Ausgabe vom 30.10.2009 - SVP Kanton Zürich
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2 EIDGENÖSSISCHE POLITIK Der Zürcher Bote • Nr. 44 • Freitag, 30. Oktober 2009<br />
Mauch, Minarett und Mord<br />
VON CHRISTOPH<br />
MÖRGELI<br />
In der guten alten<br />
Zeit Ende vierziger<br />
bis mittlere sechziger<br />
Jahre regierte<br />
die Stadt Zürich noch der liebenswürdige<br />
Emil Landolt. Jedermann<br />
nannte den überaus populären<br />
Stadtpräsidenten einfach<br />
«Stapi». Das Motto dieser<br />
leutseligen Papa-Gestalt lautete:<br />
«Sind lieb mitenand!» Und so<br />
waren denn auch fast alle lieb<br />
miteinander in der damaligen<br />
Polizischt-Wäckerli-Zeit. Kein<br />
Problem, weil sich die Kriminalität<br />
in einem monatlichen Töfflidiebstahl<br />
und die Ausländerfrage<br />
in einigen italienischen Marronibratern<br />
erschöpfte.<br />
Landolts gutbürgerliches<br />
Zürich-Bild von vorgestern pflegt<br />
mittlerweile nur noch seine progressive<br />
Amtsnachfolgerin Corine<br />
Mauch (SP). In ihrer «Tagblatt»-Kolumne<br />
«Persönlich»<br />
bekämpfte sie letzte Woche die<br />
Minarett-Verbotsinitiative. Originalton:<br />
«Die friedvoll gelebte<br />
Vielfalt der Kulturen ist ein wichtiger<br />
Beitrag zur Lebensqualität<br />
Zürichs und macht unsere Stadt<br />
zu dem, was sie ist und bleiben<br />
soll: eine wunderschöne, tolerante<br />
und weltoffene Stadt.»<br />
Dumm nur, was zur selben Zeit<br />
der friedvoll gelebten Kulturvielfalt<br />
in dieser toleranten, weltoffenen<br />
Stadt geschah: Die nach<br />
muslimischem Brauch zwangsverheiratete<br />
Nasrin R. aus Bangladesch<br />
– Ehefrau und Mutter<br />
zweier kleiner Kinder – wurde in<br />
Zürich-Oerlikon auf offener<br />
Strasse nach allen Regeln eines<br />
muslimischen Ehrenmordes hingerichtet.<br />
Die neben dem unermesslichen<br />
Leid der Angehörigen<br />
anfallenden Kosten für Rechtsprechung,<br />
Strafvollzug und Versorgung<br />
der Waisen trägt selbstverständlich<br />
die weltoffene, tolerante<br />
Bevölkerung.<br />
Dumm nur, was zur selben Zeit<br />
der friedvoll gelebten Kulturvielfalt<br />
in dieser toleranten, weltoffenen<br />
Stadt auch noch geschah:<br />
Am Neumühlequai, nahe beim<br />
Zürcher Hauptbahnhof, wurde<br />
ein 27-jähriger Türke nach einem<br />
Streit mit einem Messer lebensgefährlich<br />
verletzt. Und eine 18-<br />
jährige Frau zwecks Diebstahl ihres<br />
Handys im Tram Linie 8 auf<br />
der Asylstrasse brutal zusammengeschlagen.<br />
Und ein Mann<br />
an der Langstrasse mit einer<br />
Stichwaffe im Bauch verletzt.<br />
Und ein 83-jähriger Rentner im<br />
Kreis 5 blindgeprügelt. Und die<br />
stadtpolizeiliche Präsenz verstärkt,<br />
weil Ordnungshüter und<br />
Sanitäter zunehmend beschimpft,<br />
bespuckt und tätlich<br />
angegriffen werden. Nur die<br />
blauäugige Stadtpräsidentin Corine<br />
Mauch tut so, als lebte sie<br />
noch immer dort, wo sie herstammt:<br />
dem aargauischen<br />
Oberlunkhofen.<br />
INKASSO-PRAXIS DER BILLAG UND SICHERHEITSPOLITIK<br />
Kurzes politisches Gedächtnis oder gespielte<br />
Betroffenheit?<br />
Das politische Gedächtnis ist kurz. Diese Erkenntnis ist zwar nicht neu, doch überrascht es immer wieder,<br />
wie konsequent die Politik früher gefällte Entscheide vergisst und verdrängt. Zwei exemplarische Beispiele<br />
aus der vergangenen Woche.<br />
MARTIN BALTISSER<br />
GENERALSEKRETÄR<br />
<strong>SVP</strong> SCHWEIZ<br />
Der Aufschrei des Gewerbes<br />
über die rabiate<br />
Inkasso-Praxis der Billag<br />
gegenüber verschiedenen<br />
KMU ist unüberhörbar.<br />
Was der Öffentlichkeit als überraschende<br />
Neuerung verkauft wird, ist<br />
von der Politik über Jahre bewusst in<br />
diese Richtung gesteuert worden. Mit<br />
dem Radio- und Fernsehgesetz und<br />
seiner Verordnung wurde von der Politik<br />
festgeschrieben, was nun praktiziert<br />
wird. Möglichkeiten, dies zu korrigieren,<br />
hält das Parlament selbst in<br />
der Hand. Auch die Überraschung von<br />
Bundesräten und Parlamentariern über<br />
die finanzielle Lage der Armee ist<br />
letztlich gespielt. Die Halbierung der<br />
Armee-<strong>Ausgabe</strong>n um die Hälfte, gemessen<br />
am BIP, ist nicht zufällig, quasi<br />
über Nacht, entstanden, sondern war<br />
der bewusste Wille einer Mehrheit von<br />
Bundesrat und Parlament. Die einen<br />
wollten damit die Armee schwächen,<br />
die anderen den Weg für die Abschaffung<br />
der Miliz zugunsten eines Berufsheeres<br />
ebnen, wieder andere hatten das<br />
Ziel, die Schweiz in ein internationales<br />
Militärbündnis zu führen.<br />
+<br />
«Schweizerzeit»-Herbsttagung 2009<br />
Samstag, 7. November 2009 – 10.15 bis 16.00 Uhr<br />
im Hotel Hilton, Hohenbühlstr. 10, Zürich-Flughafen<br />
Referent:<br />
Prof. Dr. Wilhelm Hankel, Königswinter<br />
profilierter EU-Kritiker und Spezialist in Wirtschafts- und Währungsfragen<br />
Die Europäische Union und<br />
die Folgen<br />
Am Nachmittag Podiumsgespräch<br />
Teilnehmer:<br />
Robert Nef, Präsident des Stiftungsrats der Stiftung für Abendländische Kultur und<br />
Ethik (stab) sowie Kolumnist bei den Schweizer Monatsheften<br />
Nationalrat Hans Fehr, Eglisau ZH, Geschäftsführer AUNS<br />
Teilnahmekosten:<br />
Fr. 40.– pro Person (ohne Mittagessen)<br />
Fr. 90.– pro Person (mit Mittagessen)<br />
Die Anzahl der Teilnehmer ist auf 200 beschränkt. Die Berücksichtigung<br />
erfolgt in der Reihenfolge der eingehenden Zahlungen für die angemeldeten<br />
Teilnehmer.<br />
Sobald Ihre Anmeldung eintrifft, erhalten Sie den<br />
Einzahlungsschein für Teilnahmegebühr und Mittagessen<br />
sowie eine genaue Beschreibung der Anfahrtsrouten.<br />
<br />
Anmeldung<br />
«Schweizerzeit»-Herbsttagung <strong>vom</strong> 7. November 2009<br />
10.15 bis 16.00 Uhr im Hotel Hilton, Zürich-Flughafen<br />
Name/Vorname: ..................................................................................................<br />
Strasse/Nr.:............................................................................................................<br />
PLZ/Ort: ...............................................................................................................<br />
Anzahl Personen mit Mittagessen: ................<br />
Anzahl Personen ohne Mittagessen: ................<br />
Einsenden bis spätestens 2. November 2009 an:<br />
«Schweizerzeit», Postfach 23, 8416 Flaach<br />
Tel. 052 301 31 00 – Fax 052 301 31 03 – E-Mail: baechtold@schweizerzeit.ch<br />
Halbierung der Verteidigungsausgaben<br />
Fast 3,5 Milliarden Franken wurden in<br />
den letzten zehn Jahren insgesamt im<br />
Bereich Verteidigung eingespart (Voranschläge,<br />
Entlastungsprogramme,<br />
Kreditkürzungen usw.). Dies, obwohl<br />
der Armee in der gleichen Zeit, <strong>vom</strong><br />
gleichen Bundesrat und <strong>vom</strong> gleichen<br />
Parlament zahlreiche Zusatzaufgaben<br />
aufgebürdet wurden, von der Friedensförderung,<br />
über die Botschaftsbewachung<br />
bis zum Einsatz am WEF und an<br />
verschiedenen Konferenzen. Der Anteil<br />
der Verteidigungsausgaben, gemessen<br />
am Bruttoinlandprodukt, hat<br />
sich in den letzten 20 Jahren von 1,8<br />
auf 0,9 Prozent halbiert. Dies war ein<br />
bewusster Entscheid der Politik. Wenn<br />
sich Sicherheitspolitiker nun in der Öffentlichkeit<br />
erstaunt die Augen reiben,<br />
dass Bundesrat Ueli Maurer laut über<br />
eine Verzichtsplanung nachdenkt,<br />
dürfte das in vielen Fällen eine gespielte<br />
Betroffenheit sein. Nicht wenige<br />
Politiker verfolgen in der Sicherheitspolitik<br />
ihre eigene Agenda, sei<br />
dies die Schwächung der Armee, sei<br />
dies die Abschaffung der Miliz und die<br />
Bildung eines Berufsheeres, sei dies<br />
der Anschluss der Schweiz an internationale<br />
Militärbündnisse. Man stellt<br />
sich zudem die Frage, was die Bundesräte<br />
in den letzten zehn Jahren jeweils<br />
gemacht haben, wenn das Thema Sicherheitspolitik<br />
auf der Traktanden -<br />
liste ihrer wöchentlichen Sitzungen<br />
auftauchte. Nicht mein Thema, durchwinken,<br />
der Verteidigungsminister<br />
wird schon wissen, was er tut. Diese<br />
Ignoranz rächt sich nun.<br />
Alle Trümpfe in der Hand<br />
Die gleichen Fragen möchte man jenen<br />
Gewerbepolitikern stellen, die sich<br />
nun über das Vorgehen der Billag in<br />
Sachen Gebühreninkasso bei kleineren<br />
und mittleren Unternehmen aufregen.<br />
Sie sollten die von ihnen vor noch<br />
nicht allzu langer Zeit verabschiedeten<br />
Gesetzestexte und die <strong>vom</strong> Bundesrat<br />
beschlossenen Verordnungen zur Hand<br />
nehmen. Was jetzt umgesetzt wird,<br />
wurde mit einer satten Mehrheit von<br />
Parlament und Bundesrat beschlossen.<br />
Dass man sich damals der Wirkung der<br />
eigenen Beschlüsse offensichtlich zu<br />
wenig bewusst war, macht die Sache<br />
nicht besser. Und dass die Billag ein<br />
unnötiger, bürokratischer Molloch ist,<br />
dürfte nach einer längeren öffentlichen<br />
Debatte eigentlich auch längst allen<br />
bekannt sein. Das Parlament hat es<br />
übrigens selbst in der Hand, Korrekturen<br />
am Gebühreninkasso vorzunehmen.<br />
Nationalrätin Natalie Rickli forderte<br />
bereits 2008 in einer Parlamentarischen<br />
Initiative den Verzicht von Radio-<br />
und Fernsehgebühren für Internet<br />
und Handy. In einer zweiten Parlamentarischen<br />
Initiative verlangt Rickli, die<br />
Kompetenz für die Festsetzung von<br />
Radio- und Fernsehgebühren dem Parlament<br />
zu übertragen. Spätestens bei<br />
der Abstimmung über diesen Vorstoss<br />
im Parlament dürfte es auch die<br />
Wählerschaft der Gewerbepolitiker interessieren,<br />
welchen Knopf ihre Volksvertreter<br />
drücken.<br />
Unreflektiertes EU-Geschwafel<br />
Der «Tages-Anzeiger» hat unter der neuen Chefredaktion und mit<br />
dem neuen Erscheinungsbild eindeutig an Statur gewonnen. Rückschläge<br />
lassen sich im Zuge einer solchen Entwicklung natürlich<br />
nicht verhindern. Dass es jedoch ausgerechnet der Auslandschef ist,<br />
der einen solchen zu verantworten hat, ist sehr bedauerlich.<br />
zac. Luciano Ferrari will den EU-<br />
Beitritt der Schweiz. Das ist ein legitimes<br />
Anliegen. Rudenze und Anpasser<br />
gab es immer, doch von einem<br />
Ressortleiter einer grossen Schweizer<br />
Tageszeitung erwarte ich in einem<br />
Kommentar eine gewisse Tiefe,<br />
die auf vorangegangene Reflexionen<br />
schliessen lässt, und nicht den gleichen<br />
oberflächlichen Mumpitz, mit<br />
dem wir tagtäglich von europhilen<br />
Politikern überschüttet werden.<br />
So behauptet Ferrari, der Bundesrat<br />
habe «ein Tabu gebrochen»:<br />
Nüchtern betrachtet geht es lediglich<br />
darum, dass der Bundesrat macht,<br />
wozu er gesetzlich verpflichtet ist. Er<br />
beantwortet ein Postulat der freisinnigen<br />
Nationalrätin Christa Markwalder.<br />
Wo hier ein Tabubruch vorliegen<br />
soll, ist mir schleierhaft. Dass<br />
Frau Markwalder für jeden medienwirksamen<br />
Unfug zu haben ist, wissen<br />
wir spätestens seit ihrem Auftritt<br />
in «10vor10» als sie – entgegen besserem<br />
Wissen – von einem Antrag<br />
Gaddafis auf Zerschlagung der<br />
Schweiz durch die Uno parlierte,<br />
dem unser Land nur mit Hilfe anderer<br />
Länder zu entkommen vermöge.<br />
Die Frau hat sich damit als unseriös<br />
qualifiziert, was ihrer Unterstützung<br />
durch ihre Fangemeinde in den Medien<br />
allerdings keinerlei Abbruch tut.<br />
Das Postulat –<br />
Liebling der Populisten<br />
Frau Markwalder hat ein Postulat<br />
eingereicht, in dem sie den Bundesrat<br />
unter anderem «beauftragt», «ohne<br />
Verzögerung erneut die Vor- und<br />
Nachteile der jeweiligen europapolitischen<br />
Instrumente zu evaluieren<br />
und dabei die grundlegenden Veränderungen<br />
seit Erscheinen des Europaberichtes<br />
2006 zu berücksichtigen».<br />
Wichtig ist das Wort «beauftragt»,<br />
das von Luciano Ferrari kritik-<br />
und kommentarlos übernommen<br />
wird. Das Wort ist falsch. Wie jedes<br />
Kind und auch jeder Journalist im<br />
Gesetz oder auf der Website des Parlaments<br />
nachlesen kann, lässt sich<br />
mit einem Postulat keine Massnahme<br />
erzwingen. Die Regierung ist lediglich<br />
verpflichtet, «zu prüfen und Bericht<br />
zu erstatten, ob der Entwurf zu<br />
einem Erlass der Bundesversammlung<br />
vorzulegen oder eine Massnahme<br />
zu treffen sei». Darum merke:<br />
Wer als Politiker nichts bewegen,<br />
sondern nur die Medien auf sich aufmerksam<br />
machen will, reicht ein<br />
Pos tulat ein. Aus diesem Grund geniesst<br />
das Postulat unter Populisten<br />
so grosse Beliebtheit. Wenn Frau<br />
Markwalder und ihre 100 Mitpopu -<br />
listen Mumm in den Knochen hätten,<br />
würden sie eine Motion oder eine<br />
Parlamentarische Initiative einreichen.<br />
Es liegt auf der Hand, weshalb<br />
sie das nicht tun. Das wäre ein Thema<br />
für einen kritischen Journalisten.<br />
Dann behauptet Luciano Ferrari,<br />
Bundesrat Moritz Leuenberger habe<br />
sich geoutet, indem er kürzlich den<br />
EU-Beitritt forderte. Das ist ganz einfach<br />
lächerlich. Leuenbergers Position<br />
in der Europadiskussion ist seit<br />
Jahren jedem Zeitgenossen, der sich<br />
für Politik interessiert, bekannt. Zumindest<br />
in dieser Hinsicht kann also<br />
von einem «Outing» keine Rede sein.<br />
Es wären ganz andere Fragen, die sich<br />
ein kritischer Journalist in diesem Zusammenhang<br />
stellen würde: So stellt<br />
Moritz Leuenbergers EU-Plädoyer eine<br />
flagrante Verletzung des Kollegialitätsprinzips<br />
dar. Der Bundesrat hat<br />
den EU-Beitritt nämlich explizit aus<br />
seinem Legislaturprogramm gestrichen,<br />
und seither nicht wieder aufgenommen.<br />
(Aus irgendeinem Grund<br />
waren Journalisten, was dieses Thema<br />
angeht, in der letzten Legislaturperiode<br />
wesentlich sensibler.) Und wurde<br />
unser neuer Bundesrat Burkhalter<br />
nicht eben noch dafür gelobt, dass er<br />
versprach, vor Sitzungen des Bundesrats<br />
nicht kundzutun, welche Anträge<br />
er stellen werde, weil dies einer<br />
sachlichen Auseinandersetzung im<br />
Kollegium abträglich sei? Und warum<br />
erwähnt Ferrari nicht, dass Moritz<br />
Leuenberger mit seinem Antrag in der<br />
Klausurtagung des Bundesrats vor<br />
zwei Wochen offensichtlich grandios<br />
gescheitert ist?<br />
Fast 20 Jahre lang an der Nase<br />
herumgeführt<br />
Dann greift Luciano Ferrari zu einem<br />
Trick. Im Zusammenhang mit den<br />
Gefahren des Bilateralismus schreibt<br />
er: «Es ist schwierig, dem Volk klarzumachen,<br />
dass es an der Nase herumgeführt<br />
wurde.» Korrekt müsste<br />
es allerdings heissen: «Es ist schwierig,<br />
dem Volk klarzumachen, dass<br />
man es an der Nase herumgeführt<br />
hat.» Es ist nämlich so, dass der Bundesrat<br />
und mit ihm eine Mehrheit des<br />
Parlaments seit bald 20 Jahren gegen<br />
den Entscheid von Volk und Ständen,<br />
dem EWR nicht beizutreten, obstruiert.<br />
Der Bilateralismus wurde von<br />
der herrschenden Klasse nie als das<br />
betrachtet, was er seinem Wesen nach<br />
ist, ein Konzept, um der EU nicht beitreten<br />
zu müssen. Damit ist klar, wo<br />
die Betrüger zu finden sind.<br />
In einem hat Luciano Ferrari<br />
Recht: Es ist wichtig, die Diskussion<br />
über den EU-Beitritt engagiert und<br />
hart zu führen. Von mir aus können<br />
wir schon nächstes Jahr darüber abstimmen.<br />
Ich verlange aber, dass sich<br />
die EU-Turbos nach ihrer Abfuhr wie<br />
Demokraten verhalten und eine Zeit<br />
lang Ruhe geben.