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2007<br />

DER WIRTSCHAFTS-<br />

Erfolge07BILANZ KAMMER<br />

VORARLBERG<br />

FREITAG, 15. FEBRUAR 2008 NR. 7 / 63. JAHRGANG<br />

Bilanz 2007:<br />

Alle Sparten und<br />

alle Services der WKV<br />

BEILAGE ZU „DIE WIRTSCHAFT“ - ZEITUNG DER WIRTSCHAFTSKAMMER VORARLBERG<br />

Mit ganzer Kraft<br />

an die Spitze<br />

Erfolgreiches Jahr für<br />

Vorarlbergs Wirtschaft<br />

Erfolge und Initiativen<br />

der Interessenvertretung<br />

Service:<br />

Wir halten Ihnen den<br />

Rücken frei


B I L A N Z 2 0 0 7<br />

Die Vorarlberger Wirtschaft blickt<br />

Wirtschaftskammer initiierte Stand<br />

2007 war für die Vorarlberger Wirtschaft ein erfolgreiches Jahr. Die Unternehmen entwickelten sich über dem internationalen<br />

Durchschnitt, Exporte erreichten <strong>neu</strong>e Rekordmarken und die Investitionen sind gestiegen. Der Erfolg<br />

zeigte aber auch Grenzen auf. Die Vorarlberger Wirtschaft benötigt dringend Fachkräfte, Visionen für die Zukunft<br />

sind gefragt. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg setzte Initiativen.<br />

Der WIFI-Neubau geht in die Endphase. Im Juni wird das<br />

Haus seiner Bestimmung übergeben.<br />

Kommentar<br />

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg hält Ihnen den Rücken frei<br />

Unser Anspruch ist hoch und Jahr für Jahr sind wir<br />

darum bemüht ihn zu erfüllen. Die Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg ist die Interessenvertretung aller Vorarlberger<br />

Unternehmen und hat in den vergangenen Jahren die<br />

Serviceeinrichtungen konsequent ausgebaut. Und was<br />

uns besonders freut: Die Services der Wirtschaftskammer<br />

werden von Ihnen in zunehmendem Maß in Anspruch<br />

genommen, wie die Zahlen zeigen. Aber das allein<br />

genügt uns noch nicht – wir wollen, dass Sie zufrieden<br />

mit unseren Leistungen sind, dass wir Ihnen mit unserem<br />

Support tatsächlich den Rücken frei halten.<br />

Eine Umfrage unter über 800 Mitgliedern im vergangenen<br />

Jahr zeigt uns, dass wir damit auf dem richtigen<br />

Weg sind. Im Bereich Beratung, fachliche Kompetenz,<br />

Engagement und Zuverlässigkeit haben Sie uns durchwegs<br />

Noten zwischen 1,5 und 2 gegeben. Danke für dieses<br />

Vertrauen in unsere Mitarbeiter, es ist uns und ihnen<br />

Ansporn noch besser zu werden, Ihre Anliegen noch<br />

schneller und effizienter zu bearbeiten.<br />

Die Arbeit einer Interessenvertretung ist zu einem<br />

guten Teil auch in der Politik angesiedelt. Die Wirtschaft<br />

2 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

W<br />

irtschaft.21: Gestartet im Februar 2007 arbeiteten<br />

das gesamte Jahr über 150 engagierte Unternehmer<br />

und Vertreter verschiedener Institutionen in elf<br />

Arbeitsgruppen an Visionen für Vorarlberg. Zahlreiche weitere<br />

Wirtschaftstreibende, aber auch an unserer Zukunft interessierte<br />

Bürger, beteiligten sich an dieser größten wirtschaftspolitischen<br />

Diskussion, die in Vorarlberg je initiert<br />

wurde, auf der Veranstaltung „wirtschaft jetzt“, die im September<br />

im Festspielhaus die Zwischenergebnisse der Gruppen<br />

präsentierte, und via Internet. Aufgabe für die Gruppen<br />

war und ist es, nicht nur Visionen zu entwickeln, sondern<br />

konkret umsetzbare Maßnahmen vorzuschlagen, die den<br />

Wirtschaftsstandort Vorarlberg für die nächsten Jahrzehnte<br />

fit machen. Kammerpräsident Kuno Riedmann, der vor<br />

einem Jahr den Startschuss zu diesem Unternehmen gab,<br />

ist von der Dynamik des Prozesses begeistert – der Zuspruch<br />

vieler Mitglieder zeigt, dass die Vorgangsweise –<br />

nämlich eine Diskussion auf breiter Ebene – richtig ist und<br />

zu Ergebnissen, zu Anleitungen für unsere weitere Wirtschaftspolitik<br />

wird. Die Arbeitsgruppenergebnisse dieser ersten,<br />

besonders intensiven Phase von wirtschaft.21, werden<br />

ist zwar eine treibende Kraft in der Gesellschaft, aber<br />

doch eine kleine Gruppe, wenn es darum geht Interessen<br />

durchzusetzen. Umso besser müssen unsere Argumente<br />

sein, umso schlagender unsere Konzepte, wenn<br />

es darum geht, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen<br />

festzulegen. Durch die gute Zusammenarbeit<br />

der Sozialpartner und der Politik in Vorarlberg sind wir<br />

hier auf Landesebene sehr erfolgreich, was sich auch in<br />

den guten Zahlen für den Standort widerspiegelt.<br />

Schwieriger wird es da schon auf Bundesebene oder gar<br />

im europäischen Kontext. Dass wir aber auch auf diesen<br />

Ebenen Erfolge zu verzeichnen hatten bzw. mit Aussicht<br />

auf Erfolg kämpfen, zeigt, dass wir als Interessenvertretung<br />

schlagkräftig und effizient sind.<br />

Eine wichtige Aufgabe der Wirtschaftskammer im<br />

Auftrag ihrer Mitglieder ist die Entwicklung von Zukunftsperspektiven.<br />

Das gilt sowohl im Bildungsbereich als<br />

auch in der Wirtschaftspolitik insgesamt. Zusammen mit<br />

einer Vielzahl unserer Mitglieder arbeiten wir daran. Die<br />

Initiative „Wif-zack“ soll bei den Kindern bereits früh Bewusstsein<br />

für Bildung und Ausbildung schaffen. Diese<br />

noch im Februar dem sogenannten Steuerungsteam präsentiert,<br />

das die Aufgabe hat, die Maßnahmen zu priorisieren.<br />

Riedmann dazu: „die Priorisierung soll uns einen Fahrplan<br />

geben, was wir zuerst anpacken sollen. Wir werden die<br />

von den Arbeitsgruppen vorgeschlagenen Maßnahmen der<br />

Reihe nach abarbeitenund darüber berichten. Aus der Arbeit<br />

bei wirtschaft.21 werden aber, das kann jetzt schon gesagt<br />

werden, weitere Arbeitsgruppen und Veranstaltungen<br />

entstehen, zu denen ich unsere Mitglieder jetzt schon einlade.“<br />

Arbeiten Sie mit an der Zukunft<br />

Die Ergebnisse werden nach Steuerungsteam und Präsidium<br />

der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und gehen als „work<br />

in progress“ in die Umsetzung. Alle Interessierten sind eingeladen<br />

sich einzubringen in die Arbeit für den Standort Vorarlberg<br />

- in dieser Initiative und selbstverständlich in den Fachorganisationen<br />

der Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />

Wer an die Zukunft denkt, der muss an die Qualifizierung<br />

denken. Seit Jahren ist Bildung ein Schwerpunkt in der<br />

Direktor Peter Kircher, Präsident Kuno Riedmann.<br />

größte Bildungsinitiative Vorarlbergs greift auf verschiedenen<br />

Ebenen, auch Lehrer und Eltern sind in die Projekte,<br />

die bereits angelaufen sind, involviert. Mit wirtschaft.21<br />

haben wir im vergangenen Jahr auch eine<br />

Standortdiskussion mit hunderten Teilnehmern initiiert,<br />

die Vorarlbergs Wirtschaft den Weg in die Zukunft weisen<br />

könnte. Es bleibt also spannend...


in die Zukunft:<br />

ortprojekt wirtschaft.21<br />

wirtschaft.21: Vorarlbergs Wirtschaft diskutiert über die Zukunft des Standortes (Open Space im Festspielhaus Bregenz).<br />

Arbeit der Wirtschaftskammer und der herrschende Fachkräfte-Mangel<br />

zeigt, wie richtig die Kammer damit liegt. Die<br />

Initiative „Wif-zack“, an deren Erarbeitung Pädagogen und<br />

Unternehmer aus ganz Vorarlberg mitgearbeitet haben, wird<br />

seit 2007 aktiv umgesetzt. Mit zahlreichen Maßnahmen, die<br />

sowohl bei den Schülern direkt greifen sollen als auch in den<br />

Unterricht einfließen werden, in der Grundlagenforschung<br />

und vielem mehr, wird mit „Wif-zack“ die Lernfreude der Kinder<br />

und Jugendlichen animiert, und werden den Lehrern und<br />

Eltern Instrumente und Hilfen zur Hand gegeben, um die<br />

Qualifizierung zu fördern (Lesen Sie mehr auf Seite 12).<br />

Neue Akzente in der Weiterbildung<br />

Eine Investition in unsere Zukunft ist der WIFI-Campus<br />

in Dornbirn, der das Weiterbildungsinstitut der Wirtschaft<br />

– schon heute der größte Anbieter für Erwachsenenbildung<br />

in Westösterreich – fit für die nächsten Aufgaben macht.<br />

Mit dem Neubau, der auch architektonisch für <strong>neu</strong>e Akzente<br />

in der Dornbirner Innenstadt sorgt, kann die berufliche<br />

Weiterbildung die immer höheren Anforderungen, die von<br />

den Unternehmen und den Teilnehmern verlangt werden,<br />

erfüllen. Das vergangene Jahr war nicht nur durch die baulichen<br />

Maßnahmen geprägt, sondern auch durch die Konzeption,<br />

die das <strong>neu</strong>e Haus für das gesamte WIFI-Team mit<br />

sich bringt. Das Programm des WIFI hat übrigens auch im<br />

vergangenen Jahr überzeugt. Steigende Teilnehmerzahlen<br />

und eine hohe Zufriedenheit der Kunden mit den gebotenen<br />

Kursen und Inhalten sind der beste Beweis für die hervorragende<br />

Arbeit, die in unserem Weiterbildungsinstitut geleistet<br />

wird. Im WIFI Campus sind auch eine ganze Reihe<br />

von Partnern beheimatet, unter anderem werden die Lehr-<br />

lingsstelle, der <strong>neu</strong>e Ausbildungsverbund, das BIFO, das<br />

AMS und die Vorarlberger Volkswirtschaftliche Gesellschaft<br />

Räumlichkeiten in der Dornbirner Bahnhofstraße beziehen.<br />

Was die Sparten und Fachgruppen in Sachen Lehrlingsarbeit<br />

auch heuer wieder auf die Beine gestellt haben, ist Inhalt<br />

der Leistungsbilanz der Wirtschaftskammer. Neu im breiten<br />

Ausbildungsangebot ist der gemeinsam mit Arbeiterkammer<br />

und Landesregierung gegründete Ausbildungsverbund.<br />

Nach der Vorarbeit im vergangenen Jahr, stehen nun<br />

die Berater bereit, Firmen über die Möglichkeiten gemeinsamer<br />

Ausbildung, über Kooperationen und Förderungen<br />

im Bereich der Lehrlingsausbildung zu informieren. „Wir wollen<br />

damit das Angebot für bereits als Ausbilder tätige Unternehmen<br />

verbessern und hoffen, dass wir auch Firmen,<br />

die bisher, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausgebildet<br />

haben, für diese wichtige Aufgabe gewinnen können“,<br />

so Wirtschaftskammer-Direktor Dr. Peter Kircher (Details<br />

auf Seite 22).<br />

Das vergangene Jahr war auch geprägt von Interventionen<br />

für die Vorarlberger Wirtschaft: Die Vorarlberger Stikkereiwirtschaft<br />

etwa wurde durch das österreichische Fremdenrecht<br />

ausgebremst, dasselbe versuchte die Schweizer<br />

Bürokratie mit den Vorarlberger Betrieben, die über die<br />

Grenze arbeiten – ein Kampf, der auch in diesem Jahr weitergefochten<br />

werden muss: Die Wirtschaftskammer setzt<br />

dabei auf die Hilfe der EU, die auch in der Abwehr des sektoralen<br />

Fahrverbotes unseres Nachbarn Tirols, die Wirtschaft<br />

Vorarlbergs und den gesamten Bodenseeraum konkret unterstützt.<br />

Gerade noch abwehren konnte die Wirtschaftskammer<br />

im Herbst die Erhöhung des MwSt.-Freibetrages, der<br />

für Vorarlbergs Handel fatale Folgen gehabt hätte (mehr auf<br />

den folgenden Seiten).<br />

A U S B L I C K 2 0 0 8<br />

Eine Bilanz für Österreich<br />

Wirtschaftsstandort<br />

Österreich: Eine<br />

Erfolgsgeschichte<br />

DIE VOLKSWIRTSCHAFTLICHEN Rahmenbedingungen<br />

in Österreich haben sich in den letzten Jahren hervorragend<br />

entwickelt. Grundlage dafür waren die<br />

strukturellen Reformen, die ab dem Jahr 2000 in Angriff<br />

genommen wurden und die seit den letzten Jahren<br />

Früchte tragen.<br />

Die wirtschaftliche Performance eines Landes zeigt<br />

sich eindrucksvoll an den hervorragenden volkswirtschaftliche<br />

Eckdaten – Wirtschaftswachstum, außenwirtschaftliches<br />

Gleichgewicht, Budget, Inflation und<br />

Beschäftigung. Mit Recht kann behauptet werden,<br />

dass die heimische Volkswirtschaft auf einem gesunden<br />

und stabilen wirtschaftlichen Fundament steht.<br />

HOHES WIRTSCHAFTSWACHSTUM bringt hohen<br />

Wohlstand: Das reale Wirtschaftswachstum betrug im<br />

Jahr 2007 3,4%, das ist der höchste Wert seit der<br />

Jahrtausendwende. Das Wachstum liegt damit über<br />

den Durchschnitten der EU-27 und EU-13. Nicht umsonst<br />

gehört Österreich zu den reichsten Ländern der<br />

Welt. Beim BIP je Einwohner spielt Österreich in der<br />

höchsten Liga mit und liegt über den Durchschnitten<br />

der Europäischen Union, der Eurozone und Japans.<br />

ÖSTERREICHS PRODUKTEsind ein „Renner“ im Ausland:<br />

Tragende Säule dieses Erfolgs ist das Engagement<br />

der heimischen Wirtschaft im Ausland. Im Jahr<br />

2006 wurden erstmals Waren (ohne Dienstleistungen)<br />

um mehr als 106 Milliarden Euro in das Ausland exportiert,<br />

heuer werden es rund 120 Milliarden sein.<br />

Dieses hohe außenwirtschaftliche Engagement<br />

schlägt sich auch in der Entwicklung der Handelsbilanz<br />

nieder. Betrug der Saldo im Jahr 2000 noch Euro<br />

-5,2 Mrd., ist sie heute mit Euro -0,2 Mrd. nahezu ausgeglichen.<br />

Dementsprechend hat sich auch die Leistungsbilanz<br />

(Bilanz der Waren und Dienstleistungen)<br />

höchst erfolgreich entwickelt.<br />

WIRTSCHAFTSWACHSTUM ist Garant für mehr Beschäftigung:<br />

Durch das hohe Wirtschaftswachstum der<br />

letzten Jahre konnte die Arbeitslosigkeit reduziert und<br />

die Beschäftigung spürbar ausgeweitet werden. Mit<br />

anderen Worten: Um knapp über 30.000 Beschäftigte<br />

mehr im Jahr 2005, einen Zuwachs von 50.000<br />

Beschäftigte im Jahr 2006 und im Jahr 2007 werden<br />

rund 60.000 mehr Beschäftigte prognostiziert.<br />

Das ist das Ergebnis einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft<br />

und das bestätigt auch unsere Formel: Nur das<br />

Wirtschaftswachstum ist Garant für mehr Beschäftigung.<br />

Bei der Arbeitslosenrate liegt Österreich nach<br />

den Niederlanden mit 3,5% und Luxemburg mit 3,7%<br />

mit 4,4% an drittniedrigster Stelle.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 3


W I R T S C H A F T S P O L I T I K<br />

Vorarlbergs Wirtschaft 2007:<br />

Erfolgsgeschichte<br />

Bereits für die Jahre 2005 und 2006 konnten Landeshauptmann Herbert Sausgruber und<br />

Wirtschaftskammerpräsident Kuno Riedmann für unser Land den Wachstumspreis der Wirtschaftskammer<br />

Österreich in Empfang nehmen. Das bedeutet, dass in diesen Jahren Vorarlberg die<br />

höchste Wachstumsrate des Bruttoregionalproduktes unter allen Bundesländern erreicht hat.<br />

High-Tech und Maschinenbau: Vorarlbergs Unternehmen<br />

reüssieren mit hochwertigen Produkten auf dem Weltmarkt<br />

und sorgen für eine gute Wirtschaftslage.<br />

4 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Fotos: Omicron, Liebherr<br />

F<br />

ür das Jahr 2007 sieht es danach<br />

aus, dass wir wieder<br />

ernsthaft um diesen Titel mitmischen<br />

können. Die bisher vorliegenden<br />

Wirtschaftsindikatoren weisen<br />

besonders bei Industrie und Tourismus<br />

sowie im Export und auf dem<br />

Arbeitsmarkt überdurchschnittlich<br />

gute Werte auf, im Bauwesen und im<br />

Einzelhandel liegt Vorarlberg allerdings<br />

etwas unter dem Österreich-<br />

Durchschnitt.<br />

Industrieproduktion<br />

weiterhin Top<br />

Träger der wirtschaftlichen Entwicklung<br />

im Bundesland Vorarlberg<br />

ist in erster Linie der Industriebereich.<br />

Dieser hat auch im abgelaufenen Jahr<br />

wieder hervorragende Ergebnisse<br />

aufzuweisen: Im Zeitraum Jänner bis<br />

September 2007 (<strong>neu</strong>ere Daten sind<br />

noch nicht verfügbar) konnten die<br />

heimischen Industriebetriebe ihre<br />

Umsätze um 8,7 % gegenüber demselben<br />

Vorjahreszeitraum steigern,<br />

wobei bereits die Jahre zuvor von<br />

einem starken Wachstum geprägt<br />

waren. Verglichen dazu fällt die gesamtösterreichischeUmsatzentwicklung<br />

mit + 4,9 % relativ bescheiden<br />

aus. Träger dieses Wachstums waren<br />

vor allem der Maschinen- und Stahlbau<br />

(+ 19 %), die Elektrobranche (+<br />

15 %) sowie die chemische Industrie<br />

(+ 14 %).<br />

Exporte boomen<br />

Die heimischen Exporteure können<br />

auf ein weiteres Rekordjahr zurückblicken.<br />

Sie haben im Zeitraum<br />

Jänner bis August 2007 um 15 %<br />

mehr Waren ins Ausland verkauft, als<br />

im Jahr davor. Damit war das Ländle<br />

noch deutlich erfolgreicher als Öster-<br />

reich insgesamt mit einem Zuwachs<br />

von 11 %.<br />

Handwerk hat<br />

goldenen Boden<br />

Ein noch etwas höheres Wachstum<br />

als die Industrie konnten im vergangenen<br />

Jahr das Gewerbe und<br />

Handwerk aufweisen: In den ersten<br />

<strong>neu</strong>n Monaten stiegen die Umsätze<br />

um 10,4 %, allerdings liegt damit der<br />

Vorarlbergwert nur unwesentlich über<br />

dem entsprechenden Österreichwachstum<br />

von 10,0 %. Vor allem die<br />

Tischlereien, der Maschinenbau und<br />

die Mess- und Regeltechnik waren im<br />

Vorarlberger Gewerbe die herausragendsten<br />

Wachstumsbranchen.<br />

Bauwesen etwas unterdurchschnittlich<br />

Das Bauhaupt- und Baunebengewerbe<br />

spüren nach zwei sehr erfolgreichen<br />

Jahren mit jeweils zweistelligen<br />

Wachstumsraten eine gewisse<br />

Sättigung. Von Jänner bis September<br />

2007 stiegen die Umsätze in Vorarlberg<br />

um 6,0 %, während sie österreichweit<br />

um 9,6% zulegten.<br />

Tourismus mit<br />

Nächtigungsboom<br />

Eine erfreuliche Bilanz weist auch<br />

der Vorarlberger Tourismus auf: In<br />

der vergangenen Sommersaison<br />

konnte – vor allem auch durch die<br />

Gymnaestrada – ein Nächtigungsplus<br />

von 8,4 % erzielt werden. Damit hat<br />

Vorarlberg österreichweit mit Abstand<br />

die höchste Wachstumsrate aufzuweisen<br />

(im Österreich-Durchschnitt<br />

stieg die Zahl der Nächtigungen um<br />

3,3 %). Die bedeutendsten Zuwächse<br />

gab es bei Gästen aus der<br />

Schweiz, aus den Niederlanden, aus<br />

Belgien sowie aus Großbritannien.<br />

Einzelhandel zufrieden<br />

Die Einzelhandelsgeschäfte dürften<br />

2007 mit einem zufrieden stellenden<br />

Ergebnis abgeschlossen haben. Von<br />

Jänner bis November stiegen die Umsätze<br />

in Vorarlberg um 2,3% gegenüber<br />

dem Vorjahr. Österreichweit war<br />

die Entwicklung mit einem Plus von 2,7<br />

% allerdings etwas besser.<br />

Arbeitsmarkt gut<br />

entwickelt<br />

Der Vorarlberger Arbeitsmarkt<br />

hat im vergangenen Jahr von der<br />

guten Konjunktur profitiert. Die Anzahl<br />

der unselbstständig Beschäftigten<br />

nahm im Jahresdurchschnitt 2007<br />

um 1,7 % auf insgesamt 143.900 Personen<br />

zu, das bedeutet <strong>neu</strong>en Beschäftigungsrekord.<br />

Die Arbeitslosigkeit<br />

konnte dadurch deutlich gesenkt<br />

werden, nämlich um 6,6 % auf insgesamt<br />

8.650 Personen. Die Arbeitslosenquote<br />

ging von 6,2 % auf 5,7 %<br />

zurück.<br />

Fazit<br />

Dass sich die Vorarlberger Wirtschaft<br />

weiterhin auf einem derart<br />

hohen Wachstumspfad befindet, ist sicherlich<br />

in erster Linie dem unternehmerischen<br />

Können und einem weitblickenden<br />

Entscheidungsvermögen<br />

zuzuschreiben. Mitverantwortlich sind<br />

dafür aber auch Rahmenbedingungen<br />

für die Unternehmen, die durch die<br />

Politik geschaffen werden, wozu die<br />

Wirtschaftskammer regelmäßig maßgebliche<br />

Impulse gibt und fachliche<br />

Unterstützung bietet.


Fortsetzung einer<br />

Index<br />

155<br />

150<br />

145<br />

140<br />

135<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

Wirtschaftswachstum<br />

(reales Bruttoinlandsprodukt)<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />

Exportweltmeister Vorarlberg<br />

Österreich Schweiz Vorarlberg Deutschland<br />

Erstmals über 7 Mrd. Euro Exportvolumen<br />

2007 HAT DAS EXPORTVOLUMENder Vorarlberger Wirtschaft erstmals mehr als sieben<br />

Mrd. Euro (2006: 6,4 Mrd.) betragen. Das geht aus Hochrechnungen hervor. Damit<br />

konnte Vorarlberg im Außenhandel im vergangenen Jahr weiter stark zulegen. In den<br />

vergangenen zehn Jahren hat Vorarlberg seine Exporte verdoppelt.<br />

Von Jänner bis August 2007 - für diesen Zeitraum liegen die Statistiken bereits vor -<br />

stieg der Vorarlberger Außenhandel gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um<br />

15 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Rund 60 Prozent aller Waren wurden in die EU-Staaten<br />

exportiert. Wichtigster Partner der Vorarlberger Wirtschaft war Deutschland mit 1,35<br />

Mrd. Euro, das entspricht einem Exportvolumen-Anteil von 28 Prozent, gefolgt von der<br />

Schweiz (595,6 Mio.) und Italien (443,4 Mio.). Etwa die Hälfte aller Vorarlberger Exporte<br />

gehen in diese drei Länder. Größere absolute Zuwächse konnte Vorarlberg in den<br />

ersten acht Monaten auf dem spanischen Markt (plus 59 Mio. Euro), in Deutschland<br />

(plus 44 Mio.) und in Polen (plus 40 Mio.), erzielen.<br />

DIE BEIDEN ZENTRALEN WARENGRUPPEN im Exporthandel waren dabei Eisen- und<br />

Metallwaren sowie Kessel, Maschinen und Apparate. Sie machten 43 Prozent des gesamten<br />

Exportvolumens aus. An der Spitze standen mit einem Wert von mehr als einer Milliarde<br />

Euro die Eisen- und Metallwaren, die zu 60 Prozent in den EU-Raum gingen. Von Jänner<br />

bis August 2007 stiegen die Ausfuhren in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um<br />

15 Prozent. Der größte Exportzuwachs wurde bei Kesseln, Maschinen und Apparaten verzeichnet.<br />

Insgesamt konnte hier bei einem Exportvolumen von mehr als einer Milliarde<br />

Euro eine Steigerung von 300 Mio. Euro bzw. 42 Prozent erzielt werden. Die Kunststoffindustrie<br />

vermeldete ein Export-Plus von 14 Prozent.<br />

Dieses Ergebnis zeigt, dass sich unsere Wirtschaft gegen die internationale Konkurrenz<br />

auf den Märkten hervorragend behauptet“. Die Hoffnung ist berechtigt, dass Vorarlberg<br />

2007 wahrscheinlich wieder österreichischer Wachstumsmeister sein wird. Das<br />

W I R T S C H A F T S P O L I T I K<br />

Erfolge<br />

Klimafonds, Ökostromförderung<br />

und<br />

Eurofighter<br />

● Durch die von der Wirtschaftskammer forcierte Neugestaltung<br />

der Ökostromförderung wurde die Kostenbelastung<br />

per 1.1.2007 für die Stromkunden auf ein erträgliches<br />

Maß festgesetzt. Trotzdem bleibt ein weiterer<br />

Ausbau der Ökostromerzeugung gewährleistet.<br />

● Weitere Senkung der Gasnetztarife (um gut 7 %),<br />

allerdings gleichzeitig Verteuerung der Gas-Energiepreise,<br />

die aber nicht im Einflussbereich Vorarlbergs<br />

liegen.<br />

● Mit dem Klima- und Energiefonds wurde 2007 ein zusätzliches<br />

Instrument der F&E-Förderung, der Förderung<br />

von innovativen Energie- und Verkehrsprojekten sowie<br />

von Maßnahmen zur Markteinführung von klimarelevanten<br />

Produkten und Dienstleistungen geschaffen. Bis<br />

2010 sollen dafür 500 Mio. Euro ausgeschüttet werden.<br />

● Im Rahmen der Eurofighter-Gegengeschäfte konnten<br />

bisher 15 Vorarlberger Firmen mit dem Eurofighter-Hersteller<br />

EADS Geschäfte lukrieren.<br />

Land Vorarlberg bemüht sich, im Rahmen des Wirtschaftsförderungsprogrammes 2007-<br />

2013 die Internationalisierungs-Bestrebungen der Vorarlberger Unternehmen zu unterstützen.<br />

2007 erhielten 35 Firmen Förderungen von insgesamt 400.000 Euro.<br />

Aus Vorarlberg in alle Welt: 2007 wurden mehr Waren exportiert als je zuvor.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 5


G E W E R B E U N D H A N D W E R K<br />

Erfolgsstrategie Netzwerk<br />

Kooperationen bieten wertvolle Synergieeffekte für die Betriebe. Nicht<br />

nur in Vorarlberg, sondern auch über die Grenzen hinaus können solche<br />

Vernetzungen unerkannte Chancen bieten. Aus diesem Grund<br />

starten Gewerbe und Handwerk eine <strong>neu</strong>e Kooperations-Plattform.<br />

M<br />

it einer gut funktionierenden Kooperation wachsen<br />

nicht nur die Chancen für die Betriebe, sondern auch<br />

deren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeiten. Weiters<br />

werden Kosten und Risiken geteilt sowie die Flexibilität,<br />

Effizienz und Geschwindigkeit erhöht. Mit diversen Veranstaltungen<br />

und Treffen, die gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />

Die Referenten des letztjährigen Kooperationstreffen: v.l.:<br />

Edwin Tauchmann, Klaus Schubert, Helmut Haas, Herbert<br />

Steiner, Siegfried Kohler mit Theo Schreiber.<br />

„Ein gutes Stück Vorarlberg“<br />

Initiative erfolgreich gestartet<br />

Um die Entwicklung der Vorarlberger Gewerbe- und<br />

Handwerksbetriebe auch zukünftig nachhaltig zu stärken,<br />

wurde die Kampagne „Ein gutes Stück Vorarlberg“ gestartet.<br />

Die Zielsetzung ist klar: Es soll an das Konsumentenbewusstsein<br />

appelliert,<br />

eine <strong>neu</strong>e Lust an handwerklichen<br />

Berufen geweckt sowie<br />

das Qualitäts- und Innovationsbewusstsein<br />

der Mitgliedsbetriebe<br />

gestärkt werden.<br />

6 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Handwerk und Gewerbe Bodensee im Rahmen einer Kooperations-Plattform<br />

durchgeführt werden, soll nun den Betrieben<br />

die Scheu vor Kooperationen genommen und sie gezielt<br />

darauf vorbereitet werden. Vor allem Mut und Wille sind gefragt,<br />

wenn es um erfolgreiche Kooperationen geht. Egal ob<br />

Betriebe der selben oder unterschiedlichen Branche zusammenarbeiten,<br />

wichtig beim Kooperieren sind Vertrauen, Kommunikation,<br />

gemeinsame Schulungen, eine konsequente Arbeitsteilung<br />

sowie ein regelmäßiger Austausch.<br />

Gut funktionierende<br />

Netzwerke sind die<br />

besten Strategien für<br />

die Zukunft.<br />

Spartenobmann Heinz Hajek<br />

1. Veranstaltung ein voller Erfolg<br />

Die erste Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Unter<br />

dem Motto „Grenzüberschreitende Kooperationen – die Antwort<br />

des Handwerks auf die Globalisierung“, berichteten erprobte<br />

„Networker“ aus Vorarlberg und Deutschland über ihre<br />

persönlichen Erfahrungen mit Kooperationen und gaben an<br />

die anwesenden Unternehmer hilfreiche Tip<strong>ps</strong>. Anschließend<br />

wurde auf dem Marktplatz der Kooperationen rege diskutiert<br />

und wichtige Kontakte zu anderen Betrieben hergestellt. Resümee<br />

der Veranstaltung: Eine Kooperation zwischen<br />

einem Vorarlberger und einem deutschen Handwerksbetrieb<br />

wurde bereits vereinbart.<br />

Die Sparte Gewerbe und Handwerk hat das Potenzial von<br />

Kooperationen schon lange erkannt und es sich nun zum Ziel<br />

gesetzt, ihre Mitglieder mit verschiedenen Veranstaltungen<br />

und Aktionen gezielt dabei zu unterstützen sich erfolgreiche<br />

Netzwerke aufzubauen.<br />

Veranstaltungen<br />

Voller Einsatz fürs<br />

Passivhaus<br />

Direkt auf der Dornbirner Herbstmesse errichteten<br />

50 Lehrlinge des Gewerbevereins Lustenau ein Doppelhaus<br />

im Passivhausstandard, fix und fertig zum<br />

Einzug. Die erste Vorarlberger Öko-Lehrlingsbaustelle<br />

zeigte auf spektakuläre Weise, was Lehrlinge zu leisten<br />

imstande sind. Die Innungen präsentierten 14 verschiedene<br />

Lehrberufe aus dem Bau- und Baunebengewerbe,<br />

für die sie kräftig Werbung machten. Und<br />

auch der Bundeswettbewerb der Elektrotechniker<br />

fand direkt auf der Dornbirner Messe statt. Sieger<br />

wurde übrigens der Vorarlberger Benjamin Dunst (r.).<br />

Veranstaltungen 07<br />

‘Baumängel: Schadenersatz, Gewährleistung,<br />

Garantie, Produkthaftung’<br />

Das Seminar mit Dr. Reinhard Flatz<br />

im Juli war ein großer Erfolg. Der<br />

Richter und Jurist referierte über die<br />

Verwechslung der Begriffe Gewährleistung<br />

und Garantie auf der einen<br />

Seite sowie Produkthaftung und<br />

Schadenersatz auf der anderen und wies im Speziellen<br />

auf die Trennlinie zwischen Gewährleistung und Schadenersatz<br />

hin.<br />

„Der digitale Tachograph“<br />

Das digitale Kontrollgerät wird sukzessive<br />

den bisher verwendeten<br />

analogen Fahrtenschreiber ersetzen;<br />

die Tachoscheibe wird von der<br />

Chipkarte abgelöst, die unter anderem<br />

die Lenk- und Ruhezeiten der<br />

Lenker aufzeichnet. Damit der Übergang reibungslos<br />

verläuft, veranstaltete die Sparte Gewerbe und Handwerk<br />

insgesamt vier Informationsveranstaltungen.


H A N D E L<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

verhindert fatale Einschränkung<br />

der MwSt-Rückvergütung<br />

In letzter Minute konnte die geplante Erhöhung des Mindesteinkaufes zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer<br />

für Nicht-EU-Touristen auf 175 Euro verhindert werden. Vorarlbergs Handel atmet auf –<br />

bei Einführung hätten die Betriebe riesige Verluste erlitten.<br />

D<br />

as Bundesministerium für Finanzen beabsichtigte mit<br />

dem Abgabensicherungsgesetz 2007 die Erhöhung<br />

des Mindesteinkaufs für Nicht-EU Touristen zur Erlangung<br />

einer MWSt-Rückerstattung von 75 auf 175 Euro<br />

– das wäre eine Erhöhung von sage und schreibe 233 Prozent.<br />

Eine solche Maßnahme hätte den Handel in ganz Österreich<br />

betroffen, insbesondere rechneten aber Vorarlbergs<br />

Handelsbetriebe mit großen Einbußen.<br />

Das beherzte Vorgehen von Wirtschaftskammer-Präsident<br />

Kuno Riedmann in Zusammenarbeit mit der Sparte<br />

Handel, hat Schlimmeres verhindert. Nachdem die Pläne<br />

durchsickerten, mobilisierte er Landeshauptmann Herbert<br />

Sausgruber und den Vorarlberger Nationalrat Karl Heinz<br />

Kopf sowie ÖVP-Wirtschaftssprecher Günter Stummvoll, die<br />

den Plan des Finanzministeriums in letzter Minute im Interesse<br />

Vorarlbergs abänderten.<br />

Um was ging es für den Handel?<br />

Derzeit werden im betroffenen Bereich rund 112 Millionen<br />

Euro von Nicht-EU-Touristen ausgegeben. Damit verbunden<br />

sind 17,2 Mio Euro Umsatzsteuer. Rückerstattet werden für<br />

diese Einkäufe 10,9 Mio Euro MWSt. Dies ist der geschätzte<br />

Betrag, den sich das Ministerium zu ersparen hoffte. Dahinter<br />

stehen österreichweit ca. 953.000 Einkäufe von Touristen.<br />

Das sind zwei Drittel aller rückerstatteten Einkäufe!<br />

Für zwei Tourismus-Geschäftsbereiche ist die Rückerstattung<br />

wichtig: Nämlich für grenzüberschreitende Einkäufe von<br />

Schweizern und Kroaten. Diese beiden Herkunftsländer sind<br />

beim Einkaufen preissensibel und haben Alternativen zum Einkauf<br />

in Deutschland bzw. Slowenien und bei Einkäufen von asiatischen<br />

Reisegruppen. Diese bereisen fünf bis sieben Länder<br />

in Europa und kaufen dort ein, wo ein Einkauf am vorteilhaftesten<br />

ist. Bei diesen beiden Gruppen bestand ein hohes Risiko<br />

des Abwanderns von Einkäufen. Und das sind die Zah-<br />

Die Auswirkungen auf<br />

den Vorarlberger Handel<br />

wären katastrophal<br />

gewesen.<br />

SO Gebhard Sagmeister<br />

len für unser Bundesland: In Vorarlberg werden von 54,1 Mio<br />

insgesamt getätigten Einkäufen von Nicht-EU-Touristen über<br />

80% von Schweizern getätigt. 87% (!) aller Rückerstattungen<br />

unter 175 Euro werden an Schweizer Kunden ausbezahlt. 7,7<br />

Mio. Euro USt aus Tourismuseinkäufen: Davon werden derzeit<br />

für Einkäufe zwischen 75 und 175 Euro 2,1 Mio Euro rückerstattet.<br />

„Wenn nur 25% der Umsätze auf die andere Seite<br />

des Bodensees nach Deutschland (kein Mindesteinkauf) ge-<br />

Handel in Vorarlberg<br />

Längere Öffnungszeiten und zahlreiche Schulungen<br />

ZUSATZKOLLEKTIVVERTRAG GYMNAESTRADA. Nach langwierigen Verhandlungen konnte<br />

für diese Veranstaltung ein Zusatzkollektivvertrag ausgearbeitet werden, der auch<br />

ein verlängertes Offenhalten am Abend sowie am Sonntag beinhaltet.<br />

Dem Flohmarkt-Wildwuchs wurde im vergangenen Jahr Einhalt geboten.<br />

wandert wäre, hätte der Handel 13,5 Mio Umsatz und das Finanzministerium<br />

1,9 Mio Umsatzsteuer ohne Berücksichtigung<br />

von Folgewirkungen (Einkäufe unter 75 Euro, Umsatz mit<br />

Dienstleistungen, GewSt, KöST, Arbeitsplätze) verloren“,<br />

rechnet Spartenobmann Gebhard Sagmeister die Auswirkungen<br />

auf unseren Handel aus.<br />

Die Argumente des Finanzministeriums für einen Mindesteinkauf<br />

ließen sich überzeugend entkräften:<br />

● Inflationsanpassung: Das Argument ist berechtigt, ist aber<br />

im internationalen Wettbewerb, insbesondere mit Deutschland<br />

um die betroffenen Tourismusausgaben, irrelevant. In<br />

Deutschland gibt es gar keinen Mindesteinkauf.<br />

● Betrugsbekämpfung: Seit der Osterweiterung und der Einführung<br />

<strong>neu</strong>er Sicherheitsmaßnahmen im Zoll hat sich der<br />

Betrug ganz eindeutig weg bewegt von der MWSt-Rückerstattung.<br />

Die Betrugsmuster, die geblieben sind, betreffen hauptsächlich<br />

höhere Einkaufsbeträge und werden durch eine Änderung<br />

des Minimums nicht verbessert.<br />

● Schengenabkommen mit der Schweiz: Mit dem Inkrafttreten<br />

des Schengener-Abkommens mit der Schweiz Ende 2008<br />

werden zwar die Personenkontrollen zwischen Österreich und<br />

der Schweiz entfallen; im Bereich des Warenverkehrs müssen<br />

jedoch weiterhin wie bisher Zollkontrollen durchgeführt werden.<br />

Die Zollbeamten müssen also auch bei Nicht-Erhöhung<br />

der Mehrwertsteuer-Rückerstattungsgrenze vor Ort tätig sein.<br />

LADENÖFFNUNGSZEIT-NEUREGELUNG. Seit 1. Jänner 2008 sind <strong>neu</strong>e Ladenöffnungszeiten<br />

in Kraft getreten, und zwar ist es für die Händler in Östereich nun möglich, täglich<br />

bis 21.00 Uhr, am Samstag bis 18.00 Uhr sowie pro Woche 72 statt 66 Stunden<br />

offen zu halten.<br />

FLOHMÄRKTE. Nach mehreren Gesprächen mit den Gemeinden wurden Flohmärkte,<br />

die bisher außerhalb der Marktordnung und ohne Wissen der Gemeinden stattgefunden<br />

haben, auf die Regelungen nach der Gewerbeordnung zurückgeführt. Dies geschah<br />

deshalb, weil solche Märkte teilweise Anrainer störten, teilweise auf Grund der geparkten<br />

Autos Verkehrsprobleme entstanden.<br />

SCHULUNGEN. Von den Fachgruppen der Sparte Handel wurden im Jahre 2007 insgesamt<br />

46 Schulungen, Vorträge sowie Veranstaltungen durchgeführt, an denen insgesamt<br />

ca. 2000 Besucher teilnahmen.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 7


I N D U S T R I E<br />

Vorarlberger Industrie<br />

Jahr 2007<br />

L ehrlingsleistungswettbewerb:<br />

Insgesamt traten 272 Lehrlinge zum Lehrlingsleistungswettbewerb<br />

und zur Zwischenprüfung<br />

2007 an (LLW Metall, Elektro I, Elektro<br />

II, EDV-Techniker, Zwischenprüfung: Anlagenelektriker,<br />

Maschinenmechaniker, Werkzeugmechaniker),<br />

von denen 267 die Prüfung<br />

bestanden.<br />

V .E.M.- Ausbildungsfonds:<br />

Rund 1.100 Jugendliche erhalten derzeit<br />

eine technische Lehrausbildung in einem<br />

V.E.M-Betrieb. Die V.E.M- Betrieb haben<br />

dafür ein Ausbildungsprämiensystem eingeführt.<br />

2,4 Promille der Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />

wird in einen Fonds eingezahlt,<br />

um die Lehrlingsausbildung der Unternehmen<br />

zu fördern.<br />

Industrie sichert Bug-AluTechnic-L ehrlingen<br />

die Ausbildung:<br />

Dank rascher Intervention der Vorarlberger<br />

Industrie konnten die <strong>neu</strong>n von der Betriebsverlagerung<br />

betroffenen Lehrlinge ihre<br />

Lehre in einem anderen Industrie-Unternehmen<br />

fortsetzen.<br />

Ausbildercoach:<br />

Die Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie<br />

hat das Future Kolleg weiterentwickelt und<br />

mit dem Ausbildercoach einen <strong>neu</strong>en Maßstab<br />

in der Weiterbildung für Lehrlingstrainer.<br />

Der Ausbildercoach beinhaltet ein 18-tägiges<br />

Modul in sieben Teilen, bei dem vor<br />

allem die Sozial- und Methodenfertigkeiten<br />

der Lehrlingsausbilder gefestigt werden.<br />

HTL-Ausbildungsschwerpunkte:<br />

Optimierung der HTL-Ausbildung: Weiterentwicklung<br />

des Logistik-Schwerpunktes an der<br />

HTL Dornbirn, der Schwerpunkte Kunststofftechnik<br />

und Automatisierungstechnik an der<br />

HTL Bregenz. Es laufen derzeit Bestrebungen<br />

den Ausbildungsschwerpunkt Wirtschaftsingenieurswesen<br />

(inkl. Betriebsmanagent)<br />

an der HTL Dornbirn zu konzentrieren.<br />

Beschlossene HTL- Förderungen 2008<br />

HTL Bregenz: 40.000 Euro<br />

HTL Rankweil: 30.000 Euro<br />

HTL Dornbirn: 35.000 Euro<br />

= 105.000 Euro<br />

Die Vorarlberger Höheren Technischen<br />

Lehranstalten erhalten somit 2008 Förderungen<br />

von Land und Industrie in Höhe von<br />

2 1 0. 000 Euro .<br />

8 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Mag. Edith Jaksch, Spartenobmann DI Christoph Hinteregger und Bildungslandesrat Mag. Siegi Stemer.<br />

Industrie präsentiert Bildungsbedarf<br />

für die kommenden Jahre<br />

Die Vorarlberger Industrie tritt Fachkräftemangel vehement entgegen und legt<br />

Chancen der Vorarlberger Jugend für ihre berufliche Zukunft dar.<br />

Im Auftrag der Sparte Industrie in der<br />

Vorarlberger Wirtschaftskammer untersuchte<br />

das Institut für statistische Analysen,<br />

Jaksch und Partner den Bildungsbedarf<br />

in der heimischen Industrie. 104 Unternehmen<br />

mit rund 30.000 Mitarbeitern<br />

wurden zur Entwicklung der Beschäftigtenstruktur<br />

in den kommenden fünf Jahren<br />

befragt. Die Bildungsbedarfsanalyse der<br />

Vorarlberger Industrie zeigt ein Überangebot<br />

an AHS-Absolventen, Absolventen von<br />

Wirtschaftsstudien und Juristen. Dagegen<br />

fehlen der heimischen Industrie 1.285<br />

Fachkräfte und Techniker aller Bildungsstufen<br />

von der technischen Lehre über die<br />

HTL bis zu Fachhochschule und Hochschule.<br />

Da in der Untersuchung 94% der Vorarlberger<br />

Industriebetriebe eingehend befragt<br />

wurden, bietet die Bildungsbedarfsanalyse<br />

eine ausgezeichnete und sichere<br />

Planungsgrundlage.<br />

Eindeutige Prognosen bis<br />

zum Jahr 2012<br />

1. Die Anzahl der Beschäftigten in<br />

der Industrie wird, aus Sicht der Personalverantwortlichen,<br />

in den nächsten 3 bis<br />

5 Jahren um rund 3% wachsen. Die Beschäftigten<br />

werden allerdings nicht kontinuierlich<br />

in allen Bereichen im selben Ausmaß<br />

zunehmen, sondern es wird zu einer<br />

„Umschichtung“ kommen. Die Verlierer in<br />

diesem Wandlungsprozess werden Arbeit-<br />

nehmer sein, die über ein sehr niedriges<br />

Bildungsniveau (ohne Berufsausbildung -<br />

Hilfskräfte) verfügen, aber vor allem auch<br />

jene, die Absolventen einer AHS sind und<br />

keinerlei weitere Ausbildung genossen<br />

haben.<br />

2. Der Fachkräftebedarf in der Industrie<br />

wird um 6,42% steigen. Die in<br />

der Industrie ausgebildeten Lehrlinge<br />

werden nicht in der Lage sein, den Bedarf<br />

an Fachkräften abzudecken. Die Personalverantwortlichen<br />

sprechen von einem Mangel<br />

von rund 650 Fachkräften, den es mittelfristig<br />

zu kompensieren gilt.<br />

3. In den nächsten 3 bis 5 Jahren<br />

werden in den Industriebetrieben in Vorarlberg<br />

rund 350 Lehrlinge mehr ausgebildet<br />

werden. 71% der Industriebetriebe<br />

in Vorarlberg hat gute Erfahrungen mit<br />

Mädchen/Frauen in technischen Berufen.<br />

4. Die Abschaffung beziehungsweise<br />

den Ersatz durch andere Bildungsmaßnahmen<br />

fordern nur 2 von 10 Industriebetrieben<br />

in Vorarlberg hinsichtlich der<br />

Polytechnischen Schulen.<br />

5. Absolventen von Fachschulen<br />

und mittleren Schulen werden im Spektrum<br />

der Gesamtbeschäftigten eine immer<br />

geringere Rolle spielen. Der Bedarf wird<br />

mittelfristig zurückgehen.<br />

6. Der Anteil an AHS-Absolventen<br />

in der Industrie wird auch zurückgehen. Betrachtet<br />

man die Arbeitsplätze, dann wird<br />

diese Bildungsgruppe 2010-2012 sich<br />

rückläufig entwickeln. Unmittelbar finden<br />

AHS-Absolventen keine Verwendung in der<br />

Vorarlberger Industrie, jedoch sehen viele<br />

Personalverantwortlichen die Wettbewerbsvorteile<br />

von AHS-Absolventen mit<br />

einem technischen Studium im Vergleich<br />

zu anderen Maturanten. Begründet wird<br />

dies durch die fundierte Allgemeinbildung<br />

durch die AHS und dem Mangel an Technikern<br />

im Allgemeinen.<br />

7. Das derzeitige Angebot an HAK-<br />

Absolventen wird von 62% der Personalisten<br />

als passend eingestuft.<br />

8. Bis 2010 - 2012 werden rund<br />

13% mehr HTL-Absolventen nachgefragt<br />

werden. Umgelegt auf Arbeitsplätze bedeutet<br />

dies mittelfristig 300 mehr. Von den<br />

derzeit in der Industrie Beschäftigten<br />

haben rund 7% eine HTL/HTBLA absolviert.<br />

Derzeitig herrscht aus Sicht von 58%<br />

der Industriebetriebe ein Mangel an HTL-<br />

Absolventen.<br />

9. Den relativ größten Zuwachs<br />

wird es bei FH-Absolventen geben, 21%<br />

in den nächsten 3 bis 5 Jahren. Umgelegt<br />

auf Arbeitsplätze verlieren diese Werte ihre<br />

„Dramatik“, da der Anteil der FH- Absolventen<br />

noch gering ist. Mittelfristig werden um<br />

140 mehr Absolventen nachgefragt.<br />

10. Der Zuwachs bei den Universitätsabsolventen<br />

wird etwas geringer<br />

sein. Die Angaben der Personalisten kurz<br />

zusammengefasst: Zu viele Absolventen<br />

von Wirtschaftsstudien und Juristen – zu<br />

wenige Absolventen von technischen Studienrichtungen.


T O U R I S M U S<br />

Erfolgreiches Jahr für<br />

Qualitätsoffensive<br />

Das Jahr 2007 stand für die Initiative „Vorarlberg isst“ unter einem guten Stern. Durch verschiedene Aktivitiäten<br />

wie die Kochwerkstätten, „Kaffee trifft Kunst“, „Mahlzeit Kinder“ oder die Erlebnistesteraktion wurde das Potenzial<br />

und die Vielfalt der Vorarlberger Gastronomie und Hotellerie besonders aufgezeigt.<br />

Köstliche Gerichte bei den Kochwerkstätten, strahlende Kindergesichter und die Obmänner der Fachgruppen Gastronomie, Andrew Nussbaumer, und Hotellerie, Günter Pfefferkorn.<br />

V<br />

orarlberg isst... kann für 2007 eine äußerst<br />

positive Bilanz ziehen. Die verschiedenen<br />

Aktionen zeugten vom großen Interesse<br />

seitens der Wirte und Gäste.<br />

Dass der Spargel viel mehr ist, als nur eine<br />

schmackhafte Beilage, demonstrierten sieben<br />

Vorarlberger Spitzenköche im Veranstaltungssaal<br />

Ambach in Götzis.In den Kochwerkstätten<br />

wurde dem begeisterten Publikum sieben verschiedene<br />

Spargelgerichte - vom Spargelmousse<br />

im Baumkuchenmantel bis hin zu Spargelgulasch<br />

- serviert. In etwas höheren Lagen, genauer<br />

gesagt auf 1.850 Metern Höhe präsentierten<br />

sechs Montafoner Spitzenköche den<br />

Investitionsförderung<br />

Montafoner „Sura Kees“ einmal ganz anders.<br />

In einer Live-Kochshow wurde das „unterschätzte<br />

Produkt“ auf verschiedene Arten zubereitet.<br />

Speziell für die kleinen Gäste war die Aktion<br />

„Mahlzeit Kinder“ ausgerichtet, im Rahmen<br />

derer rund 120 Gastronomiebetriebe zum Fixpreis<br />

von sechs Euro alle Hauptspeisen in kindergerechten<br />

Portionen anboten und so probierten<br />

sich über 2000 Kinder durch die Speisekarte<br />

der Großen.<br />

Blitzumfrage „Vorarlberg isst“<br />

Die Umfrage unter zufällig ausgewählten Gastronomen<br />

im Herbst 07 ergab ein erfreuliches<br />

Förderung wieder auf Kleinund<br />

Mittelbetriebe ausgedehnt<br />

Damit wurde vom Land Vorarl-<br />

berg ein wichtiger Wunsch der<br />

Sparte Tourismus in der Wirt-<br />

schaftskammer erfüllt und die<br />

Förderlücke des Bundes ge-<br />

schlossen. Art und Ausmaß der<br />

Förderung bei Maßnahmen zur<br />

Qualitätsverbesserung:<br />

● Zuschüsse in Höhe v. 10% der<br />

förderbaren Investitionskosten<br />

● Die Untergrenze der förderba-<br />

ren Investitionskosten beträgt <br />

25.000, die Obergrenze <br />

250.000<br />

● Bei Förderungen im Rahmen<br />

der TOP-Tourismus-Richtlinien<br />

durch die ÖHT erfolgt vom Land<br />

Vorarlberg eine Aufstockung in<br />

Höhe der Bundesförderung, ma-<br />

ximal jedoch auf 10% und nur<br />

bei Investitionsvolumen die <br />

500.000 nicht übersteigen.<br />

Die <strong>neu</strong>en Richtlinien sind mit<br />

1.1.2008 in Kraft getreten. Sie<br />

finden sie auf der Homepage<br />

der Sparte Tourismus:<br />

www.wko.at/vlbg/tourismus -<br />

Info-Angebot.<br />

Auskünfte erhalten Sie im WKV<br />

Förderservice bei Frau Uta Illen-<br />

berger, Tel. 05522/305-312.<br />

Jobbörsen<br />

Bild und zeigte die Aufgeschlossenheit gegenüber<br />

der Initiative „Vorarlberg isst“, die mit einer<br />

Durchschnittsnote von 1,88 bewertet wurde.<br />

Lieblingsgastgärten<br />

Bereits zum zweiten Mal standen 2007 die<br />

beliebtesten Gastgärten Vorarlbergs zur Wahl.<br />

Rund 4.000 Vorarlberger, haben sich daran beteiligt<br />

und wählten auf der Homepage von „vorarlberg<br />

isst...“ und per SMS ihren Lieblingsplatz.<br />

Die Verbindung zwischen Kunst und Intellekt,<br />

Inspiration und Begegnung, erlebte im Oktober<br />

unter dem Motto „Kaffee trifft Kunst“ einen<br />

Arbeitsschwerpunkt<br />

Mitarbeitersuche<br />

Die Jobbörsen in Dresden und Budapest wurden wieder<br />

in bewährter Zusammenarbeit mit dem AMS organisiert<br />

und besucht, in Dresden gemeinsam mit Vertretern<br />

aus 17 Vorarlberger Gastbetrieben. Erstmals wurde auch<br />

eine Jobbörse in Prag für Vorarlberg durchgeführt. Ein<br />

<strong>neu</strong>er Kontakt wurde in den Sommertourismus-Gebieten<br />

am Plattensee aufgenommen. Sonderkontingente für die<br />

Sommer- und Wintersaison wurden erreicht und die faire<br />

Vergabe begleitet. Köche aus <strong>neu</strong>en EU-Mitgliedsländern<br />

können nach der Fachkräfte-Verordnung außerhalb des<br />

Sonderkontingentes genehmigt werden. Zwei Turnusse<br />

mit jeweils über 50 Praktikanten aus Dresden decken erstmals<br />

die gesamte Wintersaison ab. Die Internetplattform<br />

www.tourismusjob.at wurde ausgebaut, vor der Wintersaison<br />

ins Netz gestellt und entsprechend beworben. Zahlreiche<br />

Stellensuchende haben darauf zugegriffen, Unternehmer<br />

berichten von abgeschlossenen Arbeitsverträgen.<br />

<strong>neu</strong>en Höhepunkt. Zwölf namhafte Künstler griffen<br />

zu Stift und Kohle und verschenkten die entstandenen<br />

Werke an die Gäste.<br />

„Vorarlberg isst.. Genussguide“<br />

Keine Gourmetkritiker, sondern ganz normale<br />

Gäste (insgesamt 500) testen zur Zeit<br />

Vorarlbergs Gastronomiebetriebe nach den Kriterien<br />

Genuss, Atmosphäre, Qualität und<br />

Freundlichkeit, ungeachtet von Hauben und<br />

Sternen.<br />

Das Ergebnis wird im Mai 2008 im Rahmen<br />

einer Gala vorgestellt sowie im <strong>neu</strong>en „Vorarlberg<br />

isst... Genussguide“ präsentiert.<br />

Veranstaltungen<br />

● Steuerliche Aufzeichnungspflichten<br />

- Barbewegungsverordnung<br />

(3 Veranstaltungen)<br />

● Beherbergungsvertrag u. Allgem.<br />

Geschäftsbedingungen Hotellerie<br />

(3 Veranstaltungen)<br />

● ● Ausbildertreffen Gastgewerbe (3)<br />

● Klassifizierung Beherbergungsbetriebe<br />

(3)<br />

● Lebensmittelhygiene (3)<br />

● Berufsinformation für Schüler (3)<br />

● Steuerseminar bzw. Reiserecht Reisebüros<br />

( je 1)<br />

● Berufsinfo Tourismus für Lehrpersonen<br />

(1)<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 9


V E R K E H R<br />

WKV Verkehr<br />

ÖPNV, Straßen,<br />

Grenzen und<br />

die Maut<br />

ÖFFENTLICHER Personennahverkehr<br />

(ÖPNV): Gemeinsam mit dem Vorarlberger<br />

Verkehrsverbund (VVV), dem<br />

ÖBB-Postbus und den privaten Autobusunternehmungen<br />

wurden Kooperationsverträge<br />

abgeschlossen, wobei die<br />

Privatisierungsquote erhöht werden<br />

konnte. Außerdem wurden die Verkehrsdiensteverträge<br />

abgeschlossen.<br />

STRASSENPROJEKTE in Vorarlberg:<br />

Im Zuge der Umsetzung der im Vorarlberger<br />

Verkehrskonzept auf Druck der<br />

Wirtschaft enthaltenen leistungsfähigen<br />

Verbindung zwischen dem Vorarlberger<br />

und dem Schweizerischen Autobahnnetz<br />

sowie einer Südumfahrung<br />

von Feldkirch wurden die Planungsverfahren<br />

begonnen.<br />

GRENZÜBERSCHREITENDER Verkehr:<br />

In beharrlichen Verhandlungen<br />

mit dem Finanzministerium und den<br />

Zollbehörden in Vorarlberg konnten die<br />

langen Wartezeiten an den Grenzen<br />

und systembedingte Probleme mit<br />

dem <strong>neu</strong>en elektronischen Zollsystem<br />

„eZoll“ weitgehend abgebaut<br />

werden. Im ständigen Dialog mit den<br />

Zollbehörden werden weitere Verbesserungen<br />

bei der Abwicklung der Zollabfertigungen<br />

vorangetrieben.<br />

AUTOBAHNMAUT für LKW und Busse:<br />

Probleme mit der Go-Box beim Road-<br />

Pricing für LKW und Omnibusse konnten<br />

auf permanenten Druck der Wirtschaftskammer<br />

weitgehend beseitigt<br />

werden (Verbesserungen bei Fehlbuchungen,<br />

z. B. wegen falsch eingestellter<br />

Achsanzahl: Mail-Infos der ASFI-<br />

NAG statt Ersatzmautforderungen<br />

oder Strafen; längere Frist der Nachzahlungsmöglichkeit).<br />

10 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Kampf gegen Tiroler<br />

Fahrverbote: Die ersten<br />

Erfolge sind absehbar<br />

Gemeinsam mit den Bodensee Industrie- und Handelskammern und dem Land Vorarlberg<br />

kämpfte die Wirtschaftskammer Vorarlberg bereits im vergangenen Jahr gegen die<br />

Tiroler LKW-Fahrverbote. Die Vorarbeit hat sich gelohnt: Die EU schaltet sich aktiv in den<br />

Konflikt ein und unterstützt die Haltung Vorarlbergs und seiner Partner.<br />

D<br />

ie Bodensee-Industrie- und Handelskammern<br />

haben sich auf Initiative der<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg an<br />

EU-Vizepräsident Verkehrskommissar<br />

Jacques Barrot gewandt, mit der Bitte um<br />

Unterstützung im Kampf gegen willkürlich<br />

erlassene LKW-Fahrverbote in Tirol. Intensive<br />

Verhandlungen zwischen Repräsentanten<br />

der WK Vorarlberg und der Vorarlberger Landesregierung<br />

mit den zuständigen Tiroler<br />

Regierungsstellen sind vorausgegangen.<br />

Ab 1. November 2008 wird die generelle<br />

Ausnahme vom Nachtfahrverbot auf der<br />

Tiroler Inntalautobahn für schadstoffarme<br />

LKW mit modernen EURO-4- und EURO-5-<br />

Motoren fallen, so die Pläne der Tiroler Landesregierung.<br />

Dies wirkt sich dramatisch auf<br />

jahrelang aufgebaute Logistikketten aus, da<br />

in der Nacht weder Fahrten aus dem Bodenseeraum<br />

in die Landeshauptstadt Innsbruck<br />

noch über den Brenner erlaubt sein werden.<br />

Demnächst soll nach dem Willen der Tiroler<br />

auf denselben Strecken ein zusätzliches<br />

sektorales LKW-Fahrverbot in Kraft gesetzt<br />

werden, das für Güter wie z.B. Baustahl,<br />

Rundholz oder Abfälle ganzjährig, rund um<br />

die Uhr, gelten soll. Ohne Rücksicht darauf,<br />

ob ein älterer oder ein schadstoffarmer LKW<br />

mit modernstem EURO-4- oder EURO-5-<br />

Motor eingesetzt wird.<br />

Erster Tiroler Versuch<br />

gescheitert<br />

Bereits im Jahr 2003 hat die Tiroler Landesregierung<br />

versucht, ein sektorales LKW-<br />

Fahrverbot auf der A12 Inntalautobahn einzuführen,<br />

welches aber vom Europäischen<br />

Gerichtshof im Jahr 2005 wegen Rechtswidrigkeit<br />

aufgehoben wurde. Im Dezember<br />

2007 hat die EU-Verkehrskommission –<br />

nicht zuletzt aufgrund der massiven Beschwerden<br />

aus Vorarlberg - unmissverständlich<br />

darauf hingewiesen, dass ein er<strong>neu</strong>tes<br />

sektorales LKW-Fahrverbot im Bundesland<br />

Tirol wegen Verstoß gegen die EU-<br />

Grundfreiheit des freien Warenverkehrs<br />

nicht akzeptiert wird.<br />

Zweiter Vorstoß<br />

Die Tiroler Landesregierung hat nun dennoch<br />

er<strong>neu</strong>t ein LKW-Fahrverbot verordnet,<br />

das weitgehend mit jenem aus dem Jahr<br />

2003 identisch ist - im Bewusstsein um das<br />

Populistisch und willkürlich: Die Fahrverbotspläne<br />

der Tiroler Regierung.<br />

EuGH-Urteil des Jahres 2005 und der klaren<br />

Ablehnung seitens der EU-Kommission.<br />

Dieses sektorale Fahrverbot für LKW ab 7,5<br />

Tonnen Gesamtgewicht gilt auf der A12 Inntalautobahn<br />

zwischen Zirl, Innsbruck und<br />

Kufstein. Damit wird auch die Brennerroute<br />

für Transporte aus Vorarlberg und dem<br />

Bodenseeraum für bestimmte Güter ganzjährig<br />

komplett gesperrt.<br />

Ausnahmen für regionale<br />

Tiroler Wirtschaft<br />

Es gibt allerdings Ausnahmen für Kernzonen<br />

und erweiterten Zonen. Die meisten<br />

Tiroler Bezirke zählen zur sogenannten Kernzone<br />

und sind damit überhaupt nicht betrof-<br />

fen. Die sogenannte erweiterte Zone deckt<br />

die übrigen Tiroler Bezirke sowie beinahe<br />

das gesamte Südtirol, einige bayrische Landkreise<br />

und den Bezirk Zell am See ab. Transporte<br />

von bestimmten Gütern von Vorarlberg<br />

und dem gesamten Bodenseeraum<br />

über den Brenner sowie in die Gebiete östlich<br />

von Zirl bzw. Innsbruck, mit LKW über<br />

7,5 Tonnen wären aber generell verboten. So<br />

müssten Lieferungen von Rundholz, Baustahl,<br />

Fliesen usw. ins Pustertal im Südtirol<br />

statt auf direktem Weg (ca. 240 Kilometer)<br />

künftig via Schweiz – Mailand – Gardasee<br />

– Bozen (ca. 640 Kilometer), also mit einem<br />

Umweg von 400 Kilometern, transportiert<br />

werden. Für Abfälle käme das Verbot<br />

einem generellen Transitverbot gleich, da<br />

davon auszugehen ist, dass weder die<br />

Schweiz noch Bayern entsprechende Bewilligungen<br />

erteilen werden. De facto bedeutet<br />

das, dass die Tiroler Unternehmen in der<br />

Kernzone überhaupt nicht betroffen wären,<br />

Vorarlberger, deutsche, italienische (ausgenommen<br />

Südtirol) oder schweizerische<br />

Unternehmen hingegen total.<br />

Unterstützung durch EU<br />

Diese Wettbewerbsverzerrung ist derart<br />

krass, dass jedes Rechtsmittel dagegen ausgeschöpft<br />

werden muss. Mit Unterstützung<br />

von deutschen EU-Abgeordneten setzten die<br />

Bodensee-Industrie- und Handelskammern<br />

in Brüssel bereits alles daran, dass dieser<br />

politischen Willkür in Tirol Einhalt geboten<br />

wird. Die Beschwerden sind bei der Europäischen<br />

Kommission bereits auf fruchtbaren<br />

Boden gefallen, in einem Beschwerdebrief<br />

an Österreich fordert der Verkehrskommissar<br />

eine Aufhebung dieser diskriminierenden<br />

Maßnahmen. Auch das Land Vorarlberg will,<br />

sollten die Tiroler nicht einlenken, gerichtlich<br />

gegen diese Willkür-Regelung vorgehen.<br />

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg mit<br />

ihren Partnern ist zuversichtlich, dass das<br />

sektorale Fahrverbot in Tirol fallen wird.


Außenwirtschaft Vorarlberg<br />

Daten und Fakten zur Bilanz 2007<br />

● 2,0 Mrd. Euro Staatseinnahmen durch Export: Von 3,3 Mrd.<br />

Staatseinnahmen kommen 2,0 Mrd. von der österreichischen<br />

Exportwirtschaft. 37.000 <strong>neu</strong>e Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft:<br />

Insgesamt wurden 2007 rund 63.000 Arbeitsplätze<br />

<strong>neu</strong> geschaffen.<br />

● 2%-Punkte BIP-Wachstum durch Export: Von 3,4% Gesamtwachstum<br />

erbringen die österreichischen Exportunternehmen<br />

2,0%.<br />

● Prognose Exportzuwachs von 14% auf 7,36 Mrd. Euro.<br />

● 20.130 Export-Euro pro Einwohner: Damit liegt Vorarlberg<br />

sogar um 50% über dem Österreich-Schnitt. Österreich hat<br />

Platz 7 unter allen exportierenden Ländern der Welt erobert<br />

und sogar den Welt-Exportkaiser Deutschland überholt.<br />

● 29 Veranstaltungen/Initiativen mit über 700 Teilnehmern<br />

● 5 Außenhandelstagungen (Südosteuropa,<br />

Nord- und Lateinamerika).<br />

● 10 Zoll- und Außenhandelsseminare („Der Betriebsprüfer<br />

kommt“, „AEO – <strong>neu</strong>e Zertifizierung“)<br />

● 3 China-Plattformen („China – Indien – wer wird die <strong>neu</strong>e<br />

Wirtschaftssupermacht?“ und „Wirtschaftsspionage“) mit über<br />

200 Teilnehmer/innen.<br />

● ● 9 Länder- und Branchenveranstaltungen<br />

(„Kamingespräch Russland“, „Bauexporttag“).<br />

● 2 Wirtschaftssondierungsreisen nach Bulgarien/Rumänien<br />

sowie Moskau.<br />

● 6.300 qualifizierte Kontakte in der Außenwirtschaft Vorarlberg.<br />

● 750 Anfragen an Außenhandelsstellen.<br />

A U S S E N W I R T S C H A F T<br />

Arbeiten in der Schweiz: Einsatz der<br />

Wirtschaftskammer zeigte erste Erfolge<br />

EU-Kommission gibt Wirtschaftskammer Vorarlberg mit ihrer Kritik Recht.<br />

K<br />

ommissions-Mitglied Dr. Benita Ferrero-<br />

Waldner kritisierte in einer Reaktion auf<br />

Anfrage der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

spezifische Schweizer Maßnahmen als Widerspruch<br />

zum Freizügigkeitsabkommen. Die<br />

Initiative der Wirtschaftskammer zeigte somit<br />

erste Wirkung.<br />

Das zuständige Kommissions-Mitglied Dr.<br />

Benita Ferrero-Waldner hält im Speziellen drei<br />

Schweizer Regelungen für problematisch, die<br />

sie unter anderem im klaren Widerspruch zum<br />

Freizügigkeitsabkommen sieht. Eine weitere Klärung<br />

im Gemischten Ausschuss der Europäischen<br />

Union ist vorgesehen.<br />

Die 8-Tage Vorabmeldepflicht für die Entsendung<br />

von Arbeitnehmern sei mit dem Abkommen<br />

über den freien Personenverkehr unvereinbar.<br />

Für den Fall, dass zur Überwachung der<br />

Dienstleistungserbringung eine vorherige Registrierung<br />

erforderlich sein soll, kann dies nur<br />

einen rein deklarativen Charakter haben, heißt<br />

es von Seiten der Europäischen Kommission.<br />

Kurzfristige Auftragswahrnehmungen bzw.<br />

dringende Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />

werden durch diese Regelung für Vorarlberger<br />

Unternehmen beinahe unmöglich gemacht. Bei<br />

den Lohnbestimmungen teilt die Kommission<br />

ebenfalls den WK- Einspruch. Besondere Probleme<br />

ergeben sich bei der Vergleichbarkeit der<br />

Achtung Achtung Hürde Hürde ! !<br />

Entlohnung, da vor allem die Schweizer Sozialvorschriften<br />

strukturell von den in der EU anwendbaren<br />

Bestimmungen abweichen. Ferrero-Waldner<br />

kündigt diesbezüglich weitere Verhandlungen<br />

im Gemischten Ausschuss der EU<br />

an, der das höchste zuständige Gremium zum<br />

EU-Schweiz-Thema darstellt.<br />

Vorarlberger Unternehmen werden von den<br />

Schweizer Behörden aufgefordert Beiträge zu<br />

Vollzugsmaßnahmen, zu Urlaubs- oder Fortbildungskassen<br />

in der Schweiz zu zahlen bzw. Sicherheiten<br />

zu hinterlegen. Die Kommission lehnt<br />

diese Beitragsforderungen an paritätische Berufskommissionen<br />

ab. Dass solche Bestandtei-<br />

Außenwirtschaft Vorarlberg<br />

Mag. Susanne Busswald, Wichnergasse 9, 6800 Feldkirch, T 05522-305-250,<br />

busswald.susanne@wkv.at, wko.at/ vlbg/exportservice<br />

le der Kollektivvereinbarungen nicht auf Dienstleistungen<br />

aus der EU zur Anwendung kommen,<br />

ist aus der Stellungnahme von Kommissionsmitglied<br />

Ferrero-Waldner zu entnehmen.<br />

Interventionsschritte<br />

● Regionale/kantonale Interessensvertretung.<br />

Laufend intensive Gespräche und Interventionen<br />

bei konkreten Anlassfällen mit den regionalen<br />

Arbeitsmarktbehörden in der Schweiz<br />

sowie den kantonalen Ämtern für Wirtschaft.<br />

● Interventionen auf politischer Ebene über die<br />

Landesregierung bei den Kantonen Graubünden<br />

und St. Gallen.<br />

● Interventionen auf IBK-Ebene sowie im Kreis<br />

Bodensee IHK, Bodensee HWK sowie der Alpenländischen<br />

Handelskammern.<br />

● Interventionen beim Bundesamt für Migration,<br />

Seco in Bern.<br />

● Beamtengespräche (20. November 2006)<br />

auf Spitzenebene im Wirtschaftsministerium.<br />

● Interventionen bei der zuständigen Generaldirektion<br />

für auswärtige Angelegenheiten in<br />

Brüssel (Jänner 2007).<br />

Konkrete Erfolge bisher:<br />

● Erfolge bei der Anrechung von Lohnbestandteilen:<br />

Anerkennung von 13./14. Monatslohn,<br />

5 Urlaubswochen und einen Teil der Sozialversicherung<br />

● Erfolge beim Nachweis der Lohnzahlungen<br />

- Vereinfachung der Nachweise.<br />

● Schaffung einer Kompetenzstelle zum Themenbereich<br />

„Arbeiten in die Schweiz“ in der<br />

WKV, die mittlerweile überregionale Bedeutung<br />

hat. Dies umfasst auch die Hilfestellung und die<br />

aktiv Unterstützung bei Kontakten und Problemen<br />

heimischer Betriebe mit Institutionen in der<br />

Schweiz.<br />

● EU-Kommission kritisiert auf WK-Initiative<br />

Schweizer Maßnahmen. Eine weitere Klärung<br />

im Gemischten Ausschuss der Europäischen<br />

Union ist vorgesehen.<br />

Export bleibt<br />

Wachstumsmotor Nr. 1<br />

Die Vorarlberger Exportquote stieg 2007 um<br />

13%. In die <strong>neu</strong>en mittel- und osteuropäischen EU-Länder<br />

haben sich auch aufgrund der VOst-Initiative der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg und des Landes Vorarlberg<br />

die Exporte der Vorarlberger Unternehmen von 2006<br />

auf 2007 sogar um über 32% (+85,3 Millionen Euro)<br />

gesteigert. 240.000 Geschäftsfälle wurden 2007 von<br />

der Außenwirtschaft Österreich mit österreichischen Kunden<br />

im Ausland bearbeitet. Verglichen mit 2002 entspricht<br />

dies einer Verdoppelung. Auch bei den Veranstaltungen<br />

der AWO hat es mit durchschnittlich 2,8 Events<br />

pro Tag eine Verdoppelung gegenüber 2002 gegeben.<br />

Die Internationalisierungsoffensive „go international“ wird<br />

auch 2008 weitergeführt. 12 Millionen Euro stehen zur<br />

Stärkung der internationalen Wettbwerbsfähigkeit der<br />

österreichischen Wirtschaft und zum Abbau von Exportbarrieren<br />

zur Verfügung.<br />

Nähere Informationen unter<br />

www.go-international.at<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 11


B I L D U N G S P O L I T I K<br />

Bildungspolitik<br />

Schwerpunkte 2007<br />

● Scheck an BMHS-Kuratorien für schulspezifische<br />

Aktivitäten in Höhe von 72.000 Euro<br />

(WKV und Land)<br />

● Bildungspolitischer Impulsvortrag an der<br />

HAK Bludenz mit Frau Prof. Landerl mit über<br />

100 Teilnehmern – Thema: Lesen,<br />

Leseflüssigkeit, Schriftsprache sprechen im<br />

Schulalltag, Lernstörungen<br />

● Engagierte WKV-Themenpositionierung<br />

für eine „moderne und gerechte Schule“ (Differenzierung<br />

mit 9 bzw. 10 Jahren ist nicht<br />

wünschenswert, mehr Schulautonomie, kindergerechte<br />

Didaktik)<br />

● Bildungszuschuss für Unternehmer/ innen:<br />

Auf Initiative der WKV wird der Bildungszuschuss,<br />

der von Land, Wirtschaftskammer, AK<br />

und BMinwA getragen wird, auf die Unternehmer<br />

ausgeweitet.<br />

Neben den drei Schwerpunktprojekten<br />

wurden und werden in die Wissensoffensive<br />

folgende Projekte durchgeführt:<br />

● Berufsfindungsprojekt „Potenzialanalyse“<br />

– 95 Euro-WK-Bonus<br />

Analyseinstrument (wissenschaftlich fundiert)<br />

zur Erkennung von Interessen, Fähigkeiten<br />

und Stärken. Für 400 Jugendliche<br />

in der 8./9. Schulstufe sowie für Unternehmen,<br />

die mehr Sicherheit bei der Lehrlingsauswahl<br />

benötigen, stellt die WKV<br />

einen Bonus von 95 Euro bereit.<br />

● Internationale Sprachzertifikate<br />

50 Euro-WKV-SchülerInnen-Bonus für<br />

Cambrigde-Prüfungen. Die Zahl der teilnehmenden<br />

Schüler konnte so in diesem<br />

Jahr auf über 200 verdoppelt werden.<br />

● Sommerakademie für Hochbegabte<br />

Finanzieller Beitrag für den Verein „Initiative<br />

Begabung“ - Verein zur Förderung begabter<br />

SchülerInnen. Die Wirtschaftskammer<br />

tritt als Hauptsponsor auf.<br />

● Checklist für Schnuppertage<br />

SchülerInnen sollen ihren Schnuppertag<br />

als Inspiration für den Beruf erleben, einen<br />

guten Einblick in die Möglichkeiten erhalten.<br />

● Schüler auf der Intertech<br />

800 SchülerInnen besuchten auf Einladung<br />

der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

die letztjährige Intertech in Dornbirn und<br />

bekamen so einen Einblick in die Welt der<br />

Technik.<br />

12 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

weckt Lust an der Technik<br />

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg ist im gesamten Bildungssystem – von<br />

der Volksschule bis zum universitären Sektor – mit Projekten aktiv und damit<br />

wesentlicher Mitgestalter für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort.<br />

„Wif-zack“ setzt sich zum Ziel, Interesse an Technik, Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken.<br />

Über 800 SchülerInnen besuchten auf Einladung der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg die Intertech 2007<br />

D<br />

ie Wirtschaftskammer Vorarlberg hat auf den aktuellen Fachkräftemangel<br />

reagiert und die Initiative „Wif-zack“ ins Leben<br />

gerufen. Mit gezielten Maßnahmen soll langfristig dem Technikermangel<br />

entgegengewirkt werden, aber auch die Lern-, Leistungs-<br />

und Lebensfreude der Kinder und Jugendlichen wird verstärkt<br />

thematisiert.<br />

Die Wirtschaftskammer Vorarlberg fördert unter der Initiative<br />

„Wif-zack“ mit einer Reihe von Projekten Lernfreude, Leistungsfreude,<br />

Lebensfreude der Jugendlichen im Land. 2007 erfolgte<br />

der Start dieser Wissensoffensive der Wirtschaftskammer: Eine<br />

Vielzahl von Projekten haben zum Ziel bei Kindern und Jugendlichen<br />

mehr Lern- und Leistungsfreude auszulösen, um in der Folge<br />

Lebensfreude zu bekommen. Gleichzeitig wird damit der Kampf<br />

für mehr Fachkräfte mit naturwissenschaftlichem und technischem<br />

Hintergrund aufgenommen. Mit langfristigen Maßnahmen zur Beseitigung<br />

des Technikermangels wird ein wesentlicher Beitrag zur<br />

Sicherung des Wirtschaftsstandortes Vorarlberg geleistet. Die Wirtschaftskammer<br />

versteht sich als Wissensdrehscheibe und ist Marktführer<br />

in der zukunftsorientierten Aus- und Weiterbildung. Die Wissensoffensive<br />

soll besonders dazu beitragen, der Jugend und somit<br />

den Fachkräften von morgen berufliche und gesellschaftliche Per-<br />

Dr. Thomas Wachter und Präsident Kuno Riedmann präsentierten<br />

2007 die Wissensoffensive „Wif-zack“.<br />

spektiven zu bieten. „Wif-zack“ hat auch langfristig das ambitionierte<br />

Ziel entgegen der demografischen Entwicklung qualifizierte<br />

und dem Bedarf der Wirtschaft entsprechende Arbeitskräfte<br />

für die Zukunft zu sichern. Bildungspolitisch und gesellschaftspolitisch<br />

betrachtet kann die Wissensoffensive einen entscheidenden<br />

Beitrag zur frühen Entwicklung von Neigungen, Interessen von Kinder<br />

und Jugendlichen leisten. Zudem soll eine langfristige Verbindung<br />

zwischen Unternehmerpraxis und Kindern/Jugendlichen geschaffen<br />

werden. Vor allem dem Ziel, Synergieeffekte zwischen den<br />

Schulen und der Wirtschaft noch stärker nutzen, wird damit Rechnung<br />

getragen. Seit über einem Jahr wird in mehreren Arbeitsgruppen<br />

mit über 50 Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />

(Ausbilder, Pädagogen, Unternehmer, Führungskräfte, WK-Mitarbeiter,<br />

Mitarbeiter der Partnerorganisationen BIFO und VVG) konkret<br />

an Maßnahmen für diese Wissensoffensive gearbeitet.<br />

Die „Wif-zack“-Initiative umfasst drei Schwerpunkt-Projekte und<br />

außerordentliche Aktivitäten (siehe Randspalte):<br />

● Aktionsforschungsprojekt - Kinder reden mit<br />

● Wirtschaftsprojekt - Schaffar-Tag. 16./17. Mai 2008<br />

● Bildungs- und Fachdidaktikprojekt – Lernfreude durch<br />

Begreifen


Die modernste Form der<br />

Wissens- und Bildungsvermittlung<br />

Der <strong>neu</strong>e WIFI-Campus in der Dornbirner Bahnhofstraße befindet sich in der Endphase<br />

und wird in den nächsten Monaten eröffnet werden – modernste Seminar- und Vortragsräume<br />

ermöglichen fortschrittlichstes Lernen am Puls der Zeit.<br />

B<br />

esonders geprägt durch eine hervorragende<br />

Zentrumslage und hohe Innovationskraft,<br />

unterstreicht der<br />

<strong>neu</strong>e, hochmoderne und stilvoll gestaltete<br />

WIFI-Campus künftig die Rolle des WIFI Vorarlberg<br />

als größter Anbieter für berufliche<br />

Aus- und Weiterbildung; konzipiert als Ort<br />

der Begegnung und Kontaktaufnahme, als<br />

ein Treffpunkt für alle, die sich beruflich verändern<br />

und weiterentwickeln möchten.<br />

Unter dem Motto „Hier trifft man die<br />

Richtigen“ agiert der <strong>neu</strong>e, 6.500 m2 große<br />

WIFI-Campus als Drehscheibe für Weiterbildung,<br />

Begegnung, Kommunikation und beruflichen<br />

Erfolg. Denn insbesondere die Be-<br />

gegnung mit anderen Menschen unterstützt<br />

den Lernfortschritt hinsichtlich Erfahrungsund<br />

Wissensaustausch, Gruppendynamik<br />

sowie Unterhaltung. Lernen ist schon<br />

lange mehr als nur Wissenskonsum. Zusätzlich<br />

zur Wissensvermittlung und -aufnahme<br />

gehören daher immer mehr auch Unterhaltung,Erlebnis<br />

und Wohlfühlen.<br />

Die Gründe für den Erweiterungsbau liegen<br />

klar auf der Hand: Neben der Behebung<br />

räumlicher Engpässe (Kursräume und<br />

Parkplätze) und der Notwendigkeit von Qualitäts-<br />

und Infrastrukturanpassungen, werden<br />

in Zukunft speziell Zertifikats- und andere<br />

Lehrgänge fokussiert.<br />

Neben den bewährten Kernbereichen<br />

(siehe rechte Randspalte) wird das Leistungsangebot<br />

im WIFI permanent den aktuellen<br />

Bedürfnissen angepasst und konzentriert<br />

sich speziell auf stark nachgefragte<br />

Themenbereiche: (Metall-)Facharbeiter-<br />

Ausbildungen, Fachthemen, Schlüsselqualifikationen,<br />

Ausbildungen mit Zertifikaten<br />

oder Fremdsprachen (auch EU-Ostländer).<br />

Lebenslanges Lernen im<br />

Trend<br />

Fakt ist, die Anforderungen an die Weiterbildung<br />

steigen. So gewinnt auch das lebensbegleitende<br />

Lernen zunehmend an Bedeutung.<br />

Schließlich vollzieht sich die Weiterbildung<br />

stetig der Wandlung vom Kosten-<br />

zum Investitionsfaktor, weil gut- und hochqualifizierte<br />

Mitarbeiter am Arbeitsmarkt<br />

persönlich profitieren. Aus diesem Grund<br />

wächst die Bedeutung von geeigneten Weiterbildungsprogrammen<br />

für jeden Altersabschnitt<br />

- vom Lehrling bis zum Manager.<br />

„Gut und richtig ausgebildete Menschen<br />

für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg<br />

sichern die Zukunft unseres Landes“,<br />

betont Institutsleiter Dr. Thomas Wachter.<br />

„Saal der Wirtschaft“ - <strong>neu</strong>er<br />

Veranstaltungssaal<br />

Neben der Funktion eines Bildungszentrums<br />

positioniert sich das WIFI mit dem<br />

WIFI-Campus künftig auch als <strong>neu</strong>es Veranstaltungs-<br />

und Tagungszentrum. Der „Saal<br />

der Wirtschaft“ bietet Platz für bis zu 200<br />

Teilnehmer und ist der ideale Rahmen für<br />

Firmenevents, Großvorträge, Podiumsdiskussionen,<br />

Symposien oder Kongresse. Als<br />

Ergänzung zum Saal können auch die angrenzenden<br />

Kurs- und Seminarräume angemietet<br />

werden. Ausgestattet mit der modernsten<br />

technischen Ausrüstung gelten die<br />

Räume des WIFI als eine der Hochwertigsten<br />

im Bodenseeraum. Als kulinarisches<br />

Highlight steht das Restaurant „Wirtschaft“<br />

zur Verfügung.<br />

Neu im WIFI-Campus<br />

Folgende Partner ziehen in den <strong>neu</strong>en<br />

WIFI-Campus: WIFI - Skribo - Kuoni - Wirt-<br />

WIFI Vorarlberg<br />

W I F I<br />

Zahlen - Daten-<br />

Fakten<br />

● 1.300 Veranstaltungen mit 16.300<br />

Teilnehmern wurden durchgeführt<br />

● Über 800 Kursleiter/innen aus der<br />

Wirtschaft kamen zum Einsatz und<br />

sorgten für einen praxisorientierten Unterricht<br />

● Rund 658.000 Teilnehmerstunden<br />

(+ 2 %) wurden abgehalten<br />

● 20 %-Innovationsquote im WIFI –<br />

Permanente Er<strong>neu</strong>erung des Kursprogramms<br />

ermöglicht eine hohe Attraktivität<br />

● WIFI-Campus-Neubau steht vor Fertigstellung:<br />

Gesamtfläche: 6.455 m 2<br />

Tiefgaragenplätze: 250<br />

Bauzeit: November 2005 - Juni<br />

2008<br />

Vielfältiges<br />

Angebot<br />

Die acht attraktiven Kernbereiche des<br />

WIFI Vorarlberg:<br />

● Management/<br />

Unternehmensführung<br />

● Persönlichkeit<br />

● Sprachen<br />

● Betriebswirtschaft<br />

● EDV/Informatik<br />

● Technik<br />

● Branchenspezifische Weiterbildung<br />

● Gesundheit/Wellness<br />

Institutsleiter Dr. Thomas Wachter.<br />

schaft - BIFO - AMS - VVG - WKV Lehrlingsund<br />

Prüfungsstelle, Schülerhilfe.<br />

WIFI Vorarlberg<br />

Bahnhofstraße 24, 6850 Dornbirn<br />

T 05572/3894-424<br />

info@vlbg.wifi.at - www.wifi.at/vlbg.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 13


V V G<br />

Die VVG: Rekorde für unsere Jugend<br />

Die Bilanz 2007 der Vorarlberger Volkswirtschaftlichen Gesellschaft steht ganz im Zeichen der Jugend. 1100 Lehrlinge<br />

und 4500 SchülerInnen aller Altersstufen nützen Angebote der VVG. Insgesamt wurden der 7000er (Teilnehmerzahl)<br />

und 30.000er(Seminarstunden) deutlich geknackt – eben zwei <strong>neu</strong>e Rekorde!<br />

Veranstaltungen im Überblick v.l.n.r.: „Vision Days“, „Mach mal halblang“, „Das Ziel vor Augen“.<br />

Im Bereich der Betriebe ist das Programm „Mit Power<br />

durch die Lehre“ herausragend. Einzigartig ist die Gesamtheit<br />

des Angebotes und die starke Nutzung durch die Betriebe:<br />

Kein Anbieter schafft in diesem Segment der Förderung<br />

der Sozial- und Selbstkompetenz ähnliche Werte.<br />

Lehrlingsseminare<br />

Die 1100 Lehrlinge, die über 9000 Seminarstunden besuchten,<br />

bedeuten eine Weiterbildungsquote (bei 7400 Lehrlingen)<br />

von fast 15%. Ein Wert, auf den jeder Betrieb stolz<br />

sein könnte. Titel wie „Ich und die anderen“, „Visitenkarte<br />

und Firmennutzen“, „Firmenkultur und Selbstmotivation“<br />

oder auch „Mach mal halblang!“ (Über den Umgang mit Konflikten)<br />

locken die Lehrlinge aller Sparten zu den WIFIs.<br />

Die (oft anstrengende) Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen<br />

der Firma, mit dem eigenen Selbst und in Ver-<br />

14 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

bindung dazu mit den TrainerInnen – lässt die Jugendlichen<br />

reifen und fördert deren Bereitschaft, sich in der Firma einzubringen.<br />

Einziger Wermutstropfen: Von den Firmenverantwortlichen<br />

selbst wünschen wir uns ein stärkeres Nachfragen<br />

und Wertschätzen der Arbeit der Lehrlinge. Sätze wie<br />

„Wie war der Kurs?“ oder „Was hast du dort gehört/gemacht/erfahren?“<br />

fallen zu selten. Tipp: Lassen Sie als AusbilderIn<br />

den Jugendlichen in zehn Minuten zusammenfassen,<br />

was für ihn wichtig war!<br />

„Schaffar-Tag“<br />

Im Bereich der Schule arbeiten wir <strong>neu</strong> am „Schaffar-<br />

Tag“ für Volksschulen. Dieses Segment, das uns bisher gefehlt<br />

hat, werden wir 2008 groß bedienen. Im letzten Jahr<br />

hatten wir sehr großen Erfolg mit der Ausstellung „V12 –<br />

Eco Boards Vorarlberg“. Rund 3700 SchülerInnen konnten<br />

Gesamtstatistik<br />

Gesamtstatistik 2007:<br />

Gesamtstatistik 2006:<br />

Gegenüber 2006:<br />

1. Lehrlingsseminare:<br />

2. Ausbilderseminare:<br />

3. Lehrerseminare:<br />

4. Wirtschaftstage (viertägig):<br />

5. Weitere Veranstaltungen:<br />

6. Vorträge (Schule & Wirtschaft)<br />

7. Wanderausstellung<br />

8. Junior-Schülerfirmen<br />

214<br />

210<br />

+2%<br />

85<br />

5<br />

8<br />

2<br />

36<br />

58<br />

11<br />

6<br />

die Ausstellung sehen, über 1000 arbeiteten mit den Daten<br />

aktiv im Unterricht. Darüber hinaus wurde das „Wirtschaftsland<br />

Vorarlberg“ in über 60 weiteren Vorträgen in den Schulen<br />

(8.-10. Schulstufe) thematisiert. In sogenannten „Vision<br />

Days“ wurden Maturaklassen zur Auseinandersetzung mit<br />

zahlreichen jungen UnternehmerInnen gebeten. Dieser Termin<br />

hat sich – wie auch der Vortrag - in einigen Schulen bereits<br />

als Fixpunkt etabliert.<br />

Schule und Wirtschaft<br />

Die Entwicklung an den Schulen ist erfreulich. Die Auseinandersetzung<br />

mit der Wirtschaft Vorarlbergs wächst in<br />

den Schulen beständig an. Dies ist nicht zuletzt auf die guten<br />

Kontakte zu den Schulen zurückzuführen. Der Wunsch für<br />

2008: Es möge gelingen, in der Lehrerausbildung mit wirtschaftlichen<br />

Inhalten auf Dauer Fuß zu fassen.<br />

Veranstaltungen Teilnehmer Schulen<br />

7.300<br />

6.650<br />

+10%<br />

1.100<br />

64<br />

210<br />

62<br />

2.550<br />

2.263<br />

1.010<br />

77<br />

33.300<br />

27.950<br />

+19%<br />

9.050<br />

510<br />

650<br />

1.980<br />

9.330<br />

10.550<br />

1.310<br />

-


FiRi: Der HAK-Ausbildungsschwerpunkt<br />

hat sich etabliert<br />

Im erfolgreichen und beispielgebenden Ausbildungsschwerpunkt Finanz- und Risikomanagement<br />

(FiRi), der seit Herbst 2005 an den Vorarlberger Handelsakademien angeboten<br />

wird, konnten im vergangenen Jahr die ersten Zertifikate überreicht werden.<br />

E<br />

nde Mai 2007 konnte Dr. Jodok<br />

Simma, Obmann der Sparte Bank<br />

und Versicherung, die ersten FiRi-<br />

Zertifikate an 23 HAK-AbsolventInnen<br />

(fünf mit Auszeichnung) überreichen.<br />

Schülerinnen und Schüler der BHAK-Bludenz<br />

und BHAK-Feldkirch waren somit<br />

die ersten, die sich diesem Leistungsnachweis,<br />

bei dem mehrere Prüfungen erfolgreich<br />

abgelegt werden mussten, stellten.<br />

Dazu zählten schriftliche Tests, eine Projektarbeit<br />

und ein Fachgespräch vor einer<br />

Prüfungskommission. „Das Zertifikat<br />

stellt einen besonderen Mehrwert in der<br />

FiRi-Ausbildung dar, denn es bedeutet<br />

einen Vorsprung am Arbeitsmarkt.<br />

Für die Vorarlberger Banken und Versicherungen<br />

als Arbeitgeber sind zertifizierte<br />

FiRi-Absolventen besonders attraktive<br />

Jobkandidaten“, betonte Spartenobmann<br />

Simma anlässlich der Verleihung in<br />

der Wirtschaftskammer Vorarlberg. 23<br />

Schüler haben trotz bevorstehender<br />

mündlicher Matura am Fachgespräch teilgenommen<br />

und positiv abgeschlossen.<br />

Durch den Ausbildungsschwerpunkt Finanz-<br />

und Risikomanagement werden an<br />

den Handelsakademien, den Schülern verstärkt<br />

bank- und versicherungsspezifische<br />

Lerninhalte vermittelt. Der Ausbildungsschwerpunkt<br />

bereitet potenzielle Berufseinsteiger<br />

im Banken- und Versicherungsbereich<br />

aber auch für andere Branchen<br />

bestmöglich vor.<br />

Bestnoten für „FiRi“<br />

Im Zuge der jährlichen Evaluierung<br />

wurde auch im Jahr 2007 der Ausbildungsschwerpunkt<br />

„Finanz- und Risikomanagement“,<br />

der an allen Vorarlberger<br />

Handelsakademien unterrichtet wird, auf<br />

den Prüfstand gestellt. Überzeugendes Ergebnis:<br />

Die weit überwiegende Mehrheit<br />

der befragten Schüler hat diesem Spezialisierungsgebiet<br />

ein ganz hervorragendes<br />

Zeugnis ausgestellt. An der Umfrage, die<br />

vom Marktforschungsunternehmen, Dr.<br />

Auer – Institut für Management & Marketing<br />

durchgeführt wurde, haben sich insgesamt<br />

146 „FiRi-Schüler“ (d.h. 82%<br />

aller FiRi-Schüler) aus den fünf Bundes-<br />

Spartenobmann Dr. Jodok Simma bei der Überreichung der ersten Zertifikate: „Das<br />

Zertifikat stellt einen besonderen Mehrwert in der FiRi-Ausbildung dar, denn es<br />

bedeutet einen Vorsprung am Arbeitsmarkt.“<br />

handelsakademien Bludenz, Feldkirch,<br />

Lustenau, Bezau und Bregenz beteiligt,<br />

wobei über 96% mit „FiRi“ sehr zufrieden<br />

bis zufrieden sind. Besonders gelobt wurden<br />

die Unterrichtsunterlagen, die Fachreferenten<br />

sowie die Fallbeispiele und Praxisseminare.<br />

Äußerst positiv wurden die<br />

Lehrkräfte in Hinblick auf deren Fachkompetenz,<br />

Motivation und Fragenbehandlung<br />

benotet. Dieser praxisnahe Ausbildungsschwerpunkt<br />

geht auf eine Initiative der<br />

Sparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg zurück und<br />

wurde gemeinsam von den Handelsakademien<br />

und den Vorarlberger Banken und<br />

Versicherungen in die Tat umgesetzt.<br />

Der <strong>neu</strong>e Ausbildungsschwerpunkt<br />

FiRi soll potenzielle Berufseinsteiger<br />

bestmöglich für die Praxis qualifizieren.<br />

Als Lehrunterlagen werden bank- und versicherungsinterne<br />

Schulungsunterlagen<br />

verwendet. Über 180 Schülerinnen und<br />

Schüler werden derzeit in Finanz- und Risikomanagement<br />

an einer der fünf Vorarlberger<br />

Handelsakademien unterrichtet.<br />

Via Praxisseminare durch Betriebserkundungen<br />

und bank- sowie versicherungseigenen<br />

Fachreferenten an den Schulen<br />

wird die gewünschte Praxisnähe der Ausbildung<br />

erreicht. Durch themenübergreifende<br />

Geschäftsfälle und Kundenereignisse<br />

sollen die Schüler/innen Zusammenhänge<br />

zwischen den einzelnen Fachbereichen<br />

verstärkt erkennen und verstehen.<br />

Nach dem Vorarlberger Vorbild wird<br />

„FiRi“ auch an fünf Tiroler Handelsakademien<br />

unterrichtet werden. Die Handelsakademien<br />

in Salzburg planen den Start<br />

von „FiRi“ im kommenden Schuljahr.<br />

Informationen<br />

Sparte Bank und Versicherung<br />

T 05522/305-346<br />

F 05522/305-102<br />

E bank+versicherung@wkv.at<br />

B A N K U N D V E R S I C H E R U N G<br />

Sparte Bank & Versicherung<br />

Aktionstag<br />

Unter dem Motto „ab ins Boot“ nahmen<br />

Anfang September 25 Lehrlinge – Bankkaufmann/-frau<br />

bzw. Versicherungskaufmann/-frau<br />

- aus unterschiedlichen Vorarlberger<br />

Banken an einem Outdoortraining<br />

im HIGH 5 Center (Lingenau) teil.<br />

Mit dem Outdoortraining sollte den Lehrlingen<br />

eine ideale Kombination aus Naturerlebnis,<br />

sportlicher Aktivität und Teamentwicklung<br />

geboten werden.<br />

BIFO-Messe<br />

Die Vorarlberger Banken und Versicherungen<br />

waren erstmals auf der BIFO-<br />

Messe 2007 vertreten und präsentierten<br />

dort die Lehrberufe Bankkaufmann/-frau<br />

und Versicherungskaufmann/-frau. Um<br />

Praxsinähe zu demonstrieren berichteten<br />

Lehrlinge über ihre beruflichen Erfahrungen.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 15


I N F O R M A T I O N U N D C O N S U LTI N G<br />

Marktsondierungen - wichtige<br />

Basis für Geschäftskontakte<br />

Der Kontakt mit Außenhandelsstellen und Firmen vor Ort ist die Basis, um<br />

die Marktsituation des jeweiligen Landes besser kennen zu lernen. Aufgrund<br />

des großen Interesses wird die Sparte Information und Consulting ihre erfolgreichen<br />

Aktivitäten im Bereich Marktsondierung auch 2008 weiter führen.<br />

D<br />

ie Exportquote der Vorarlberger IC-Unternehmen lag<br />

2006 bei 13%, was ein überdurchschnittlich hoher<br />

Wert ist. Ziel der Sparte ist es, diese Quote weiter zu<br />

erhöhen und ihre Mitgliedsbetriebe bestmöglich auf die<br />

Dienstleistungserbringung im Ausland vorzubereiten. Diese<br />

Aktivitäten werden auch 2008 fortgesetzt werden.<br />

Im letzten Jahr veranstaltete die Sparte Information und<br />

Consulting gemeinsam mit Tirol und Salzburg bereits eine<br />

Marktsondierungsreise für wirtschaftsnahe Dienstleister in die<br />

16 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Um die Exportquote weiter<br />

zu erhöhen, werden<br />

wir unsere Aktivitäten<br />

2008 fortsetzen.<br />

Spartenobmann Hermann Metzler<br />

Schweiz, viertwichtigster Handelspartner für Österreich und<br />

gerade auch für Dienstleister ein idealer Absatzmarkt. Zudem<br />

wurden die Teilnehmer über den Schweizer Immobilienmarkt,<br />

den Schweizer Markt für EDV-Systeme sowie über Marketing<br />

und Kommunikation in der Schweiz informiert.<br />

Schweizer Unternehmen haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch<br />

und sind bereit, dafür einen entsprechenden<br />

Preis zu bezahlen. Insgesamt haben bereits 140 österreichische<br />

Firmen eine Niederlassung in der Schweiz und beschäftigen<br />

10.600 Mitarbeiter. Die österreichischen Direktinvestitionen<br />

betragen 7,9 Mrd., der Dienstleistungsexport betrug<br />

2004 2,6 Mrd. und ist seither weiter stark gestiegen.<br />

Für das Jahr 2008 sind weitere Zusammenkünfte mit den<br />

Außenhandelsstellen der Schweiz, Deutschland und Italien geplant.<br />

Diese Treffen bieten eine sehr gute Möglichkeit für die<br />

Vorarlberger Unternehmer die Chancen in diesen Regionen<br />

kennen zu lernen. Weiters geplant ist eine Marktsondierungsreise<br />

nach Straßburg im Herbst 2008.<br />

Information und Consulting<br />

Zahlen - Daten - Fakten<br />

Veranstaltung<br />

Sind sie wirklich sicher?<br />

Sicherheitsexperten in<br />

der Wirtschaftskammer<br />

Die Referenten mit Spartenobmann Hermann Metzler.<br />

50 Unternehmer informierten sich bei der Veranstaltung im<br />

März über grundlegende Fragen der IT-Sicherheit und aktuelle<br />

Bedrohungsbilder. Die Vorträge gestalteten Vertreter der Initiativen<br />

it-safe.at und Sicher-im-Internet.at auf Einladung der<br />

Sparte Information und Consulting. Themen wie richtige Datensicherung,<br />

verantwortungsvoller Umgang mit dem Computer,<br />

offene Netzwerke und Sicherheit als Chefsache, bestimmten<br />

neben den klassischen Problemen wie fehlende Updates<br />

des Betriebsystems, Viren, Würmer, Phising und unsicheren<br />

Passwörtern, den Abend. Als besondere Gelegenheit,<br />

kostengünstig mehr Sicherheit für das eigene Unternehmen<br />

zu erreichen, wurden die geförderten IT-Sicherheits-Checks<br />

der Wirtschaftskammer-Aktion it-safe.at vorgestellt.<br />

Die 10 Fachgruppen<br />

Abfall- und Abwasserwirtschaft - Finanzdienstleister - Werbung und Marktkommunikation - Unternehmensberatung<br />

u. Informationstechnologie - Technische Büros, Ingenieurbüros - Druck - Immobilien- und Vermögenstreuhänder - Buchund<br />

Medienwirtschaft - Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten - Telekommunikationsu.<br />

Rundfunkunternehmungen.<br />

Mit aktuell 3.918 Mitgliedern ist die Sparte Information und Consulting einer der Wachstumsmotoren der Vorarlberger<br />

Wirtschaft und stellt rund 15 Prozent der Mitglieder der WK Vorarlberg. Damit ist sie die drittstärkste Sparte in<br />

der Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />

● Wenn man die Entwicklung zwischen 1997 und 2007 innerhalb der einzelnen Sparten betrachtet, fällt die überaus<br />

starke Zunahme im Bereich Information und Consulting auf. Eine fiktive Rückrechnung zeigt, dass in dieser Sparte<br />

in den letzten 10 Jahren gut 1.200 Mitglieder <strong>neu</strong> dazugekommen sind, das ist ein Zuwachs von 70 %.<br />

● Die Betriebe der Sparte IC beschäftigen 5.327 MitarbeiterInnen, das sind eine Zunahme von 596 Beschäftigten<br />

bzw 12,6% gegenüber dem Vorjahr.<br />

Wachstum und Export<br />

Die Branchen der Sparte Information und Consulting legten die letzten Jahre ein Umsatzplus hin, das deutlich über<br />

dem Wachstum der Gesamtwirtschaft liegt. Der Spartenumsatz in Vorarlberg ist um 6,9% gestiegen. Das nominelle<br />

Wachstum lag somit deutlich über der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsrate (4,6%). Für das 1. Halbjahr 2008<br />

sind die Unternehmen in Vorarlberg wieder optimistisch und rechnen mit einem besseren Geschäftsverlauf als in<br />

den ersten 3 Quartalen 2007.<br />

Exportleistung: 11,4 % des Gesamtumsatzes entfallen auf Exporte. Die Sparte Information und Consulting in Vorarlberg<br />

liegt damit an erster Stelle im Bundesländerranking.


G R Ü N D E R - S E R V I C E<br />

Gründer-Service bot auch 2007 optimale<br />

Starthilfe für Unternehmensgründungen<br />

Schwerpunkte 2007: Businessplan, Klein- und Kleinstunternehmer sowie Betriebsnachfolge.<br />

N<br />

eben einem umfassenden Serviceund<br />

Informationsangebot zählten<br />

2007 drei große auf Unternehmer-<br />

Innen abgestimmte Veranstaltungen<br />

bzw. Veranstaltungsreihen zu den Schwerpunkten<br />

im 18. Bestandsjahr des Gründer-Service.<br />

Der i2b-Businessplan Wettbewerb<br />

und die Informationsveranstaltung unter<br />

dem Titel „Der Weg in die Selbstständigkeit“<br />

hatten zum Ziel, künftigen Neugründern<br />

und Jungunternehmern bei der Erstellung<br />

von Unternehmenskonzepten<br />

bestmöglich zu unterstützen. Das Serviceangebot<br />

umfasste Seminare, Experten-Feedback,<br />

Coaching-Termine mit<br />

Beratern sowie die Bereitstellung der<br />

Businessplan-Software „Plan4you“.<br />

Businessplan<br />

In Vorarlberg fanden in den Monaten<br />

April, Mai und Juni 2007 fünf Input-Seminare<br />

sowie zwei Coaching-Einheiten<br />

mit Betriebsgründungs-Experten statt.<br />

Themen der ca. vierstündigen Seminare:<br />

Persönlichkeit, UnternehmerIn werden,<br />

Ziele, Visionen, der Businessplan (Aufbau<br />

und rechtliche Aspekte), Markt und Marketing,<br />

Kalkulation und Finanzierungsbedarf<br />

und Förderung. Zudem wurden<br />

Coaching-Einheiten angeboten, bei denen<br />

die TeilnehmerInnen spezielle Problemstellungen<br />

mit Experten erörtern konnten.<br />

Insgesamt besuchten 150 TeilnehmerInnen<br />

die angebotenen Seminaren<br />

und Coaching-Einheiten. Im Durchschnitt<br />

nutzen 26 Personen die Input-Seminare.<br />

Zur Auftaktveranstaltung in Dornbirn<br />

kamen im März 2007 140 potenzielle<br />

GründerInnen.<br />

Tag der Betriebsnachfolge<br />

Schon 2006 hat die Wirtschaftskammer<br />

den Beraterpool Betriebsnachfolge<br />

ins Leben gerufen. Neben der Erstanlaufstelle<br />

und Kontakt zu Experten im Land<br />

wie Steuerberater, Rechtsanwälte, Notare,<br />

der SVA und den Banken bietet die<br />

Wirtschaftskammer somit professionelle<br />

Unterstützung durch die Bündelung<br />

von externen Beratern. Beim Tag der Betriebsnachfolge<br />

im Oktober vergangenen<br />

Jahres gab das Gründer-Service potenziellen<br />

Betriebsübergebern wie- übernehmern<br />

die Möglichkeit, sich bei Experten<br />

Rund 400 UnternehmerInnne folgten der Einladung zum 1.Kleinunternehmertag.<br />

Sehr gut besuchte Auftaktveranstaltung in der Sparkasse Dornbirn.<br />

verschiedenster Organisationen über<br />

rechtliche, steuerliche, organisatorische,<br />

zwischenmenschliche und versicherungstechnische<br />

Herausforderungen umfassend<br />

zu informieren. Über 80 angehende<br />

Betriebsübergeber bzw. -übernehmer<br />

nutzten diese erstmalige Gelegenheit.<br />

Kleinunternehmer-Tag<br />

Die Kleinunternehmer/-innen sind auf<br />

dem Vormarsch. Schnell, flexibel und mit<br />

interessanten Produkten und Dienstleistungen<br />

bringen sie der Wirtschaft <strong>neu</strong>e<br />

Impulse. In Vorarlberg bestehen 7.318 solcher<br />

Ein-Personen-Unternehmen. Daneben<br />

existieren in Vorarlberg rund 5.700<br />

Betriebe, die zwischen 1 und 5 Mitarbeiter<br />

beschäftigen, das sind 67% alle Arbeitgeberbetriebe<br />

in Vorarlberg.<br />

Dass dies von der Unternehmerin<br />

oder dem Unternehmer einen permanenten<br />

Einsatz über Gebühr verlangt, liegt<br />

auf der Hand. Diese besondere Herausforderung<br />

verlangt aber auch eine besondere<br />

Unterstützung. Für die Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg ist die Stärkung dieser<br />

Unternehmen mit all ihren Potenzialen<br />

ein zentrales Anliegen. Beim 1. Kleinunternehmertag<br />

der Wirtschaftskammer<br />

Ende November 2007 informierten sich<br />

daher auch über 400 TeilnehmerInnen<br />

bei einer Mischung aus Networking, Erfahrungsaustausch<br />

und Impulsvorträgen<br />

über die entscheidenden Herausforderungen<br />

als Kleinbetrieb bzw. Ein-Personen-<br />

Unternehmen.<br />

Gründer-Service<br />

Leistungsbilanz<br />

2007<br />

Neugründungen 2007<br />

● Österreich: 30.501<br />

● Vorarlberg: 934<br />

G ründer-Service<br />

● 571 Gründungsberatungen durchgeführt<br />

● 20 Worksho<strong>ps</strong>/Gruppenberatung – mit<br />

insgesamt 138 Teilnehmern<br />

● 59 weiterführende Beratungen (Konzepte…)<br />

● 524 Neufög-Beratungen<br />

● 68.348 Euro Fördermittel für weiterführende<br />

Beratungen zugesagt<br />

● 55.469 Euro an Fördermittel für abgeschlossene<br />

Beratungen ausbezahlt<br />

● 18 Veranstaltungen - Seminare, Vorträge<br />

etc. mit 1.104 Teilnehmern<br />

● 8.576 sonstige persönliche und telefonische<br />

Kundenkontakte<br />

● Entwicklung eines Mindestumsatz-Tools für<br />

GründerInnen<br />

Betriebsnachfolge<br />

● 5 Veranstaltungen und Seminare mit 140<br />

Teilnehmern<br />

● 76 Einzel-Nachfolgeberatungen oder im<br />

Expertenteam der WKV<br />

● 29 Übergabeberatungen mit externen<br />

Experten vermittelt<br />

● 7.380 Euro Fördermittel für weiterführende<br />

Beratungen ausbezahlt<br />

● Servicierung der Nachfolgebörse<br />

Beratungen Unternehmenssicherung<br />

● 17 weiterführende Beratungen (Unternehmenssicherung)<br />

● 11.050 Euro ausbezahlte Fördermittel<br />

Gründer-Service<br />

Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg<br />

Wichnergasse 9,<br />

6800 Feldkirch<br />

T 05522/305-144<br />

E gruenderservice@wkv.at<br />

W wko.at/vlbg/gruenderservice<br />

www.gruednerservice.at<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 17


J U N G E W I R T S C H A F T<br />

Junge Wirtschaft punktet im Jubiläumsjahr<br />

mit Mentoring-Programm<br />

„Arbeiten im Netzwerk“ - Junge Wirtschaft Vorarlberg setzte sich 2007 einen klaren Schwerpunkt.<br />

V<br />

ergangenes Jahr feierte die Junge Wirtschaft Vorarlberg<br />

ihr 40-jähriges Jubiläum. Dass sie aber längst nicht zum<br />

alten Eisen zählt, bewiesen auch 2007 die zahlreichen<br />

Ideen des „Networking“. Einen Schwerpunkt dabei bildete ein<br />

exklusives Mentoring-Programm mit dem Ziel, junge Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer von den Erfahrungen etablierter<br />

Vorarlberger Manager profitieren zu lassen. Zehn Top-Manager<br />

bzw. Unternehmer stellten sich dieser Networking-Idee<br />

der Jungen Wirtschaft zur Verfügung.<br />

Ein renommiertes Mentoren-Team nahm sich jeweils eines<br />

Mentees an und begleitete bzw. begleitet ihn auf seinem Wirtschaftsweg.<br />

In informellen Treffen wurden bestehende Strukturen<br />

analysiert, <strong>neu</strong>e Geschäftsfelder geprüft und Erfahrungen<br />

ausgetauscht. „Das Programm ist ein einzigartiges Projekt,<br />

das auf äußerst positives Feedback der Teilnehmer gestoßen<br />

ist“, betont Mag. Marco Tittler, Geschäftsführer der Jungen<br />

Wirtschaft Vorarlberg. Ein österreichweites Jahresthema<br />

der Jungen Wirtschaft wurde 2007 mit der sogenannten Worklife-Balance<br />

gewählt. Jungen Unternehmerinnen und Unternehmern<br />

wurden mittels Seminaren und gezielten Veranstaltungen<br />

„Entlastungsstrategien“ näher gebracht. Die Junge Wirtschaft<br />

stützt sich in ihrer Arbeit auf zwei grundlegende Säulen:<br />

Den Netzwerkgedanken sowie die strikte Überparteilichkeit.<br />

Gutes Zeugnis der Mitglieder<br />

Die gute Arbeit, die das Team rund um JW-Vorsitzenden<br />

Sergje Kreibich im Jahr 2007 geleistet hatte, fand bei den Mitgliedern<br />

eine klare Bestätigung. 96 Prozent der befragten jungen<br />

Unternehmerinnen und Unternehmer gaben an, bestens<br />

und qualitativ hochwertig von der JWV informiert zu werden.<br />

Junge Wirtschaft Vorarlberg<br />

Übersicht der Aktivitäten 2007<br />

Insgesamt 32 V eranstaltungen<br />

davon 27 JWV Veranstaltungen (ausschließlich<br />

von der JWV organisiert und veranstaltet)<br />

4 Internationale (teilweise von der JWV organisiert<br />

und veranstaltet)<br />

1 Nationale (Bundestagung der JWÖ – Teilnahme<br />

einer Vorarlbergdelegation)<br />

ca. 1400 Besucher / Teilnehmer<br />

Einige Highlights<br />

● Frühjahrsveranstaltung mit Prof. Dr. Lothar Sei-<br />

18 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Das Vorstands-Team der<br />

Jungen Wirtschaft Vorarlberg<br />

99 Prozent der Mitglieder fühlten sich zudem auch zeitgerecht<br />

informiert. Ein großes Lob bekam die JWV für die regelmäßigen<br />

Veranstaltungen der Vereinigung: Zwei Drittel der Befragten<br />

gaben an, dass die Themenauswahl der Veranstaltungen<br />

genau richtig ist. Die Mitglieder stuften dabei Unternehmenseinblicke,<br />

Jungunternehmerstammtische oder die Frühjahrsbzw.<br />

Herbstveranstaltungen als besonders interessant ein.<br />

Der anhaltende Trend zur Selbstständigkeit geht auch auf<br />

die Umsetzung einer Forderung der Jungen Wirtschaft zurück:<br />

wert – Life Leadership: 280 Besucher<br />

● Gala der JWV:<br />

„40 Jahre Junge Wirtschaft Vorarlberg“: 300 Besucher<br />

– Abendveranstaltung<br />

● JWV-Mentoringprogramm:<br />

10 Vorarlberger Manager standen für „Consulting<br />

on demand“ für 10 junge UnternehmerInnen zur<br />

Verfügung<br />

● Bundestagung:<br />

Veranstaltung der Jungen Wirtschaft Österreich<br />

in Pamhagen, Burgenland, über 40 Teilnehmer<br />

aus Vorarlberg<br />

● JCI Weltkonferenz:<br />

Antalya, Türkei, Vorarlbergdelegation<br />

Die Verbesserung der sozialen Absicherung. Um das Wirtschaftswachstum<br />

konstant zu halten und <strong>neu</strong>en, kleinen Unternehmen<br />

mehr Wachstum zu ermöglichen, forderte die Junge<br />

Wirtschaft ein Wachstumspakete für junge Unternehmen. Folgende<br />

Forderungen sind darin enthalten: Keine Lohnnebenkosten<br />

für den ersten Mitarbeiter im ersten Jahr, Freiberarg<br />

für die Beteiligung an jungen Unternehmen und die Umsetzung<br />

der 10.000 Euro GmbH in Österreich.<br />

Die Junge Wirtschaft ist eine Interessensvertretung für junge<br />

UnternehmerInnen und Führungskräfte zwischen 18 und 40<br />

Jahren. In Vorarlberg hat die Junge Wirtschaft aktuell 370 Mitglieder,<br />

österreichweit sind es über 33.000 und weltweit ca.<br />

250.000 Mitglieder in über 110 Ländern, deren Dachorganisation,<br />

der Junior Chamber International (JCI), wir angehören.<br />

Die Mitgliedschaft bei der JWV ist freiwillig. In Vorarlberg ist<br />

die Junge Wirtschaft ein eingetragener selbstständiger Verein.<br />

Zielgruppen der JW sind Gründer, Betriebsnachfolger und Franchisenehmer<br />

– und alle, die es noch nicht sind, aber werden<br />

wollen. Die Junge Wirtschaft wächst rasant (die Mitgliedschaft<br />

ist kostenlos), die jährliche Wachstumsrate liegt im Schnitt bei<br />

10 Prozent.<br />

JUNGE WIRTSCHAFT<br />

Junge Wirtschaft Vorarlberg<br />

Geschäftsführer Mag. Marco Tittler<br />

Wichnergasse 9<br />

6800 Feldkirch<br />

T 05522 305-395<br />

E tittler.marco@wkv.at<br />

● Jahrespartner:<br />

Der Mobilfunkanbieter 3 wird <strong>neu</strong>er Partner der<br />

JWV<br />

● Mitgliederbefragung:<br />

Topwerte für die JWV bei der Mitgliederbefragung<br />

W irtschaftpolitische T hemen:<br />

● Forderung und Stellungnahme zur Befreiung<br />

des ersten Mitarbeiters im ersten Jahr von den<br />

LNK<br />

● Schaffung der 10.000 Euro GmbH


Flexiblere Arbeitszeit,<br />

<strong>neu</strong>e Möglichkeiten<br />

Gesetzlicher Grundstein für eine flexiblere Arbeitszeit ist gelegt, nun ist es<br />

an den Sozialpartnern auf Kollektivvertrags- und Betriebsebene, die <strong>neu</strong>en<br />

Spielräume zu nützen.<br />

D<br />

ie Neuerungen im Arbeitszeitgesetz bringen Unternehmen<br />

<strong>neu</strong>e Spielräume, die für die weitere Attraktivierung<br />

des Wirtschaftsstandorts dringend notwendig<br />

waren.<br />

Folgende Neuerungen sind mit 1. Jänner 2008 in Kraft<br />

getreten:<br />

● Bei einer Viertagewoche können 10 Stunden Normalarbeitszeit<br />

betrieblich oder individuell vereinbart werden –<br />

bisher war dazu der Kollektivvertrag nötig.<br />

● Auch bei Gleitzeit können nun mit Einzel- bzw. Betriebsvereinbarung<br />

10 Stunden Normalarbeitszeit vereinbart werden.<br />

● Die Möglichkeiten, bei Überstunden 12 Stunden pro Tag<br />

und 60 Stunden pro Woche zu beschäftigen, werden ausgeweitet<br />

und stehen erstmals auch Betrieben ohne Betriebsrat<br />

offen.<br />

● Zudem gibt es Erleichterungen bei der Schichtarbeit.<br />

Wermutstropfen für die Arbeitgeberseite ist der Mehrarbeitszuschlag<br />

für Teilzeitbeschäftigte. „Der“, so Direktorstellvertreter<br />

Dr. Christoph Jenny, „fällt allerdings nur unter bestimmten<br />

Voraussetzungen an.“<br />

„Mit dem <strong>neu</strong>en Arbeitszeitpaket ist der gesetzliche<br />

Grundstein für eine flexiblere Arbeitszeit gelegt. Nun ist es<br />

an den Sozialpartnern, auf Kollektivvertrags- und Betriebs-<br />

Selbstständigenvorsorge<br />

ebene die <strong>neu</strong>en Spielräume zu nützen. Die Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg steht den Unternehmen dabei mit Rat und<br />

Tat zur Seite“, so Jenny. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

haten bereits Informationsveranstaltungen durchgeführt und<br />

bieten auch weiterhin solche an. Außerdem stehen die Mitarbeiter<br />

des Rechts-Service der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

zur Verfügung.<br />

Quantensprung bei der sozialen Sicherheit<br />

Fünf Wochen Mindesturlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,<br />

Arbeitslosengeld bei Jobverlust, Steuervorteile beim<br />

13./14. Monatsgehalt, Abfertigungsanspruch etc - das sind<br />

nur einige der Vorteile bzw. sozialen Absicherungen eines unselbstständig<br />

Beschäftigten gegenüber einem Selbstständigen.<br />

Unternehmer zu sein, bedeutet auch ein Mehr an Verantwortung<br />

und Risiko zu tragen. Wirtschaftskammer-Präsident<br />

Leitl zu diesem historischen Durchbruch in der Arbeitgebervorsorge:<br />

„Diese Risikoträger brauchen ein Sicherheitsnetz<br />

für den Ernstfall. Ein Schwerpunkt der interessenpolitischen<br />

Arbeit der Wirtschaftskammer ist daher die Verbesserung<br />

der sozialen Sicherheit für Selbstständige, auch<br />

im Fall von Erwerbslosigkeit oder langer Krankheit.“<br />

Der Beitragssatz in der gewerblichen Krankenversicherung<br />

wurde mit Jahresbeginn 2008 von 9,1% auf 7,65% gesenkt.<br />

Gleichzeitig werden analog zur „Abfertigung <strong>neu</strong>“ für Arbeitnehmer<br />

1,53% als 2. Säule für die Altersvorsorge der Unternehmer,<br />

also eine zusätzliche Rente verwendet. Eine heute<br />

25-jährige Unternehmerin mit einem monatlichen Einkommen<br />

von 2.000 Euro würde beispielsweise bei ihrem Pensionsantritt<br />

mit 65 Jahren entweder 58.944,15 Euro oder eine<br />

monatliche Zusatz-Rente von 414, 89 Euro erhalten.<br />

Die Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft<br />

(SVA ) hebt die Beiträge ein und führt diese an die jeweilige<br />

Mitarbeitervorsorgekasse, welche der Unternehmer<br />

auswählt, ab. Beim Wechsel zwischen einer unselbstständigen<br />

und einer selbständigen Erwerbstätigkeit gilt das Rucksackprinzip.<br />

Weiters gelten sämtliche steuerlichen Begünstigungen<br />

für Arbeitnehmer nun auch für die Selbstständigen:<br />

Damit kann der Beitrag zur Selbstständigenvorsorge als steuerliche<br />

Betriebsausgabe abgesetzt werden, die Veranlagung<br />

in der MVK ist steuerfrei und die Auszahlung als Einmalbetrag<br />

ist steuerbegünstigt (6%) und als Rente steuerfrei. Die<br />

betriebliche Mitarbeitervorsorge gilt auch für alle freien Dienstnehmer.<br />

Zudem wird es ab 2009 die Möglichkeit der Arbeitslosenversicherung<br />

für Selbstständige geben.<br />

Arbeitsmarkt<br />

S E R V I C E<br />

Arbeitsmarkt öffnet<br />

sich für 50 Berufsgruppen<br />

DIE AUF INITIATIVE der Wirtschaftskammer erlassene<br />

Fachkräfte-Verordnung 2008 ist ein<br />

wichtiger Schritt zur Versorgung der Wirtschaft<br />

mit dringend benötigten Arbeitskräften. Dadurch<br />

wird auch ein erster Schritt zur Umsetzung<br />

des kürzlich vorgestellten Sozialpartner-<br />

Pakets „Arbeitsmarkt<br />

– Zukunft<br />

2010“ unternommen.<br />

Allerdings<br />

muss auch die im<br />

Sozialpartnerpapier<br />

vereinbarte kontinuierliche<br />

Ausweitung<br />

des erleichterten<br />

Arbeitsmarktzu-<br />

Leichte Entspannung am<br />

Arbeitsmarkt durch erleichterten<br />

Zugang für <strong>neu</strong>e EU-<br />

Bürger.<br />

gangs auf alle weiteren<br />

Mangelberufe<br />

sichergestellt werden.<br />

Als positive Ent-<br />

wicklung wird der Wegfall der maximalen Bewilligungsdauer<br />

von 50 Wochen bewertet. Da<br />

erst ab einer Bewilligungsdauer von 52 Wochen<br />

<strong>neu</strong>e EU-Bürger freien Zugang zum österreichischen<br />

Arbeitsmarkt im Sinne der Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />

bekommen, waren durch<br />

diese Einschränkung auf 50 Wochen Jobangebote<br />

in Österreich bisher weniger attraktiv.<br />

Auch der Wegfall einer kontingentmäßigen Beschränkung<br />

wird von der WKÖ als positives Signal<br />

bewertet.Trotz dieser erfreulichen Maßnahmen<br />

wird es für einige Betriebe immer<br />

schwieriger, auf dem EU-Arbeitsmarkt geeignete<br />

Fachkräfte zu finden.<br />

WKV-Services<br />

Schnelle Information<br />

im Arbeitsrecht<br />

DAS RECHTS-SERVICE in der Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg informiert schnell und kompetent über<br />

aktuelle Fragen im Arbeits- und Sozialrecht. Im vergangenen<br />

Jahr gaben die vier Mitarbeiter der Abteilung<br />

fast 13.000 mal telefonisch Auskunft, außerdem<br />

antworteten die Experten per Mail und<br />

schriftlich, dazu kommen die persönlichen Beratungen<br />

unserer Mitglieder und die Vertretungen<br />

vor dem Arbeitsgericht. Wenn auch Sie Fragen<br />

haben: Rufen Sie unsere Hotline 05522/305-1122<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 19


S E R V I C E<br />

WKV Recht<br />

Klare Regeln<br />

für den Wettbewerb<br />

DIE RECHTSPOLITISCHE Abteilung<br />

der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

hat eine ganze Reihe von Aktivitäten<br />

gesetzt, damit unsere Unternehmen<br />

klare Wettbewerbsbedingungen haben,<br />

bzw. von anderen Interessengruppen<br />

nicht übervorteilt werden, hier eine<br />

Auswahl:<br />

WETTBEWERBSRECHT – unlautere Erlagschein-<br />

und Inseratenwerbung: Alle<br />

Fachgruppen der WKV wurden Mitglieder<br />

des Schutzverbandes gegen den<br />

unlauteren Wettbewerb. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit dem Schutzverband<br />

sowie dessen Interventionen und Musterklagen<br />

konnten rechtswidrige Forderungen<br />

gegen viele Mitglieder abgewendet<br />

werden.<br />

Novelle der Vorarlberger GÜTERWEGE-<br />

VERORDNUNG–die Wirtschaftskammer<br />

Vorarlberg hat sich stark für eine<br />

Öffnung dieser Wege für Mountainbiker<br />

– für Vlbg. Freizeitsportler und Gäste<br />

- eingesetzt, eine Arbeitsgruppe der<br />

Landesregierung befasst sich nun<br />

damit.<br />

Novellierung der ZIVILPROZESSORD-<br />

NUNG ZPO–Gruppen und Musterklagen:<br />

Die Realitätsferne des Entwurfes<br />

und die Unübertragbarkeit von Grundsätzen<br />

des Amerikanischen Rechts in<br />

die österreichische ZPO wurde aufgezeigt,<br />

die Novelle verschoben.<br />

UNTERNEHMENSGESETZBUCH UGB<br />

- Änderungsbedarf betreffend die Haftungsregeln<br />

bei der Unternehmensübernahme<br />

wurde aufgezeigt, eine Änderung<br />

ist in Arbeit.<br />

MARKTÜBERWACHUNG (Giftige Farben<br />

in Spielzeug, verdorbene Lebensmittel)<br />

- der hohe und ineffektive Bürokratieaufwand<br />

bei Unternehmen und<br />

Behörden wurde aufgezeigt, die WKÖ<br />

wird sich damit befassen, um wesentliche<br />

Verbesserungen zu erreichen.<br />

JUNI-SEMINAR: Haftung des handelsrechtlichenGmbH-Geschäftsführers.<br />

Das große Interesse überstieg die<br />

vorhandenen 95 Plätze.<br />

2O BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Heizwärmebedarf: Unerfüllbare<br />

Grenzwerte verhindert<br />

Größter Erfolg waren die Verhandlungen mit der Vorarlberger Landesregierung betreffend<br />

die Grenzwerte für den Heizwärmebedarf gemäß der <strong>neu</strong>en Bautechnikverordnung.<br />

D<br />

a die bundesweite Einigung der Länder<br />

geplatzt war, musste das Land<br />

Vorarlberg diese Grenzwerte festlegen.<br />

Mit der Expertise von erfahrenen Baupraktikern<br />

aus dem Kreis der Wirtschaftskammer.<br />

Mitglieder, so der Leiter der Rechtsabteilung,<br />

Dr. Werner Fellner, konnten u.a.<br />

nach Aufzeigen der drohenden massiven<br />

Kostensteigerungen für die Vlbg. Häuslebauer<br />

und daraus folgender starker Auswirkungen<br />

auf die Vlbg. Bevölkerung und Wirtschaft,<br />

praktisch unerfüllbare niedrige<br />

Grenzwerte abgewendet und im Vergleich zu<br />

den anderen Bundesländern immer noch<br />

ehrgeizige Grenzwerte vereinbart werden.<br />

Außerdem konnten Bestimmungen mit unangemessenen<br />

Haftungsrisiken für Unternehmer<br />

entschärft sowie verfassungswidrige<br />

Bestimmungen abgewendet werden.<br />

Steuern & Abgaben<br />

Erstmalig ab der Veranlagung 2007<br />

wurde für Einnahmen-Ausgaben-Rechner<br />

die Möglichkeit geschaffen für die Anschaffung<br />

oder Herstellung von ungebrauchten<br />

abnutzbaren körperlichen Anlagegütern<br />

oder von bestimmten Wertpapieren einen<br />

Freibetrag für investierte Gewinne bis zu<br />

10% des Gewinns, höchstens jedoch <br />

100.000,-, gewinnmindernd geltend zu machen.<br />

Durch das am 6.12.2007 im Nationalrat<br />

beschlossene Abgabensicherungsgesetz<br />

kommt es bereits zu ersten Änderungen:<br />

Ab 2008 werden Wertpapiere nicht mehr<br />

als Ersatzbeschaffungswirtschaftsgüter<br />

anerkannt. Das bedeutet, dass angeschaffte<br />

begünstigte Wertpapiere durchgehend<br />

vier Jahre im Betriebsvermögen gehalten<br />

werden müssen. Sie sollten daher bei der<br />

Anschaffung eine Restlaufzeit von mindestens<br />

vier Jahren haben. Eine Nachversteuerung<br />

aufgrund eines vorzeitigen Verkaufs<br />

kann nur durch eine Ersatzbeschaffung von<br />

begünstigten Wirtschaftsgütern in der entsprechenden<br />

Höhe verhindert werden.<br />

Eine Ersatzbeschaffung durch Wertpapiere<br />

kommt nicht mehr in Betracht. Somit sind<br />

in Zukunft bloße Wertpapierumschichtun-<br />

Trotz der nach wie vor ambitionierten Grenzwerte, konnten überzogene Forderungen<br />

im Bereich des Heizwärmebedarfs in der Bautechnikverordnung verhindert werden.<br />

Neuerungen zum Freibetrag für investierte Gewinne<br />

gen nicht mehr begünstigt.<br />

Aus Gründen der Verwaltungsökonomie<br />

wird darauf verzichtet mit der Steuererklärung<br />

ein gesondertes Verzeichnis über die<br />

Wirtschaftsgüter vorzulegen, für die ein Freibetrag<br />

in Anspruch genommen worden ist.<br />

Die Aufzeichnung der Freibeträge im Anlagenverzeichnis<br />

bei den jeweiligen Wirtschaftsgütern<br />

ist ausreichend. Wertpapiere,<br />

für die ein Freibetrag in Anspruch genommen<br />

wird, sind in ein gesondertes Verzeichnis<br />

aufzunehmen, das dem Finanzamt auf<br />

Verlangen vorzulegen ist. Durch die Aufnahme<br />

in dieses Verzeichnis werden die Wertpapiere<br />

dem betrieblichen Anlagevermögen<br />

gewidmet. Weiters muss der Freibetrag<br />

künftig in der Steuererklärung getrennt hin-<br />

sichtlich körperlicher Wirtschaftsgüter und<br />

begünstigter Wertpapiere ausgewiesen<br />

werden.<br />

Erfolge der Wirtschaftskammer<br />

im Bereich Steuerrecht<br />

● Die Verpflichtung zur Abgabe der elektronischen<br />

Umsatzsteuererklärungen für<br />

Kleinunternehmer konnte von der Wirtschaftskammer<br />

Österreich verhindert werden.<br />

● Die Taggelder für Dienstreisen bleiben<br />

weiterhin steuer- und sozialversicherungsfrei.<br />

● Die Erstellung von Faxrechnungen ist weiterhin<br />

möglich.<br />

● Geschäftsführer können weiterhin im Bereich<br />

der Umsatzsteuer als „Nichtunternehmer“<br />

behandelt werden. Dadurch entsteht<br />

keine zusätzliche Umsatzsteuerbelastung<br />

der nicht zum Vorsteuerabzug berechtigten<br />

Betriebe.<br />

● Im finanz- und steuerrechtlichen Bereich<br />

wurden von der Abteilung Steuerrecht in der<br />

Wirtschaftskammer Vorarlberg mehr als<br />

2000 Beratungen durchgeführt.


Qualifikation ist der Erfolgsfaktor<br />

der Zukunft!<br />

Die Ablegung der Meister- oder Befähigungsprüfung ist eine Investition in die berufliche<br />

Zukunft und die eigene Persönlichkeit. Sie vermittelt, basierend auf beruflicher Erfahrung<br />

und persönlicher Reife, das fachliche und betriebswirtschaftliche Rüstzeug,<br />

um als Unternehmer bestehen zu können.<br />

Günter Kennerknecht, Leiter<br />

der Meisterprüfungsstelle<br />

Vorarlberg.<br />

J<br />

ene, die nicht den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit planen, können<br />

sich durch diese Form der<br />

beruflichen Weiterbildung auch für<br />

Führungspositionen im Unternehmen<br />

qualifizieren.<br />

Für das Handwerk bildet die<br />

Meister- oder Befähigungsprüfung<br />

noch immer die wesentlichste Zugangsvoraussetzung<br />

für die Selbstständigkeit.<br />

Die Prüfungszulassung<br />

selbst wurde mit der letzten Gewerbeordnungsnovelle<br />

stark liberali-<br />

siert. Die einzige Voraussetzung, um zur Prüfung antreten zu können,<br />

ist die Volljährigkeit.<br />

Ein wesentlicher Bestandteil für den positiven Abschluss ist eine<br />

gezielte Vorbereitung. Das WIFI bietet sich hier als Partner mit<br />

Förderungen/Förderberatungen<br />

● Neue Tourismusförderung für Kleine mit Land mitinitiiert<br />

● Mitgestaltung der <strong>neu</strong>en Wirtschaftsförderrichtlinien Land 2007 – 2013:<br />

einem auf die Prüfungsinhalte abgestimmten Kursprogramm an.<br />

Spezielle Bildungszuschüsse, finanziert vom Land Vorarlberg, der<br />

Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und dem Bund, reduzieren<br />

unter bestimmten persönlichen Voraussetzungen die Kosten<br />

für Vorbereitungskurse und Prüfungsgebühren.<br />

Der Befähigungsnachweis wird auch weiterhin mehr als ein Marketinginstrument<br />

sein. Er ist ein Nachweis für Können, Wissen, Qualifikation<br />

und Qualität.<br />

600 Stunden Prüfungsaufwand<br />

● Höhere Zuschüsse für Internationalisierungsaktivitäten, Investitionen mit Arbeitsplatzschaffung und<br />

Betriebe in Bergregionen.<br />

● Neue Förderung für Kooperationen<br />

● Neuer Innovationscheck von 5.000 Euro soll kleine Betriebe zur Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen<br />

ermutigen.<br />

Erweiterung des Förderprogrammes für Klimaschutzmaßnahmen.<br />

Neues Förderprogramm der Austria Wirtschaftsservice GmbH gestartet:<br />

● Erhöhung der Zuschüsse für Jungunternehmer und Innovation, wesentliche Ausweitung der Haftungsrahmen<br />

sowie Erleichterungen bei Zinsvereinbarungen<br />

● Senkung der Anspardauer für den Nachfolge- und Gründungsbonus auf 1 Jahr .<br />

● Neue EU-Gelder für Vorarlberg zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ab 2007.<br />

● 88.000 Euro an Fördergeldern für unsere Mitglieder zurückgeholt , die sonst verloren gegangen<br />

wären.<br />

Die Befähigungsprüfungen für Bau- und Zimmermeister sind<br />

jene mit dem größten Prüfungsumfang aller reglementierten Gewerbe.<br />

Zuständig für die Abwicklung ist die Meisterprüfungsstelle.<br />

Jährlich absolvieren ca. 40 Personen diese anspruchsvolle Prüfung,<br />

die je nach Vorbildung bis zu 125 Stunden dauert. Dementsprechend<br />

hoch ist daher auch der Zeitaufwand für die Mitglieder<br />

der Prüfungskommission, welcher 2007 über 600 Stunden betrug.<br />

P R Ü F U N G S R E F E R A T<br />

Fakten<br />

Leistungsbericht<br />

● Abwicklung von 3000 Lehrabschlussprüfungen<br />

incl. Zwischenprüfungen in 171<br />

Lehrberufen, 798 Modulprüfungen bei<br />

Meister- und Befähigungsprüfungen sowie<br />

152 Unternehmerprüfungen<br />

● Durchführung von Abschlussprüfungen<br />

im Rahmen der integrativen Berufsausbildung<br />

in zehn verschiedenen Berufen<br />

● Abnahme der österreichweit 1. Teilprüfung<br />

über den Fachbereich der Berufsreifeprüfung<br />

bei 4-jährigen Lehrberufen<br />

● Kommissionszusammenstellung und<br />

Schulung von Prüfern für fünf <strong>neu</strong>e Lehrberufe<br />

● Anpassung der Prüfungsinhalte in „Metall-<br />

und Elektrotechnischen Berufen“ an<br />

die Erfordernisse der Wirtschaft<br />

● Verstärkte Kooperation mit diversen Bildungseinrichtungen<br />

hinsichtlich gezielter<br />

Vorbereitungskurse auf die Lehrabschlussprüfungen<br />

● Mitarbeit an der Konzepterstellung des<br />

Moduls Unternehmerprüfung im Rahmen<br />

des Unternehmerführerscheines<br />

Initiative Unternehmer gehören gefördert: Bilanz des WKV-Förderservice<br />

Kompetente Beratung<br />

für WKV-Mitglieder<br />

durch Förder-Expertin<br />

Uta Illenberger.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 21


A U S B I L D U N G<br />

Impulse für die Lehre, mehr<br />

Chancen für Jugendliche<br />

Mit Jahresbeginn ist der Ausbildungsverbund Vorarlberg angelaufen. Land, Wirtschaftskammer und<br />

Arbeiterkammer, verfolgen mit dieser gemeinsamen Initiative das Ziel, die Ausbildung von qualifizierten<br />

Fachkräften anzukurbeln und das Image der Lehre bei Jugendlichen und Eltern weiter zu verbessern.<br />

M<br />

it Jahresbeginn ist der Ausbildungsverbund Vorarlberg<br />

angelaufen. Wirtschaftskammer, Land und Arbeiterkammer<br />

verfolgen mit dieser gemeinsamen<br />

Initiative das Ziel, die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften<br />

anzukurbeln und das Image der Lehre bei Jugendlichen<br />

und Eltern weiter zu verbessern. Landesrat Manfred Rein<br />

und die Präsidenten Kuno Riedmann (WK) und Hubert Hämmerle<br />

(AK) stellten das Modell vor kurzem bei der Firma<br />

Dell-ex Autospenglerei in Koblach vor, einem kleinen Unternehmen,<br />

das dieses Ausbildungsmodell bereits praktiziert.<br />

Der Ausbildungsverbund ermöglicht es Firmen, die nicht alle<br />

Inhalte eines Lehrberufes abdecken, bei der Ausbildung ihrer<br />

Lehrlinge mit Partnerbetrieben zu kooperieren. Die in der<br />

Wirtschaftskammer angesiedelte Koordinationsstelle bietet<br />

Information und Beratung, vermittelt Verbundpartner, hilft<br />

bei der Aufbereitung von Ausbildungsprogrammen für Lehrlinge<br />

und gewährt Förderungen für Ausbildungs- und Kursmaßnahmen<br />

im Rahmen des Ausbildungsverbundes.<br />

Dieses Angebot entspricht den Wünschen der Vorarlberger<br />

Wirtschaft. Bei einer Befragung im vergangenen Jahr gaben<br />

über 70 Prozent der Unternehmen an, sich die Teilnahme<br />

an einem Ausbildungsverbund vorstellen zu können, weil<br />

sie sich davon eine Qualitätsverbesserung in der Lehrlingsausbildung<br />

versprechen. Wichtig ist: Die Betriebe wollen<br />

einen Ansprechpartner bzw. Vermittler bei Unklarheiten und<br />

eine möglichst unkomplizierte Abwicklung. Der Ausbildungsverbund<br />

Vorarlberg kann das bieten.<br />

Ziel ist es, dass in der ersten Phase rund 800 Lehrlinge jährlich<br />

die Qualifizierungsmaßnahmen im Ausbildungsverbund<br />

durchlaufen.<br />

WK-Präsident Riedmann sieht in diesem Modell besonders<br />

für die kleineren und sehr spezialisierten Betriebe eine große<br />

Chance, Jugendliche umfassend und in höchster Qualität<br />

zu schulen. Diese profitieren davon mehrere Betriebe kennenzulernen.<br />

„Den Lehrlingen bietet sich dadurch die Möglichkeit,<br />

ständig mit modernster Ausstattung zu arbeiten und<br />

auf das Know-how von verschiedenen Ausbilderinnen und<br />

Ausbildern zurückgreifen zu können“, so AK-Präsident Hämmerle.<br />

Dell-ex Firmenchef Robert Brotzge erläuterte die Vorteile<br />

in der Praxis: „Für uns ist der Ausbildungsverbund mit<br />

der Spenglerei und Lackiererei Schratter in Weiler ein enor-<br />

22 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Ziel ist es, dass in der<br />

ersten Phase rund 800<br />

Lehrlinge dieses Angebot<br />

in Anspruch nehmen.<br />

WKV-Präsident Kuno Riedmann<br />

mer Vorteil. Der Kontakt zu einem anderen Ausbildungsbetrieb<br />

ermöglicht einen Austausch von fachlichen Kompetenzen<br />

und Ausbildungsmethoden. Darüber hinaus bringt der<br />

Ausbildungsverbund einen klaren Imagegewinn. Denn da-<br />

durch sind wir nun in der Lage, das komplette Berufsbild<br />

und auch Kenntnisse darüber hinaus zu vermitteln. Diese<br />

gute Ausbildung rechnet sich, v.a. bei der künftigen Suche<br />

nach Lehrlingen.“<br />

Erika Fussenegger und Peter Sandholzer werden die Qualifizierungsmaßnahmen für die Unternehmen koordinieren.<br />

Fakten & Information<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für spezialisierte<br />

und kleine Lehrbetriebe<br />

DAS SERVICE: Die Zusammenarbeit mit anderen Ausbildungsbetrieben und Bildungseinrichtungen ermöglicht den Austausch<br />

von fachlichen Kompetenzen sowie Ausbildungsmethoden und sichert so eine umfassende und qualitativ hochwertige<br />

Lehrlingsausbildung.<br />

Der Ausbildungsverbund Vorarlberg unterstützt Ausbildungsbetriebe durch:<br />

● Information und Beratung der Ausbildungsbetriebe über die Möglichkeiten im Ausbildungsverbund<br />

● Vermittlung von Verbund-Partnerbetrieben<br />

● Unterstützung bei der Organisation sowie der Umsetzung des (wechselseitigen) Lehrlingsaustausches<br />

● Aufbereitung eines Ausbildungsprogramms für Lehrlinge<br />

● Gewährung von Förderungen für Verbundmaßnahmen: Was wird gefördert? Damit die Maßnahme gefördert werden<br />

kann, muss ein enger Bezug zum jeweiligen Lehrberufsbild gegeben sein. Wer wird gefördert?<br />

Ausbildungsbetriebe, denen durch die Kooperation mit einem Partnerbetrieb oder durch die Teilnahme der Lehrlinge an<br />

Kursmaßnahmen in Bildungseinrichtungen, Kosten in Rechnung gestellt werden.<br />

IHRE ANSPRECHPARTNER FÜR BERATUNG, ORGANISATION UND KOORDINATION:<br />

Mag. Erika Fussenegger, T 0 55 22 / 305 – 315, E fussenegger.erika@wkv.at<br />

Peter Sandholzer, T 0 55 22 / 305 – 316, E sandholzer.peter@wkv.at


U M W E LTP O L I T I K<br />

Deponieverordnung in Vorarlberg:<br />

Voraussetzungen für die Zukunft<br />

wurden geschaffen<br />

In Vorarlberg wurden seit Jahren die Abfälle des Landes auf Deponien abgelagert. Dabei wurden die<br />

gesetzlichen Vorschriften übererfüllt, d.h. es wurden alle öffentlichen Sorgfaltspflichten erfüllt, um für<br />

die Nachwelt keine Altlasten zu hinterlassen.<br />

Insbesondere wurden in Vorarlberg die Deponien schon<br />

sehr früh – vor Erlassung von gesetzlichen Vorschriften<br />

– abgedichtet und das Wasser über Kläranlagen vorgeklärt.<br />

Weiters wurden auch die Gase entweder abgefackelt<br />

oder zur Stromerzeugung verwendet.<br />

Durch Änderung der Paradigmen, und zwar durch <strong>neu</strong>e Vorschriften<br />

von Seiten der EU und einem Wandel in Österreich<br />

von der Deponierung in die Verbrennung, wurden relativ<br />

rasch die gesetzlichen Bestimmungen geändert. Vorarlberg<br />

hat derzeit noch viel Deponieraum bzw. bewilligte Möglichkeiten<br />

für eine Deponierung, die aber nun nicht mehr genützt<br />

werden dürfen.<br />

Das Land, zusammen mit den Gemeinden und der Wirtschaftskammer,<br />

hat nun einen Maßnahmenkatalog zur Sicherstellung<br />

der Nachsorge der Massenabfalldeponien in<br />

Vorarlberg erarbeitet, wobei die Maßnahmen bis zum Jahre<br />

2040 geplant werden mussten. Auf Grund der relativ raschen<br />

Änderung der Gesetzeslage war ein Teil der Kosten<br />

für Deponieraum noch gar nicht abgeschrieben und muss<br />

nun auch vergütet werden.<br />

Für diese Maßnahmen für die nächsten drei Jahrzehnte wurde<br />

ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das von den Gemeinden,<br />

der Wirtschaftskammer und dem Land getragen wird.<br />

Konstruktive Zusammenarbeit bringt für unsere<br />

Wirtschaft planbare, maßvolle Müllgebühren.<br />

Da zwei Drittel der Deponiemenge aus dem gewerblichen<br />

Bereich kommt, war es unsere Aufgabe, auch bei der Beratung<br />

von Maßnahmen, aber auch bei der Tragung der Kostenmittel<br />

mitzuarbeiten.<br />

Gleichzeitig ist es auch erforderlich, dass, nachdem in<br />

Vorarlberg nicht mehr deponiert werden kann, entsprechende<br />

Verbrennungskapazitäten bzw. Trennkapazitäten gesichert<br />

werden.<br />

Wegen kurzer Entsorgungswege sind Verbrennungskapazitäten<br />

sinnvollerweise im nahen Ausland zu suchen. Im Sinne<br />

einer Entsorgungssicherheit erscheint es uns notwendig,<br />

dass Verarbeitungs- und Lagerungskapazitäten in Vorarlberg<br />

vorhanden sind, damit nicht ein Müllnotstand entstehen<br />

kann. Diese Kapazitäten zu sichern und möglichst billige Preise<br />

zu erzielen, ist Aufgabe der Konzeption für die laufenden<br />

Jahre. Mit der im Jahre 2007 gemachten Konzeption<br />

bezüglich Durchführung und Abdeckung der Nachsorge<br />

sowie der aushaftenden Beträge und auch eines Konzeptes<br />

für die zukünftige Abfallwirtschaft, konnte ein richtungsweisender<br />

Schritt gemacht werden, der für die Unternehmungen<br />

planbare, unter dem österreichischen Durchschnitt<br />

liegende Abfallgebühren mit sich bringt.<br />

Umwelt aktiv<br />

Mobilität und<br />

Information<br />

MOBILITÄT.Auf Initiative der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />

wurde 2007 die Plattform „Wirtschaft mobil“<br />

gegründet, deren Haupttätigkeit im Informationsaustausch<br />

und in der Durchführung von Aktionen liegt.<br />

Neben diversen Veranstaltungen im vergangenen Jahr<br />

wird nun im März als erstes Produkt ein Leitfaden vorgestellt,<br />

wo über „Best Practice-Beispiele“ verschiedener<br />

Firmen und Ansprechpartner nachgeschlagen<br />

werden kann.<br />

Echte Alternative: Die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel.<br />

Auch in der Wirtschaftskammer Vorarlberg selbst<br />

wurde das Projekt „Wirtschaftskammer mobil“ gestartet,<br />

das zum Ziel hat, die Fahrten von und zum Arbeitsplatz<br />

während des Dienstes mindestens 10 % zu senken.<br />

INFORMATIONSRUNDSCHREIBEN. Das Umweltreferat<br />

der Wirtsschaftskammer Vorarlberg hat an interessierte<br />

Firmen pro Monat ca. drei Rundschreiben gerichtet.<br />

Die einzelnen Firmen konnten ihre Schwerpunktthemen<br />

auswählen und wurden umfassend über<br />

diese informiert.<br />

Im Jahre 2007 wurden Veranstaltungen zum REACH,<br />

zum <strong>neu</strong>en Chemikalienrecht, durchgeführt. Hauptsächlich<br />

betroffen in Vorarlberg sind Anwender von<br />

chemischen Produkten in der Industrie, im Handel<br />

sowie im Gewerbe.<br />

Februar 2008 BILANZ ‘07 23


FiW Jahr unter dem Motto<br />

Bestärken – vernetzen –<br />

austauschen – kooperieren<br />

Ob Unternehmerinnenforum, Seminare, Vorträge, Kleinstunternehmerinnenakademie<br />

oder die Unternehmerinnen-Gespräche in denRegionen - Frau in der Wirtschaft unterstützt<br />

Unternehmerinnen und Mitunternehmerinnen dabei, ihr Potenzial zu nützen<br />

und noch mehr Stärke zu gewinnen.<br />

F<br />

rau in der Wirtschaft ist die erste Service-Anlaufstelle<br />

für die Belange der Unternehmerinnen.<br />

Wenn man bedenkt,<br />

dass mehr als ein Drittel der Betriebe in Vorarlberg<br />

(rund 3.000) von Frauen geführt werden,<br />

lässt sich erkennen wie viel Know-how<br />

dahintersteckt. Aus diesem Grund fördert die<br />

FiW-Plattform besonders den Gedanken- und<br />

Informationsaustausch, das Knüpfen von<br />

Kontakten sowie Kooperationen. So wurde<br />

auch im letzten Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen<br />

wieder ein sehr abwechslungsreiches<br />

und spannendes Programm geboten.<br />

Im Mittelpunkt stand das 1. Unternehmerinnenforum,<br />

bei dem sich im Juni über 280<br />

Unternehmerinnen, Mitunternehmerinnen,<br />

Führungskräfte und Mitarbeiterinnen trafen.<br />

Frau in der Wirtschaft<br />

Frau in der Wirtschaft<br />

Marlies Schöch, Geschäftsführerin<br />

Wichnergasse 9, 6800 Feldkirch<br />

T 05522-305-332<br />

E schoech.marlies@wkv.at<br />

www.wkv.at/unternehmerin<br />

Evelyn Böhler, Vorsitzende<br />

T 05522-38009<br />

office@werbeerfolg.at<br />

http://www.werbeerfolg.at<br />

24 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />

Hahn im Korb beim 1. Unternehmerinnenforum 2007: WK-Präsident Kuno Riedmann<br />

mit FiW-Geschäftsführerin Marlies Schöch (l.) und FiW-Vorsitzende Evelyn Böhler.<br />

Prominente Vortragende wie Bestsellerautorin<br />

Sabine Asgodom und Mentalcoach Günter<br />

Spiesberger, gaben den Anwesenden ihre<br />

wertvollen Tip<strong>ps</strong> weiter. Der große Andrang<br />

bewies, dass FiW mit diesem Event, das<br />

unter dem Motto „Starke Unternehmerinnen<br />

- Starke Wirtschaft“ stand, eine Lücke in der<br />

weiblichen Wirtschaftswelt geschlossen hat.<br />

„Ein solches Businesstreffen hat es in dieser<br />

Größenordnung bisher nicht gegeben“, so<br />

FiW-Geschäftsführerin Marlies Schöch. Aufgrund<br />

der großen Resonanz wird das Unternehmerinnenforum<br />

auch 2008 weitergeführt<br />

(siehe Randspalte).<br />

Auch die 2007 erstmals veranstalteten<br />

Unternehmerinnen-Gespräche in den Regio-<br />

F R A U I N D E R W I R T S C H A F T<br />

nen stießen bei den Teilnehmerinnen auf<br />

reges Interesse. Erfolgreiche Unternehmerinnen<br />

und Mitunternehmerinnen wie Marie-<br />

Luise Dietrich oder Maria Winsauer ließen<br />

sich in die Karten schauen, berichteten von<br />

ihren Erfolgen und auch Hürden, die sie erfolgreich<br />

gemeistert haben. Für das Jahr<br />

2008 sind Unternehmerinnengespräche in<br />

den Regionen Bregenzerwald, Feldkirch<br />

und Bludenz geplant.<br />

„Es scheint sich herumgesprochen zu<br />

haben, dass bei FiW Vorarlberg Themen abgehandelt<br />

werden, die der Unternehmerin<br />

und auch der Mitunternehmerin wirklichen<br />

Mehrwert bieten“, zieht FiW-Vorsitzende<br />

Evelyn Böhler ein erfreuliches Resümee.<br />

Facts<br />

Veranstaltungen<br />

● „Wie KMU’s vom Förderangebot des<br />

AMS und der WKV profitieren können“<br />

- Informationsveranstaltung<br />

● „Der Weg zum sicheren Telefonverhalten“<br />

- Telefonschulung / Tagesseminar<br />

● Unternehmerinnenforum „Starke Unternehmerinnen<br />

- starke Wirtschaft“<br />

● Unternehmerinnengespräch in Dornbirn<br />

mit Heilmasseurin Maria Winsauer<br />

● „Erfolg und Lebensqualität braucht<br />

Mittel zur Umsetzung“ - Vortrag mit<br />

Ethossa-Diagnose- und Navigationsinstrumente<br />

zur positiven Entwicklung für<br />

Menschen und Unternehmen<br />

● Unternehmerinnengespräch in Lauterach<br />

mit Marie-Luise Dietrich / Firma<br />

Pfanner Fruchtsäfte<br />

● Akademie für Kleinstunternehmerinnen<br />

“Im Alleingang zum Erfolg“ - Die<br />

Akademie liefert Kleinstunternehmerinnen<br />

ein praktisches Handwerkszeug ,<br />

um sich am Markt erfolgreich zu positionieren.<br />

Ausblick 2008<br />

Am 19. Juni 2008 lädt „Frau in der<br />

Wirtschaft Vorarlberg“ wieder Interessierte<br />

aus dem gesamten Bodenseeraum<br />

nach Hohenems ein, zur <strong>neu</strong>erlichen<br />

Auflage des UnternehmerInnenforums.<br />

„Der grandiose Erfolg der<br />

letztjährigen Veranstaltung soll heuer<br />

fortgesetzt werden“, so FiW-Vorsitzende<br />

Evelyn Böhler.<br />

Um den Unternehmerinnen den Rücken<br />

zu stärken, werden zwei bekannte<br />

Referentinnen den TeilnehmerInnen<br />

Wege für den nachhaltigen Erfolg im<br />

Geschäftsleben aufzeigen. Ingrid<br />

Amon, Stimm- und Sprechtrainerin,<br />

Autorin des Buches „Die Macht der<br />

Stimme“ und Nicole Kobjoll, Juniorchefin<br />

des Schindlerhofs in Nürnberg,<br />

sind der Garant für einen interessanten<br />

und gewinnbringenden Abend.<br />

Termin: 19. Juni 2008, 14.00 - 21.00<br />

Uhr, Otten Gravour Hohenems.<br />

Frühbucherpreis bis Ende März 98.später<br />

128.-.

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