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Januar / Februar 2013 - Schwäbisches Tagblatt

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die kleine <strong>Januar</strong> / <strong>Februar</strong> <strong>2013</strong> 37<br />

Zen-Klangtherapie kann Tinnitus lindern<br />

Eine Studie belegt die heilsame Wirkung entspannender Schwingungen<br />

Rund drei Millionen<br />

Menschen sind in<br />

Deutschland von Tinnitus<br />

betroffen. Der Prozess<br />

des Hörverlusts<br />

wird oftmals von einem<br />

Tinnitus begleitet.<br />

Dieser kann in jedem<br />

Alter auftreten, ab dem<br />

40. Lebensjahr allerdings<br />

vermehrt.<br />

Moderne Hörsysteme sind kleine Wunder der Technik und können sogar Tinnitus lindern. Bild: Kümmerle<br />

Hans-Georg Kimmerle<br />

hat jüngst eine Studie mit<br />

der Firma Widex überprüft,<br />

die sich mit der<br />

Zen-Klangtherapie zur<br />

Linderung von Tinnitus<br />

beschäftigt und in den<br />

USA bereits mit positiven<br />

Ergebnissen veröffentlicht<br />

wurde. „Diese<br />

Studie weist sehr gute Ergebnisse<br />

auf, die ich<br />

nicht glauben konnte und<br />

selbst überprüfen wollte“,<br />

erklärt Kimmerle, Inhaber<br />

eines Hörgerätegeschäfts<br />

in Reutlingen.<br />

Die Tinnitussysteme heißen<br />

ZEN2GO. Der Name<br />

leitet sich von den Zen-<br />

Klängen ab, welche im<br />

Allgemeinen zur Entspannung<br />

und Stressminderung<br />

dienen.<br />

Durch das neu entwickelte<br />

Zen-Klangprogramm wird<br />

der akustische Kontrast<br />

zwischen Umgebung und<br />

Tinnitus vermindert. Diese<br />

sogenannten Fraktalklänge,<br />

die es in fünf Varianten<br />

gibt, sind harmonisch und<br />

werden in einer ständig alternierenden,<br />

nicht vorhersehbaren<br />

Reihenfolge abgespielt<br />

und ähneln daher<br />

einem Windspiel. Das Gehirn<br />

ist so nicht in der Lage,<br />

sich an eine bestimmte<br />

Melodie zu gewöhnen.<br />

Den Teilnehmern der<br />

Studie konnten zu Beginn<br />

in den Versuchshörsystemen<br />

zwischen den<br />

fünf Fraktalklangvarianten,<br />

Breitbandrauschen<br />

oder einer Verstärkung<br />

der Hörlautstärke wählen.<br />

Die Fraktalklangvarianten<br />

unterscheiden<br />

sich in der Kombination<br />

aus Dur- und Moll-Klängen,<br />

Tempi und Tonhöhen.<br />

Innerhalb jeder Variante<br />

konnten weitere<br />

Feinjustierungen der<br />

Lautstärke, Tonhöhe und<br />

des Tempos vorgenommen<br />

werden.<br />

Im Laufe der Studie sollten<br />

die Probanden die<br />

verschiedenen Fraktalklänge<br />

in der Standardeinstellung<br />

bewerten.<br />

Diese wurden entsprechend<br />

der Ergebnisse<br />

weiter justiert, um die<br />

Melodie noch entspannender<br />

zu machen.<br />

Jedes Hörprogramm wurde<br />

so eingestellt, dass in<br />

keinem Fall das problemlose<br />

Hören und das<br />

Sprachverständnis beinträchtig<br />

waren.<br />

Am Ende der Studie<br />

sollten die Probanden<br />

den Entspannungseffekt<br />

der Fraktalklänge, sowie<br />

den Tinnitusstörfaktor in<br />

Verbindung mit den acht<br />

akustischen Szenarien<br />

bewerten. Die Ergebnisse<br />

der Studie weisen darauf<br />

hin, dass Hörsysteme<br />

mit Fraktalklängen zu einer<br />

verminderten Wahrnehmung<br />

des Tinnitus<br />

führen können und den<br />

Leidensdruck abschwächen.<br />

Melanie Kümmerle

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