<br />
große, traditionsreiche, liberale Wiener<br />
Blatt, das auch seinerzeit in unserer alten<br />
Heimat überall zu lesen war und dazu<br />
Österreichs Zeitung mit der größten Auflage<br />
bilden eine sehr erfreuliche Ausnahme.<br />
Bei allen Gesprächen mit unseren<br />
Gegnern und mit Angehörigen von Generationen,<br />
die über keine persönliche Erfahrung<br />
der Zwischenkriegszeit verfügen,<br />
erfährt man immer, daß ihr Blick einseitig<br />
auf den Nationalsozialismus fixiert ist und<br />
daß sie über gar nichts anderes reden wollen.<br />
Hitler erfährt dadurch eine Überbewertung,<br />
von der er vielleicht nicht einmal<br />
selbst geträumt hat. Kenntnisse der deutschen<br />
Frage seit der napoleonischen Zeit<br />
und seit der Revolution des Jahres 1848<br />
und der tragischen Entscheidung des<br />
Jahres 1866 sind kaum vorhanden. Eine<br />
ernstliche Auseinandersetzung mit der<br />
neuen Aufteilung Ost- und Mitteleuropas,<br />
wie sie die Pariser Friedenskonferenz des<br />
Jahres 1919 geschaffen hatte, wird vermieden.<br />
Das alte Märchen von der Tschechoslowakei<br />
als einziger Demokratie östlich<br />
des Rheines wird immer wieder aufgetischt.<br />
Jeder Hinweis auf alle Gewaltakte<br />
seit dem Winter 1918/19 und seit dem<br />
März 1919 und erst recht auf die unbeschreiblichen<br />
Ausschreitungen nach der<br />
deutschen Kapitulation im Mai 1945 löst<br />
nur den heftigen Vorwurf aus, man rechne<br />
auf. Nun ist es ja sicher richtig, daß man<br />
Menschenleben nicht wie die Soll- und<br />
Haben-Spalte eines Kassabuches aufaddieren<br />
und saldieren kann, so wird aber<br />
auch kein vernünftiger Mensch argumentieren.<br />
Andererseits bleibt Unrecht eben<br />
Unrecht und das eine Unrecht wird nicht<br />
gemildert, indem das andere Unrecht verschwiegen<br />
wird. Die verschiedenen Akteure<br />
des Jubiläumsjahres 1988 können<br />
Gemeint ist der vor 60 Jahren am 18. Mai<br />
1928 verstorbene einstige österr.-ungar. Kriegsminister<br />
von Auffenberg, der dann am 2. September<br />
1914 bei Komarow als Befehlshaber der<br />
k. u. k. 4. Armee General Pieve (Kommandant<br />
der russischen 5. Armee) zur Schlacht stellte<br />
und besiegte.<br />
Wäre es nach des Vaters Willen gegangen,<br />
hätte Moritz v. Auffenberg Jura studieren und<br />
Staatsbeamter werden müssen. Aber Dank<br />
seiner Intelligenz erfüllte er die Bedingung des<br />
Vaters, absolvierte die Untermittelschule mit<br />
Vorzug und erkämpfte sich damit die Erlaubnis,<br />
aktiver Offizier zu werden, zu dem Zeitpunkt,<br />
da er noch im Knabenalter stehend des<br />
„Kaisers Rock" angezogen, lebte Moritz von<br />
Auffenberg in Troppau und bewahrte seiner<br />
Geburtsstadt, obwohl er nur selten besuchsweise<br />
hinkam, warmherzige Sympathie.<br />
Am 2. September 1871 aus der „Alma mater<br />
Theresianer" zum Prager Hausregiment FZM<br />
von Benedeck ausgemustert, absolvierte Auffenberg<br />
die erforderlichen Truppendienstjahre,<br />
bereitete sich aber auf die Aufnahmsprüfung<br />
vor, bestand sie ebenso wie das folgende Studium<br />
an der Kriegsschule zu Wien positiv. Als<br />
junger Generalstabsoffizier hatte Auffenberg<br />
1878/79 den Okkupationsfeldzug mitgemacht.<br />
Seither war sein Interesse an der südosteuropäischen<br />
Frage geweckt und ließ ihn niemals<br />
mehr los. Aber konkrete Gedanken, wie man<br />
sie im Sinne der Habsburgermonarchie lösen<br />
könnte, machte er sich erst rund 25 Jahre später<br />
als Divisionär in Agram, wo er regen Kontakt<br />
mit den kaisertreuen, unter dem magyarischen<br />
Druck stehenden kroatischen Politikern, speziell<br />
Dr. Frank, pflegte. Seit 1909 kommandierender<br />
General (15. Armeekorps) in Sarajewo,<br />
baute Auffenberg, der immer mehr zum Experten<br />
der „Südostfrage" wurde, diese Verbindung<br />
noch intensiver aus. Leider erfüllte sich Auffenbergs<br />
Wunsch, Landeschef von Bosnien/Herzegowina<br />
zu werden, nicht. Denn der Thronfolger<br />
hatte Auffenberg bei einem Generalsemp-<br />
Tribüne der Meinungen<br />
scheinbar gar nicht erkennen, daß ihr Anliegen<br />
in breiteren Schichten der Bevölkerung<br />
umso eher Anklang finden würde,<br />
sobald die Opfer aller Teile der Bevölkerung<br />
anerkannt und nicht z. T. beschimpft<br />
würden. Der Vorwurf „aufrechnen" wurde<br />
vermutlich zum ersten Mal vom seinerzeitigen<br />
deutschen Bundespräsidenten<br />
Heuß geäußert. Ob er fürchtete, daß man<br />
ihm und seinem Parteifreund Reinhold<br />
Meier „aufrechnen" könnte, daß sie die<br />
beiden einzigen prominenten Überlebenden<br />
jenes deutschen Reichstages waren,<br />
der im März 1933 für das Ermächtigungsgesetz<br />
gestimmt hatte? Dieser Vorwurf<br />
wäre natürlich ein Blödsinn gewesen. Wer<br />
wollte sich schon von der vor der Krolloper<br />
brüllenden SA in Stücke hauen lassen?<br />
Auch die sozialdemokratischen Abgeordneten<br />
hatten ja nicht geschlossen die Sitzungen<br />
verlassen, um so die Zahl der Anwesenden<br />
soweit zu reduzieren, daß ein<br />
gültiger Beschluß nicht mehr gefaßt werden<br />
konnte (Vgl. die Erinnerungen von<br />
Reichskanzler a. D. Dr. Heinrich Brüning<br />
über die unwürdigen Szenen vor dem improvisierten<br />
Reichstag in der Krolloper.)<br />
Aber Bundespräsident Heuß wollte bestimmt<br />
nicht alle Opfer des Krieges, der<br />
Gefangenschaft und der Vertreibung auf<br />
Seiten der Achsenmächte mit ewiger Vergessenheit<br />
bestrafen. Warum wird daher<br />
heute immer noch mit dem Schlagwort<br />
„aufrechnen" herumhausiert? Manche<br />
Journalisten, Festredner usw. machen<br />
sich auf diesem Gebiet besonders wichtig.<br />
In Wirklichkeit sind alle diese Typen so<br />
sehr von sich eingenommen und so fanatische<br />
Hasser, daß sie gar nicht merken,<br />
wie sehr sie selbst von der Mentalität des<br />
Nationalsozialismus beherrscht werden.<br />
Sie betrachten Geschichte nicht als objektive<br />
Wissenschaft, sondern als Waffe im<br />
politischen Tages- und Klassenkampf. So<br />
bald nämlich Menschen, die ihnen nicht<br />
genehm sind, z. B. Sudetendeutsche, beraubt,<br />
mißhandelt, gefoltert und getötet<br />
werden, hüllen sie sich in Schweigen und<br />
reiben sich vielleicht klammheimlich die<br />
Hände. Wer aber auf die erwähnten Untaten<br />
hinweist, ist dann eben ein „Aufrechner"<br />
Wir Sudetendeutsche durften ja dem<br />
Märzjubiläum etwas distanziert gegenüberstehen.<br />
Wir stehen nicht an jedes Unrecht<br />
zu verurteilen, da wir ja eine verbindliche<br />
sittliche Wertordnung anerkennen.<br />
Unser Fall war etwas anders gelagert,<br />
denn unsere Heimat wurde auf Grund<br />
eines Vertrages der europäischen Großmächte<br />
von der damaligen ÒSR an das<br />
Deutsche Reich abgetreten. Niemand<br />
konnte ahnen, daß dieser Vertrag Jahrzehnte<br />
später für Null und Nichtig erklärt<br />
werden würde. Aber auch heute wagt niemand<br />
zu sagen, daß ja auf Grund der<br />
Nichtigkeitserklärung die ÒSR im Jahr<br />
1945 ihre eigenen Staatsbürger vertrieben<br />
hatte, eine flagrante Verletzung des seinerzeit<br />
von den Siegermächten unterschriebenen<br />
Minderheiten-Schutzvertrages<br />
von St. Germain. Allerdings, wer kümmert<br />
sich schon um Rechtsfragen, wenn<br />
brutale Gewalt regiert? Das wäre ja wieder<br />
ein „Aufrechner"!<br />
Wilhelm E. Mallmann<br />
fang im Belvedere kennengelernt und ertrutzte<br />
beim Kaiser im September 1911 die Ernennung<br />
dieses Generals zum Kriegsminister. Da er ihm<br />
von Franz Ferdinand aufgezwungen worden,<br />
hegte Franz Joseph I. von vorne herein eine<br />
ausgesprochen persönliche Antipathie, was,<br />
den Parlamentariern natürlich bekannt war und<br />
zusätzlich Auffenberg die Amtsführung erschwerte.<br />
Außerdem hatte Kriegsminister FZM. v.<br />
Schöneich mit dem Parlament ein Abkommen<br />
getroffen, das auch seinem Amtsnachfolger in<br />
finanzieller Beziehung die Hände band. So<br />
mußte Auffenberg für die meisten seiner<br />
Schöpfungen persönlich die Verantwortung<br />
übernehmen, d. h., sich der Gefahr aussetzen,<br />
unter „Ministeranklage" gestellt zu werden. Ein<br />
Beispiel sei hier herausgegriffen. Als Auffenberg<br />
erkannte, daß die Wehrfeindlichkeit der<br />
Parlamentarier durch keinerlei Argumente zu<br />
brechen sei, bestellte er über ihre Köpfe hinweg,<br />
der daraus resultierenden eigenen Gefahr<br />
nicht achtend, bei den „Skodawerken" in<br />
Pilsen die 30.5-Möser. Wäre damals nicht gerade<br />
der „Balkankrieg" ausgebrochen, hätte sich<br />
Auffenberg durch sein eigenmächtiges Handeln<br />
um „Kopf und Kragen" gebracht. Artilleristisch<br />
ist aus seiner Aera noch die Vermehrung<br />
um 76 Feldkanonen-Batterien hervorzuheben.<br />
Gehen wir gleich auf 1914 über, da Auffenberg<br />
in der Praxis seine große Bewährung<br />
glänzend bestand. 28. August — 2. September<br />
1914, katastrophale Niederlage der russischen<br />
5. Armee bei Komarow. Leider konnte Auffenberg<br />
seinen Sieg nicht voll ausnützen, weil er<br />
dem bei Lemberg schwer geschlagenen G. K.<br />
v. Brudermann (k. u. k. 3. Armee) zu Hilfe eilen<br />
mußte. Es kam zu Auffenbergs Schwenkung<br />
bei Rawaruska, die als strategische Meisterleistung<br />
in die Kriegsgeschichte einging. Um der<br />
4. Armee Zeit für die Schwenkung um 180 Grad<br />
zu geben, verstopfte Auffenberg die Anmarschstraßen<br />
derart mit dem preisgegebenen<br />
Kriegsmaterial und machte dadurch ein rasches<br />
Vorrücken der Russen, also einen Erfolg<br />
ihrerseits, unmöglich. Für seine Taten wurde er<br />
wohl in den Freiherrenstand erhoben und mit<br />
dem Großkreuz des Leopoldsordens ausgezeichnet,<br />
aber „krankheitshalber" in die Heimat<br />
geschickt und pensioniert.<br />
Was Auffenberg durch höfische Kabalen an<br />
Leid angetan wurde, das kann man in der Autobiographie<br />
„Aus Österreichs Höhe und Niedergang"<br />
nachlesen und erkennen, daß dieser<br />
hochwertige Mensch schließlich an gebrochenem<br />
Herzen starb.<br />
Kurt Klinenfels<br />
Wien<br />
Bundesverband<br />
Mittwoch, 25. Mai: Festlicher Abend im Redoutensaal,<br />
Linz, Promenade. Der Chor der Böhmerwaldjugend<br />
aus Sao Bento du Sul (Brasilien) bringt Lieder aus<br />
der alten und der neuen Heimat. Beginn 19 Uhr, Eintritt<br />
frei! Freitag, 27. Mai: Die Böhmerwaldjugend und eine<br />
Tanzgruppe aus dem deutschen Nadasch bei Fünfkirchen<br />
(Ungarn) treten gemeinsam auf. 100 Mitwirkende!<br />
1120 Wien, Haus der Begegnung, Längenfeldgasse<br />
13—15, Beginn 19 Uhr, Eintritt frei! Samstag, 28. Mai:<br />
Auftritt der Nadascher in der Fußgängerzone von<br />
Mödling, zirka 10 bis 11 Uhr; Heimatabend beim Heurigen<br />
Maurer in Großweikersdorf (Jubiläumsstraße)<br />
bei Stockerau; 17.30 Uhr Begrüßung am Stadtplatz;<br />
20 Uhr Darbietungen von Böhmerwäldlern, Deutsch-<br />
Ungarn und der heimischen Volkstanz- und Volksmusikgruppe.<br />
Erzgebirge in Wien<br />
Applaus in der Kirche „Maria Sorg* — Greifenstein<br />
nach der feierlichen Maiandacht. Alle Jahre wieder, so<br />
auch heuer, am 7. Mai, fuhren wir, mit vollbesetztem<br />
Großbus, zuerst in die Kirche nach Greifenstein, dann<br />
in ein Restaurant nach Weidling. In der Traditionskirche<br />
erlebten wir die eindrucksvollste Andacht seit unserer<br />
Vertreibung aus der Heimat. In Absprache zwischen<br />
Prof. Pfarrer Krondorfer und Maestro Erhard Uhi<br />
kamen religiöse Musikwerke zur Erstaufführung: Drei<br />
Eigenkompositionen für Sopran, Tenor und Orgel von<br />
unserem Lm. Erhard Uhi aus Maschau. 1.) Das Muttergotteslied:<br />
eigens geschrieben für die Traditionskirche<br />
„Maria Sorg"; der Dank der Sudetendeutschen in aller<br />
Welt an die Muttergottes. 2.) Ein lat. Ave Maria, welches<br />
unser Lm. schon als lojähriger noch in seiner Heimatstadt<br />
Machau komponierte. Der Beweis seines musikalischen<br />
Könnens schon in früher Jugend. 3.) Hymnus<br />
der Sudeten: Eine Uraufführung. Dieses Werk ist<br />
ein musikalischer Treueschwur an unsere Heimat von<br />
ergreifender Intensität. Zwei junge Künstler von der<br />
Opernklasse des Wiener Konservatoriums, Michaela<br />
Schreiber, Sopran, und Sebastian Reinthaler, Tenor,<br />
sangen mit herrlich klangvoller Stimme und meisterhafter<br />
Interpretation ihre Solis. An der Orgel faszinierte<br />
Maestro Erhard Uhi. Die sinnvolle Predigt unseres Seelsorgers,<br />
des Herrn Pfarrer Krondorfer, war inhaltlich<br />
ganz auf Mutterliebe und Mutterleid ausgerichtet. Am<br />
Ende der Andacht gab es spontanen Beifall für die Gestalter<br />
der unvergeßlichen Maiandacht in der Traditionskirche<br />
der Erzgebirger in Greifenstein an der Donau.<br />
Bei Kaffee und Kuchen gab es dann noch ein nettes,<br />
gemütliches Beisammensein in Weidling an der<br />
Donau. Den Geburtstagskindern vom Monat gratulierte,<br />
wie immer in launiger Weise, unser Schriftführer<br />
Willi Reckziegel. Besinnliches brachten zu Gehör: Elisabeth<br />
Innitzer und Antonia Günther. Lustiges zum<br />
Schmunzeln: Maria Dick und Willi Reckziegel. Unser<br />
Obm. Albert Schmidl beschränkte sich diesmal nur auf<br />
Begrüßungsworte und Veranstaltungshinweise. Für<br />
musikalische Betreuung sorgte Lmn. Erhard Uhi mit<br />
seiner Harmonika. Zur Ehre aller Mütter sangen alle:<br />
O hast Du noch ein Mütterchen. Mit Blumen wurde als<br />
älteste Mutter (91 Jahre) Frau Margarethe Boyer geehrt.<br />
Um 7.30 Uhr war allgemeiner Aufbruch. Daß dieser<br />
Begegnungstag so besonders wundervoll war ist besonders<br />
Maestro Erhard Uhi zu danken.<br />
Nächste Veranstaltungen: Autobusfahrt zum Südmährer-Kreuzbergtreffen,<br />
Sonntag, dem 5. Juni. Abfahrt<br />
des Autobusses in der <strong>Sudetenpost</strong> ersichtlich!<br />
Anmeldungen: Tel. 93 79 413 oder 51 22 962 (SLÖ). —<br />
Samstag, dem 11. Juni: Gemeinschaftsveranstaltung<br />
einer Sing- und Spielgruppe der Erzgebirger aus der<br />
BRD und der Erzgebirger in Wien. Ort: Wienerwaldrestaurant,<br />
Wien 15, Märzstraße 1, Straßenbahnen: 8,<br />
18,49. Beginn: 15 Uhr. Einladungen unseres Schriftführers<br />
Ende Mai beachten! — Sangproben: Mittwoch, 18.<br />
Mai; Mittwoch, 8. Juni; jeweils 15 Uhr, Gmoakeller.<br />
Wir erwarten alle Sangesfreudigen. — Ausschußsitzung:<br />
Mittwoch, 18. Mai, 17 Uhr, Gmoakeller. Es ergehen<br />
keine gesonderten Einladungen.<br />
= Heimatgruppe Freudenthal/ =<br />
Altvater in Wien<br />
Bei der Planung des Frühjahrsausfluges waren wir<br />
alle noch so unternehmungslustig und fröhlich. Herr<br />
Oskar Langer brachte einige gute Tips hiefür, am 26.<br />
April standen wir vor seiner Bahre. Plötzlich und unerwartet<br />
hatte er diese Welt nach einem Gehirnschlag verlassen,<br />
im 83. Lebensjahr. In Freudenthal geboren, in<br />
der Baderaugasse wohnhaft, arbeitete Herr Langer in<br />
der Stadtgemeinde Freudenthal. Tief verwurzelt mit<br />
unserem Brauchtum gestaltete er ungezählte Heimatnachmittage<br />
von uns, angepaßt dem jeweiligen Motto.<br />
Höhepunkte waren jeweils die Sketches mit Lmn. Elli<br />
Poppe. Wir werden ihn sehr vermissen! Seiner Gattin<br />
gilt unsere besondere Anteilnahme, natürlich auch seiner<br />
Schwester und werden wir unseren Teil dazu beitragen,<br />
daß dieser schmerzliche Verlust durch unser Mitgefühl<br />
etwas gemildert wird. I. R.<br />
Landesverband=<br />
Wien, NÖ. u. Bgld.<br />
Wir gratulieren Heiderose Holub zum 70. Geburtstag.<br />
Der Jubilarin gebührt Dank und Anerkennung. Ist<br />
sie doch bemüht, die seit Jahrzehnten bestehende, von<br />
ihrem Vater gegründete, Brüxer Volksrunde in Wien<br />
weiter am Leben zu erhalten. Wir wünschen Lmn. Frau<br />
Holub weiterhin Erfolg in ihrer Heimatarbeit. Für die<br />
Zukunft: Gesundes Wohlergehen! Der Vorstand<br />
= landskron und Umgebung =<br />
Unsere Heimatgruppe veranstaltete am 1. Mai die bereits<br />
zum festen Bestandteil unserer Zusammenkünfte<br />
zählende Muttertagsfeier. In Abwesenheit der neuen<br />
Schriftführerin Fr. Ilse Wernisch möchte ich einen kurzen<br />
Bericht über den Verlauf dieser gelungenen Veranstaltung<br />
abfassen. Unsere Frauen stellten sich mit Frühlingsblumen<br />
und vorzüglichen Backwaren ein und der<br />
gute Landskroner Kaffee mit Schlag sorgten bereits für<br />
einen geselligen Auftakt. Am Schloßberg oder im Theresienbad<br />
wären die Tische nicht schöner geschmückt<br />
gewesen. Mit dem Absingen des Schönhengster Gauliedes<br />
und der Begrüßung aller Anwesenden wurde der<br />
offizielle Teil eingeleitet. Anschließend würdigte ich in<br />
einigen Sätzen die großen Aufgaben unserer Mütter,<br />
welche besonders während der Vertreibungszeit und<br />
beim Neubeginn in den Aufnahmeländern unter den<br />
größten Entbehrungen geduldig und mit viel Gottvertrauen<br />
hingebungsvoll geleistet wurden. Die Männer in<br />
der Gefangenschaft oder sogar gefallen, mußten von<br />
diesen Frauen ebenfalls ersetzt werden. Der Lohn war<br />
groß, denn diese Söhne und Töchter bildeten das Fundament<br />
für den, Wohlstand, den wir heute so selbstverständlich<br />
betrachten. Das von mir anschließend vorgetragene<br />
Gedicht: Die alte Waschfrau, von Adelbert von<br />
Chamisso, verkörperte eindrucksvoll das Leben einer<br />
Mutter, das gezeichnet war mit schwerer Arbeit und<br />
vielen harten Prüfungen einerseits, jedoch der Glaube<br />
und eine große Enthaltsamkeit gaben ihr Kraft und<br />
neuen Mut für dieses Leben. Ein Ebenbild unserer Mütter<br />
aus dem Schönhengstgau. Aus dem Allfälligen<br />
konnte ich die Hoffnung weitergeben, daß ein sudetendeutsches<br />
Zentrum nun auch in Wien zum Tragen<br />
kommt. Für die Frühlingsfahrt nach Ödenburg am 9.6.<br />
herrscht reges Interesse. Falls Landsleute eine Wienfahrt<br />
planen, möchte ich unseren monatlichen Termin<br />
nämlich den ersten Sonntag im Monat kundtun, mit<br />
der Bitte, auch bei uns vorbeizuschauen. Die Anschrift:<br />
Gasthaus Musil, Mollardgasse 3, 1060 Wien. EM.<br />
= Mährisch-ftübauer in Wien =<br />
Nachruf für Mag. pharm. Franz Heger<br />
Der am 26. März Verstorbene wurde am 31. März<br />
1900 als Sohn des Gastwirtes Franz Heger in Mährisch-<br />
Trübau geboren. Er besuchte das Gymnasium in seiner<br />
Heimatstadt und rückte als einjährig Freiwilliger nach<br />
der Matura zur Ableistung des Militärdienstes ein. Mit<br />
Ende des ersten Weltkrieges hatte er die Kadettenschule<br />
abgeschlossen. 1920 ging er nach Wien, studierte Pharmazie,<br />
heiratete die Wienerin Grete Katzmeyer, übte<br />
seinen Apothekerberuf aus und arbeitete auch aktiv bei<br />
der Schönhengster Trachtengruppe in der Zwischenkriegszeit<br />
mit. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor.<br />
Der jüngere verunglückte tragisch 1947 bei einer Bergtour.<br />
Durch seinen älteren Sohn Dr. Günther Heger<br />
wurden ihm drei Enkel zu seiner großen Freude geschenkt.<br />
Den Zweiten Weltkrieg machte Mag. Heger<br />
vom Beginn bis zum bitteren Ende hauptsächlich an der<br />
Ostfront mit und rüstete als Oberstabsapotheker ab.<br />
Nach seiner Entlassung aus der amerikanischen Gefangenschaft<br />
arbeitete er bis 1948 in der Central-Apotheke<br />
in Linz und übernahm anschließend bis zu seiner Pensionierung<br />
die Leitung der Apotheke Dr. Klein in der<br />
Mariahilferstraße 72. Seine Schwester Valerie Heger betreute<br />
den Verewigten nach dem Tode seiner Frau bis zu<br />
seinem Ableben. Beide sind eng mit unserer Heimat<br />
verbunden und, soweit es die Gesundheit zuließ, treue<br />
Besucher unserer Heimatrunden. Danksagung: Die<br />
Heimatgruppe Mährisch-Trübau in Wien sagt allen<br />
Spendern, die einen Betrag als Kranzablöse für den verstorbenen<br />
Mag. pharm. Franz Heger überwiesen haben,<br />
aufrichtigsten Dank.<br />
Sippentreffen: Anläßlich seines 75. Geburtstages<br />
(28. April) lud Dr. Walter Stenzl die Angehörigen der<br />
Stenzl-Jarmer-Sippe zu dem schon traditionellen, ein-
Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
SUDETENPOST<br />
mal im Jahr abgehaltenen Verwandtentreffen auf seinen<br />
Landsitz „Auf der Leber" bei Graz ein. Es war dies das<br />
erste Mal, daß sich die Verwandten im privaten Rahmen<br />
zusammenfanden und es erinnerte dieses familiäre<br />
Fest an ähnliche Beisammensein daheim. Es mag dem<br />
Gastgeber das Herkommen vor Augen geschwebt sein,<br />
wie sein Großvater seinen 75. Geburtstag in Lichtenbrunn<br />
im Stenzl-Stammhaus im großen Angehörigenund<br />
Bekanntenkreis begangen hatte. 60 Personen aus<br />
sechs Bundesländern, aus der Bundesrepublik und der<br />
DDR waren angereist und wurden hervorragend bewirtet.<br />
Vier Generationen im Alter von einigen Monaten<br />
bis zu 80 Jahren waren vertreten und es gab ein eifriges<br />
Erzählen, einen angeregten Gedankenaustausch, ein<br />
Sich-Erinnern an freudige, aber auch wehmütige Erlebnisse.<br />
Manche Anwesenden hatten sich ja schon jahrelang<br />
nicht mehr gesehen! Mehrmals mußte Dr. Walter<br />
Stenzl Filme aus vergangenen Tagen mit Familienmotiven<br />
und Szenen aus der alten Heimat vorführen und die<br />
Fotoalben wanderten von Hand zu Hand und die Bilder<br />
wurden eingehend und interessiert besprochen. Im großen<br />
Garten und zum Grundstück gehörenden Wald<br />
fand auch die Jugend ein reichliches Betätigungsfeld.<br />
Der Sprecher der Gesellschaft dankte nach dem Mahle<br />
dem Gastgeber für die treffliche Organisation und der<br />
rührigen Hausfrau Dr. Olga Stenzl und ihrer Tochter<br />
Dr. Roswitha für die vielen Mühen bei der Verköstigung<br />
der großen Schar kräftiger Esser. Die Zeit verging<br />
wie im Fluge und man wollte es nicht wahrhaben, als<br />
die ersten zum Aufbruch mahnten. Denn der Wettergott<br />
hatte es gut mit uns gemeint und es gab immer<br />
noch so viel zu plaudern und in Erinnerungen zu kramen.<br />
Alle Dabeigewesenen werden diesen originellen<br />
Sippentreff nicht so schnell vergessen.<br />
= Museumsverein<br />
„Südmährischer Hof"<br />
Am 7. Mai fand am Südm. Hof die Generalversammlung<br />
mit Wahl statt. Nach der Totenehrung für Msgr.<br />
Prof. Dr. Koch und unseren Landsleuten hielt Bäumst.<br />
Josef Czerny das Wort. Anschließend verlas Dipl.-Ing.<br />
Franz Siegl das Protokoll von der letzten Generalversammlung.<br />
Die Wahl selbst wurde einstimmig und mit<br />
Begeisterung angenommen. Es wurden gewählt: Obmann:<br />
Bäumst. Josef Czerny, Obmann-Stv.: Erich Robinek,<br />
Kassier: Viktor Hönisch, Kassier-Stv.: Hermann<br />
Sinnl, Schriftführer: Dipl.-Ing. Franz Siegl, Schriftführer-Stv.:<br />
Anna Czerny, Organisation u. Kultur: Willibald<br />
Pfleger, 1. Rechnungsprüfer: Ernst Wetzstein, 2.<br />
Rechnungsprüfer: Leopoldine Meister, Beisitzer: Cäcilia<br />
Autherith, Beisitzer: Bäumst. Ing. Hans Czerny, Beisitzer:<br />
Univ.-Prof. Dr. Karl Hörmann, Beisitzer: Hans<br />
Landsgesell, Beisitzer: Eduard Ollinger. Zum Schluß<br />
sprach der neue Obmann-Stellvertreter Erich Robinek<br />
und setzt neue Ziele für die Zukunft des Museumsvereins.<br />
Die anschließende Diskussion brachte gute Stimmung<br />
auf. Mit frischem Wind in den Segeln blickt der<br />
Verein in die Zukunft!<br />
= Reichenberg-FriedSand —<br />
Zur diesjährigen „ordentlichen Hauptversammlung"<br />
der Reichenberg-Friedland-Heimatgruppe wurde für<br />
7. Mai ins Café Ministerium, 1010 Wien, Georg-<br />
Coch-Platz, eingeladen. Die Vorsitzende der Heimatgruppe,<br />
Frau Maria Buxbaum, begrüßte besonders unsere<br />
werte Baronin Doblhoff-Dier, geb. Auersperg. Zuerst<br />
gedachten wir in einer Schweigeminute der verstorbenen<br />
Heimatfreunde des letzten Jahres. Frau Buxbaum<br />
sprach weiter über die Veranstaltungen, die im vergangenen<br />
Jahr stattgefunden hatten. Sie brachte auch ihre<br />
Freude darüber zum Ausdruck, daß wieder fünf neue<br />
Mitglieder unserer Gruppe beitraten. Als nächstes folgte<br />
der Bericht der Schriftführerin, Frau Maria-Magda<br />
Reichel. Von ihr wurde auch das Protokoll der am 10.<br />
3.1987 stattgefundenen „außerordentlichen Hauptversammlung"<br />
vorgelesen. Diese Sitzung war durch den<br />
Tod des Obmannes, Herrn Prof. Grohmann, notwendig<br />
geworden. Bei der Neuwahl wurde Frau Buxbaum<br />
zur Obfrau gewählt. Ergänzend dazu teilte unser Kassier,<br />
Herr Dipl.-Ing. Reckziegel mit, daß lt. Satzung die<br />
nächste Wahl 1989 stattfinden müßte. Dann erfolgte<br />
der Bericht des Kassiers. Die Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n<br />
des letzten Jahres wurden von ihm detailliert angegeben.<br />
Durch den Kassaprüfer, Herrn Dir. Kindermann,<br />
erfolgte die Entlastung des Kassiers. Die Obfrau bedankte<br />
sich bei den Mitarbeitern und schloß den offiziellen<br />
Teil der Versammlung. Da am nächsten Tag<br />
Muttertag war, wurden alle Mütter mit einer Wiener<br />
Jause und einigen netten Worten geehrt. Nun folgte sozusagen<br />
der kulturelle Teil. Wir unternahmen alle noch<br />
eine Reise nach „Island". Leider nur auf der Leinwand.<br />
Unser Landsmann Seidler bot uns in sehr anschaulicher<br />
Weise einen wunderschönen Dia-Vortrag dar und wir<br />
konnten uns eine Vorstellung über das Leben in diesem<br />
fremdartigen nordeuropäischen Land machen. Mit den<br />
Wünschen für gute Gesundheit und einem baldigen<br />
Wiedersehen verabschiedeten wir uns voneinander.<br />
Niederösterreich<br />
Horn<br />
Die Muttertagsfeier der Bezirksgruppe Horn fand am<br />
20. April (aus lokaltechnischen Gründen um eine Woche<br />
vorverlegt) im Extrazimmer des Gasthauses Blie<br />
statt. Folgende Landsleute konnten zum ersten Mal in<br />
unserem Kreis begrüßt werden: Lmn. Gerlinde Stropek<br />
von der sudetendeutschen Jugend in Wien, Lm. Ing.<br />
Stöger, ebenfalls aus Wien, und das aus dem Böhmerwald<br />
stammende Ehepaar Biertögel, jetzt in Waidhofen<br />
an der Thaya wohnhaft. Leider mußten sich etliche<br />
Landsleute — vor allem krankheitsbedingt — entschuldigen<br />
lassen, darunter unser lieber Obmannstellvertreter<br />
Mag. Stefan. Die Räumlichkeiten des Gasthauses<br />
Blie präsentierten sich in schönem Blumenschmuck<br />
und die Tische „unseres" Extrazimmers wurden noch<br />
zusätzlich von Frau Elfriede Stefanitsch, der Mutter des<br />
Obmanns, mit Blumen versehen. Nach der Begrüßung<br />
erklangen einige Lieder des berühmten Sudetendeutschen<br />
Leo Slezak, aufgelockert durch Geschichten und<br />
Gedichte zum Muttertag, von verschiedenen Landsleuten<br />
vorgetragen. Weiters trugen Gerlinde Stropek und<br />
Christian Stefanitsch heimatliche Lieder und Flötenstücke<br />
(aus dem Repertoire der sudetendeutschen Jugend)<br />
vor. — Selbstverständlich wurden auch einige gemeinsame<br />
Lieder gesungen, unterstützt von der großartigen<br />
Akkordeonbegleitung unserer lieben Lmn. J.<br />
Pascher. Nach den Verlautbarungen durch den Obmann<br />
wurde aus Anlaß des Muttertages jeder Dame<br />
eine Nelke überreicht. Mit dem Lied „Wahre Freundschaft"<br />
endete der offizielle Teil dieses Abends. Der<br />
eigentliche Höhepunkt dieser Zusammenkunft war<br />
aber der anschließende inoffizielle Teil, in dem Lmn.<br />
Pascher ihr hervorragendes musikalisches Können bewies<br />
und die begeistert singenden Landsleute stundenlang<br />
mit ihrem Akkordeon begleitete. Ihr sei dafür auf<br />
diesem Wege nochmals sehr herzlich gedankt. Erst gegen<br />
23 Uhr verabschiedeten sich die letzten Gäste, wobei<br />
einige anschließend noch den im gleichen Gasthaus<br />
parallel stattfindenden Festkommers des 84. Stiftungsfestes<br />
der katholischen österreichischen Studentenverbindung<br />
„Waldmark-Horn" besuchten. — Bei unserem<br />
nächsten Heimattreffen am Samstag, dem 4. Juni, referiert<br />
Herr Dr. Adalbert Emich aus Wien zum Thema<br />
„Josef Stalin" (Gasthaus Blie, Beginn 19 Uhr). — Besonders<br />
hinweisen wollen wir auf den gemeinsamen Heurigen<br />
der Bezirksgruppe Horn und des Bundes der Nordböhmen<br />
am Samstag, dem 11. Juni, beim Heurigen<br />
„Pars" in Stockern (bei Maria Dreieichen). Beginn: 16<br />
Uhr. Dazu sind alle Landsleute und Freunde der Sudetendeutschen,<br />
insbesondere aus dem Raum Horn/Eggenburg,<br />
herzlich eingeladen!<br />
Vorschau: Am Sonntag, dem 3. Juli, findet im Festsaal<br />
des Gemeindezentrums von Hagenbrunn bei Korneuburg<br />
ein Diavortrag zum Thema „Eine Reise durch<br />
das Sudetenland" statt. Diese Veranstaltung wird von<br />
Lm. Ing. Viktor Formanek, einem treuen Besucher der<br />
Bezirksgruppe Horn, in Zusammenarbeit mit Vertretern<br />
der Gemeinde Hagenbrunn organisiert. Die musikalische<br />
Umrahmung besorgt eine Gruppe der sudetendeutschen<br />
Jugend. Hagenbrunn soll — neben Maria<br />
Enzersdorf-Brunn — als weiterer Stützpunkt in einem<br />
geplanten Netz sudetendeutscher Bezirks- und Heimatgruppen<br />
im östlichen Österreich aufgebaut werden.<br />
Zur Umsetzung dieses Zieles sind alle interessierten<br />
Landsleute herzlich eingeladen!<br />
Christian Stefanitsch<br />
Oberösterreich<br />
= Verband der ==================<br />
Böhmerwäldler i. Oft.<br />
Pfarre Rosenthal. Am 18. und 19. Juni findet auch<br />
heuer wieder unser Pfarrtreffen in Rainbach i. M. statt.<br />
Dazu werden alle Pfarrangehörigen herzlich eingeladen.<br />
Treffpunkt: Samstag, dem 18. 6., beim Maurerwirt<br />
— Röbl. Nach Vorsprache beim Herrn Bürgermeister<br />
wird uns am Nachmittag von der Musikkapelle<br />
Rainbach ein Platzkonzert präsentiert. Anschließend<br />
wird uns auf Ersuchen Konsulent Herr Lehner einen<br />
Diavortrag über Wallfahrtsorte und -städte in Südböhmen<br />
vorführen. Für eine weitere musikalische Unterhaltung<br />
hat sich unser lieber Landsmann Josef Lorenz<br />
bereiterklärt. Sonntag, dem 19. 6., um 9.30 Uhr findet<br />
in der Kirche Rainbach ein gemeinsamer Gottesdienst<br />
statt. Quartierbestellungen sind an folgende Gastwirte<br />
zu richten: Maurer-Wirt — Röbl, Tel. 0 79 49/260;<br />
Blumauer, Tel. 0 79 49/243; Scherb, Tel. 0 79 49/215.<br />
Auf ein Wiedersehen mit vielen Landsleuten freuen sich<br />
Leo und Anni Böhm<br />
Die Verbandsleitung der Böhmerwäldler gratuliert<br />
zu den Geburtstagen im Monat Juni:<br />
Maria Breitschopf, 90 am 9.6.; Mathias Kroiher, 87 am<br />
11. 6.; Rosa Draxler, 87 am 20. 6.; Johann Antoni, 86<br />
am 1. 6.; Emmi Schimon, 83 am 6. 6.; Maria Wolf, 84<br />
am 20. 6.; Josef Willim, 81 am 24. 6.; Adolf Praxl, 78<br />
am 2. 6.; Alois Hofko, 78 am 12. 6.; Josef Herzog, 76<br />
am 6. 6.; Franz Wagner, 76 am 22. 6.; Johann Kappl, 75<br />
am 4. 6.; Johann Motz, 75 am 4. 6.; Anna Schwarz, 75<br />
am 6. 6.; Hedwig Fiala, 74 am 5. 6.; Hannes Künzl, 74<br />
am 11. 6.; Anna Oggolter, 73 am 10. 6.; Rosa Natschläger,<br />
65 am 9. 6.<br />
= Freistadt *<br />
Die Jahreshauptversammlung der Bezirksgruppe<br />
Freistadt der SLOO fand am Sonntag, dem 24. April,<br />
in der Pension Pirklbauer, Höllgasse 4, statt. Obmann<br />
Wilhelm Prückl konnte hiezu eine große Anzahl von<br />
Mitgliedern begrüßen. Sein besonderer Willkommensgruß<br />
galt: dem Landesobmann der SlOÖ, Kons. Dir.<br />
Franz Zahorka, Freistadts neuem Bürgermeister, dem<br />
Abg. z. NR Dkfm. Mag. Josef Mühlbachler, RR Josef<br />
Knoll, Hofrat Landesschulinspektor Dipl.-Ing. Walter<br />
Vejvar, dem Obmann v. Verband der Böhmerwälder,<br />
Josef Wiltschko, OSR Dir. Hubert Roiß mit Gattin,<br />
Kons. Werner Lehner sowie Karl Koplinger von der <strong>Sudetenpost</strong><br />
mit Gattin und einigen lieben Gästen.<br />
In einer Trauerminute wurde ehrend der drei verstorbenen<br />
Mitglieder gedacht. Auf die Verlesung des Protokolles<br />
der letzten Jahreshauptversammlung wurde einstimmig<br />
verzichtet. Nun gab der Obmann einen Rückblick<br />
über die Aktivitäten im abgelaufenen Vereinsjahr,<br />
er brachte nicht nur die eigenen Veranstaltungen mit<br />
ihren Höhepunkten, sondern auch Begegnungen mit<br />
anderen Gemeinschaften in Erinnerung. Der Mitgliederstand<br />
blieb gleich, den drei Todesfällen standen drei<br />
Neubeitritte gegenüber. Der Kassabericht, gegeben<br />
vom Kassier, Lm. Josef Lorenz, wies einen guten Stand<br />
auf, die Kassa konnte wieder aufgestockt werden. Nach<br />
dem Bericht der Kassaprüfer wurde dem Kassier mit<br />
Dank für die mustergültige Kassaführung sowie dem<br />
gesamten Ausschuß die Entlastung erteilt. Die anschließende<br />
Neuwahl, die LO-St. Josef Wiltschko leitete,<br />
brachte folgendes Ergebnis: Bezirksobmann Wilhelm<br />
Prückl, 1. Stv. OSR Dir. Roiß, 2. Stv. Oberi, i. P. Barbara<br />
Lackinger, Schriftführer Marg. Prückl, Stv. Käthe<br />
Pux, Kassier Josef Lorenz, Stv. Willi Schicho, Kassaprüfer<br />
Ferd. Leitner, Wolfg. Haider, Beiräte Sr. Anne<br />
Kietzenbauer, Hof rat Landesschulinspektor Dipl.- Ing.<br />
Walter Vejvar, Maria Leitner, Kons. Werner Lehner,<br />
Karl Wagner, Thomas Zeiner, Joh. Preslmair, Joh. Haider,<br />
Johann Ringdorfer, alle einstimmig gewählt, nach<br />
Satzungsänderung, die beschlossen wurde, für drei Jahre.<br />
Nach dem Dank des wiedergewählten Bezirksobmannes<br />
an den Wahlleiter, den Vereinsausschuß und<br />
die anwesenden Mitglieder für das erwiesene Vertrauen<br />
bat er alle um weiterhin gute Mitarbeit und Mithilfe. Im<br />
folgenden Referat behandelte der Landesobmann unter<br />
anderem das Problem der Sudetendeutschen, das schon<br />
1918 begann, fand Worte des Lobes für unsere Bezirksgruppe,<br />
schloß mit der Einladung zu den Veranstaltungen<br />
der SIOÖ. Bürgermeister Abg. z. NR Dkfm. Mag.<br />
Josef Mühlbachler, der vom Obmann vorgestellt wurde,<br />
zeigte in seinen klaren Ausführungen Verständnis,<br />
daß wir in der Gemeinschaft die menschlichen Kontakte<br />
pflegen und versuchen, Kultur und Brauchtum der<br />
Heimat zu erhalten, nach Möglichkeit werde er unsere<br />
Anliegen unterstützen. Lm. Karl Koplinger appellierte<br />
an die Anwesenden, den Bestand der <strong>Sudetenpost</strong> zu sichern.<br />
Eingeladen wurde v. OSR Dir. Hubert Roiß zum<br />
Zwettinger Pfarrtreffen, 13./14. August, v. Lm. Josef<br />
Wiltschko zum Rosenberger-Treffen, 2. bis 5. Juni, und<br />
Großtreffen der Böhmerwäldler in Bad Leonfelden,<br />
6./7. August. Nach kurzer Pause leitete das Lied „Mein<br />
schönes Feldaisttal", gesungen, mit Zither begleitet von<br />
Frau Forsthuber und Frau Pux, zur Muttertagsfeier. Mit<br />
dem Anzünden einer Kerze gedachten wir unserer verstorbenen<br />
Mütter, dabei erklang die 1. Strophe des Liedes<br />
„Tief drin im Böhmerwald" mit Gitarre gespielt von<br />
Melanie Gusner und Frau Forsthuber, Zither. Nun folgten<br />
Mutterlieder, Gedichte, vorgetragen von Silke<br />
Birklbauer und Lmn. Prückl, Ehrung der ältesten anwe- »<br />
senden Mutter, einer Kaffeejause für alle mit reichlich<br />
Kuchen, gespendet von mehreren Mitgliedern, und<br />
klang mit dem Böhmerwaldlied aus. M. P.<br />
Im April feierten folgende Landsleute Geburtstag:<br />
Franz Krammer, 1. April 1918; Maria Kristl, 1. April<br />
1906; Anna Witzany, 2. April 1925; Margarete Brunner,<br />
4. April 1924; Maria Kappl, 13. April 1919; Renate<br />
Gaisbüsch, 20. April 1942; Anna Greul, 22. April 1926;<br />
Hildegard Herrmann, 18. April 1909; Ambros Reichensdörfer,<br />
23. April 1911; Brunhilde Gerstl, 24. April<br />
1913; Johann Summerauer, 28. April 1915; Käthe Pux,<br />
28. April 1921; Josef Nader, 29. April 1911; Katharina<br />
Wagner, 30. April 1919.<br />
Es feiern folgende Landsleute Geburtstag im Mai:<br />
Ferdinand Leitner, 1. Mai 1920; Kath. Etzelsdorfer<br />
(Leopoldschlag), 3. Mai 1928; Christine Hitzker, 4. Mai<br />
1901; Marianne Narbeshuber, 5. Mai 1922; Josef Nader<br />
jun., 10. Mai 1965; Luise Hackl, 21. Mai 1924; Franz<br />
Pachner, 23. Mai 1935; Anna Foißner, 25. Mai 1929;<br />
Gertrude Lutz, 25. Mai 1914; Franz Hoffeiner, 25. Mai<br />
1932; Dipl.-Ing. Günter Krecek, 27. Mai 1944; Josef<br />
Witzany, 27. Mai 1918; Johann Stoiber, 28. Mai 1942.<br />
Geburtstage im Juni:<br />
Johann Starkbaum, 2. Juni 1917; Robert Haider, 6.<br />
Juni 1914; Alois Wolf, 7. Juni 1924; Hermann Harne, 9.<br />
Juni 1922; Gertrude Roiß, 10. Juni 1922; Anna Stöglehner,<br />
12. Juni 1921; Rosa Melzer, 13. Juni 1930; Dipl.-<br />
Ing. Graf Czernin-Kinsky, 16. Juni 1920; Erna Zirhan,<br />
17. Juni 1922; Paula Krecek, 17. Juni 1910; Kath. Etzelsdorfer<br />
(Freistadt), 25. Juni 1910; Maria Stummer, 26.<br />
Juni 1918; Edeltraud Wolfinger, 26. Juni 1925; Anna<br />
Höller, 26. Juni 1924; Herta Lorenz, 27. Juni 1923; Prof.<br />
Dr. Josef Sonnberger, 20. Juni 1942; Ernestine Nader,<br />
27. Juni 1920; Johann Klement, 27. Juni 1913; Anna<br />
Raab, 30. Juni 1916; Maria Offenzeller, 30. Juni 1920.<br />
Wir gratulieren allen Geburtstagskindern recht herzlich<br />
und wünschen ihnen noch viele Jahre Gesundheit<br />
und Wohlergehen.<br />
Gmunden<br />
Viele unserer Mitglieder können nicht verstehen, daß<br />
in der Folge 9 vom 5. Mai kein Bericht über den Volkstumsabend<br />
vom 23. April aufscheint. Wir finden es<br />
ebenfalls sonderbar, weil wir alles getan haben, um den<br />
Einsendetermin einzuhalten. Wir mußten zwar die Abholung<br />
der Bilder von der Salzkammergut-Zeitung abwarten,<br />
haben den Brief jedoch rechtzeitig am 26. April<br />
abgesandt. Für die von uns zum Ziel gesetzte verstärkte<br />
Werbung der Nichtbezieher unter unseren Mitgliedern<br />
ist das Fehlen des Berichtes nicht von Vorteil. Vielleicht<br />
wäre dabei eine Unterstützung ihrerseits möglich gewesen.<br />
Wir stellen uns vor, daß Sie an die Landsleute ein<br />
Gratisexemplar mit einer Bestellkarte senden. Das soll<br />
nicht als Abwälzen der Bemühungen verstanden werden,<br />
denn wir werden selbstverständlich zusätzlich fleißig<br />
werben. Nochmals, wir bedauern sehr, daß Sie den<br />
Bericht nicht gebracht haben. Wir sind stets bemüht,<br />
keine langatmigen Ausführungen in der Spalte der Bezirksgruppen<br />
einzusenden, um für anderes Platz zu<br />
sparen und haben in diesen Tagen S 200.— als Spende<br />
überwiesen.<br />
Kaplitz<br />
Wünsche allen Landsleuten viel Freude und Gesundheit<br />
im neuen Lebensjahr: 5. 6. Hedwig Fiala (Baschant<br />
74), Eferding; 7. 6. Hans Gübl (75) Neustadt, Liselotte<br />
Nelböck (Grüner 70), Salzburg; 8. 6. Kath. Schinko<br />
(96) Seeheim; 10. 6. Anna Brabenetz (79) Dallau, Erna<br />
Verani (55), Eschborn; 11. 6. Ing. Ernst Treben (80),<br />
Grieskirchen; 12.6. Reinhilde Knechtel (Lagler 77) Gresten;<br />
14. 6. Maria Friedrich (Wohlschläger 71), Eggern;<br />
15. 6. Anna Forstner (77), Hengesberg; 17. 6. Leopoldine<br />
Fritsch (Galfe 78), Friedberg; 19. 6. Anna Böhm<br />
(84) Münzberg; 23.6. Anna Pinnecker (Großschopf 75)<br />
Linz; 29. 6. Anna Gabauer (Zwetler 82), Nieder Moldau.<br />
Es sind leider wieder einige Bürger von uns in die<br />
ewige Ruhe abberufen worden: Ing. Heinz Berthold,<br />
Gatte von Lydi Kobold, am 11. 4. mit 72 Jahren, Maria<br />
Matejicek, geb. Herzog, aus Stiegeredorf am 11. 4. mit<br />
72 Jahren in Frankfurt, Paul Slabschi aus Kaplitz am<br />
4. 4. mit 76 Jahren, Ludwig Mayer aus Kaplitz ist am<br />
13. 3. in Karlsruhe verstorben. Unsere lieben Verstorbenen<br />
mögen in Gottes Frieden ruhen, den Hinterbliebenen<br />
gilt unsere Anteilnahme. — Im Monat Oktober<br />
gibt es in Freistadt einen Heimatabend und ein Treffen<br />
der Kaplitzer und Umgebung. Den genauen Plan werde<br />
ich Euch in der nächsten Nummer mitteilen. Bitte<br />
kommt zahlreich zu den Sudetendeutschen-Treffen<br />
nach München, Linz und in Maria Schnee.<br />
Es grüßt Euch<br />
Euer WUli Sokol<br />
= Kremsmúnster Oft. —<br />
Am 8. März fand im Gasthaus Schnur & Schlothauer<br />
die Jahreshauptversammlung unserer Ortsgruppe statt.<br />
Der Obmann, Bruno Ulbrich, konnte eine große Anzahl<br />
unserer Mitglieder begrüßen. Als Vertreter der<br />
Landesleitung wurde der Obmann der Böhmerwälder,<br />
LO.-Stv. Josef Wiltschko, willkommen geheißen, ebenso<br />
der Obmann des Seniorenbundes Lm. Artur Wenzel<br />
und der Obmann des TuS Kremsmünster, Lm. Kurt<br />
Gärtner, beide sind langjährige verdiente Mitglieder<br />
unserer Gruppe. Sodann wurde unserer Toten gedacht.<br />
Leider verstarben im vergangenen Jahr zwei unserer<br />
Gründungsmitglieder, Lm. Walter Lau aus Morchenstern,<br />
und Lm. Franz Smetana aus Labau, beide im 78.<br />
Lebensjahr. Es wurde auch an jene 54 Toten erinnert,<br />
welche am 4. März 1919 ihr Leben lassen mußten für<br />
ihr Eintreten an das versprochene Selbstbestimmungsrecht,<br />
wobei erwähnt wurde, daß unter den Opfern 20<br />
Frauen waren und das jüngste 11 Jahre und das älteste<br />
80 Jahre war. Auch die Orte wurden in Erinnerung gerufen,<br />
wo diese und weitere 53 Sudetendeutsche bis<br />
zum Jahr 1922 von den Tschechen ermordet wurden.<br />
Es folgte der Bericht des Schriftführers, welcher von<br />
seinem Stellvertreter Lm. Kurt Weiss vorgetragen wurde,<br />
da Lm. Herbert Reckziegel an der Teilnahme verhindert<br />
war. Sodann berichtete Kassier Lm. Gustav Streit<br />
über die Finanzen unserer Gruppe. Nach Kenntnisnahme<br />
stellte der Kassenprüfer, Lm. Helmut Wenzel, den<br />
Antrag auf Entlastung, welcher einstimmig angenommen<br />
wurde. Im Bericht des Obmannes wurde Rückblick<br />
gehalten auf die landesweiten Veranstaltungen<br />
und über die im Dezember 1987 abgehaltene Jahreshauptversammlung<br />
der Landesgruppe OO. — 1. Gründungsmitglied<br />
Lmn. Maria Wolf konnte im vergangenen<br />
Jahr zur Vollendung des 90. Lebensjahres beglückwünscht<br />
werden, Lmn. Anton Schnabl, Lmn. Josefine<br />
Lau, Lmn. Laura Simon und Lmn. Theresia Bruckner<br />
gratulierten wir zum 80. Geburtstag, jeweils mit einer<br />
Torte und persönlichen Wünschen durch die Mitglieder<br />
des Vorstandes. Sodann kam der Obmann auf das Gedenkjahr<br />
1938 zu sprechen und meinte, daß im Jahre<br />
1918 die Wurzel allen Übels zu finden ist, denn damals<br />
wurden die verhängnisvollen Grundlagen für alle Geschehnisse<br />
im 3. und 4. Jahrzehnt geschaffen, die auch<br />
heute noch, am Beispiel Südtirol ersichtlich, nachwirken.<br />
Die Aufgaben der SL haben sich im Laufe der Jahre<br />
gewandelt, war es am Anfang notwendig, gemeinsam<br />
die nötigsten Bedürfnisse bezüglich Essen, Wohnen<br />
usw. zu befriedigen, später bei der Erlangung der<br />
Staatsbürgerschaft, Lastenausgleich, Wahrung der Pensionsansprüche<br />
etc zu helfen, so gilt es heute die Tradition<br />
des Sudetenlandes zu bewahren und eine allzu einseitige<br />
Geschichtsschreibung zu korrigieren. Mit einem<br />
Appell, die Zusammengehörigkeit unserer Schicksalsgruppe<br />
zu wahren, schloß der Obmann seinen Bericht.<br />
Sodann ergriff unser Gast, LO-Stv. Wiltschko das Wort<br />
und betonte auch die Verpflichtung, das Recht auf die<br />
Heimat aufrechtzuerhalten und sprach von den Aktivitäten,<br />
welche im Bereich unserer Landesgruppe in Zukunft<br />
vorgesehen sind, besondere das Landestreffen<br />
von 2. bis 5. Juni in Haslach und die Veranstaltungen<br />
in Linz und Gmunden. Nach Hinweisen des Obmannes<br />
auf die von der Gablonzer Wohnbaugenossenschaft in<br />
Kremsmünster geplanten Eigentumswohnbauten wurde<br />
das Datum unseres diesjährigen Ausfluges in Stadt<br />
und Land Salzburg festgelegt. Damit schloß der erste<br />
Teil unserer Zusammenkunft. Nach kurzer Pause führte<br />
unser Lm. Robert Dittrich sehr schöne Dias von unseren<br />
Ausflügen in den Jahren von 1980 bis 1986 vor. Erinnerungen<br />
wurden geweckt an viele gemeinsam erlebte<br />
Stunden, wenngleich so mancher Teilnehmer heute<br />
nicht mehr unter den Lebenden weilt. Um 21 Uhr<br />
schloß dieser wohlgelungene Abend. In diesem Jahr<br />
konnten wir bereits drei Mitgliedern zur Vollendung<br />
des 85. Lebensjahres gratulieren, Lm. Dfkm. Otto<br />
Beckel, Lmn. Maria Görner und Lmn. Hilde Krupka,<br />
zur Vollendung des 80. Lebensjahres, Lmn. Alma Schöler.<br />
Unser Ehrenobmann Robert Dittrich und seine Frau<br />
Lydia, beide langjährige Mitglieder der SL, feiern am<br />
15. 5. das Fest der goldenen Hochzeit, auch hier unsere<br />
besten Glückwünsche.<br />
= Vöcklabruck/Attnang = = = = =<br />
Aus Anlaß des Muttertages luden wir unsere Frauen<br />
und Mütter am 4. Mai zu einem kleinen Ausflug ein.<br />
Bei herrlichem Wetter fuhren wir mit Privat-Pkw unser<br />
Ziel, das Gasthaus Kastenhuber am Traunfall, an. Dort<br />
wurden alle Teilnehmer mit Kaffee und Kuchen bewirtet.<br />
Der Obmann konnte eine sehr große Teilnehmerzahl<br />
begrüßen, auch Mitglieder der Ortsgruppe Seewalchen.<br />
Der offizielle Teil war sehr kurz, dafür aber<br />
der gemütliche umso länger, es waren ja auch Mitglieder<br />
dabei, die nur selten zu unseren monatlichen Treffen<br />
kommen können, da die Verkehreverhältnisse ungünstig<br />
sind. Diesmal wurden alle wieder privat nach<br />
Hause gebracht. Auch unsere Linzer Freunde waren anwesend<br />
und Lm. Franz Hosak wurde zur Vollendung<br />
seines 75. Lebensjahres herzlich gratuliert. Er war das<br />
einzige anwesende Geburtstagskind. Nach einer ausgiebigen<br />
Jause wurde die Heimfahrt angetreten. Die nächste<br />
Zusammenkunft findet am Sonntag, dem 5. Juni,<br />
wie üblich in Attnang statt. Der Jahresausflug wird am<br />
Donneretag, dem 23. Juni, durchgeführt, Einladungen<br />
ergehen noch rechtzeitig. Lmn. Elfriede Kontur, Lm.<br />
Hans Kirchgatterer, Franz Hosak und Hans Unger feiern<br />
im Mai Geburtstag, die Landsmannschaft gratuliert<br />
herzlich. W. S.<br />
Egerländer Muttertagsfeier: Am 7. Mai hielt zum<br />
erstenmal die Eghalanda Gmoi z'Salzburg ihre diesjährige<br />
Muttertagsfeier in den gediegenen, vorbildlich restaurierten<br />
Räumlichkeiten des Lainerhofes ab. Sie gestaltete<br />
sich in Anwesenheit zahlreich eingeladener<br />
Doppelmitglieder zur Gmoi und der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft zu einer großfamiliären Feier mit Ehrung<br />
aller gekommenen Mütter und Großmütter. Im<br />
besonderen wurden deren Geburtstag habende durch<br />
bunte Blumensträuße und bei einem runden Geburtstag<br />
von Mouhm Henriette Zuleger durch Überreichung<br />
eines Geschenkkorbes besondere hervorgehoben. So<br />
wurde der Ablauf der Vortragsfolge nach diesen einführenden<br />
Dankesworten durch Vüastaiha Zuleger ein<br />
Loblied auf alle heimattreuen Mütter in Vergangenheit<br />
und Gegenwart. Wir hörten danach und gaben dankbar<br />
Beifall den vertrauten Zitherklängen von Lm. Ortner,<br />
den Egerländer Mundartgedichten zu Lebenserinnerungen<br />
in der Heimat, vorgetragen von Vetter Zuleger<br />
und den Mouhmen Prantl und Grünangerl sowie<br />
dem gekonnten Flötenspiel eines Enkelmädchens der<br />
letzteren. In die allbekannten Liedfolgen wie „Mutter*<br />
sprache-Mutterlaut" und jO, hast du noch ein Mütterlein"<br />
fielen auch alle Anwesenden stimmlich froh mit<br />
ein. Mouhm Grünangerl bedachte zum Schluß alle<br />
Mütter mit in monatelanger Fleißarbeit gebastelten<br />
Biedermeiersträußlein von besonderer Fertigkeit. So<br />
verließen wir alle befriedigt den gelungenen Egerländer<br />
Muttertagsnachmittag in Erwartung der noch bevorstehenden,<br />
gleichartigen Feier der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft im Stieglbräu am Dienstag, den<br />
17. Mai. So eignen sich anschließend bestens unsere<br />
Glückwünsche zu den Geburtstagen unserer Mitglieder<br />
im Wonnemonat Mai. Männer — 70 Jahre und älter:<br />
Dr. Norbert Pawelka (1903), Bischofshofen, Ing. Karl<br />
Schulz (1905), Seitz/Mähren, jetzt Bürmoos, Andreas<br />
Fiebinger (1906), Roßwald/Jägerndorf, Hans Friedrich<br />
Renelt (1912), Tetschen/Elbe, Karl Strohbach (1917),<br />
Rumburg, Alois Czap (1917), Brunn, jetzt Schwarzach.<br />
Frauen — 70 Jahre und älter: Anna Gaube (1903), Leitmeritz,<br />
Alice Printzen-Adamek (1903), Prag, Edith<br />
Schutzbier (1905), Agram, Maria Glatz (1906), Komotau,<br />
Erna Nahlik (1907), Rothmühl, Else Bartel (1907)<br />
Grottau, Franziska Pfeffer (1911), Teplitz-Schönau,<br />
jetzt Neumarkt, Edith Deimer (1912), Neutitschein, Juliane<br />
Patzak (1912), Hedwig Roßmanith (1914), Troppau,<br />
Hedwig Schreiner (1914), Anna Maria Kölbl<br />
(1916), Christiansberg, Gertrude Locker (1916), Wien.<br />
In Anbetracht der Abwesenheit bezughabender Mitglieder<br />
für das Totengedenken am Karfreitag, nun<br />
nachträglich das Ehrenmal der Salzburger Landsmann-
10 SUDETENPOST Folge 10 vom 19. Mai 1988<br />
schaft auf dem Kommunalfriedhof Salzburg, mit der<br />
eingemeißelten Inschrift auf dem Kreuzquerbalken:<br />
DEM GEDENKEN UNSERER TOTEN IN DER HEI-<br />
MAT SUDETENLAND-<br />
Steiermark<br />
Brück a. d. Mur<br />
Den Müttern war der Spruch des Monats gewidmet,<br />
mit dem Obfrau Marie Koppel unsere Vor-Muttertagsfeier<br />
am 1. Mai einleitete. Anschließend wurden die<br />
Gedenktage in Erinnerung gebracht, wobei der Prager<br />
Fenstersturz und der Brünner Todesmarsch ob ihrer Bedeutung<br />
besonders hervorgehoben wurden. Die Obfrau<br />
informierte sodann über die wichtigsten Punkte<br />
bei der Bundesversammlung in Wien. Unseren<br />
Geburtstagskindern Herta Haberl (55), Bertsdorf,<br />
Theo Hanisch (65), Sarajevo, und Irma Pietsch (79),<br />
Winkelsdorf, sprachen wir unsere herzlichsten Glückwünsche<br />
aus. Leider befinden sich unser Kulturreferent<br />
Dipl.-Ing. Mandel und Gattin Irene derzeit im Krankenhaus,<br />
die Genesungswünsche aller Landsleute sollen<br />
ihnen Antrieb geben, ganz besonders schnell wieder<br />
gesund zu werden. Eine Erinnerung an das alte Zuhause<br />
war die dann vorgetragene „Dunkelstunde", es folgte die<br />
Heimkehrergeschichte „Der Muttertag". Wie bei unseren<br />
Muttertagsfeiern gewohnt, gab es Blumenschmuck<br />
auf den Tischen und die Damen wurden mit Kaffee und<br />
Torte, die Herren als »Vorschuß" auf den Vatertag mit<br />
Wein bewirtet. Bitte unseren nächsten Termin zu beachten:<br />
Sonntag, 5. Juni, ist das letzte Monatstreffen vor<br />
der großen Sommerpause, weshalb wir wieder zahlreiches<br />
Erscheinen erwarten.<br />
Leoben<br />
Unser alljährlicher Frühjahrsausflug kann wieder als<br />
gelungene „Fahrt ins Grüne" bezeichnet werden. Bis auf<br />
den letzten Platz besetzt ging es mit dem großen Egger-<br />
Bus am 5. Mai früh morgens bei schönstem Wetter<br />
durch das Mürztal, auf die Schanz, in die Waldheimat,<br />
Fischbacher Alpen, Feistritztal, hinüber in die „Bucklige<br />
Welt" bis St. Corona. Die Fahrtroute wurde vom<br />
Ausschuß (Rudi und Hedi Czermak, Toni und Maria<br />
Schwarz, Heli Mader, Otto Dorner, Erwin Vogel, Fanny<br />
Eisenhut) eine Woche vorher mit zwei Pkw abgefahren<br />
und die Lokalitäten bestellt. Am Feistritzsattel traten<br />
unsere eifrigen „Marketenderinnen" mit „geistiger" Labung<br />
in Aktion, während in St. Corona ein reichliches<br />
Mittagessen (Gasthof Farner, Unternberg) kredenzt<br />
wurde. Vorher besichtigte man noch die bekannte Wallfahrtskirche.<br />
Die landschaftlich schöne Gegend lud zu<br />
einer gemeinsamen Wanderung ein mit Fernblick hinüber<br />
zum Schneeberg oder zum Hochwechsel bzw. weit<br />
hinein nach Ungarn. Die Weiterfahrt über Aspang,<br />
Krumbach, Bad Schönau, Kirchschlag nach Lichtenegg<br />
zeigte nicht nur eine schöne Landschaft, sondern in<br />
Verbindung mit der Blütenpracht der Obstbäume und<br />
Felder wurde sie zu einem unvergeßlichen Erlebnis.<br />
Nach einer Besichtigung der Wallfahrtskirche Maria<br />
Schnee wartete schon im nahen Großgasthof Neumüller<br />
eine vorbestellte Kaffeejause mit Unterhaltungsmusik.<br />
Unsere kleine Sabine (Urenkelin von Lmn. Sidi<br />
Steinegger) erfreute alle Mütter mit einem lieben Gedicht,<br />
welche anschließend mit einem kleinen Ehrengeschenk<br />
beteilt wurden (Modeschmuck aus Neugablonz<br />
— Spende eines Verwandten von Heli Mader). Daß bei<br />
gemütlichem Beisammensein und Tanz sowie zünftiger<br />
Brettl jause der Aufbruch schwer fiel, ist verständlich.<br />
Über die Autobahn bzw. Schnellstraße kam die Heimfahrt<br />
über den Semmering infolge Stimmungsmusik<br />
und Gesang im Autobus allen recht kurz vor. Ein gelungener<br />
Ausflug im Kreise der großen Familie der Leobner<br />
Landsmannschaft! — Die nächste Fahrt ist am 10./11.<br />
September nach Großgmain bei Salzburg zum Grenztreffen<br />
fixiert. — Am 24725. Juni begrüßen wir 55<br />
Landsleute aus Oberbayern bei uns in Leoben mit<br />
einem gemeinsamen Heimatabend im Großgasthof<br />
Sebinger.<br />
Frauengnippe Graz<br />
Die blütenreiche Jahreszeit und der nahe Muttertag<br />
boten Anregung und Grund genug zu einer flotten<br />
Frühlingsfahrt in die Weststeiermark. Bezirksfrauenreferentin<br />
Lmn. Elisabeth Ruppitsch hatte dankenswerterweise<br />
das Unternehmen mustergültig geplant, so daß<br />
es vorsorgemäßig vonstatten gehen konnte. Am 5. 5.<br />
hatten sich bereits knapp nach 9 Uhr die ersten Reisewilligen<br />
am Treffpunkt beim Opernhaus versammelt.<br />
Bis zur pünktlichen Abfahrtszeit, um 9.30 Uhr, war die<br />
stattliche Teilnehmerzahl von 43 Personen erreicht,<br />
darunter die Landesfrauenreferentin Lmn. Gerhilt Hansel,<br />
die Landesgeschäftsführerin Lmn. Gusti Tschetschounik<br />
und der Bezirksgruppenobmannstv. Lm.<br />
Franz Schmid und der bewährte Otto-Reisebus setzte<br />
sich in Bewegung. Nach Grußworten der Reiseleiterin,<br />
Lmn. Lisi Ruppitsch und der Landesobfrau Lmn. Dr.<br />
Jolande Zellner, gab man sich dem bewegten Streifzug<br />
mitten durch das Frühlingsgrün und den Blütenschmuck<br />
der Landschaft hin und gelangte nach einstündiger<br />
Fahrt ans Ziel. Es war der Gasthof Klugbauer auf<br />
dem Reinischkogel. Hier erwartete ein vorbestelltes frugales<br />
Mittagsmahl die Gäste. Wohlgestärkt verteilten<br />
sie sich in Gruppen zu verschiedentlichen Unternehmungen.<br />
Nachtsüber hatte es geregnet, doch ein mittlerweile<br />
nicht mehr wolkendichter Himmel verlockte<br />
zu Wanderungen oder Spaziergängen innerhalb der<br />
umliegenden von Vogelgesang erfüllten Wälder, bis<br />
man sich zur Muttertagsjause wieder zusammenfand.<br />
Kaffee und Mehlspeise nach Wahl, Spende der Landsmannschaft,<br />
mundeten besonders gut. Muttertagsgedanken<br />
sprach Lmn. Dr. Jolande Zellner aus, wobei sie<br />
das heutige Mutterbild im Gegensatz zum heimatlich<br />
überlieferten und vor allem zur Gestalt der vertreibungsbewährten<br />
Mutter stellte. Das gemeinsam gesungene,<br />
von Lmn. Magda Schirmer angestimmte Lied<br />
»Muttersprache, Mutterlaut" beendete die kurze Feierstunde,<br />
der alsbald die fröhliche, von einem bunten Liederkranz<br />
begleitete Heimfahrt folgte. Dankerfüllte Abschiedsworte<br />
erweckten die Aussicht auf eine ähnliche<br />
Gemeinschaftsfahrt nach der Sommerpause. Erste Urlaubsgrüße<br />
an uns kamen von Ehepaar Ferry und Irene<br />
Iberer aus Kärnten. Wir freuen uns und wünschen auch<br />
allen anderen Frühurlaubern alles Gedeihliche.<br />
Kärnten<br />
Dr. Jolande Zellner<br />
Jahreshauptversammlung der SL in Kärnten. Die<br />
diesjährige ordentliche Jahreshauptversammlung fand<br />
am Samstag, 30. Mai, im Gasthof „Müller" statt. Der<br />
Landesobmann Prof. Dr. Gerlich begrüßte die 41 erschienenen<br />
Delegierten und Gäste, als Vertreter der<br />
Kärntner Landsmannschaft Vorstandsmitglied Dir.<br />
Maklin und ganz besonders den Ehrengast Prof. Wolf<br />
Kowalski, unseren Bundeskulturref eren ten aus Wien.<br />
Nach einer Gedenkminute für die Verstorbenen im letzten<br />
Vereinsjahr und aller Toten der Vertreibung und des<br />
Krieges, gesprochen vom Landesobmann und Frauenreferentin<br />
Gerda Dreier, erstatteten die Amtsträger die<br />
durchwegs positiven Berichte. Landesgeschäftsführer<br />
Puff konnte auf die zahlreichen Aktivitäten innerhalb<br />
des Landesverbandes mit der Kärntner Landsmannschaft<br />
und der Volksdeutschen Landsmannschaften<br />
verweisen. Es folgte — über Antrag von Dr. Dreier —<br />
die einstimmige Entlastung der gesamten Landesleitung.<br />
Versicherungsdirektor Alfons Seemann, Villach,<br />
scheidet als 2. Landesobmannsteil Vertreter aus gesundheitlichen<br />
Gründen aus und ein Dankschreiben ergeht<br />
in den nächsten Tagen an die Eheleute Seemann. Die<br />
Neuwahl, durchgeführt von Prof. Kowalski, ergab eine<br />
kleine Veränderung in der Zusammensetzung des<br />
Hauptausschusses. Der neue Vorstand (Hauptausschuß)<br />
lautet: Landesobmann: Prof. Dr. Wilhelm Gerlich,<br />
1. Landesobmannstellvertreter und Geschäftsführer<br />
Hans Puff, 2. Landesobmannstellvertreter GR.<br />
Ernst Katzer, 3. Landesobmannstellvertreter Karl Anderwald,<br />
Landeskassier Dipl.-Ing. Leopold Anderwald,<br />
Schriftführer Hedda Pohl, Landesfrauenreferentin Gerda<br />
Dreier und die Kassaprüfer Schubert und Bund.<br />
Nach einer kurzen Pause, bei welcher die Delegierten<br />
und Gäste sehr interessante Gespräche führten, so z. B.<br />
über die Zusammenarbeit mit der Jugend, die Frauenarbeit<br />
innerhalb des Landesverbandes, Trachten- und<br />
Brauchtumspflege, Mitgliederwerbung und nicht zuletzt<br />
über den bevorstehenden Sudetendeutschen Tag<br />
zu Pfingsten in München. Der Vortrag des Gastredners<br />
stand diesmal auf sehr hohem Niveau und nachdem<br />
Prof. Kowalski allen Anwesenden die Grüße des Bundesverbandes<br />
übermittelt hatte, sprach der Redner uns<br />
allen — in seinen hochinteressanten Ausführungen<br />
über die geschichtlichen Hintergründe der Ereignisse<br />
1918/1938/1988 — direkt aus der Seele. .Wir brauchen<br />
uns unserer Vergangenheit nicht zu schämen", betonte<br />
der Redner, sollen die Wahrheit nicht unter den Tisch<br />
kehren, sondern auch die heutige Generation von den<br />
Tatsachen überzeugen. Schlußworte des Gastredners<br />
— dem wir noch lange hätten zuhören können — und<br />
die des Landesobmannes beendeten die Jahreshauptversammlung<br />
der SL in Kärnten 1988, die auch diesmal<br />
glatt über die Bühne gegangen war.<br />
Bezirksgruppe Villach<br />
Frauennachmittag: Am 2. Mai fanden sich im Parkhotel<br />
viele Damen ein, die dort einen anregenden Nachmittag<br />
verbrachten. Es konnten sogar die Landesfrauenreferentin<br />
Gerda Dreier und ihr Gatte aus Klagenfurt<br />
DIE<br />
begrüßt werden. Frau Dreier überbrachte die Grüße<br />
der Landesgruppe und ein Dankschreiben für Herrn<br />
Dipl.-Ing. Alfons Seemann, der durch viele Jahre mit<br />
viel Arbeit verbundene Funktionen in der SL ausübte,<br />
diese aber aus Krankheitsgründen niederlegen mußte.<br />
Frau Dreier fand bewegende Worte der Anerkennung<br />
und des Dankes und überreichte Frau Seemann das<br />
Dankschreiben und einen Blumenstrauß. Unsere nächste<br />
Zusammenkunft, zu der alle Landsleute herzlich<br />
eingeladen sind, findet Montag, 6. Juni, 15.30 Uhr, wieder<br />
im Parkhotel statt.<br />
D. Thiel<br />
= St. Veit a. d. Gian = = = = =<br />
Geburtstagsgratulation für unseren Bezirksobmann<br />
Ernst Katzer. Der 60. Geburtstag unseres Bezirksobmannes<br />
und GR war der gegebene Anlaß, daß diesem<br />
verdienten Landsmann und Gemeindemandatar von<br />
mehreren Abordnungen und vielen Gratulanten Glückwünsche,<br />
Dank und Anerkennung ausgesprochen wurde.<br />
Die gesamte zehnköpfige sudetendeutsche Bezirksleitung<br />
feierte ebenfalls mit dem Jubilar und seinen Familienangehörigen<br />
diesen besonderen Geburtstag. Unser<br />
Bezirksobmannstellvertreter A. Klier sprach besondere<br />
Worte der Anerkennung und des Dankes namens<br />
der Bezirksgruppe aus und Frau Mubi überreichte ein<br />
Ehrengeschenk. Es gibt wohl nur wenige Funktionäre<br />
der Landsmannschaft, welche auf so viele verschiedenartige<br />
erfolgreiche Aktivitäten hinweisen können. Unser<br />
Obmann stammt aus Grulich und war Sohn einer<br />
einst recht wohlhabenden Gewerbefamilie. Als letzter<br />
Kriegsjahrgang 1928 lernte er noch die Schrecken des<br />
Krieges kennen und war anschließend bis zum Oktober<br />
1946 im berüchtigten tschechischen Internierungslager<br />
Josefstadt interniert. Die Heimatvertreibung im Viehwaggon<br />
erfolgte im Oktober 1946. Nach einigen verschiedenen<br />
Zwischenstationen wurde St. Veit/Glan<br />
bzw. das Kärntnerland die zweite Heimat. Hier gründete<br />
der Jubilar auch seine Familie, welcher drei Kinder<br />
entsprossen. Diese Familie mit den drei Schwiegerkindern<br />
und zwei Enkeln sind alle Mitglieder der Sudetendeutschen<br />
Landsmannschaft und weitere drei Familienmitglieder<br />
üben Funktionen in der Landsmannschaft<br />
und Jugendgruppe aus. Eine gut funktionierende Bezirksgruppe<br />
mit einer günstigen Lebensaltersstruktur,<br />
welche sich mitgliedermäßig im letzten Jahrzehnt verdoppelt<br />
hat und wo viele verschiedene Aktivitäten geleistet<br />
werden, ist ein Ergebnis, das entscheidend vom<br />
Obmann mitgestaltet wurde. Als Gemeindemandatar<br />
und langjähriger Fraktionsführer verstand es unser Jubilar,<br />
daß die Sudetendeutsche Landsmannschaft in<br />
unserem Bezirk einen entsprechenden Stellenwert hat,<br />
und ein kleines Zeugnis ist ein großer Schaukasten im<br />
Stadtgemeindeamt und vor allem die Sudetengasse ausgehend<br />
von einem der schönsten Stadtplätze Österreichs.<br />
Möge uns unser Obmann, versehen mit Gesundheit,<br />
noch viele Jahre erhalten bleiben, das wünscht<br />
von ganzem Herzen die gesamte Bezirksgruppe.<br />
JUGEND berichtet<br />
Jugendredaktion 1180 Wien Kreuzgasse 77/14<br />
Bundesjugendföhrung<br />
Werte Landsleute, liebe Leser und junge Freunde! Am<br />
kommenden Wochenende findet in München der Sudetendeutsche<br />
Tag 1988 — das größte Treffen aller Landsleute<br />
und Freunde in diesem Jahr — statt. Im Rahmen<br />
dieser Großveranstaltung wird das Pfingsttreffen der<br />
Sudetendeutschen Jugend durchgeführt, wobei wir<br />
auch aus Österreich sehr stark vertreten sein werden.<br />
Neben den Teilnehmern aus Wien, Niederösterreich<br />
und Oberösterreich, die traditionell stark vertreten<br />
sind, kommt diesmal erstmals eine sehr starke Gruppe<br />
aus Kärnten, was uns natürlich sehr freut. Dies ist ein<br />
Verdienst unseres Landsmannes Katzer aus St. Veit in<br />
Zusammenarbeit mit der Landesjugendführung Kärnten,<br />
unserer Annemarie! Wir hoffen alle auf gutes Wetter,<br />
einige schöne und erlebnisreiche Tage in München.<br />
Das Programm der Sudetendeutschen Jugend ist so abgestimmt,<br />
daß jede Altersgruppe angesprochen wird —<br />
man braucht sich eben nur auszusuchen, woran man<br />
teilnehmen will. Das Programm wurde ja in der letzten<br />
Nummer der „<strong>Sudetenpost</strong>" angeführt. Nochmals laden<br />
wir alle Landsleute recht herzlich ein, die Veranstaltungen<br />
der jungen Generation zu beachten und auch zahlreich<br />
zu besuchen. Es lohnt sich bestimmt! Und solltest<br />
Du Dich — damit sind alle jungen Leute gemeint, die<br />
noch keinen Kontakt zu uns haben oder einen nur sehr<br />
losen — im letzten Augenblick doch noch entschließen,<br />
nach München zu kommen, dann bist Du gerne im<br />
Zeltlager am Campingplatz Thalkirchen (im Süden der<br />
Stadt) im Lagerhof jOsterreich" gesehen!<br />
Nochmals wollen wir alle Trachtenträger unter den<br />
älteren und jüngeren Landsleuten und Freunden, die in<br />
München dabei sind, darauf hinweisen, daß zur Hauptkundgebung<br />
am Sonntag um 10 Uhr der Festzug zum<br />
Einmarsch zur Hauptkundgebung im Messegelände zusammengestellt<br />
wird — wir ersuchen, pünktlich dort zu<br />
sein und mitzumachen. So bieten wir ein buntes Bild<br />
für die vielen Landsleute, die da anwesend sein werden<br />
und auch gegenüber der großen Öffentlichkeit.<br />
Neben den hoffentlich sehr schönen Tagen in München<br />
dürfen wir aber nicht auf die anderen Treffen, Veranstaltungen<br />
usw. vergessen! Unsere Arbeit und Tätigkeit<br />
muß immer wieder, wie eine Spirale oder ein Perpetuum<br />
mobile, weiterlaufen. Darum weisen wir auf<br />
das Sommerlager für Kinder und junge Leute vom 9. bis<br />
17. Juli 1988 in Kärnten ganz besonders hin! Noch haben<br />
wir etliche Plätze zu vergeben — dennoch wird es<br />
aber wirklich Zeit für die letzten Anmeldungen. Siehe<br />
dazu den Aufruf im Inneren der „<strong>Sudetenpost</strong>".<br />
Hinweisen möchten wir aber auch schon jef^t auf das<br />
Winterlager vom 26. 12. 1988 bis 3. 1. 1989 (bis 6. 1.<br />
möglich) für junge Leute und Familien mit Kindern aus<br />
ganz Österreich, wozu wir auf die Ankündigung im Inneren<br />
der „<strong>Sudetenpost</strong>" hinweisen möchten!<br />
Landesgruppe Wien<br />
Heimstunden für junge Leute ab ca. 14 Jahre jeden<br />
Mittwoch ab 19.30 Uhr in unserem Heim in Wien 17,<br />
Weidmanngasse 9 (beim Elterleinplatz). Da solltest Du<br />
auch einmal mit Deinen Freunden hinkommen — es<br />
lohnt sich bestimmt (und anschauen kostet nichts!).<br />
Halten Sie uns bzw. ihr die Daumen für unsere Mannschaften,<br />
die im Rahmen der Pfingstwettkämpfe im<br />
Rahmen des Sudetendeutschen Tages teilnehmen — wir<br />
hoffen wieder auf ein gutes Abschneiden und werden<br />
darüber in der kommenden Nummer berichten! Mit<br />
der Trachtengruppe beteiligen wir uns am Festzug im<br />
Rahmen des 6. niederösterreichischen Trachtentreffens<br />
in St. Polten am Sonntag, dem 29. Mai. Der Festzug beginnt<br />
um 14 Uhr, Aufstellung ist um 13 Uhr auf der Promenade.<br />
Ab Wien werden Gemeinschaftsfahrten<br />
durchgeführt, auch ältere Trachtenträger können — soweit<br />
eben der Platz reicht — mitfahren. Dazu ist es aber<br />
notwendig, sich am kommenden Mittwoch, dem 25.<br />
Mai, im Heimabend (Weidmanngasse 9, Wien 17) ab<br />
19.30 Uhr anzumelden.<br />
Unsere diesjährige Muttertags- und Vatertagsfahrt<br />
wird als „Fahrt in den Frühling" am Donnerstag, dem 2.<br />
Juni (Fronleichnamstag), durchgeführt. Abfahrt ist um<br />
8 Uhr vom Bahnhof Praterstern (Wien-Nord) — Parkplatz<br />
vor dem Postamt (in Richtung Prater) mit einem<br />
modernen Autobus, Rückkunft gegen 20.30 Uhr. Der<br />
Fahrpreis beträgt nur S 130.— (inkl. einer kleinen Jause),<br />
für Kinder bis zu 14 Jahren S 60.—. Sofortige Anmeldungen<br />
bei Familie Malik, 1180 Wien, Schulgasse<br />
Nr. 68, Tel. 43 04 075, bzw. bei Nichterreichen<br />
schriftlich<br />
bis zum 29. 5. an die Sudetendeutsche<br />
Jugend Wien, 1180 Wien, Kreuzgasse 77/14, mit<br />
unbedingter Angabe einer telefonischen Erreichbarkeit!<br />
= Landesgruppe Niederösterreich =<br />
Am 27. April fand im nö. Landhaus im Rahmen des<br />
nö. Jugendrates ein sehr interessantes Gespräch mit<br />
einer Delegation des Tschechoslowakischen Jugendverbandes<br />
(mit dessen Vorsitzenden) statt, wobei vor allem<br />
auf den gewünschten Jugendaustausch zwischen den<br />
beiden Ländern auf regionaler Ebene hingewiesen wurde.<br />
Interessant war die Antwort der offiziellen tschechischen<br />
Vertreter auf die Frage, was man denn sagen würde,<br />
wenn eine sudetendeutsche Volkstanzgruppe offiziell<br />
im Rahmen des gegenseitigen Kennenlernens in die<br />
CSSR käme. Die Antwort lautete, daß man jeden der<br />
guten Willens ist, gerne sieht, auch eine sudetendeutsche<br />
Gruppe! Man könnte sich das schon vorstellen.<br />
Wir haben dies gerne zur Kenntnis genommen und werden<br />
unsere dementsprechenden Vorstellungen beim<br />
Landesjugendreferat einbringen! Nächsten Sonntag,<br />
dem 29. Mai, sehen wir einander beim Festzug im Rahmen<br />
des 6. nö. Trachtentreffens in St. Polten. Aufstellung<br />
ist um 13 Uhr in St. Polten auf der Promenade.<br />
Alle Trachtenträger sind aufgerufen, daran teilzunehmen<br />
— egal ob alt, ob jung! Zeigen wir einer breiten<br />
Öffentlichkeit unsere schönen Trachten, damit machen<br />
wir viel Werbung für unsere gute Sache!<br />
Kleine Vorschau: Das diesbezügliche Grenzlandtreffen<br />
mit Sonnwendfeier und Grenzlandrätselwanderung<br />
in Klein Schweinbarth findet heuer am Samstag, dem<br />
18. Juni, statt! Start zur Wanderung zwischen 14 und 16<br />
Uhr vom Dorfgasthof in Kl. Schweinbarth. Siegerehrung<br />
gegen 18.30 Uhr. Sonnwendfeier am Kreuzberg<br />
gegen 21.30 Uhr (bei Einbruch der Dunkelheit)!<br />
Landesgruppe 00.<br />
Am Samstag, dem 4. Juni, findet im Rahmen der<br />
Ennser Festtage ein großer Volkstumsabend unter dem<br />
Motto „Eine Reise durch das Sudetenland" im Pfarrsaal<br />
der Kirche in Lordi mit Beginn um 19.30 Uhr statt.<br />
Diese Veranstaltung wird in Zusammenarbeit zwischen<br />
der SLÖ-Bez.-Gruppe Enns und der SDJÖ vorbereitet.<br />
Schon jetzt wollen wir dazu alle Landsleute und Freunde<br />
recht herzlich einladen. Der Eintritt ist frei (Spenden<br />
werden erbeten). Der »Tag der Heimatvertriebenen'<br />
wird am Sonntag, dem 5. Juni, im Rahmen der Friedberger<br />
Heimattage vom 1. bis 5. Juni in Haslach im<br />
Mühlviertel abgehalten. Die Gemeinde Haslach übernimmt<br />
die Patenschaft über die Heimatvertriebenen<br />
von Maikt und Pfarre Friedberg an der Moldau im<br />
Böhmerwald. Dies ist ein besonderes Ereignis und<br />
schon jetzt laden wir alle Landsleute und vor allem die<br />
jungen Freunde recht herzlich dazu ein! Kommt alle<br />
nach Haslach!<br />
'<br />
= Arbeitskreis Sudmähren<br />
Die Südmährer-Wallfahrt in Maria Dreieichen vereinigte<br />
wieder einmal weit mehr als 4000 Landsleute,<br />
die aus nah und fern gekommen waren. Auch wir waren<br />
mit unseren Trachten und Fahnen dabei. Damit<br />
konnten wir wieder viel Werbung für unsere Gruppe<br />
machen. Eine Tracht ist eben immer wieder ein Anziehungspunkt.<br />
Besonders muß betont werden, daß diesmal<br />
recht viele Mütter und Großmütter anwesend waren<br />
— war doch Muttertag und man benutzte die Gelegenheit<br />
und brachte diese zu dieser sehr schönen Veranstaltung.<br />
Nicht vergessen: Sonntag, 29. Mai, St. Polten:<br />
Großer Festzug im Rahmen des „Tages der niederösterreichischen<br />
Tracht". Festzugaufstellung: 13 Unr, Promenade.<br />
Jeder Trachtenträger ist herzlichst zum Mitmachen<br />
aufgerufen! Sonntag, 5. Juni: 25. Kreuzbergtreffen<br />
in Klein Schweinbarth — sozusagen eine Pflichtveranstaltung<br />
für uns alle — auch Du bist herzlichst eingeladen!<br />
Samstag, 18. Juni: Grenzlandtreffen mit Rätselwanderung<br />
und Sonnwendfeier in Klein Schweinbarth!<br />
Rätselwanderung-Start: 14 bis 16 Uhr, ca. 18.30 Uhr<br />
Siegerehrung und um 21.30 Uhr große Sonnwendfeier<br />
am Kreuzberg.<br />
Die nächste Heimstunde — Dienstag, 7. Juni — findet<br />
wieder wie gewohnt im Heim in Wien 17, Weidmanngasse<br />
9, Beginn 20 Uhr, statt. Eine bunte Programmfolge<br />
sorgt bestimmt wieder für beste Stimmung!<br />
Spenden<br />
für die „Sudetennost"<br />
S 357.<br />
S 257.-<br />
S 157.-<br />
S 150,<br />
S 107,<br />
SlOO,<br />
S 63,<br />
S 57.<br />
Spendenliste Nr. 18<br />
Dkfm. Otto Steffan, Wien<br />
Stefanie Hübner, Wien<br />
Josef Kern, Wien, Edith Swoboda, Linz, Rudolf<br />
Brabenetz, Eberschwang, Mag. Horst<br />
Hegenbart, Krieglach<br />
Johann Rumi, Linz<br />
Fritz u. Mimi Kiesewetter, Wien<br />
Theresia Mugrauer, Stadl-Paura, Hildegard<br />
Klarl, Hörsching<br />
Wilhelm Hardteck, Payerbach<br />
Wien<br />
Erik Zimmermann, Walter Schwärzt, Luzia<br />
Schösser, Juliana Hanzal, Martha Wollein,<br />
Hilde Holik, Hilde Wolf, Rosa Krammler,<br />
Elisabeth Ruckenbauer, Josef Maca, Ernestine<br />
Crosina, Maria Hruby, Anton Bacovsky,<br />
Maria Passek, Alois Matzka<br />
Bundesländer<br />
Johann Strada, Linz, Pauline Gutwirth,<br />
Linz, Martha Kleinhanns, Gallneukirchen,<br />
Dipl.-Ing. Norbert Fischer, Kirchschlag,<br />
Else Lang, Kremsmünster, Karin Heubusch,<br />
Steyr, Klara Cepek, Ottensheim, Johann<br />
Kirchgatterer, Vöcklabruck, Werner Garhofer,<br />
Heidenreichstein, Martha Spiess, Uttendorf,<br />
Franziska Lackner, Deutschlandsberg,<br />
Edeltraud Richter, Graz, Ljuba Hinke,<br />
Irdning, Hildegard Plach, Knittelfeld, Renate<br />
Watzlawik, Brückl/Ktn., Maria Kirchhofer,<br />
Klein St. Paul, Karl Uhi, St. Stefan<br />
Spendenliste Nr. 19<br />
S 300.— Franz Werani, Freistadt<br />
S 200.— Dr. Eckhart Chodura, Marchtrenk<br />
S157.— Hilde Glaser, Wien, Johann u. Anna<br />
Heindl, Linz, Johanna Pranghofer, Haid<br />
S 114.— Gertraud Streit, Wels<br />
S 107.— Ida Adam, Mautern<br />
S 100.— Prof. Otto Stöber, Moorbad Neydharting,<br />
Ida Fechter, Linz, Christine Stiedl, Regau,<br />
Mag. DDr. Franz Andraschko, Graz<br />
S 64.- Erich Thiel, Villach<br />
S 57.— Martha Macho, Wien, Anna Bradel, Wien,<br />
Luise Willisch, Wien, Anni Kaindl, Wien,<br />
Dr. Ilse Tielsch, Wien, Elisabeth Stawiarski,<br />
Wien, Jakob Wurschy, Linz, Walter Jellinek,<br />
Linz, Ing. Richard Pischulti, Linz,<br />
Gunthilde Ortbauer, Linz, Maria Molisch,<br />
Attnang-R, Anna Maria Gotschi, Attnang-<br />
R, Leopoldine Kysela, Bad Ischi, Fritz Waniek<br />
jun.,,Enns, Margarete Sandleiter, Enns,<br />
Elisabeth Grimm, Pasching, Rudolf Brunner,<br />
Pasching, Leopold Werner, Rohrbach,<br />
Wilhelm Beer, Langenzersdorf, Frida Neugebauer,<br />
Graz, Maria Koppel, Kapfenberg.<br />
S 50.— Adele Bauer, Braunau<br />
Die „<strong>Sudetenpost</strong>" dankt allen Spendern sehr herzlich!<br />
Redaktionsschluß<br />
Redaktionsschluß ist jeweils am Donnerstag,<br />
8 Tage vor dem Erscheinungstermin.<br />
Spatere Einsendungen können nicht berücksichtigt<br />
werden.<br />
Folge 11<br />
Folge 12<br />
Folge 13/14<br />
Folge 15/16<br />
Folge 17<br />
FolgeiS<br />
Folge 19<br />
Folge 20<br />
Folge 21<br />
Folge 22<br />
Folge 23<br />
Folge 24<br />
3. Juni<br />
16. Juni<br />
I.Juli<br />
4. August<br />
1. September<br />
15. September<br />
6. Oktober<br />
20. Oktober<br />
3. November<br />
17. November<br />
1. Dezember<br />
15. Dezember<br />
(Redaktionsschluß 26. 5.1988)<br />
(Redaktionsschluß 9. 6.1988)<br />
(Redaktionsschluß 23. 6.1988)<br />
(Redaktionsschluß 28. 7.1988)<br />
(Redaktionsschluß 25. 8. 1988)<br />
(Redaktionsschluß 8. 9.1988)<br />
(Redaktionsschluß 29. 9.1988)<br />
(Redaktionsschluß 13. 10.1988)<br />
(Redaktionsschluß 27. 10.1988)<br />
(Redaktionsschluß 10. 11.1988)<br />
(Redaktionsschluß 24. 11.1988)<br />
(Redaktionsschluß 9. 12.1988)<br />
Eigentümer und Verleger: Sudetendeutscner Presseverein, 40K<br />
Linz, Postfach 405, Obere Donaulände 7, Heinrich-Gleioner-Haus,<br />
Ruf 0 73 2/27 36 69. Obmann Ing. Alfred Rügen, Geschäftsführer Karl<br />
Koplingef, Verantwortlicher Redakteur Prof. Wolfgang Sperrten Alle in<br />
Linz, Obere Donaulande 7. Druck: LANDESVERLAG Druck, A-4020<br />
ünz, Hafenstraße 1—3. Die Zeitung erscheint zweimal monatlich.<br />
Jahresbezugspreis Inland S 143.— incl. 10 % Mehrwertsteuer, Aueland<br />
S 175— (DM 25—), Einzelpreis S 7.—. Postsparkassenkonto<br />
7734.939. Bankkonto Allg. Sparkasse Linz, Konto 0000-028.135.<br />
Anzeigenannahme Linz, Obere Donaulände 7. — Entgeltliche Einschaltungen<br />
im Textteil sind durch PR gekennzeichnet.