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Juni 2013 - Akademie för uns kölsche Sproch

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FOTOS: © RBA KÖLN, MARION MENNICKEN<br />

Eröffnet wurde das K<strong>uns</strong>tgewerbemuseum 1888 in der ehemaligen Taubstummenschule<br />

»An der Rechtschule«. 1900 erfolgte der Umzug zum Hansaring.<br />

Dieses in der Nähe des heutigen Mediaparks gelegene Gebäude wurde im<br />

Zweiten Weltkrieg zerstört. Glücklicherweise konnten die Bestände ausgelagert<br />

werden, so dass es kaum Verluste gab. Nach dem Krieg wurde zunächst<br />

die Eigelsteintorburg, von 1961 bis 1986 das Overstolzenhaus in der Rheingasse<br />

als Interimsquartier für kleinere Wechselausstellungen genutzt. 1989 erhielt<br />

das K<strong>uns</strong>tgewerbemuseum endlich wieder ein eigenes Haus, wiederum »An<br />

der Rechtschule«, nachdem das Wallraf-Richartz-Museum zusammen mit<br />

dem Museum Ludwig das neue Gebäude am Rhein bezogen hatte. Als Zeichen<br />

für den Aufbruch in eine neue Ära erfolgte die Umbenennung in »Museum für<br />

Angewandte K<strong>uns</strong>t«. Seit 2011 gilt das Logo »MAKK – K<strong>uns</strong>t und Design«.<br />

Durch den Umzug in den Bau von Rudolf Schwarz und Josef Bernard<br />

erhielt das Museum wieder Raum für eine ständige Ausstellung der Bestände<br />

sowie für wechselnde Sonderausstellungen.<br />

Dieser Bestand hat seinen Ursprung in den Sammlungen von Ferdinand<br />

Franz Wallraf und Joseph Matthias de Noël. Er wurde durch zahlreiche<br />

Bürgerstiftungen vergrößert. Bis heute unterstützt ein Förderverein, die<br />

1964 gegründete Overstolzengesellschaft, Nachfolgerin des früheren<br />

Kölnischen K<strong>uns</strong>tgewerbevereins, das Museum bei Ankäufen.<br />

Treppenhaus, 2011<br />

»EINZIGARTIG – ÜBERRASCHEND – AUFGESCHLOSSEN«:<br />

DAS MUSEUM<br />

FUR ANGEWANDTE<br />

KUNST KOLN<br />

125 Jahre – dieses stolze Jubiläum können in diesem Jahr gleich zwei<br />

Kölner Museen feiern: das Kölnische Stadtmuseum, das wir in Heft 3<br />

würdigen, und das Museum für Angewandte K<strong>uns</strong>t Köln.<br />

»Einzigartig, überraschend, aufgeschlossen« – so bezeichnet sich das 1888<br />

als »K<strong>uns</strong>tgewerbe-Museum« gegründete Museum selbst in seinem Leitbild.<br />

Eine zutreffende Beschreibung, denn das nach dem Wallraf-Richartz-<br />

Museum zweitälteste städtische Museum Kölns ist das einzige in NRW,<br />

das das europäische K<strong>uns</strong>thandwerk in seiner gesamten Bandbreite vom<br />

Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert ausstellt. Die Design-Sammlung mit<br />

dem Schwerpunkt auf nordamerikanischen und westeuropäischen Werken<br />

ist sogar europaweit einzigartig.<br />

EUROPAWEIT EINZIGARTIG<br />

Die Ausstellungen erstrecken sich über drei Etagen. Im ersten Stockwerk<br />

unternimmt der Besucher einen Rundgang, der im Mittelalter beginnt und<br />

mit dem Jugendstil endet. Unter dem Motto »K<strong>uns</strong>t und Design im Dialog«<br />

sind die Erzeugnisse ab dem 20. Jahrhundert in separaten Räumlichkeiten<br />

ausgestellt, die der Besucher über das Foyer im Erdgeschoss betritt.<br />

Außerdem wird auch das großzügig angelegte Treppenhaus als Ausstellungsmöglichkeit<br />

genutzt. In der zweiten Etage und im Erdgeschoss finden<br />

in der Regel Sonderausstellungen statt. In der übrigen Zeit steht in diesem<br />

Foyer, das Einblick in den Innenhof mit der Brunnenanlage von Ewald<br />

Mataré gewährt, der Traum aller Autobegeisterten, nämlich ein Mercedes<br />

300 SL Flügeltürer von 1956.<br />

Das Museum bietet eine Vielfalt an K<strong>uns</strong>twerken aus den unterschiedlichsten<br />

Materialien und in verschiedenen Verarbeitungen. Textilien,<br />

Möbel, Keramik, Glas, Metallk<strong>uns</strong>t, Grafik, Gemälde, Skulptur – um nur<br />

die wichtigsten Gruppen zu nennen. Wer genau hinsieht, stellt fest, dass<br />

nicht nur Holz, Stoffe oder Edelmetalle verarbeitet wurden, sondern auch<br />

so außergewöhnliche Materialien wie Schildpatt, Kokosnüsse, Haare oder<br />

Käfer! Denn die Damen des 19. Jahrhunderts schmückten sich gerne mit<br />

Ketten und anderem Geschmeide aus südamerikanischen Juwelenkäfern<br />

oder Menschenhaaren. Schildpatt, das aus dem Rückenschild des Schildkrötenpanzers<br />

gewonnen wird, wurde bereits im Altertum verwendet und<br />

vor allem zu Schmuck verarbeitet sowie als Verzierung genutzt. Heute sind<br />

Gewinnung und Handel aus Gründen des Artenschutzes wie auch im Fall<br />

von Elfenbein strikt untersagt.<br />

Selbstverständlich gibt es auch Schmuck aus den bekannten edlen<br />

Materialien und aus allen Zeiten zu bestaunen. Beispielhaft sei Elisabeth<br />

42 klaaf Kölsches Leben<br />

Kölsches Leben<br />

klaaf 43

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