Weltrekord aus dem Echternacher See?
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Auch wird oft vergessen, daß allein die Verkürzung der Gewässer einen<br />
erheblichen Substanzverlust mit sich bringt. In der Regel fallen ein Drittel des<br />
natürlichen Gewässerlaufs der Begradigung zum Opfer, was notgedrungen eine<br />
Verringerung der Fauna, also auch des Fischbestandes, mit sich bringt.<br />
Desweiteren wurde festgestellt, daß durch die Veränderung der Fließgeschwindigkeit<br />
oder Verringerung der Wassertiefe verschiedene Fischarten verschwinden.<br />
Meistens bleiben nur noch kleinere, für den Fischer weniqer interessante<br />
Arten zurück.<br />
Es wäre sicherlich falsch und unüberlegt, die Notwendigkeit des Gewässerb<strong>aus</strong><br />
als solche anzufechten. Daß aber, wenn diese Maßnahmen sich als unumgänglich<br />
erweisen, sie meist ohne Berücksichtigung ökologischer Tatbestände<br />
getroffen werden, ist äußerst bedauerlich. Obwohl in Theorie und Praxis zahlreiche<br />
sogenannte ingenieur-biologische Bauweisen bekannt sind, werden immer noch<br />
kilometerlange, schnurgerade Linien mit Trapezprofilen geplant und verwirklicht,<br />
die zur Ufersicherung mit Betonplatten, Drahtkörben oder Netzen versehen werden.<br />
Um den Schaden voll zu nrachen, wird die Bachsohle dann auch noch betoniert.<br />
Die Ursache dieser Praktiken dürfte vorwiegend darin liegen, daß der Wasserbau<br />
immer noch eine Domäne der Bauingenieure ist, die zu oft nur rein technisch<br />
oder mathematisch denken.<br />
Eine AlternatiVe zu diesem "rationnellen<br />
Gewässerbau' bietet der sogenannte<br />
naturnahe Gewässerbau.<br />
Hierbei wird zum Beisoiel der natürlichen<br />
Asymmetrie von Fluß- und Bachufern,<br />
mit ihrer Vielfalt von ökologischen<br />
Nischen, Rechnung getragen. Dies wirkt<br />
sich positiv auf den Bestand der Kleinstlebewesen<br />
(Schwämme, Hohltiere, Würmer,<br />
Krebse, Muscheln . . .) <strong>aus</strong>, was<br />
wiederum günstig für den am Ende der<br />
Nahrungskette stehenden Fischbestand<br />
ist.<br />
Neben diesem Aspekt sei jedoch<br />
wiederum darauf hinzuweisen, daß diese<br />
Kleinstlebewesen im Rahmen der biologischen<br />
Selbstreinigung wesentlich an<br />
der Erhaltung und Wiederherstellung der<br />
Sauberkeit des Wassers beteiligt sind.<br />
Zur Ufersicherung sollte den natürlichen<br />
Materien unbedingt Vorrang gegeben<br />
werden. Verschiedene Gehölzarten,<br />
wie z. B. Schwarzerlen oder Weiden,<br />
eignen sich hervorragend, um der<br />
Erosion entgegenzuwirken. Hier sei jedoch<br />
zu bemerken, daß es nichts nützt,<br />
einzelne Bäume und Sträucher zu erhalten<br />
oder neu anzupflanzen, da diese sofort<br />
vielmehr einen koherenten Pflanzensaum entlang<br />
Auch sind Flachwasserrände mit Schilfbeständen<br />
Beispiel für einen<br />
Flachwasserrand mit<br />
zweistufigem Uferprofil.<br />
Das zweistufige Uferprofil<br />
schaft Schutz vor <strong>dem</strong> zerstörerischem<br />
Wellenschlag der<br />
Schiffe. Die Flachwasserränder<br />
bieten u.a. den Jungfischen<br />
einen idealen Lebens-<br />
Schema<br />
I<br />
r<br />
hinterspült werden. Man sollte<br />
der Gewässer bestehen lassen.<br />
von größter Bedeutung.<br />
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