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BLICK

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Im Laufe der Geschichte hat es mehrere Beispiele für die<br />

unterschiedliche Wertschätzung der Fachwerkbauweise gegeben.<br />

So galten die Fachwerkhäuser im 18. und 19. Jahrhundert<br />

als besonders brandgefährdet. In Einbeck – wie auch<br />

in anderen Städten –wurde deshalb die Verputzung der<br />

Fachwerkfassaden angeordnet.<br />

Verheerende Stadtbrände lieferten dafür ausreichende Gründe.<br />

Ein weiteres Argument war der bäuerliche Charakter,<br />

den damals viele als ärmlich empfanden. Diese „Geringschätzung“<br />

des Fachwerks blieb bis in das 20. Jahrhundert<br />

bestehen. Heute sind Fachwerkhäuser wieder „modern“. Die<br />

historischen Fachwerkhäuser werden erhalten und auch der<br />

Fachwerkneubau erlebt eine Renaissance.<br />

I<br />

m Mittelalter zierte Fachwerk die Städtebilder in ganz Niedersachsen. Nur sehr reiche Bürger konnten sich den teuren Bau mit<br />

Backsteinen leisten und auch war es nur Wenigen erlaubt.<br />

F.O. Goy<br />

Ein Name, der vielen Mitbürgern Isernhagens bekannt ist.<br />

In etlichen Stuben hängen Arbeiten des Architekten Fritz<br />

Otto Goy. Es sind überwiegend Zeichnungen Isernhagener<br />

Bauernhäuser, aber auch einige Darstellungen von Personen<br />

und Landschaften, von Möbeln, Holzschnitzereien an<br />

den Balken und Giebelfronten, von Fensterumrandungen,<br />

schmiedeeisernen Beschlägen, Türklopfern und ähnlichen<br />

Dingen bis hin zu den einzelnen Steinbrunnen und Holztonnen.<br />

HOME SWEET HOME<br />

COUNTRY- CHIC<br />

VOR DEN TOREN<br />

DER GROSSSTADT<br />

SCHÖNER WOHNEN AUF DEM LANDE<br />

H<br />

eute hat sich das Bild geändert:<br />

Im Laufe der Jahrhunderte<br />

verschwand die traditionelle<br />

Bauweise stark aus den Dörfern.<br />

In Isernhagen jedoch konnte<br />

sich die Fachwerktradition<br />

auch nach den Zerstörungen des<br />

II. Weltkrieges halten und regelmäßig<br />

entstehen hier und da neue<br />

Fachwerkbauten.<br />

Im Jahr 1989 erschien das inzwischen vergriffene Buch<br />

„Isernhagener Skizzen“ mit vielen Fotos und Zeichnungen des<br />

Architekten und Zeichners Fritz Otto Goy<br />

Heute kennen nur noch wenige Bewohner der Isernhagener<br />

Bauerschaften den Maler F.O. Goy, diesen hageren<br />

bärtigen Mann, der immer in Begleitung seines Hundes mit<br />

dem Malblock unter dem Arm die doch so reizvolle Kulturlandschaft<br />

recht und links der Wietze durchstreifte. Die<br />

Landschaft war zu dieser Zeit noch relativ kleinräumig<br />

gestaltet mit einer Vielzahl von Baumgruppen, Gehölzen,<br />

Einzelbäumen, aber auch Buschgruppen und Wallhecken,<br />

in die sich die Höfe der vier Isernhagener Bauernschaften<br />

– die Farster, die Kircher, die Niedernhägener und die<br />

Hohenhorster Bauernschaft – behutsam einfügen.<br />

Hopfenspeicher (Zeichnug Goy)<br />

vom Ahlers-Warnecke-Hof<br />

(Bätke), N.B. steht heute<br />

„An der Hahle“ als Teil eines<br />

schönen Emsembles<br />

H<br />

eutzutage ist ein Landhaus ohne Fachwerk kaum vorstellbar. Große<br />

Fenster lassen viel Licht in die Häuser und eröffnen einen schönen Blick<br />

in die Gärten Isernhagens. Auch müssen sich die Bewohner nicht mehr<br />

vor tiefen Temperaturen im Winter oder größerer Gefahr durch Feuer<br />

fürchten. Dank vieler Innovationen im Bereich Brandschutz und Isolation<br />

haben sich Sicherheit und Wohnkomfort deutlich verbessert.<br />

RUSTIKALE HOLZTÖNE<br />

BIETEN EINEN IDEALEN<br />

RAHMEN FÜR FARBLICHE<br />

AKZENTE<br />

Das Pfarrwitwenhaus an der<br />

Kirche in K.B. (Zeichnug Goy) ist<br />

eines der ganz alten Fachwerkgebäude.<br />

Zu Weihnachten bietet<br />

es mit den anderen schönen Bauten<br />

den Rahmen für den stimmungsvollen<br />

Weihnachtsmarkt.<br />

I n unserer Gemeinde finden sich verschiedenste<br />

Bauten im Fachwerkstil. Wohnhäuser und<br />

Wirtschaftsgebäude repräsentieren diese Tradition.<br />

Der Museumshof Wöhler-Dusche zeigt eindrucksvoll<br />

wie die Wohnbedingungen im ausgehenden<br />

16. Jahrhundert vom Fachwerkbau geprägt<br />

wurden. Damals war Fachwerk der Standard<br />

und nicht wie heute ein gewisser Luxus.<br />

„Der Blick”<br />

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