Französischen Filmtage - Programmkino Ost
Französischen Filmtage - Programmkino Ost
Französischen Filmtage - Programmkino Ost
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<strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong> und<br />
Institut français de Dresde<br />
präsentieren
Seit mittlerweile 17 Jahren sind die FRANZÖSISCHEN FILM-<br />
TAGE jeden November ein bedeutendes kulturelles Ereignis in<br />
Dresden. Dank der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiter des<br />
<strong>Programmkino</strong>s <strong>Ost</strong>, in Kooperation mit dem Institut français,<br />
können Filmfreunde in Dresden das Beste aus dem aktuellen<br />
französischen und frankophonen Kinogeschehen<br />
ganz authentisch in der Originalversion erleben.<br />
Ich freue mich sehr über den großen Erfolg des<br />
französischen Kinos in der Hauptstadt Sachsens.<br />
Der zeitgenössische französische Film konzentriert wie in<br />
einem Brennspiegel soziale und künstlerische Debatten und<br />
Strömungen und liefert dadurch ein lebendiges Bild des<br />
heutigen Frankreichs. Ich wünsche allen Freunden der französischen<br />
Filmkunst aufregende Entdeckungen und Wiederentdeckungen<br />
beim Durchstöbern des Programms, das dieses<br />
Jahr besonders vielfältig ist: Neben den zehn Premieren, den<br />
Retrospektiven zu Ehren von Catherine Deneuve und Romain<br />
Duris, gibt es eine Rubrik, die sich einigen großen französischen<br />
Künstlern widmet. Nicht zu vergessen, die Hommage<br />
an den bedeutenden Regisseur Patrice Chéreau, der vor Kurzem<br />
verstorben ist, aber dessen Werke uns noch lange Zeit in<br />
Erinnerung bleiben werden.<br />
Ich hoffe auf Ihr zahlreiches Erscheinen und freue mich, Sie<br />
als Filmfreunde zu dem Festival begrüßen zu dürfen.<br />
Les FRANZÖSISCHE FILMTAGE constituent désormais, chaque<br />
novembre, un rendez-vous culturel majeur de Dresde. Grâce au<br />
travail remarquable accompli depuis dix-sept ans par l’équipe du<br />
<strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong>, en coopération avec l’Institut français, les<br />
cinéphiles peuvent découvrir le meilleur de l’actualité cinématographique<br />
française et francophone dans l’authenticité<br />
de la version originale. Je me réjouis fortement<br />
du succès rencontré dans la capitale saxonne par<br />
le cinéma français, qui représente une part très<br />
importante de notre création contemporaine et incarne la<br />
diversité culturelle à laquelle nous sommes tant attachés.<br />
A tous les amoureux du cinéma français, je souhaite de belles<br />
découvertes et redécouvertes à travers le riche programme<br />
de cette 17e édition : outre les dix Premières, des rétrospectives<br />
en l’honneur de Catherine Deneuve et de Romain<br />
Duris, mais aussi un hommage à l’immense metteur en scène<br />
et réalisateur Patrice Chéreau, qui vient de nous quitter et<br />
dont l’OEuvre continuera, longtemps encore, à habiter nos<br />
mémoires et nos imaginaires.<br />
Au plaisir de vous rencontrer nombreux lors de ces journées<br />
de passion cinéphile et de partage !<br />
Michel Gribenski<br />
Directeur de l’Institut français Dresden<br />
Dr. Michel Gribenski<br />
Leiter des Institut francais
Nicht nur eine MADAME EMPFIEHLT SICH sondern auch wieder<br />
die <strong>Französischen</strong> <strong>Filmtage</strong> Dresden. Diese im Gegensatz zu dem<br />
herzerwärmenden Film mit Catherine Deneuve aber nicht in einem<br />
ironischen Sinne sondern ganz direkt und unmittelbar.<br />
Das Angebot ist hochkarätig: vier unserer<br />
zehn Premierenfilme liefen dieses Jahr beim Festival<br />
in Cannes, drei davon im Wettbewerb. Zwei gehörten<br />
zu den Preisträgern. Die Goldene Palme für den besten<br />
Film erhielt Abdellatif Kechiche, Regisseur von BLAU IST EINE<br />
WARME FARBE (La Vie d’Adèle – Chapitre 1 & 2), gemeinsam mit<br />
seinen beiden Hauptdarstellerinnen. Als beste Schauspielerin<br />
wurde Bérénice Bejo für ihre Rolle in dem intensiven Drama DAS<br />
VERGANGENE/ Le Passé ausgezeichnet. Wir freuen uns und sind<br />
stolz, diese Filmkunstwerke im Rahmen unserer <strong>Filmtage</strong> präsentieren<br />
zu können und hoffen, damit ein Kino-Jahr einzuleiten, das<br />
den französischen Film im deutschen Kino gegenüber 2013 wieder<br />
etwas erfolgreicher dastehen lässt. Nur eine betagte Dame<br />
namens PAULETTE konnte auf Grund ihres ungewöhnlichen<br />
Nebenerwerbs in diesem Jahr das deutsche Publikum (500.000<br />
Zuschauer) übergreifend entzücken. Auch wenn der verhaltene<br />
Marktanteil im ständigen Auf und Ab des Kinogeschäfts nicht als<br />
Trend gesehen werden kann, sähen wir es lieber, das deutsche<br />
Kinopublikum ließe sich wieder vermehrt frankophil begeistern.<br />
Bei den <strong>Französischen</strong> <strong>Filmtage</strong>n manifestiert sich dieser Herzenswunsch<br />
seit vielen Jahren bereits zur erfreulichen Realität.<br />
Das sollten sie auch in diesem Jahr nicht verpassen!<br />
Herzlich Willkommen<br />
A très bientôt<br />
Ihr <strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong><br />
Nous accueillons à nouveau cette année les journées du film français,<br />
avec notamment à l’affiche Elle s’en va, mettant en scène<br />
Catherine Deneuve, une des plus grandes actrices du cinéma<br />
français. La sélection est vraiment de grande qualité :<br />
quatre de nos dix premières ont été projetées cette<br />
année lors du festival de Cannes, dont trois films en<br />
compétition. Et deux figurèrent parmi les lauréats.<br />
La Palme d’or du Meilleur film revint à Abdellatif<br />
Kechiche, réalisateur de La Vie d’Adèle – Chapitre 1 & 2, ainsi qu’à<br />
ses actrices principales. Et c’est Bérénice Béjo qui fut nommée<br />
Meilleure actrice pour son interprétation dans le film dramatique<br />
Le Passé. Nous nous réjouissons et sommes fiers de pouvoir<br />
présenter ces OEuvres cinématographiques dans le cadre des<br />
journées du film français à Dresde et nous espérons, en entamant<br />
cette année cinématographique, que les films francais seront,<br />
comme en 2013, à nouveau plébiscités dans les salles allemandes.<br />
Seule une dame âgée du nom de Paulette a pu, en raison de ses<br />
activités parallèles, enthousiasmer cette année le public allemand<br />
en attirant 500 000 spectateurs. Même si cette discrète<br />
part de marché, qui connaît continuellement des hauts et des bas,<br />
est loin de pouvoir être considérée comme une tendance, nous<br />
sommes heureux d’observer qu’à cette occasion le public allemand<br />
francophile s’enthousiasme pour le cinéma. En effet, lors<br />
des journées du film français, ce désir devient réalité depuis de<br />
nombreuses années déjà. Et cette année encore, c’est à ne pas<br />
manquer !<br />
Soyez les bienvenus !<br />
A très bientôt !<br />
<strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong>.
DRESDNER PREMIEREN<br />
FOTO: SUZANNE 9
Mi, 13.11. 11 Uhr<br />
(Schnullerkino, dt. Fassung)<br />
Do, 14.11. 19.45 Uhr<br />
Sa, 16.11. 22.30 Uhr<br />
Di, 19.11. 10.15 Uhr (Schulkino)<br />
Jung & Schön<br />
JEUNE & JOLIE<br />
Regie: François Ozon Darsteller: Marine Vacth, Géraldine Pailhas,<br />
Frédéric Pierrot, Fantin Ravat, Charlotte Rampling<br />
Produktion: Frankreich 2013 Länge: 94 min FSK: 16 Fassung: O.m.U.<br />
Die siebzehnjährige Isabelle verbringt ihre Nachmittage damit, sich<br />
mit älteren Männern zu treffen und nimmt pro Date 300 Euro. Warum<br />
tut sie das? Sie kommt aus gutem Hause, die Familie ist intakt, wenn<br />
man von der Affäre ihrer Mutter mit einem Freund absieht. Und der<br />
junge Deutsche, mit dem sie am Meer, wo die Familie traditionell ihre<br />
Sommerferien verbringt, ihren ersten Sex erlebt, hatte doch auch alles<br />
richtig gemacht.<br />
Jetzt vertauscht sie nach der Schule den Schlabberlook mit einem<br />
eleganten Kostüm, schlüpft hinter Hotelzimmertüren und lässt die alten<br />
Männer sich an ihrer jugendlichen Schönheit abarbeiten. Doch dann<br />
passiert etwas Unerwartetes und alles fliegt auf. Die Erwachsenen um<br />
sie herum geraten aufgeschreckt in Betriebsamkeit, um etwas herauszubekommen,<br />
doch Isabelle schweigt.<br />
Ozon ist ein subtiler Film über das Erwachsenwerden gelungen, über die<br />
Entdeckung von Erotik und der Macht, die man damit ausüben kann.<br />
Er ist der liebevolle Voyeur, ohne seine Protagonistin auch nur ein einziges<br />
Mal bloßzustellen. Das zärtliche Porträt einer Siebzehnjährigen,<br />
die ihre Sexualität entdeckt und sich auf geradezu unschuldige Weise zu<br />
eigen macht, hält mit seiner unaufdringlichen Amoralität ganz nebenbei<br />
noch der Bürgerlichkeit ihrer Eltern einen Spiegel vor.<br />
Caren Pfeil<br />
Jeune fille de bonne famille, Isabelle est impatiente de vivre sa<br />
première expérience sexuelle. Un soir, lors de vacances en famille sur<br />
la Côte d’Azur, elle perd sa virginité sur une plage sans éprouver le<br />
moindre plaisir. L’automne suivant, dans les beaux quartiers parisiens,<br />
cette adolescente de 17 ans décide de vivre une aventure interdite<br />
en s’adonnant à la prostitution.<br />
10 D R E S D N E R P R E M I E R E N
Mi, 13.11. 11 Uhr<br />
(Schnullerkino, dt. Fassung)<br />
Mi, 13.11. 20.15 Uhr<br />
Di, 19.11. 16.45 Uhr<br />
Unter dem Regenbogen -<br />
Ein Frühjahr in Paris<br />
AU BOUT DU CONTE<br />
Regie: Agnès Jaoui Darsteller: Agnès Jaoui, Jean-Pierre Bacri,<br />
Agathe Bonitzer, Arthur Dupont Produktion: Frankreich 2013<br />
Länge: 112 min FSK: 6 Fassung: O.m.U.<br />
Am Anfang steht ein Märchentheater im Kindergarten, das jäh von der<br />
Realität unterbrochen wird. Und so sind auch irgendwie die Leben der<br />
Protagonisten in diesem Film. Eigentlich könnte alles ganz schön sein,<br />
aber immer wieder gibt es Zweifel und Misstöne, die schnell bedrohliche<br />
Dimensionen annehmen. Muss man sich zum Beispiel Gedanken darüber<br />
machen, wenn vor Jahrzehnten eine Wahrsagerin das Datum des eigenen<br />
Ablebens bestimmt hat und nun der Termin heranrückt? Mit dieser und<br />
ähnlich vertrackten Fragen kommt auch der Schmerz, aber wie UNTER<br />
DEM REGENBOGEN voller Wortwitz und Ironie damit umgeht, das ist<br />
wunderbar, ehrlich, tröstlich. Eigener Auskunft zufolge wollten die Autoren<br />
Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri (LUST AUF ANDERES und SCHAU<br />
MICH AN) eine Variation über die Liebe im Allgemeinen inszenieren, was<br />
viel Raum lässt für Beziehungsprobleme und Abrechnungen, aber auch<br />
für Lernprozesse. Und so folgt der Film amüsant und nachdenklich den<br />
verschlungenen Lebenswegen von drei Paaren. Wieder einmal wird der<br />
Zuschauer durch den Pariser Spiegel entrückt, und doch fühlt er sich<br />
aufs trefflichste erkannt.<br />
Il était une fois une jeune fille qui croyait au grand amour, aux signes, et<br />
au destin ; une femme qui rêvait d’être comédienne et désespérait d’y<br />
arriver un jour ; un jeune homme qui croyait en son talent de compositeur<br />
mais ne croyait pas beaucoup en lui. Il était une fois un homme<br />
qui ne croyait en rien jusqu’au jour où une voyante lui donna la date de<br />
sa mort et que, à son corps défendant, il se mit à y croire.<br />
D R E S D N E R P R E M I E R E N 11
Do, 14.11. 16.45 Uhr<br />
So, 17.11. 19.00 Uhr<br />
Violette<br />
VIOLETTE<br />
Regie: Martin Provost Darsteller: Emmanuelle Devos, Sandrine Kiberlain,<br />
Olivier Gourmet, Catherine Hiegel Produktion: Frankreich, Belgien 2013<br />
Länge: 139 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Paris nach dem Krieg. Im Kreise der literarischen Bohème um Simone de<br />
Beauvoir und Jean Paul Sartre bewegt sich eine Frau, die ein wenig mehr<br />
aus der Welt gefallen scheint, als alle um sie herum. Sie ist wild, sie ist<br />
zäh und sie trägt eine unbändige Sehnsucht nach Leben in sich: Violette<br />
Leduc. Doch wie sie es auch anstellt, irgendwie schrammt sie immer<br />
haarscharf am Glück vorbei und am Ruhm. Selbst heute noch, nach ihrem<br />
Tod 1972. Im deutschsprachigen Wikipedia taucht ihr Name nicht auf. Kein<br />
Wunder, dass kaum einer die Frau kennt, die mit ihrem Buch Die Bastardin<br />
einen Bestseller schrieb, der sich wie das Tagebuch einer Getriebenen<br />
liest: rau, verzweifelt und gierig nach Liebe.<br />
Die Mutter gab der Tochter ein tiefes Misstrauen gegen die männliche Hälfte<br />
dieser Welt mit. Später suchte die Pubertierende die Liebe bei einer Mitschülerin,<br />
noch später in Beziehungen mit Männern, zwischendurch immer<br />
wieder amouröse Eskapaden mit Frauen und dann war es ihr Ehemann, der<br />
sie zum Schreiben drängte. Da war sie dreißig. Kurz darauf traf sie Simone<br />
de Bevauoir und das war der Beginn einer intensiven Arbeits- und Liebesbeziehung<br />
zweier Frauen, die heute als Ikonen der sexuellen Befreiung gelten.<br />
Martin Provost hat daraus einen äußerst kraftvollen Film geschaffen, getragen<br />
von zwei brillanten Schauspielerinnen: Sandrine Kiberlain als Simone de<br />
Beauvoir und Emmanuelle Devos als Violette Leduc.<br />
Claudia Hempel<br />
Violette Leduc, née bâtarde au début du siècle dernier, rencontre<br />
Simone de Beauvoir dans les années d’après-guerre à St-Germain-des-<br />
Prés. Commence une relation intense entre les deux femmes qui va<br />
durer toute leur vie, relation basée sur la quête de la liberté par<br />
l’écriture pour Violette et la conviction pour Simone d’avoir entre les<br />
mains le destin d’un écrivain hors norme.<br />
12 D R E S D N E R P R E M I E R E N
Do, 14.11. 22.00 Uhr<br />
Sa, 16.11. 20.15 Uhr<br />
Mamman und Ich<br />
LES GARÇONS ET GUILLAUME, À TABLE !<br />
Regie: Guillaume Gallienne Darsteller: Guillaume Gallienne, André<br />
Marcon, Françoise Fabian, Diane Kruger Produktion: Frankreich 2013<br />
Länge: 85 min FSK: 6 Fassung: O.m.U.<br />
Er ist sanftmütig, spricht mit drollig nasaler Stimme, hat eine Hühnerbrust<br />
und hasst Rugby, Rudern und Reiten. Er liebt Sissi, Wasserwellen-<br />
Frisuren und in bajuwarischen Wellness-Oasen auf den Pfaden von Ludwig<br />
II zu wandeln. Vor allem aber liebt und verehrt er seine Mutter, die ihn wie<br />
eine Tochter erzieht! Der allabendliche Ruf „Jungs und Guillaume zu<br />
Tisch!” wird für den heranwachsenden Guillaume zum Schlüsselsatz.<br />
Seine ganze Familie ist davon überzeugt, dass er schwul sein muss. Und<br />
so fügt er sich dieser Rolle, immer auf der Suche nach seiner Homosexualität.<br />
Gallienne spielt sich selbst als Kind und Jugendlichen, ebenso<br />
seine Mutter, die sich in Schlüsselmomenten für den schüchternen Helden<br />
materialisiert, und immer einen guten Rat parat hält – ob Guillaume<br />
gerade einen Einlauf von einer strikten deutschen Krankenschwester<br />
erhalten soll, sich der Musterung entziehen will oder unabsichtlich in eine<br />
Gruppensex-Orgie in einem bacchanalischen schwulen Nachtclub gerät.<br />
Mit atemberaubender Wandlungsfähigkeit, hinreißendem Charme und<br />
brüllender Komik erzählt Guillaume Gallienne, einer der talentiertesten<br />
Schauspieler und Komiker Frankreichs, vom Erwachsenwerden, von der<br />
Selbstfindung und der Liebe zu seiner Mutter und zu den Frauen im<br />
Allgemeinen. Die Kinoadaptation seines autobiographisch inspirierten<br />
Bühnenspektakels Les Garçons et Guillaume, à table ! erhielt 2013<br />
in Cannes 10 Minuten lang stehende Ovationen und wird ganz sicher die<br />
Komödie des Jahres.<br />
„Le premier souvenir que j’ai de ma mère c’est quand j’avais quatre ou<br />
cinq ans. Elle nous appelle, mes deux frères et moi, pour le dîner en disant<br />
: „Les garçons et Guillaume, à table !” Et la dernière fois que je lui ai parlé<br />
au téléphone, elle raccroche en me disant : „Je t’embrasse, ma chérie”.<br />
Et bien, disons qu’entre ces deux phrases, il y a quelques malentendus.”<br />
D R E S D N E R P R E M I E R E N 13
Fr, 15.11. 10.00 Uhr<br />
(Schulkino)<br />
Mo, 18.11. 16.45 Uhr<br />
Di, 19.11. 19.00 Uhr<br />
Suzanne<br />
SUZANNE<br />
Regie: Katell Quillévéré Darsteller: Sara Forestier, Adèle Haenel,<br />
François Damiens Produktion: Frankreich 2012 Länge: 94 min FSK: 16<br />
Fassung: O.m.U.<br />
Seit die Mutter gestorben ist, leben Suzanne und ihre Schwester mit dem<br />
Vater allein. Auch wenn der Alltag nicht immer leicht ist, sind die drei ein<br />
gutes Team. Der Vater, als Fernfahrer oft auf Reisen, umsorgt seine<br />
geliebten Töchter, so gut er kann. Und als Suzanne, selbst fast noch ein<br />
Kind, schwanger wird, ist auch noch Platz für den kleinen Charly in der<br />
Familie. Doch die Jugend, das Leben scheinen für Suzanne vorbei zu sein.<br />
Da begegnet sie Julian, verliebt sich unsterblich und verschwindet über<br />
Nacht, lässt ihren Sohn und ihr ganzes bisheriges Leben hinter sich zurück.<br />
Einige Jahre später treffen wir sie wieder. Sie wird gerade aus dem Knast<br />
entlassen, wo sie die Strafe für ihren Geliebten abgesessen hat, der<br />
fliehen konnte. Mühsam versucht sie, Kontakt zu ihrer Familie und ihrem<br />
Sohn zu finden, der inzwischen bei einer Pflegefamilie lebt. Da taucht<br />
Julian wieder auf und es gibt kein Entrinnen.<br />
Der Film erzählt mit einer Kamera, die so nah an den Protagonisten ist,<br />
dass jedes Wort hinter dem Bild zurücktritt, eine intensive Geschichte<br />
von der Suche nach dem Glück und dem schmerzhaften Weg einer<br />
jungen Frau zu Unabhängigkeit und Mut, die Verantwortung für ihr Leben<br />
zu übernehmen.<br />
Caren Pfeil<br />
Le récit d’un destin. Celui de Suzanne et des siens. Les liens qui les unissent,<br />
les retiennent et l’amour qu’elle poursuit jusqu’à tout abandonner<br />
derrière elle...<br />
14 D R E S D N E R P R E M I E R E N
Fr, 15.11. 16.45 Uhr<br />
Mo, 18.11. 19.30 Uhr<br />
Madame empfiehlt sich<br />
ELLE S’EN VA<br />
Regie: Emmanuelle Bercot Darsteller: Catherine Deneuve, Gérard<br />
Garouste, Camille Dalmais Produktion: Frankreich 2012 Länge: 113 min<br />
FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Zigaretten holen und nicht mehr wiederkommen – das glaubt man zu<br />
kennen, im Allgemeinen von Männern, von einer Frau weniger, von einer<br />
Frau Ende sechzig gar nicht. Spontaner Alltags-Überdruss ist der Ausgangspunkt<br />
für eine gemütliche Odyssee, in deren Verlauf die niedergeschlagene<br />
Bettie ihren Sinn für Gelassenheit, Humor und schließlich auch Familie<br />
zurückgewinnt. Die Schwermut, die dabei anfangs noch mitschwingt, ist<br />
schnell abgestreift: Gleich beim ersten Zigarettenstopp, der wie eine<br />
gelungene Anleihe aus einem Kaurismäki-Film wirkt, offenbart sich die<br />
weniger dramatische als vielmehr behutsam komische Natur von MADAME<br />
EMPFIEHLT SICH. So ist Bettie gleichzeitig Enkel-überforderte Großmutter,<br />
wie “One Night Stand-Opfer” eines deutlich jüngeren Womenizers.<br />
Regisseurin und Drehbuchautorin Emmanuelle Bercot hat Catherine<br />
Deneuve diesen Film auf den Leib geschrieben. Kein Star ist sie hier, sondern<br />
eine ganz normale Frau, die raus will aus dem Alltag und geliebt<br />
werden will. Auch wenn das tragikomische Roadmovie dramaturgisch<br />
gelegentlich etwas ins Schlingern kommt, berührt es mit wunderbaren<br />
Momenten, großer Herzlichkeit und unverblümter Direktheit, setzt seiner<br />
Hauptdarstellerin ein Denkmal der anderen Art und lässt die Zuschauer<br />
beglückt das Kino verlassen.<br />
Bettie, la soixantaine, se voit soudain abandonnée par son amant et<br />
en péril financier avec le restaurant familial. Que faire de sa vie ? Elle<br />
prend sa voiture, croyant faire le tour du pâté de maison. Ce sera une<br />
échappée. Au fil de la route : des rencontres faites par hasard, un gala<br />
d’ex-miss France, le lien renoué avec sa fille, la découverte de son petitfils,<br />
et peut être l’amour au bout du voyage... Un horizon s’ouvre à elle.<br />
D R E S D N E R P R E M I E R E N 15
Fr, 15.11. 19.30 Uhr<br />
So, 17.11. 16.15 Uhr<br />
Das Vergangene<br />
LE PASSÉ<br />
Regie: Asghar Farhadi Darsteller: Bérénice Bejo, Tahar Rahim,<br />
Ali Mosaffa, Pauline Burlet Produktion: Frankreich 2013 Länge: 130 min<br />
FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Die Ankunftshalle eines Flughafens. Sie wartet, er kommt an. Noch sind<br />
sie durch eine dicke Glasscheibe getrennt, trotzdem der Versuch eines<br />
ersten Gesprächs mit nicht hörbaren Worten, Gesten, Blicken. Sie sind<br />
sich nah und doch getrennt. Mit dieser eindrücklichen und symbolträchtigen<br />
Szene beginnt der neue Film von Asghar Farhadi, der seit NADER<br />
UND SIMIN zu recht im Olymp des internationalen Autorenkinos angekommen<br />
ist. In LE PASSÉ - DAS VERGANGENE erzählt er die Geschichte<br />
des Iraners Ahmad, der nach vier Jahren zurück nach Paris kommt, weil<br />
ihn seine Noch-Ehefrau Marie gebeten hat, die Scheidung zu vollziehen.<br />
Sie hat inzwischen einen anderen Mann kennengelernt, der mit seinem<br />
kleinen Sohn bereits in das Haus von Marie und ihren beiden Töchtern<br />
eingezogen ist. Doch als Ahmad ankommt, spürt er schnell, dass die<br />
Beziehung zwischen Marie und ihrer älteren Tochter Lucie mehr als<br />
angespannt ist und versucht, zu verstehen und zu vermitteln. Dabei wird<br />
er auch immer wieder mit seiner eigenen Vergangenheit konfrontiert.<br />
Das hochkomplexe Familien-Drama gehörte bei den Filmfestspielen in<br />
Cannes 2013 zu den absoluten Höhepunkten. Dafür sorgten neben der<br />
raffinierten Dramaturgie vor allem die bemerkenswerten Schauspieler,<br />
die der konfliktgeladenen Geschichte jederzeit emotionale Wahrhaftigkeit<br />
verleihen - Bérénice Bejo (THE ARTIST) wurde hochverdient als<br />
beste Darstellerin ausgezeichnet.<br />
Après quatre années de séparation, Ahmad arrive à Paris depuis Téhéran,<br />
à la demande de Marie, son épouse française, pour procéder aux<br />
formalités de leur divorce. Lors de son bref séjour, Ahmad découvre la<br />
relation conflictuelle que Marie entretient avec sa fille, Lucie. Les efforts<br />
d’Ahmad pour tenter d’améliorer cette relation lèveront le voile sur un<br />
secret du passé.<br />
16 D R E S D N E R P R E M I E R E N
Sa, 16.11. 16.30 Uhr<br />
Mo, 18.11. 19.15 Uhr<br />
Blau ist eine warme Farbe<br />
LA VIE D’ADÈLE - CHAPITRES 1 ET 2<br />
Regie: Abdellatif Kechiche Darsteller: Léa Seydoux, Adèle<br />
Exarchopoulos, Salim Kechiouche, Jérémie Laheurte Produktion:<br />
Frankreich 2013 Länge: 179 min FSK: 16 Fassung: O.m.U.<br />
Als Adèle an diesem Tag den Zebrastreifen in ihrer Heimatstadt Lille<br />
überquert, beginnt ihr Leben. Nicht, dass sie nicht zuvor schon irgendwie<br />
gelebt hätte; glücklich war sie wohl schon mal, auch ein wenig verknallt<br />
und sogar Sex hatte sie, mit einem ziemlich gutaussehenden<br />
Jungen eine Klasse über ihr. Aber als sie jetzt über die Straße geht,<br />
erblickt sie Emma, und von einem Moment zum nächsten ist alles ganz<br />
anders. Bald darauf sieht sie Emma wieder, sie verliebt sich, und ihre<br />
Welt stellt sich auf den Kopf; oder vielmehr: Sie betritt eine Welt, von der<br />
sie bisher nichts wusste. Voller Glück, Komplizenschaft und Zutrauen,<br />
voller Begehren und sexueller Erfüllung. Das Glück ist vollkommen - und<br />
zu groß, um Bestand zu haben.<br />
Wie Regisseur Abdellatif Kechiche - diese Weltentdeckung - eine kurze<br />
Zeitspanne vollkommenen Glücks und die unausweichliche Vertreibung<br />
aus dem Paradies der ersten Liebe zusammen mit seinen beiden Hauptdarstellerinnen<br />
realisiert, das ist so atemberaubend unmittelbar, so<br />
fesselnd und herzzerreißend, dass die drei Stunden, die sich der Film<br />
für seine Geschichte nimmt, wie im Flug vergehen.<br />
Mit der Goldenen Palme von Cannes zeichnete die Jury nicht nur den<br />
Film als Meisterwerk aus, sondern auch erstmalig die beiden Hauptdarstellerinnen.<br />
Sven Voigt<br />
À 15 ans, Adèle ne se pose pas de question : une fille, ça sort avec des<br />
garçons. Sa vie bascule le jour où elle rencontre Emma, une jeune<br />
femme aux cheveux bleus, qui lui fait découvrir le désir et lui permettra<br />
de s’affirmer en tant que femme et adulte. Face au regard des autres<br />
Adèle grandit, se cherche, se perd, se trouve...<br />
D R E S D N E R P R E M I E R E N 17
Sa, 16.11. 21.15 Uhr<br />
So, 17.11. 16.30 Uhr<br />
Molière auf dem Fahrrad<br />
ALCESTE À BICYCLETTE<br />
Regie: Philippe Le Guay Darsteller: Fabrice Luchini, Lambert Wilson,<br />
Maya Sansa Produktion: Frankreich 2011 Länge: 104 min FSK: 12<br />
Fassung: O.m.U.<br />
Der TV-Star Gauthier Valence, den jeder Franzose aus der Arztserie<br />
„Dr. Morange“ kennt, fährt an die Atlantikküste, um seinen ehemaligen<br />
Kollegen Serge dafür zu gewinnen, mit ihm Theater zu spielen. Durch<br />
eine ambitionierte Aufführung von Molières „Menschenfeind“ will er sein<br />
Image aufpolieren, findet den einstigen Bühnenstar aber zurückgezogen<br />
in dessen Landhaus vor, lieber malend als Besuch empfangend. Das<br />
Theaterspielen hat der von den Menschen enttäuschte Sonderling längst<br />
aufgegeben. Trotzdem gelingt es Gauthier, ihn mit dem ungewöhnlichen<br />
Vorschlag zu interessieren, die beiden Hauptrollen des Stückes wöchentlich<br />
zu tauschen. Zögerlich lässt Serge sich auf Proben ein, in denen<br />
natürlich nur er weiß, wie man die klassischen Verse richtig betont.<br />
Dennoch, das Theaterfeuer der beiden ist entfacht, sie entdecken den<br />
alten Text ganz neu. Aber wie bei Molière bricht die harte Schale des<br />
Menschenfeindes Serge erst durch die Zuneigung einer Frau wirklich auf.<br />
Die Enttäuschung allerdings bleibt nicht aus – auch hier folgt die<br />
Filmstory dem Stück des großen französischen Dramatikers.<br />
Ein feinsinniger Film mit wunderbaren Darstellern, die mit leisem Humor<br />
und Selbstironie über menschliche Abgründe erzählen, wie sie Molière<br />
schon vor 350 Jahren äußerst scharfzüngig beschrieben hat.<br />
Caren Pfeil<br />
Au sommet de sa carrière d’acteur, Serge Tanneur a quitté une fois pour<br />
toutes le monde du spectacle. La fatigue d’un métier où tout le monde<br />
trahit tout le monde. Désormais, Serge vit en ermite dans une maison<br />
délabrée sur l’Île de Ré… Trois ans plus tard, Gauthier Valence, un acteur<br />
de télévision adulé des foules, débarque sur l’île. Il vient retrouver Serge<br />
pour lui proposer de jouer «Le Misanthrope» de Molière. Serge n’est-il<br />
pas devenu une pure incarnation du personnage d’Alceste ?<br />
18 D R E S D N E R P R E M I E R E N
So, 17.11. 12.00 Uhr<br />
Di, 19.11. 19.30 Uhr<br />
Das Mädchen und der Künstler<br />
L’ARTISTE ET SON MODÈLE<br />
Regie: Fernando Trueba Darsteller: Jean Rochefort, Aida Folch,<br />
Claudia Cardinale, Chus Lampreave Produktion: Spanien, Frankreich<br />
2013 Länge: 104 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Es gibt zwei unfehlbare Beweise für die Existenz Gottes: Die Frau und das<br />
Olivenöl. Das sagt der 80-jährige Bildhauer Marc zur 20-jährigen Mercè.<br />
Marc lebt in einem französischen Dorf, an der spanischen Grenze, und<br />
seit der Krieg begonnen hat, ist er nicht mehr hinauf gegangen in die<br />
Berge, in sein Atelier. Bis Mercè kam, die junge Katalanin, die gegen<br />
Franco gekämpft hat. Marcs Frau Lea – großartig, Claudia Cardinale – bietet<br />
ihr Unterschlupf, wenn sie für Marc Modell steht.<br />
Es ist die Parallelität von Grauen und Schönheit, von Krieg und ländlicher<br />
Idylle, die die Folie abgibt, vor der DAS MÄDCHEN UND DER KÜNSTLER<br />
handelt: Der Reiz der Landschaft wie der der jungen Frau, deren Körper<br />
die Kamera zärtlich abtastet, geben dem in wohltuendem Schwarzweiß<br />
gedrehten Film seine atmosphärischen Schwingungen. Dabei geht es um<br />
Existentielles: „Ich muss eine Skulptur zustande bringen, Krieg hin, Krieg<br />
her, mir rennt die Zeit davon“, erklärt Marc. Mercè hingegen ist Teil dieses<br />
Krieges, sie ist weiter im Widerstand. – Stoff für ein großes Drama.<br />
Regisseur Fernando Trueba (Oscar für BELLE EPOQUE) erreicht „die so<br />
schwer zu erzielende Schlichtheit“. Er lässt den Film mit Mahlers 9. Sinfonie<br />
enden, mit sphärischen Klängen der Streicher – einem Abschied<br />
für immer.<br />
Udo Lemke<br />
Eté 1943, dans la France occupée, non loin de la frontière espagnole.<br />
Fatigué de la vie et de la folie des hommes, il est à la recherche d’une<br />
inspiration nouvelle, mais rien ne semble le sortir de la monotonie ambiante.<br />
Léa repère Mercé, une jeune espagnole échappée d’un camp<br />
de réfugiés, et lui propose de poser pour son mari. Le vieil artiste découvre<br />
alors une nouvelle muse et s’attelle à sa dernière OEuvre.<br />
D R E S D N E R P R E M I E R E N 19
für Mütter und Väter mit ihren Babys.<br />
Milchkaffee, Tee... im Foyer,<br />
Filmvorstellung im halbdunklen Saal,<br />
bei gedämpfter Lautstärke<br />
Mittwoch, 13.11. · 11:00 Uhr<br />
Jung & Schön<br />
François Ozon · FR 2013 · 94’ · dt. > siehe Seite 10<br />
Mittwoch, 13.11. · 11:00<br />
Unter dem Regenbogen -<br />
Ein Frühjahr in Paris<br />
Agnès Jaoui · FR 2013 · 112’ · dt. > siehe Seite 11<br />
20 S C H N U L L E R K I N O
PORTRAIT<br />
ROMAIN DURIS<br />
FOTO: GADJO DILO 21
Portrait Romain Duris<br />
PORTRAIT DE ROMAIN DURIS<br />
Romain Duris – Das ist dieser Typ mit<br />
charmantem Lächeln, authentischer<br />
Offenheit und lässigem Look, irgendwie<br />
Rock’n’Roll und eine Mischung aus<br />
Johnny Depp und Brad Pitt. Er gehört zu<br />
den besten und populärsten Schauspielern<br />
seiner Generation und besitzt<br />
wie der junge Jean-Paul Belmondo<br />
Energie im Überfluss. Er liebt Rollen, in denen er nervös, fieberhaft<br />
und wild nach Leben giert. Romain Duris, der durch Zufall zum Film kam<br />
und nie eine Schauspielschule besuchte, wechselt zwischen Independent-Filmen<br />
und Großproduktionen.<br />
Den Durchbruch hatte er als Erasmus-Austauschstudent in dem zum<br />
Kultfilm gewordenen L’AUBERGE ESPAGNOLE – BARCELONA FÜR EIN JAHR<br />
(2002) von Cédric Klapisch, der 2005 und 2013 Fortsetzungen erfuhr.<br />
Hierzulande verbinden ihn bis heute viele fast ausschließlich mit der<br />
Rolle dieses netten, leicht neurotischen Xavier’.<br />
Doch Romain Duris kann mehr: Vielseitig und wandelbar verkörpert er<br />
Kriminelle, Dichter, Zigeuner, Dreißiger in der Sinnkrise, Homosexuelle,<br />
oder einen herzkranken Tänzer am Rand des Todes, der mit seiner<br />
Schwester (Juliette Binoche) in SO IST PARIS (2008) die Zeit der Einsamkeit<br />
erlebt. Sensationell ist Duris’ Leistung als Geldeintreiber<br />
der Immobilien-Mafia, der als Konzertpianist dem kriminellen Leben<br />
in Jacques Audiards DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS (2005)<br />
entkommt. Aktuell agiert er mit Audrey Tautou in einer der berühmtesten<br />
und schrägsten Liebesgeschichten der neueren französischen<br />
Literatur vor der Kamera, in Michel Gondrys Boris-Vian-Adaption DER<br />
SCHAUM DER TAGE.<br />
Romain Duris war vier Mal für den César nominiert (1999 für GADJO<br />
DILO, 2000 für PEUT-ÊTRE, 2006 für DER WILDE SCHLAG MEINES<br />
HERZENS, 2008 DER AUFTRAGSLOVER), wurde für DER WILDE SCHLAG<br />
MEINES HERZENS 2005 mit dem Étoile d’Or der französischen Filmkritiker<br />
und dem Prix Lumière ausgezeichnet.<br />
Wir hoffen, dass auch Sie begeistert sein werden von Romains Duris’<br />
Talent und wünschen viel Spaß beim Entdecken seiner Filme!<br />
FILMOGRAPHIE (AUSWAHL):<br />
1996 ...UND JEDER SUCHT SEIN KÄTZCHEN Chacun cherche son chat<br />
1997 DOBERMANN<br />
1997 GADJO DILO<br />
1999 PEUT-ÊTRE<br />
2002 BARCELONA FÜR EIN JAHR L’auberge espagnole<br />
2004 EXIL<br />
2005 DER WILDE SCHLAG MEINES HERZENS<br />
De battre mon coeur s’est arrêté<br />
2005 L’AUBERGE ESPAGNOLE – WIEDERSEHEN IN ST. PETERSBURG<br />
Les Poupées russes<br />
2007 MOLIÈRE<br />
2008 SO IST PARIS Paris<br />
2008 AFTERWARDS Ein Engel im Winter<br />
2009 RUHELOS Persécution<br />
2010 DER AUFTRAGSLOVER L’Arnacoeur<br />
2010 NACHTBLENDE L’Homme qui voulait vivre sa vie<br />
2012 MADEMOISELLE POPULAIRE Populaire<br />
2013 DER SCHAUM DER TAGE L’ écume des jours<br />
22 P O R T R A I T R O M A I N D U R I S
Do, 14.11. 10.15 Uhr<br />
(Schulkino)<br />
So, 17.11. 21.15 Uhr<br />
L’ Auberge Espagnole -<br />
Barcelona für ein Jahr<br />
L’ AUBERGE ESPAGNOLE<br />
Regie: Cédric Klapisch Darsteller: Romain Duris, Cécile de France,<br />
Judith Godrèche, Audrey Tautou, Kelly Reilly Produktion: Frankreich,<br />
Spanien 2002 Länge: 121 min FSK: 6 Fassung: O.m.U.<br />
Xavier, 25-jähriger Wirtschaftsstudent aus Paris, landet nach tränenreichem<br />
Abschied von seiner Freundin in der sommerlichen Metropole<br />
Barcelona. Dank des europäischen Austauschprogramms ‚Erasmus’ wird<br />
er hier sein letztes Studienjahr absolvieren - und die spanische Sprache<br />
lernen. Aber das scheint gar nicht so einfach, landet er doch nach<br />
anstrengender Unterkunftssuche in einer WG, deren Bewohner sich<br />
aus Italien, England, Dänemark, Belgien, Deutschland und Andalusien<br />
zusammengefunden haben. Sie alle verfolgen das gleiche Ziel: feiern,<br />
leben, lieben - ach ja - und ab und an studieren. Denn Barcelona bietet<br />
jede Menge Ablenkung. Als er schließlich die Heimreise antreten muss,<br />
stellt Xavier fest, wie sehr sich seine Prioritäten und Lebenspläne binnen<br />
eines Jahres verändert haben…<br />
L’AUBERGE ESPAGNOLE ist eine vergnüglich-entspannte Komödie mit unwiderstehlich<br />
mediterranem Charme und einem erfrischenden Ensemble<br />
junger europäischer Schauspieler (u.a. Romain Duris, Audrey Tautou,<br />
Judith Godrèche und Barnaby Metschurat). Regisseur Cédric Klapisch<br />
schickt uns in zwei Stunden „Semesterferien”, in denen die Bewohner<br />
einer multilingualen Zweckkommune vor allem eines lernen: zu leben!<br />
Xavier est parisien, il a 25 ans. Il a décidé de partir à Barcelone pour faire<br />
sa dernière année d’études. Laissant derrière lui sa mère et sa petite<br />
amie Martine avec qui il vit depuis quatre ans, il part avec le cafard.<br />
Mais sur place, il se fait très vite de nombreux amis et trouve enfin<br />
l’appartement de ses rêves qu’il partage avec une bande de colocataires<br />
de toutes origines. Poussé par Jean-Mi, Xavier balade Anne-So; leurs<br />
rapports d’abord conflictuels deviennent vite sexuels.<br />
P O R T R A I T R O M A I N D U R I S 23
Fr, 15.11. 22.15 Uhr<br />
So, 17.11. 14.00 Uhr<br />
Gadjo Dilo -<br />
Geliebter Fremder<br />
GADJO DILO<br />
Regie: Tony Gatlif Darsteller: Romain Duris, Rona Hartner, Izidor Serban<br />
Produktion: Frankreich 1997 Länge: 100 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Stéphane, ein junger Franzose, begibt sich, fasziniert von der geheimnisvollen<br />
Sängerin Nora Luca, auf die Suche nach ihr in das winterliche Rumänien.<br />
Halb erfroren trifft er auf den alten Roma Izidor, der ihn mit in sein Dorf<br />
nimmt. Stéphane folgt ihm, in der Hoffnung über Izidor an seine Sängerin<br />
zu gelangen. Nach anfänglicher Ablehnung durch die Dorfbewohner gelingt<br />
es Stéphane, das Vertrauen der Menschen zu erringen und sich in die archaische<br />
Gemeinschaft zu integrieren. Zu Sabina, einer freien und attraktiven<br />
Frau, fühlt er sich besonders hingezogen. Langsam findet Stéphane, der<br />
auszog eine Musik zu suchen, eine neue Heimat.<br />
Bei seiner Premiere in Locarno erhielt der Film Standing Ovations.<br />
Romain Duris erzählt von seinen Schwierigkeiten nach der Rückkehr von<br />
den Dreharbeiten: „Es fiel mir schwer, mein Leben wieder in geregelte<br />
Bahnen zu lenken. Was mich wirklich aufgewühlt hat, war die Tatsache,<br />
dass es inmitten dieser Misere so viel Glück, Liebe und Lebenskraft gibt.<br />
Heute fühle ich mich reicher und stärker.“<br />
Der Film bildet den Abschluss einer Trilogie, die mit der Dokumentation<br />
LES PRINCES (1982) über sesshafte Roma der Pariser Vorstädte begann<br />
und mit LATCHO DROM (1992), einer Hymne auf die Zigeuner fortgesetzt<br />
wurde.<br />
À la mort de son père, Stéphane part en Roumanie à la recherche<br />
d’une chanteuse inconnue dont il ne connaît que le nom gravé sur une<br />
cassette: Nora Luca. Cassette que son père ne cessait d’écouter les<br />
derniers jours de sa vie. Sa quête va le mener dans un village tzigane où<br />
il va se lier d’amitié avec Isodore, se faire accepter et découvrir une<br />
culture, une nouvelle famille et l’amour.<br />
24 P O R T R A I T R O M A I N D U R I S
So, 17.11. 22.15 Uhr<br />
Mi, 20.11. 14.30 Uhr<br />
So ist Paris<br />
PARIS<br />
Regie: Cédric Klapisch Darsteller: Romain Duris, Juliette Binoche,<br />
Fabrice Luchini Produktion: Frankreich, Belgien 2008<br />
Länge: 130 min FSK: 6 Fassung: O.m.U.<br />
Paris ist die Stadt der Liebe, der Freiheit und des sorglosen Lebens. Die<br />
Leichtigkeit der französischen Metropole zieht Menschen aus aller Welt<br />
an. Doch für die Einwohner birgt die Stadt alltägliche Hürden und Tücken.<br />
Es prallen Welten aufeinander, wenn sich die Wege ganz normaler, aber<br />
völlig unterschiedlicher Menschen kreuzen. Sei es ein Gemüsehändler im<br />
Bad der Gefühle, ein Uniprofessor auf der Jagd nach jungen Frauen<br />
oder ein illegaler Immigrant in der Stadt seiner Träume. Mittendrin,<br />
auf der Zuschauertribüne seines Balkons, sitzt Pierre, ein professioneller<br />
Tänzer, der auf ein Spenderherz wartet und sich währenddessen die Zeit<br />
damit vertreibt, das Leben in Paris zu beobachten. Es sind die kleinen,<br />
alltäglichen Geschichten, welche Paris zu jener Stadt machen, die geliebt<br />
und gehasst wird. So ist sie eben, so ist Paris.<br />
Mit SO IST PARIS verwirklichte sich Regisseur Cédric Klapisch einen lang<br />
gehegten Herzenswunsch. Noch nie beschäftigte er sich so tief mit<br />
seiner Heimatstadt. Zärtlich, berührend, aufregend, ja sogar grob und<br />
tragisch sind seine wundersamen Alltagsgeschichten um die Liebe,<br />
die hoffnungsfrohe Suche, das schwierige Loslassen und den aufwändigen<br />
Neuanfang. Dabei beweist er seinen geschulten Blick für Details,<br />
die das Leben erst lebenswert machen.<br />
Un Parisien malade croyant qu’il va mourir pose un regard neuf sur la<br />
ville et ses habitants : Paris et ses mystères, Paris et ses malheurs, Paris<br />
et ses bonheurs, Paris et ses lumières. Au travers du chassé-croisé<br />
de huit destins (une assistante sociale, un mannequin, un clandestin<br />
camerounais, une boulangère, un SDF, un prof de fac, un architecte,<br />
un danseur), le malade prend conscience de la beauté de la ville et de<br />
la beauté de la vie.<br />
P O R T R A I T R O M A I N D U R I S 25
Mo, 18.11. 22.00 Uhr<br />
Der wilde Schlag<br />
meines Herzens<br />
DE BATTRE MON COEUR S’EST ARRÊTÉ<br />
Regie: Jacques Audiard Darsteller: Romain Duris, Niels Arestrup,<br />
Linh Dan Pham Produktion: Frankreich 2005 Länge: 107 min FSK: 16<br />
Fassung: O.m.U.<br />
Tom ist 28 und wie sein Vater im Immobiliengeschäft tätig. Seine Methoden<br />
sind halbseiden, sein Vorgehen oft brutal. Doch Tom hat auch eine andere<br />
Seite: Er ist ein überaus begabter Pianist, und schon öfters hatte er die<br />
Chance, eine Karriere in diese Richtung zu starten. Zufällig trifft er eines<br />
Tages den ehemaligen Konzertagenten seiner Mutter wieder, der ihn ermutigt,<br />
an einem Klaviervorspiel teilzunehmen. Versessen bereitet sich Tom mit<br />
Hilfe einer jungen asiatischen Pianistin auf den Termin vor. Hin- und hergerissen<br />
zwischen seinen Ambitionen als Musiker und seiner Existenz am Rande<br />
der Legalität, wird ihm bewusst, dass er eine Entscheidung treffen muss.<br />
Jacques Audiard (DER GESCHMACK VON ROST UND KNOCHEN) legt<br />
einen wuchtigen Film vor, der in der harten Welt der Schiebereien kleiner<br />
Immobilienmakler in Paris angesiedelt ist. Ein junger Mann durchläuft<br />
einen schmerzhaften Prozess der Selbstfindung und erlebt dabei eine<br />
der schönsten Liebesgeschichten der jüngsten Kino-Gegenwart. Romain<br />
Duris läuft in dieser fiebrigen Inszenierung zu Hochform auf. Eindrucksvoll<br />
verkörpert er die Wandlung vom knallharten und arroganten Immobilienhändler<br />
zum geläuterten Pianisten. Der Film gewann auf der Berlinale<br />
2005 den Silbernen Bären für die beste Filmmusik.<br />
A 28 ans, Tom suit les traces de son père dans l’immobilier véreux alors<br />
qu’il se rêvait concertiste. Un agent qui lui propose de passer une<br />
audition le pousse à croire qu’il a peut-être un avenir dans ce métier.<br />
Sans cesser ses activités, il travaille d’arrache-pied avec sa répétitrice,<br />
brillante pianiste chinoise.<br />
26 P O R T R A I T R O M A I N D U R I S
Mi, 20.11. 12.15 Uhr<br />
Mademoiselle Populaire<br />
POPULAIRE<br />
Regie: Régis Roinsard Darsteller: Romain Duris, Déborah François,<br />
Bérénice Bejo Produktion: Frankreich, Belgien 2012 Länge: 111 min<br />
FSK: 0 Fassung: deutsch<br />
Es gab sie wirklich einmal, die Zeit ohne Computer oder Smartphone,<br />
eine Zeit, in der die jungen Mädchen pinkfarbene Plisseeröcke trugen,<br />
sich für die Männer fein machten und früh unter die Haube strebten.<br />
Damit hat die hübsche Rose 1958 erst einmal nichts im Sinn. Sie will raus<br />
aus dem Krämerladen ihres Vaters und macht sich deshalb auf in die<br />
nächste Provinzstadt. Als Sekretärin haut sie so heftig in die Tasten, dass<br />
ihrem launischen Chef Sehen und vor allem Hören vergeht. Wie Professor<br />
Higgins, der in „My Fair Lady” eine Blumenverkäuferin in eine feine Dame<br />
verwandeln will, setzt es sich Romain Duris als spröder Single mit<br />
Charme in den Kopf, Déborah François mit wippendem Pferdeschwanz<br />
zur Schnellschreib-Weltmeisterin zu machen. Während er sie bis zur<br />
Erschöpfung das Zehnfingersystem üben lässt, merkt er nicht, wie sie<br />
sich in ihn verliebt…<br />
Die charmante Liebeskomödie im Retro-Look erinnert in Leichtigkeit und<br />
Farbenfreudigkeit an den unvergesslichen Jacques Demy und seine<br />
REGENSCHIRME VON CHERBOURG, orientiert sich gleichzeitig an der<br />
klassischen Hollywoodkomödie und bricht sie ironisch.<br />
Printemps 1958. Rose Pamphyle, 21 ans, vit avec son père, veuf bourru<br />
qui tient le bazar d’un petit village normand. Elle doit épouser le fils du<br />
garagiste et est promise au destin d’une femme au foyer. Mais Rose ne<br />
veut pas de cette vie. Elle part pour Lisieux où Louis Echard, 36 ans,<br />
patron charismatique d’un cabinet d’assurance, cherche une secrétaire.<br />
L’entretien d’embauche est un fiasco. Mais Rose a un don : elle tape à la<br />
machine à écrire à une vitesse vertigineuse.<br />
P O R T R A I T R O M A I N D U R I S 27
Matinée · Schulvorstellung<br />
PROGRAMMÜBERSICHT<br />
Mittwoch 13.11. Donnerstag 14.11. Freitag 15.11. Samstag 16.11. Sonntag 17.11. Montag 18.11. Dienstag 19.11. Mittwoch 20.11.<br />
Schnullerkino Pk <strong>Ost</strong> macht Schule PK <strong>Ost</strong> macht Schule Catherine Deneuve zum 70. Geburtstag PK <strong>Ost</strong> macht Schule Ein Leben für die Kunst<br />
11:00 10:00 10:00 11:30 10:00 11:30<br />
Jung & Schön Paulette Suzanne Das Schmuckstück Kurzfilmprogramm: La Vie en Rose<br />
Die Grenze<br />
JEUNE & JOLIE PAULETTE SUZANNE POTICHE LA FRONTIÈRE LA MÔME<br />
François Ozon · FR 2013 · 94' · dt. s.S. 10 Jérôme Enrico · FR 2012 · 87' · O.m.U. s.S. 32 Katell Quillévéré · FR 2012 · 94' · O.m.U. s.S. 14<br />
François Ozon · FR 2010 · 103' · dt. s.S. 43<br />
Atelier Ludwigsburg-Paris · 90' · O.m.U. s.S. 51 Olivier Dahan · FR/GB · CZ 2007 · 140' · dt.<br />
Schnullerkino Pk <strong>Ost</strong> macht Schule Pk <strong>Ost</strong> macht Schule Dresdner Premieren PK <strong>Ost</strong> macht Schule Portrait Romain Duris<br />
11:00 10:15 10:15 12:00 10:15 12:15<br />
Unter dem Regenbogen - L’ Auberge Espagnole - Der Schaum der Tage Das Mädchen und Jung & Schön Mademoiselle Populaire<br />
Ein Frühjahr in Paris Barcelona für ein Jahr der Künstler<br />
AU BOUT DU CONTE L' AUBERGE ESPAGNOLE L' ÉCUME DES JOURS L'ARTISTE ET SON MODÈLE JEUNE & JOLIE POPULAIRE<br />
Agnès Jaoui · FR 2013 · 112' · dt. s.S. 11 Cédric Klapisch · FR/ES 2002 · 121' · O.m.U. s.S. 23 Michel Gondry · FR/BE 2013 · 94' · O.m.U. s.S. 32 s.S. 47 Fernando Trueba · FR/ES 2013 · 104' · O.m.U. s.S. 19 François Ozon · FR 2013 · 94' · O.m.U. s.S. 10 Régis Roinsard · FR/BE 2012 · 111' · dt. s.S. 27<br />
s.S. 37<br />
Nachmittagsvorstellung<br />
Kindervorstellung<br />
Portrait Romain Duris<br />
Portrait Romain Duris<br />
14:00 14:30<br />
Gadjo Dilo -<br />
Geliebter Fremder<br />
GADJO DILO<br />
Tony Gatlif · FR 1997 · 100' · O.m.U.<br />
So ist Paris<br />
PARIS<br />
Cédric Klapisch · FR/BE 2008 · 130' · O.m.U.<br />
Kinderfilm Kinderfilm Kinderfilm Kinderfilm Kinderfilm Kinderfilm Kinderfilm<br />
14:30 14:30 14:30 14:30 14:30 14:30 14:45<br />
Der kleine Nick Der kleine Nick Der kleine Nick Der kleine Nick Der kleine Nick Der kleine Nick Der kleine Nick<br />
LE PETIT NICOLAS LE PETIT NICOLAS LE PETIT NICOLAS LE PETIT NICOLAS LE PETIT NICOLAS LE PETIT NICOLAS LE PETIT NICOLAS<br />
Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt. s.S. 54 Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt. s.S. 54 Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt. s.S. 54<br />
Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt. s.S. 54 Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt. s.S. 54 Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt. s.S. 54 Laurent Tirard · FR 2009 · 91' · dt.<br />
s.S. 24<br />
s.S. 25<br />
s.S. 54<br />
1. Abendvorstellung<br />
Dresdner Premieren Dresdner Premieren Ein Leben für die Kunst Dresdner Premieren Catherine Deneuve zum 70. Geburtstag<br />
16.45 16.45 16:00 16:15 16:45<br />
Violette Madame empfiehlt sich Coco Chanel - Der Be- Das Vergangene Die Letzte Metro<br />
ginn einer Leidenschaft<br />
VIOLETTE ELLE S'EN VA COCO AVANT CHANEL LE PASSÉ LE DERNIER MÉTRO<br />
Martin Provost · FR/BE 2013 · 139' · O.m.U. s.S. 12 Emmanuelle Bercot · FR 2012 · 113' · O.m.U. s.S. 15 Anne Fontaine · FR 2009 · 110' · dt. s.S. 34 Asghar Farhadi · FR 2013 · 130' · O.m.U. s.S. 16<br />
François Truffaut · FR 1980 · 131' · O.m.U.<br />
s.S. 44<br />
2. Abendvorstellung<br />
Catherine Deneuve Dokumentationen Dresdner Premieren Dresdner Premieren Dresdner Premieren Dresdner Premieren Ein Leben für die Kunst<br />
kleine filmakademie<br />
19:30 19:00 16:30 16:30 16:45 16:45 17:15<br />
Belle de Jour - Jaurès Blau ist eine Molière auf dem Fahrrad Suzanne Unter dem Regenbogen - Séraphine<br />
Die Schöne des Tages warme Farbe Ein Frühjahr in Paris<br />
BELLE DE JOUR JAURÈS LA VIE D’ADÈLE - CHAPITRES 1 ET 2 ALCESTE À BICYCLETTE SUZANNE AU BOUT DU CONTE SÉRAPHINE<br />
Luis Buñuel · FR/IT 1967 · 102' · dt. s.S. 42 Vincent Dieutre · FR 2012 · 82' · O.m.U. s.S. 30 Abdellatif Kechiche · FR 2013 · 179' · O.m.U. s.S. 17 Philippe Le Guay · FR 2011 · 104' · O.m.U. s.S. 18 Katell Quillévéré · FR 2012 · 94' · O.m.U. s.S. 14 Agnès Jaoui · FR 2013 · 112' · O.m.U. s.S. 11 Martin Provost · FR/BE 2008 · 125' · dt.<br />
Dresdner Premieren ERÖFFNUNG Dresdner Premieren Dresdner Premieren in memoriam Patrice Chéreau Dresdner Premieren Dresdner Premieren Dresdner Premieren Dresdner Premieren<br />
20:15 19:45 19:30 18:30 19:00 19:15 19:00 19:45<br />
Unter dem Regenbogen - Jung & Schön Das Vergangene Wer mich liebt, Violette Blau ist eine Suzanne Publikumsliebling<br />
Ein Frühjahr in Paris nimmt den Zug warme Farbe<br />
AU BOUT DU CONTE JEUNE & JOLIE LE PASSÉ CEUX QUI M'AIMENT PRENDRONT LE TRAIN VIOLETTE LA VIE D'ADÈLE - CHAPITRES 1 ET 2 SUZANNE COUP DE COEUR DU PUBLIC<br />
Agnès Jaoui · FR 2013 · 112' · O.m.U. s.S. 11 François Ozon · FR 2013 · 94' · O.m.U. s.S. 10 Asghar Farhadi · FR 2013 · 130' · O.m.U. s.S. 16 Patrice Chéreau · FR 1998 · 122' · O.m.U. s.S. 47 Martin Provost · FR/BE 2013 · 139' · O.m.U. s.S. 12 Abdellatif Kechiche · FR 2013 · 179' · O.m.U. s.S. 17 Katell Quillévéré · FR 2012 · 94' · O.m.U. s.S. 14<br />
s.S. 38<br />
3. Abendvorstellung<br />
Kurzfilmprogramm Dresdner Premieren Dokumentationen Dresdner Premieren Dresdner Premieren Ein Leben für die Kunst<br />
21:15 20:15 19:15 19:30 19:30 20:00<br />
Best of Mamman und Ich Leviathan Madame empfiehlt sich Das Mädchen und Bonjour Sagan<br />
Clermont-Ferrand 2013<br />
der Künstler<br />
LES GARÇONS ET GUILLAUME, À TABLE ! LEVIATHAN s.S. 31 ELLE S'EN VA L'ARTISTE ET SON MODÈLE SAGAN<br />
92' · O.m.engl.U. s.S. 49 Guillaume Gallienne · FR 2013 · 85' · O.m.U. s.S. 13<br />
L. Castaing-Taylor, V. Paravel · FR/GB/USA 2012 · 87' · o.D. Emmanuelle Bercot · FR 2012 · 113' · O.m.U. s.S. 15 Fernando Trueba · FR/ES 2013 · 104' · O.m.U. s.S. 19 Diane Kurys · FR 2008 · 117' · dt. s.S. 39<br />
Dresdner Premieren Portrait Romain Duris Kurzfilmprogramm Ein Leben für die Kunst<br />
21:15 21:15 20:45 21:15<br />
Molière auf dem Fahrrad L’ Auberge Espagnole - Die Grenze Gainsbourg - Der Mann,<br />
Barcelona für ein Jahr<br />
der die Frauen liebte<br />
ALCESTE À BICYCLETTE L' AUBERGE ESPAGNOLE LA FRONTIÈRE GAINSBOURG, VIE HÉROÏQUE<br />
Philippe Le Guay · FR 2011 · 104' · O.m.U. s.S. 18 Cédric Klapisch · FR/ES 2002 · 121' · O.m.U. s.S. 23 Atelier Ludwigsburg-Paris · 90' · O.m.U. s.S. 51 Joann Sfar · FR 2009 · 121' · O.m.U. s.S. 35<br />
Dresdner Premieren Portrait Romain Duris Dresdner Premieren Portrait Romain Duris Portrait Romain Duris Ein Leben für die Kunst<br />
22:00 22:15 22:30 22:15 22:00 21:45<br />
Mamman und Ich Gadjo Dilo - Jung & Schön So ist Paris Der wilde Schlag My Way - Ein Leben<br />
Geliebter Fremder meines Herzens für das Chanson<br />
LES GARÇONS ET GUILLAUME, À TABLE ! GADJO DILO JEUNE & JOLIE PARIS DE BATTRE MON COEUR S'EST ARRÊTÉ CLOCLO<br />
Guillaume Gallienne · FR 2013 · 85' · O.m.U. s.S. 13 Tony Gatlif · FR 1997 · 100' · O.m.U. s.S. 24 François Ozon · FR 2013 · 94' · O.m.U. s.S. 10 Cédric Klapisch · FR/BE 2008 · 130' · O.m.U. s.S. 25 Jacques Audiard · FR 2005 · 107' · O.m.U. s.S. 26 Florent Emilio Siri · FR 2012 · 143' · O.m.U. s.S. 36
Dokumentationen<br />
DOCUMENTAIRES<br />
Der Dokumentarfilm als Genre ist<br />
stark, zeigt sich überaus selbstbewusst<br />
und verblüfft mit erstaunlicher<br />
Vielfalt. Nicht zuletzt deshalb haben<br />
wir uns in der März-Ausgabe der Veranstaltungsreihe<br />
„Körners Corner –<br />
reden über Film“ ganz der Dok-Welt<br />
gewidmet. Wirklich selten aber sind<br />
die Momente, in denen sich Werke mit<br />
Bildern über ihr Thema erheben und<br />
so den Einsatz auf der großen<br />
Leinwand in besonderem Maße<br />
rechtfertigen. LEVIATHAN und<br />
JAURÈS sind zwei davon. Denn der<br />
eine ist ein Thriller, der andere ein<br />
poetisches Essay.<br />
Andreas Körner<br />
30 KÖRNERS CORNER<br />
Fr, 15.11. 19.00 Uhr<br />
Jaurès<br />
Regie: Vincent Dieutre Produktion: Frankreich 2012 Länge: 82 min<br />
FSK: 0 assung: O.m.U.<br />
JAURÈS mag visualisierte persönliche Erinnerung<br />
sein, im Kern aber greift er viel tiefer. Vincent<br />
Dieutre installierte in der Wohnung seines Geliebten<br />
eine Videokamera und ließ sie über Monate hinweg<br />
durch reflektierendes Glas nach draußen zeigen.<br />
Starre Einstellungen zeigen Paris wie es lebt: Einen<br />
Künstler, der mit Neonlicht spielt, die Metro, den Kanal<br />
Saint-Martin, die Brücke Lafayette, immer wieder<br />
afghanische Flüchtlinge, die dort ihr Lager haben –<br />
ein sogleich geschnittenes Wechselspiel aus Überblendungen,<br />
Zoom, Totalen, Stimmen, Menschen, die<br />
kommen und gehen, so wie der Regisseur morgens<br />
ging und abends kam. Im Tonstudio stellt er sich<br />
parallel einem Zwiegespräch, sieht die Aufnahmen,<br />
erzählt mit wärmender Stimme, zweifelt, weint ohne<br />
Tränen. JAURÈS ist zärtlicher Liebesfilm, brisantes<br />
Politdrama und doch „nur“ Dokument.<br />
Dans un auditorium, un homme et une femme<br />
commentent des images sur un écran. Des images de<br />
Paris filmées par l’homme, Vincent Dieutre, à travers<br />
la fenêtre de l’appartement de Simon, son<br />
amant de l’époque. Le métro, le canal, des clandestins<br />
afghans… On entend les conversations<br />
entre les deux hommes... La vie, dedans et dehors.<br />
Dans le studio, la femme, Eva Truffaut, interroge,<br />
s’interroge, commente - l’homme répond, s’interroge,<br />
se rappelle. Un film très personnel où Dieutre<br />
commente avec lucidité un amour sur le déclin,<br />
mais où il tend aussi à l’universel lorsqu’il évoque le<br />
sort des réfugiés afghans qui campent sous les<br />
fenêtres, dans la ville anonymes.<br />
Filmeinführung Andreas Körner
So, 17.11. 19.15 Uhr<br />
Leviathan<br />
Regie: Lucien Castaing-Taylor, Véréna Paravel Produktion: Frankreich, Großbritannien, USA 2012<br />
Länge: 87 min FSK: 0 Fassung: ohne Dialog<br />
LEVIATHAN sieht nicht nur aus, er riecht, klickt, klackt<br />
und tropft aus der Leinwand. Ein wild-wucherndes<br />
Crescendo von Tier, Mensch und Maschine wird zur<br />
düsteren Sinfonie. Dafür braucht es weder Kommentar<br />
noch Soundtrack. Lucien Castaing-Taylor und Verena<br />
Paravel waren ein Jahr lang immer wieder auf hoher<br />
See und rückten dem Alltag dicht auf den Pelz, besser,<br />
auf die Fischhaut. Kleinste Kameras wurden dafür an<br />
Bord platziert, an der Ölkleidung von Fischern, an<br />
Seilen, Luken, Planken, Meereswesen. Der Zuschauer ist<br />
auf Glubschaugenhöhe, patscht mit dem Fangnetz ins<br />
Wasser, sieht perlenden Schweiß auf gegerbten Männergesichtern.<br />
Und für diese irren Feldgeräusche, dieses<br />
Rattern, Knallen, Rauschen, Kesseln, Scheppern gäben<br />
DJs wohl ihr letztes Hemd.<br />
En embarquant sur un chalutier pour dresser le portrait<br />
d’une des plus vieilles entreprises humaines, Véréna<br />
Paravel et Lucien Castaing-Taylor témoignent, dans un<br />
flot d’images sidérant, de l’affrontement qui engage<br />
l’homme, la nature et la machine. Tourné à l’aide d’une<br />
dizaine de caméras numériques ballottées au gré du<br />
vent et des vagues, sanglées aux corps des pêcheurs,<br />
aux cordages du bateau, gommant tous repères, et où<br />
la mer et le ciel finissent par se confondre, ce documentaire<br />
nous avertit des menaces de la pêche intensive<br />
autant qu’il révèle la beauté foudroyante des entrailles<br />
de l’océan.<br />
Filmeinführung Andreas Körner<br />
KÖRNERS CORNER 31
<strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong> macht Schule<br />
CinÉcole<br />
Speziell für Schulklassen und Sprachkurse verweisen wir auf unsere zusätzlichen<br />
Vorstellungen. Folgende Filme halten wir besonders für Schulklassen für geeignet:<br />
Do, 14.11. 10.00 Uhr<br />
Paulette (O.m.U.)<br />
Paulette<br />
FSK 12 · empfohlen ab Klasse 10<br />
Eine Rentnerin aus der Banlieue bessert<br />
ihre magere Rente auf, indem sie Haschkekse<br />
verkauft.<br />
Do, 14.11. 10.15 Uhr<br />
L’ Auberge Espagnole -<br />
Barcelona für ein Jahr (O.m.U.)<br />
L’ Auberge Espagnole<br />
FSK 6 · empfohlen ab Klasse 10<br />
s. Seite 23<br />
Fr, 15.11. 10.00 Uhr<br />
Suzanne (O.m.U.)<br />
Suzanne<br />
FSK 16 · empfohlen ab Klasse 12<br />
s. Seite 14<br />
Fr, 15.11. 10.15 Uhr<br />
Der Schaum der Tage (O.m.U.)<br />
L’ écume des jours<br />
FSK 12 · empfohlen ab Klasse 10<br />
verspielt-elegische Liebesgeschichte<br />
In Frankreich ist Boris Vians 1946 erschienener<br />
gleichnamiger Roman Schullektüre!<br />
Di, 19.11. 10.00 Uhr<br />
Kurzfilmprogramm<br />
„Die Grenze“ (O.m.U.)<br />
Courts métrages „La Frontière“<br />
FSK 16 · empfohlen ab Klasse 11<br />
s. Seite 51<br />
Di, 19.11. 10.15 Uhr<br />
Jung & Schön (O.m.U.)<br />
Jeune & jolie<br />
FSK 16 · empfohlen ab Klasse 12<br />
s. Seite 10<br />
Wollen Sie darüber hinaus andere Termine (auch mit anderen Filmen) vereinbaren, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.<br />
Tel. 0351 3103782 oder E-Mail info@programmkino-ost.de<br />
Ermäßigung für Gruppen: alle Vorstellungen 4 ¤ (gilt nicht für die Eröffnungsveranstaltung)<br />
32 P R O G R A M M K I N O O S T M A C H T S C H U L E
LEBEN FÜR<br />
DIE KUNST<br />
F O T O : C L O C L O 33
Sa, 16.11. 16.00 Uhr<br />
Coco Chanel - Der Beginn<br />
einer Leidenschaft<br />
COCO AVANT CHANEL<br />
Regie: Anne Fontaine Darsteller: Audrey Tautou, Benoît Poelvoorde,<br />
Alessandro Nivola, Marie Gillain Produktion: Frankreich 2009<br />
Länge: 110 min FSK: 6 Fassung: deutsch<br />
Die Stil- und Modeikone des 20. Jahrhunderts Gabrielle „Coco“ Chanel<br />
revolutionierte mit ihren schnörkellosen und zugleich eleganten Entwürfen<br />
nicht nur die Mode, sondern auch das Selbstverständnis<br />
vieler Frauen. Sie kreierte das „kleine Schwarze“, ließ sich für ihre Damenkollektionen<br />
von funktionaler Männermode beeinflussen und kürzte<br />
die Röcke auf eine für die damalige Zeit skandalöse Länge. Damit wandte<br />
sie sich offen gegen das damals herrschende Modediktat, das Frauen<br />
vornehmlich als dekoratives, in ein Korsett eingeschnürtes Anhängsel<br />
ihrer Ehemänner behandelte. Coco tritt zunächst zusammen mit ihrer<br />
Schwester in einem schmucklosen Varieté auf, wo sie den gut situierten<br />
Adeligen Étienne Balsan kennenlernt. Anfangs verleugnet er Coco vor<br />
seinen Freunden. Das lässt sich die unangepasste, nach außen stets<br />
selbstsichere junge Frau nicht lange bieten. Sie ist fest entschlossen,<br />
sich ihren Platz in der vornehmen Gesellschaft zu erkämpfen…<br />
Regisseurin Anne Fontaine ist eine Charakterstudie gelungen, die den<br />
schönsten Effekt hat, die eine verfilmte Biografie haben kann: Man interessiert<br />
sich nach dem Film mehr für die Figur als vorher.<br />
Une petite couturière destinée à refaire des ourlets dans l’arrière-boutique<br />
d’un tailleur de province. Une apprentie-courtisane au corps trop<br />
maigre, qui trouve refuge chez son protecteur Etienne Balsan, parmi les<br />
cocottes et les fêtards. Une amoureuse qui sait qu’elle ne sera „la femme<br />
de personne“, pas même celle de Boy Capel, l’homme qui pourtant l’aimait<br />
aussi. Une rebelle que les conventions de l’époque empêchent de<br />
respirer, et qui s’habille avec les chemises de ses amants. C’est l’histoire<br />
de Coco Chanel, qui incarna la femme moderne avant de l’inventer.<br />
34 E I N L E B E N F Ü R D I E K U N S T
Di, 19.11. 21.15 Uhr<br />
Gainsbourg - Der Mann,<br />
der die Frauen liebte<br />
GAINSBOURG, VIE HÉROÏQUE<br />
Regie: Joann Sfar Darsteller: Eric Elmosnino, Laetitia Casta, Lucy Gordon<br />
Produktion: Frankreich 2009 Länge: 121 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
GAINSBOURG war einer der meisterwarteten französischen Filme des<br />
Jahres 2010. Zum einen weil der Singer-Songwriter urfranzösisches<br />
Kulturgut ist – und nicht nur wegen seiner Chansons, sondern auch<br />
wegen seines Images als Raucher, Trinker und Weiberheld -, zum anderen<br />
weil der Regisseur Joann Sfar einer der produktivsten und beliebtesten<br />
Comic-Künstler ist, von dem man mit einigem Recht erhoffen durfte,<br />
dass ihm zum Künstlerleben mehr einfällt als das übliche Stationendrama<br />
von Aufstieg und Fall. Zum Beispiel eindrückliche, teilweise schrille<br />
Comicsequenzen, die dem Film ein surreales Flair verleihen.<br />
Ursprünglich hatte Sfar mit Gainsbourgs Tochter Charlotte an dem Projekt<br />
gearbeitet, die ihren Vater spielen sollte. Aber als sie sich nicht ans<br />
Klavier setzen konnte, ohne dass ihre Finger zitterten, musste sie sich<br />
eingestehen, dass sie für diese Art der Trauerarbeit nicht bereit war, und<br />
wünschte Sfar viel Glück auf seinem weiteren Weg ohne sie. Der fand den<br />
Theaterschauspieler Eric Elmosnino, der zwar etwas spillriger ist als das<br />
Original, aber seine Gestik und Mimik sehenswert verkörpert. Dass zum<br />
Beispiel davon abgesehen wurde, ihm aus Gründen größerer Ähnlichkeit<br />
eine falsche Nase aufzusetzen, hat insofern seine Berechtigung, als es<br />
Sfar durchaus um die Kluft zwischen dem Mann und seinem Image geht.<br />
La vie de Gainsbourg, du jeune Lucien Ginsburg dans le Paris occupé des<br />
années 1940, jusqu’au poète, compositeur et chanteur célébré dans le<br />
monde entier. Le film explore son itinéraire artistique, du jeune homme<br />
épris de peinture à la consécration de sa musique dont l’avant-gardisme<br />
en a fait une véritable icône de la culture française. Mais aussi la<br />
complexité de sa vie adulte à travers ses amours tumultueuses.<br />
E I N L E B E N F Ü R D I E K U N S T 35
Di, 19.11. 21.45 Uhr<br />
My Way -<br />
Ein Leben für das Chanson<br />
CLOCLO<br />
Regie: Florent Emilio Siri Darsteller: Jérémie Renier,<br />
Benoît Magimel, Joséphine Japy Produktion: Frankreich 2012<br />
Länge: 143 min FSK: 6 Fassung: O.m.U.<br />
Vielen wird der Name Claude François alias Cloclo wahrscheinlich<br />
nichts sagen. Der in Ägypten geborene Franzose war in seiner neuen<br />
Heimat, in die seine Familie nach der Öffnung des Suezkanals 1956 zurückkehren<br />
musste, zum Star geworden.<br />
Claude interessiert sich schon immer für Musik. Bereits als Kind lernt er<br />
mehrere Instrumente spielen; eine Leidenschaft, der sein Vater nichts<br />
abgewinnen kann. Doch unbeirrt beginnt Cloclo seine Musikerkarriere.<br />
Schnell findet er eine Band, zieht nach Paris und schreibt jede Menge<br />
Songs. 1962 gelingt ihm mit dem Titel ’Belles, Belles, Belles’ der Durchbruch.<br />
1966 komponiert er den Riesenhit ’Comme d’habitude’, der einige<br />
Jahre später durch Frank Sinatras Englische Version unter dem Namen<br />
’My Way’ auf der ganzen Welt bekannt wurde. Auch in den kommenden<br />
Jahren schreibt Cloclo unzählige Chansons. Doch während er in der<br />
Öffentlichkeit ein gefeierter Star ist, wird sein Privatleben von vielen<br />
Tiefschlägen überschattet - die Frauen bleiben nicht an seiner Seite und<br />
ein schwerer Autounfall zeichnet den Star für den Rest seines Lebens…<br />
Florent Emilio Siris Film ist eine Hommage an dieses außergewöhnliche<br />
Talent, zeigt seine Höhen und Tiefen, hervorragend interpretiert von<br />
Jérémie Renier (DER PAKT DER WÖLFE, DER JUNGE MIT DEM FAHRRAD).<br />
La vie de Claude François, icône populaire au destin hors du commun :<br />
de sa jeunesse idyllique à Alexandrie, son départ douloureux avec sa<br />
famille vers la France, au succès qu’il trouvera enfin, à force de travail<br />
et d’obstination. Cloclo est l’histoire d’une des plus grandes vedettes<br />
française du show-business qui n’a jamais cessé de fasciner et dont les<br />
tubes sont toujours d’actualité.<br />
36 E I N L E B E N F Ü R D I E K U N S T
Mi, 20.11. 11.30 Uhr<br />
La Vie en Rose<br />
LA MÔME<br />
Regie: Olivier Dahan Darsteller: Pascal Greggory, Marion Cotillard,<br />
Sylvie Testud Produktion: Frankreich, Großbritannien, Tschechien 2007<br />
Länge: 140 min FSK: 12 Fassung: deutsch<br />
„Jedes Mal, wenn die Piaf singt, meint man, sie risse sich endgültig die<br />
Seele aus dem Leib”, sagte der Dichter Jean Cocteau über die befreundete<br />
Künstlerin, die vielleicht auch aufgrund dieser absoluten Hingabe<br />
nicht älter als 47 Jahre wurde, nachdem sie ein Leben geführt hatte, das<br />
sie am Ende ungefähr 20 Jahre älter aussehen ließ und die meisten<br />
anderen, weniger Kämpferischen und Begabten, wohl schon viel früher<br />
in die Knie gezwungen hätte. Gezeichnet von einem Krebsleiden und<br />
einer Vergangenheit voller tragischer Ereignisse gibt sie in einer späten,<br />
sehr bewegenden Szene des Films in New York eines ihrer letzten<br />
Konzerte. Sie ist eigentlich zu schwach, um zu singen, muss den Auftritt<br />
unterbrechen, fleht aber wenig später ihren Freund und Manager (Pascal<br />
Greggory) an, wieder auf die Bühne zu dürfen. Als sie zurückkehrt, singt<br />
sie „Non, je ne regrette rien” - ihr wohl bekanntestes Lied - als wüsste<br />
sie, dass es das letzte Mal sein würde und sieht mit ihren großen Augen<br />
und den knallrot geschminkten Lippen dabei aus wie ein trauriger Clown.<br />
Es geht umso mehr unter die Haut, nachdem man in den vorangegangenen<br />
gut zwei Stunden erfahren hat, wie viel es zu bereuen gäbe.<br />
Marion Cotillard hat dieser beeindruckenden Frau und Ausnahmekünstlerin<br />
mit ihrer unglaublichen schauspielerischen Leistung Leben und Leidenschaft<br />
eingehaucht und ist dafür mit dem Oscar ausgezeichnet worden.<br />
De son enfance à la gloire, de ses victoires à ses blessures, de Belleville<br />
à New York, l’exceptionnel parcours d’Edith Piaf. A travers un destin plus<br />
incroyable qu’un roman, découvrez l’âme d’une artiste et le coeur d’une<br />
femme. Intime, intense, fragile et indestructible, dévouée à son art<br />
jusqu’au sacrifice, voici la plus immortelle des chanteuses...<br />
E I N L E B E N F Ü R D I E K U N S T 37
Mi, 20.11. 17.15 Uhr<br />
Séraphine<br />
Regie: Martin Provost Darsteller: Yolande Moreau, Ulrich Tukur,<br />
Anne Bennent Produktion: Frankreich, Belgien 2008 Länge: 125 min<br />
Fassung: deutsch<br />
Im Jahre 1912 bereist der deutsche Kunsthändler Wilhelm Uhde, der<br />
als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, Frankreich und verbringt<br />
längere Zeit in dem kleinen Ort Senlis im Norden Frankreichs. Als Haushälterin<br />
stellt er die widerborstige und unscheinbare Séraphine ein.<br />
Dass sie auch malt, erfährt Uhde durch andere Dorfbewohner. Ein Stillleben<br />
mit Äpfeln erregte seine Aufmerksamkeit: „Cezanne wäre glücklich<br />
gewesen, sie zu sehen.” Ein großes Lob für die Autodidaktin Séraphine,<br />
denn das war und blieb sie zeit ihres Lebens. Von den unkonventionellen<br />
Werken begeistert, beschließt der Kunstkenner die eigenwillige und von<br />
ihren Mitmenschen belächelte Séraphine zu fördern.<br />
Martin Provosts mitreißendes Filmdrama orientiert sich an historischen<br />
Fakten: Séraphine Louis zählt heute zu den bedeutendsten Vertreter-<br />
Innen der naiven Kunst in Frankreich; internationale Anerkennung erfuhr<br />
ihr Werk allerdings erst, nachdem sie 1942 im Alter von 78 Jahren geistig<br />
umnachtet in einer Nervenheilanstalt starb.<br />
Provosts Film war in Frankreich ein riesiger Erfolg – bei der César-Verleihung<br />
erhielt er neun Trophäen, darunter – natürlich – die für Yolande<br />
Moreau in der Titelrolle.<br />
En 1912, le collectionneur allemand Wilhelm Uhde, premier acheteur de<br />
Picasso et découvreur du douanier Rousseau, loue un appartement à<br />
Senlis pour écrire et se reposer de sa vie parisienne. Il prend à son<br />
service une femme de ménage, Séraphine, 48 ans. Quelque temps plus<br />
tard, il remarque chez des notables locaux une petite toile peinte sur bois.<br />
Sa stupéfaction est grande d’apprendre que l’auteur n’est autre que<br />
Séraphine. S’instaure alors une relation poignante et inattendue entre le<br />
marchand d’art d’avant-garde et la femme de ménage visionnaire.<br />
38 E I N L E B E N F Ü R D I E K U N S T
Mi, 20.11. 20.00 Uhr<br />
Bonjour Sagan<br />
SAGAN<br />
Regie: Diane Kurys Darsteller: Sylvie Testud, Pierre Palmade,<br />
Lionel Abelanski, Jeanne Balibar Produktion: Frankreich 2008<br />
Länge: 117 min FSK: 12 Fassung: deutsch<br />
Françoise Sagan ist erst 18 Jahre alt, als ihr Erstlingsroman „Bonjour<br />
Tristesse” zu einem weltweiten Sensationserfolg wird. Doch nicht allein<br />
Sagans Schaffen sorgt für Aufmerksamkeit. In ähnlicher Weise ist es<br />
ihr Lebensstil, der das Nachkriegsfrankreich provoziert und aufrüttelt.<br />
Glücksspiel, schnelle Autos, Alkohol und Drogen sind die ständigen<br />
Begleiter ihres unbändigen Lebens und machen sie zur Kultfigur ihrer<br />
Generation.<br />
Die aufwändige Filmbiographie von Diane Kurys zeichnet ein ebenso<br />
unterhaltsames wie bewegendes und respektvolles Porträt der Schriftstellerin,<br />
die zwischen Rebellion und Angepasstheit, Freiheitswillen und<br />
Drogenabhängigkeit, Liebessehnsucht und Einsamkeit schwankte.<br />
Sylvie Testud, die bereits in dem Edith Piaf- Portrait LA VIE EN ROSE<br />
mitwirkte und vielen als Lara in Caroline Links JENSEITS DER STILLE<br />
bekannt ist, überzeugt in ihrer Rolle als alternde Kult-Autorin. Ihr zur<br />
Seite stehen wundervolle Nebendarsteller, die ihren Figuren sowie dem<br />
Film als solchem Charme und Schwung einhauchen.<br />
„Sur ce sentiment inconnu, dont l’ennui, la douceur m’obsèdent, j’hésite<br />
à apposer le nom, le beau nom grave de tristesse.” Françoise a tout<br />
juste 18 ans quand elle écrit les premières lignes de Bonjour Tristesse,<br />
un roman dont le succès fulgurant suffira à lancer le mythe.<br />
Un mythe fait de formules brillantes, d’amours affranchies et de scandales<br />
tapageurs, derrière lesquels se cache une femme, que l’on qualifie<br />
d’anticonformiste pour ne pas dire libre. Libre d’écrire, d’aimer et de<br />
se détruire...<br />
E I N L E B E N F Ü R D I E K U N S T 39
Catherine Deneuve -<br />
die Grande Dame des<br />
französischen Kinos wird 70.<br />
Do, 14.11. 19.30 Uhr Was mit Roman Polanskis EKEL begann und über<br />
Jacques Demys DIE MÄDCHEN VON ROCHEFORT<br />
zu Luis Buñuels BELLE DE JOUR führte, wurde binnen zweier Jahre zur<br />
großen Verwandlung der lange im Schatten ihrer temperamentvollen<br />
Schwester stehenden Catherine Deneuve in eine Darstellerin von internationalem<br />
Format. „Meine Natur ist es, eher Kino zu machen als Schauspielerin<br />
zu sein. Ich bin Dienerin des Films”, lautet das künstlerische<br />
Credo der Deneuve, ein mit Understatement ausgestellter Satz, der einiges<br />
über sie aussagt. Bei allem Können ist sie nie stärker als der jeweilige Film,<br />
in dem sie mitspielt. Ihre besten Leistungen kamen immer dann zustande,<br />
wenn sie sich dominanten Regisseuren wie Polanski, Buñuel oder Truffaut<br />
bedingungslos unterwarf. Truffaut, mit dem sie eine Zeit lang liiert war;<br />
sagte über sie: „Sie scheint auf der Leinwand immer ein Doppelleben zu<br />
führen, eines das man sieht, und ein verborgenes. Man hat das Gefühl, dass<br />
sie ihre Gedanken für sich behält und dass ihr innerstes Leben ebenso<br />
wichtig ist wie das, was nach außen dringt.“<br />
Am Do, 14.11. 19.30 Uhr würdigt Dr. Karsten Fritz Leben und Werk dieser<br />
faszinierenden Frau. Im Anschluss wird BELLE DE JOUR gezeigt.<br />
40 K L E I N E F I L M A K A D E M I E
„Schön ist Catherine<br />
Deneuve in einem<br />
Maße, dass jeder<br />
Film, dessen Heldin<br />
sie ist, im Grunde<br />
auf eine Geschichte<br />
verzichten kann.”<br />
François Truffaut<br />
1969<br />
CATHERINE DENEUVE<br />
F O T O : D I E L E T Z T E M E T R O 41
Do, 14.11. 19.30 Uhr<br />
Belle de jour -<br />
Schöne des Tages<br />
BELLE DE JOUR<br />
Regie: Luis Buñuel Darsteller: Catherine Deneuve, Jean Sorel,<br />
Michel Piccoli, Pierre Clémenti Produktion: Frankreich, Italien 1967<br />
Länge: 102 min FSK: 18 Fassung: deutsch<br />
Nachdem Buñuel 1966 seinen 27. Film gedreht hatte, gab er unumwunden<br />
zu: „Von der Romanvorlage ist kaum etwas übriggeblieben. Mich interessierte<br />
eigentlich nur die weibliche Hauptfigur.“ Der Film ist eine Meditation<br />
über die Verzweiflung des Individuums an sich selbst, die dramatische<br />
Zerstörung des Charakters einer Frau, für die der Begriff Prostitution<br />
mit dem persönlichen Freiheitswillen unlöslich verknüpft ist. In<br />
Catharine Deneuve fand sie ihre Idealverkörperung. Severine ist glücklich<br />
mit Pierre verheiratet, einem erfolgreichen Chirurgen. Da er sie oft<br />
allein lassen muss, flüchtet sie sich in sadomasochistische Fantasien. So<br />
sieht man sie in Tag-Traum-Sequenzen, wie sie von ihrem Mann den<br />
Kutschern eines Landauers zur Auspeitschung und Vergewaltigung übergeben<br />
wird, während er teilnahmslos dabei steht. Wieder in der (vermeintlichen?)<br />
Realität erfährt sie von einer Art Luxusbordell, in dem sie<br />
sich fortan jeden Nachmittag verdingt. Anfangs widerstrebend lebt<br />
Severine etliche Perversionen durch, gibt jedem Wunsch nach und fühlt<br />
sich begehrt und zugleich beschmutzt.<br />
BELLE DE JOUR verursachte seinerzeit großen Wirbel. Obwohl die puritanische<br />
Presse ihn „sittenwidrig“ fand, gelangte er ohne Schnittauflagen<br />
in die Kinos, denn die Erotik verlagerte der Regisseur geschickt in die<br />
Welt der Symbolik und des Seelischen.<br />
Dr. Karsten Fritz<br />
S’ennuyant auprès de son mari, Séverine devient prostituée dans une<br />
maison close. Sous le nom de „Belle de jour”, elle reçoit les clients de 2<br />
à 5 heures tous les jours. Lorsqu’elle découvre qu’un ami de son mari<br />
fréquente l’endroit, elle décide de tout arrêter. Mais un client amoureux<br />
d’elle la suit à son domicile et révèle tout au mari.<br />
42 C A T H E R I N E D E N E U V E
So, 17.11. 11.30 Uhr<br />
Das Schmuckstück<br />
POTICHE<br />
Regie: François Ozon Darsteller: Catherine Deneuve, Gérard Depardieu,<br />
Fabrice Luchini, Karin Viard, Jérémie Renier Produktion: Frankreich<br />
2010 Länge: 103 min FSK: 6 Fassung: deutsch<br />
46 Jahre nach Jacques Demys DIE REGENSCHIRME VON CHERBOURG<br />
hat sich Catherine Deneuve von der melancholisch-verträumten<br />
Regenschirmverkäuferin zur machtvollen Chefin einer Regenschirmfabrik<br />
gewandelt. Dabei ist Suzanne zu Beginn des Films nichts weiter als<br />
das dekorative Schmuckstück („potiche“ bedeutet Porzellanvase) ihres<br />
Ehemanns Robert Pujol, eines cholerischen Fabrikanten, der seine<br />
Arbeiter hemmungslos ausbeutet und seiner Frau nur eine Meinung<br />
zugesteht, wenn sie seine teilt. Nachdem ihr Mann bei einem Arbeiterstreik<br />
vor Wut und Aufregung einen Herzanfall erleidet, übernimmt<br />
Suzanne zunächst aus Mangel an Alternativen die Fabrikleitung. Schon<br />
bald findet sie Gefallen an ihrer neuen Freiheit und Macht. Sie setzt<br />
Reformen durch, räumt ihren beiden Kindern verantwortungsvolle<br />
Posten in der Firma ein und kooperiert außerdem mit dem örtlichen<br />
Abgeordneten der kommunistischen Partei, mit dem sie außerdem ein<br />
lange zurückliegendes romantisches Abenteuer verbindet. Als Robert<br />
wieder genesen in die Firma zurückkehrt, weigert Suzanne sich, wieder<br />
ins Glied zu treten...<br />
François Ozons lustvoll mit Überspitzungen arbeitende Emanzipationskomödie<br />
überzeugt mit ihren nostalgischen Qualitäten aber auch durch<br />
den auf die Gegenwart abzielenden politischen Biss.<br />
En 1977, Suzanne Pujol est l’épouse popote et soumise d’un riche industriel<br />
Robert Pujol. Il dirige son usine de parapluies d’une main de fer et s’avère<br />
aussi désagréable et despote avec ses ouvriers qu’avec ses enfants et sa<br />
femme, qu’il prend pour une potiche. À la suite d’une grève et d’une séquestration<br />
de son mari, Suzanne se retrouve à la direction de l’usine et se<br />
révèle être, à la surprise générale, une femme de tête et d’action. Mais lorsque<br />
Robert rentre d’une cure de repos en pleine forme, tout se complique…<br />
C A T H E R I N E D E N E U V E 43
Mi, 20.11. 16.45 Uhr<br />
Die letzte Metro<br />
LE DERNIER MÉTRO<br />
Regie: François Truffaut Darsteller: Catherine Deneuve,<br />
Gérard Depardieu, Andrea Férréol, Heinz Bennent, Jean Poiret<br />
Produktion: Frankreich 1980 Länge: 131 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Ein Film huldigt seiner Konkurrenz: DIE LETZTE METRO ist eine Liebeserklärung<br />
an das Theater. Lucas Steiner, Leiter des kleinen Theaters<br />
„Montmartre“ und Jude, der vor den Nazis nach Paris geflohen ist, muss<br />
1942 erneut fliehen und emigriert nach Lateinamerika – so glauben es<br />
jedenfalls alle. Nur seine Frau, eine gefeierte Schauspielerin, die die<br />
Leitung des Theaters übernommen hat, weiß, dass er im Keller des<br />
Theaters versteckt ist. Durch den Heizungsschacht hindurch kann er<br />
hören, was auf der Bühne gesagt wird, versucht er zu erschließen, was<br />
dort ästhetisch und erotisch vor sich geht. Regisseur François Truffaut<br />
verwendete große Mühe darauf, die Rollen in seinem „Film-Theater“ gut<br />
zu besetzen. An Catherine Deneuve glaubt Truffaut etwas gutmachen zu<br />
müssen, weil ihre Karriere angeblich durch die Rolle in seinem Film DAS<br />
GEHEIMNIS DER FALSCHEN BRAUT gelitten hatte. Er wollte sie wegholen<br />
von ihren immer gleichen Auftritten als unnahbare Schöne und<br />
ihr eine Rolle geben, in der sie Verantwortung zeigen muss. Deneuve<br />
hat die ihr zugedachte Aufgabe mit Brillanz gemeistert und die FAZ<br />
schrieb, sie habe „endlich die Reife gewonnen, die es ihr ermöglicht,<br />
gut zu spielen, statt bloß gut auszusehen.“<br />
Dr. Karsten Fritz<br />
Sous l’occupation allemande, à Paris. Marion Steiner prend la direction<br />
du théâtre Montmartre que son mari Lucas, juif, lui a confiée tandis qu’il<br />
continue d’en diriger secrètement la mise en scène depuis sa cachette<br />
dans la cave du théâtre. Marion doit donc affronter seule la surveillance<br />
constante de la censure nazie, cohabiter avec le nouveau metteur<br />
en scène qu’elle a engagé, porter le lourd fardeau d’une troupe aux<br />
existences compliquées et subir l’amertume d’un mari ne supportant<br />
plus la clandestinité.<br />
44 C A T H E R I N E D E N E U V E
IN MEMORIAM<br />
PATRICE CHÉREAU<br />
45
IN MEMORIAM<br />
PATRICE CHÉREAU<br />
Als Opernregisseur wurde Patrice Chéreau bekannt, der revolutionäre Jahrhundert-„Ring” in<br />
Bayreuth 1976 machte ihn berühmt. Für seine Kinofilme wurde er mit Preisen überschüttet. Jetzt<br />
ist der fast universale Künstler Patrice Chéreau mit 68 Jahren an Lungenkrebs gestorben.<br />
Chéreaus Karriere erstreckt sich über 40 Jahre, er inszenierte bedeutende Werke der Musik- und<br />
Theatergeschichte. Er realisierte schrille Krimis wie DAS FLEISCH DER ORCHIDEE, der erst vor<br />
zwei Jahren auch hier bei den <strong>Französischen</strong> <strong>Filmtage</strong>n lief, opulent stargespickte Historienspektakel<br />
(DIE BARTHOLOMÄUSNACHT) psychologische, meist um die Themen, Sterben, Tod,<br />
Zurückbleiben, Weiterleben sich drehende Kammerspiele wie WER MICH LIEBT, NIMMT DEN<br />
ZUG oder SEIN BRUDER. Für viel Aufsehen sorgte auch sein preisgekrönter Film INTIMACY, der<br />
von einer Beziehung handelt, bei der es nicht um Gefühle geht, sondern nur um Sex. Für das<br />
Drama gewann Chéreau 2001 auf der Berlinale den Goldenen Bären.<br />
„Im Film”, hat er vor einigen Jahren gesagt, „kann ich über mich sprechen, über die Welt um<br />
mich herum. Vielleicht auch persönlicher werden.“ Es steckt ein Fatalismus in Chéreaus Filmen,<br />
den man nur zärtlich nennen kann. Die Präsenz von Gesichtern und Körpern, die direkte Nähe zu<br />
den Figuren und Darstellern, zeichnete Chéreaus Inszenierungen aus. Sein Blick war immer fragend<br />
– er ergründete, welche Gefühlswelten sich hinter Küssen, Berührungen, erotischen Gesten<br />
auftun. In seinen Bühnenstücken und Filmen machte er so wie kein Zweiter Sehnsucht, Verzweiflung,<br />
Einsamkeit sichtbar. Wenn er nach vollbrachter Arbeit in Interviews über seine Werke<br />
sprechen sollte, dann sagte dieser Regisseur sehr kluge und niemals um Kitsch besorgte Sätze:<br />
„Augen, Körper, Sex”, „das sind die schönsten Dinge im Leben”.<br />
Auch wenn man sich scheut, solche Bezeichnungen herauszuschleudern: Patrice Chéreau gehörte<br />
zu den Olympiern des Welttheaters. Er hat auf allen Bühnen Gewaltiges geleistet, Maßstäbe<br />
gesetzt, Erinnerungen geschaffen. Wir verneigen uns und zeigen ihm zu Ehren WER MICH LIEBT,<br />
NIMMT DEN ZUG.<br />
46 PATRICE CHÉREAU
Sa, 16.11. 18.30 Uhr<br />
Wer mich liebt, nimmt den Zug<br />
CEUX QUI M’AIMENT PRENDRONT LE TRAIN<br />
Regie: Patrice Chéreau Darsteller: Jean-Louis Trintignant,<br />
Pascal Greggory, Valéria Bruni-Tedeschi, Charles Berling,<br />
Sylvain Jacques, Vincent Perez, Roschdy Zem<br />
Produktion: Frankreich 1998 Länge: 122 min FSK: 12 Fassung: O.m.U.<br />
Ein Künstler ist gestorben. Der Maler Jean-Baptiste Emmerich, ein ziemliches<br />
Ekel. Ein einsamer alter Mann, des Lebens und der Liebe überdrüssig.<br />
Ein faszinierender Mann, der nicht nur seine Liebhaber, sondern<br />
auch deren Freunde und Frauen noch nach seinem Tod bannt. Er hat sie<br />
manipuliert, verwirrt, verzaubert. Auch sein letzter Wunsch ist beides<br />
zugleich, eine Geste seltsamer Zärtlichkeit und ein fieser Trick: „Wer<br />
mich liebt, nimmt den Zug”. Von der Seine nimmt schließlich ein bunter<br />
Tross Reisender den Zug nach Limoges, um dem verblichenen Patriarchen<br />
das letzte Geleit zu geben. Doch schon nach einem kurzen Austausch von<br />
Höflichkeiten kochen die Emotionen in diesem Zug gewaltig hoch und es<br />
werden Kämpfe weitergeführt, die bereits zu Jean-Baptistes Lebenszeit geführt<br />
wurden: Wer hat ihn am meisten geliebt? Wer war ihm in seiner letzten<br />
Zeit am nächsten? Die Liebenden werden durcheinandergebracht, eine<br />
Leidenschaft entflammt. Souverän verknüpft Chéreau verschiedene Schicksale,<br />
entwirft ein psychologisch spannendes Porträt von schrägen Typen,<br />
Freunden, (Ex-) Liebhabern und (Ex-) Geliebten und Familienangehörigen,<br />
die nur eins verbindet – ihre Abneigung oder ihre Liebe zu dem Toten. Es<br />
werden alte Wunden aufgerissen, schmerzhafte Wahrheiten serviert, offene<br />
Rechnungen beglichen. Chéreau zeigt die Familie als Hort des Hasses, wo<br />
jeder gegen jeden kämpft und sich selbst der Nächste ist, bis es am Ende<br />
zur reinigenden Katharsis kommt und ein vages Gefühl der Hoffnung keimt.<br />
Le peintre Jean-Baptiste Emmerich avait déclaré avant de mourir:<br />
„Ceux qui m’aiment prendront le train”. Et ils ont pris le train pour<br />
Limoges. Les amis, les vrais, les autres: les faux-jetons, les héritiers, la<br />
famille naturelle et non naturelle. Il y a des familles qui ne se réunissent<br />
qu’aux enterrements.<br />
I N M E M O R I A M P A T R I C E C H É R E A U 47
KURZFILME COURTS MÉTRAGES<br />
Best of<br />
Clermont-Ferrand 2013<br />
Jedes Jahr pilgert die internationale<br />
Kurzfilmszene nach<br />
Clermont-Ferrand, dem weltweit<br />
größten und bedeutendsten<br />
Kurzfilmfest. Das Festival<br />
lockt nicht nur tausende Fachbesucher<br />
ins französische Zentralmassiv,<br />
sondern ist auch<br />
ein Publikumsmagnet für Jung<br />
und Alt. Die ganze Stadt verfällt<br />
dem Festivalfieber. Überall<br />
ist diese Faszination zu spüren:<br />
in den Hörsälen und Schulen,<br />
Kinos und Clubs, Restaurants und sogar in den Pâtisserien. Wir<br />
freuen uns, wieder ein aktuelles Programm aus Clermont-Ferrand<br />
zu präsentieren und sind überzeugt, dass sich das Dresdner<br />
Publikum von der französischen Leidenschaft für den Kurzfilm<br />
anstecken lässt.<br />
www.clermont-filmfest.com<br />
> siehe Seite 49–50<br />
Atelier<br />
Ludwigsburg-Paris<br />
Junge, frische französische<br />
und deutsche Kurzfilme entstehen<br />
alljährlich im Atelier<br />
Ludwigsburg-Paris zu einem<br />
Thema. Gemeinsam ermöglichen<br />
ARTE und der SWR<br />
europäischen Nachwuchs-<br />
Produzenten und –Verleihern<br />
die Herstellung der Abschlussarbeiten<br />
des einjährigen<br />
Fortbildungsprogramms.<br />
Während dieser Weiterbildung<br />
an der Filmakademie<br />
Baden-Württemberg, der Pariser Filmhochschule „La Fémis“ und der „National<br />
Film und Television School“ in London finden sich bikulturelle Teams, deren<br />
spannende Kurzfilm-Projekte im Rahmen der <strong>Französischen</strong> <strong>Filmtage</strong> Dresden<br />
präsentiert werden.<br />
www.atelier-ludwigsburg-paris.com<br />
> siehe Seite 51–52<br />
48 K U R Z F I L M E
BEST OF CLERMONT-FERRAND 2013<br />
Fr, 15.11. 21.15 Uhr<br />
LEBEN UND TOD DES<br />
ILLUSTREN GRIGORI<br />
JEFIMOWITSCH RASPUTIN<br />
VIE ET MORT DE L’ILLUSTRE<br />
GRIGORI EFIMOVITCH RASPOUTINE<br />
Céline Devaux | Frankreich | 2012 |<br />
Animation, Spielfilm | 10'<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts kommt der<br />
streunende Mönch Rasputin an den russischen<br />
Zarenhof. Obwohl dieser Muschik<br />
schludrig und unzüchtig ist, gelingt ihm<br />
der Zutritt zum inneren Kreis der Zarenfamilie,<br />
was einigen Aristrokraten ein<br />
großer Dorn im Auge ist.<br />
Au début du XXe siècle, un moine errant,<br />
Raspoutine, arrive à la cour des tsars de<br />
Russie. Négligé et lubrique, le moujik<br />
s’introduit néanmoins dans le cénacle de<br />
la famille impériale. Ce qui déplaît fortement<br />
à certains aristocrates.<br />
Preis für den besten französischsprachigen<br />
Animationsfilm (Clermont-Ferrand 2013)<br />
Prix du meilleur film d’animation francophone<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
TRAM<br />
Michaela Pavlatova | Frankreich,<br />
Tschechische Republik | 2012 |<br />
Animation | 7'<br />
Der graue Alltag einer Straßenbahnfahrerin:<br />
Jeden Morgen die gleichen Männer auf<br />
dem Weg zur Arbeit, immer schweigsam<br />
und teilnahmslos. Doch an diesem Tag rufen<br />
die Stöße und das Klingeln der Bahn<br />
ein Begehren hervor, dass die Realität in<br />
einen surrealistischen Wahn verwandelt.<br />
Le train-train d’une conductrice de tram.<br />
Comme chaque matin, des hommes en<br />
route vers le boulot, tous les mêmes,<br />
silencieux et indifférents. Mais ce jour-là,<br />
les secousses et les sons font monter un<br />
désir qui transforme la réalité en un délire<br />
surréaliste.<br />
Preis für die beste Originalmusik<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
Prix de la meilleure musique originale<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
LISSABON ORCHESTER<br />
LISBOA ORCHESTRA<br />
Guillaume Delaperrière |<br />
Frankreich | 2012 | Dokumentarfilm,<br />
Experimentalfilm | 12'<br />
Ein musikalischer Spaziergang durch die<br />
Stadt mit den sieben Hügeln. Im urbanen<br />
Tagesrhythmus von Lissabon entsteht anhand<br />
gesammelter Klang- und Bildmuster<br />
eine originelle und hyptnotische Musik.<br />
Balade musicale dans la ville aux sept<br />
collines. Au fil des rythmes urbains de la<br />
journée, une musique originale et hypnotique<br />
se compose à partir d’échantillons<br />
sonores et visuels recueillis dans la c<br />
apitale portugaise.<br />
HELMUT<br />
Eric Turpin, Rose Turpin | Frankeich |<br />
2012 | Spielfilm | 7'<br />
Eine verrückte Mutter, Mitte 50, nimmt ihre<br />
zickige 16-jährige Gothic-Punk-Tochter auf<br />
eine Reise durch ihre Jugendfantasien mit.<br />
Pierrefonds-les-Bains, Ludwig II, Helmut<br />
Berger… Ein wahrer Generationenschock!<br />
Une mère, quinqua allumée, entraîne sa<br />
fille de 16 ans, gothico-punko-râleuse, sur<br />
les traces de ses fantasmes adolescents.<br />
Pierrefonds-les-Bains, Louis II de Bavière,<br />
Helmut Berger... C’est le choc générationnel.<br />
Preis für die beste Komödie<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
Prix du rire (meilleure comédie)<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
K U R Z F I L M E 49
BEST OF CLERMONT-FERRAND 2013<br />
Fr, 15.11. 21.15 Uhr<br />
KALI -<br />
DER KLEINE VAMPYR<br />
KALI LE PETIT VAMPIRE<br />
Regina Pessoa | Frankreich, Kanada,<br />
Portugal, Schweiz | 2012 | Animation | 9'<br />
Ein kleiner Junge, der anders ist als die<br />
anderen, träumt davon, seinen Platz in der<br />
Welt zu finden. Um schließlich den Weg des<br />
Lichts zu finden, muss Kali sich seinen<br />
tiefsten Ängsten und Dämonen stellen.<br />
Un garçon pas comme les autres rêve de<br />
trouver sa place dans le monde. Kali va<br />
devoir affronter ses propres démons et<br />
ses peurs, pour enfin trouver le chemin de<br />
la Lumière.<br />
BOULEVARD DE<br />
MAGENTA 32<br />
32 BOULEVARD DE MAGENTA<br />
Nadège Abadie | Frankreich | 2012 |<br />
Dokumentarfilm | 5'<br />
Es geht um Politik, Religion, Kohle, die<br />
Rolling Stones, Alte, Junge, Katzen, Amy<br />
Winehouse, Loana, Idioten, um den Tod, die<br />
Krise, um die Bretagne, früher, jetzt und anderswo.<br />
“Von Idioten werde ich lieber für<br />
dumm gehalten… und ich höre ihnen zu,”<br />
sagt die 80-jährige Katya.<br />
Où il est question de politique, de religion,<br />
de fric, des Rolling Stones, des vieux,<br />
des jeunes, des chats, d’Amy Winehouse,<br />
de Loana, des cons, de la mort, de la crise,<br />
de la Bretagne, d’avant, de maintenant<br />
et d’ailleurs. „Je préfère passer pour<br />
une imbécile auprès des cons... et j’les<br />
écoute.” confie Katya, quatre-vingts ans.<br />
ES IST KEIN<br />
COWBOY-FILM<br />
CE N’EST PAS UN FILM<br />
DE COW-BOYS<br />
Benjamin Parent | Frankreich | 2012 |<br />
Spielfilm | 12'<br />
Am Vorabend lief BROKEBACK MOUN-<br />
TAIN im Fernsehen. In der Schule erzählt<br />
Vincent seinem Freund Moussa auf der<br />
Jungentoilette sehr gerührt von dem Film,<br />
während auf der Mädchentoilette Jessica,<br />
die ebenfalls sehr bewegt ist von dem<br />
Film, ihre Freundin Nadia sichtlich ungeschickt<br />
über die Homosexualität ihres<br />
Vaters ausfragt.<br />
„Le Secret de Brokeback Mountain” est<br />
passé la veille à la télévision. Dans les<br />
toilettes du collège, Vincent, bouleversé,<br />
raconte de manière touchante le film à<br />
Moussa. Tandis que Jessica, très affectée<br />
elle aussi, interroge avec maladresse<br />
Nadia sur l’homosexualité de son père.<br />
Preis für den besten männlichen<br />
Darsteller (Clermont-Ferrand 2013)<br />
Prix d’interprétation (meilleur<br />
comédien) (Clermont-Ferrand 2013)<br />
KURZ BEVOR MAN<br />
ALLES VERLIERT<br />
AVANT QUE DE TOUT PERDRE<br />
Xavier Legrand | Frankreich | 2012 |<br />
Spielfilm | 30'<br />
Julien ist 10 Jahre alt. Er tut so, als würde<br />
er zur Schule gehen, versteckt sich aber<br />
stattdessen unter einer Brücke mit seinem<br />
Schulranzen voller Anziehsachen. Einige<br />
Kilometer weiter macht Josephine, 15<br />
Jahre alt, dasselbe und wartet auf den Bus.<br />
Julien a dix ans. Il fait mine de se rendre<br />
à l’école mais se cache sous un pont,<br />
son cartable rempli de vêtements. À quelques<br />
kilomètres, Joséphine, 15 ans, fait<br />
de même et attend le bus.<br />
Großer Preis, Publikumspreis,<br />
Preis der Jugendjury, Preis der Presse<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
Grand Prix, Prix du Public,<br />
Prix de la Jeunesse, Prix de la Presse<br />
(Clermont-Ferrand 2013)<br />
50 K U R Z F I L M E
KURZFILMPRODUKTION 2012-2013 „DIE GRENZE / LA FRONTIÈRE“<br />
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
Mo, 18.11. 20.45 Uhr<br />
(in Anwesenheit von Filmemachern)<br />
Di, 19.11. 10.00 Uhr<br />
(Schulkino)<br />
REFUGIUM<br />
À L’ABRI<br />
Produzent: Antoine Marie,<br />
Pawel Kosun, Autor: Camille Lugan,<br />
Roy Arida, Regie: Roy Arida<br />
Paul und Anna leben zusammen in einem<br />
abgelegenen, kleinen Haus inmitten des<br />
Waldes. Ein Ort fern der Zeit. Als ihr Raum<br />
jedoch nach und nach zerfällt und die Elemente<br />
Amok laufen, hat Anna eine tiefe Vorahnung<br />
dessen, was das Ende bringen wird...<br />
Paul et Anna vivent à deux, dans une petite<br />
maison isolée, entourée par les bois. Un<br />
lieu hors du monde. Mais quand cet endroit<br />
se met à péricliter, et les éléments à se<br />
déchaîner, Anna a le lourd pressentiment<br />
qu’il pourrait bien s’agir là de la fin...<br />
EXIT<br />
Produzent: Lisa Thalhammer,<br />
Maud Berbille, Autor: David Voss,<br />
Regie: David Voss<br />
Die Geschwister Lina und Tom verbindet<br />
der gemeinsame Extremsport Basejumpen.<br />
Sie sind unterwegs in den Alpen<br />
um zu springen. Als sie landen, entdeckt<br />
Tom etwas in der Lichtung des Waldrandes,<br />
dass ihn emotional fordert und ihn im<br />
weiteren Verlauf der Geschichte nicht<br />
mehr los lassen wird.<br />
Tom et Linda, frère et soeur sont base jumper.<br />
Dans les Alpes, ils sont à la recherche<br />
de la liberté absolue. Dans une clairière<br />
proche du point d’atterissage, Tom découvre<br />
le corps d’un base jumper. Le jour<br />
suivant, ils se préparent pour un nouveau<br />
saut. Au bord de la falaise, Tom tente<br />
d’effacer l’image obsédante du corps.<br />
SEI DOCH NICHT SO<br />
FAIS PAS GENRE<br />
Produzent: Maria Herbich, Teresa Althen<br />
Autor: Judith Godinot, Regie: Marie<br />
Loustalot<br />
Arnaud ist transsexuell. Dass seine Ex ihn<br />
wiedererkennt, sollte doch möglich sein.<br />
Einen Job zu finden, sollte doch möglich<br />
sein. Und die Liebe zu finden, das sollte<br />
doch auch möglich sein.<br />
Arnaud est transsexuel. Que son ex le<br />
reconnaisse devrait être possible. Trouver<br />
un job devrait être possible. Et trouver<br />
l’amour, ça devrait être possible aussi.<br />
LEBENSLÄNGLICH<br />
À VIE<br />
Produzent: Elizabeth Kormanova,<br />
Marie-Sophie Volkenner, Autor &<br />
Regie: Liv Scharbatke<br />
Als sich hinter dem verurteilten Mörder Karl<br />
(67) nach jahrelanger Haftstrafe das Gefängnistor<br />
schließt, erwartet ihn draußen<br />
niemand. Unfähig, sich in der Einsamkeit<br />
seiner neuen Umgebung und in der ihm<br />
fremd gewordenen Welt zurecht zu finden,<br />
gibt es für ihn schon bald nur noch eine<br />
logische Konsequenz: Zurück ins Gefängnis.<br />
Karl (67) a passé une grande partie de sa<br />
vie derrière les barreaux pour meurtre.<br />
Lorsque la porte de la prison se referme<br />
enfin derrière lui, personne n’est là pour<br />
l’attendre. Incapable de se retrouver dans<br />
la solitude de son nouvel environnement<br />
et dans ce monde qui lui est devenu<br />
étranger, une seule voie s’ouvre à lui :<br />
retourner en prison.<br />
K U R Z F I L M E 51
KURZFILMPRODUKTION 2012-2013 „DIE GRENZE / LA FRONTIÈRE“<br />
ATELIER LUDWIGSBURG-PARIS<br />
Mo, 18.11. 20.45 Uhr<br />
(in Anwesenheit von Filmemachern)<br />
Di, 19.11. 10.00 Uhr<br />
(Schulkino)<br />
I DON’T LIKE TO<br />
BE LONELY<br />
Produzent: Laura Horga,<br />
Genovéva Petrovits,<br />
Autor: Alissa Wenz,<br />
Regie: Joseph Minster<br />
Camille gibt wöchentlich dem Insassen<br />
Michael Englischunterricht<br />
in der örtlichen Jugendhaftanstalt.<br />
Er versteht nicht, was sie<br />
dazu motiviert.<br />
Camille vient donner des cours<br />
d’anglais à Michaël en prison,<br />
une fois par semaine. Michaël<br />
ne comprend pas pourquoi elle<br />
vient.<br />
RANA<br />
Produzent: Stéphanie Alexe,<br />
Laura von Portatius,<br />
Autor: Deniz Sözbir,<br />
Regie: Deniz Sözbir<br />
Während das türkische Ehepaar<br />
Rana und Khalid ein paar Tage in<br />
Berlin in einem Luxushotel sind,<br />
kommt es zu einem Streit, der<br />
Rana dazu bewegt in die Nacht<br />
hinaus mit ihrem Fahrer Karl zu<br />
flüchten und vor ihren Konventionen<br />
zu fliehen.<br />
Rana, séjourne avec son mari à<br />
Berlin dans un grand hôtel. Une<br />
dispute éclate. Le temps d’une<br />
nuit, elle s’échappe avec son<br />
chauffeur. Tous deux plongent<br />
dans l’inconnu.<br />
SHOPPING<br />
Produzent: Lea Gamula,<br />
Thomas Micoulet,<br />
Autor: François Peyroux,<br />
Regie: Vladilen Vierny<br />
Der Supermarkt macht gleich zu.<br />
Ein kleiner Junge muss sich mit<br />
seinem Einkauf beeilen.<br />
Dernières minutes avant la fermeture<br />
du supermarché. Un jeune<br />
garçon s’empresse de terminer<br />
ses courses.<br />
ZU RISIKEN UND<br />
NEBENWIRKUNGEN<br />
EFFETS SECONDAIRES<br />
Produzent: Paul Iserentant,<br />
Jochen Gottlöber,<br />
Autor: Markus Staender,<br />
Regie: Dustin Loose<br />
Um sein Forschungsziel zu erreichen<br />
und Malaria zu heilen, würde<br />
Martin Rauh alles geben. Sogar<br />
mehr als er selbst ahnt.<br />
Pour enfin parvenir à découvrir<br />
un remède contre la malaria, le<br />
professeur Martin Rauh est prêt<br />
à tout. Peut être même davantage<br />
qu’il le croyait.<br />
REISE NACH<br />
LEMURIA<br />
VOYAGE EN LÉMURIE<br />
Produzent: Clara Szwarc,<br />
Florencia Gil, Autor: Manon<br />
Feuvray, M. Desseigne-Ravel,<br />
Regie: Marion Desseigne-Ravel<br />
Jean und Marion sind ein gewöhnliches<br />
Rentnerpaar. Um an der<br />
Hochzeit ihres Sohnes teilnehmen<br />
zu können, brauchen sie ein Visum<br />
für Lemuria, ein weit entferntes<br />
Land mit einer absurden Bürokratie.<br />
Werden Sie es schaffen, dies<br />
gemeinsam zu meistern?<br />
Jean et Maryse sont un couple<br />
de retraités sans histoire. Pour<br />
se rendre au mariage de leur fils,<br />
ils doivent obtenir un visa pour<br />
la Lémurie, un pays lointain aux<br />
règles rigides. Que faire face à<br />
une administration absurde ?...<br />
52 K U R Z F I L M E
KINDERFILM<br />
K a t j a & T a n j a E n g e l m a n n<br />
53
Der Kleine Nick<br />
Do, 14.11. bis Di, 19.11 14.30 Uhr<br />
Mi, 20.11. 14.45 Uhr<br />
LE PETIT NICOLAS<br />
Regie: Laurent Tirard Darsteller: Valérie Lemercier, Kad Merad, Maxime<br />
Godart Produktion: Frankreich 2009 Länge: 91 min FSK: 0, empfohlen<br />
ab 7 Jahren Fassung: deutsch<br />
Das friedliche Leben des kleinen Nick wird plötzlich auf den Kopf gestellt. Er<br />
hat einen schrecklichen Verdacht: Er bekommt einen Bruder! Seine Eltern<br />
werden keine Zeit mehr für ihn haben! Der kleine Bruder wird nun seinen<br />
Platz in der Familie einnehmen und er wird überflüssig sein. Nick befürchtet<br />
sogar, dass er wie der kleine Däumling oder Hänsel und Gretel im Märchen<br />
im Wald ausgesetzt werden wird. Um diesem schrecklichen Schicksal zu entgehen,<br />
lassen sich Nick und seine Freunde allerhand einfallen, wobei ihnen<br />
ein verrücktes Missgeschick nach dem anderen widerfährt.<br />
Die Vorlage des Kinderbuchklassikers von René Goscinny und Jean-<br />
Jacques Sempé ist so zeitlos und warmherzig, dass der kleine Junge mit<br />
den großen Augen und der hinreißend klugen Naivität seit drei Generationen<br />
von einer Hand zur nächsten wandert.<br />
Mehr als 20 Millionen Euro hat der Film des Regisseurs Laurent Tirard<br />
gekostet. Es galt, eine kleinstädtische Welt der fünfziger Jahre aufleben<br />
zu lassen, in die sich viele Franzosen heimlich zurückwünschen. Nick,<br />
dieser unschuldig-schalkhafte Bengel mit seinem frischen Blick auf die<br />
Welt, verzaubert das Land seit Jahrzehnten, und zwar auch die Erwachsenen.<br />
Sein Erfolgsgeheimnis: Er wirkt wie ein Zauberspiegel, in<br />
dem jeder eine eigene Kindheit erblicken kann.<br />
Nicolas mène une existence paisible. Il a des parents qui l’aiment, une<br />
bande de chouettes copains avec lesquels il s’amuse bien, et il n’a pas<br />
du tout envie que cela change... Mais un jour, Nicolas surprend une<br />
conversation entre ses parents qui lui laisse penser que sa mère est<br />
enceinte. Il panique alors et imagine le pire : bientôt un petit frère sera<br />
là, qui prendra tellement de place que ses parents ne s’occuperont plus<br />
de lui, et qu’ils finiront même par l’abandonner dans la forêt comme<br />
le Petit Poucet...<br />
54 K I N D E R F I L M
SERVICE<br />
ADRESSE/KONTAKT<br />
<strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong> · Schandauer Str. 73 · 01277 Dresden<br />
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Internet: w w w. p r o g r a m m k i n o - o s t . d e<br />
Wir sind mit den Straßenbahnlinien 4, 10 (H Altenberger Str.)<br />
6, 12 (H Ludwig-Hartmann-Str.) mit den Buslinien 65, 85, 87 (H Altenberger Str.) zu erreichen.<br />
KARTENRESERVIERUNG<br />
Mail kartenreservierung@programmkino-ost.de Tel. 0351 310 37 82<br />
Web www.programmkino-ost.de Fax 0351 33 79 47<br />
KARTENVORVERKAUF<br />
täglich 15–19 Uhr<br />
gefördert von<br />
EINTRITTSPREISE<br />
Kinderfilm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,50 ¤ | 5,00 ¤ erm. | 4,00 ¤ Kinder bis 12 Jahre<br />
Beginn täglich vor 17:00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6,00 ¤ | 5,50 ¤ erm.<br />
Beginn täglich ab 17:00 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,00 ¤ | 6,50 ¤ erm.<br />
Sonntag und Mittwoch – Familientag:<br />
Erwachsene in Begleitung von Kindern (bis 12 Jahre) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4,00 ¤<br />
Überlängenzuschläge: . . . . . . . . ab 120 min 0,50 ¤ . . . . . . . . ab 140 min 1,00 ¤ . . . . . . . . ab 160 min 1,50 ¤<br />
Ermäßigung erhalten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schüler, Studenten, Schwerbeschädigte<br />
Sonderpreise zu folgenden Veranstaltungen:<br />
13.11. · 11:00 Uhr · Schnullerkino . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,50 ¤ | 5,00 ¤ erm.<br />
13.11. · 20:15 Uhr · Eröffnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,50 ¤ | 7,00 ¤ erm.<br />
14.11. · 19:30 Uhr · Kleine Filmakademie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7,50 ¤ | 7,00 ¤ erm.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: <strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong> GmbH<br />
Redaktion: <strong>Programmkino</strong> <strong>Ost</strong> · Antje Buchholz<br />
Gestaltung: Mase · publitas.de<br />
Titelfoto: Udo Lemke<br />
Druck:<br />
Druckerei Thieme · Meißen<br />
Auflage 6.000<br />
HERZLICHEN DANK AN:<br />
Sincères remerciements à :<br />
Alamode Film, München, Fabien Arseguel<br />
Arsenal Filmverleih, Tübingen, Stefan Paul und Bernd Kuhn<br />
Arsenal Institut, Berlin<br />
Antje Buchholz<br />
Atelier Ludwigsburg - Paris, Anne Christine Knoth<br />
Central Film Verleih, Berlin, Patrycja Gawejko, Maren Niemüller<br />
Concorde Filmverleih, München, Konrad Boneberg<br />
Die Filmagentinnen, Berlin, Birgit Gamke<br />
Druckerei Thieme, Meißen<br />
Festival du court métrage Clermont-Ferrand, Christian Denier<br />
Film Kino Text, Bonn, Jürgen Lütz<br />
Französische Botschaft, Bureau du cinéma et des médias, Anne Vassèviere<br />
Dr. Karsten Fritz<br />
Claudia Hempel<br />
Institut français de Dresde<br />
Andreas Körner<br />
Koolfilm, Freiburg, Ludwig Ammann<br />
Udo Lemke<br />
Caren Pfeil<br />
Mase, publitas.de<br />
Prokino Filmverleih, Frederik Frosch<br />
Angelika Rattun<br />
Micha Rudolph<br />
SAX - Das Dresdner Stadtmagazin<br />
Sven Voigt, Phase IV<br />
Studiocanal, Berlin, Matthias Meinhardt<br />
Tobis Filmverleih, Katja Koch<br />
Warner Bros. Filmverleih, Hamburg, Ninette Christensen<br />
Weltkino Filmverleih, Leipzig, Georg Miros<br />
Wild Bunch, Germany, Götz Gerlach<br />
Einheitspreis für alle Plätze · freie Platzwahl<br />
56 S E R V I C E · I M P R E S S U M<br />
18. FRANZÖSISCHE FILMTAGE DRESDEN 12. - 19.11. 2014