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Seite 1 - Sparkassenverband Rheinland-Pfalz

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SPARKASSENVERBAND RHEINLAND-PFALZ: THEMEN AUS DER ORGANISATION<br />

Erstes Sparkassenprojekt zur Stärkung<br />

des Mikrofinanzsektors in Ruanda initiiert<br />

Als starke Partner ihrer privaten und gewerblichen<br />

Kunden sind Sparkassen<br />

landesweit die tragende Säule in der<br />

deutschen Kreditwirtschaft. Ihre Geschäftsprinzipien,<br />

wie etwa die Verantwortung<br />

für die lokale Wirtschaftsentwicklung,<br />

dezentrale Entscheidungen,<br />

Nähe zum Kunden und der Aufbau<br />

einer langfristigen Kundenbeziehung<br />

haben in der weltweiten Finanzkrise für<br />

Stabilität gesorgt. Diese Erfolgsprinzipien<br />

des Sparkassengeschäftsmodelles<br />

stoßen gerade in den besonders von der<br />

Krise betroffenen Entwicklungs- und<br />

Schwellenländern auf großes Interesse.<br />

Gerne hat sich der <strong>Sparkassenverband</strong><br />

daher einer Anfrage des Partnerschaftsvereins<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong>-Ruanda und<br />

des Freundeskreises Ruhango-Kigoma<br />

auf Unterstützung des ruandischen Mikrofinanzsektors<br />

angenommen. Mit der<br />

Sparkassenstiftung für Internationale<br />

Kooperation hat der Verband ein Partnerschaftsprojekt<br />

mit der ruandischen<br />

Mikrofinanzaufsicht, der Banque Nationale<br />

du Rwanda (BNR) sowie der Association<br />

of Microfinance Institutions in<br />

Rwanda (AMIR) initiiert. Finanziell unterstützt<br />

wird das Projekt vom Bundesministerium<br />

für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung.<br />

Gemeinsam mit der Sparkassenstiftung<br />

für Internationale Kooperation<br />

berät der <strong>Sparkassenverband</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

die BNR, die auf der Grundlage<br />

des 2008 verabschiedeten Mikrofinanzgesetzes<br />

die Aufsicht über die<br />

Institutionen dieses Sektors ausübt.<br />

Ebenfalls im Rahmen des Projektes wird<br />

AMIR beim Aufbau einer funktionierenden<br />

Verbandsstruktur und der Einführung<br />

eines nachhaltigen Finanzmodells,<br />

das die Mitgliedsinstitute stärker in die<br />

Verbandsarbeit einbindet und so von<br />

Zuschüssen internationaler Geberländer<br />

unabhängiger macht, unterstützt.<br />

Mit der Vermittlung von Know-how soll<br />

eine langfristig positive Veränderung<br />

von Verhaltensweisen im ruandischen<br />

Mikrofinanzbereich erreicht werden.<br />

Die Mikrofinanzinstitute sollen sich –<br />

um langfristig erfolgreich agieren zu<br />

können – zukünftig an kaufmännischen<br />

Prinzipien und Marktgegebenheiten<br />

statt an verfügbarem Gebergeld orientieren.<br />

Sparen soll sich zunehmend<br />

von nicht monetärer zu monetärer Ersparnisbildung<br />

entwickeln und die Evolution<br />

einer Kredit(nehmer)kultur soll<br />

zukünftig Kreditausfälle minimieren.<br />

Zur Umsetzung dieser Ziele hat der<br />

<strong>Sparkassenverband</strong> mit dem Verbandsprüfer<br />

Volker Walther für die kommenden<br />

zwei Jahre einen kompetenten<br />

v.l.n.r.: Verbandspräsident Hans Otto Streuber, AMIR-Geschäftsführerin Claudine Zaninka, AMIR-Präsident<br />

Faustine Zihiga, Justin Kalisa, Verbandsvorsitzender Hans Jörg Duppré, Verbandsgeschäftsführer Norbert Wahl,<br />

Patricia Uwimbabazi, Josephine Bucagu und Volker Walther<br />

Langzeitexperten nach Ruanda entsandt.<br />

Seit Januar 2009 berät Walther<br />

die Mitarbeiter von BNR und AMIR bei<br />

ihrer täglichen Arbeit und unterstützt<br />

diese beim Aufbau neuer Strukturen<br />

und Prozesse. Daneben wurde mit den<br />

beiden Projektpartnern Schulungsbesuche<br />

in Deutschland vereinbart. Den<br />

Anfang machte im September eine Delegation<br />

der AMIR. Im Vordergrund des<br />

einwöchigen Fachprogramms standen<br />

Informationen zum Aufbau des Verbandes<br />

und seiner Aufgaben. Besonders interessiert<br />

nahmen die Gäste die Vorstellung<br />

des Sparkassenbetriebsvergleiches,<br />

der Sparkassenakademie und der<br />

Präsentation der Finanzierung des Verbandshaushaltes<br />

auf. Ein Praxisbesuch<br />

bei der Sparkasse Germersheim-Kandel<br />

rundete die Informationsreise ab. Ende<br />

Oktober folgte der Besuch von Vertretern<br />

der BNR. Schwerpunkte dieser Delegation<br />

waren das deutsche Bankenaufsichtsrecht<br />

und die Aufgaben der Prüfungsstelle<br />

des Verbandes.<br />

Bei einem positiven Verlauf des zunächst<br />

auf zwei Jahre angesetzten Projekts<br />

ist eine Fortführung für weitere<br />

drei Jahre geplant. Hierzu wird die Sparkassenstiftung<br />

Ende 2009 eine Projektevaluierung<br />

durchführen.<br />

Bevölkerung:<br />

Jährliches Bruttoinlandsprodukt*<br />

in 2008 pro Kopf<br />

Reale Veränderung des<br />

Bruttoinlandsproduktes:<br />

Durchschnittliche monatliche<br />

Bruttolöhne in der<br />

Landeswährung (Franc RWF)<br />

in Euro:<br />

Entwicklung der jährlichen<br />

Inflationsraten:<br />

Christiane Becker, Vorstandssekretariat<br />

Länderdaten Ruanda<br />

* kaufkraftbereinigt<br />

Quelle: Jahresbericht 2008 der SBFIC<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

10,5 Mio.<br />

684 €<br />

5,5%<br />

6,0%<br />

7,5%<br />

8.339.00<br />

11,30<br />

8,8%<br />

8,0%<br />

9,5%<br />

SPRUCH<br />

Thomas Heider,<br />

Betriebswirtschaft und IT-Strategien<br />

Viele Menschen wissen,<br />

dass sie unglücklich sind.<br />

Aber noch mehr<br />

Menschen wissen nicht,<br />

dass sie glücklich sind.<br />

ALBERT SCHWEITZER<br />

(1875-1965), Deutscher Arzt und<br />

evangelischer Theologe<br />

IMPRESSUM<br />

Ausgabe 4 / 2009<br />

Erscheinungsweise: Vierteljährig<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Sparkassenverband</strong><br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

Vorstandssekretariat<br />

Im Wald 1,<br />

55257 Budenheim<br />

Internet: www.sv-rlp.de<br />

E-Mail: info@sv-rlp.de<br />

Verantwortlich:<br />

Christiane Becker, SVRP<br />

Layout und Artwork: J. C. Wiedl<br />

www.jean-claude-wiedl.de<br />

Fotos:<br />

Sandra Hauer, IRP,<br />

Sparkassenverlag, Reiner Skischally,<br />

LBBW, Sparkasse Neuwied,<br />

Stefan Christmann<br />

Druck: Druckerei und Verlag<br />

Klaus Koch GmbH,<br />

Wiesbaden<br />

Aktuelle Wohnungsmarktanalyse<br />

für <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> liegt vor<br />

Wie in den vergangenen Jahren hat die<br />

IRP Immobilien-Gesellschaft <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

mbH im Auftrag der LTH<br />

Landestreuhandbank den Wohnungsmarkt<br />

in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ausführlich<br />

untersucht. Zentrales Ergebnis: Die<br />

Rahmenbedingungen auf den Wohnungsmärkten<br />

sind von wachsenden<br />

Risiken gekennzeichnet. Zwar konnten<br />

auf der Nachfrageseite die zunehmenden<br />

Auswirkungen des demografischen<br />

Wandels bis Mitte letzten<br />

Jahres durch die Impulse der konjunkturellen<br />

Wachstumsphase zumindest<br />

teilweise ausgeglichen werden. Die<br />

Wucht der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

hat jedoch dafür gesorgt, dass die positive<br />

Dynamik der Arbeitsmarkt- und<br />

Kaufkraftentwicklung abrupt gestoppt<br />

wurde, sodass sich mittlerweile sämtliche<br />

Nachfrageindikatoren im Vergleich<br />

zum letztjährigen Berichtszeitraum<br />

erheblich schlechter darstellen.<br />

Der landesweite Bevölkerungsrückgang<br />

betrug im Vergleich von 2008 zu<br />

2007 - 0,4 % und hat sich damit merklich<br />

beschleunigt. Unter den Regionen<br />

konnten lediglich der Landkreis Trier-<br />

Saarburg (+ 0,1 %), sowie die kreisfreien<br />

Städte Koblenz (+ 0,2 %) und<br />

Trier (+ 0,7 %) eine geringe Bevölkerungszunahme<br />

verbuchen. Während<br />

die Werte in Neustadt und dem Landkreis<br />

Mainz-Bingen stagnierten, ging<br />

die Bevölkerungszahl in den verbleibenden<br />

Landesteilen zurück.<br />

Angesichts der allgemein schwierigen<br />

Situation tritt die Relevanz guter Standortbedingungen<br />

noch deutlicher hervor.<br />

Dort wo eine bessere Erreichbarkeit<br />

der umliegenden Wirtschaftszentren<br />

Rhein-Main, Rhein-Neckar, Luxemburg<br />

und Köln-Bonn gegeben ist, können<br />

Schrumpfungsprozesse durch vergleichsweise<br />

positivere Wanderungssalden<br />

besser ausgeglichen werden als<br />

in ländlichen Regionen.<br />

Diese Grundstruktur spiegelt sich<br />

auch bei den Immobilienpreisen wider.<br />

So werden Kaufpreise für freistehende<br />

Eigenheime im Pendlerland <strong>Rheinland</strong>-<br />

Baufertigstellungsdichte<br />

Neu errichtete Wohnungen* je 1.000 Einwohner<br />

Veränderungen 2007 zu 2008 in %<br />

Quelle: Statistisches Landesamt <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />

<strong>Pfalz</strong> stärker durch die großräumige<br />

Lage bestimmt, als durch die Einwohnerzahl<br />

des jeweiligen Ortes. Während<br />

in der Landeshauptstadt Mainz – als<br />

rheinland-pfälzischem »Brückenkopf«<br />

zum Großraum Frankfurt – nach wie<br />

vor mit 300.000 Euro für freistehende<br />

Eigenheime in mittlerer Lage die höchsten<br />

Preise gezahlt werden müssen,<br />

wechseln vergleichbare Objekte im<br />

Oberzentrum Kaiserslautern – nicht<br />

zuletzt aufgrund der ungünstigeren<br />

Makrolage – bereits für 150.000 Euro<br />

den Besitzer.<br />

In der aktuellen Wohnungsneubautätigkeit<br />

schlagen sich die schlechteren<br />

Rahmenbedingungen ebenfalls nieder.<br />

Nach einem Minus von 17,6 % im Vorjahr<br />

wurden 2008 lediglich noch 9540<br />

Wohnungen neu errichtet. Somit hat<br />

sich der von 2006 auf 2007 erfolgte<br />

starke Rückgang der Baugenehmigungen<br />

auf der Ebene der umgesetzten<br />

Maßnahmen niedergeschlagen.<br />

Die vollständige landesweite Wohnungsmarktanalyse<br />

2009 der IRP kann<br />

im Berichtsheft der Landestreuhandbank<br />

<strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nachgelesen werden.<br />

Dieses ist kostenlos als PDF-Datei<br />

über www.lth-rlp.de oder www.irpmainz.de<br />

zu beziehen. Tiefergehende<br />

regionale Teilmarktinformationen bis<br />

auf Ortsgemeindeebene stehen im kostenfrei<br />

nutzbaren Online-Informationssystem<br />

www.rewob.de flächendeckend<br />

zur Verfügung<br />

Rainer Helsper, IRP<br />

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