Münzbacher PFARRBLATT - Diözese Linz

PFARRE – Nahversorger für die Seele - 20 - Münzbacher PFARRBLATT
Kirchenstatistik 2010, 11.1.2011
Bischofsvikar Wilhelm Vieböck, Direktor Pastoralamt der Diözese Linz
Kirche um der Menschen willen als Dauerauftrag
Die Katholische Kirche in Oberösterreich
hatte zum Stichtag 1.1.2011
1.016.947 Katholiken und Katholikinnen.
(1.1.2010: 1.032.208 KatholikInnen
von 1,4 Mio Menschen in
Oberösterreich). Im Jahr 2010 traten
aus der Kath. Kirche in OÖ
13.942 Personen aus, das sind 1,35 % der KatholikInnen
in Oberösterreich. (2009 waren es 9.338 Personen).
713 Personen traten 2010 wieder in die Kirche ein (Reversionen:
652, Konversionen: 61) (2009 waren es 724).
100 Personen haben ihre Austrittserklärung in Antwort
auf einen Brief des Diözesanbischofs Dr. Ludwig
Schwarz widerrufen. (110 waren im Jahr 2009)
87.000 Personen traten in Österreich 2010 aus der Kirche
aus - Gesamtzahl der Katholiken in Österreich beläuft
sich auf 5,45 Millionen - Statistik zeigt leichte Steigerung
bei Ordenspriestern und Diakonen und stabiles
pastorales Wirken der Kirche. Die Details zu den Diözesen
unter http://www.kathpress.at/
"Uns geht es darum, tiefer nachzudenken und zu
untersuchen, was geht in den Menschen vor, die
weggehen, die dazukommen und die bleiben", so
Bischofsvikar Wilhelm Vieböck bei der Pressekonferenz
am 11.1.2011 im OÖ. Presseclub:
Gründe zu gehen können sein:
Entfremdung, Enttäuschung in Kirchenangelegenheiten (Vertrauensverlust im vergangenen Jahr),
Enttäuschungen in Glaubensfragen, Einzelanlässe, Finanzielle Gründe in Zeiten der Wirtschaftskrise
Menschen bleiben – und das sind über eine Million in Oberösterreich
Weil es ihre Heimat ist, auch wenn sie nicht zu 100 % mit allem in der Kirche übereinstimmen.
Um der Menschen in den Pfarren willen, oder weil ihnen andere kirchliche Orte wichtig sind.
Aus Treue, gerade in einer Krisensituation.
Menschen die neu kommen und wieder in die Kirche eintreten, tun dies:
Aus einer existentiellen Erfahrung heraus. Aus einer positiven Kirchenerfahrung.
Aufgrund spezieller Anlässe, wie zum Beispiel Sakramente.
Wir gehen auf die Ausgetretenen zu:
Durch einen Brief des Bischofs, der zum Gespräch einlädt. Viele nehmen die Gespräche wahr, einige nehmen ihren
Austritt wieder zurück (Im Jahr 2010 waren es 100 Personen).
Durch Besuche oder schriftliche Kontakte in den Pfarren.
Wir nehmen wahr, dass Menschen sagen: „Ich bin zwar nicht religiös, aber ich finde es gut, dass es euch gibt.“ Viele
Angebote, Spirituelles (spirituelle WegbegleiterInnen, Turmeremit), Bildung und Seelsorge (Telefonseelsorge,
Krankenhaus…) werden sehr geschätzt. Um dies aufrecht erhalten zu können, brauchen wir die Mitgliedschaft.
Wir bemühen uns um die Personen, die dabei sind:
Wir sehen, dass die Kirchenmitgliedschaft nicht selbstverständlich ist. Wir möchten uns um diese Leute bestmöglich
bemühen.
Wir tragen unsere Anliegen in Bezug auf einen zeitgemäßen Glauben und eine entsprechende Kirchengestaltung
etwa im Pfarrgemeinderatskongress in Mariazell den Bischöfen vor.
Wir stärken in regionalen Treffen im Herbst 2011 die Leitungsmitglieder des Pfarrgemeinderates und hören als Diözese
zu.
Wir sehen das Motto: „Kirche um der Menschen willen“ als Dauerauftrag. Der soziale Schwerpunkt in diesem Jahr
in unserer Diözese bringt das erneut zum Ausdruck (siehe Kalender).
Das große ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder leistet einen enormen Beitrag für die Gesellschaft. Studien
haben das in den ersten Jännertagen zum Auftakt des Europäischen Jahres der Freiwilligenarbeit gezeigt.
(Kirche an dritter Stelle mit über 400.000 Engagierten, in OÖ hat allein die Katholische Aktion 100.000 Mitglieder)
Wir erneuern dort unsere Strukturen und Inhalte, wo wir es können. (z. B.: Qualität der Seelsorge in den Pfarren,
siehe Diözesanforum im November 2010)
Wir erklären uns solidarisch mit allen Menschen, die in Not sind, und mit ChristInnen, die verfolgt werden.
Wir haben bei der Erarbeitung von Prävention und Verhaltensrichtlinien in Bezug auf sexualisierte Gewalt mitgearbeitet
und setzten diese Maßnahmen in der eigenen Diözese um. (siehe Rahmenordnung: www.ombudsstellen.at/)
Wir bieten Menschen, die wieder eintreten möchten, die getauft werden möchten, professionelle Angebote unter
dem Titel „Christentum für Einsteiger“ und Gespräche in den Pfarren an.
http://www.dioezese-linz.at/theoleb
In der Fastenzeit 2011 findet in Linz, Wels, Neuhofen/Innkreis und in Braunau (St. Stephan) eine Glaubenseinführung für
Erwachsene statt.