Bilanz08 neu.ps
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2007<br />
DER WIRTSCHAFTS-<br />
Erfolge07BILANZ KAMMER<br />
VORARLBERG<br />
FREITAG, 15. FEBRUAR 2008 NR. 7 / 63. JAHRGANG<br />
Bilanz 2007:<br />
Alle Sparten und<br />
alle Services der WKV<br />
BEILAGE ZU „DIE WIRTSCHAFT“ - ZEITUNG DER WIRTSCHAFTSKAMMER VORARLBERG<br />
Mit ganzer Kraft<br />
an die Spitze<br />
Erfolgreiches Jahr für<br />
Vorarlbergs Wirtschaft<br />
Erfolge und Initiativen<br />
der Interessenvertretung<br />
Service:<br />
Wir halten Ihnen den<br />
Rücken frei
B I L A N Z 2 0 0 7<br />
Die Vorarlberger Wirtschaft blickt<br />
Wirtschaftskammer initiierte Stand<br />
2007 war für die Vorarlberger Wirtschaft ein erfolgreiches Jahr. Die Unternehmen entwickelten sich über dem internationalen<br />
Durchschnitt, Exporte erreichten <strong>neu</strong>e Rekordmarken und die Investitionen sind gestiegen. Der Erfolg<br />
zeigte aber auch Grenzen auf. Die Vorarlberger Wirtschaft benötigt dringend Fachkräfte, Visionen für die Zukunft<br />
sind gefragt. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg setzte Initiativen.<br />
Der WIFI-Neubau geht in die Endphase. Im Juni wird das<br />
Haus seiner Bestimmung übergeben.<br />
Kommentar<br />
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg hält Ihnen den Rücken frei<br />
Unser Anspruch ist hoch und Jahr für Jahr sind wir<br />
darum bemüht ihn zu erfüllen. Die Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg ist die Interessenvertretung aller Vorarlberger<br />
Unternehmen und hat in den vergangenen Jahren die<br />
Serviceeinrichtungen konsequent ausgebaut. Und was<br />
uns besonders freut: Die Services der Wirtschaftskammer<br />
werden von Ihnen in zunehmendem Maß in Anspruch<br />
genommen, wie die Zahlen zeigen. Aber das allein<br />
genügt uns noch nicht – wir wollen, dass Sie zufrieden<br />
mit unseren Leistungen sind, dass wir Ihnen mit unserem<br />
Support tatsächlich den Rücken frei halten.<br />
Eine Umfrage unter über 800 Mitgliedern im vergangenen<br />
Jahr zeigt uns, dass wir damit auf dem richtigen<br />
Weg sind. Im Bereich Beratung, fachliche Kompetenz,<br />
Engagement und Zuverlässigkeit haben Sie uns durchwegs<br />
Noten zwischen 1,5 und 2 gegeben. Danke für dieses<br />
Vertrauen in unsere Mitarbeiter, es ist uns und ihnen<br />
Ansporn noch besser zu werden, Ihre Anliegen noch<br />
schneller und effizienter zu bearbeiten.<br />
Die Arbeit einer Interessenvertretung ist zu einem<br />
guten Teil auch in der Politik angesiedelt. Die Wirtschaft<br />
2 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
W<br />
irtschaft.21: Gestartet im Februar 2007 arbeiteten<br />
das gesamte Jahr über 150 engagierte Unternehmer<br />
und Vertreter verschiedener Institutionen in elf<br />
Arbeitsgruppen an Visionen für Vorarlberg. Zahlreiche weitere<br />
Wirtschaftstreibende, aber auch an unserer Zukunft interessierte<br />
Bürger, beteiligten sich an dieser größten wirtschaftspolitischen<br />
Diskussion, die in Vorarlberg je initiert<br />
wurde, auf der Veranstaltung „wirtschaft jetzt“, die im September<br />
im Festspielhaus die Zwischenergebnisse der Gruppen<br />
präsentierte, und via Internet. Aufgabe für die Gruppen<br />
war und ist es, nicht nur Visionen zu entwickeln, sondern<br />
konkret umsetzbare Maßnahmen vorzuschlagen, die den<br />
Wirtschaftsstandort Vorarlberg für die nächsten Jahrzehnte<br />
fit machen. Kammerpräsident Kuno Riedmann, der vor<br />
einem Jahr den Startschuss zu diesem Unternehmen gab,<br />
ist von der Dynamik des Prozesses begeistert – der Zuspruch<br />
vieler Mitglieder zeigt, dass die Vorgangsweise –<br />
nämlich eine Diskussion auf breiter Ebene – richtig ist und<br />
zu Ergebnissen, zu Anleitungen für unsere weitere Wirtschaftspolitik<br />
wird. Die Arbeitsgruppenergebnisse dieser ersten,<br />
besonders intensiven Phase von wirtschaft.21, werden<br />
ist zwar eine treibende Kraft in der Gesellschaft, aber<br />
doch eine kleine Gruppe, wenn es darum geht Interessen<br />
durchzusetzen. Umso besser müssen unsere Argumente<br />
sein, umso schlagender unsere Konzepte, wenn<br />
es darum geht, die Rahmenbedingungen für die Unternehmen<br />
festzulegen. Durch die gute Zusammenarbeit<br />
der Sozialpartner und der Politik in Vorarlberg sind wir<br />
hier auf Landesebene sehr erfolgreich, was sich auch in<br />
den guten Zahlen für den Standort widerspiegelt.<br />
Schwieriger wird es da schon auf Bundesebene oder gar<br />
im europäischen Kontext. Dass wir aber auch auf diesen<br />
Ebenen Erfolge zu verzeichnen hatten bzw. mit Aussicht<br />
auf Erfolg kämpfen, zeigt, dass wir als Interessenvertretung<br />
schlagkräftig und effizient sind.<br />
Eine wichtige Aufgabe der Wirtschaftskammer im<br />
Auftrag ihrer Mitglieder ist die Entwicklung von Zukunftsperspektiven.<br />
Das gilt sowohl im Bildungsbereich als<br />
auch in der Wirtschaftspolitik insgesamt. Zusammen mit<br />
einer Vielzahl unserer Mitglieder arbeiten wir daran. Die<br />
Initiative „Wif-zack“ soll bei den Kindern bereits früh Bewusstsein<br />
für Bildung und Ausbildung schaffen. Diese<br />
noch im Februar dem sogenannten Steuerungsteam präsentiert,<br />
das die Aufgabe hat, die Maßnahmen zu priorisieren.<br />
Riedmann dazu: „die Priorisierung soll uns einen Fahrplan<br />
geben, was wir zuerst anpacken sollen. Wir werden die<br />
von den Arbeitsgruppen vorgeschlagenen Maßnahmen der<br />
Reihe nach abarbeitenund darüber berichten. Aus der Arbeit<br />
bei wirtschaft.21 werden aber, das kann jetzt schon gesagt<br />
werden, weitere Arbeitsgruppen und Veranstaltungen<br />
entstehen, zu denen ich unsere Mitglieder jetzt schon einlade.“<br />
Arbeiten Sie mit an der Zukunft<br />
Die Ergebnisse werden nach Steuerungsteam und Präsidium<br />
der breiten Öffentlichkeit vorgestellt und gehen als „work<br />
in progress“ in die Umsetzung. Alle Interessierten sind eingeladen<br />
sich einzubringen in die Arbeit für den Standort Vorarlberg<br />
- in dieser Initiative und selbstverständlich in den Fachorganisationen<br />
der Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />
Wer an die Zukunft denkt, der muss an die Qualifizierung<br />
denken. Seit Jahren ist Bildung ein Schwerpunkt in der<br />
Direktor Peter Kircher, Präsident Kuno Riedmann.<br />
größte Bildungsinitiative Vorarlbergs greift auf verschiedenen<br />
Ebenen, auch Lehrer und Eltern sind in die Projekte,<br />
die bereits angelaufen sind, involviert. Mit wirtschaft.21<br />
haben wir im vergangenen Jahr auch eine<br />
Standortdiskussion mit hunderten Teilnehmern initiiert,<br />
die Vorarlbergs Wirtschaft den Weg in die Zukunft weisen<br />
könnte. Es bleibt also spannend...
in die Zukunft:<br />
ortprojekt wirtschaft.21<br />
wirtschaft.21: Vorarlbergs Wirtschaft diskutiert über die Zukunft des Standortes (Open Space im Festspielhaus Bregenz).<br />
Arbeit der Wirtschaftskammer und der herrschende Fachkräfte-Mangel<br />
zeigt, wie richtig die Kammer damit liegt. Die<br />
Initiative „Wif-zack“, an deren Erarbeitung Pädagogen und<br />
Unternehmer aus ganz Vorarlberg mitgearbeitet haben, wird<br />
seit 2007 aktiv umgesetzt. Mit zahlreichen Maßnahmen, die<br />
sowohl bei den Schülern direkt greifen sollen als auch in den<br />
Unterricht einfließen werden, in der Grundlagenforschung<br />
und vielem mehr, wird mit „Wif-zack“ die Lernfreude der Kinder<br />
und Jugendlichen animiert, und werden den Lehrern und<br />
Eltern Instrumente und Hilfen zur Hand gegeben, um die<br />
Qualifizierung zu fördern (Lesen Sie mehr auf Seite 12).<br />
Neue Akzente in der Weiterbildung<br />
Eine Investition in unsere Zukunft ist der WIFI-Campus<br />
in Dornbirn, der das Weiterbildungsinstitut der Wirtschaft<br />
– schon heute der größte Anbieter für Erwachsenenbildung<br />
in Westösterreich – fit für die nächsten Aufgaben macht.<br />
Mit dem Neubau, der auch architektonisch für <strong>neu</strong>e Akzente<br />
in der Dornbirner Innenstadt sorgt, kann die berufliche<br />
Weiterbildung die immer höheren Anforderungen, die von<br />
den Unternehmen und den Teilnehmern verlangt werden,<br />
erfüllen. Das vergangene Jahr war nicht nur durch die baulichen<br />
Maßnahmen geprägt, sondern auch durch die Konzeption,<br />
die das <strong>neu</strong>e Haus für das gesamte WIFI-Team mit<br />
sich bringt. Das Programm des WIFI hat übrigens auch im<br />
vergangenen Jahr überzeugt. Steigende Teilnehmerzahlen<br />
und eine hohe Zufriedenheit der Kunden mit den gebotenen<br />
Kursen und Inhalten sind der beste Beweis für die hervorragende<br />
Arbeit, die in unserem Weiterbildungsinstitut geleistet<br />
wird. Im WIFI Campus sind auch eine ganze Reihe<br />
von Partnern beheimatet, unter anderem werden die Lehr-<br />
lingsstelle, der <strong>neu</strong>e Ausbildungsverbund, das BIFO, das<br />
AMS und die Vorarlberger Volkswirtschaftliche Gesellschaft<br />
Räumlichkeiten in der Dornbirner Bahnhofstraße beziehen.<br />
Was die Sparten und Fachgruppen in Sachen Lehrlingsarbeit<br />
auch heuer wieder auf die Beine gestellt haben, ist Inhalt<br />
der Leistungsbilanz der Wirtschaftskammer. Neu im breiten<br />
Ausbildungsangebot ist der gemeinsam mit Arbeiterkammer<br />
und Landesregierung gegründete Ausbildungsverbund.<br />
Nach der Vorarbeit im vergangenen Jahr, stehen nun<br />
die Berater bereit, Firmen über die Möglichkeiten gemeinsamer<br />
Ausbildung, über Kooperationen und Förderungen<br />
im Bereich der Lehrlingsausbildung zu informieren. „Wir wollen<br />
damit das Angebot für bereits als Ausbilder tätige Unternehmen<br />
verbessern und hoffen, dass wir auch Firmen,<br />
die bisher, aus welchen Gründen auch immer, nicht ausgebildet<br />
haben, für diese wichtige Aufgabe gewinnen können“,<br />
so Wirtschaftskammer-Direktor Dr. Peter Kircher (Details<br />
auf Seite 22).<br />
Das vergangene Jahr war auch geprägt von Interventionen<br />
für die Vorarlberger Wirtschaft: Die Vorarlberger Stikkereiwirtschaft<br />
etwa wurde durch das österreichische Fremdenrecht<br />
ausgebremst, dasselbe versuchte die Schweizer<br />
Bürokratie mit den Vorarlberger Betrieben, die über die<br />
Grenze arbeiten – ein Kampf, der auch in diesem Jahr weitergefochten<br />
werden muss: Die Wirtschaftskammer setzt<br />
dabei auf die Hilfe der EU, die auch in der Abwehr des sektoralen<br />
Fahrverbotes unseres Nachbarn Tirols, die Wirtschaft<br />
Vorarlbergs und den gesamten Bodenseeraum konkret unterstützt.<br />
Gerade noch abwehren konnte die Wirtschaftskammer<br />
im Herbst die Erhöhung des MwSt.-Freibetrages, der<br />
für Vorarlbergs Handel fatale Folgen gehabt hätte (mehr auf<br />
den folgenden Seiten).<br />
A U S B L I C K 2 0 0 8<br />
Eine Bilanz für Österreich<br />
Wirtschaftsstandort<br />
Österreich: Eine<br />
Erfolgsgeschichte<br />
DIE VOLKSWIRTSCHAFTLICHEN Rahmenbedingungen<br />
in Österreich haben sich in den letzten Jahren hervorragend<br />
entwickelt. Grundlage dafür waren die<br />
strukturellen Reformen, die ab dem Jahr 2000 in Angriff<br />
genommen wurden und die seit den letzten Jahren<br />
Früchte tragen.<br />
Die wirtschaftliche Performance eines Landes zeigt<br />
sich eindrucksvoll an den hervorragenden volkswirtschaftliche<br />
Eckdaten – Wirtschaftswachstum, außenwirtschaftliches<br />
Gleichgewicht, Budget, Inflation und<br />
Beschäftigung. Mit Recht kann behauptet werden,<br />
dass die heimische Volkswirtschaft auf einem gesunden<br />
und stabilen wirtschaftlichen Fundament steht.<br />
HOHES WIRTSCHAFTSWACHSTUM bringt hohen<br />
Wohlstand: Das reale Wirtschaftswachstum betrug im<br />
Jahr 2007 3,4%, das ist der höchste Wert seit der<br />
Jahrtausendwende. Das Wachstum liegt damit über<br />
den Durchschnitten der EU-27 und EU-13. Nicht umsonst<br />
gehört Österreich zu den reichsten Ländern der<br />
Welt. Beim BIP je Einwohner spielt Österreich in der<br />
höchsten Liga mit und liegt über den Durchschnitten<br />
der Europäischen Union, der Eurozone und Japans.<br />
ÖSTERREICHS PRODUKTEsind ein „Renner“ im Ausland:<br />
Tragende Säule dieses Erfolgs ist das Engagement<br />
der heimischen Wirtschaft im Ausland. Im Jahr<br />
2006 wurden erstmals Waren (ohne Dienstleistungen)<br />
um mehr als 106 Milliarden Euro in das Ausland exportiert,<br />
heuer werden es rund 120 Milliarden sein.<br />
Dieses hohe außenwirtschaftliche Engagement<br />
schlägt sich auch in der Entwicklung der Handelsbilanz<br />
nieder. Betrug der Saldo im Jahr 2000 noch Euro<br />
-5,2 Mrd., ist sie heute mit Euro -0,2 Mrd. nahezu ausgeglichen.<br />
Dementsprechend hat sich auch die Leistungsbilanz<br />
(Bilanz der Waren und Dienstleistungen)<br />
höchst erfolgreich entwickelt.<br />
WIRTSCHAFTSWACHSTUM ist Garant für mehr Beschäftigung:<br />
Durch das hohe Wirtschaftswachstum der<br />
letzten Jahre konnte die Arbeitslosigkeit reduziert und<br />
die Beschäftigung spürbar ausgeweitet werden. Mit<br />
anderen Worten: Um knapp über 30.000 Beschäftigte<br />
mehr im Jahr 2005, einen Zuwachs von 50.000<br />
Beschäftigte im Jahr 2006 und im Jahr 2007 werden<br />
rund 60.000 mehr Beschäftigte prognostiziert.<br />
Das ist das Ergebnis einer wettbewerbsfähigen Wirtschaft<br />
und das bestätigt auch unsere Formel: Nur das<br />
Wirtschaftswachstum ist Garant für mehr Beschäftigung.<br />
Bei der Arbeitslosenrate liegt Österreich nach<br />
den Niederlanden mit 3,5% und Luxemburg mit 3,7%<br />
mit 4,4% an drittniedrigster Stelle.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 3
W I R T S C H A F T S P O L I T I K<br />
Vorarlbergs Wirtschaft 2007:<br />
Erfolgsgeschichte<br />
Bereits für die Jahre 2005 und 2006 konnten Landeshauptmann Herbert Sausgruber und<br />
Wirtschaftskammerpräsident Kuno Riedmann für unser Land den Wachstumspreis der Wirtschaftskammer<br />
Österreich in Empfang nehmen. Das bedeutet, dass in diesen Jahren Vorarlberg die<br />
höchste Wachstumsrate des Bruttoregionalproduktes unter allen Bundesländern erreicht hat.<br />
High-Tech und Maschinenbau: Vorarlbergs Unternehmen<br />
reüssieren mit hochwertigen Produkten auf dem Weltmarkt<br />
und sorgen für eine gute Wirtschaftslage.<br />
4 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Fotos: Omicron, Liebherr<br />
F<br />
ür das Jahr 2007 sieht es danach<br />
aus, dass wir wieder<br />
ernsthaft um diesen Titel mitmischen<br />
können. Die bisher vorliegenden<br />
Wirtschaftsindikatoren weisen<br />
besonders bei Industrie und Tourismus<br />
sowie im Export und auf dem<br />
Arbeitsmarkt überdurchschnittlich<br />
gute Werte auf, im Bauwesen und im<br />
Einzelhandel liegt Vorarlberg allerdings<br />
etwas unter dem Österreich-<br />
Durchschnitt.<br />
Industrieproduktion<br />
weiterhin Top<br />
Träger der wirtschaftlichen Entwicklung<br />
im Bundesland Vorarlberg<br />
ist in erster Linie der Industriebereich.<br />
Dieser hat auch im abgelaufenen Jahr<br />
wieder hervorragende Ergebnisse<br />
aufzuweisen: Im Zeitraum Jänner bis<br />
September 2007 (<strong>neu</strong>ere Daten sind<br />
noch nicht verfügbar) konnten die<br />
heimischen Industriebetriebe ihre<br />
Umsätze um 8,7 % gegenüber demselben<br />
Vorjahreszeitraum steigern,<br />
wobei bereits die Jahre zuvor von<br />
einem starken Wachstum geprägt<br />
waren. Verglichen dazu fällt die gesamtösterreichischeUmsatzentwicklung<br />
mit + 4,9 % relativ bescheiden<br />
aus. Träger dieses Wachstums waren<br />
vor allem der Maschinen- und Stahlbau<br />
(+ 19 %), die Elektrobranche (+<br />
15 %) sowie die chemische Industrie<br />
(+ 14 %).<br />
Exporte boomen<br />
Die heimischen Exporteure können<br />
auf ein weiteres Rekordjahr zurückblicken.<br />
Sie haben im Zeitraum<br />
Jänner bis August 2007 um 15 %<br />
mehr Waren ins Ausland verkauft, als<br />
im Jahr davor. Damit war das Ländle<br />
noch deutlich erfolgreicher als Öster-<br />
reich insgesamt mit einem Zuwachs<br />
von 11 %.<br />
Handwerk hat<br />
goldenen Boden<br />
Ein noch etwas höheres Wachstum<br />
als die Industrie konnten im vergangenen<br />
Jahr das Gewerbe und<br />
Handwerk aufweisen: In den ersten<br />
<strong>neu</strong>n Monaten stiegen die Umsätze<br />
um 10,4 %, allerdings liegt damit der<br />
Vorarlbergwert nur unwesentlich über<br />
dem entsprechenden Österreichwachstum<br />
von 10,0 %. Vor allem die<br />
Tischlereien, der Maschinenbau und<br />
die Mess- und Regeltechnik waren im<br />
Vorarlberger Gewerbe die herausragendsten<br />
Wachstumsbranchen.<br />
Bauwesen etwas unterdurchschnittlich<br />
Das Bauhaupt- und Baunebengewerbe<br />
spüren nach zwei sehr erfolgreichen<br />
Jahren mit jeweils zweistelligen<br />
Wachstumsraten eine gewisse<br />
Sättigung. Von Jänner bis September<br />
2007 stiegen die Umsätze in Vorarlberg<br />
um 6,0 %, während sie österreichweit<br />
um 9,6% zulegten.<br />
Tourismus mit<br />
Nächtigungsboom<br />
Eine erfreuliche Bilanz weist auch<br />
der Vorarlberger Tourismus auf: In<br />
der vergangenen Sommersaison<br />
konnte – vor allem auch durch die<br />
Gymnaestrada – ein Nächtigungsplus<br />
von 8,4 % erzielt werden. Damit hat<br />
Vorarlberg österreichweit mit Abstand<br />
die höchste Wachstumsrate aufzuweisen<br />
(im Österreich-Durchschnitt<br />
stieg die Zahl der Nächtigungen um<br />
3,3 %). Die bedeutendsten Zuwächse<br />
gab es bei Gästen aus der<br />
Schweiz, aus den Niederlanden, aus<br />
Belgien sowie aus Großbritannien.<br />
Einzelhandel zufrieden<br />
Die Einzelhandelsgeschäfte dürften<br />
2007 mit einem zufrieden stellenden<br />
Ergebnis abgeschlossen haben. Von<br />
Jänner bis November stiegen die Umsätze<br />
in Vorarlberg um 2,3% gegenüber<br />
dem Vorjahr. Österreichweit war<br />
die Entwicklung mit einem Plus von 2,7<br />
% allerdings etwas besser.<br />
Arbeitsmarkt gut<br />
entwickelt<br />
Der Vorarlberger Arbeitsmarkt<br />
hat im vergangenen Jahr von der<br />
guten Konjunktur profitiert. Die Anzahl<br />
der unselbstständig Beschäftigten<br />
nahm im Jahresdurchschnitt 2007<br />
um 1,7 % auf insgesamt 143.900 Personen<br />
zu, das bedeutet <strong>neu</strong>en Beschäftigungsrekord.<br />
Die Arbeitslosigkeit<br />
konnte dadurch deutlich gesenkt<br />
werden, nämlich um 6,6 % auf insgesamt<br />
8.650 Personen. Die Arbeitslosenquote<br />
ging von 6,2 % auf 5,7 %<br />
zurück.<br />
Fazit<br />
Dass sich die Vorarlberger Wirtschaft<br />
weiterhin auf einem derart<br />
hohen Wachstumspfad befindet, ist sicherlich<br />
in erster Linie dem unternehmerischen<br />
Können und einem weitblickenden<br />
Entscheidungsvermögen<br />
zuzuschreiben. Mitverantwortlich sind<br />
dafür aber auch Rahmenbedingungen<br />
für die Unternehmen, die durch die<br />
Politik geschaffen werden, wozu die<br />
Wirtschaftskammer regelmäßig maßgebliche<br />
Impulse gibt und fachliche<br />
Unterstützung bietet.
Fortsetzung einer<br />
Index<br />
155<br />
150<br />
145<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
Wirtschaftswachstum<br />
(reales Bruttoinlandsprodukt)<br />
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006<br />
Exportweltmeister Vorarlberg<br />
Österreich Schweiz Vorarlberg Deutschland<br />
Erstmals über 7 Mrd. Euro Exportvolumen<br />
2007 HAT DAS EXPORTVOLUMENder Vorarlberger Wirtschaft erstmals mehr als sieben<br />
Mrd. Euro (2006: 6,4 Mrd.) betragen. Das geht aus Hochrechnungen hervor. Damit<br />
konnte Vorarlberg im Außenhandel im vergangenen Jahr weiter stark zulegen. In den<br />
vergangenen zehn Jahren hat Vorarlberg seine Exporte verdoppelt.<br />
Von Jänner bis August 2007 - für diesen Zeitraum liegen die Statistiken bereits vor -<br />
stieg der Vorarlberger Außenhandel gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum um<br />
15 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Rund 60 Prozent aller Waren wurden in die EU-Staaten<br />
exportiert. Wichtigster Partner der Vorarlberger Wirtschaft war Deutschland mit 1,35<br />
Mrd. Euro, das entspricht einem Exportvolumen-Anteil von 28 Prozent, gefolgt von der<br />
Schweiz (595,6 Mio.) und Italien (443,4 Mio.). Etwa die Hälfte aller Vorarlberger Exporte<br />
gehen in diese drei Länder. Größere absolute Zuwächse konnte Vorarlberg in den<br />
ersten acht Monaten auf dem spanischen Markt (plus 59 Mio. Euro), in Deutschland<br />
(plus 44 Mio.) und in Polen (plus 40 Mio.), erzielen.<br />
DIE BEIDEN ZENTRALEN WARENGRUPPEN im Exporthandel waren dabei Eisen- und<br />
Metallwaren sowie Kessel, Maschinen und Apparate. Sie machten 43 Prozent des gesamten<br />
Exportvolumens aus. An der Spitze standen mit einem Wert von mehr als einer Milliarde<br />
Euro die Eisen- und Metallwaren, die zu 60 Prozent in den EU-Raum gingen. Von Jänner<br />
bis August 2007 stiegen die Ausfuhren in diesem Bereich gegenüber dem Vorjahr um<br />
15 Prozent. Der größte Exportzuwachs wurde bei Kesseln, Maschinen und Apparaten verzeichnet.<br />
Insgesamt konnte hier bei einem Exportvolumen von mehr als einer Milliarde<br />
Euro eine Steigerung von 300 Mio. Euro bzw. 42 Prozent erzielt werden. Die Kunststoffindustrie<br />
vermeldete ein Export-Plus von 14 Prozent.<br />
Dieses Ergebnis zeigt, dass sich unsere Wirtschaft gegen die internationale Konkurrenz<br />
auf den Märkten hervorragend behauptet“. Die Hoffnung ist berechtigt, dass Vorarlberg<br />
2007 wahrscheinlich wieder österreichischer Wachstumsmeister sein wird. Das<br />
W I R T S C H A F T S P O L I T I K<br />
Erfolge<br />
Klimafonds, Ökostromförderung<br />
und<br />
Eurofighter<br />
● Durch die von der Wirtschaftskammer forcierte Neugestaltung<br />
der Ökostromförderung wurde die Kostenbelastung<br />
per 1.1.2007 für die Stromkunden auf ein erträgliches<br />
Maß festgesetzt. Trotzdem bleibt ein weiterer<br />
Ausbau der Ökostromerzeugung gewährleistet.<br />
● Weitere Senkung der Gasnetztarife (um gut 7 %),<br />
allerdings gleichzeitig Verteuerung der Gas-Energiepreise,<br />
die aber nicht im Einflussbereich Vorarlbergs<br />
liegen.<br />
● Mit dem Klima- und Energiefonds wurde 2007 ein zusätzliches<br />
Instrument der F&E-Förderung, der Förderung<br />
von innovativen Energie- und Verkehrsprojekten sowie<br />
von Maßnahmen zur Markteinführung von klimarelevanten<br />
Produkten und Dienstleistungen geschaffen. Bis<br />
2010 sollen dafür 500 Mio. Euro ausgeschüttet werden.<br />
● Im Rahmen der Eurofighter-Gegengeschäfte konnten<br />
bisher 15 Vorarlberger Firmen mit dem Eurofighter-Hersteller<br />
EADS Geschäfte lukrieren.<br />
Land Vorarlberg bemüht sich, im Rahmen des Wirtschaftsförderungsprogrammes 2007-<br />
2013 die Internationalisierungs-Bestrebungen der Vorarlberger Unternehmen zu unterstützen.<br />
2007 erhielten 35 Firmen Förderungen von insgesamt 400.000 Euro.<br />
Aus Vorarlberg in alle Welt: 2007 wurden mehr Waren exportiert als je zuvor.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 5
G E W E R B E U N D H A N D W E R K<br />
Erfolgsstrategie Netzwerk<br />
Kooperationen bieten wertvolle Synergieeffekte für die Betriebe. Nicht<br />
nur in Vorarlberg, sondern auch über die Grenzen hinaus können solche<br />
Vernetzungen unerkannte Chancen bieten. Aus diesem Grund<br />
starten Gewerbe und Handwerk eine <strong>neu</strong>e Kooperations-Plattform.<br />
M<br />
it einer gut funktionierenden Kooperation wachsen<br />
nicht nur die Chancen für die Betriebe, sondern auch<br />
deren Innovations- und Wettbewerbsfähigkeiten. Weiters<br />
werden Kosten und Risiken geteilt sowie die Flexibilität,<br />
Effizienz und Geschwindigkeit erhöht. Mit diversen Veranstaltungen<br />
und Treffen, die gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />
Die Referenten des letztjährigen Kooperationstreffen: v.l.:<br />
Edwin Tauchmann, Klaus Schubert, Helmut Haas, Herbert<br />
Steiner, Siegfried Kohler mit Theo Schreiber.<br />
„Ein gutes Stück Vorarlberg“<br />
Initiative erfolgreich gestartet<br />
Um die Entwicklung der Vorarlberger Gewerbe- und<br />
Handwerksbetriebe auch zukünftig nachhaltig zu stärken,<br />
wurde die Kampagne „Ein gutes Stück Vorarlberg“ gestartet.<br />
Die Zielsetzung ist klar: Es soll an das Konsumentenbewusstsein<br />
appelliert,<br />
eine <strong>neu</strong>e Lust an handwerklichen<br />
Berufen geweckt sowie<br />
das Qualitäts- und Innovationsbewusstsein<br />
der Mitgliedsbetriebe<br />
gestärkt werden.<br />
6 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Handwerk und Gewerbe Bodensee im Rahmen einer Kooperations-Plattform<br />
durchgeführt werden, soll nun den Betrieben<br />
die Scheu vor Kooperationen genommen und sie gezielt<br />
darauf vorbereitet werden. Vor allem Mut und Wille sind gefragt,<br />
wenn es um erfolgreiche Kooperationen geht. Egal ob<br />
Betriebe der selben oder unterschiedlichen Branche zusammenarbeiten,<br />
wichtig beim Kooperieren sind Vertrauen, Kommunikation,<br />
gemeinsame Schulungen, eine konsequente Arbeitsteilung<br />
sowie ein regelmäßiger Austausch.<br />
Gut funktionierende<br />
Netzwerke sind die<br />
besten Strategien für<br />
die Zukunft.<br />
Spartenobmann Heinz Hajek<br />
1. Veranstaltung ein voller Erfolg<br />
Die erste Veranstaltung hat bereits stattgefunden. Unter<br />
dem Motto „Grenzüberschreitende Kooperationen – die Antwort<br />
des Handwerks auf die Globalisierung“, berichteten erprobte<br />
„Networker“ aus Vorarlberg und Deutschland über ihre<br />
persönlichen Erfahrungen mit Kooperationen und gaben an<br />
die anwesenden Unternehmer hilfreiche Tip<strong>ps</strong>. Anschließend<br />
wurde auf dem Marktplatz der Kooperationen rege diskutiert<br />
und wichtige Kontakte zu anderen Betrieben hergestellt. Resümee<br />
der Veranstaltung: Eine Kooperation zwischen<br />
einem Vorarlberger und einem deutschen Handwerksbetrieb<br />
wurde bereits vereinbart.<br />
Die Sparte Gewerbe und Handwerk hat das Potenzial von<br />
Kooperationen schon lange erkannt und es sich nun zum Ziel<br />
gesetzt, ihre Mitglieder mit verschiedenen Veranstaltungen<br />
und Aktionen gezielt dabei zu unterstützen sich erfolgreiche<br />
Netzwerke aufzubauen.<br />
Veranstaltungen<br />
Voller Einsatz fürs<br />
Passivhaus<br />
Direkt auf der Dornbirner Herbstmesse errichteten<br />
50 Lehrlinge des Gewerbevereins Lustenau ein Doppelhaus<br />
im Passivhausstandard, fix und fertig zum<br />
Einzug. Die erste Vorarlberger Öko-Lehrlingsbaustelle<br />
zeigte auf spektakuläre Weise, was Lehrlinge zu leisten<br />
imstande sind. Die Innungen präsentierten 14 verschiedene<br />
Lehrberufe aus dem Bau- und Baunebengewerbe,<br />
für die sie kräftig Werbung machten. Und<br />
auch der Bundeswettbewerb der Elektrotechniker<br />
fand direkt auf der Dornbirner Messe statt. Sieger<br />
wurde übrigens der Vorarlberger Benjamin Dunst (r.).<br />
Veranstaltungen 07<br />
‘Baumängel: Schadenersatz, Gewährleistung,<br />
Garantie, Produkthaftung’<br />
Das Seminar mit Dr. Reinhard Flatz<br />
im Juli war ein großer Erfolg. Der<br />
Richter und Jurist referierte über die<br />
Verwechslung der Begriffe Gewährleistung<br />
und Garantie auf der einen<br />
Seite sowie Produkthaftung und<br />
Schadenersatz auf der anderen und wies im Speziellen<br />
auf die Trennlinie zwischen Gewährleistung und Schadenersatz<br />
hin.<br />
„Der digitale Tachograph“<br />
Das digitale Kontrollgerät wird sukzessive<br />
den bisher verwendeten<br />
analogen Fahrtenschreiber ersetzen;<br />
die Tachoscheibe wird von der<br />
Chipkarte abgelöst, die unter anderem<br />
die Lenk- und Ruhezeiten der<br />
Lenker aufzeichnet. Damit der Übergang reibungslos<br />
verläuft, veranstaltete die Sparte Gewerbe und Handwerk<br />
insgesamt vier Informationsveranstaltungen.
H A N D E L<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
verhindert fatale Einschränkung<br />
der MwSt-Rückvergütung<br />
In letzter Minute konnte die geplante Erhöhung des Mindesteinkaufes zur Rückerstattung der Mehrwertsteuer<br />
für Nicht-EU-Touristen auf 175 Euro verhindert werden. Vorarlbergs Handel atmet auf –<br />
bei Einführung hätten die Betriebe riesige Verluste erlitten.<br />
D<br />
as Bundesministerium für Finanzen beabsichtigte mit<br />
dem Abgabensicherungsgesetz 2007 die Erhöhung<br />
des Mindesteinkaufs für Nicht-EU Touristen zur Erlangung<br />
einer MWSt-Rückerstattung von 75 auf 175 Euro<br />
– das wäre eine Erhöhung von sage und schreibe 233 Prozent.<br />
Eine solche Maßnahme hätte den Handel in ganz Österreich<br />
betroffen, insbesondere rechneten aber Vorarlbergs<br />
Handelsbetriebe mit großen Einbußen.<br />
Das beherzte Vorgehen von Wirtschaftskammer-Präsident<br />
Kuno Riedmann in Zusammenarbeit mit der Sparte<br />
Handel, hat Schlimmeres verhindert. Nachdem die Pläne<br />
durchsickerten, mobilisierte er Landeshauptmann Herbert<br />
Sausgruber und den Vorarlberger Nationalrat Karl Heinz<br />
Kopf sowie ÖVP-Wirtschaftssprecher Günter Stummvoll, die<br />
den Plan des Finanzministeriums in letzter Minute im Interesse<br />
Vorarlbergs abänderten.<br />
Um was ging es für den Handel?<br />
Derzeit werden im betroffenen Bereich rund 112 Millionen<br />
Euro von Nicht-EU-Touristen ausgegeben. Damit verbunden<br />
sind 17,2 Mio Euro Umsatzsteuer. Rückerstattet werden für<br />
diese Einkäufe 10,9 Mio Euro MWSt. Dies ist der geschätzte<br />
Betrag, den sich das Ministerium zu ersparen hoffte. Dahinter<br />
stehen österreichweit ca. 953.000 Einkäufe von Touristen.<br />
Das sind zwei Drittel aller rückerstatteten Einkäufe!<br />
Für zwei Tourismus-Geschäftsbereiche ist die Rückerstattung<br />
wichtig: Nämlich für grenzüberschreitende Einkäufe von<br />
Schweizern und Kroaten. Diese beiden Herkunftsländer sind<br />
beim Einkaufen preissensibel und haben Alternativen zum Einkauf<br />
in Deutschland bzw. Slowenien und bei Einkäufen von asiatischen<br />
Reisegruppen. Diese bereisen fünf bis sieben Länder<br />
in Europa und kaufen dort ein, wo ein Einkauf am vorteilhaftesten<br />
ist. Bei diesen beiden Gruppen bestand ein hohes Risiko<br />
des Abwanderns von Einkäufen. Und das sind die Zah-<br />
Die Auswirkungen auf<br />
den Vorarlberger Handel<br />
wären katastrophal<br />
gewesen.<br />
SO Gebhard Sagmeister<br />
len für unser Bundesland: In Vorarlberg werden von 54,1 Mio<br />
insgesamt getätigten Einkäufen von Nicht-EU-Touristen über<br />
80% von Schweizern getätigt. 87% (!) aller Rückerstattungen<br />
unter 175 Euro werden an Schweizer Kunden ausbezahlt. 7,7<br />
Mio. Euro USt aus Tourismuseinkäufen: Davon werden derzeit<br />
für Einkäufe zwischen 75 und 175 Euro 2,1 Mio Euro rückerstattet.<br />
„Wenn nur 25% der Umsätze auf die andere Seite<br />
des Bodensees nach Deutschland (kein Mindesteinkauf) ge-<br />
Handel in Vorarlberg<br />
Längere Öffnungszeiten und zahlreiche Schulungen<br />
ZUSATZKOLLEKTIVVERTRAG GYMNAESTRADA. Nach langwierigen Verhandlungen konnte<br />
für diese Veranstaltung ein Zusatzkollektivvertrag ausgearbeitet werden, der auch<br />
ein verlängertes Offenhalten am Abend sowie am Sonntag beinhaltet.<br />
Dem Flohmarkt-Wildwuchs wurde im vergangenen Jahr Einhalt geboten.<br />
wandert wäre, hätte der Handel 13,5 Mio Umsatz und das Finanzministerium<br />
1,9 Mio Umsatzsteuer ohne Berücksichtigung<br />
von Folgewirkungen (Einkäufe unter 75 Euro, Umsatz mit<br />
Dienstleistungen, GewSt, KöST, Arbeitsplätze) verloren“,<br />
rechnet Spartenobmann Gebhard Sagmeister die Auswirkungen<br />
auf unseren Handel aus.<br />
Die Argumente des Finanzministeriums für einen Mindesteinkauf<br />
ließen sich überzeugend entkräften:<br />
● Inflationsanpassung: Das Argument ist berechtigt, ist aber<br />
im internationalen Wettbewerb, insbesondere mit Deutschland<br />
um die betroffenen Tourismusausgaben, irrelevant. In<br />
Deutschland gibt es gar keinen Mindesteinkauf.<br />
● Betrugsbekämpfung: Seit der Osterweiterung und der Einführung<br />
<strong>neu</strong>er Sicherheitsmaßnahmen im Zoll hat sich der<br />
Betrug ganz eindeutig weg bewegt von der MWSt-Rückerstattung.<br />
Die Betrugsmuster, die geblieben sind, betreffen hauptsächlich<br />
höhere Einkaufsbeträge und werden durch eine Änderung<br />
des Minimums nicht verbessert.<br />
● Schengenabkommen mit der Schweiz: Mit dem Inkrafttreten<br />
des Schengener-Abkommens mit der Schweiz Ende 2008<br />
werden zwar die Personenkontrollen zwischen Österreich und<br />
der Schweiz entfallen; im Bereich des Warenverkehrs müssen<br />
jedoch weiterhin wie bisher Zollkontrollen durchgeführt werden.<br />
Die Zollbeamten müssen also auch bei Nicht-Erhöhung<br />
der Mehrwertsteuer-Rückerstattungsgrenze vor Ort tätig sein.<br />
LADENÖFFNUNGSZEIT-NEUREGELUNG. Seit 1. Jänner 2008 sind <strong>neu</strong>e Ladenöffnungszeiten<br />
in Kraft getreten, und zwar ist es für die Händler in Östereich nun möglich, täglich<br />
bis 21.00 Uhr, am Samstag bis 18.00 Uhr sowie pro Woche 72 statt 66 Stunden<br />
offen zu halten.<br />
FLOHMÄRKTE. Nach mehreren Gesprächen mit den Gemeinden wurden Flohmärkte,<br />
die bisher außerhalb der Marktordnung und ohne Wissen der Gemeinden stattgefunden<br />
haben, auf die Regelungen nach der Gewerbeordnung zurückgeführt. Dies geschah<br />
deshalb, weil solche Märkte teilweise Anrainer störten, teilweise auf Grund der geparkten<br />
Autos Verkehrsprobleme entstanden.<br />
SCHULUNGEN. Von den Fachgruppen der Sparte Handel wurden im Jahre 2007 insgesamt<br />
46 Schulungen, Vorträge sowie Veranstaltungen durchgeführt, an denen insgesamt<br />
ca. 2000 Besucher teilnahmen.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 7
I N D U S T R I E<br />
Vorarlberger Industrie<br />
Jahr 2007<br />
L ehrlingsleistungswettbewerb:<br />
Insgesamt traten 272 Lehrlinge zum Lehrlingsleistungswettbewerb<br />
und zur Zwischenprüfung<br />
2007 an (LLW Metall, Elektro I, Elektro<br />
II, EDV-Techniker, Zwischenprüfung: Anlagenelektriker,<br />
Maschinenmechaniker, Werkzeugmechaniker),<br />
von denen 267 die Prüfung<br />
bestanden.<br />
V .E.M.- Ausbildungsfonds:<br />
Rund 1.100 Jugendliche erhalten derzeit<br />
eine technische Lehrausbildung in einem<br />
V.E.M-Betrieb. Die V.E.M- Betrieb haben<br />
dafür ein Ausbildungsprämiensystem eingeführt.<br />
2,4 Promille der Bruttolohn- und Gehaltssumme<br />
wird in einen Fonds eingezahlt,<br />
um die Lehrlingsausbildung der Unternehmen<br />
zu fördern.<br />
Industrie sichert Bug-AluTechnic-L ehrlingen<br />
die Ausbildung:<br />
Dank rascher Intervention der Vorarlberger<br />
Industrie konnten die <strong>neu</strong>n von der Betriebsverlagerung<br />
betroffenen Lehrlinge ihre<br />
Lehre in einem anderen Industrie-Unternehmen<br />
fortsetzen.<br />
Ausbildercoach:<br />
Die Vorarlberger Elektro- und Metallindustrie<br />
hat das Future Kolleg weiterentwickelt und<br />
mit dem Ausbildercoach einen <strong>neu</strong>en Maßstab<br />
in der Weiterbildung für Lehrlingstrainer.<br />
Der Ausbildercoach beinhaltet ein 18-tägiges<br />
Modul in sieben Teilen, bei dem vor<br />
allem die Sozial- und Methodenfertigkeiten<br />
der Lehrlingsausbilder gefestigt werden.<br />
HTL-Ausbildungsschwerpunkte:<br />
Optimierung der HTL-Ausbildung: Weiterentwicklung<br />
des Logistik-Schwerpunktes an der<br />
HTL Dornbirn, der Schwerpunkte Kunststofftechnik<br />
und Automatisierungstechnik an der<br />
HTL Bregenz. Es laufen derzeit Bestrebungen<br />
den Ausbildungsschwerpunkt Wirtschaftsingenieurswesen<br />
(inkl. Betriebsmanagent)<br />
an der HTL Dornbirn zu konzentrieren.<br />
Beschlossene HTL- Förderungen 2008<br />
HTL Bregenz: 40.000 Euro<br />
HTL Rankweil: 30.000 Euro<br />
HTL Dornbirn: 35.000 Euro<br />
= 105.000 Euro<br />
Die Vorarlberger Höheren Technischen<br />
Lehranstalten erhalten somit 2008 Förderungen<br />
von Land und Industrie in Höhe von<br />
2 1 0. 000 Euro .<br />
8 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Mag. Edith Jaksch, Spartenobmann DI Christoph Hinteregger und Bildungslandesrat Mag. Siegi Stemer.<br />
Industrie präsentiert Bildungsbedarf<br />
für die kommenden Jahre<br />
Die Vorarlberger Industrie tritt Fachkräftemangel vehement entgegen und legt<br />
Chancen der Vorarlberger Jugend für ihre berufliche Zukunft dar.<br />
Im Auftrag der Sparte Industrie in der<br />
Vorarlberger Wirtschaftskammer untersuchte<br />
das Institut für statistische Analysen,<br />
Jaksch und Partner den Bildungsbedarf<br />
in der heimischen Industrie. 104 Unternehmen<br />
mit rund 30.000 Mitarbeitern<br />
wurden zur Entwicklung der Beschäftigtenstruktur<br />
in den kommenden fünf Jahren<br />
befragt. Die Bildungsbedarfsanalyse der<br />
Vorarlberger Industrie zeigt ein Überangebot<br />
an AHS-Absolventen, Absolventen von<br />
Wirtschaftsstudien und Juristen. Dagegen<br />
fehlen der heimischen Industrie 1.285<br />
Fachkräfte und Techniker aller Bildungsstufen<br />
von der technischen Lehre über die<br />
HTL bis zu Fachhochschule und Hochschule.<br />
Da in der Untersuchung 94% der Vorarlberger<br />
Industriebetriebe eingehend befragt<br />
wurden, bietet die Bildungsbedarfsanalyse<br />
eine ausgezeichnete und sichere<br />
Planungsgrundlage.<br />
Eindeutige Prognosen bis<br />
zum Jahr 2012<br />
1. Die Anzahl der Beschäftigten in<br />
der Industrie wird, aus Sicht der Personalverantwortlichen,<br />
in den nächsten 3 bis<br />
5 Jahren um rund 3% wachsen. Die Beschäftigten<br />
werden allerdings nicht kontinuierlich<br />
in allen Bereichen im selben Ausmaß<br />
zunehmen, sondern es wird zu einer<br />
„Umschichtung“ kommen. Die Verlierer in<br />
diesem Wandlungsprozess werden Arbeit-<br />
nehmer sein, die über ein sehr niedriges<br />
Bildungsniveau (ohne Berufsausbildung -<br />
Hilfskräfte) verfügen, aber vor allem auch<br />
jene, die Absolventen einer AHS sind und<br />
keinerlei weitere Ausbildung genossen<br />
haben.<br />
2. Der Fachkräftebedarf in der Industrie<br />
wird um 6,42% steigen. Die in<br />
der Industrie ausgebildeten Lehrlinge<br />
werden nicht in der Lage sein, den Bedarf<br />
an Fachkräften abzudecken. Die Personalverantwortlichen<br />
sprechen von einem Mangel<br />
von rund 650 Fachkräften, den es mittelfristig<br />
zu kompensieren gilt.<br />
3. In den nächsten 3 bis 5 Jahren<br />
werden in den Industriebetrieben in Vorarlberg<br />
rund 350 Lehrlinge mehr ausgebildet<br />
werden. 71% der Industriebetriebe<br />
in Vorarlberg hat gute Erfahrungen mit<br />
Mädchen/Frauen in technischen Berufen.<br />
4. Die Abschaffung beziehungsweise<br />
den Ersatz durch andere Bildungsmaßnahmen<br />
fordern nur 2 von 10 Industriebetrieben<br />
in Vorarlberg hinsichtlich der<br />
Polytechnischen Schulen.<br />
5. Absolventen von Fachschulen<br />
und mittleren Schulen werden im Spektrum<br />
der Gesamtbeschäftigten eine immer<br />
geringere Rolle spielen. Der Bedarf wird<br />
mittelfristig zurückgehen.<br />
6. Der Anteil an AHS-Absolventen<br />
in der Industrie wird auch zurückgehen. Betrachtet<br />
man die Arbeitsplätze, dann wird<br />
diese Bildungsgruppe 2010-2012 sich<br />
rückläufig entwickeln. Unmittelbar finden<br />
AHS-Absolventen keine Verwendung in der<br />
Vorarlberger Industrie, jedoch sehen viele<br />
Personalverantwortlichen die Wettbewerbsvorteile<br />
von AHS-Absolventen mit<br />
einem technischen Studium im Vergleich<br />
zu anderen Maturanten. Begründet wird<br />
dies durch die fundierte Allgemeinbildung<br />
durch die AHS und dem Mangel an Technikern<br />
im Allgemeinen.<br />
7. Das derzeitige Angebot an HAK-<br />
Absolventen wird von 62% der Personalisten<br />
als passend eingestuft.<br />
8. Bis 2010 - 2012 werden rund<br />
13% mehr HTL-Absolventen nachgefragt<br />
werden. Umgelegt auf Arbeitsplätze bedeutet<br />
dies mittelfristig 300 mehr. Von den<br />
derzeit in der Industrie Beschäftigten<br />
haben rund 7% eine HTL/HTBLA absolviert.<br />
Derzeitig herrscht aus Sicht von 58%<br />
der Industriebetriebe ein Mangel an HTL-<br />
Absolventen.<br />
9. Den relativ größten Zuwachs<br />
wird es bei FH-Absolventen geben, 21%<br />
in den nächsten 3 bis 5 Jahren. Umgelegt<br />
auf Arbeitsplätze verlieren diese Werte ihre<br />
„Dramatik“, da der Anteil der FH- Absolventen<br />
noch gering ist. Mittelfristig werden um<br />
140 mehr Absolventen nachgefragt.<br />
10. Der Zuwachs bei den Universitätsabsolventen<br />
wird etwas geringer<br />
sein. Die Angaben der Personalisten kurz<br />
zusammengefasst: Zu viele Absolventen<br />
von Wirtschaftsstudien und Juristen – zu<br />
wenige Absolventen von technischen Studienrichtungen.
T O U R I S M U S<br />
Erfolgreiches Jahr für<br />
Qualitätsoffensive<br />
Das Jahr 2007 stand für die Initiative „Vorarlberg isst“ unter einem guten Stern. Durch verschiedene Aktivitiäten<br />
wie die Kochwerkstätten, „Kaffee trifft Kunst“, „Mahlzeit Kinder“ oder die Erlebnistesteraktion wurde das Potenzial<br />
und die Vielfalt der Vorarlberger Gastronomie und Hotellerie besonders aufgezeigt.<br />
Köstliche Gerichte bei den Kochwerkstätten, strahlende Kindergesichter und die Obmänner der Fachgruppen Gastronomie, Andrew Nussbaumer, und Hotellerie, Günter Pfefferkorn.<br />
V<br />
orarlberg isst... kann für 2007 eine äußerst<br />
positive Bilanz ziehen. Die verschiedenen<br />
Aktionen zeugten vom großen Interesse<br />
seitens der Wirte und Gäste.<br />
Dass der Spargel viel mehr ist, als nur eine<br />
schmackhafte Beilage, demonstrierten sieben<br />
Vorarlberger Spitzenköche im Veranstaltungssaal<br />
Ambach in Götzis.In den Kochwerkstätten<br />
wurde dem begeisterten Publikum sieben verschiedene<br />
Spargelgerichte - vom Spargelmousse<br />
im Baumkuchenmantel bis hin zu Spargelgulasch<br />
- serviert. In etwas höheren Lagen, genauer<br />
gesagt auf 1.850 Metern Höhe präsentierten<br />
sechs Montafoner Spitzenköche den<br />
Investitionsförderung<br />
Montafoner „Sura Kees“ einmal ganz anders.<br />
In einer Live-Kochshow wurde das „unterschätzte<br />
Produkt“ auf verschiedene Arten zubereitet.<br />
Speziell für die kleinen Gäste war die Aktion<br />
„Mahlzeit Kinder“ ausgerichtet, im Rahmen<br />
derer rund 120 Gastronomiebetriebe zum Fixpreis<br />
von sechs Euro alle Hauptspeisen in kindergerechten<br />
Portionen anboten und so probierten<br />
sich über 2000 Kinder durch die Speisekarte<br />
der Großen.<br />
Blitzumfrage „Vorarlberg isst“<br />
Die Umfrage unter zufällig ausgewählten Gastronomen<br />
im Herbst 07 ergab ein erfreuliches<br />
Förderung wieder auf Kleinund<br />
Mittelbetriebe ausgedehnt<br />
Damit wurde vom Land Vorarl-<br />
berg ein wichtiger Wunsch der<br />
Sparte Tourismus in der Wirt-<br />
schaftskammer erfüllt und die<br />
Förderlücke des Bundes ge-<br />
schlossen. Art und Ausmaß der<br />
Förderung bei Maßnahmen zur<br />
Qualitätsverbesserung:<br />
● Zuschüsse in Höhe v. 10% der<br />
förderbaren Investitionskosten<br />
● Die Untergrenze der förderba-<br />
ren Investitionskosten beträgt <br />
25.000, die Obergrenze <br />
250.000<br />
● Bei Förderungen im Rahmen<br />
der TOP-Tourismus-Richtlinien<br />
durch die ÖHT erfolgt vom Land<br />
Vorarlberg eine Aufstockung in<br />
Höhe der Bundesförderung, ma-<br />
ximal jedoch auf 10% und nur<br />
bei Investitionsvolumen die <br />
500.000 nicht übersteigen.<br />
Die <strong>neu</strong>en Richtlinien sind mit<br />
1.1.2008 in Kraft getreten. Sie<br />
finden sie auf der Homepage<br />
der Sparte Tourismus:<br />
www.wko.at/vlbg/tourismus -<br />
Info-Angebot.<br />
Auskünfte erhalten Sie im WKV<br />
Förderservice bei Frau Uta Illen-<br />
berger, Tel. 05522/305-312.<br />
Jobbörsen<br />
Bild und zeigte die Aufgeschlossenheit gegenüber<br />
der Initiative „Vorarlberg isst“, die mit einer<br />
Durchschnittsnote von 1,88 bewertet wurde.<br />
Lieblingsgastgärten<br />
Bereits zum zweiten Mal standen 2007 die<br />
beliebtesten Gastgärten Vorarlbergs zur Wahl.<br />
Rund 4.000 Vorarlberger, haben sich daran beteiligt<br />
und wählten auf der Homepage von „vorarlberg<br />
isst...“ und per SMS ihren Lieblingsplatz.<br />
Die Verbindung zwischen Kunst und Intellekt,<br />
Inspiration und Begegnung, erlebte im Oktober<br />
unter dem Motto „Kaffee trifft Kunst“ einen<br />
Arbeitsschwerpunkt<br />
Mitarbeitersuche<br />
Die Jobbörsen in Dresden und Budapest wurden wieder<br />
in bewährter Zusammenarbeit mit dem AMS organisiert<br />
und besucht, in Dresden gemeinsam mit Vertretern<br />
aus 17 Vorarlberger Gastbetrieben. Erstmals wurde auch<br />
eine Jobbörse in Prag für Vorarlberg durchgeführt. Ein<br />
<strong>neu</strong>er Kontakt wurde in den Sommertourismus-Gebieten<br />
am Plattensee aufgenommen. Sonderkontingente für die<br />
Sommer- und Wintersaison wurden erreicht und die faire<br />
Vergabe begleitet. Köche aus <strong>neu</strong>en EU-Mitgliedsländern<br />
können nach der Fachkräfte-Verordnung außerhalb des<br />
Sonderkontingentes genehmigt werden. Zwei Turnusse<br />
mit jeweils über 50 Praktikanten aus Dresden decken erstmals<br />
die gesamte Wintersaison ab. Die Internetplattform<br />
www.tourismusjob.at wurde ausgebaut, vor der Wintersaison<br />
ins Netz gestellt und entsprechend beworben. Zahlreiche<br />
Stellensuchende haben darauf zugegriffen, Unternehmer<br />
berichten von abgeschlossenen Arbeitsverträgen.<br />
<strong>neu</strong>en Höhepunkt. Zwölf namhafte Künstler griffen<br />
zu Stift und Kohle und verschenkten die entstandenen<br />
Werke an die Gäste.<br />
„Vorarlberg isst.. Genussguide“<br />
Keine Gourmetkritiker, sondern ganz normale<br />
Gäste (insgesamt 500) testen zur Zeit<br />
Vorarlbergs Gastronomiebetriebe nach den Kriterien<br />
Genuss, Atmosphäre, Qualität und<br />
Freundlichkeit, ungeachtet von Hauben und<br />
Sternen.<br />
Das Ergebnis wird im Mai 2008 im Rahmen<br />
einer Gala vorgestellt sowie im <strong>neu</strong>en „Vorarlberg<br />
isst... Genussguide“ präsentiert.<br />
Veranstaltungen<br />
● Steuerliche Aufzeichnungspflichten<br />
- Barbewegungsverordnung<br />
(3 Veranstaltungen)<br />
● Beherbergungsvertrag u. Allgem.<br />
Geschäftsbedingungen Hotellerie<br />
(3 Veranstaltungen)<br />
● ● Ausbildertreffen Gastgewerbe (3)<br />
● Klassifizierung Beherbergungsbetriebe<br />
(3)<br />
● Lebensmittelhygiene (3)<br />
● Berufsinformation für Schüler (3)<br />
● Steuerseminar bzw. Reiserecht Reisebüros<br />
( je 1)<br />
● Berufsinfo Tourismus für Lehrpersonen<br />
(1)<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 9
V E R K E H R<br />
WKV Verkehr<br />
ÖPNV, Straßen,<br />
Grenzen und<br />
die Maut<br />
ÖFFENTLICHER Personennahverkehr<br />
(ÖPNV): Gemeinsam mit dem Vorarlberger<br />
Verkehrsverbund (VVV), dem<br />
ÖBB-Postbus und den privaten Autobusunternehmungen<br />
wurden Kooperationsverträge<br />
abgeschlossen, wobei die<br />
Privatisierungsquote erhöht werden<br />
konnte. Außerdem wurden die Verkehrsdiensteverträge<br />
abgeschlossen.<br />
STRASSENPROJEKTE in Vorarlberg:<br />
Im Zuge der Umsetzung der im Vorarlberger<br />
Verkehrskonzept auf Druck der<br />
Wirtschaft enthaltenen leistungsfähigen<br />
Verbindung zwischen dem Vorarlberger<br />
und dem Schweizerischen Autobahnnetz<br />
sowie einer Südumfahrung<br />
von Feldkirch wurden die Planungsverfahren<br />
begonnen.<br />
GRENZÜBERSCHREITENDER Verkehr:<br />
In beharrlichen Verhandlungen<br />
mit dem Finanzministerium und den<br />
Zollbehörden in Vorarlberg konnten die<br />
langen Wartezeiten an den Grenzen<br />
und systembedingte Probleme mit<br />
dem <strong>neu</strong>en elektronischen Zollsystem<br />
„eZoll“ weitgehend abgebaut<br />
werden. Im ständigen Dialog mit den<br />
Zollbehörden werden weitere Verbesserungen<br />
bei der Abwicklung der Zollabfertigungen<br />
vorangetrieben.<br />
AUTOBAHNMAUT für LKW und Busse:<br />
Probleme mit der Go-Box beim Road-<br />
Pricing für LKW und Omnibusse konnten<br />
auf permanenten Druck der Wirtschaftskammer<br />
weitgehend beseitigt<br />
werden (Verbesserungen bei Fehlbuchungen,<br />
z. B. wegen falsch eingestellter<br />
Achsanzahl: Mail-Infos der ASFI-<br />
NAG statt Ersatzmautforderungen<br />
oder Strafen; längere Frist der Nachzahlungsmöglichkeit).<br />
10 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Kampf gegen Tiroler<br />
Fahrverbote: Die ersten<br />
Erfolge sind absehbar<br />
Gemeinsam mit den Bodensee Industrie- und Handelskammern und dem Land Vorarlberg<br />
kämpfte die Wirtschaftskammer Vorarlberg bereits im vergangenen Jahr gegen die<br />
Tiroler LKW-Fahrverbote. Die Vorarbeit hat sich gelohnt: Die EU schaltet sich aktiv in den<br />
Konflikt ein und unterstützt die Haltung Vorarlbergs und seiner Partner.<br />
D<br />
ie Bodensee-Industrie- und Handelskammern<br />
haben sich auf Initiative der<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg an<br />
EU-Vizepräsident Verkehrskommissar<br />
Jacques Barrot gewandt, mit der Bitte um<br />
Unterstützung im Kampf gegen willkürlich<br />
erlassene LKW-Fahrverbote in Tirol. Intensive<br />
Verhandlungen zwischen Repräsentanten<br />
der WK Vorarlberg und der Vorarlberger Landesregierung<br />
mit den zuständigen Tiroler<br />
Regierungsstellen sind vorausgegangen.<br />
Ab 1. November 2008 wird die generelle<br />
Ausnahme vom Nachtfahrverbot auf der<br />
Tiroler Inntalautobahn für schadstoffarme<br />
LKW mit modernen EURO-4- und EURO-5-<br />
Motoren fallen, so die Pläne der Tiroler Landesregierung.<br />
Dies wirkt sich dramatisch auf<br />
jahrelang aufgebaute Logistikketten aus, da<br />
in der Nacht weder Fahrten aus dem Bodenseeraum<br />
in die Landeshauptstadt Innsbruck<br />
noch über den Brenner erlaubt sein werden.<br />
Demnächst soll nach dem Willen der Tiroler<br />
auf denselben Strecken ein zusätzliches<br />
sektorales LKW-Fahrverbot in Kraft gesetzt<br />
werden, das für Güter wie z.B. Baustahl,<br />
Rundholz oder Abfälle ganzjährig, rund um<br />
die Uhr, gelten soll. Ohne Rücksicht darauf,<br />
ob ein älterer oder ein schadstoffarmer LKW<br />
mit modernstem EURO-4- oder EURO-5-<br />
Motor eingesetzt wird.<br />
Erster Tiroler Versuch<br />
gescheitert<br />
Bereits im Jahr 2003 hat die Tiroler Landesregierung<br />
versucht, ein sektorales LKW-<br />
Fahrverbot auf der A12 Inntalautobahn einzuführen,<br />
welches aber vom Europäischen<br />
Gerichtshof im Jahr 2005 wegen Rechtswidrigkeit<br />
aufgehoben wurde. Im Dezember<br />
2007 hat die EU-Verkehrskommission –<br />
nicht zuletzt aufgrund der massiven Beschwerden<br />
aus Vorarlberg - unmissverständlich<br />
darauf hingewiesen, dass ein er<strong>neu</strong>tes<br />
sektorales LKW-Fahrverbot im Bundesland<br />
Tirol wegen Verstoß gegen die EU-<br />
Grundfreiheit des freien Warenverkehrs<br />
nicht akzeptiert wird.<br />
Zweiter Vorstoß<br />
Die Tiroler Landesregierung hat nun dennoch<br />
er<strong>neu</strong>t ein LKW-Fahrverbot verordnet,<br />
das weitgehend mit jenem aus dem Jahr<br />
2003 identisch ist - im Bewusstsein um das<br />
Populistisch und willkürlich: Die Fahrverbotspläne<br />
der Tiroler Regierung.<br />
EuGH-Urteil des Jahres 2005 und der klaren<br />
Ablehnung seitens der EU-Kommission.<br />
Dieses sektorale Fahrverbot für LKW ab 7,5<br />
Tonnen Gesamtgewicht gilt auf der A12 Inntalautobahn<br />
zwischen Zirl, Innsbruck und<br />
Kufstein. Damit wird auch die Brennerroute<br />
für Transporte aus Vorarlberg und dem<br />
Bodenseeraum für bestimmte Güter ganzjährig<br />
komplett gesperrt.<br />
Ausnahmen für regionale<br />
Tiroler Wirtschaft<br />
Es gibt allerdings Ausnahmen für Kernzonen<br />
und erweiterten Zonen. Die meisten<br />
Tiroler Bezirke zählen zur sogenannten Kernzone<br />
und sind damit überhaupt nicht betrof-<br />
fen. Die sogenannte erweiterte Zone deckt<br />
die übrigen Tiroler Bezirke sowie beinahe<br />
das gesamte Südtirol, einige bayrische Landkreise<br />
und den Bezirk Zell am See ab. Transporte<br />
von bestimmten Gütern von Vorarlberg<br />
und dem gesamten Bodenseeraum<br />
über den Brenner sowie in die Gebiete östlich<br />
von Zirl bzw. Innsbruck, mit LKW über<br />
7,5 Tonnen wären aber generell verboten. So<br />
müssten Lieferungen von Rundholz, Baustahl,<br />
Fliesen usw. ins Pustertal im Südtirol<br />
statt auf direktem Weg (ca. 240 Kilometer)<br />
künftig via Schweiz – Mailand – Gardasee<br />
– Bozen (ca. 640 Kilometer), also mit einem<br />
Umweg von 400 Kilometern, transportiert<br />
werden. Für Abfälle käme das Verbot<br />
einem generellen Transitverbot gleich, da<br />
davon auszugehen ist, dass weder die<br />
Schweiz noch Bayern entsprechende Bewilligungen<br />
erteilen werden. De facto bedeutet<br />
das, dass die Tiroler Unternehmen in der<br />
Kernzone überhaupt nicht betroffen wären,<br />
Vorarlberger, deutsche, italienische (ausgenommen<br />
Südtirol) oder schweizerische<br />
Unternehmen hingegen total.<br />
Unterstützung durch EU<br />
Diese Wettbewerbsverzerrung ist derart<br />
krass, dass jedes Rechtsmittel dagegen ausgeschöpft<br />
werden muss. Mit Unterstützung<br />
von deutschen EU-Abgeordneten setzten die<br />
Bodensee-Industrie- und Handelskammern<br />
in Brüssel bereits alles daran, dass dieser<br />
politischen Willkür in Tirol Einhalt geboten<br />
wird. Die Beschwerden sind bei der Europäischen<br />
Kommission bereits auf fruchtbaren<br />
Boden gefallen, in einem Beschwerdebrief<br />
an Österreich fordert der Verkehrskommissar<br />
eine Aufhebung dieser diskriminierenden<br />
Maßnahmen. Auch das Land Vorarlberg will,<br />
sollten die Tiroler nicht einlenken, gerichtlich<br />
gegen diese Willkür-Regelung vorgehen.<br />
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg mit<br />
ihren Partnern ist zuversichtlich, dass das<br />
sektorale Fahrverbot in Tirol fallen wird.
Außenwirtschaft Vorarlberg<br />
Daten und Fakten zur Bilanz 2007<br />
● 2,0 Mrd. Euro Staatseinnahmen durch Export: Von 3,3 Mrd.<br />
Staatseinnahmen kommen 2,0 Mrd. von der österreichischen<br />
Exportwirtschaft. 37.000 <strong>neu</strong>e Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft:<br />
Insgesamt wurden 2007 rund 63.000 Arbeitsplätze<br />
<strong>neu</strong> geschaffen.<br />
● 2%-Punkte BIP-Wachstum durch Export: Von 3,4% Gesamtwachstum<br />
erbringen die österreichischen Exportunternehmen<br />
2,0%.<br />
● Prognose Exportzuwachs von 14% auf 7,36 Mrd. Euro.<br />
● 20.130 Export-Euro pro Einwohner: Damit liegt Vorarlberg<br />
sogar um 50% über dem Österreich-Schnitt. Österreich hat<br />
Platz 7 unter allen exportierenden Ländern der Welt erobert<br />
und sogar den Welt-Exportkaiser Deutschland überholt.<br />
● 29 Veranstaltungen/Initiativen mit über 700 Teilnehmern<br />
● 5 Außenhandelstagungen (Südosteuropa,<br />
Nord- und Lateinamerika).<br />
● 10 Zoll- und Außenhandelsseminare („Der Betriebsprüfer<br />
kommt“, „AEO – <strong>neu</strong>e Zertifizierung“)<br />
● 3 China-Plattformen („China – Indien – wer wird die <strong>neu</strong>e<br />
Wirtschaftssupermacht?“ und „Wirtschaftsspionage“) mit über<br />
200 Teilnehmer/innen.<br />
● ● 9 Länder- und Branchenveranstaltungen<br />
(„Kamingespräch Russland“, „Bauexporttag“).<br />
● 2 Wirtschaftssondierungsreisen nach Bulgarien/Rumänien<br />
sowie Moskau.<br />
● 6.300 qualifizierte Kontakte in der Außenwirtschaft Vorarlberg.<br />
● 750 Anfragen an Außenhandelsstellen.<br />
A U S S E N W I R T S C H A F T<br />
Arbeiten in der Schweiz: Einsatz der<br />
Wirtschaftskammer zeigte erste Erfolge<br />
EU-Kommission gibt Wirtschaftskammer Vorarlberg mit ihrer Kritik Recht.<br />
K<br />
ommissions-Mitglied Dr. Benita Ferrero-<br />
Waldner kritisierte in einer Reaktion auf<br />
Anfrage der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
spezifische Schweizer Maßnahmen als Widerspruch<br />
zum Freizügigkeitsabkommen. Die<br />
Initiative der Wirtschaftskammer zeigte somit<br />
erste Wirkung.<br />
Das zuständige Kommissions-Mitglied Dr.<br />
Benita Ferrero-Waldner hält im Speziellen drei<br />
Schweizer Regelungen für problematisch, die<br />
sie unter anderem im klaren Widerspruch zum<br />
Freizügigkeitsabkommen sieht. Eine weitere Klärung<br />
im Gemischten Ausschuss der Europäischen<br />
Union ist vorgesehen.<br />
Die 8-Tage Vorabmeldepflicht für die Entsendung<br />
von Arbeitnehmern sei mit dem Abkommen<br />
über den freien Personenverkehr unvereinbar.<br />
Für den Fall, dass zur Überwachung der<br />
Dienstleistungserbringung eine vorherige Registrierung<br />
erforderlich sein soll, kann dies nur<br />
einen rein deklarativen Charakter haben, heißt<br />
es von Seiten der Europäischen Kommission.<br />
Kurzfristige Auftragswahrnehmungen bzw.<br />
dringende Reparatur- und Wartungsarbeiten<br />
werden durch diese Regelung für Vorarlberger<br />
Unternehmen beinahe unmöglich gemacht. Bei<br />
den Lohnbestimmungen teilt die Kommission<br />
ebenfalls den WK- Einspruch. Besondere Probleme<br />
ergeben sich bei der Vergleichbarkeit der<br />
Achtung Achtung Hürde Hürde ! !<br />
Entlohnung, da vor allem die Schweizer Sozialvorschriften<br />
strukturell von den in der EU anwendbaren<br />
Bestimmungen abweichen. Ferrero-Waldner<br />
kündigt diesbezüglich weitere Verhandlungen<br />
im Gemischten Ausschuss der EU<br />
an, der das höchste zuständige Gremium zum<br />
EU-Schweiz-Thema darstellt.<br />
Vorarlberger Unternehmen werden von den<br />
Schweizer Behörden aufgefordert Beiträge zu<br />
Vollzugsmaßnahmen, zu Urlaubs- oder Fortbildungskassen<br />
in der Schweiz zu zahlen bzw. Sicherheiten<br />
zu hinterlegen. Die Kommission lehnt<br />
diese Beitragsforderungen an paritätische Berufskommissionen<br />
ab. Dass solche Bestandtei-<br />
Außenwirtschaft Vorarlberg<br />
Mag. Susanne Busswald, Wichnergasse 9, 6800 Feldkirch, T 05522-305-250,<br />
busswald.susanne@wkv.at, wko.at/ vlbg/exportservice<br />
le der Kollektivvereinbarungen nicht auf Dienstleistungen<br />
aus der EU zur Anwendung kommen,<br />
ist aus der Stellungnahme von Kommissionsmitglied<br />
Ferrero-Waldner zu entnehmen.<br />
Interventionsschritte<br />
● Regionale/kantonale Interessensvertretung.<br />
Laufend intensive Gespräche und Interventionen<br />
bei konkreten Anlassfällen mit den regionalen<br />
Arbeitsmarktbehörden in der Schweiz<br />
sowie den kantonalen Ämtern für Wirtschaft.<br />
● Interventionen auf politischer Ebene über die<br />
Landesregierung bei den Kantonen Graubünden<br />
und St. Gallen.<br />
● Interventionen auf IBK-Ebene sowie im Kreis<br />
Bodensee IHK, Bodensee HWK sowie der Alpenländischen<br />
Handelskammern.<br />
● Interventionen beim Bundesamt für Migration,<br />
Seco in Bern.<br />
● Beamtengespräche (20. November 2006)<br />
auf Spitzenebene im Wirtschaftsministerium.<br />
● Interventionen bei der zuständigen Generaldirektion<br />
für auswärtige Angelegenheiten in<br />
Brüssel (Jänner 2007).<br />
Konkrete Erfolge bisher:<br />
● Erfolge bei der Anrechung von Lohnbestandteilen:<br />
Anerkennung von 13./14. Monatslohn,<br />
5 Urlaubswochen und einen Teil der Sozialversicherung<br />
● Erfolge beim Nachweis der Lohnzahlungen<br />
- Vereinfachung der Nachweise.<br />
● Schaffung einer Kompetenzstelle zum Themenbereich<br />
„Arbeiten in die Schweiz“ in der<br />
WKV, die mittlerweile überregionale Bedeutung<br />
hat. Dies umfasst auch die Hilfestellung und die<br />
aktiv Unterstützung bei Kontakten und Problemen<br />
heimischer Betriebe mit Institutionen in der<br />
Schweiz.<br />
● EU-Kommission kritisiert auf WK-Initiative<br />
Schweizer Maßnahmen. Eine weitere Klärung<br />
im Gemischten Ausschuss der Europäischen<br />
Union ist vorgesehen.<br />
Export bleibt<br />
Wachstumsmotor Nr. 1<br />
Die Vorarlberger Exportquote stieg 2007 um<br />
13%. In die <strong>neu</strong>en mittel- und osteuropäischen EU-Länder<br />
haben sich auch aufgrund der VOst-Initiative der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg und des Landes Vorarlberg<br />
die Exporte der Vorarlberger Unternehmen von 2006<br />
auf 2007 sogar um über 32% (+85,3 Millionen Euro)<br />
gesteigert. 240.000 Geschäftsfälle wurden 2007 von<br />
der Außenwirtschaft Österreich mit österreichischen Kunden<br />
im Ausland bearbeitet. Verglichen mit 2002 entspricht<br />
dies einer Verdoppelung. Auch bei den Veranstaltungen<br />
der AWO hat es mit durchschnittlich 2,8 Events<br />
pro Tag eine Verdoppelung gegenüber 2002 gegeben.<br />
Die Internationalisierungsoffensive „go international“ wird<br />
auch 2008 weitergeführt. 12 Millionen Euro stehen zur<br />
Stärkung der internationalen Wettbwerbsfähigkeit der<br />
österreichischen Wirtschaft und zum Abbau von Exportbarrieren<br />
zur Verfügung.<br />
Nähere Informationen unter<br />
www.go-international.at<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 11
B I L D U N G S P O L I T I K<br />
Bildungspolitik<br />
Schwerpunkte 2007<br />
● Scheck an BMHS-Kuratorien für schulspezifische<br />
Aktivitäten in Höhe von 72.000 Euro<br />
(WKV und Land)<br />
● Bildungspolitischer Impulsvortrag an der<br />
HAK Bludenz mit Frau Prof. Landerl mit über<br />
100 Teilnehmern – Thema: Lesen,<br />
Leseflüssigkeit, Schriftsprache sprechen im<br />
Schulalltag, Lernstörungen<br />
● Engagierte WKV-Themenpositionierung<br />
für eine „moderne und gerechte Schule“ (Differenzierung<br />
mit 9 bzw. 10 Jahren ist nicht<br />
wünschenswert, mehr Schulautonomie, kindergerechte<br />
Didaktik)<br />
● Bildungszuschuss für Unternehmer/ innen:<br />
Auf Initiative der WKV wird der Bildungszuschuss,<br />
der von Land, Wirtschaftskammer, AK<br />
und BMinwA getragen wird, auf die Unternehmer<br />
ausgeweitet.<br />
Neben den drei Schwerpunktprojekten<br />
wurden und werden in die Wissensoffensive<br />
folgende Projekte durchgeführt:<br />
● Berufsfindungsprojekt „Potenzialanalyse“<br />
– 95 Euro-WK-Bonus<br />
Analyseinstrument (wissenschaftlich fundiert)<br />
zur Erkennung von Interessen, Fähigkeiten<br />
und Stärken. Für 400 Jugendliche<br />
in der 8./9. Schulstufe sowie für Unternehmen,<br />
die mehr Sicherheit bei der Lehrlingsauswahl<br />
benötigen, stellt die WKV<br />
einen Bonus von 95 Euro bereit.<br />
● Internationale Sprachzertifikate<br />
50 Euro-WKV-SchülerInnen-Bonus für<br />
Cambrigde-Prüfungen. Die Zahl der teilnehmenden<br />
Schüler konnte so in diesem<br />
Jahr auf über 200 verdoppelt werden.<br />
● Sommerakademie für Hochbegabte<br />
Finanzieller Beitrag für den Verein „Initiative<br />
Begabung“ - Verein zur Förderung begabter<br />
SchülerInnen. Die Wirtschaftskammer<br />
tritt als Hauptsponsor auf.<br />
● Checklist für Schnuppertage<br />
SchülerInnen sollen ihren Schnuppertag<br />
als Inspiration für den Beruf erleben, einen<br />
guten Einblick in die Möglichkeiten erhalten.<br />
● Schüler auf der Intertech<br />
800 SchülerInnen besuchten auf Einladung<br />
der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
die letztjährige Intertech in Dornbirn und<br />
bekamen so einen Einblick in die Welt der<br />
Technik.<br />
12 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
weckt Lust an der Technik<br />
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg ist im gesamten Bildungssystem – von<br />
der Volksschule bis zum universitären Sektor – mit Projekten aktiv und damit<br />
wesentlicher Mitgestalter für einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort.<br />
„Wif-zack“ setzt sich zum Ziel, Interesse an Technik, Mathematik und Naturwissenschaften zu wecken.<br />
Über 800 SchülerInnen besuchten auf Einladung der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg die Intertech 2007<br />
D<br />
ie Wirtschaftskammer Vorarlberg hat auf den aktuellen Fachkräftemangel<br />
reagiert und die Initiative „Wif-zack“ ins Leben<br />
gerufen. Mit gezielten Maßnahmen soll langfristig dem Technikermangel<br />
entgegengewirkt werden, aber auch die Lern-, Leistungs-<br />
und Lebensfreude der Kinder und Jugendlichen wird verstärkt<br />
thematisiert.<br />
Die Wirtschaftskammer Vorarlberg fördert unter der Initiative<br />
„Wif-zack“ mit einer Reihe von Projekten Lernfreude, Leistungsfreude,<br />
Lebensfreude der Jugendlichen im Land. 2007 erfolgte<br />
der Start dieser Wissensoffensive der Wirtschaftskammer: Eine<br />
Vielzahl von Projekten haben zum Ziel bei Kindern und Jugendlichen<br />
mehr Lern- und Leistungsfreude auszulösen, um in der Folge<br />
Lebensfreude zu bekommen. Gleichzeitig wird damit der Kampf<br />
für mehr Fachkräfte mit naturwissenschaftlichem und technischem<br />
Hintergrund aufgenommen. Mit langfristigen Maßnahmen zur Beseitigung<br />
des Technikermangels wird ein wesentlicher Beitrag zur<br />
Sicherung des Wirtschaftsstandortes Vorarlberg geleistet. Die Wirtschaftskammer<br />
versteht sich als Wissensdrehscheibe und ist Marktführer<br />
in der zukunftsorientierten Aus- und Weiterbildung. Die Wissensoffensive<br />
soll besonders dazu beitragen, der Jugend und somit<br />
den Fachkräften von morgen berufliche und gesellschaftliche Per-<br />
Dr. Thomas Wachter und Präsident Kuno Riedmann präsentierten<br />
2007 die Wissensoffensive „Wif-zack“.<br />
spektiven zu bieten. „Wif-zack“ hat auch langfristig das ambitionierte<br />
Ziel entgegen der demografischen Entwicklung qualifizierte<br />
und dem Bedarf der Wirtschaft entsprechende Arbeitskräfte<br />
für die Zukunft zu sichern. Bildungspolitisch und gesellschaftspolitisch<br />
betrachtet kann die Wissensoffensive einen entscheidenden<br />
Beitrag zur frühen Entwicklung von Neigungen, Interessen von Kinder<br />
und Jugendlichen leisten. Zudem soll eine langfristige Verbindung<br />
zwischen Unternehmerpraxis und Kindern/Jugendlichen geschaffen<br />
werden. Vor allem dem Ziel, Synergieeffekte zwischen den<br />
Schulen und der Wirtschaft noch stärker nutzen, wird damit Rechnung<br />
getragen. Seit über einem Jahr wird in mehreren Arbeitsgruppen<br />
mit über 50 Personen aus den unterschiedlichsten Bereichen<br />
(Ausbilder, Pädagogen, Unternehmer, Führungskräfte, WK-Mitarbeiter,<br />
Mitarbeiter der Partnerorganisationen BIFO und VVG) konkret<br />
an Maßnahmen für diese Wissensoffensive gearbeitet.<br />
Die „Wif-zack“-Initiative umfasst drei Schwerpunkt-Projekte und<br />
außerordentliche Aktivitäten (siehe Randspalte):<br />
● Aktionsforschungsprojekt - Kinder reden mit<br />
● Wirtschaftsprojekt - Schaffar-Tag. 16./17. Mai 2008<br />
● Bildungs- und Fachdidaktikprojekt – Lernfreude durch<br />
Begreifen
Die modernste Form der<br />
Wissens- und Bildungsvermittlung<br />
Der <strong>neu</strong>e WIFI-Campus in der Dornbirner Bahnhofstraße befindet sich in der Endphase<br />
und wird in den nächsten Monaten eröffnet werden – modernste Seminar- und Vortragsräume<br />
ermöglichen fortschrittlichstes Lernen am Puls der Zeit.<br />
B<br />
esonders geprägt durch eine hervorragende<br />
Zentrumslage und hohe Innovationskraft,<br />
unterstreicht der<br />
<strong>neu</strong>e, hochmoderne und stilvoll gestaltete<br />
WIFI-Campus künftig die Rolle des WIFI Vorarlberg<br />
als größter Anbieter für berufliche<br />
Aus- und Weiterbildung; konzipiert als Ort<br />
der Begegnung und Kontaktaufnahme, als<br />
ein Treffpunkt für alle, die sich beruflich verändern<br />
und weiterentwickeln möchten.<br />
Unter dem Motto „Hier trifft man die<br />
Richtigen“ agiert der <strong>neu</strong>e, 6.500 m2 große<br />
WIFI-Campus als Drehscheibe für Weiterbildung,<br />
Begegnung, Kommunikation und beruflichen<br />
Erfolg. Denn insbesondere die Be-<br />
gegnung mit anderen Menschen unterstützt<br />
den Lernfortschritt hinsichtlich Erfahrungsund<br />
Wissensaustausch, Gruppendynamik<br />
sowie Unterhaltung. Lernen ist schon<br />
lange mehr als nur Wissenskonsum. Zusätzlich<br />
zur Wissensvermittlung und -aufnahme<br />
gehören daher immer mehr auch Unterhaltung,Erlebnis<br />
und Wohlfühlen.<br />
Die Gründe für den Erweiterungsbau liegen<br />
klar auf der Hand: Neben der Behebung<br />
räumlicher Engpässe (Kursräume und<br />
Parkplätze) und der Notwendigkeit von Qualitäts-<br />
und Infrastrukturanpassungen, werden<br />
in Zukunft speziell Zertifikats- und andere<br />
Lehrgänge fokussiert.<br />
Neben den bewährten Kernbereichen<br />
(siehe rechte Randspalte) wird das Leistungsangebot<br />
im WIFI permanent den aktuellen<br />
Bedürfnissen angepasst und konzentriert<br />
sich speziell auf stark nachgefragte<br />
Themenbereiche: (Metall-)Facharbeiter-<br />
Ausbildungen, Fachthemen, Schlüsselqualifikationen,<br />
Ausbildungen mit Zertifikaten<br />
oder Fremdsprachen (auch EU-Ostländer).<br />
Lebenslanges Lernen im<br />
Trend<br />
Fakt ist, die Anforderungen an die Weiterbildung<br />
steigen. So gewinnt auch das lebensbegleitende<br />
Lernen zunehmend an Bedeutung.<br />
Schließlich vollzieht sich die Weiterbildung<br />
stetig der Wandlung vom Kosten-<br />
zum Investitionsfaktor, weil gut- und hochqualifizierte<br />
Mitarbeiter am Arbeitsmarkt<br />
persönlich profitieren. Aus diesem Grund<br />
wächst die Bedeutung von geeigneten Weiterbildungsprogrammen<br />
für jeden Altersabschnitt<br />
- vom Lehrling bis zum Manager.<br />
„Gut und richtig ausgebildete Menschen<br />
für den Wirtschaftsstandort Vorarlberg<br />
sichern die Zukunft unseres Landes“,<br />
betont Institutsleiter Dr. Thomas Wachter.<br />
„Saal der Wirtschaft“ - <strong>neu</strong>er<br />
Veranstaltungssaal<br />
Neben der Funktion eines Bildungszentrums<br />
positioniert sich das WIFI mit dem<br />
WIFI-Campus künftig auch als <strong>neu</strong>es Veranstaltungs-<br />
und Tagungszentrum. Der „Saal<br />
der Wirtschaft“ bietet Platz für bis zu 200<br />
Teilnehmer und ist der ideale Rahmen für<br />
Firmenevents, Großvorträge, Podiumsdiskussionen,<br />
Symposien oder Kongresse. Als<br />
Ergänzung zum Saal können auch die angrenzenden<br />
Kurs- und Seminarräume angemietet<br />
werden. Ausgestattet mit der modernsten<br />
technischen Ausrüstung gelten die<br />
Räume des WIFI als eine der Hochwertigsten<br />
im Bodenseeraum. Als kulinarisches<br />
Highlight steht das Restaurant „Wirtschaft“<br />
zur Verfügung.<br />
Neu im WIFI-Campus<br />
Folgende Partner ziehen in den <strong>neu</strong>en<br />
WIFI-Campus: WIFI - Skribo - Kuoni - Wirt-<br />
WIFI Vorarlberg<br />
W I F I<br />
Zahlen - Daten-<br />
Fakten<br />
● 1.300 Veranstaltungen mit 16.300<br />
Teilnehmern wurden durchgeführt<br />
● Über 800 Kursleiter/innen aus der<br />
Wirtschaft kamen zum Einsatz und<br />
sorgten für einen praxisorientierten Unterricht<br />
● Rund 658.000 Teilnehmerstunden<br />
(+ 2 %) wurden abgehalten<br />
● 20 %-Innovationsquote im WIFI –<br />
Permanente Er<strong>neu</strong>erung des Kursprogramms<br />
ermöglicht eine hohe Attraktivität<br />
● WIFI-Campus-Neubau steht vor Fertigstellung:<br />
Gesamtfläche: 6.455 m 2<br />
Tiefgaragenplätze: 250<br />
Bauzeit: November 2005 - Juni<br />
2008<br />
Vielfältiges<br />
Angebot<br />
Die acht attraktiven Kernbereiche des<br />
WIFI Vorarlberg:<br />
● Management/<br />
Unternehmensführung<br />
● Persönlichkeit<br />
● Sprachen<br />
● Betriebswirtschaft<br />
● EDV/Informatik<br />
● Technik<br />
● Branchenspezifische Weiterbildung<br />
● Gesundheit/Wellness<br />
Institutsleiter Dr. Thomas Wachter.<br />
schaft - BIFO - AMS - VVG - WKV Lehrlingsund<br />
Prüfungsstelle, Schülerhilfe.<br />
WIFI Vorarlberg<br />
Bahnhofstraße 24, 6850 Dornbirn<br />
T 05572/3894-424<br />
info@vlbg.wifi.at - www.wifi.at/vlbg.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 13
V V G<br />
Die VVG: Rekorde für unsere Jugend<br />
Die Bilanz 2007 der Vorarlberger Volkswirtschaftlichen Gesellschaft steht ganz im Zeichen der Jugend. 1100 Lehrlinge<br />
und 4500 SchülerInnen aller Altersstufen nützen Angebote der VVG. Insgesamt wurden der 7000er (Teilnehmerzahl)<br />
und 30.000er(Seminarstunden) deutlich geknackt – eben zwei <strong>neu</strong>e Rekorde!<br />
Veranstaltungen im Überblick v.l.n.r.: „Vision Days“, „Mach mal halblang“, „Das Ziel vor Augen“.<br />
Im Bereich der Betriebe ist das Programm „Mit Power<br />
durch die Lehre“ herausragend. Einzigartig ist die Gesamtheit<br />
des Angebotes und die starke Nutzung durch die Betriebe:<br />
Kein Anbieter schafft in diesem Segment der Förderung<br />
der Sozial- und Selbstkompetenz ähnliche Werte.<br />
Lehrlingsseminare<br />
Die 1100 Lehrlinge, die über 9000 Seminarstunden besuchten,<br />
bedeuten eine Weiterbildungsquote (bei 7400 Lehrlingen)<br />
von fast 15%. Ein Wert, auf den jeder Betrieb stolz<br />
sein könnte. Titel wie „Ich und die anderen“, „Visitenkarte<br />
und Firmennutzen“, „Firmenkultur und Selbstmotivation“<br />
oder auch „Mach mal halblang!“ (Über den Umgang mit Konflikten)<br />
locken die Lehrlinge aller Sparten zu den WIFIs.<br />
Die (oft anstrengende) Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen<br />
der Firma, mit dem eigenen Selbst und in Ver-<br />
14 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
bindung dazu mit den TrainerInnen – lässt die Jugendlichen<br />
reifen und fördert deren Bereitschaft, sich in der Firma einzubringen.<br />
Einziger Wermutstropfen: Von den Firmenverantwortlichen<br />
selbst wünschen wir uns ein stärkeres Nachfragen<br />
und Wertschätzen der Arbeit der Lehrlinge. Sätze wie<br />
„Wie war der Kurs?“ oder „Was hast du dort gehört/gemacht/erfahren?“<br />
fallen zu selten. Tipp: Lassen Sie als AusbilderIn<br />
den Jugendlichen in zehn Minuten zusammenfassen,<br />
was für ihn wichtig war!<br />
„Schaffar-Tag“<br />
Im Bereich der Schule arbeiten wir <strong>neu</strong> am „Schaffar-<br />
Tag“ für Volksschulen. Dieses Segment, das uns bisher gefehlt<br />
hat, werden wir 2008 groß bedienen. Im letzten Jahr<br />
hatten wir sehr großen Erfolg mit der Ausstellung „V12 –<br />
Eco Boards Vorarlberg“. Rund 3700 SchülerInnen konnten<br />
Gesamtstatistik<br />
Gesamtstatistik 2007:<br />
Gesamtstatistik 2006:<br />
Gegenüber 2006:<br />
1. Lehrlingsseminare:<br />
2. Ausbilderseminare:<br />
3. Lehrerseminare:<br />
4. Wirtschaftstage (viertägig):<br />
5. Weitere Veranstaltungen:<br />
6. Vorträge (Schule & Wirtschaft)<br />
7. Wanderausstellung<br />
8. Junior-Schülerfirmen<br />
214<br />
210<br />
+2%<br />
85<br />
5<br />
8<br />
2<br />
36<br />
58<br />
11<br />
6<br />
die Ausstellung sehen, über 1000 arbeiteten mit den Daten<br />
aktiv im Unterricht. Darüber hinaus wurde das „Wirtschaftsland<br />
Vorarlberg“ in über 60 weiteren Vorträgen in den Schulen<br />
(8.-10. Schulstufe) thematisiert. In sogenannten „Vision<br />
Days“ wurden Maturaklassen zur Auseinandersetzung mit<br />
zahlreichen jungen UnternehmerInnen gebeten. Dieser Termin<br />
hat sich – wie auch der Vortrag - in einigen Schulen bereits<br />
als Fixpunkt etabliert.<br />
Schule und Wirtschaft<br />
Die Entwicklung an den Schulen ist erfreulich. Die Auseinandersetzung<br />
mit der Wirtschaft Vorarlbergs wächst in<br />
den Schulen beständig an. Dies ist nicht zuletzt auf die guten<br />
Kontakte zu den Schulen zurückzuführen. Der Wunsch für<br />
2008: Es möge gelingen, in der Lehrerausbildung mit wirtschaftlichen<br />
Inhalten auf Dauer Fuß zu fassen.<br />
Veranstaltungen Teilnehmer Schulen<br />
7.300<br />
6.650<br />
+10%<br />
1.100<br />
64<br />
210<br />
62<br />
2.550<br />
2.263<br />
1.010<br />
77<br />
33.300<br />
27.950<br />
+19%<br />
9.050<br />
510<br />
650<br />
1.980<br />
9.330<br />
10.550<br />
1.310<br />
-
FiRi: Der HAK-Ausbildungsschwerpunkt<br />
hat sich etabliert<br />
Im erfolgreichen und beispielgebenden Ausbildungsschwerpunkt Finanz- und Risikomanagement<br />
(FiRi), der seit Herbst 2005 an den Vorarlberger Handelsakademien angeboten<br />
wird, konnten im vergangenen Jahr die ersten Zertifikate überreicht werden.<br />
E<br />
nde Mai 2007 konnte Dr. Jodok<br />
Simma, Obmann der Sparte Bank<br />
und Versicherung, die ersten FiRi-<br />
Zertifikate an 23 HAK-AbsolventInnen<br />
(fünf mit Auszeichnung) überreichen.<br />
Schülerinnen und Schüler der BHAK-Bludenz<br />
und BHAK-Feldkirch waren somit<br />
die ersten, die sich diesem Leistungsnachweis,<br />
bei dem mehrere Prüfungen erfolgreich<br />
abgelegt werden mussten, stellten.<br />
Dazu zählten schriftliche Tests, eine Projektarbeit<br />
und ein Fachgespräch vor einer<br />
Prüfungskommission. „Das Zertifikat<br />
stellt einen besonderen Mehrwert in der<br />
FiRi-Ausbildung dar, denn es bedeutet<br />
einen Vorsprung am Arbeitsmarkt.<br />
Für die Vorarlberger Banken und Versicherungen<br />
als Arbeitgeber sind zertifizierte<br />
FiRi-Absolventen besonders attraktive<br />
Jobkandidaten“, betonte Spartenobmann<br />
Simma anlässlich der Verleihung in<br />
der Wirtschaftskammer Vorarlberg. 23<br />
Schüler haben trotz bevorstehender<br />
mündlicher Matura am Fachgespräch teilgenommen<br />
und positiv abgeschlossen.<br />
Durch den Ausbildungsschwerpunkt Finanz-<br />
und Risikomanagement werden an<br />
den Handelsakademien, den Schülern verstärkt<br />
bank- und versicherungsspezifische<br />
Lerninhalte vermittelt. Der Ausbildungsschwerpunkt<br />
bereitet potenzielle Berufseinsteiger<br />
im Banken- und Versicherungsbereich<br />
aber auch für andere Branchen<br />
bestmöglich vor.<br />
Bestnoten für „FiRi“<br />
Im Zuge der jährlichen Evaluierung<br />
wurde auch im Jahr 2007 der Ausbildungsschwerpunkt<br />
„Finanz- und Risikomanagement“,<br />
der an allen Vorarlberger<br />
Handelsakademien unterrichtet wird, auf<br />
den Prüfstand gestellt. Überzeugendes Ergebnis:<br />
Die weit überwiegende Mehrheit<br />
der befragten Schüler hat diesem Spezialisierungsgebiet<br />
ein ganz hervorragendes<br />
Zeugnis ausgestellt. An der Umfrage, die<br />
vom Marktforschungsunternehmen, Dr.<br />
Auer – Institut für Management & Marketing<br />
durchgeführt wurde, haben sich insgesamt<br />
146 „FiRi-Schüler“ (d.h. 82%<br />
aller FiRi-Schüler) aus den fünf Bundes-<br />
Spartenobmann Dr. Jodok Simma bei der Überreichung der ersten Zertifikate: „Das<br />
Zertifikat stellt einen besonderen Mehrwert in der FiRi-Ausbildung dar, denn es<br />
bedeutet einen Vorsprung am Arbeitsmarkt.“<br />
handelsakademien Bludenz, Feldkirch,<br />
Lustenau, Bezau und Bregenz beteiligt,<br />
wobei über 96% mit „FiRi“ sehr zufrieden<br />
bis zufrieden sind. Besonders gelobt wurden<br />
die Unterrichtsunterlagen, die Fachreferenten<br />
sowie die Fallbeispiele und Praxisseminare.<br />
Äußerst positiv wurden die<br />
Lehrkräfte in Hinblick auf deren Fachkompetenz,<br />
Motivation und Fragenbehandlung<br />
benotet. Dieser praxisnahe Ausbildungsschwerpunkt<br />
geht auf eine Initiative der<br />
Sparte Bank und Versicherung der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg zurück und<br />
wurde gemeinsam von den Handelsakademien<br />
und den Vorarlberger Banken und<br />
Versicherungen in die Tat umgesetzt.<br />
Der <strong>neu</strong>e Ausbildungsschwerpunkt<br />
FiRi soll potenzielle Berufseinsteiger<br />
bestmöglich für die Praxis qualifizieren.<br />
Als Lehrunterlagen werden bank- und versicherungsinterne<br />
Schulungsunterlagen<br />
verwendet. Über 180 Schülerinnen und<br />
Schüler werden derzeit in Finanz- und Risikomanagement<br />
an einer der fünf Vorarlberger<br />
Handelsakademien unterrichtet.<br />
Via Praxisseminare durch Betriebserkundungen<br />
und bank- sowie versicherungseigenen<br />
Fachreferenten an den Schulen<br />
wird die gewünschte Praxisnähe der Ausbildung<br />
erreicht. Durch themenübergreifende<br />
Geschäftsfälle und Kundenereignisse<br />
sollen die Schüler/innen Zusammenhänge<br />
zwischen den einzelnen Fachbereichen<br />
verstärkt erkennen und verstehen.<br />
Nach dem Vorarlberger Vorbild wird<br />
„FiRi“ auch an fünf Tiroler Handelsakademien<br />
unterrichtet werden. Die Handelsakademien<br />
in Salzburg planen den Start<br />
von „FiRi“ im kommenden Schuljahr.<br />
Informationen<br />
Sparte Bank und Versicherung<br />
T 05522/305-346<br />
F 05522/305-102<br />
E bank+versicherung@wkv.at<br />
B A N K U N D V E R S I C H E R U N G<br />
Sparte Bank & Versicherung<br />
Aktionstag<br />
Unter dem Motto „ab ins Boot“ nahmen<br />
Anfang September 25 Lehrlinge – Bankkaufmann/-frau<br />
bzw. Versicherungskaufmann/-frau<br />
- aus unterschiedlichen Vorarlberger<br />
Banken an einem Outdoortraining<br />
im HIGH 5 Center (Lingenau) teil.<br />
Mit dem Outdoortraining sollte den Lehrlingen<br />
eine ideale Kombination aus Naturerlebnis,<br />
sportlicher Aktivität und Teamentwicklung<br />
geboten werden.<br />
BIFO-Messe<br />
Die Vorarlberger Banken und Versicherungen<br />
waren erstmals auf der BIFO-<br />
Messe 2007 vertreten und präsentierten<br />
dort die Lehrberufe Bankkaufmann/-frau<br />
und Versicherungskaufmann/-frau. Um<br />
Praxsinähe zu demonstrieren berichteten<br />
Lehrlinge über ihre beruflichen Erfahrungen.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 15
I N F O R M A T I O N U N D C O N S U LTI N G<br />
Marktsondierungen - wichtige<br />
Basis für Geschäftskontakte<br />
Der Kontakt mit Außenhandelsstellen und Firmen vor Ort ist die Basis, um<br />
die Marktsituation des jeweiligen Landes besser kennen zu lernen. Aufgrund<br />
des großen Interesses wird die Sparte Information und Consulting ihre erfolgreichen<br />
Aktivitäten im Bereich Marktsondierung auch 2008 weiter führen.<br />
D<br />
ie Exportquote der Vorarlberger IC-Unternehmen lag<br />
2006 bei 13%, was ein überdurchschnittlich hoher<br />
Wert ist. Ziel der Sparte ist es, diese Quote weiter zu<br />
erhöhen und ihre Mitgliedsbetriebe bestmöglich auf die<br />
Dienstleistungserbringung im Ausland vorzubereiten. Diese<br />
Aktivitäten werden auch 2008 fortgesetzt werden.<br />
Im letzten Jahr veranstaltete die Sparte Information und<br />
Consulting gemeinsam mit Tirol und Salzburg bereits eine<br />
Marktsondierungsreise für wirtschaftsnahe Dienstleister in die<br />
16 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Um die Exportquote weiter<br />
zu erhöhen, werden<br />
wir unsere Aktivitäten<br />
2008 fortsetzen.<br />
Spartenobmann Hermann Metzler<br />
Schweiz, viertwichtigster Handelspartner für Österreich und<br />
gerade auch für Dienstleister ein idealer Absatzmarkt. Zudem<br />
wurden die Teilnehmer über den Schweizer Immobilienmarkt,<br />
den Schweizer Markt für EDV-Systeme sowie über Marketing<br />
und Kommunikation in der Schweiz informiert.<br />
Schweizer Unternehmen haben einen sehr hohen Qualitätsanspruch<br />
und sind bereit, dafür einen entsprechenden<br />
Preis zu bezahlen. Insgesamt haben bereits 140 österreichische<br />
Firmen eine Niederlassung in der Schweiz und beschäftigen<br />
10.600 Mitarbeiter. Die österreichischen Direktinvestitionen<br />
betragen 7,9 Mrd., der Dienstleistungsexport betrug<br />
2004 2,6 Mrd. und ist seither weiter stark gestiegen.<br />
Für das Jahr 2008 sind weitere Zusammenkünfte mit den<br />
Außenhandelsstellen der Schweiz, Deutschland und Italien geplant.<br />
Diese Treffen bieten eine sehr gute Möglichkeit für die<br />
Vorarlberger Unternehmer die Chancen in diesen Regionen<br />
kennen zu lernen. Weiters geplant ist eine Marktsondierungsreise<br />
nach Straßburg im Herbst 2008.<br />
Information und Consulting<br />
Zahlen - Daten - Fakten<br />
Veranstaltung<br />
Sind sie wirklich sicher?<br />
Sicherheitsexperten in<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Die Referenten mit Spartenobmann Hermann Metzler.<br />
50 Unternehmer informierten sich bei der Veranstaltung im<br />
März über grundlegende Fragen der IT-Sicherheit und aktuelle<br />
Bedrohungsbilder. Die Vorträge gestalteten Vertreter der Initiativen<br />
it-safe.at und Sicher-im-Internet.at auf Einladung der<br />
Sparte Information und Consulting. Themen wie richtige Datensicherung,<br />
verantwortungsvoller Umgang mit dem Computer,<br />
offene Netzwerke und Sicherheit als Chefsache, bestimmten<br />
neben den klassischen Problemen wie fehlende Updates<br />
des Betriebsystems, Viren, Würmer, Phising und unsicheren<br />
Passwörtern, den Abend. Als besondere Gelegenheit,<br />
kostengünstig mehr Sicherheit für das eigene Unternehmen<br />
zu erreichen, wurden die geförderten IT-Sicherheits-Checks<br />
der Wirtschaftskammer-Aktion it-safe.at vorgestellt.<br />
Die 10 Fachgruppen<br />
Abfall- und Abwasserwirtschaft - Finanzdienstleister - Werbung und Marktkommunikation - Unternehmensberatung<br />
u. Informationstechnologie - Technische Büros, Ingenieurbüros - Druck - Immobilien- und Vermögenstreuhänder - Buchund<br />
Medienwirtschaft - Versicherungsmakler und Berater in Versicherungsangelegenheiten - Telekommunikationsu.<br />
Rundfunkunternehmungen.<br />
Mit aktuell 3.918 Mitgliedern ist die Sparte Information und Consulting einer der Wachstumsmotoren der Vorarlberger<br />
Wirtschaft und stellt rund 15 Prozent der Mitglieder der WK Vorarlberg. Damit ist sie die drittstärkste Sparte in<br />
der Wirtschaftskammer Vorarlberg.<br />
● Wenn man die Entwicklung zwischen 1997 und 2007 innerhalb der einzelnen Sparten betrachtet, fällt die überaus<br />
starke Zunahme im Bereich Information und Consulting auf. Eine fiktive Rückrechnung zeigt, dass in dieser Sparte<br />
in den letzten 10 Jahren gut 1.200 Mitglieder <strong>neu</strong> dazugekommen sind, das ist ein Zuwachs von 70 %.<br />
● Die Betriebe der Sparte IC beschäftigen 5.327 MitarbeiterInnen, das sind eine Zunahme von 596 Beschäftigten<br />
bzw 12,6% gegenüber dem Vorjahr.<br />
Wachstum und Export<br />
Die Branchen der Sparte Information und Consulting legten die letzten Jahre ein Umsatzplus hin, das deutlich über<br />
dem Wachstum der Gesamtwirtschaft liegt. Der Spartenumsatz in Vorarlberg ist um 6,9% gestiegen. Das nominelle<br />
Wachstum lag somit deutlich über der gesamtwirtschaftlichen Wachstumsrate (4,6%). Für das 1. Halbjahr 2008<br />
sind die Unternehmen in Vorarlberg wieder optimistisch und rechnen mit einem besseren Geschäftsverlauf als in<br />
den ersten 3 Quartalen 2007.<br />
Exportleistung: 11,4 % des Gesamtumsatzes entfallen auf Exporte. Die Sparte Information und Consulting in Vorarlberg<br />
liegt damit an erster Stelle im Bundesländerranking.
G R Ü N D E R - S E R V I C E<br />
Gründer-Service bot auch 2007 optimale<br />
Starthilfe für Unternehmensgründungen<br />
Schwerpunkte 2007: Businessplan, Klein- und Kleinstunternehmer sowie Betriebsnachfolge.<br />
N<br />
eben einem umfassenden Serviceund<br />
Informationsangebot zählten<br />
2007 drei große auf Unternehmer-<br />
Innen abgestimmte Veranstaltungen<br />
bzw. Veranstaltungsreihen zu den Schwerpunkten<br />
im 18. Bestandsjahr des Gründer-Service.<br />
Der i2b-Businessplan Wettbewerb<br />
und die Informationsveranstaltung unter<br />
dem Titel „Der Weg in die Selbstständigkeit“<br />
hatten zum Ziel, künftigen Neugründern<br />
und Jungunternehmern bei der Erstellung<br />
von Unternehmenskonzepten<br />
bestmöglich zu unterstützen. Das Serviceangebot<br />
umfasste Seminare, Experten-Feedback,<br />
Coaching-Termine mit<br />
Beratern sowie die Bereitstellung der<br />
Businessplan-Software „Plan4you“.<br />
Businessplan<br />
In Vorarlberg fanden in den Monaten<br />
April, Mai und Juni 2007 fünf Input-Seminare<br />
sowie zwei Coaching-Einheiten<br />
mit Betriebsgründungs-Experten statt.<br />
Themen der ca. vierstündigen Seminare:<br />
Persönlichkeit, UnternehmerIn werden,<br />
Ziele, Visionen, der Businessplan (Aufbau<br />
und rechtliche Aspekte), Markt und Marketing,<br />
Kalkulation und Finanzierungsbedarf<br />
und Förderung. Zudem wurden<br />
Coaching-Einheiten angeboten, bei denen<br />
die TeilnehmerInnen spezielle Problemstellungen<br />
mit Experten erörtern konnten.<br />
Insgesamt besuchten 150 TeilnehmerInnen<br />
die angebotenen Seminaren<br />
und Coaching-Einheiten. Im Durchschnitt<br />
nutzen 26 Personen die Input-Seminare.<br />
Zur Auftaktveranstaltung in Dornbirn<br />
kamen im März 2007 140 potenzielle<br />
GründerInnen.<br />
Tag der Betriebsnachfolge<br />
Schon 2006 hat die Wirtschaftskammer<br />
den Beraterpool Betriebsnachfolge<br />
ins Leben gerufen. Neben der Erstanlaufstelle<br />
und Kontakt zu Experten im Land<br />
wie Steuerberater, Rechtsanwälte, Notare,<br />
der SVA und den Banken bietet die<br />
Wirtschaftskammer somit professionelle<br />
Unterstützung durch die Bündelung<br />
von externen Beratern. Beim Tag der Betriebsnachfolge<br />
im Oktober vergangenen<br />
Jahres gab das Gründer-Service potenziellen<br />
Betriebsübergebern wie- übernehmern<br />
die Möglichkeit, sich bei Experten<br />
Rund 400 UnternehmerInnne folgten der Einladung zum 1.Kleinunternehmertag.<br />
Sehr gut besuchte Auftaktveranstaltung in der Sparkasse Dornbirn.<br />
verschiedenster Organisationen über<br />
rechtliche, steuerliche, organisatorische,<br />
zwischenmenschliche und versicherungstechnische<br />
Herausforderungen umfassend<br />
zu informieren. Über 80 angehende<br />
Betriebsübergeber bzw. -übernehmer<br />
nutzten diese erstmalige Gelegenheit.<br />
Kleinunternehmer-Tag<br />
Die Kleinunternehmer/-innen sind auf<br />
dem Vormarsch. Schnell, flexibel und mit<br />
interessanten Produkten und Dienstleistungen<br />
bringen sie der Wirtschaft <strong>neu</strong>e<br />
Impulse. In Vorarlberg bestehen 7.318 solcher<br />
Ein-Personen-Unternehmen. Daneben<br />
existieren in Vorarlberg rund 5.700<br />
Betriebe, die zwischen 1 und 5 Mitarbeiter<br />
beschäftigen, das sind 67% alle Arbeitgeberbetriebe<br />
in Vorarlberg.<br />
Dass dies von der Unternehmerin<br />
oder dem Unternehmer einen permanenten<br />
Einsatz über Gebühr verlangt, liegt<br />
auf der Hand. Diese besondere Herausforderung<br />
verlangt aber auch eine besondere<br />
Unterstützung. Für die Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg ist die Stärkung dieser<br />
Unternehmen mit all ihren Potenzialen<br />
ein zentrales Anliegen. Beim 1. Kleinunternehmertag<br />
der Wirtschaftskammer<br />
Ende November 2007 informierten sich<br />
daher auch über 400 TeilnehmerInnen<br />
bei einer Mischung aus Networking, Erfahrungsaustausch<br />
und Impulsvorträgen<br />
über die entscheidenden Herausforderungen<br />
als Kleinbetrieb bzw. Ein-Personen-<br />
Unternehmen.<br />
Gründer-Service<br />
Leistungsbilanz<br />
2007<br />
Neugründungen 2007<br />
● Österreich: 30.501<br />
● Vorarlberg: 934<br />
G ründer-Service<br />
● 571 Gründungsberatungen durchgeführt<br />
● 20 Worksho<strong>ps</strong>/Gruppenberatung – mit<br />
insgesamt 138 Teilnehmern<br />
● 59 weiterführende Beratungen (Konzepte…)<br />
● 524 Neufög-Beratungen<br />
● 68.348 Euro Fördermittel für weiterführende<br />
Beratungen zugesagt<br />
● 55.469 Euro an Fördermittel für abgeschlossene<br />
Beratungen ausbezahlt<br />
● 18 Veranstaltungen - Seminare, Vorträge<br />
etc. mit 1.104 Teilnehmern<br />
● 8.576 sonstige persönliche und telefonische<br />
Kundenkontakte<br />
● Entwicklung eines Mindestumsatz-Tools für<br />
GründerInnen<br />
Betriebsnachfolge<br />
● 5 Veranstaltungen und Seminare mit 140<br />
Teilnehmern<br />
● 76 Einzel-Nachfolgeberatungen oder im<br />
Expertenteam der WKV<br />
● 29 Übergabeberatungen mit externen<br />
Experten vermittelt<br />
● 7.380 Euro Fördermittel für weiterführende<br />
Beratungen ausbezahlt<br />
● Servicierung der Nachfolgebörse<br />
Beratungen Unternehmenssicherung<br />
● 17 weiterführende Beratungen (Unternehmenssicherung)<br />
● 11.050 Euro ausbezahlte Fördermittel<br />
Gründer-Service<br />
Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg<br />
Wichnergasse 9,<br />
6800 Feldkirch<br />
T 05522/305-144<br />
E gruenderservice@wkv.at<br />
W wko.at/vlbg/gruenderservice<br />
www.gruednerservice.at<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 17
J U N G E W I R T S C H A F T<br />
Junge Wirtschaft punktet im Jubiläumsjahr<br />
mit Mentoring-Programm<br />
„Arbeiten im Netzwerk“ - Junge Wirtschaft Vorarlberg setzte sich 2007 einen klaren Schwerpunkt.<br />
V<br />
ergangenes Jahr feierte die Junge Wirtschaft Vorarlberg<br />
ihr 40-jähriges Jubiläum. Dass sie aber längst nicht zum<br />
alten Eisen zählt, bewiesen auch 2007 die zahlreichen<br />
Ideen des „Networking“. Einen Schwerpunkt dabei bildete ein<br />
exklusives Mentoring-Programm mit dem Ziel, junge Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer von den Erfahrungen etablierter<br />
Vorarlberger Manager profitieren zu lassen. Zehn Top-Manager<br />
bzw. Unternehmer stellten sich dieser Networking-Idee<br />
der Jungen Wirtschaft zur Verfügung.<br />
Ein renommiertes Mentoren-Team nahm sich jeweils eines<br />
Mentees an und begleitete bzw. begleitet ihn auf seinem Wirtschaftsweg.<br />
In informellen Treffen wurden bestehende Strukturen<br />
analysiert, <strong>neu</strong>e Geschäftsfelder geprüft und Erfahrungen<br />
ausgetauscht. „Das Programm ist ein einzigartiges Projekt,<br />
das auf äußerst positives Feedback der Teilnehmer gestoßen<br />
ist“, betont Mag. Marco Tittler, Geschäftsführer der Jungen<br />
Wirtschaft Vorarlberg. Ein österreichweites Jahresthema<br />
der Jungen Wirtschaft wurde 2007 mit der sogenannten Worklife-Balance<br />
gewählt. Jungen Unternehmerinnen und Unternehmern<br />
wurden mittels Seminaren und gezielten Veranstaltungen<br />
„Entlastungsstrategien“ näher gebracht. Die Junge Wirtschaft<br />
stützt sich in ihrer Arbeit auf zwei grundlegende Säulen:<br />
Den Netzwerkgedanken sowie die strikte Überparteilichkeit.<br />
Gutes Zeugnis der Mitglieder<br />
Die gute Arbeit, die das Team rund um JW-Vorsitzenden<br />
Sergje Kreibich im Jahr 2007 geleistet hatte, fand bei den Mitgliedern<br />
eine klare Bestätigung. 96 Prozent der befragten jungen<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer gaben an, bestens<br />
und qualitativ hochwertig von der JWV informiert zu werden.<br />
Junge Wirtschaft Vorarlberg<br />
Übersicht der Aktivitäten 2007<br />
Insgesamt 32 V eranstaltungen<br />
davon 27 JWV Veranstaltungen (ausschließlich<br />
von der JWV organisiert und veranstaltet)<br />
4 Internationale (teilweise von der JWV organisiert<br />
und veranstaltet)<br />
1 Nationale (Bundestagung der JWÖ – Teilnahme<br />
einer Vorarlbergdelegation)<br />
ca. 1400 Besucher / Teilnehmer<br />
Einige Highlights<br />
● Frühjahrsveranstaltung mit Prof. Dr. Lothar Sei-<br />
18 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Das Vorstands-Team der<br />
Jungen Wirtschaft Vorarlberg<br />
99 Prozent der Mitglieder fühlten sich zudem auch zeitgerecht<br />
informiert. Ein großes Lob bekam die JWV für die regelmäßigen<br />
Veranstaltungen der Vereinigung: Zwei Drittel der Befragten<br />
gaben an, dass die Themenauswahl der Veranstaltungen<br />
genau richtig ist. Die Mitglieder stuften dabei Unternehmenseinblicke,<br />
Jungunternehmerstammtische oder die Frühjahrsbzw.<br />
Herbstveranstaltungen als besonders interessant ein.<br />
Der anhaltende Trend zur Selbstständigkeit geht auch auf<br />
die Umsetzung einer Forderung der Jungen Wirtschaft zurück:<br />
wert – Life Leadership: 280 Besucher<br />
● Gala der JWV:<br />
„40 Jahre Junge Wirtschaft Vorarlberg“: 300 Besucher<br />
– Abendveranstaltung<br />
● JWV-Mentoringprogramm:<br />
10 Vorarlberger Manager standen für „Consulting<br />
on demand“ für 10 junge UnternehmerInnen zur<br />
Verfügung<br />
● Bundestagung:<br />
Veranstaltung der Jungen Wirtschaft Österreich<br />
in Pamhagen, Burgenland, über 40 Teilnehmer<br />
aus Vorarlberg<br />
● JCI Weltkonferenz:<br />
Antalya, Türkei, Vorarlbergdelegation<br />
Die Verbesserung der sozialen Absicherung. Um das Wirtschaftswachstum<br />
konstant zu halten und <strong>neu</strong>en, kleinen Unternehmen<br />
mehr Wachstum zu ermöglichen, forderte die Junge<br />
Wirtschaft ein Wachstumspakete für junge Unternehmen. Folgende<br />
Forderungen sind darin enthalten: Keine Lohnnebenkosten<br />
für den ersten Mitarbeiter im ersten Jahr, Freiberarg<br />
für die Beteiligung an jungen Unternehmen und die Umsetzung<br />
der 10.000 Euro GmbH in Österreich.<br />
Die Junge Wirtschaft ist eine Interessensvertretung für junge<br />
UnternehmerInnen und Führungskräfte zwischen 18 und 40<br />
Jahren. In Vorarlberg hat die Junge Wirtschaft aktuell 370 Mitglieder,<br />
österreichweit sind es über 33.000 und weltweit ca.<br />
250.000 Mitglieder in über 110 Ländern, deren Dachorganisation,<br />
der Junior Chamber International (JCI), wir angehören.<br />
Die Mitgliedschaft bei der JWV ist freiwillig. In Vorarlberg ist<br />
die Junge Wirtschaft ein eingetragener selbstständiger Verein.<br />
Zielgruppen der JW sind Gründer, Betriebsnachfolger und Franchisenehmer<br />
– und alle, die es noch nicht sind, aber werden<br />
wollen. Die Junge Wirtschaft wächst rasant (die Mitgliedschaft<br />
ist kostenlos), die jährliche Wachstumsrate liegt im Schnitt bei<br />
10 Prozent.<br />
JUNGE WIRTSCHAFT<br />
Junge Wirtschaft Vorarlberg<br />
Geschäftsführer Mag. Marco Tittler<br />
Wichnergasse 9<br />
6800 Feldkirch<br />
T 05522 305-395<br />
E tittler.marco@wkv.at<br />
● Jahrespartner:<br />
Der Mobilfunkanbieter 3 wird <strong>neu</strong>er Partner der<br />
JWV<br />
● Mitgliederbefragung:<br />
Topwerte für die JWV bei der Mitgliederbefragung<br />
W irtschaftpolitische T hemen:<br />
● Forderung und Stellungnahme zur Befreiung<br />
des ersten Mitarbeiters im ersten Jahr von den<br />
LNK<br />
● Schaffung der 10.000 Euro GmbH
Flexiblere Arbeitszeit,<br />
<strong>neu</strong>e Möglichkeiten<br />
Gesetzlicher Grundstein für eine flexiblere Arbeitszeit ist gelegt, nun ist es<br />
an den Sozialpartnern auf Kollektivvertrags- und Betriebsebene, die <strong>neu</strong>en<br />
Spielräume zu nützen.<br />
D<br />
ie Neuerungen im Arbeitszeitgesetz bringen Unternehmen<br />
<strong>neu</strong>e Spielräume, die für die weitere Attraktivierung<br />
des Wirtschaftsstandorts dringend notwendig<br />
waren.<br />
Folgende Neuerungen sind mit 1. Jänner 2008 in Kraft<br />
getreten:<br />
● Bei einer Viertagewoche können 10 Stunden Normalarbeitszeit<br />
betrieblich oder individuell vereinbart werden –<br />
bisher war dazu der Kollektivvertrag nötig.<br />
● Auch bei Gleitzeit können nun mit Einzel- bzw. Betriebsvereinbarung<br />
10 Stunden Normalarbeitszeit vereinbart werden.<br />
● Die Möglichkeiten, bei Überstunden 12 Stunden pro Tag<br />
und 60 Stunden pro Woche zu beschäftigen, werden ausgeweitet<br />
und stehen erstmals auch Betrieben ohne Betriebsrat<br />
offen.<br />
● Zudem gibt es Erleichterungen bei der Schichtarbeit.<br />
Wermutstropfen für die Arbeitgeberseite ist der Mehrarbeitszuschlag<br />
für Teilzeitbeschäftigte. „Der“, so Direktorstellvertreter<br />
Dr. Christoph Jenny, „fällt allerdings nur unter bestimmten<br />
Voraussetzungen an.“<br />
„Mit dem <strong>neu</strong>en Arbeitszeitpaket ist der gesetzliche<br />
Grundstein für eine flexiblere Arbeitszeit gelegt. Nun ist es<br />
an den Sozialpartnern, auf Kollektivvertrags- und Betriebs-<br />
Selbstständigenvorsorge<br />
ebene die <strong>neu</strong>en Spielräume zu nützen. Die Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg steht den Unternehmen dabei mit Rat und<br />
Tat zur Seite“, so Jenny. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
haten bereits Informationsveranstaltungen durchgeführt und<br />
bieten auch weiterhin solche an. Außerdem stehen die Mitarbeiter<br />
des Rechts-Service der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
zur Verfügung.<br />
Quantensprung bei der sozialen Sicherheit<br />
Fünf Wochen Mindesturlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,<br />
Arbeitslosengeld bei Jobverlust, Steuervorteile beim<br />
13./14. Monatsgehalt, Abfertigungsanspruch etc - das sind<br />
nur einige der Vorteile bzw. sozialen Absicherungen eines unselbstständig<br />
Beschäftigten gegenüber einem Selbstständigen.<br />
Unternehmer zu sein, bedeutet auch ein Mehr an Verantwortung<br />
und Risiko zu tragen. Wirtschaftskammer-Präsident<br />
Leitl zu diesem historischen Durchbruch in der Arbeitgebervorsorge:<br />
„Diese Risikoträger brauchen ein Sicherheitsnetz<br />
für den Ernstfall. Ein Schwerpunkt der interessenpolitischen<br />
Arbeit der Wirtschaftskammer ist daher die Verbesserung<br />
der sozialen Sicherheit für Selbstständige, auch<br />
im Fall von Erwerbslosigkeit oder langer Krankheit.“<br />
Der Beitragssatz in der gewerblichen Krankenversicherung<br />
wurde mit Jahresbeginn 2008 von 9,1% auf 7,65% gesenkt.<br />
Gleichzeitig werden analog zur „Abfertigung <strong>neu</strong>“ für Arbeitnehmer<br />
1,53% als 2. Säule für die Altersvorsorge der Unternehmer,<br />
also eine zusätzliche Rente verwendet. Eine heute<br />
25-jährige Unternehmerin mit einem monatlichen Einkommen<br />
von 2.000 Euro würde beispielsweise bei ihrem Pensionsantritt<br />
mit 65 Jahren entweder 58.944,15 Euro oder eine<br />
monatliche Zusatz-Rente von 414, 89 Euro erhalten.<br />
Die Sozialversicherungsanstalt der Gewerblichen Wirtschaft<br />
(SVA ) hebt die Beiträge ein und führt diese an die jeweilige<br />
Mitarbeitervorsorgekasse, welche der Unternehmer<br />
auswählt, ab. Beim Wechsel zwischen einer unselbstständigen<br />
und einer selbständigen Erwerbstätigkeit gilt das Rucksackprinzip.<br />
Weiters gelten sämtliche steuerlichen Begünstigungen<br />
für Arbeitnehmer nun auch für die Selbstständigen:<br />
Damit kann der Beitrag zur Selbstständigenvorsorge als steuerliche<br />
Betriebsausgabe abgesetzt werden, die Veranlagung<br />
in der MVK ist steuerfrei und die Auszahlung als Einmalbetrag<br />
ist steuerbegünstigt (6%) und als Rente steuerfrei. Die<br />
betriebliche Mitarbeitervorsorge gilt auch für alle freien Dienstnehmer.<br />
Zudem wird es ab 2009 die Möglichkeit der Arbeitslosenversicherung<br />
für Selbstständige geben.<br />
Arbeitsmarkt<br />
S E R V I C E<br />
Arbeitsmarkt öffnet<br />
sich für 50 Berufsgruppen<br />
DIE AUF INITIATIVE der Wirtschaftskammer erlassene<br />
Fachkräfte-Verordnung 2008 ist ein<br />
wichtiger Schritt zur Versorgung der Wirtschaft<br />
mit dringend benötigten Arbeitskräften. Dadurch<br />
wird auch ein erster Schritt zur Umsetzung<br />
des kürzlich vorgestellten Sozialpartner-<br />
Pakets „Arbeitsmarkt<br />
– Zukunft<br />
2010“ unternommen.<br />
Allerdings<br />
muss auch die im<br />
Sozialpartnerpapier<br />
vereinbarte kontinuierliche<br />
Ausweitung<br />
des erleichterten<br />
Arbeitsmarktzu-<br />
Leichte Entspannung am<br />
Arbeitsmarkt durch erleichterten<br />
Zugang für <strong>neu</strong>e EU-<br />
Bürger.<br />
gangs auf alle weiteren<br />
Mangelberufe<br />
sichergestellt werden.<br />
Als positive Ent-<br />
wicklung wird der Wegfall der maximalen Bewilligungsdauer<br />
von 50 Wochen bewertet. Da<br />
erst ab einer Bewilligungsdauer von 52 Wochen<br />
<strong>neu</strong>e EU-Bürger freien Zugang zum österreichischen<br />
Arbeitsmarkt im Sinne der Arbeitnehmerfreizügigkeit<br />
bekommen, waren durch<br />
diese Einschränkung auf 50 Wochen Jobangebote<br />
in Österreich bisher weniger attraktiv.<br />
Auch der Wegfall einer kontingentmäßigen Beschränkung<br />
wird von der WKÖ als positives Signal<br />
bewertet.Trotz dieser erfreulichen Maßnahmen<br />
wird es für einige Betriebe immer<br />
schwieriger, auf dem EU-Arbeitsmarkt geeignete<br />
Fachkräfte zu finden.<br />
WKV-Services<br />
Schnelle Information<br />
im Arbeitsrecht<br />
DAS RECHTS-SERVICE in der Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg informiert schnell und kompetent über<br />
aktuelle Fragen im Arbeits- und Sozialrecht. Im vergangenen<br />
Jahr gaben die vier Mitarbeiter der Abteilung<br />
fast 13.000 mal telefonisch Auskunft, außerdem<br />
antworteten die Experten per Mail und<br />
schriftlich, dazu kommen die persönlichen Beratungen<br />
unserer Mitglieder und die Vertretungen<br />
vor dem Arbeitsgericht. Wenn auch Sie Fragen<br />
haben: Rufen Sie unsere Hotline 05522/305-1122<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 19
S E R V I C E<br />
WKV Recht<br />
Klare Regeln<br />
für den Wettbewerb<br />
DIE RECHTSPOLITISCHE Abteilung<br />
der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
hat eine ganze Reihe von Aktivitäten<br />
gesetzt, damit unsere Unternehmen<br />
klare Wettbewerbsbedingungen haben,<br />
bzw. von anderen Interessengruppen<br />
nicht übervorteilt werden, hier eine<br />
Auswahl:<br />
WETTBEWERBSRECHT – unlautere Erlagschein-<br />
und Inseratenwerbung: Alle<br />
Fachgruppen der WKV wurden Mitglieder<br />
des Schutzverbandes gegen den<br />
unlauteren Wettbewerb. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Schutzverband<br />
sowie dessen Interventionen und Musterklagen<br />
konnten rechtswidrige Forderungen<br />
gegen viele Mitglieder abgewendet<br />
werden.<br />
Novelle der Vorarlberger GÜTERWEGE-<br />
VERORDNUNG–die Wirtschaftskammer<br />
Vorarlberg hat sich stark für eine<br />
Öffnung dieser Wege für Mountainbiker<br />
– für Vlbg. Freizeitsportler und Gäste<br />
- eingesetzt, eine Arbeitsgruppe der<br />
Landesregierung befasst sich nun<br />
damit.<br />
Novellierung der ZIVILPROZESSORD-<br />
NUNG ZPO–Gruppen und Musterklagen:<br />
Die Realitätsferne des Entwurfes<br />
und die Unübertragbarkeit von Grundsätzen<br />
des Amerikanischen Rechts in<br />
die österreichische ZPO wurde aufgezeigt,<br />
die Novelle verschoben.<br />
UNTERNEHMENSGESETZBUCH UGB<br />
- Änderungsbedarf betreffend die Haftungsregeln<br />
bei der Unternehmensübernahme<br />
wurde aufgezeigt, eine Änderung<br />
ist in Arbeit.<br />
MARKTÜBERWACHUNG (Giftige Farben<br />
in Spielzeug, verdorbene Lebensmittel)<br />
- der hohe und ineffektive Bürokratieaufwand<br />
bei Unternehmen und<br />
Behörden wurde aufgezeigt, die WKÖ<br />
wird sich damit befassen, um wesentliche<br />
Verbesserungen zu erreichen.<br />
JUNI-SEMINAR: Haftung des handelsrechtlichenGmbH-Geschäftsführers.<br />
Das große Interesse überstieg die<br />
vorhandenen 95 Plätze.<br />
2O BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Heizwärmebedarf: Unerfüllbare<br />
Grenzwerte verhindert<br />
Größter Erfolg waren die Verhandlungen mit der Vorarlberger Landesregierung betreffend<br />
die Grenzwerte für den Heizwärmebedarf gemäß der <strong>neu</strong>en Bautechnikverordnung.<br />
D<br />
a die bundesweite Einigung der Länder<br />
geplatzt war, musste das Land<br />
Vorarlberg diese Grenzwerte festlegen.<br />
Mit der Expertise von erfahrenen Baupraktikern<br />
aus dem Kreis der Wirtschaftskammer.<br />
Mitglieder, so der Leiter der Rechtsabteilung,<br />
Dr. Werner Fellner, konnten u.a.<br />
nach Aufzeigen der drohenden massiven<br />
Kostensteigerungen für die Vlbg. Häuslebauer<br />
und daraus folgender starker Auswirkungen<br />
auf die Vlbg. Bevölkerung und Wirtschaft,<br />
praktisch unerfüllbare niedrige<br />
Grenzwerte abgewendet und im Vergleich zu<br />
den anderen Bundesländern immer noch<br />
ehrgeizige Grenzwerte vereinbart werden.<br />
Außerdem konnten Bestimmungen mit unangemessenen<br />
Haftungsrisiken für Unternehmer<br />
entschärft sowie verfassungswidrige<br />
Bestimmungen abgewendet werden.<br />
Steuern & Abgaben<br />
Erstmalig ab der Veranlagung 2007<br />
wurde für Einnahmen-Ausgaben-Rechner<br />
die Möglichkeit geschaffen für die Anschaffung<br />
oder Herstellung von ungebrauchten<br />
abnutzbaren körperlichen Anlagegütern<br />
oder von bestimmten Wertpapieren einen<br />
Freibetrag für investierte Gewinne bis zu<br />
10% des Gewinns, höchstens jedoch <br />
100.000,-, gewinnmindernd geltend zu machen.<br />
Durch das am 6.12.2007 im Nationalrat<br />
beschlossene Abgabensicherungsgesetz<br />
kommt es bereits zu ersten Änderungen:<br />
Ab 2008 werden Wertpapiere nicht mehr<br />
als Ersatzbeschaffungswirtschaftsgüter<br />
anerkannt. Das bedeutet, dass angeschaffte<br />
begünstigte Wertpapiere durchgehend<br />
vier Jahre im Betriebsvermögen gehalten<br />
werden müssen. Sie sollten daher bei der<br />
Anschaffung eine Restlaufzeit von mindestens<br />
vier Jahren haben. Eine Nachversteuerung<br />
aufgrund eines vorzeitigen Verkaufs<br />
kann nur durch eine Ersatzbeschaffung von<br />
begünstigten Wirtschaftsgütern in der entsprechenden<br />
Höhe verhindert werden.<br />
Eine Ersatzbeschaffung durch Wertpapiere<br />
kommt nicht mehr in Betracht. Somit sind<br />
in Zukunft bloße Wertpapierumschichtun-<br />
Trotz der nach wie vor ambitionierten Grenzwerte, konnten überzogene Forderungen<br />
im Bereich des Heizwärmebedarfs in der Bautechnikverordnung verhindert werden.<br />
Neuerungen zum Freibetrag für investierte Gewinne<br />
gen nicht mehr begünstigt.<br />
Aus Gründen der Verwaltungsökonomie<br />
wird darauf verzichtet mit der Steuererklärung<br />
ein gesondertes Verzeichnis über die<br />
Wirtschaftsgüter vorzulegen, für die ein Freibetrag<br />
in Anspruch genommen worden ist.<br />
Die Aufzeichnung der Freibeträge im Anlagenverzeichnis<br />
bei den jeweiligen Wirtschaftsgütern<br />
ist ausreichend. Wertpapiere,<br />
für die ein Freibetrag in Anspruch genommen<br />
wird, sind in ein gesondertes Verzeichnis<br />
aufzunehmen, das dem Finanzamt auf<br />
Verlangen vorzulegen ist. Durch die Aufnahme<br />
in dieses Verzeichnis werden die Wertpapiere<br />
dem betrieblichen Anlagevermögen<br />
gewidmet. Weiters muss der Freibetrag<br />
künftig in der Steuererklärung getrennt hin-<br />
sichtlich körperlicher Wirtschaftsgüter und<br />
begünstigter Wertpapiere ausgewiesen<br />
werden.<br />
Erfolge der Wirtschaftskammer<br />
im Bereich Steuerrecht<br />
● Die Verpflichtung zur Abgabe der elektronischen<br />
Umsatzsteuererklärungen für<br />
Kleinunternehmer konnte von der Wirtschaftskammer<br />
Österreich verhindert werden.<br />
● Die Taggelder für Dienstreisen bleiben<br />
weiterhin steuer- und sozialversicherungsfrei.<br />
● Die Erstellung von Faxrechnungen ist weiterhin<br />
möglich.<br />
● Geschäftsführer können weiterhin im Bereich<br />
der Umsatzsteuer als „Nichtunternehmer“<br />
behandelt werden. Dadurch entsteht<br />
keine zusätzliche Umsatzsteuerbelastung<br />
der nicht zum Vorsteuerabzug berechtigten<br />
Betriebe.<br />
● Im finanz- und steuerrechtlichen Bereich<br />
wurden von der Abteilung Steuerrecht in der<br />
Wirtschaftskammer Vorarlberg mehr als<br />
2000 Beratungen durchgeführt.
Qualifikation ist der Erfolgsfaktor<br />
der Zukunft!<br />
Die Ablegung der Meister- oder Befähigungsprüfung ist eine Investition in die berufliche<br />
Zukunft und die eigene Persönlichkeit. Sie vermittelt, basierend auf beruflicher Erfahrung<br />
und persönlicher Reife, das fachliche und betriebswirtschaftliche Rüstzeug,<br />
um als Unternehmer bestehen zu können.<br />
Günter Kennerknecht, Leiter<br />
der Meisterprüfungsstelle<br />
Vorarlberg.<br />
J<br />
ene, die nicht den Schritt in die<br />
Selbstständigkeit planen, können<br />
sich durch diese Form der<br />
beruflichen Weiterbildung auch für<br />
Führungspositionen im Unternehmen<br />
qualifizieren.<br />
Für das Handwerk bildet die<br />
Meister- oder Befähigungsprüfung<br />
noch immer die wesentlichste Zugangsvoraussetzung<br />
für die Selbstständigkeit.<br />
Die Prüfungszulassung<br />
selbst wurde mit der letzten Gewerbeordnungsnovelle<br />
stark liberali-<br />
siert. Die einzige Voraussetzung, um zur Prüfung antreten zu können,<br />
ist die Volljährigkeit.<br />
Ein wesentlicher Bestandteil für den positiven Abschluss ist eine<br />
gezielte Vorbereitung. Das WIFI bietet sich hier als Partner mit<br />
Förderungen/Förderberatungen<br />
● Neue Tourismusförderung für Kleine mit Land mitinitiiert<br />
● Mitgestaltung der <strong>neu</strong>en Wirtschaftsförderrichtlinien Land 2007 – 2013:<br />
einem auf die Prüfungsinhalte abgestimmten Kursprogramm an.<br />
Spezielle Bildungszuschüsse, finanziert vom Land Vorarlberg, der<br />
Arbeiterkammer, der Wirtschaftskammer und dem Bund, reduzieren<br />
unter bestimmten persönlichen Voraussetzungen die Kosten<br />
für Vorbereitungskurse und Prüfungsgebühren.<br />
Der Befähigungsnachweis wird auch weiterhin mehr als ein Marketinginstrument<br />
sein. Er ist ein Nachweis für Können, Wissen, Qualifikation<br />
und Qualität.<br />
600 Stunden Prüfungsaufwand<br />
● Höhere Zuschüsse für Internationalisierungsaktivitäten, Investitionen mit Arbeitsplatzschaffung und<br />
Betriebe in Bergregionen.<br />
● Neue Förderung für Kooperationen<br />
● Neuer Innovationscheck von 5.000 Euro soll kleine Betriebe zur Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen<br />
ermutigen.<br />
Erweiterung des Förderprogrammes für Klimaschutzmaßnahmen.<br />
Neues Förderprogramm der Austria Wirtschaftsservice GmbH gestartet:<br />
● Erhöhung der Zuschüsse für Jungunternehmer und Innovation, wesentliche Ausweitung der Haftungsrahmen<br />
sowie Erleichterungen bei Zinsvereinbarungen<br />
● Senkung der Anspardauer für den Nachfolge- und Gründungsbonus auf 1 Jahr .<br />
● Neue EU-Gelder für Vorarlberg zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit ab 2007.<br />
● 88.000 Euro an Fördergeldern für unsere Mitglieder zurückgeholt , die sonst verloren gegangen<br />
wären.<br />
Die Befähigungsprüfungen für Bau- und Zimmermeister sind<br />
jene mit dem größten Prüfungsumfang aller reglementierten Gewerbe.<br />
Zuständig für die Abwicklung ist die Meisterprüfungsstelle.<br />
Jährlich absolvieren ca. 40 Personen diese anspruchsvolle Prüfung,<br />
die je nach Vorbildung bis zu 125 Stunden dauert. Dementsprechend<br />
hoch ist daher auch der Zeitaufwand für die Mitglieder<br />
der Prüfungskommission, welcher 2007 über 600 Stunden betrug.<br />
P R Ü F U N G S R E F E R A T<br />
Fakten<br />
Leistungsbericht<br />
● Abwicklung von 3000 Lehrabschlussprüfungen<br />
incl. Zwischenprüfungen in 171<br />
Lehrberufen, 798 Modulprüfungen bei<br />
Meister- und Befähigungsprüfungen sowie<br />
152 Unternehmerprüfungen<br />
● Durchführung von Abschlussprüfungen<br />
im Rahmen der integrativen Berufsausbildung<br />
in zehn verschiedenen Berufen<br />
● Abnahme der österreichweit 1. Teilprüfung<br />
über den Fachbereich der Berufsreifeprüfung<br />
bei 4-jährigen Lehrberufen<br />
● Kommissionszusammenstellung und<br />
Schulung von Prüfern für fünf <strong>neu</strong>e Lehrberufe<br />
● Anpassung der Prüfungsinhalte in „Metall-<br />
und Elektrotechnischen Berufen“ an<br />
die Erfordernisse der Wirtschaft<br />
● Verstärkte Kooperation mit diversen Bildungseinrichtungen<br />
hinsichtlich gezielter<br />
Vorbereitungskurse auf die Lehrabschlussprüfungen<br />
● Mitarbeit an der Konzepterstellung des<br />
Moduls Unternehmerprüfung im Rahmen<br />
des Unternehmerführerscheines<br />
Initiative Unternehmer gehören gefördert: Bilanz des WKV-Förderservice<br />
Kompetente Beratung<br />
für WKV-Mitglieder<br />
durch Förder-Expertin<br />
Uta Illenberger.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 21
A U S B I L D U N G<br />
Impulse für die Lehre, mehr<br />
Chancen für Jugendliche<br />
Mit Jahresbeginn ist der Ausbildungsverbund Vorarlberg angelaufen. Land, Wirtschaftskammer und<br />
Arbeiterkammer, verfolgen mit dieser gemeinsamen Initiative das Ziel, die Ausbildung von qualifizierten<br />
Fachkräften anzukurbeln und das Image der Lehre bei Jugendlichen und Eltern weiter zu verbessern.<br />
M<br />
it Jahresbeginn ist der Ausbildungsverbund Vorarlberg<br />
angelaufen. Wirtschaftskammer, Land und Arbeiterkammer<br />
verfolgen mit dieser gemeinsamen<br />
Initiative das Ziel, die Ausbildung von qualifizierten Fachkräften<br />
anzukurbeln und das Image der Lehre bei Jugendlichen<br />
und Eltern weiter zu verbessern. Landesrat Manfred Rein<br />
und die Präsidenten Kuno Riedmann (WK) und Hubert Hämmerle<br />
(AK) stellten das Modell vor kurzem bei der Firma<br />
Dell-ex Autospenglerei in Koblach vor, einem kleinen Unternehmen,<br />
das dieses Ausbildungsmodell bereits praktiziert.<br />
Der Ausbildungsverbund ermöglicht es Firmen, die nicht alle<br />
Inhalte eines Lehrberufes abdecken, bei der Ausbildung ihrer<br />
Lehrlinge mit Partnerbetrieben zu kooperieren. Die in der<br />
Wirtschaftskammer angesiedelte Koordinationsstelle bietet<br />
Information und Beratung, vermittelt Verbundpartner, hilft<br />
bei der Aufbereitung von Ausbildungsprogrammen für Lehrlinge<br />
und gewährt Förderungen für Ausbildungs- und Kursmaßnahmen<br />
im Rahmen des Ausbildungsverbundes.<br />
Dieses Angebot entspricht den Wünschen der Vorarlberger<br />
Wirtschaft. Bei einer Befragung im vergangenen Jahr gaben<br />
über 70 Prozent der Unternehmen an, sich die Teilnahme<br />
an einem Ausbildungsverbund vorstellen zu können, weil<br />
sie sich davon eine Qualitätsverbesserung in der Lehrlingsausbildung<br />
versprechen. Wichtig ist: Die Betriebe wollen<br />
einen Ansprechpartner bzw. Vermittler bei Unklarheiten und<br />
eine möglichst unkomplizierte Abwicklung. Der Ausbildungsverbund<br />
Vorarlberg kann das bieten.<br />
Ziel ist es, dass in der ersten Phase rund 800 Lehrlinge jährlich<br />
die Qualifizierungsmaßnahmen im Ausbildungsverbund<br />
durchlaufen.<br />
WK-Präsident Riedmann sieht in diesem Modell besonders<br />
für die kleineren und sehr spezialisierten Betriebe eine große<br />
Chance, Jugendliche umfassend und in höchster Qualität<br />
zu schulen. Diese profitieren davon mehrere Betriebe kennenzulernen.<br />
„Den Lehrlingen bietet sich dadurch die Möglichkeit,<br />
ständig mit modernster Ausstattung zu arbeiten und<br />
auf das Know-how von verschiedenen Ausbilderinnen und<br />
Ausbildern zurückgreifen zu können“, so AK-Präsident Hämmerle.<br />
Dell-ex Firmenchef Robert Brotzge erläuterte die Vorteile<br />
in der Praxis: „Für uns ist der Ausbildungsverbund mit<br />
der Spenglerei und Lackiererei Schratter in Weiler ein enor-<br />
22 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Ziel ist es, dass in der<br />
ersten Phase rund 800<br />
Lehrlinge dieses Angebot<br />
in Anspruch nehmen.<br />
WKV-Präsident Kuno Riedmann<br />
mer Vorteil. Der Kontakt zu einem anderen Ausbildungsbetrieb<br />
ermöglicht einen Austausch von fachlichen Kompetenzen<br />
und Ausbildungsmethoden. Darüber hinaus bringt der<br />
Ausbildungsverbund einen klaren Imagegewinn. Denn da-<br />
durch sind wir nun in der Lage, das komplette Berufsbild<br />
und auch Kenntnisse darüber hinaus zu vermitteln. Diese<br />
gute Ausbildung rechnet sich, v.a. bei der künftigen Suche<br />
nach Lehrlingen.“<br />
Erika Fussenegger und Peter Sandholzer werden die Qualifizierungsmaßnahmen für die Unternehmen koordinieren.<br />
Fakten & Information<br />
Maßgeschneiderte Lösungen für spezialisierte<br />
und kleine Lehrbetriebe<br />
DAS SERVICE: Die Zusammenarbeit mit anderen Ausbildungsbetrieben und Bildungseinrichtungen ermöglicht den Austausch<br />
von fachlichen Kompetenzen sowie Ausbildungsmethoden und sichert so eine umfassende und qualitativ hochwertige<br />
Lehrlingsausbildung.<br />
Der Ausbildungsverbund Vorarlberg unterstützt Ausbildungsbetriebe durch:<br />
● Information und Beratung der Ausbildungsbetriebe über die Möglichkeiten im Ausbildungsverbund<br />
● Vermittlung von Verbund-Partnerbetrieben<br />
● Unterstützung bei der Organisation sowie der Umsetzung des (wechselseitigen) Lehrlingsaustausches<br />
● Aufbereitung eines Ausbildungsprogramms für Lehrlinge<br />
● Gewährung von Förderungen für Verbundmaßnahmen: Was wird gefördert? Damit die Maßnahme gefördert werden<br />
kann, muss ein enger Bezug zum jeweiligen Lehrberufsbild gegeben sein. Wer wird gefördert?<br />
Ausbildungsbetriebe, denen durch die Kooperation mit einem Partnerbetrieb oder durch die Teilnahme der Lehrlinge an<br />
Kursmaßnahmen in Bildungseinrichtungen, Kosten in Rechnung gestellt werden.<br />
IHRE ANSPRECHPARTNER FÜR BERATUNG, ORGANISATION UND KOORDINATION:<br />
Mag. Erika Fussenegger, T 0 55 22 / 305 – 315, E fussenegger.erika@wkv.at<br />
Peter Sandholzer, T 0 55 22 / 305 – 316, E sandholzer.peter@wkv.at
U M W E LTP O L I T I K<br />
Deponieverordnung in Vorarlberg:<br />
Voraussetzungen für die Zukunft<br />
wurden geschaffen<br />
In Vorarlberg wurden seit Jahren die Abfälle des Landes auf Deponien abgelagert. Dabei wurden die<br />
gesetzlichen Vorschriften übererfüllt, d.h. es wurden alle öffentlichen Sorgfaltspflichten erfüllt, um für<br />
die Nachwelt keine Altlasten zu hinterlassen.<br />
Insbesondere wurden in Vorarlberg die Deponien schon<br />
sehr früh – vor Erlassung von gesetzlichen Vorschriften<br />
– abgedichtet und das Wasser über Kläranlagen vorgeklärt.<br />
Weiters wurden auch die Gase entweder abgefackelt<br />
oder zur Stromerzeugung verwendet.<br />
Durch Änderung der Paradigmen, und zwar durch <strong>neu</strong>e Vorschriften<br />
von Seiten der EU und einem Wandel in Österreich<br />
von der Deponierung in die Verbrennung, wurden relativ<br />
rasch die gesetzlichen Bestimmungen geändert. Vorarlberg<br />
hat derzeit noch viel Deponieraum bzw. bewilligte Möglichkeiten<br />
für eine Deponierung, die aber nun nicht mehr genützt<br />
werden dürfen.<br />
Das Land, zusammen mit den Gemeinden und der Wirtschaftskammer,<br />
hat nun einen Maßnahmenkatalog zur Sicherstellung<br />
der Nachsorge der Massenabfalldeponien in<br />
Vorarlberg erarbeitet, wobei die Maßnahmen bis zum Jahre<br />
2040 geplant werden mussten. Auf Grund der relativ raschen<br />
Änderung der Gesetzeslage war ein Teil der Kosten<br />
für Deponieraum noch gar nicht abgeschrieben und muss<br />
nun auch vergütet werden.<br />
Für diese Maßnahmen für die nächsten drei Jahrzehnte wurde<br />
ein Finanzierungskonzept erarbeitet, das von den Gemeinden,<br />
der Wirtschaftskammer und dem Land getragen wird.<br />
Konstruktive Zusammenarbeit bringt für unsere<br />
Wirtschaft planbare, maßvolle Müllgebühren.<br />
Da zwei Drittel der Deponiemenge aus dem gewerblichen<br />
Bereich kommt, war es unsere Aufgabe, auch bei der Beratung<br />
von Maßnahmen, aber auch bei der Tragung der Kostenmittel<br />
mitzuarbeiten.<br />
Gleichzeitig ist es auch erforderlich, dass, nachdem in<br />
Vorarlberg nicht mehr deponiert werden kann, entsprechende<br />
Verbrennungskapazitäten bzw. Trennkapazitäten gesichert<br />
werden.<br />
Wegen kurzer Entsorgungswege sind Verbrennungskapazitäten<br />
sinnvollerweise im nahen Ausland zu suchen. Im Sinne<br />
einer Entsorgungssicherheit erscheint es uns notwendig,<br />
dass Verarbeitungs- und Lagerungskapazitäten in Vorarlberg<br />
vorhanden sind, damit nicht ein Müllnotstand entstehen<br />
kann. Diese Kapazitäten zu sichern und möglichst billige Preise<br />
zu erzielen, ist Aufgabe der Konzeption für die laufenden<br />
Jahre. Mit der im Jahre 2007 gemachten Konzeption<br />
bezüglich Durchführung und Abdeckung der Nachsorge<br />
sowie der aushaftenden Beträge und auch eines Konzeptes<br />
für die zukünftige Abfallwirtschaft, konnte ein richtungsweisender<br />
Schritt gemacht werden, der für die Unternehmungen<br />
planbare, unter dem österreichischen Durchschnitt<br />
liegende Abfallgebühren mit sich bringt.<br />
Umwelt aktiv<br />
Mobilität und<br />
Information<br />
MOBILITÄT.Auf Initiative der Wirtschaftskammer Vorarlberg<br />
wurde 2007 die Plattform „Wirtschaft mobil“<br />
gegründet, deren Haupttätigkeit im Informationsaustausch<br />
und in der Durchführung von Aktionen liegt.<br />
Neben diversen Veranstaltungen im vergangenen Jahr<br />
wird nun im März als erstes Produkt ein Leitfaden vorgestellt,<br />
wo über „Best Practice-Beispiele“ verschiedener<br />
Firmen und Ansprechpartner nachgeschlagen<br />
werden kann.<br />
Echte Alternative: Die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel.<br />
Auch in der Wirtschaftskammer Vorarlberg selbst<br />
wurde das Projekt „Wirtschaftskammer mobil“ gestartet,<br />
das zum Ziel hat, die Fahrten von und zum Arbeitsplatz<br />
während des Dienstes mindestens 10 % zu senken.<br />
INFORMATIONSRUNDSCHREIBEN. Das Umweltreferat<br />
der Wirtsschaftskammer Vorarlberg hat an interessierte<br />
Firmen pro Monat ca. drei Rundschreiben gerichtet.<br />
Die einzelnen Firmen konnten ihre Schwerpunktthemen<br />
auswählen und wurden umfassend über<br />
diese informiert.<br />
Im Jahre 2007 wurden Veranstaltungen zum REACH,<br />
zum <strong>neu</strong>en Chemikalienrecht, durchgeführt. Hauptsächlich<br />
betroffen in Vorarlberg sind Anwender von<br />
chemischen Produkten in der Industrie, im Handel<br />
sowie im Gewerbe.<br />
Februar 2008 BILANZ ‘07 23
FiW Jahr unter dem Motto<br />
Bestärken – vernetzen –<br />
austauschen – kooperieren<br />
Ob Unternehmerinnenforum, Seminare, Vorträge, Kleinstunternehmerinnenakademie<br />
oder die Unternehmerinnen-Gespräche in denRegionen - Frau in der Wirtschaft unterstützt<br />
Unternehmerinnen und Mitunternehmerinnen dabei, ihr Potenzial zu nützen<br />
und noch mehr Stärke zu gewinnen.<br />
F<br />
rau in der Wirtschaft ist die erste Service-Anlaufstelle<br />
für die Belange der Unternehmerinnen.<br />
Wenn man bedenkt,<br />
dass mehr als ein Drittel der Betriebe in Vorarlberg<br />
(rund 3.000) von Frauen geführt werden,<br />
lässt sich erkennen wie viel Know-how<br />
dahintersteckt. Aus diesem Grund fördert die<br />
FiW-Plattform besonders den Gedanken- und<br />
Informationsaustausch, das Knüpfen von<br />
Kontakten sowie Kooperationen. So wurde<br />
auch im letzten Jahr mit verschiedenen Veranstaltungen<br />
wieder ein sehr abwechslungsreiches<br />
und spannendes Programm geboten.<br />
Im Mittelpunkt stand das 1. Unternehmerinnenforum,<br />
bei dem sich im Juni über 280<br />
Unternehmerinnen, Mitunternehmerinnen,<br />
Führungskräfte und Mitarbeiterinnen trafen.<br />
Frau in der Wirtschaft<br />
Frau in der Wirtschaft<br />
Marlies Schöch, Geschäftsführerin<br />
Wichnergasse 9, 6800 Feldkirch<br />
T 05522-305-332<br />
E schoech.marlies@wkv.at<br />
www.wkv.at/unternehmerin<br />
Evelyn Böhler, Vorsitzende<br />
T 05522-38009<br />
office@werbeerfolg.at<br />
http://www.werbeerfolg.at<br />
24 BILANZ ‘07 Februar 2008<br />
Hahn im Korb beim 1. Unternehmerinnenforum 2007: WK-Präsident Kuno Riedmann<br />
mit FiW-Geschäftsführerin Marlies Schöch (l.) und FiW-Vorsitzende Evelyn Böhler.<br />
Prominente Vortragende wie Bestsellerautorin<br />
Sabine Asgodom und Mentalcoach Günter<br />
Spiesberger, gaben den Anwesenden ihre<br />
wertvollen Tip<strong>ps</strong> weiter. Der große Andrang<br />
bewies, dass FiW mit diesem Event, das<br />
unter dem Motto „Starke Unternehmerinnen<br />
- Starke Wirtschaft“ stand, eine Lücke in der<br />
weiblichen Wirtschaftswelt geschlossen hat.<br />
„Ein solches Businesstreffen hat es in dieser<br />
Größenordnung bisher nicht gegeben“, so<br />
FiW-Geschäftsführerin Marlies Schöch. Aufgrund<br />
der großen Resonanz wird das Unternehmerinnenforum<br />
auch 2008 weitergeführt<br />
(siehe Randspalte).<br />
Auch die 2007 erstmals veranstalteten<br />
Unternehmerinnen-Gespräche in den Regio-<br />
F R A U I N D E R W I R T S C H A F T<br />
nen stießen bei den Teilnehmerinnen auf<br />
reges Interesse. Erfolgreiche Unternehmerinnen<br />
und Mitunternehmerinnen wie Marie-<br />
Luise Dietrich oder Maria Winsauer ließen<br />
sich in die Karten schauen, berichteten von<br />
ihren Erfolgen und auch Hürden, die sie erfolgreich<br />
gemeistert haben. Für das Jahr<br />
2008 sind Unternehmerinnengespräche in<br />
den Regionen Bregenzerwald, Feldkirch<br />
und Bludenz geplant.<br />
„Es scheint sich herumgesprochen zu<br />
haben, dass bei FiW Vorarlberg Themen abgehandelt<br />
werden, die der Unternehmerin<br />
und auch der Mitunternehmerin wirklichen<br />
Mehrwert bieten“, zieht FiW-Vorsitzende<br />
Evelyn Böhler ein erfreuliches Resümee.<br />
Facts<br />
Veranstaltungen<br />
● „Wie KMU’s vom Förderangebot des<br />
AMS und der WKV profitieren können“<br />
- Informationsveranstaltung<br />
● „Der Weg zum sicheren Telefonverhalten“<br />
- Telefonschulung / Tagesseminar<br />
● Unternehmerinnenforum „Starke Unternehmerinnen<br />
- starke Wirtschaft“<br />
● Unternehmerinnengespräch in Dornbirn<br />
mit Heilmasseurin Maria Winsauer<br />
● „Erfolg und Lebensqualität braucht<br />
Mittel zur Umsetzung“ - Vortrag mit<br />
Ethossa-Diagnose- und Navigationsinstrumente<br />
zur positiven Entwicklung für<br />
Menschen und Unternehmen<br />
● Unternehmerinnengespräch in Lauterach<br />
mit Marie-Luise Dietrich / Firma<br />
Pfanner Fruchtsäfte<br />
● Akademie für Kleinstunternehmerinnen<br />
“Im Alleingang zum Erfolg“ - Die<br />
Akademie liefert Kleinstunternehmerinnen<br />
ein praktisches Handwerkszeug ,<br />
um sich am Markt erfolgreich zu positionieren.<br />
Ausblick 2008<br />
Am 19. Juni 2008 lädt „Frau in der<br />
Wirtschaft Vorarlberg“ wieder Interessierte<br />
aus dem gesamten Bodenseeraum<br />
nach Hohenems ein, zur <strong>neu</strong>erlichen<br />
Auflage des UnternehmerInnenforums.<br />
„Der grandiose Erfolg der<br />
letztjährigen Veranstaltung soll heuer<br />
fortgesetzt werden“, so FiW-Vorsitzende<br />
Evelyn Böhler.<br />
Um den Unternehmerinnen den Rücken<br />
zu stärken, werden zwei bekannte<br />
Referentinnen den TeilnehmerInnen<br />
Wege für den nachhaltigen Erfolg im<br />
Geschäftsleben aufzeigen. Ingrid<br />
Amon, Stimm- und Sprechtrainerin,<br />
Autorin des Buches „Die Macht der<br />
Stimme“ und Nicole Kobjoll, Juniorchefin<br />
des Schindlerhofs in Nürnberg,<br />
sind der Garant für einen interessanten<br />
und gewinnbringenden Abend.<br />
Termin: 19. Juni 2008, 14.00 - 21.00<br />
Uhr, Otten Gravour Hohenems.<br />
Frühbucherpreis bis Ende März 98.später<br />
128.-.