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Gemeindebrief Oktober 2008 - Evangelische Kirchengemeinde ...

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Gott hält an seiner Schöpfung fest<br />

Andacht von Pfarrer Ulrich Ziegler<br />

Wir leben im Wechsel der Jahreszeiten.<br />

Der Rhythmus von Werden und Vergehen<br />

lässt uns die erneuernde Kraft des<br />

Lebens erfahren. Jedes Jahr neu.<br />

Für die Bibel ist das nicht selbstverständlich.<br />

Sie weiß, dass dieser Wechsel<br />

ein sensibles Gleichgewicht darstellt.<br />

Und dass gerade der Mensch es<br />

durcheinander bringt.<br />

Gott, so heißt es ganz am Anfang der<br />

Bibel, „sah, dass der Menschen Bosheit<br />

groß war auf Erden... da reute es<br />

ihn, dass er die Menschen gemacht<br />

hatte auf Erden“ (1. Mose 6,5f). Nachvollziehbar,<br />

dass Gott von seinem<br />

Geschöpf tief enttäuscht ist. Und eben<br />

deshalb ist es alles andere als selbstverständlich,<br />

dass Gott trotz aller Enttäuschung<br />

zu seinem Geschöpf hält.<br />

Als Noah die Arche verlässt, verspricht<br />

Gott: „Solange die Erde steht, soll<br />

nicht aufhören Saat und Ernte, Frost<br />

und Hitze, Sommer und Winter, Tag<br />

und Nacht.“<br />

Das Zeichen für dieses Versprechen ist<br />

der Regenbogen. So wie er Himmel<br />

und Erde verbindet, ist Gott seinen<br />

Geschöpfen verbunden. Auch wenn<br />

Gott sich darauf gefasst macht, dass<br />

der Mensch die zerbrechliche Ordnung<br />

seiner Schöpfung wieder aus dem<br />

Gleichgewicht bringt.<br />

Aber kann die Bosheit der Menschen<br />

Gottes Gnade ganz zunichte machen?<br />

Darauf gibt die Bibel keine Antwort.<br />

Sie macht nur deutlich, was Gott für<br />

seine Schöpfung will, für die Menschen<br />

und für den Lauf der Dinge. In der<br />

Bergpredigt heißt es, dass Gott seine<br />

Sonne aufgehen lässt über Gute und<br />

Böse und regnen lässt über Gerechte<br />

und Ungerechte (Matthäus 5,45). Das<br />

moralische Versagen der Menschen<br />

jedenfalls hält Gott nicht davon ab,<br />

treu zu seiner Schöpfung und zum<br />

Menschen zu stehen.<br />

In der Kirche feiern wir auch den<br />

Wechsel der Jahreszeiten. Beim Erntedankfest<br />

sagen wir Gott danke dafür,<br />

dass der Wechsel von Tag und Nacht,<br />

Frost und Hitze auch in diesem Jahr die<br />

Saat hat aufgehen lassen. Und dass wir<br />

uns nun an der Ernte freuen können.<br />

Ein Fest, das uns stärkt und ermutigt,<br />

auch unsere Seite der Verantwortung<br />

für den Bund mit Gott und für seine<br />

Schöpfung ernst zu nehmen.

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