thema kreuzfahrten - tip - Travel Industry Professional
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16 <strong>thema</strong> <strong>kreuzfahrten</strong><br />
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Hapag-Lloyd Kreuzfahrten<br />
Lokalaugenschein auf der MS Europa 2<br />
Fotos: Hapag Lloyd, Verena Kosnar<br />
Im Blauzeug gekleidet, mit einem Schutzhelm auf<br />
dem Kopf, begrüßt uns Kapitän Friedrich Akkermann<br />
mit einem fröhlichen „Moin, moin“ in der Schiffswerft<br />
im französischen St. Nazaire. Stolz steht er vor<br />
„seinem“ Schiff, der MS Europa 2 von Hapag-Lloyd<br />
Kreuzfahrten, die in den Endzügen ihrer Fertigstellung<br />
am Pier liegt. Wir, eine kleine, handverlesene Gruppe<br />
von Reisejournalisten, kommen in den exklusiven<br />
Genuss, einen ersten Blick auf den neuesten Luxusliner<br />
der deutschen Reederei werfen zu dürfen.<br />
Die neue Europa 2 in St. Nazaire<br />
Das strahlend weiße Schiff erinnert mich ein<br />
bisschen an einen Termitenhügel, als ich vor<br />
ihm stehe. Rund 1.000 Menschen von über<br />
70 Zulieferfirmen arbeiten momentan gleichzeitig<br />
auf der MS Europa 2, damit der Luxusliner rechtzeitig<br />
zu seiner spektakulären Taufe am 10. Mai in<br />
Hamburg fertig gestellt ist. Da werden Teppiche<br />
und Parkettböden verlegt, Wände gestrichen, die<br />
Möbel in den Penthouse-Suiten gezimmert und<br />
Kabel verlegt. Von Dekorations- und Einrichtungsgegenständen<br />
noch keine Spur, stattdessen Stehleitern<br />
und Baugerüste wohin das Auge blickt. Eigentlich<br />
etwas unvorstellbar, dass der Ozeandampfer in<br />
weniger als einem Monat seine ersten Gäste empfängt.<br />
„Kein Grund zur Sorge, wir liegen voll im Plan“,<br />
scheint Kapitän Akkermann, der mehr als 30 Jahre<br />
Erfahrung auf Hoher See vorweisen kann, unsere<br />
Gedanken zu lesen. Gearbeitet wird bei solchen<br />
Großprojekten bis zur letzten Minute. Obwohl alles<br />
noch chaotisch wirkt, war die MS Europa 2 schon einige<br />
Tage zur Probefahrt auf Hoher See. Dabei wird<br />
anhand verschiedener Manöver wie zum Beispiel<br />
einer Vollbremsung oder dem Einsatz der Stabilisatoren<br />
getestet, wie sich das Schiff in den jeweiligen<br />
Situationen verhält. Die edle Lady hat die Prüfung<br />
mit Bravour bestanden.<br />
Unser Rundgang führt uns vom Poolbereich über<br />
das Theater – beides sieht noch nach Großbaustelle<br />
aus – zu den Suiten. Diese erinnern, Schiff-untypisch,<br />
vom Design her eher Zimmern eines noblen<br />
Boutique-Hotels. Hier sieht die Reederei Hapag-<br />
Lloyd Kreuzfahrten auch ihre Klientel. Der zukünftige<br />
Passagier der MS Europa 2 bevorzugt in seinem<br />
Urlaub kleine, feine Hotelanlagen im Fünf- und<br />
Sechs-Sterne-Bereich. Eben Luxus pur, den auch die<br />
MS Europa 2 verspricht, mit dem Vorteil, dass mit<br />
dem Schiff jeden Tag eine andere Destination entdeckt<br />
werden will.<br />
Zurück zu den Kabinen, die auf dem Luxusliner<br />
schlicht Suiten heißen. Die kleinste ist beachtliche<br />
28 Quadratmeter groß und verfügt neben einem<br />
großzügigen Badezimmer mit Dusche und Wanne<br />
über einen sieben Quadratmeter großen Balkon,<br />
der mit zwei bequemen Liegestühlen ausgestattet<br />
ist. Ein eigener Ankleideraum darf natürlich auch<br />
nicht fehlen. Hat man mal keine Lust auf Frühstück<br />
in einem der zahlreichen Restaurants an Bord, so<br />
wird dieses einfach auf dem privaten Balkon serviert,<br />
erklärt uns Kapitän Akkermann. Die „normalen“<br />
Suiten werden übrigens in einer eigenen Fabrik<br />
an Land angefertigt und wie ein Container per Kran<br />
an Bord gehievt. Von der Schiffmitte erfolgt dann<br />
die Verteilung der Suiten an ihre jeweiligen Plätze.<br />
Lediglich die Eigentümer- und Penthouse-Suiten (je<br />
114 bzw. 88 Quadratmeter groß) werden direkt an<br />
Bord von einem Team aus Tischlern gebaut. Innenkabinen<br />
sucht man auf der MS Europa 2 vergeblich.<br />
Damit später nichts dem Zufall überlassen bleibt<br />
und alles bis ins kleinste Detail perfekt funktioniert,<br />
wurden sogenannte Muster-Suiten schon<br />
vor Produktionsstart von Mitarbeitern der Reederei<br />
einige Tage zur Probe bewohnt. Die Betten und<br />
Sofas werden ebenso getestet wie die Putztauglichkeit.<br />
So achtet etwa die Hausdame darauf, ob<br />
die Abstände der Lamellen des Raumteilers groß<br />
genug sind, um in den Zwischenräumen Staub<br />
zu wischen. Waren sie in der ursprünglichen Kabinenplanung<br />
nämlich nicht, wie uns Kapitän Akkermann<br />
schmunzelnd erzählt.<br />
Bei so viel Liebe zum Detail kann eigentlich nichts<br />
mehr schief gehen, wenn die MS Europa 2 am 11.<br />
Mai 2013 unter der Leitung von Kapitän Akkermann<br />
zu ihrer Jungfernfahrt aufbricht.<br />
❖<br />
Verena Kosnar<br />
So sieht sie aus – die Spa Suite auf der Europa 2<br />
Geschäftiges Treiben am Pooldeck…<br />
… und in den anderen Bereichen des Schiffs<br />
Kapitän Ackermann vor „seinem“ neuen Schiff