05.09.2014 Aufrufe

Französischen Filmtage - Programmkino Ost

Französischen Filmtage - Programmkino Ost

Französischen Filmtage - Programmkino Ost

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sa, 16.11. 18.30 Uhr<br />

Wer mich liebt, nimmt den Zug<br />

CEUX QUI M’AIMENT PRENDRONT LE TRAIN<br />

Regie: Patrice Chéreau Darsteller: Jean-Louis Trintignant,<br />

Pascal Greggory, Valéria Bruni-Tedeschi, Charles Berling,<br />

Sylvain Jacques, Vincent Perez, Roschdy Zem<br />

Produktion: Frankreich 1998 Länge: 122 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />

Ein Künstler ist gestorben. Der Maler Jean-Baptiste Emmerich, ein ziemliches<br />

Ekel. Ein einsamer alter Mann, des Lebens und der Liebe überdrüssig.<br />

Ein faszinierender Mann, der nicht nur seine Liebhaber, sondern<br />

auch deren Freunde und Frauen noch nach seinem Tod bannt. Er hat sie<br />

manipuliert, verwirrt, verzaubert. Auch sein letzter Wunsch ist beides<br />

zugleich, eine Geste seltsamer Zärtlichkeit und ein fieser Trick: „Wer<br />

mich liebt, nimmt den Zug”. Von der Seine nimmt schließlich ein bunter<br />

Tross Reisender den Zug nach Limoges, um dem verblichenen Patriarchen<br />

das letzte Geleit zu geben. Doch schon nach einem kurzen Austausch von<br />

Höflichkeiten kochen die Emotionen in diesem Zug gewaltig hoch und es<br />

werden Kämpfe weitergeführt, die bereits zu Jean-Baptistes Lebenszeit geführt<br />

wurden: Wer hat ihn am meisten geliebt? Wer war ihm in seiner letzten<br />

Zeit am nächsten? Die Liebenden werden durcheinandergebracht, eine<br />

Leidenschaft entflammt. Souverän verknüpft Chéreau verschiedene Schicksale,<br />

entwirft ein psychologisch spannendes Porträt von schrägen Typen,<br />

Freunden, (Ex-) Liebhabern und (Ex-) Geliebten und Familienangehörigen,<br />

die nur eins verbindet – ihre Abneigung oder ihre Liebe zu dem Toten. Es<br />

werden alte Wunden aufgerissen, schmerzhafte Wahrheiten serviert, offene<br />

Rechnungen beglichen. Chéreau zeigt die Familie als Hort des Hasses, wo<br />

jeder gegen jeden kämpft und sich selbst der Nächste ist, bis es am Ende<br />

zur reinigenden Katharsis kommt und ein vages Gefühl der Hoffnung keimt.<br />

Le peintre Jean-Baptiste Emmerich avait déclaré avant de mourir:<br />

„Ceux qui m’aiment prendront le train”. Et ils ont pris le train pour<br />

Limoges. Les amis, les vrais, les autres: les faux-jetons, les héritiers, la<br />

famille naturelle et non naturelle. Il y a des familles qui ne se réunissent<br />

qu’aux enterrements.<br />

I N M E M O R I A M P A T R I C E C H É R E A U 47

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!